DE3725249A1 - Hydraulischer kraftverstaerker - Google Patents
Hydraulischer kraftverstaerkerInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen hydraulischen Kraftverstärker,
insbesondere zur Betätigung eines Hauptzylinders in einem
hydraulischen Bremssystem für Kraftfahrzeuge mit einer
Druckmittelquelle, einer Regelvorrichtung zur Regelung
des hydraulischen Druckniveaus in einem Verstärkerdruckraum,
einem von einer Eingangskraft bewegten Betätigungselement
für die Betätigung der Regelvorrichtung, einer vom Druckmit
tel beaufschlagten Vorrichtung für die Übersetzung des
hydraulischen Drucks in eine translatorische Kraft und
einem Kraftübertragungselement zur Übertragung der transla
torischen Kraft an weitere Kraftübertragungselemente.
Hydraulische Kraftverstärker dieser Art werden in immer
größerer Zahl in hydraulischen Betätigungssystemen für
Kraftfahrzeugbremsen eingesetzt. Insbesondere dienen sie
als Kraftverstärker in Antiblockierregelvorrichtungen,
Antriebsschlupfregelvorrichtungen und Anfahrschlupfregelvor
richtungen für Kraftfahrzeuge.
Der hydraulische Bremskraftverstärker steht im Automobilbau
in Konkurrenz zu dem herkömmlichen Vakuumbremskraftverstär
ker.
Insbesondere im Zusammenhang mit dem Bedienungskomfort
hat der Vakuumbremskraftverstärker noch bestimmte Vorteile
gegenüber dem hydraulischen Bremskraftverstärker. Anderer
seits ist in vielen Anwendungsfällen der hydraulische Brems
kraftverstärker unverzichtbar geworden.
Es besteht daher der Bedarf, den Bedienungskomfort des
hydraulischen Bremskraftverstärkers zu verbessern, so daß
er das Niveau des Bedienungskomforts des Vakuumbremskraft
verstärkers zumindest erreicht oder übertrifft.
Wenn man die Komfortunterschiede genauer untersucht, so
stellt man fest, daß bei herkömmlichen, hydraulischen Brems
kraftverstärkern im unteren Arbeitsbereich häufig ein im
Vergleich zum Vakuumbremskraftverstärker stumpfes Pedalge
fühl auftritt. Das liegt daran, daß im Vergleich zum Vakuum
bremskraftverstärker beim hydraulischen Bremskraftverstärker
höhere Ansprechkräfte in der Anfangsphase der Bremsbetäti
gung aufgebracht werden müssen.
Während der Entwicklungsgeschichte des Vakuumbremskraftver
stärkers trat das oben genannte Problem auch beim Vakuum
bremskraftverstärker in ähnlicher Weise auf. Es wurde durch
den sogenannten Springereffekt, auch Springerfunktion ge
nannt, gelöst.
Die konstruktive Verwirklichung dieser beim Vakuumbrems
kraftverstärker bekannten Springerfunktion sieht wie folgt
aus:
Durch eine nur sehr kleine Betätigungskraft am Bremspedal
wird beim Vakuumbremskraftverstärker zunächst ein Ventil
geöffnet, um die Unterdruckverstärkerfunktion des Vakuum
bremskraftverstärkers in Gang zu setzen. Die so erzeugte
Servokraft betätigt den Tandemhauptzylinder. In den hydrau
lischen Bremskreisen wird ein initialer Druck aufgebaut
in Höhe von cirka 5 bar.
Dieser initiale Druckaufbau erfolgt also ohne nennenswerte
körperliche Anstrengung, das heißt ohne nennenswerte Fuß
kraft. Die Pedalbetätigung ist entsprechend komfortabel.
Die eigentliche Reaktionskraft am Bremspedal wird erst
nach Beendigung der Springerfunktion für den Fahrer spürbar.
Bei einer bekannten konstruktiven Lösung wird zwischen
dem Ventilkolben des Vakuumbremskraftverstärkers und der
Druckstange des Tandemhauptzylinderkolbens eine aus Gummi
hergestellte Reaktionsscheibe eingespannt.
Die Fußkraft wird bei Betätigung des Bremspedals vom Brems
pedal über die Pedalkolbenstange und über den Betätigungs
kolben des Vakuumbremskraftverstärkers auf die Gummireak
tionsscheibe geleitet. Die Kraft deformiert die Gummireak
tionsscheibe. Die Deformation findet insbesondere in axialer
Richtung statt und hat ein vorbestimmtes Maß. Dieses Maß
wird in der Automobilbremsentechnik als sogenanntes "Z-Maß"
bezeichnet. Es ist eine der Kenngrößen für Bremskraftver
stärker.
Nach Überwindung des Z-Maßes setzt die eigentliche Funktion
des Vakuumbremskraftverstärkers ein. Er erhöht den Druck
im Tandemhauptzylinder und damit im hydraulischen Betäti
gungssystem in Abhängigkeit von der Eingangskraft (Fuß
kraft).
Die Höhe des Springereffekts kann bei den bekannten Vorrich
tungen eingestellt werden. Sie ist abhängig von der Shore
härte des Gummis der Reaktionsscheibe und vom Z-Maß.
Durch die DE-OS 35 42 418.4 ist bereits ein hydraulischer
Verstärker bekannt geworden, der insbesondere zur Betätigung
von Hauptzylindern in Kraftfahrzeugbremsanlagen, dient.
Dieser Verstärker ist so aufgebaut, daß der Verstärkerkolben
an seinem pedalfernen Ende eine Bohrung aufweist, in der
ein Hilfskolben längsverschiebbar dichtend gelagert ist,
der mit dem Kolben des Hauptzylinders in Wirkverbindung
steht, wobei der Hilfskolben mit dem Verstärkerkolben einen
Raum einschließt, der über einen im Verstärkerkolben vorge
sehenen Kanal mit dem Verstärkerraum verbunden ist.
Die Aufgabe, die der vorliegenden Erfindung zugrunde liegt,
besteht nunmehr darin, hydraulische Kraftverstärker generell
und insbesondere hydraulische Bremskraftverstärker des
Typs der DE-OS 35 42 418.4 grundsätzlich in ihrem Bedienungs
komfort und in ihrer Funktion zu verbessern.
Insbesondere soll durch die Erfindung eine Reduzierung
der Ansprechkräfte im unteren Druckbereich und damit eine
Verbesserung des Pedalgefühls beim Bremsen im unteren Druck
bereich erzielt werden. Die Funktion, Tandemhauptzylinder
druck in Abhängigkeit von der Eingangskraft, soll durch
eine Springerfunktion bei niedrigen Eingangskräften ergänzt
werden.
Die gestellte Aufgabe wird wie folgt gelöst:
Zwischen der Übersetzervorrichtung und dem Kraftübertra
gungselement des hydraulischen Kraftverstärkers wird ein
halbstarres Kraftübertragungsaggregat angeordnet.
In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung kann
zwischen der Übersetzervorrichtung und dem Kraftübertra
gungselement ein verschließbarer Flüssigkeitsbehälter ange
ordnet sein, der nach Art eines Druckpolsters erst nach
Erreichen einer vorbestimmten Eingangskraft verschlossen
wird und dann die Eigenschaft eines Druckbehälters annimmt.
Die eingespannte Druckmittelsäule in diesem Druckbehälter
dient dann zur Übertragung der translatorischen Kraft.
Die Ansprechkräfte werden im unteren Arbeitsbereich infolge
der Zwischenschaltung des erfindungsgemäßen Polsters deutlich
herabgesetzt im Vergleich zu bekannten hydraulischen Kraft
verstärkern. Insbesondere das Pedalgefühl bei einem hydrau
lischen Kraftverstärker, der als Bremskraftverstärker einge
setzt wird, wird im unteren Arbeitsbereich der Bremse ent
sprechend komfortabler.
Es ist mit Hilfe der Erfindung eine einfache Änderung des
Übersetzungsverhältnisses des Verstärkers möglich. Dazu
ist nur der Durchmesser des Betätigungskolbens zu ändern.
Bei bekannten hydraulischen Bremskraftverstärker müssen
mehrere Kolbendurchmesser geändert werden.
Die erfindungsgemäße Anwendung eines hydraulischen Druckpol
sters ist eine im wörtlichen Sinne saubere Lösung im Ver
gleich zur Anwendung einer Gummireaktionsscheibe in einem
hydraulischen Bremskraftverstärker. Die Gummireaktionsschei
be ist einem permanenten Verschleiß unterworfen. Der Abrieb
des Gummikörpers gelangt in die Hydraulikkanäle des Verstär
kersystems und des übrigen hydraulischen Betätigungs
systems der Bremse. Hierdurch können Funktionsstörungen
und sogar der Ausfall des gesamten Bremssystems verursacht
werden. Dies gilt im besonderen Maße dann, wenn das hydrau
lische Bremssystem das komplexe Kanalnetz eines Anti
blockierregelsystems, Antriebsschlupfregelsystems und An
fahrschlupfregelsystems umfasst. Dieses Problem ist deshalb
besonders gravierend, weil die Gummireaktionsscheibe im
hydraulischen Bremskraftverstärker von Bremsflüssigkeit
umgeben ist.
Hydraulische Kraftverstärker müssen wegen der zahlreichen
Kraftwechsel eine hohe Dauerhaltbarkeit haben. Dieses
Erfordernis kann durch den Einsatz einer Gummireaktions
scheibe nicht in der gewünschten Weise erfüllt werden.
Bei den vorliegenden schwierigen Betriebsbedingungen muß
mit hohen Gummipressungen gerechnet werden, die die Lebens
dauer der Gummireaktionsscheibe erheblich herabsetzen.
Beim Einsatz von Gummireaktionsscheiben besteht außerdem
die besondere Gefahr, daß Bremsflüssigkeit im Bereich der
Gummireaktionsscheibe abfließt, so daß Verunreinigungen
in die Bremsanlage gelangen.
Bekanntlich sind die physikalischen Eigenschaften eines
Gummikörpers in sehr starkem Maße von der Temperatur abhän
gig. Auch aus diesem Grund ist die Gummireaktionsscheibe,
wenn sie in einem hydraulischen Kraftverstärker eingesetzt
wird, eine problematische Komponente.
Die geschilderten Nachteile werden durch den Gegenstand
der Erfindung vermieden.
In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung kann
derjenige Betrag der Eingangskraft, der noch nicht
zur Auslösung der Funktion, Tandemhauptzylinderdruck in
Abhängigkeit von der Eingangskraft, führt, durch ein vorge
spanntes Federelement vorbestimmt werden. Die betreffende
Anordnung ist so gestaltet, daß ein Verschlußglied vorge
sehen ist, das gegen die Kraft des vorgespannten Federele
ments bei Erreichen einer vorbestimmten Eingangskraft den
Flüssigkeitsbehälter abdichtend verschließt.
In einer besonders raumsparenden Version der Erfindung
kann der Flüssigkeitsbehälter innerhalb der Übersetzervor
richtung untergebracht sein. Insbesondere kann der Flüssig
keitsbehälter durch das Betätigungselement, die Übersetzer
vorrichtung und das Kraftübertragungselement gebildet wer
den.
In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung kann das
Kraftübertragungselement die Funktion des Verschlußgliedes
für den Flüssigkeitsbehälter übernehmen. Bei Lösestellung
des hydraulischen Kraftverstärkers steht dieses Verschluß
glied unter der Wirkung der vorgespannten Druckfeder. Diese
Feder hält das Verschlußglied in seiner Ausgangsposition,
in der der Flüssigkeitsbehälter offen, also drucklos, ist.
Eine besonders zweckmäßige Ausführung der Erfindung besteht
darin, daß die Übersetzervorrichtung aus einem Übersetzer
kolben besteht, der einen zylinderförmigen Innenraum auf
weist. Dieser Innenraum ist an seinem einen Ende als Führung
für das Betätigungselement ausgestaltet. Diese Führung
ist dichtend. An seinem anderen Ende ist der Innenraum
Teil einer Dichtung, durch die der Innenraum erst nach
Erreichen einer bestimmten Eingangskraft verschlossen
werden kann.
Die Dichtung selbst, die also einen offenen und einen ge
schlossenen Zustand einnehmen kann, ist in einer bevorzug
ten Ausführung so gestaltet, daß in einer Ringnut in der
Innenwand des Übersetzerkolbens ein elastisches Dichtelement
angeordnet ist, das als Kombination eines O-Rings und eines
Back-Rings ausgebildet ist. Bei der Bewegung des Übersetzer
kolbens in Richtung auf das Kraftübertragungselement wird
das Dichtelement auf das rampenförmige Ende des Kraftüber
tragungselements gegen den Druck der unter Vorspannung
stehenden Druckfeder abdichtend geschoben.
Wird der hydraulische Kraftverstärker als Bremskraftverstär
ker für Kraftfahrzeuge eingesetzt, so kann das Betätigungs
element als Betätigungskolben oder Steuerkolben des Verstär
kers ausgebildet werden, der mittels Fußkraft bewegt wird
und das hydraulische Druckniveau im Verstärkerraum regelt.
Das Kraftübertragungselement kann als Druckstange für einen
Tandemhauptzylinder ausgebildet sein.
Der Gegenstand der Erfindung kann durch verschiedene Ausfüh
rungsformen verkörpert werden. Rein beispielhaft wird nach
folgend ein hydraulischer Bremskraftverstärker anhand von
drei Figuren näher beschrieben.
Fig. 1 zeigt in einer axialen Schnittdarstellung den hy
draulischen Bremskraftverstärker zusammen mit einem Tan
demhauptzylinder.
Fig. 2 zeigt ein Detail des hydraulischen Bremskraftver
stärkers gemäß Fig. 1.
Fig. 3 zeigt in einer graphischen Darstellung die Wirkungs
weise des hydraulischen Bremskraftverstärkers.
Fig. 4 zeigt in vergrößertem Maßstab das Detail D der
Fig. 1.
In Fig. 1 ist der Bremskraftverstärker in seiner Gesamtheit
mit 9 bezeichnet. Der Tandemhauptzylinder trägt in seiner
Gesamtheit die Bezugsziffer 10. Hydraulischer Bremskraftver
stärker und Tandemhauptzylinder sind koaxial angeordnet
und miteinander über Flansche verschraubt. Der hydraulische
Bremskraftverstärker umfasst in seinem Gehäuse die hydrau
lische Druckkammer 11, ein Regelventil 12 für die Regelung
des hydraulischen Drucks in der Kammer 11, einen Doppel
hebelmechanismus, der in seiner Gesamtheit mit 13 bezeichnet
ist, den Verstärker- oder Übersetzerkolben 1 und den Betäti
gungskolben 2. Der Tandemhauptzylinder 10 ist von herkömm
licher Bauart. In seinem Gehäuse sind untergebracht der
Druckstangenkolben 14 mit seinem Zentralventil 15 und der
Zwischenkolben 16 mit seinem Zentralventil 17.
Nachfolgend werden die Arbeitsweisen der einzelnen Aggregate
des hydraulischen Bremskraftverstärkers näher beschrieben:
Bei Betätigung des Bremspedals wird eine Kraft F auf die
Druckstange 18 ausgeübt. Die Druckstange bewegt den Betäti
gungskolben 2 nach links. Das untere Ende 19 eines ersten
Hebels 20 befindet sich in einer Ausnehmung 21 des Betäti
gungskolbens 2. Durch die Bewegung des Betätigungskolbens
nach links wird der Hebel 20 im Uhrzeigersinn bewegt. Das
obere Ende 22 des ersten Hebels ist ortsfest gelagert.
Mit 23 ist ein zweiter Hebel bezeichnet. Das obere Ende
24 des zweiten Hebels ist in einer Ausnehmung der Verlänge
rung des Steuerschiebers untergebracht. Der Steuerschieber
ist mit 25 bezeichnet. Der Steuerschieber selbst ist inner
halb des Steuerschiebergehäuses 26 verschiebbar gelagert.
Der erste Hebel mit dem Bezugszeichen 20 und der zweite
Hebel mit dem Bezugszeichen 23 sind über ein gemeinsames
Gelenk 27 miteinander verschwenkbar verbunden.
Wenn infolge der Bewegung des Betätigungskolbens 2 nach
links der erste Hebel 20 im Uhrzeigersinn gedreht wird,
nimmt er den zweiten Hebel 23 über das Gelenk 27 mit. Das
untere Ende des zweiten Hebels 23 ist am Übersetzerkolben
1 abgestützt. Diese Abstützung muß man als eine momentan
feste Abstützung in Bezug auf den zweiten Hebel 23 ansehen.
Infolge der Bewegung des ersten Hebels 20 im Uhrzeigersinn
und infolge der Mitnahme des zweiten Hebels 23 durch den
ersten Hebel 20 macht daher der zweite Hebel 23 eine Bewe
gung entgegen dem Uhrzeigersinn. Dies bedeutet, daß das
obere Ende 24 des zweiten Hebels 23 den Steuerschieber
25 nach links verschiebt.
In Fig. 1 ist der Steuerschieber 25 in Bremslösestellung
dargestellt. Wird der Steuerschieber 25 in Richtung nach
links verschoben, dann verschließt er mit seiner linken
Steuerkante zunächst die drucklose Druckabflußleitung,
die mit 28 bezeichnet ist und sich im Steuerschiebergehäuse
26 befindet. Der Druckmittelabfluß ist durch den Pfeil
29 dargestellt. Der Druckmittelabfluß wird unterbrochen.
Verschiebt sich der Betätigungskolben 2 infolge der Pedal
kraft beziehungsweise Eingangskraft F weiter nach links,
so wird der erste Hebel 20 weiter im Uhrzeigersinn ver
schwenkt. Über das Gelenk 27 wird das obere Ende 24 des
zweiten Hebels 23 weiter nach links entgegen dem Uhrzeiger
sinn verdreht und der Steuerschieber 25 bewegt sich weiter
nach links und überwindet die in der Technik der Hydraulik
als "positive Überdeckung" bezeichnete Strecke. Nach Über
windung dieser Überdeckungsstrecke wird die Druckleitung
30, die sich im Steuerschiebergehäuse 26 befindet, freigege
ben. Die Freigabe erfolgt durch eine im Steuerschieber
25 befindliche Radialbohrung, die in der Zeichnung mit
37 bezeichnet ist. Der Druckmittelzufluß wird durch den
Pfeil 31 dargestellt. Nunmehr fließt Druckmittel durch
die axiale Bohrung 32 und die radiale Bohrung 33 im Steuer
schieber 25 in die hydraulische Druckkammer 11.
In Fig. 4 wird der Weg des unter Druck stehenden Druckmit
tels in die Druckkammer anhand der gestrichelten Linie
38 dargestellt. Im Steuerschieber 25 sind die Ringnut 39
und im Steuerschiebergehäuse 26 die Ringnut 40 vorgesehen.
Die Ringnut 39 im Steuerschieber verbindet die Druckmittel
zuflußleitung 30 mit der Ringnut 40 im Steuerschieberge
häuse. Diese Ringnut 40 wiederum stellt eine Verbindung
mit der Radialbohrung 37 im Steuerschieber her. Über die
Radialbohrung 37 gelangt das Druckmittel in die Axialbohrung
des Steuerschiebers, siehe Fig. 1, und von dort in die
Druckkammer.
Unter der Wirkung des hydraulischen Drucks in der Druckkam
mer 11 wird der Übersetzerkolben 1 nach links bewegt.
Der Betätigungskolben 2, der Doppelhebelmechanismus 13,
der Steuerschieber 25 und der Übersetzerkolben 1 bilden
in ihrer Gesamtheit einen sogenannten "Follow up-Mechanis
mus", das heißt ein Nachführungssystem. Wird nämlich der
Betätigungskolben 2 nach links bewegt, dann wird der Über
setzerkolben 1 durch erhöhtes Druckniveau in der Kammer
11 nach links nachgeführt.
Der Übersetzerkolben 1 seinerseits betätigt über die Druck
stange 3 die Kolben 14, 16 des Tandemhauptzylinders 10.
Dort werden zunächst die Zentralventile 15, 17 geschlossen
und anschließend Bremsdruck aufgebaut. Der Druck im Tandem
hauptzylinder 10 ist eine Funktion der Fußkraft, beziehungs
weise Eingangskraft F, am Betätigungskolben 2. Die soeben
genannte Funktion, Hauptzylinderdruck in Abhängigkeit von
der Eingangskraft, soll in erfindungsgemäßer Weise ergänzt
werden durch eine Springerfunktion.
Die Fig. 2 und 3 dienen der Erläuterung dieser Springer
funktion.
Fig. 2 zeigt in vergrößerter Darstellung den Übersetzerkol
ben 1 und die mit ihm zusammenwirkenden Komponenten. Alle
Teile sind in Fig. 2 in Bremslösestellung dargestellt.
Die Druckstange 3 wird durch die Druckfeder 4 gegen den
Anschlag 34 gedrückt. Die Druckfeder 4 selbst stützt sich
an einem Absatz 35 im Innern des Übersetzerkolbens 1 ab.
Die Druckfeder 4 steht unter Vorspannung.
In der Innenwand des Übersetzerkolbens 1 ist eine Ringnut
36 angebracht, die einen O-Ring 5 und einen Back-Ring 7
aufnimmt. Korrespondierend zu der O-Ring/Back-Ring-Kombina
tion ist das Ende der Druckstange 3 als ringförmige Rampe
8 ausgebildet.
Der Innenraum des Übersetzerkolbens ist in Fig. 2 offen,
also nicht unter Druck stehend, dargestellt, da die Rampe
8 und der O-Ring 5 noch nicht zu einer dichtenden Anlage
gekommen sind.
Bei einer leichten Betätigung des Pedals wird eine entspre
chend geringfügige Eingangskraft F erzeugt. Im Diagramm
der Fig. 3 vergrößert sich der auf der Abzisse eingetragene
Wert der Eingangskraft vom Wert X = 0 in Richtung auf den
Wert Y.
Der Betätigungskolben 2, der zunächst druckausgeglichen
und damit kräftefrei ist, bewegt sich mit leicht ansteigen
der Eingangskraft nach links. Infolge dieser Bewegung nach
links öffnet der Betätigungskolben 2 über den Doppelhebel
mechanismus 13 und das Schieberventil 25 in der weiter
oben beschriebenen Weise den Druckmittelzufluß 31. Das
hydraulische Druckniveau in der Druckkammer 11 des Verstär
kers steigt an. Unter der Wirkung dieses steigenden Druckni
veaus wird der Übersetzerkolben 1 nach links bewegt. Der
O-Ring 5 und die korrespondierende Rampe 8 kommen zur ab
dichtenden Anlage. Der Raum 6 ist zu einem Druckraum gewor
den. Die im Druckraum vorhandene Flüssigkeitssäule wird
zum kraftübertragenden Mittel.
Die Funktion, Abhängigkeit des Tandemhauptzylinderdrucks
von der Eingangskraft F, setzt jetzt erst, also verzögert,
ein. Im Druckdiagramm der Fig. 3 hat der Wert der Eingangs
kraft F inzwischen die Größe Y erreicht. Gleichzeitig
springt der Druck im Tandemhauptzylinder auf die Höhe SH
(Springerhöhe). Der Startpunkt der nun einsetzenden Abhän
gigkeit des Tandemhauptzylinderdrucks von der Eingangskraft
F wird durch die Position Z im Diagramm charakterisiert.
Von Z an steigt der Tandemhauptzylinderdruck proportional
zur Eingangskraft F.
Die Vorspannkraft der Feder 4 zwischen dem Übersetzerkolben
und der Druckstange mußte bei den geschilderten Vorgängen
überwunden werden. Die Vorspannkraft der Feder 4 wurde
zu dem Zeitpunkt überschritten, als ein genügend hoher
Tandemhauptzylinderdruck erzeugt war und die Druckstange
3 veranlaßte, die oben geschilderte Relativbewegung zum
Übersetzerkolben zu machen, die zur Abdichtung der Druckkam
mer 6 führte.
Die Vorspannkraft der Druckfeder 4 bestimmt also die Sprin
gerhöhe SH.
Beschrieben wurde hier, wie eingangs erwähnt, lediglich
ein Ausführungsbeispiel für die Erfindung. Die Erfindung
kann in weiteren Ausführungsformen verkörpert werden. So
kann beispielsweise die Abdichtung des Druckraums 6 auch
durch eine Manschette, durch ein Zentralventil oder durch
andere Dichtelemente erfolgen.
Liste der Einzelteile:
1 Übersetzerkolben
2 Betätigungskolben
3 Druckstange
4 Druckfeder
5 O-Ring
6 Druckraum
7 Back-Ring
8 rampenförmiges Ende
9 hydraulischer Bremskraftverstärker
10 Tandemhauptzylinder
11 hydraulische Druckkammer
12 Regler
13 Doppelhebelmechanismus
14 Druckstangenkolben
15 Zentralventil
16 Zwischenkolben
17 Zentralventil
18 Druckstange
19 unteres Ende des ersten Hebels
20 erster Hebel
21 Ausnehmung
22 oberes Ende des ersten Hebels
23 zweiter Hebel
24 oberes Ende des zweiten Hebels
25 Steuerschieber
26 Steuerschiebergehäuse
27 Gelenk
28 Druckmittelabflußleitung
29 Druckmittelabfluß
30 Druckmittelzuflußleitung
31 Druckmittelzufluß
32 axiale Bohrung
33 radiale Bohrung
34 Anschlag
35 Absatz
36 Ringnut
37 radiale Bohrung
38 Druckmittelweg
39 Ringnut
40 Ringnut
2 Betätigungskolben
3 Druckstange
4 Druckfeder
5 O-Ring
6 Druckraum
7 Back-Ring
8 rampenförmiges Ende
9 hydraulischer Bremskraftverstärker
10 Tandemhauptzylinder
11 hydraulische Druckkammer
12 Regler
13 Doppelhebelmechanismus
14 Druckstangenkolben
15 Zentralventil
16 Zwischenkolben
17 Zentralventil
18 Druckstange
19 unteres Ende des ersten Hebels
20 erster Hebel
21 Ausnehmung
22 oberes Ende des ersten Hebels
23 zweiter Hebel
24 oberes Ende des zweiten Hebels
25 Steuerschieber
26 Steuerschiebergehäuse
27 Gelenk
28 Druckmittelabflußleitung
29 Druckmittelabfluß
30 Druckmittelzuflußleitung
31 Druckmittelzufluß
32 axiale Bohrung
33 radiale Bohrung
34 Anschlag
35 Absatz
36 Ringnut
37 radiale Bohrung
38 Druckmittelweg
39 Ringnut
40 Ringnut
Claims (10)
1. Hydraulischer Kraftverstärker, insbesondere zur Betäti
gung eines Hauptzylinders in einem hydraulischen Bremssystem
für Kraftfahrzeuge, mit einer Druckmittelquelle, einer
Regelvorrichtung zur Regelung des hydraulischen Druckniveaus
in einem Verstärkerdruckraum, einem von einer Eingangskraft
bewegten Betätigungselement für die Betätigung der Regelvor
richtung, einer vom Druckmittel beaufschlagten Übersetzer
vorrichtung für die Übersetzung des hydraulischen Drucks
in eine translatorische Kraft und einem Kraftübertragungs
element zur Übertragung der translatorischen Kraft auf
weitere Kraftübertragungselemente, dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen der Übersetzervorrichtung (1) und dem Kraft
übertragungselement (3) ein halbstarres Kraftübertragungs
aggregat (4, 6) angeordnet ist.
2. Hydraulischer Kraftverstärker nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß zwischen der Übersetzervorrichtung
(1) und dem Kraftübertragungselement (3) ein verschließbarer
Flüssigkeitsbehälter angeordnet ist, der nach Art eines
Druckpolsters erst nach Erreichen einer bestimmten Eingangs
kraft verschlossen und zu einem Druckbehälter (6) wird,
dessen Druckmittelsäule die translatorische Kraft überträgt.
3. Hydraulischer Kraftverstärker nach den Ansprüchen 1
und 2, dadurch gekennzeichnet, daß ein Verschlußglied (8)
vorgesehen ist, das gegen die Kraft eines vorgespannten
Federelements (4) bei Erreichen einer vorbestimmten Ein
gangskraft den Flüssigkeitsbehälter (6) abdichtend ver
schließt.
4. Hydraulischer Kraftverstärker nach den Ansprüchen 1
bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Flüssigkeitsbehälter
(6) innerhalb der Übersetzervorrichtung (1) angeordnet
ist.
5. Hydraulischer Kraftverstärker nach den Ansprüchen 1
bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Betätigungselement
(2), die Übersetzervorrichtung (1) und das Kraftübertra
gungselement (3) den Flüssigkeitsbehälter (6) bilden.
6. Hydraulischer Kraftverstärker nach den Ansprüchen 1
bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Kraftübertragungsele
ment (3) das Verschlußglied (8) für den Flüssigkeitsbehälter
(6) bildet und mittels einer unter Vorspannung stehenden
Druckfeder (4) bei Lösestellung des hydraulischen Kraftver
stärkers in der den Flüssigkeitsbehälter (6) offen haltenden
Ausgangsposition gehalten wird.
7. Hydraulischer Kraftverstärker nach den Ansprüchen 1
bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Übersetzervorrichtung
aus einem Übersetzerkolben (1) mit einem zylinderförmigen
Innenraum (6) besteht.
8. Hydraulischer Kraftverstärker nach den Ansprüchen 1
bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Innenraum (6) des
Übersetzerkolbens (1) an seinem einen Ende das Betätigungs
element (2) dichtend führt und an seinem anderen Ende zusam
men mit dem Kraftübertragungsglied (3) eine verschließbare
Dichtung bildet.
9. Hydraulischer Kraftverstärker nach den Ansprüchen 1
bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß in der Innenwand des
Übersetzerkolbens (1) ein elastisches Dichtelement angeord
net ist, insbesondere in Form einer, in einer Ringnut unter
gebrachten, O-Ring-/Back-Ring-Kombination (5, 7), das bei
der Bewegung des Übersetzerkolbens (1) in Richtung auf
das Kraftübertragungselement (3) auf das rampenförmige
Ende (8) des Kraftübertragungselements (3) gegen den Druck
einer unter Vorspannung stehenden Druckfeder (4) abdichtend
geschoben wird.
10. Hydraulischer Bremskraftverstärker für Kraftfahrzeuge
nach den Ansprüchen 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß
das Betätigungselement (2) als Betätigungskolben eines
hydraulischen Bremskraftverstärkers ausgebildet ist, wobei
der Betätigungskolben mittels Fußkraft bewegt wird, und
daß das Kraftübertragungselement (3) als Druckstange für
einen Tandemhauptzylinder ausgebildet ist.
Priority Applications (3)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19873725249 DE3725249A1 (de) | 1987-07-30 | 1987-07-30 | Hydraulischer kraftverstaerker |
US07/216,583 US4901626A (en) | 1987-07-30 | 1988-07-07 | Hydraulic power booster |
JP63190507A JPS6444372A (en) | 1987-07-30 | 1988-07-29 | Compressed liquid power booster |
Applications Claiming Priority (1)
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
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OM8 | Search report available as to paragraph 43 lit. 1 sentence 1 patent law | ||
8127 | New person/name/address of the applicant |
Owner name: ITT AUTOMOTIVE EUROPE GMBH, 60488 FRANKFURT, DE |
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8141 | Disposal/no request for examination |