DE3725830A1 - Kupferlegierung fuer elektronische instrumente - Google Patents
Kupferlegierung fuer elektronische instrumenteInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine verbesserte Kupferlegierung für elektronische Instrumente,
insbesondere eine Kupferlegierung, die sich durch ihre Festigkeit,
Verarbeitbarkeit, elektrische Leitfähigkeit (Wärmeleitfähigkeit) Korrosionsbeständigkeit,
Wärmebeständigkeit und dergleichen auszeichnet und außerdem
für die Herstellung von miniaturisierten Präzisionsteilen geeignet ist.
Für elektronische Instrumente, insbesondere Leitervorrichtungen, Verbindungsvorrichtungen,
Schalter, Kontaktfedern und dergleichen von Halbleitern
(IC und Transistoren) sind Kupferlegierungen, die ausgezeichnete Eigenschaften
hinsichtlich der Festigkeit, Verarbeitbarkeit, Korrosionsbeständigkeit und
elektrische Leitfähigkeit aufweisen, erforderlich. Solche Legierungen, von denen
Cu-Be- und Cu-Ti-Legierungen bekannt sind, sind jedoch sehr teuer. Im Fall
der Cu-Ni-Sn-Hartmetallegierung (spinodal alloy) beträgt die elektrische Leitfähigkeit
weniger als 10% IACS, und die Verarbeitbarkeit ist ebenfalls
schlecht. Die gleichen Nachteile treffen auf Cu-Ni-Al-Legierungen zu. Obwohl
die Corson-Legierung, von der eine Cu-Ni-Al-Legierung als Beispiel genannt
werden kann, eine Legierung ist, die sowohl eine gewisse Festigkeit und elektrische
Leitfähigkeit aufweist, muß eine Kombination von Verfahren in Form einer
Behandlung der festen Lösung und einer Alterungsbehandlung durchgeführt
werden, um somit diese Eigenschaften dem Material zu verleihen, wodurch jedoch
die Herstellung unangemessen teuer wird. Diese Legierung weist weiterhin
im Vergleich zu den Kupferlegierungen für elektronische Instrumente den
schwerwiegenden Nachteil auf, daß sich im Laufe der Zeit eine Verschlechterung
hinsichtlich des Bindungsverhaltens mit dem Lötmetall (Sn oder Sn-Pb-
Legierung einstellt, so daß die Verläßlichkeit des Materials erheblich beeinträchtigt ist.
So ist aus der US-PS 45 94 221 eine Cu-Ni-Si-Mg-Legierung, der man Mg hinzugefügt
hat, bekannt, bei der man versucht hat, verschiedene Eigenschaften zu
verbessern, was jedoch dazu geführt hat, daß ein atmosphärisches Schmelzgießverfahren
durchgeführt werden muß, da das Magnesium ein leicht oxidierbares
Element ist. Durch dieses Verfahren werden natürlich die Kosten in die
Höhe getrieben. Weiterhin sind in den japanischen Patentanmeldungen 60-43448
und 58-124254 Sn enthaltende Cu-Ni-Si-Legierungen beschrieben, die als
Kupferlegierung für Anschlüsse, Verbindungsvorrichtungen und Leitermaterialien
Verwendung finden, jedoch ist dieses Material für den hier bestimmten
Zweck hinsichtlich der erforderlichen Eigenschaften unzulänglich. Die notwendigen
Eigenschaften bestehen daher darin, daß das Material eine noch bessere
Festigkeit und Verarbeitbarkeit aufweist, wobei außerdem Verbesserungen
hinsichtlich verschiedener Eigenschaften, wie der Lötbarkeit, der Haftung von
Überzügen und dergleichen, zu verzeichnen sind.
Die Phosphorbronze für Federn, die heutzutage am meisten verwendet wird, hat
eine Festigkeit von etwa 589 bis 785 N/mm² (60 bis 80 kg/mm²), jedoch beträgt
ihre elektrische Leitfähigkeit nur 10 bis 15% IACS. Weiterhin treten im Laufe
der Zeit erhebliche Nachteile im Hinblick auf die Verschlechterung der Bindungsfestigkeit
mit dem Lötmetall und der Anfälligkeit gegenüber einer Rißbildung
infolge von Korrosion auf. Aus diesen Gründen werden teilweise Legierungen
vom Cu-Fe-Typ, wie zum Beispiel die C194-Legierung und C195-Legierung
verwendet, jedoch ist ihr Anwendungsbereich ziemlich eingeschränkt, da ihre
Verarbeitbarkeit schlecht ist, was auf ihre Festigkeit, die nur etwa 441 bis 638 N/mm²
(45 bis 65 kg/mm²) beträgt, zurückzuführen ist.
In jüngster Zeit gewinnt die Miniaturisierung und hohe Integration bei elektronischen
Instrumenten immer mehr an Bedeutung, so daß an die für die Herstellung
dieser Instrumente zu verwendende Cu-Legierung höchste Anforderungen,
insbesondere im Hinblick auf eine verbesserte Festigkeit und elektrische
Leitfähigkeit, gestellt werden müssen. Ferner sollen die Kosten so niedrig wie
möglich gehalten werden, da sie in großer Menge eingesetzt werden. Zur Verbesserung
der Oberflächenformung ist es weiterhin erforderlich, daß die Bindungsfestigkeit
mit dem Lötmetall und die Verläßlichkeit hinsichtlich der Haftung
von Überzügen mit Sn oder Sn-Pb-Legierungen gesteigert werden. Um diesen
Anforderungen gerecht zu werden und die bisher verwendeten Legierungen ersetzen
zu können, müssen daher Legierungen mit höherer Qualität und niedrigen
Herstellungskosten zur Verfügung gestellt werden.
Folgende Anforderungen müssen erfüllt sein:
- (1) Eine Legierung sollte gut ausgewogen im Hinblick höherer Werte bezüglich ihrer Festigkeit und Elektronenleitfähigkeit sein, zum Beispiel sollte sie eine Festigkeit von 687 bis 981 N/mm² (70 bis 100 kg/mm²) und eine elektrische Leitfähigkeit von 10 bis 30% IACS aufweisen.
- (2) Zur Verringerung der Herstellungskosten sollten die Legierungsbestandteile billig sein und das Herstellungsverfahren außerdem möglichst einfach gestaltet sein.
- (3) Zur Verbesserung der Verarbeitbarkeit sollte die Korrosionsbeständigkeit sowie die Beständigkeit gegen durch Korrosion verursachte Rißbildung unter Beanspruchung wesentlich verbessert sein.
- (4) Die Bindungsfestigkeit mit dem Lötmetall und die Haftung des Überzugs aus Sn oder Sn-Pb-Legierungen sollten über einen langen Zeitraum gewährleistet sein.
- (5) Das Beschichtungsverhalten mit Au, Ag, Ni und dergleichen sollte außerdem hervorragend sein, da diese Metalle neben Sn und Sn-Pb-Legierungen oft zur Plattierung bei der Herstellung von elektronischen Elementen verwendet werden.
Diese Bedingungen sollten bei einer Kupferlegierung für die bereits erwähnten
Zwecke erfüllt sein.
Die Erfindung stellt eine Kupferlegierung für elektronische Instrumente zur
Verfügung, die ausgezeichnete Eigenschaften insbesondere im Hinblick auf die
Festigkeit, Verarbeitbarkeit, elektrische Leitfähigkeit (Wärmeleitfähigkeit),
Korrosionsbeständigkeit und Wärmebeständigkeit aufweist und außerdem für
miniaturisierte Präzisionsteile, insbesondere für Leiterrahmen, Verbindungsvorrichtungen
und dergleichen für Halbleiter (IC, Transistoren und dergleichen)
geeignet ist.
Die erfindungsgemäße Kupferlegierung enthält 2,0 bis 7,0 Gew.-% Sn, 1,0 bis 6,0
Gew.-% als Gesamtmenge mindestens eines der Elemente der Ni, Co und Cr umfassenden
Gruppe, wobei Ni im Bereich von 1,0 bis 6,0 Gew.-% vorliegt und
Cobalt nicht mehr als 1,5 Gew.-% bzw. Cr 0,05 bis 0,8 Gew.-% betragen, und 0,1
bis 2,0 Gew.-% Silicium und Kupfer und unvermeidbare Verunreinigungen als
Rest, so daß das Verhältnis (Ni + Co + Cr)/Si = 2-8 erfüllt ist, wobei der O₂-Gehalt
nicht mehr als 50 ppm, vorzugsweise nicht mehr als 30 ppm, der S-Gehalt
nicht mehr als 20 ppm, vorzugsweise nicht mehr als 10 ppm betragen und der
durchschnittliche Teilchendurchmesser der Ausscheidung nicht größer als 10 µm,
vorzugsweise nicht größer als 3 µm ist.
Die erfindungsgemäße Kupferlegierung enthält weiterhin 0,001 bis 5,0 Gew.-%
eines oder nicht weniger als zwei Elemente der Zn, Mn, Al, Fe, Ti, Zr, Ag, Mg, Be,
In, Ca, P, Ce, B, Y, La und Te umfassenden Gruppe, wobei Zn und Mn im Bereich
von 0,01 bis 5,0 Gew.-%, Al und Fe im Bereich von 0,01 bis 2,0 Gew.-%, Ti und Zr
im Bereich von 0,01 bis 0,8 Gew.-% und Ag, Mg, Be, In, Ca, P, B, Y, La, Te bzw. Ce
im Bereich von 0,001 bis 0,3 Gew.-% vorliegen.
Die erfindungsgemäße Kupferlegierung ist weiterhin in höchstem Maße
geeignet für Verwendung als Leitermaterialien von Halbleiterelementen und als
Material für Verbindungsvorrichtungen, Sockel, Federn, Anschlüsse und dergleichen
für elektronische und elektrische Instrumente.
Die erfindungsgemäßen Legierungen, die nach dem oben beschriebenen Verfahren
hergestellt werden, weisen eine Festigkeit von 687 bis 981 N/mm² (70 bis
100 kg/mm²), eine Dehnung von 3 bis 20% und eine elektrische Leitfähigkeit
von 10 bis 30% IACS (jeweils abhängig von der Zusammensetzung) auf. In den
erfindungsgemäßen Legierungen sind die Siliciumverbindungen des Ni, Co und
Cr, wie Ni x Si y , Co x Si y und Cr x Si y , in der Legierungsmatrix der homogenen festen
Lösung aus Cu-Sn verteilt eingelagert, was die Verbesserung hinsichtlich
der Festigkeit und der elektrischen Leitfähigkeit ausmacht. Das Cr ist insbesondere
teilweise als metallisches Cr eingelagert. Der Grund für die exakte Eingrenzung
der Mengenbereiche der Zusammensetzung der Legierung ist der folgende:
Der Grund, daß der Sn-Gehalt auf einen Bereich von 2,0 bis 7,0 Gew.-% (nachfolgend
wird Gew.-% als % abgekürzt) beschränkt wurde, liegt darin, daß, wenn
der Gehalt unterhalb 2,0% liegt, die Festigkeit nur ungenügend ist. Falls der Gehalt
oberhalb 7,0% liegt, kann eine höhere Festigkeit dennoch nicht erhalten
werden, so daß der Einsatz von Sn oberhalb 7,0% wirtschaftlich nicht
lohnenswert ist. Jedoch wird auch die Heißverarbeitbarkeit aufgrund von überschüssigem
Sn erniedrigt, was schließlich zu einer schwerwiegenden Beeinträchtigung
der Produktivität führt.
Da die Ni-, Co- und Cr-Gruppen mit Si kombiniert sind und in einem stöchiometrischen Verhältnis eingelagert sind, liegt das (gewichtsmäßige) Verhältnis
der genannten Elemente zu Silicium vorzugsweise innerhalb eines Bereichs
von etwa 2-8 : 1. Nicht miteinander kombiniertes Si, Ni und Co erniedrigen die
elektrische Leitfähigkeit und beeinträchtigen die Bindungsfestigkeit mit dem
Lötmetall. Cr ist in dieser Hinsicht von Vorteil, jedoch ist seine Wirkung auf die
Verbesserung der Festigkeit geringer als die des Ni. Die Gründe, warum der Si-Gehalt
auf einen Bereich von 0,01 bis 2,0% eingeschränkt wurde und warum
mindestens eines der Elemente der Ni, Co und Cr umfassenden Gruppe auf einen
Bereich von 0,1 bis 6,0% eingeschränkt wurde, sind darin zu sehen, daß eine
ausreichende Wirkung unterhalb der unteren Grenze nicht erreicht werden
kann. Falls die obere Grenze überschritten wird, so ist die Verarbeitbarkeit bei
hohen Temperaturen stark behindert, so daß das Verfahren nicht mehr gut
durchzuführen ist und die Benetzbarkeit mit dem Lötmetall und dergleichen
vermindert ist.
Der Grund, warum die Ni-, Co- bzw. Cr-Gehalte auf einen bestimmten Bereich
eingeschränkt wurden, ist außerdem darin zu sehen, daß im Fall des Ni die Verstärkungswirkung
durch die Zugabe des Si sehr groß ist, wobei jedoch unterhalb
dieses Bereichs, diese Wirkung nicht beobachtet werden kann und oberhalb
dieses Bereichs die Heißverarbeitbarkeit und Lötbarkeit stark erniedrigt
sind. Cr hat keine so hohe Verstärkungswirkung wie Ni, jedoch erhöht es das
Heißwalzverhalten und die Hitzebeständigkeit. Wenn es jedoch oberhalb des
Bereichs enthalten ist, so verschlechtert sich die Gießbarkeit erheblich, so daß
der Herstellungsprozeß stark beeinträchtigt wird und somit die Kosten in die
Höhe getrieben werden. Die Verstärkungwirkung des Co ist nicht so ausgeprägt
wie beim Ni, und die Herstellungskosten sind genauso niedrig wie beim Cr, falls
man die hohen Kosten zusammen betrachtet. Da es jedoch außerordentlich
wirksam die Hitzebeständigkeit beeinflußt, ist es insbesondere aus praktischen
Erwägungen günstig, zur Verhinderung der Bildung von grobkörnigen Kristallen
bei hohen Temperaturen die Zugabe auf einen Wert von nicht mehr als 1,5%
zu halten.
Die Einschränkung hinsichtlich der O₂-Menge wurde vorgenommen, um die
Verschlechterung der Haftung des Überzugs und die der Festigkeit, was auf die
Bildung von Oxiden des Cr, Si und dergleichen zurückzuführen ist, zu unterdrücken,
was zur Folge hat, daß der Gehalt nicht mehr als 50 ppm, vorzugsweise
nicht mehr als 30 ppm betragen soll. Die Menge des Schwefels wurde auch auf
einen bestimmten Wert eingeschränkt, da der Schwefel die Heißverarbeitbarkeit
erheblich erniedrigt, so daß es an der Kristallgrenze zu Konzentrationen
kommt. Der Schwefelgehalt sollte daher nicht mehr als 20 ppm, vorzugsweise
nicht mehr als 10 ppm betragen.
Die kombinierten Ausscheidungen in der erfindungsgemäßen Legierung sind in
der Weise ausgerichtet, daß je kleiner die Teilchengröße ist, die Verbesserung
hinsichtlich der Festigkeit um so wirksamer ist. Im Falle, daß eine grobe Ausscheidung
vorliegt, deren Teilchen einen Durchmesser über 3 µm aufweisen, ist
die Wirkung auf die Verbesserung der Festigkeit nur gering. Wenn der Teilchendurchmesser
Werte überhalb 5 µm annimmt, wird die Verarbeitbarkeit, die Haftung
des Überzugs und dergleichen wesentlich erniedrigt, so daß es aus diesem
Grunde daher bevorzugt ist, den Teilchendurchmesser der Ausscheidungen
in der erfindungsgemäßen Legierung auf nicht mehr als 3 µm zu halten.
Das Zn, Mn, Al, Fe, Ti, Zr, Ag, Mg, Be, In, Ca, P, B, Y, La, Ce und Te sind jeweils
dritte Elemente und dienen als deazidifierende Agentien, wobei die Zugabe dieser
Elemente die Verarbeitbarkeit der Legierung und andere verschiedene Eigenschaften
verbessert.
Zn, Mn, Ag, Mg und Ca verbessern weiterhin die Heißverarbeitbarkeit und bewirken
zur gleichen Zeit eine Verbesserung hinsichtlich der Bindungsfestigkeit
mit dem Lötmetall und der Langzeitstabilität der Haftung des Überzugs mit Sn
oder der Sn-Pb-Legierung. Al, Fe, Ti, Zr, Be, In, P, Ce, B, Y, La und Te besitzen außerdem
eine unterdrückende Wirkung auf das Wachstum von groben Kristallen,
so daß diese ebenfalls zur Verbesserung der Biegeverarbeitbarkeit beitragen.
Der Grund, warum die Zugabemenge dieser dritten Elemente auf einen bestimmten
Wert eingeschränkt wurde, ist darin zu sehen, daß, falls der Wert unterhalb
dieses Bereiches liegt, eine außerordentliche Wirkung nicht erkannt
werden kann, so daß eine Zugabe in diesem Fall als unwirtschaftlich anzusehen
ist. Falls die Legierung diese Elemente oberhalb des angegebenen Bereiches
enthält, so kommt es zu einer Erniedrigung der elektrischen Leitfähigkeit und
Verminderung der Verarbeitbarkeit einschließlich der Heißverarbeitbarkeit,
wobei es zusätzlich noch dazu kommt, daß es schwierig wird, einen geeigneten
Block zu erhalten. Des weiteren sind ebenfalls die Haftung des Überzugs, die
Anfälligkeit gegenüber der Rißbildung infolge Korrosion unter Beanspruchung
und dergleichen verschlechtert.
Der Grund, warum die Menge des Sn einen besonderen Stellenwert zwischen
den anderen Bestandteilen einnimmt, ist der folgende: die Leitermaterialien
für Halbleiterelemente werden, wie die Halbleiterelemente selbst, miniaturisiert,
so daß das Leitermaterial in bezug auf seine Größe ebenfalls vermindert
werden muß. Entsprechend diesem Erfordernis ist daher eine verbesserte Festigkeit
zudem erwünscht, jedoch sollte anderenfalls im Hinblick auf die Verläßlichkeit
des Materials ein gutes Emissionsverhalten gewährleistet sein. Um
daher beiden Erfordernissen gerecht zu werden, wurde der Sn-Gehalt auf 2,0 bis
5,0% eingeschränkt.
Für Verbindungsvorrichtungen, Sockel, Federn, Anschlüsse und dergleichen
für elektronische und elektrische Instrumente besteht ebenfalls das Erfordernis,
die Formdichte und die Miniaturisierung zu erhöhen, so daß die
Verkleinerung der Teile auch hier durchgeführt werden muß. Eine hohe Festigkeit
ist daher nicht so ausschlaggebend. Aus diesem Grunde wurde der Sn-Gehalt
auf einen Bereich von 2,5 bis 7,0% eingeschränkt.
Die erfindungsgemäßen Legierungen werden in der Weise hergestellt, daß man
die Blöcke, die die vorgenannten Zusammensetzungen aufweisen, einer Heiß-
und Kaltbearbeitung unterwirft und dann schmilzt und gießt. Man führt beispielsweise
das Heißwalzen oder Heißextrudieren in der Weise aus, daß man bis
zu einer Temperatur von 700 bis 1000°C erhitzt, die Bearbeitung oberhalb 650°C
beendet, und sofort mit Wasser unter Abkühlung unterhalb von 400°C bei einer
Geschwindigkeit von vorzugsweise nicht weniger als 10°C/s abkühlt. Nachdem
man die Oberfläche durch Abmahlen, Schaben oder Säurebeizen gereinigt hat,
unterwirft man einer Kaltwalzbehandlung, einer Streckbearbeitung (drawing)
und dergleichen und führt zum Abschluß eine Wärmebehandlung während
mindestens 5 Minuten bei einer Temperatur von 350 bis 700°C zusammen mit
einer Kaltbearbeitung durch. Zur Erhöhung der Eigenschaften ist es außerdem
möglich, nach der Endkaltverarbeitung einen Raffinationswärmevorgang bei
200 bis 550°C, eine Zugausgleichsbehandlung (tension leveling), eine Zugwärmebehandlung
und dergleichen zu kombinieren. Es ist ebenfalls möglich,
eine Hitzebehandlung anzuschließen, nachdem die erfindungsgemäßen Legierungsblöcke
direkt einer Kaltverarbeitung unterworfen worden sind.
Die Erfindung wird nachfolgend durch die Beispiele näher erläutert.
Man stellt Blöcke aus den in Tabelle 1 gezeigten Legierungszusammensetzungen
mit einer Dicke von 40 mm, einer Breite von 80 mm und einer Länge von 250 mm
her, schmilzt diese und gießt sie in eine mit Wasser gekühlte Metallform.
Man erhitzt sie auf eine Temperatur von etwa 850°C und unterwirft sie einem
Heißwalzverfahren bis auf eine Dicke von 6 mm und kühlt dann sofort mit
Wasser ab. Die Temperatur am Ende des Heißwalzens beträgt etwa 680°C.
Nachdem man die Oberfläche mit Säure abgebeizt hat, unterwirft man das
Material einem Kaltwalzverfahren bis auf eine Dicke von 1,2 mm. Nach einer
zwei Stunden andauernden Hitzebehandlung bei 600°C, führt man das Kaltwalzen
bis auf eine Dicke von 0,4 mm durch und, nachdem eine weitere Hitzebehandlung
2 Stunden bei 550°C angedauert hat, führt man noch ein Kaltwalzen
bis auf eine Dicke von 0,25 mm durch. Von diesen Legierungen untersucht man
die durchschnittliche Korngröße, die Zugfestigkeit, die Dehnung, die
elektrische Leitfähigkeit, das Biegeverhalten, die Bindungsfestigkeit mit einem
Lötmetall, das Rißbildungsverhalten infolge Korrosion unter Beanspruchung
und die Plattierbarkeit mit Ag. Die Ergebnisse sind in Tabelle 2 jeweils mit
Phosphorbronze (Sn 8,0%, P 0,1% und Rest Cu), und C 196 (Fe 1,5%, Sn 0,6%, Co
0,8%, P 0,09% und Rest Cu), die zu den herkömmlichen Legierungen zählen, im
Vergleich aufgeführt.
Zur Messung des Biegeverhaltens biegt man Testmaterialien unter Verwendung
einer 90°-Biegevorrichtung (dies) jeweils mit verschiedenen Biegeradien (R).
Das Auftreten von Rissen untersucht man unter einem Mikroskop mit 40facher
Vergrößerung, um so das Minimum R/t (t: Dicke der Platte), bei dem keine
Rißbildung auftritt, zu bestimmen. Die Biegeachsen wählt man sowohl in Walzrichtung
als auch in die dazu senkrechte Richtung.
Zur Messung der Bindungsfestigkeit mit dem Lötmetall lötet man einen Bleidraht
auf eine Fläche mit einem Durchmesser von 9 mm auf eine Probe von 5 × 50 mm,
die man vom Testmaterial abgeschnitten hat. Nachdem man während
300 Stunden bei einer Temperatur von 150°C hat altern lassen, führt man einen
Ziehtest zur Bestimmung der Bindungsfestigkeit durch.
Zur Ermittlung der Rißbildung infolge Korrosion unter Beanspruchung führt
man einen Test unter konstanter Belastung mit einem Zuggewicht von 294,3 N/mm²
(30 kg/mm²) in einer Atmosphäre, die 3 Volumen-% Ammoniak enthält,
gemäß der JIS C8306-Methode durch, um somit die Zeit zu bestimmen, bis
Risse auftreten.
Zur Bestimmung des Plattierungsverhaltens mit Ag führt man ein Ag-
Vorgalvanisierbad (Ag strike plating), nachdem man die Oberfälche bis zu einer
Tiefe von etwa 1 µm geätzt hat, durch und erhält einen Silberüberzug unter Verwendung
der unten angegebenen Bäder von einer Dicke von 5 µm. Nachdem man
eine Hitzebehandlung während 5 Minuten 475°C unter atmosphärischen Bedingungen
durchgeführt hat, untersucht man, ob sich Blasen gebildet haben.
Ag-Vorgalvanisierbad
AgCn3 g/l KCN60 g/l Stromdichte5 A/dm² Zeit15 s
AgCn3 g/l KCN60 g/l Stromdichte5 A/dm² Zeit15 s
Ag-Beschichtung
AgCn37 g/l KCN58 g/l K₂CO₃25 g/l Stromdichte1 A/dm²
AgCn37 g/l KCN58 g/l K₂CO₃25 g/l Stromdichte1 A/dm²
Aus den Tabellen 1 und 2 ist ersichtlich, daß alle erfindungsgemäßen Legierungen
1 bis 6 allen Anforderungen im Vergleich mit C195 und Phosphorbronze
(C52100), die herkömmliche Legierungen sind, gerecht werden. Betrachtet man
dagegen die Vergleichslegierung 12, die weniger Sn erhält, so erkennt man,
daß die Zugfestigkeit erniedrigt. Bei der Vergleichslegierung 13, die zuviel Sn
enthält, ist die Verarbeitbarkeit nur sehr gering, so daß die Walzbearbeitung beendet
werden mußte. Betrachtet man außerdem Vergleichslegierung 14, die weniger
Si und Ni enthält, so ist nicht nur die Zugfestigkeit ungenügend, sondern
auch der Wert für die Anfälligkeit gegenüber Rißbildung infolge Korrosion unter
Beanspruchung hoch, und bei Vergleichslegierung 15, die zuviel Si und Ni
enthält, ist die Verarbeitbarkeit sehr schlecht, so daß die Walzbearbeitung
beendet werden mußte. Im Fall der Vergleichslegierung 16, die große O₂-Mengen
enthält, ist die Festigkeit, die Haftung des Überzugs und das Biegeverhalten erniedrigt,
und die Korngröße der Ausscheidung ist ebenfalls zu grob.
Man stellt Legierungen in den in Tabelle 3 aufgeführten Zusammensetzungen
her und erhält Testmaterialien mit einer Dicke von 0,25 mm in der gleichen
Weise wie in Beispiel 1. Von diesen Testmaterialien werden die durchschnittliche
ausgeschiedene Korngröße, die Zugfestigkeit, die Dehnung, die elektrische
Leitfähigkeit, das Biegeverhalten, die Bindungsfestigkeit mit dem Lötmetall,
das Rißbildungsverhalten infolge Korrosion unter Beanspruchung und das
Plattierungsverhalten mit Silber untersucht.
Die Ergebnisse sind der Tabelle 4 zu entnehmen, wo die Testmaterialien mit
C52100 (8% Phosphorbronze) und C195, welche herkömmliche Legierungen
sind, verglichen werden.
Wie aus den Tabellen 3 und 4 zu entnehmen ist, erfüllen die erfindungsgemäßen
Legierungen 21 bis 29 im Vergleich mit den herkömmlichen Legierungen C195
und Phosphorbronze (C52100) sämtliche Erfordernisse.
Vergleicht man die Vergleichslegierungen 30 bis 34, die zuviele dritte Elemente
enthalten, so wird erkennbar, daß die Gießfähigkeit und das Heißwalzverhalten
sehr niedrig ist, so daß es unmöglich ist, Testmaterialien herzustellen. Außerdem
schneiden die Werte für die elektrische Leitfähigkeit, die Biegeverarbeitbarkeit,
die Lötbarkeit, das Rißbildungsverhalten infolge Korrosion unter
Beanspruchung, die Plattierungsfähigkeit und so weiter sehr schlecht ab. Bei
der Vergleichslegierung 35, die zuviel S enthält, bilden sich während des Heißwalzens
Risse, so daß ebenfalls keine Testmaterialien erhalten werden konnten.
Die erfindungsgemäßen Kupferlegierungen, besitzen eine weitaus höhere Qualität als beispielsweise die herkömmliche Phosphorbronze, was deutlich aus den Meßwerten und den Vergleichswerten zu ersehen ist. Die erfindungsgemäßen
Legierungen sind daher von außerordentlich hohem industriellen Nutzen, da
mit ihr ohne Schwierigkeiten hohe Miniaturisierungen und eine hohe Verdichtung
durchgeführt werden können, so daß elektronische Instrumente und dergleichen
von hoher Verläßlichkeit zur Verfügung gestellt werden können.
Claims (5)
1. Kupferlegierung für elektronische Instrumente enthaltend 2,0 bis 7,0
Gew.-% Zinn, 1,0 bis 6,0 Gew.-% als Gesamtmenge mindestens eines der Elemente
der Nickel, Cobalt und Chrom umfassenden Gruppe, 0,1 bis 2,0 Gew.-%
Silicium, und Kupfer und unvermeidbare Verunreinigungen als Rest, wobei der
Sauerstoffgehalt in den unvermeidbaren Verunreinigungen nicht mehr als 50 ppm
und der Schwefelgehalt nicht mehr als 20 ppm betragen und der durchschnittliche
Teilchendurchmesser der Ausscheidungen nicht größer als 10 µm
ist.
2. Kupferlegierung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in der Gesamtmenge
von 1,0 bis 6,0 Gew.-% der mindestens eines der Elemente der Nickel,
Cobalt und Chrom umfassenden Gruppe, Nickel in einer Menge im Bereich
von 1,0 bis 6,0 Gew.-% Cobalt in einer Menge von nicht mehr als 1,5 Gew.-%
und Chrom in einer Menge von 0,05 bis 0,8 Gew.-%, enthalten sind, so daß das
Verhältnis (Ni + Co + Cr)/Si = 2-8 erfüllt ist, wobei der Sauerstoffgehalt nicht
mehr als 30 ppm und der Schwefelgehalt nicht mehr als 10 ppm betragen und
der durchschnittliche Teilchendurchmesser der Ausscheidungen nicht größer
als 3 µm ist.
3. Kupferlegierung nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet,
daß eines oder nicht weniger als zwei Elemente der Zink, Mangan, Aluminium,
Eisen, Titan, Zirkonium, Silber, Magnesium, Beryllium, Indium, Calcium,
Phosphor, Bor, Yttrium, Lanthan, Tellur bzw. Cer umfassenden Gruppe in einer
Menge von 0,001 bis 5,0 Gew.-% enthalten sind, wobei Zink und Mangan in
Mengen im Bereich von 0,01 bis 5,0 Gew.-%, Aluminium und Eisen in Mengen
im Bereich von 0,01 bis 2,0 Gew.-%, Titan und Zirkonium in Mengen im
Bereich von 0,01 bis 0,8 Gew.-% und Silber, Magnesium, Beryllium, Indium,
Calcium, Phosphor, Bor, Yttrium, Lanthan, Tellur bzw. Cer in Mengen im
Bereich von 0,001 bis 0,3 Gew.-% vorliegen.
4. Verwendung der Kupferlegierung nach den Ansprüchen 1 bis 3 mit einem
Gehalt an Zinn im Bereich von 2 bis 5 Gew.-% als Leitermaterial für Halbleiterelemente.
5. Verwendung der Kupferlegierung nach den Ansprüchen 1 bis 3 mit einem
Gehalt an Zinn im Bereich von 2,5 bis 7 Gew.-% als Material für Verbindungsvorrichtungen,
Sockel, Federn und Anschlüsse für elektrische und elektronische
Geräte.
Applications Claiming Priority (2)
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