DE2200657A1 - Verfahren zur Herstellung von Pflanzensockeln - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von PflanzensockelnInfo
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Description
David Rack Salzburg (Österreich)
Verfahren zur Herstellung von Pflanzensockein
Um ein sicheres Wachstum von Pflanzen zu gewährleisten, sind verschiedene Pflanzensockel sowie
Verfahren zu deren Herstellung "bekannt geworden. So wurden z. B. verschiedene Pflanzentöpfe entwickelt,
die aus den verschiedensten Stoffen wie Preßpappe, Ton, Preßhumus und Duroplast-Kunststoffen bestehen können»
Die Nachteile bei diesen Pflanzentöpfen liegen in der schlechten Durchwachsbarkeit, der ungenügenden
Eigenstabilität und der Druckempfindlichkeit begründet, wozu noch kommt, daß die Gefahr einer Wurzelballenbeschädigung
bei notwendigen Umtopfarbeiten besteht„
- 1 209830/0764
Außerdem besteht die Gefahr, daß bei der Zersetzung des Pflanzentopfes wichtige Fährstoffe für die Pflanze dem
Pflanzensockel entzogen werden können und daß bei der
Zersetzung von Pflanzensockel aus synthetischem Material
für die Pflanze schädliche Spaltprodukte entstehen können.
Um einige dieser Nachteile zu beseitigen, wurden Pflanzensockel entwickelt, die im Laminatverfahren z.B.
Humus, Torf, Pflanzendünger und elastische, poröse Schaumstoffe miteinander schichtweise verbinden.
Auch hier hat die Praxis immer noch eine Reihe von Unzulänglichkeiten festgestellt, die einmal in der
unterschiedlichen Durchwachsbarkeit, dem unterschiedlichen
Wasserhaltevermögen, der allgemeinen Druckempfindlichkeit und nicht zuletzt in der ungenügenden Eigenfestigkeit
solcher Laminatverbundteile besonders für Transportzwecke liegen.
Nach einem älteren Vorschlag des Erfinders wird ein Gemenge von Torf, Fährstoffen und synthetischem
Material, z. B. Schaumstoffflocken unter Beigabe von
flüssigen, treibmittelfreien Schaumstoffkomponenten als Bindemittel zu Pflanzensockel ausgeformt. Mittels der
beigegebenen Schaumstoffkomponenten wird das Wurzelstocke inbettungsmat er ial so fest gebunden, daß die so
hergestellten Pflanzensockel nahezu krümeldicht ohne äußere Hülle verwendbar sind und den meisten Anforderungen
gut entsprechen; lediglich das Raumgewicht der Sockel ist relativ hoch.
Andere bekannte Verfahren zum Begrünen von Böden, auf die flüssige oder breiige Mischungen von Substrat,
Bindemittel und Schaummittel aufgespritzt werden, können keine Lehre für ein Verfahren zur Herstellung von Pflanzensockel
geben, da die Pflanzensockel aus ausgehärteten Körpern oder Matten bestehen, in die Pflanzentriebe oder
Samen eingesetzt werden.
- 2 209830/0764
Das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung von Pflanzensockel hat sich nun zur Aufgabe gestellt,
solche Pflanzensockel aus einem für das Wachstum der Pflanze optimal günstigen, einheitlichen, elastischen,
porösen, atmungsaktiven, bestens durchwachsbaren Material auf möglichst einfache, wirtschaftliche Weise
herzustellen und besteht darin, daß ein beliebiges Substrat, bestehend aus Torf oder Einheitserde und/oder
organischem oder mineralischem Pflanzendünger als !Füllstoff in einem für elastische Polyurethanschaumstoffe
üblichen Herstellungsverfahren aus den flüssigen Komponenten
während des Schaumprozesses einheitlich miteinander verbunden werden„
Dazu enthält die Α-Komponente des schaumfähigen Polyurethangemisches zweckmäßigerweise z„ B0 einen
Polyäther mit hohem Molekulargewicht (3000 - 4000) und niedriger OH-Zahl (25 - 65), einen Vernetzer mit niedrigem
Molekulargewicht (50 - 500) und hoher OH-Zahl sowie einen üblichen Schaumstabilisator und einen üblichen
Aktivator, während die B-Eomponente des Polyurethangemisches ein handelsübliches Di- oder PoIyisocyanat
oder ein Gemisch verschiedener Isocyanate enthält»
Im nachstehenden wird ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Verfahrens beschriebene
Aus 100 Gewichtsteilen der Α-Komponente eines schaumfähigen Polyurethangemisches
besonderer Zusammensetzung wird mit 35-40 Gew ichtsteien eines Torfes oder einer
Einheitserde und mit
0-15 Gewichtsteilen eines weiteren Pflanzensubstrates, das sowohl organischer als
auch anorganischer Zusammensetzung sein kann, eine homogene Masse hergestellt.
— 3 —
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Dieses homogene Gemisch wird anschließend mit
100 Gewichtstellen der zum Polyurethanschaumgemisch
gehörenden B-Komponente nach intensivem Untermischen in einem zweiten Behälter entsprechender Größe zum Schäumen
gebracht.
Aus dem innerhalb weniger Minuten ausreagierten großvolumigen Schaumkörper werden dann nach Wahl entsprechend
kleinere, beliebige geometrische Formkörper geschnitten, die dann die bereits gebrauchsfähigen
Pflanzensockel darstellen.
Die Rezeptur des dafür verwendeten Polyurethanschaumes ist so gewählt, daß das Endprodukt trotz des
sehr hohen Püllgrades ein sehr niedriges Raumgewicht von
ca. 15 - 60 kg/m^ besitzt.
Das wiederum hat zum Vorteil, daß gegenüber den bekannten Arbeitsweisen die Handhabung solcher Pflanzensockel
wesentlich leichter, angenehmer und weitgehend krümelfrei ist.
Der erfindungsgemäße Schaumstoffpflanzensockel hat sich infolge der ausgezeichneten Pflanzenverträglichkeit
nun im besonderen für die Aufzucht und den Versand von Rosen sowie anderen, empfindlichen Zierhölzern als
bestens geeignet erwiesen.
Eine weitere, ganz spezielle Anwendung dieses Pflanzensockelmaterials, nämlich für Rasen, ergibt sich
durch eine einfache thermische Drucknachbehandlung, bei der es außerdem möglich ist, im Bedarfsfalle weiteres
Material, z. B. eine durchwachsbare Folie als Feuchtigkeitsregulierschutz, als Zwischenlage unterzubringen.
Mit solchermaßen nachbehandelten Schaum, der dabei eine Erhöhung des Raumgewichtes auf ca. 50 - 100 kg/m* erfährt,
- 4 209830/0764
der jedoch gleichzeitig außerordentlich tragfähig wird,
ohne seine pflanzenfreundlichen Eigenschaften wie die Atmungsaktivität, ausgezeichnetes Wasserregulierungs-'
vermögen und gute Durchwachsbarkeit zu verlieren, kann
z. B. selbst auf blankem Stein als Unterboden ein schoner Rasenteppich angelegt werden»
Es ist ohne weiteres denkbar, auf solche Weise eine beachtliche Nutzlandgewinnung zu erreichen.
Diese erfindungsgemäß hergestellten Pflanzensockel verbleiben zeitlebens der jeweiligen
Pflanze mit deren Wurzelstock fest verbunden und garantieren ein fast ausfallsfreies, steriles Wachstum,
da eventuell im Torf oder in der Einheitserde enthaltene Unkrautbildner durch die exotherme Reaktionswärme
beim Herstellungsprozeß bereits vernichtet werden.
Des weiteren kann das erfindungsgemäß hergestellte Pflanzensockelmaterial als Rasenmatte
sehr gut für die Unterbodenbefestigung an abschwemmgefährdeten oder steinschlaggefährdeten Hängen u. a.
an Straßen- und Autobahnböschungen verwendet werden»
- 5 -209830/0764
Claims (5)
- Patentansprüche
- Ul Verfahren zur Herstellung von Pflanzensockeln In Ein- oder Mehrfachform, dadurch gekennzeichnet, daß die einzelnen Bestandteile eines beliebigen Substrates, wie Torf oder Einheitserde und/oder organischen oder mineralischen Pflanzendünger, als Füllstoffe in einem für elastischen Polyurethanschaumstoff üblichen Herstellungsverfahren aus den flüssigen Komponenten während des Schaumprozesses organisch miteinander verbunden werden. 3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Α-Komponente des schaumfähigen Polyurethangemisches z.B. einen Polyäther mit hohem Molekulargewicht (3000-4000) und niedriger OH-Zahl (25-65) einen Vernetzer mit niedrigem Molekulargewicht (50-500) und hoher OH-Zahl sowie einen üblichen Schaumstabilisator und üblichen Aktivator enthält, während die B-Komponente des Polyurethangemisches ein handelsübliches Di- oder Polyisocyanat oder ein Gemisch verschiedener Isocyanate enthält.
- 3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das so hergestellte Pflanzensockelmaterial in einer Nachbehandlung durch Druck- und Wärmebehandlung zu einem besonders tragfähigen Material höheren Raumgewichtes für spezielle Einsatzzwecke z.B. als Rasenmatten ausgeformt wird.
- 4. Verfahren nach Anspruch 1-3, dadurch gekennzeichnet, daß das Pflanzensockelmaterial mit einer durchwachsbaren, perforierten Kunststoff-Folie laminiert wird.
- 5. Verfahren nach Anspruch 1-4, dadurch gekennzeichnet, daß das Pflanzensockelmaterial aus Polyurethanschaum mindestens 20 Gewichtsprozente erdiger Substanzen wie Torf oder Einheitserde in möglichst homogener Verteilung als Füllstoff enthält.209830/0764
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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NL (1) | NL7200152A (de) |
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DE2738171A1 (de) * | 1976-08-26 | 1978-03-02 | Kozeny Erik | Baukoerper aus kunststein, insbesondere betonwaende mit einer zur begruenung und bepflanzung geeigneten oberflaechenstruktur und verfahren zu ihrer herstellung |
DE3425934A1 (de) * | 1984-07-13 | 1986-01-16 | Euflor GmbH für Gartenbedarf, 8000 München | Kultursubstrat |
DE8807619U1 (de) * | 1988-06-11 | 1988-11-24 | Spühl AG, St. Gallen | Formkörper zum Aufziehen eines Sämlings |
DE3829256A1 (de) * | 1987-09-02 | 1989-03-16 | Spuehl Ag | Formkoerper zum aufziehen eines saemlings sowie verfahren und vorrichtung zur herstellung derartiger formkoerper |
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1971
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1972
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Also Published As
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NL7200152A (de) | 1972-07-14 |
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