DE3725147A1 - Schallisolierendes bauteil - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung der im Oberbegriff des ersten Anspruchs genannten Art.

Derzeit werden Luftführungskanäle für Heiz- und/oder Klimaanlagen in Kraftfahrzeugen aus akustisch schall­ harten Werkstoffen hergestellt. Es ist zwar bekannt, die akustischen Eigenschaften dadurch zu verbessern, daß schallabsorbierende Strukturen nachträglich in den Luftführungskanal eingebracht werden. Dies ist jedoch eine teure und zeitaufwendige Maßnahme. Insbesondere kann die schallabsorbierende Wirkung nur unvollkommen erreicht werden, da üblicherweise die Luftführungskanäle eine räumlich gewundene Struktur aufweisen, so daß ein vollständiges Auskleiden mit schallabsorbierendem Material nicht immer gewährleistet ist.

Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein schall­ isolierendes Bauteil der eingangs genannten Gattung bereitzustellen, welches kostengünstig herzustellen ist.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die kennzeich­ nenden Merkmale des ersten Anspruchs gelöst. Durch den zweischichten Aufbau wird erreicht, daß die äußere glatte Schicht als Traghilfe dienen kann für die innere Schicht mit offenporiger Schaumstruktur. Dadurch können selbst komplizierte Bauteilgeometrien mit örtlich hohen Verstreckungsgraden einfach erzielt werden, bei denen sonst ohne äußere Schicht nur das Schaumgefüge zerstört würde. Damit erhält man ein schallisolierendes Bauteil mit sehr guten akustischen Eigenschaften. Darüberhinaus weisen diese Bauteile auch eine gute Wärmeisolation auf, so daß sie sich insbesondere für Luftführungskanäle eignen. Erfindungsgemäß aufgebaute Bauteile können aber auch zu anderen Verwendungszwecken benutzt werden, wie beispielsweise Radhausverkleidungen oder Formhimmel in Kraftfahrzeugen.

Die Weiterbildung nach Anspruch 2 schlägt ein bevor­ zugtes Material für das schallisolierte Bauteil vor, welches einfach und zuverlässig herzustellen ist. Daneben können auch Elastomere zum Einsatz gelangen. Durch Verwendung dieses Materials konnte auch das spezifische Gewicht des gesamten Bauteils erheblich gesenkt werden, ohne daß dessen Festigkeitseigenschaften leiden. So hatte das ursprünglich verwendete Material ein spezifisches Gewicht von rund 1 g/cm³. Demgegenüber kann das erfindungsgemäße Bauteil - je nach Einstellung der Verfahrensparameter nur noch ein spezifisches Gewicht im Bereich von 0,5-0,2 g/cm³ aufweisen.

Als Herstellungsverfahren eignet sich bevorzugt die Coextrusion. Alternativ ist auch die Anwendung der Mehrkopfspritzgußtechnik und das Integralschäumen möglich. Da nur ein einziger Erzeugungsvorgang notwen­ dig ist, werden die Bauteile sehr preiswert. Hierzu trägt auch der zweischichtige Aufbau bei, da die äußere Schicht eine ideale Tragstruktur für die Schaumstruktur bei Coextrusion darstellt. Durch Variierung der Treib­ mittelmenge kann hierbei die Schaumstruktur in weiten Bereichen variiert werden. Dadurch variieren auch die akustischen Eigenschaften des Bauteils. Somit ist mit einfachen Mitteln eine optimale Einstellung der aku­ stischen und thermischen Eigenschaften möglich. So weisen die erfindungsgemäß aufgebauten Bauteile einen um 5°C schlechteren Wärmeübergang auf als die bekannten Bauteile.

Im folgenden wird die Erfindung anhand eines schema­ tisierten Beispiels näher erläutert.

In den beiden Abbildungen ist schematisch ein Längs­ schnitt (Fig. 1) durch einen Luftführungskanal 1 sowie eine Ausschnittsvergrößerung (Fig. 2) dargestellt. Wie daraus ersichtlich, ist der Luftführungskanal zwei­ schichtig ausgebildet. Die äußere Schicht 2 ist äußerst dünnwandig und in sich geschlossen. Sie dient als Blashilfe und Tragschicht für die innere Schicht 3. Diese weist eine offene Zellstruktur auf und wird durch Zusatz von Treibmittel zu dem Grundwerkstoff erreicht. Die Größe der einzelnen Zellen ist abhängig von dem Treibmittelzusatz. Bewährt hat sich ein Treibmittel­ zusatz in der Größenordnung von 0,5% bis zu 5%.

Hergestellt werden beide Schichten durch Coextrusion, wobei die gewünschte Bauteilgeometrie durch anschließen­ des Blasen unter Zuhilfenahme von Formwerkzeugen erzielt wird. Das hierbei überschüssige Material kann in bekann­ ter Weise zerkleinert und wieder in den Extrudern aufgeschmolzen werden.

Die so hergestellten Luftführungskanäle weisen gute Wärmedämmungs- und Schalldämmungseigenschaften auf. Wie Versuche gezeigt haben, konnten Verbesserungen von 0,5 bis 5 dB gegenüber Luftführungskanälen aus ungeschäumtem Material erzielt werden.

Claims (3)

1. Schallisolierendes Bauteil, insbesondere Luftfüh­ rungskanal für Heiz- und/oder Klimaanlagen in Kraftfahrzeugen, aus Kunststoff, dadurch gekennzeichnet, daß der Luftführungskanal zweischichtig aufgebaut ist, wobei die äußere Schicht eine glatte und die innere Schicht eine offenporige Schaumstruktur aufweist.

2. Schallisolierendes Bauteil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Material für beide Schichten ein Thermoplast, bevorzugt Polypropylen verwendet wird, wobei die äußere Schicht ohne und die innere Schicht mit Treibmittel versehen extru­ diert wird.

3. Schallisolierendes Bauteil nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Schichten über Coextrusion hergestellt werden.