DE3724962A1 - Vorrichtung und verfahren zum entkoppeln einer mri-hochfrequenzspule von gewaehlten koerperteilen unter verwendung passiver elemente - Google Patents
Vorrichtung und verfahren zum entkoppeln einer mri-hochfrequenzspule von gewaehlten koerperteilen unter verwendung passiver elementeInfo
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Description
Die Erfindung betrifft das Gebiet der Bildgebung durch
magnetische Resonanz nach dem MRI-Prinzip (Magnetic Reso
nance Imaging) unter Ausnutzng magnetischer Kernreso
nanz-(NMR-) Phänomene. Sie betrifft insbesondere eine
vorteilhafte Anordnung von HF-Spulen (und ein zugehöriges
Verfahren), mit der (dem) sich das Sichtfeld eines MRI-
Systems auf ein gewähltes, verhältnismäßig kleineres
Teilvolumen in einem menschlichen Körper oder einem son
stigen zu prüfenden Gegenstand einschränken läßt.
Die vorliegende Anmeldung steht in einem allgemeinen Zu
sammenhang mit Patentanmeldungen sowie erteilten Patenten
wie z. B. die US-PS 42 97 637, 43 18 043, 44 71 305,
45 99 565 und 46 07 225 (Crooks u. a.).
Die MRI-Bildgebung findet immer weitere gewerbliche An
wendung. Dennoch bleiben noch zahlreiche Ansatzpunkte für
Verbesserungen. Beispielsweise müssen noch das Störverhältnis des
NMR-Verhaltens verbessert und durch Bewegungen verursach
te Störanteile abgeschwächt werden; auch ansonsten sind
die NMR-Bilder verbesserungswürdig.
Bei früheren Versuchen der Bildgebung unter Ausnutzung
der magnetischen Kernresonanz (NMR) wurde versucht, mit
stark fokussierten Magnet- und/oder HF-Feldern eine NMR-
Kopplung mit jeweils nur einem einzigen Punkt (d. h. einem
Bildelement oder Pixel) zu erreichen und dann ein derar
tiges "sensitives" Punktvolumen innerhalb eines größeren
abzubildenden Volumens abzutasten. Dieses Verfahren ist
derzeit größtenteils (wenn nicht vollständig) aufgegeben
worden zugunsten von FOURIER-Transformationsverfahren,
die aus NMR-Messungen Bild- bzw. Volumenelemente (Pixel
bzw. Voxel, d. h. dreidimensionale Volumen-"Punkte") ab
leiten, die sich zu einem MRI-Bild auswerten und darstel
len lassen. Hierzu werden die NMR-Signale, die man ins
gesamt an einem angekoppelten Gesamtvolumen (typischer
weise ein gesamter Querschnitt durch ein abzubildendes
Lebewesen oder sonstiges Objekt) abnimmt, einer kompli
zierten Folge von Signalverarbeitungsoperationen unter
worfen.
Wenn die HF-Sende- und Empfangssignale mit einem voll
ständigen Querschnitt des abzubildenden Objekts gekop
pelt werden, muß man zuweilen eine Verschlechterung des
Störabstands hinnnehmen. Insbesondere treten im HF-Em
pfangssignal auch Bewegungs- und andere Störanteile aus
Bereichen des Querschnitts auf, an denen kein Interesse
besteht. Sie tragen notwendigerweise und unvermeidbar zu
einer Beeinträchtigung des Störabstandes der abgeleiteten
MRI-Daten bei, aus denen das gesamte Querschnittsbild er
zeugt wird.
Man hat bereits erkannt, daß man mit sogenannten "Ober
flächen"-HF-Spulen nur einen interessierenden gewählten
Bereich mit einem Bild koppeln kann; damit lassen sich
unnötige Störanteile von Bewegungsartefakten und anderen
Elementen des Prüfobjekts zugehörigen Störquellen ver
meiden. (Vergleiche hierzu bspw. einige der obenangegebenen
Patentanmeldungen.)
Es ist nun gelungen, ein gewähltes Teilvolumen eines ab
gebildeten Querschnitts vom Bildgebungsprozeß unter Ver
wendung nur passiver leitfähiger HF-Entkopplungseinrich
tungen abzukoppeln. Indem man ein leitfähiges Flächenge
bilde oder eine kurzgeschlossene leitfähige Schleife an
das Teilvolumen heranbringt, dessen Bildanteile unter
drückt werden sollen (bspw. um Bewegungsartefakte und
dergl. zu vermeiden), lassen sich MRI-HF-Anteile aus ei
nem solchen Bereich im wesentlichen unterdrücken. Ob
gleich der genaue Mechanismus dieses Vorgangs noch nicht
vollständig durchschaut ist, kann es sich dabei bspw. um
die Unterdrückung schwacher HF-Anteile durch in den ver
hältnismäßig niederohmigen Stromflußweg der geschlossenen
Schleife, des Flächengebildes usw. induzierte Wirbel
ströme handeln. Abhängig von der relativen Anordnung des
passiven Entkopplungselements und der aktiven HF-Sende-
bzw. -Empfangsspule(n) kann der passive Entkoppler auch
Reflexions- und/oder Abschirmeffekte zeigen, infolge de
ren ein gewähltes Teilvolumen des Querschnitts vom MRI-
Bildgebungsvorgang effektiv entkoppelt wird.
Diese sowie andere Ziele und Vorteile der vorliegenden
Erfindung sollen nun anhand der folgenden Beschreibung
eines derzeit bevorzugten Ausführungsbeispiels der Er
findung unter Bezug auf die Zeichnungen
ausführlich erläutert werden.
Fig. 1 zeigt schaubildlich ein MRI-Bildgebungssystem mit
einer passiven leitfähigen HF-Entkopplungseinrich
tung L 2 nach der vorliegenden Erfindung.
Fig. 2 zeigt ein realistischeres, aber ebenfalls schau
bildliches Schnittbild durch einen menschlichen
Rumpf sowie eine mögliche Anordnung der aktiven
HF-Spule L 1 und der passiven Entkopplungseinrich
tung L 2.
Fig. 3 und 4 zeigen beispielhafte passive Entkopplungs
einrichtungen, die in den in den Fig. 1 und 2 ge
zeigten Ausführungsformen Anwendung finden können;
und
Fig. 5 und 6 sind vergleichende Photokopien von MRI-Bil
dern eines Prüfobjekts, die mit (Fig. 5) bzw. ohne
(Fig. 6) passive HF-Entkopplungseinrichtung nach
Fig. 3 angefertigt wurden.
Wie bereits erwähnt, ist es oft erwünscht, Bewegungsarte
fakten (bspw. aus dem Unterleib) in MRI-Bildern abzu
schwächen, indem man ein gewähltes Teilvolumen eines zum
Abbilden in der MRI-Anordnung befindlichen Querschnitts
auf irgendeine Weise vom Bildgebungsprozeß entkoppelt.
Die oben angegebene Anmeldung von Kaufmann u. a. erreicht
diese Entkopplung durch sorgfältige Wahl der aktiven HF-
Sende- und -Empfangsspulen. Nach der vorliegenden Erfin
dung erhält man eine Entkopplung durch den Einsatz pas
siver leitfähiger Strukturen.
Wie in der Fig. 1 gezeigt, weist ein typisches MRI-Bild
gebungssystem herkömmliche MRI-Steuerschaltungen 10 auf,
die u. a. die geschalteten Gradientenspulenkreise (12)
steuern, die im statischen Magnetfeld 14 sich etwa mit
NF-Frequenzen ändernde Gradienten erzeugen. Weiterhin
steuert die MRI-Steuerschaltung 10 MRI-Sende- und -Emp
fangsschaltungen 16, die über eine Übertragungsleitung
18 an eine aktive HF-Spule (bzw. HF-Spulen, wie bspw.
im Fall von Quadratur-Detektorsystemen) L 1 (typischer
weise über eine Parallel-Koppelkapazität C P und eine
oder mehrere Reihen-Koppelkapazitäten C S ) angeschlossen
ist. Wie die Fig. 1 ebenfalls zeigt, befindet (befinden)
die aktive(n) HF-Spule(n) L 1 sich in einem statischen
Magnetfeld 14 und steht (stehen) unter dem Einfluß der
Gradientenspulen 12. Schließlich umschließt (umschließen)
die aktive Spule(n) L 1 teilweise oder vollständig den
Querschnitt 20 eines abzubildenden Objekts (bspw. eines
menschlichen Rumpfes), der anatomische Elemente wie die
Wirbelsäule (u. U. für die Abbildung von besonderem In
teresse) sowie Lungen- und Herzgewebe (von dem Bewegungs
artefakten ausgehen können) enthalten kann. Aus den be
reits ausgeführten Gründen ist es erwünscht, den tat
sächlich abgebildeten Bereich 22 auf das interessieren
de Teilvolumen zu beschränken.
Erfindungsgemäß ist auch mindestens eine passive leitfä
hige HF-Kopplungseinrichtung L 2 um einen Teil des abzu
bildenden Volumens gelegt, aber an einem Ort nahe eines
Teilvolumens, dessen MRI-HF-Reaktionen unterdrückt werden
sollen. Mit anderen Worten: Soll eine Kopplung nur mit dem Teilvo
lumenbereich 22 erfolgen, wird die passive Entkopplungs
einrichtung L 2 nahe am verbleibenden Teilvolumen des
Querschnitts 20 angeordnet. In der beispielhaften Ausfüh
rungsform kann es sich bei der Entkopplungseinrichtung L 2
um ein durchgehendes flächiges Gebilde aus leitfähigem
Werkstoff (wie in Fig. 3 gezeigt) oder um eine HF-mäßig
kurzgeschlossene Schleife aus leitfähigem Material (wie
in Fig. 4 gezeigt) handeln. Die derzeit bevorzugte Aus
führungsform weist mindestens eine geschlossene Schleife
aus leitfähigem Werkstoff entsprechend Fig. 4 auf, die
ebenfalls vorzugsweise eine Unterbrechung 30 der leitfä
higen Struktur enthält. Diese Lücke ist mit einer HF-Kop
pelkapazität 32 überbrückt, die für niederfrequente Wir
belströme (bspw. im NF-Bereich), die die mit den Spulen
20 erzeugten sich ändernden magnetischen Gradientenfelder
in der Schleife induzieren würden, hochohmig wirkt.
Wie in der Fig. 2 etwas wirklichkeitsnäher (wenn auch
immer noch schematisiert) dargestellt, kann die passive
HF-Koppelstruktur L 2 auf einer Seite des menschlichen
Rumpfes 20 nahe Bereichen der Anatomie angeordnet sein,
die ohne Interesse sind (oder der Ursprung von Bewe
gungsartefakten oder anderen Störquellen sein können).
Gleichzeitig wird (werden) die aktive(n) HF-Spule(n) -
bei denen es sich um eine oder mehrere Oberflächenspulen
handeln kann, so daß man bereits durch diese eine hin
sichtlich des abzubildenden Teilvolumens 22 selektiv wir
kende HF-Kopplung erreicht - nahe demjenigen Teil der
Anatomie angeordnet, der für die Bildgebung von besonde
rem Interesse ist. (Es ist natürlich einzusehen, daß die
aktive(n) Spule(n) das Querschnittsvolumen teilweise oder
vollständig umschließen kann (können)). Im Effekt wirkt
die passive kurzgeschlossene Schleife oder das leitfähige
Flächengebilde als Kurzschluß für HF-Felder innerhalb des
entkoppelten Volumens 24 (vergl. Fig. 2), dessen MRI-HF-
Störanteile unterdrückt werden sollen.
Um die Erfindung zu demonstrieren, wurde eine einfache
Kupferfolie mit den Abmessungen 381 mm × 305 mm × 0,13 mm
(15″ × 12″ × 0,005″) um ein Prüfobjekt gelegt, das etwa
57 Liter (15 gallons) Salzlösung enthielt. Es wurden her
kömmliche aktive Quadraturspulen verwendet, um den gesam
ten Querschnitt zu koppeln; es ergab sich ein MRI-Bild
des gesamten Querschnitts, wie es in Fig. 6 gezeigt ist
(d. h. eine Sagittalansicht entlang eines Durchmessers des
zylindrischen Behälters auf dessen Achse). Mit entlang
eines Umfangsteils des Behälters aufgelegter Kupferfolie
änderte sich das MRI-Bild wie in Fig. 5 ersichtlich, das
einen entkoppelten Bereich des Querschnitts nicht mehr
enthält.
Bei diesem Experiment ergab sich bei aufgelegter Entkopp
lungseinrichtung ein etwas schlechterer Störabstand (16,4
gegenüber 18,1). Möglicherweise kann diese Verringerung
des Störabstands durch eine leichte Verstimmung der im
Experiment verwendeten Quadratur-Detektorspulen verur
sacht worden sein. Mit weiteren Experimenten und sorgfäl
tigem Abgleich des gesamten Systems läßt sich vermutlich
eine MRI-Bildgebung für das gewählte Teilvolumen errei
chen, ohne daß der Entkopplungsvorgang selbst den Störab
stand beeinträchtig, wobei man gleichzeitig eine Verbes
serung des effektiven Störabstands dadurch erreicht, daß
das entkoppelte Teilvolumen Bewegungsartefakte oder an
dere Störquellen enthalten haben kann.
Claims (8)
1. Auf der Grundlage der magnetischen Resonanz arbei
tende (MRI) Bildgebungsvorrichtung mit HF-Sende- und Em
pfangsschaltungen, die an HF-Spulenkreise angeschlossen
sind, die sich in einem statischen Magnetfeld befinden
und mit Einrichtungen zur Erzeugung sich ändernder magne
tischer Gradienten versehen sind, gekennzeichnet durch
mindestens eine aktive HF-Spulenanordnung (L 1), die über
eine Übertragungsleitung an die HF-Sende- und Empfangs
schaltungen (16) angeschlossen und um mindestens einen
Teil eines abzubildenden und die MRI-HF-Reaktionen lie
fernden Volumens gelegt ist, und durch mindestens eine
passive leitfähige HF-Entkopplungseinrichtung (L 2), die
ebenfalls um einen Teil des Volumens gelegt ist, jedoch
an einem Ort nahe eines Teilvolumens desselben, aus dem
MRI-HF-Reaktionen unterdrückt werden sollen.
2. Bildgebungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die Entkopplungseinrichtung ein
durchgehendes flächiges Gebilde aus leitfähigem Werk
stoff ist.
3. Bildgebungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die Entkopplungseinrichtung min
destens eine kurzgeschlossene Schleife aus leitfähigem
Werkstoff aufweist.
4. Bildgebungsvorrichtung nach Anspruch 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die kurzgeschlossene Schleife eine
Unterbrechung der leitfähigen Struktur enthält, die von
einer HF-Kopplungskapazität überbrückt ist, die hochohmig
für niederfrequente Wirbelströme wirkt, die die sich än
dernden magnetischen Gradienten sonst in der Schleife in
duzieren würden.
5. Verfahren zur Bildgebung nach dem MRI-Prinzip
(Bildgebung durch magnetische Resonanz) unter Verwendung
von HF-Sende- und Empfangsschaltungen, die mit einer HF-
Spulenanordnung verbunden sind, die innerhalb eines sta
tischen Magnetfeldes mit sich ändernden magnetischen Gra
dienten angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, daß man
mindestens eine aktive HF-Spulenanordnung (L 1), die über
eine Übertragungsleitung an die HF-Sende- und Empfangs
schaltungen (16) angeschlossen ist, um mindestens einen
Teil eines abzubildenden Volumens legt, das MRI-HF-Reak
tionen liefert, und MRI-HF-Reaktionen aus einem gewählten
Teil dieses Volumens unterdrückt, indem man mindestens
eine passive leitfähige HF-Entkopplungseinrichtung (L 2)
um das Volumen legt, aber an einem Ort, der dem genannten
Teilvolumen nahe ist, dessen MRI-HF-Reaktionen unter
drückt werden sollen.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß es sich bei der Entkopplungseinrichtung um ein durch
gehendes flächiges Gebilde aus leitfähigem Werkstoff han
delt.
7. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß es sich bei der Entkopplungseinrichtung um mindestens
eine kurzgeschlossene Schleife aus leitfähigem Werkstoff
handelt.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
daß die kurzgeschlossene Schleife mindestens eine Unter
brechung der leitfähigen Struktur enthält, die mit einer
HF-Koppelkapazität überbrückt ist, die hochohmig für nie
derfrequente Wirbelströme wirkt, die die sich ändernden
magnetischen Gradienten sonst in der Schleife induzieren
würden.
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