DE3725048A1 - Verfahren zur herstellung und anwendung von traegervorrichtungen fuer naturgras - Google Patents

Description

Das Patent . . . (Patentanmeldung P 37 23 364.5) beschreibt ein Verfahren zur Herstellung und Anwendung von Trägervorrichtungen für Naturgras, wobei ein igelartig mit gleichlangen Stützen ver­ sehener Bodenbelag aus Natur- bzw. Synthesekautschuk oder Kunst­ stoff, der in einem Abstand von 10 bis 100 mm, vorzugsweise 20 bis 40 mm, eine gelochte bzw. als Gitterrost ausgebildete Deck­ platte oder stabile Matte, bevorzugt mit Textilfasern durchsetz­ tem Gummi bzw. Hartgummi trägt, die mit dem Bodenbelag verbunden ist oder nachträglich auf dessen integrierte Stützen aufgelegt und der Raum zwischen Bodenbelag und Deckplatte dann mit saug- bzw. feuchtigkeitsaufnahme- und wachstumsfähigen, als Kulturboden dienendem Füllmaterial gefüllt wird.

Es wurde nun gefunden, daß an Stelle der im Hauptpatent beschrie­ benen Vorrichtungen kompakte, einheitlich starke Bahnen, Matten, Platten oder Briketts aus feuchtigkeitspeichernden Produkten, vorzugsweise pflanzlicher Herkunft, in Kombination mit auf diese aufgelegten, perforierten oder als Gitterrost ausgebildeten, mit Grassamen bestreuten Deckplatten Verwendung finden, die regelmäßig bewässert werden, wobei dann das Gras durch diese hindurchwächst und unterhalb derselben verwurzelt, sich besonders gut für Sport­ böden eignen.

Als Produkte pflanzlicher Herkunft werden dafür in erster Linie Torf, Humusstoffe, Stroh, Kokospflanzen, dann aber auch mit Wasser oder organische Substanzen enthaltenden Lösungen verformbar gemach­ tes Papier oder Pappe, insbesondere aber Zeitungspapier, oder andere, organische Abfallstoffe, wie einheitlich zerkleinerte Müll-Klärschlammgemische, zu Platten oder Bahnen verpreßt und gleichzeitig zur Verbesserung ihrer Durchlüftung und Wasserauf­ nahmefähigkeit siebartig durchlöchert.

Um die Elastizität der so hergestellten Sportböden wesentlich zu verbessern, wird die Deckplatte zusätzlich noch mit einer geloch­ ten Schaumstoff- oder Schwammgummischicht unterlegt, deren Löcher spiegelbildlich genau auf die Aussparungen der Deckplatte passen.

Es ist auch möglich, ein aus organischen Abfallprodukten, wie alten Autoreifen und anderen Gummiabfällen oder Kunststoffrück­ ständen bestehendes Gemisch, gegebenenfalls unter Zugabe von Bindemittellösungen, zu Bahnen etc. zu verpressen und die dabei erhaltenen Formlinge gleichzeitig siebartig zu durchlöchern, damit die Löcher die für den Graswuchs erforderlichen Wasser- bzw. Düngelösungen speichern können.

Beispiele

Ein zu gleichen Teilen aus Torfsubstrat, Stroh und Humus be­ stehendes Gemisch wird mit Näherstoffe enthaltendem Wasser an­ gefeuchtet, dann zu 30 mm dicken Bahnen gleichmäßig verpreßt und darüber mit einer Gitterrostmatte gleicher Größe belegt, die in 25 m langen und 1,50 breiten Abmessungen auf einen Beton-Hallenboden verlegt, danach mit Grassamen bestreut und das nach 2 bis 8 Tagen keimende und allmählich heranwachsende Gras nach Erreichen einer Höhe von etwa 10 cm regelmäßig ge­ schnitten wird.

Auf diese Weise erhält man einen dichten Grasteppich einwand­ freier Beschaffenheit und damit guter Bespielbarkeit, bei dem Schäden an der Grasnarbe und Verletzungen der Spieler weitgehend vermieden werden und sich daher besonders gut als Sportböden eignet.

Nach dem im Patent . . . (Patentanmeldung P 36 13 398.1) beschrie­ benen Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von gelochten Heizbriketts aus Papier und anderen organischen Abfallprodukten wird Zeitungspapier zu siebartig durchlöcherten Platten verpreßt und nebeneinander auf einen ebenen Boden gelegt, worauf man dann eine aus Superpolyamid bestehende, perforierte Deckplatte be­ festigt, die mit Grassamen bestreut und bewässert wird. Es wächst so ein Rasen heran, der schon bald als Sportboden, z. B. für Abschläge oder Grüns bzw. zum Ausbessern von Spielbahnen auf Golfplätzen geeignet ist.

Ein aus Müll-Klärschlamm-Kompost unter Zusatz von 5 Gew.-% etwa 4 bis 5 mm großen Flocken aus aufgeschäumtem Polystyrol und ge­ mahlenen Autoreifen bestehendes Gemisch wird zu 40 mm dicken Platten verpreßt und darauf eine aus Hartgummi bestehende, 3 mm im Durchmesser betragende Matte als Deckplatte gelegt, die im Abstand von 3 mm nebeneinanderliegende, 5 mm große Löcher auf­ weist.

Man erhält auf diese Weise einen besonders elastischen Natur­ gras-Boden, der u. a. für die Ausübung von Hallenfußball sehr gut geeignet ist und die sonst bei Verwendung von Kunstgras häufig auftretenden Verletzungen weitgehend ausschließt.

Claims (4)

1. Verfahren zur Herstellung und Anwendung von Trägervorrich­ tungen für Naturgras nach Patent . . . (Patentanmeldung P 37 23 364.5), dadurch gekennzeichnet, daß an Stelle der im Hauptpatent beschriebenen Vorrichtungen kompakte, einheit­ lich starke Bahnen, Matten, Platten oder Briketts aus feuch­ tigkeitsspeichernden Produkten, vorzugsweise pflanzlicher Her­ kunft, in Kombination mit auf diese aufgelegten perforierten oder als Gitterrost ausgebildeten, mit Grassamen bestreuten Deckplatten Verwendung finden, die regelmäßig bewässert werden, wobei dann das Gras durch diese hindurchwächst und unterhalb derselben verwurzelt.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als saugfähige, gegebenenfalls mit verrottungsfesten Schaumstoff- Flocken versetzte Produkte pflanzlicher Herkunft, in erster Linie Torf, Humusstoffe, Stroh, Kokuspflanzen, dann auch mit Wasser oder organische Substanz enthaltenden Lösungen verform­ bar gemachtes Papier oder Pappe, insbesondere Zeitungspapier, oder andere organische Abfallstoffe, wie einheitlich zerklei­ nerte Müll-Klärschlammgemische zu Platten oder Bahnen verpreßt und gleichzeitig zur Verbesserung ihrer Durchlüftung und Wasser­ aufnahmefähigkeit siebartig durchlöchert werden.

3. Verfahren nach Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß zur Verbesserung der Elastizität so hergestellter Sportböden die Deckplatte zusätzlich noch mit einer gelochten Schaumstoff- oder Schwammgummischicht unterlegt wird, deren Löcher spiegel­ bildlich genau auf die Aussparungen der Deckplatte passen.

4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß ein aus organischen Stoffen und gemahlenen Abfallprodukten, wie alten Autoreifen oder elastischen Kunststoffabfällen bestehendes Ge­ misch, gegebenenfalls unter Zugabe von Bindemittellösungen ver­ preßt und die erhaltenen Formlinge gleichzeitig siebartig durch­ löchert angewandt werden.