DE4128323A1 - Zirkular polarisierende lokalantenne fuer ein kernspinresonanz-bildgeraet - Google Patents
Zirkular polarisierende lokalantenne fuer ein kernspinresonanz-bildgeraetInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Lokalantenne zur Erzeugung und
zum Empfang eines zirkularen magnetischen Hochfrequenzfeldes in
einem Kernspinresonanz-Bildgerät mit zwei gegenüberliegend
angeordneten Spulengruppen, die jeweils zwei Spulen umfassen,
deren mittlere Spulenachsen in einem Winkel zueinander ange
ordnet sind.
Im Kernspinresonanz-Bildgeräten werden zur Anregung der Kerne
entweder linear oder zirkular polarisierte magnetische Hoch
frequenzfelder verwendet. Ein lineares Feld kann man sich
aus zwei gleich großen, gegenläufig zirkular polarisierten
Feldern zusammengesetzt denken. Wirksam für die Anregung ist
aber nur einer der beiden zirkularen Feldanteile. Das bedeutet,
daß bei einer linear polarisierenden Antenne für eine gleiche
Anregung theoretisch zweimal so viel Leistung benötigt wird als
bei einer zirkular polarisierenden Antenne. Vorschriften zum
Schutz des Patienten lassen nur eine maximale Sendeleistung zu.
Das schränkt die möglichen Sequenzen ein, insbesondere die An
zahl der abgetasteten anatomischen Schichten in einer vorgege
benen Untersuchungszeit. Daher können mit zirkular polarisier
ten Antennen in der gleichen Zeit theoretisch zweimal, prak
tisch nicht ganz zweimal soviel Schichten abgetastet werden,
wie mit einer linear polarisierenden Antenne.
Auch die Verwendung von zirkular polarisierenden Empfangsan
tennen hat Vorteile. Eine zirkular polarisierende Empfangs
antenne ist zusammengesetzt aus zwei linear polarisierenden
Antennen, die im interssierenden Körperbereich das Kernspin
resonanz-Nutzsignal aus zueinander orthogonalen Raumrichtungen
empfangen. Die empfangenen Signale werden dann nach einer 90°-
Phasenverschiebung eines Signals phasengleich addiert. Damit
verdoppelt sind das Nutzsignal, während sich der Effektivwert
des Rauschens um den Faktor 2 erhöht. Eine zirkular polari
sierende Empfangsantenne hat damit gegenüber einer linear
polarisierenden Empfangsantenne einen theoretischen Signal-
Rausch-Gewinn von 2. Der Signal-Rausch-Gewinn erreicht in
der Praxis jedoch nicht ganz den theoretischen Wert. Daraus
ergibt sich, daß sowohl beim Senden als auch beim Empfang
zirkular polarisierende Antennen Vorteile haben.
Eine zur Erzeugung und zum Empfang eines zirkular polarisierten
Hochfrequenzfeldes vorgesehene sogenannte Ganzkörperantenne
oder ein Bodyresonator ist in der DE-OS 31 33 432 offenbart.
Auf einer gedachten Zylindermantelfläche befinden sich zwei
gegenüberliegend angeordnete Spulengruppen, wobei die mittleren
Spulenachsen der Spulen in einer Spulengruppe senkrecht auf
einander stehen.
Zur Erzeugung eines zirkularen magnetischen Hochfrequenzfeldes
werden die Spulen einer Spulengruppe mit um 90° gegeneinander
phasenverschobenen Hochfrequenzsströmen gespeist. Ein zu un
tersuchender Patient wird zur Erstellung von Tomogrammen in
Längsrichtung innerhalb der zylinderischen Spulenanordnung ge
lagert, so daß sich die einzelnen Spulen oberhalb und unterhalb
sowie zu beiden Seiten des Patienten befinden.
Ähnlich wie die oben beschriebene Ganzkörperantenne ist auch
eine Lokalantenne zur Untersuchung des Kopfes aufgebaut, mit
der ebenfalls zirkulare magnetische Hochfrequenzfelder erzeugt
werden können. Im Unterschied zur Ganzkörperantenne kann die
Kopfantenne in Zylinderlängsrichtung geöffnet werden. Nach
Lagerung des Kopfes auf einem unteren Teil wird zur Untersu
chung ein oberer Teil aufgesetzt und damit die Kopfantenne
geschlossen. Auch bei dieser Antennenanordnung wird der zu un
tersuchende Körperteil von der Antenne vollständig umschlossen.
Werden nun mit einer herkömmlichen Ganzkörperantenne Schnitt
bilder des Oberkörpers und insbesondere der Herzgegend aufge
nommen, so empfängt eine Ganzkörperantenne wegen ihrer großen
Empfangsfläche auch Rauschsignale aus den übrigen Körperteilen.
Das Signal-Rausch-Verhältnis wird somit bei Teiluntersuchungen
verschlechtert. Daher werden für Teiluntersuchungen des Ober
körpers auch linear polarisierte Antennen verwendet, obwohl
ihr wirksamer Feldanteil geringer ist als der von zirkular
polarisierten Antennen.
Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, in einem Kern
spinresonanz-Bildgerät die Bildgebung von Teilbereichen eines
zu untersuchenden Körpers zu verbesseren und den Komfort bei
der Untersuchung von Teilbereichen zu erhöhen.
Die Aufgabe wird dadurch gelöst, daß die mittleren Spulenachsen
der Spulen in den Spulengruppen einen Winkel bilden, der we
sentlich kleiner als 90° ist.
Unter mittlerer Spulenachse ist eine mit Hilfe einer Mittel
wertbildung bestimmte Spulenachse gemeint, die bei einer
symmetrischen Spule gleich der Symmetrieachse ist. Durch die
Abweichung von der ansonsten idealen 90°-Anordnung der Spulen
zueinander können nun die Abmessungen der Antenne an die Größe
des Körperteils gut angepaßt werden. Die Körperteile werden von
der Lokalantenne nicht mehr allseitig umschlossen. Damit emp
fängt die Antenne auch keine Rauschanteile von Körperteilen,
die nicht untersucht werden sollen. Eine Antenne, die den
Patienten nicht vollständig umschließt, läßt sich besser
handhaben. Außerdem fühlt sich der Patient wegen der nicht
vollständigen Umschließung bei der Anwendung auch nicht so
stark eingesperrt. Es ergeben sich somit ergonomische Vorteile
und für den Patienten ein höherer Komfort. Gleichzeitig ist
das Signal-Rausch-Verhältnis und damit die Bildqualität ver
bessert und die benötigte Sendeleitung ist reduziert.
Eine vorteilhafte Ausgestaltung zeichnet sich dadurch aus,
daß sie Spulengruppen in im wesentlichen parallel gegenüber
liegende Flächen angeordnet sind, so daß die Spulenachsen
im wesentlichen parallel zueinander ausgerichtet sind. Diese
Spulenanordnung ist besonders geeignet, Schnittbilder des
Rumpfbereichs aufzunehmen.
Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung zeichnet sich dadurch
aus, daß sich die Spulen in den Spulengruppen teilweise über
lappen. Die Überlappung ist so eingestellt, daß die Gegenin
duktivität der Spulen untereinander nahezu verschwindet. Mit
dieser Maßnahme ist die gegenseitige Beeinflussung der Spulen
gering gehalten.
Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung zeichnet sich dadurch
aus, daß die Spulen mit einer zylindrischen Spulenanordnung
verbunden sind, deren Spulenachsen im wesentlichen senkrecht
aufeinander stehen. Mit einer derartigen Spulenanordnung lassen
sich Schnittbilder aus dem Hals-Oberkörperbereich erzeugen,
sie ist der Anatomie dieses Körperbereichs weitgehend angepaßt.
Zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im folgenden
anhand von 4 Figuren erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine Seitenansicht einer Lokalantenne, bei der Spulen
gruppen in parallel gegenüberliegenden Ebenen angeordnet
sind;
Fig. 2 eine Draufsicht auf die ebene Spulenanordnung nach Fig. 1;
Fig. 3 eine Lokalantenne, bei der die ebenen Spulen mit einer
zylindrischen Spulenanordnung verbunden sind, deren Spu
lenachsen im wesentlichen senkrecht aufeinander stehen
und
Fig. 4 die Anwendung der Lokalantenne nach Fig. 3.
Fig. 1 zeigt in einer Seitenansicht eine Lokalantenne mit zwei
gegenüberliegend angeordneten Spulengruppen 2 und 4. Die Spu
lengruppe 2 besteht aus zwei Spulen 6 und 8, die in einer
ersten Ebene liegen. Die in einer zweiten Ebene liegende Spu
lengruppe 4 besteht aus zwei Spulen 10 und 12. Die Spulen 6,
8 und 10, 12 weisen einen rechteckigen Querschnitt auf, wie in
Fig. 2 zu erkennen ist. Für jede Spule 6, 8, 10, 12 kann eine
mittlere Spulenachse oder Symmetrieachse 14 definiert werden,
die bei den hier vorliegenden ebenen Spulen 6, 8, 10, 12
senkrecht auf dem Spulenquerschnitt steht und durch den Mit
telpunkt verläuft. Bei der vorliegenden Lokalantenne, die be
sonders für Teiluntersuchungen des Rumpfes geeignet ist, liegen
die Spulenachsen 14 parallel zueinander. Damit kann die Lokal
antenne dicht an den Untersuchunsbereich gebracht werden. In
nerhalb der Spulengruppen überlappen sich die Spulen 6 und 8
sowie 10 und 12 an einer Seite des Rechtecks, um die Gegenin
duktivität zwischen den Spulen 6 und 8 bzw. 10 und 12 niedrig
zu halten. Ein Patient wird zwischen die beiden Spulengruppen 2
und 4 gelagert.
Fließt durch die Spulen 6 und 12 in jeweils gleicher Richtung
ein Hochfrequenzstrom I1, dann wird ein magnetisches Hoch
frequenzfeld erzeugt, dessen Feldlinien 16 in der Anordnung
näherungsweise diagonal von der Spule 6 zur Spule 12 verlaufen.
Analog wird ein zweites Feld erzeugt, wenn durch die Spulen 8
und 10 ein Strom I2 fließt. Dessen Feldlinien 17 verlaufen dann
von der Spule 8 zur Spule 10. Innerhalb eines Bereichs 18
stehen die von den Spulen 6, 12 und 8, 10 erzeugten Feldlinien
16 bzw. 17 annähernd senkrecht aufeinander. Innerhalb des Be
reichs 18 wird nun ein zirkulares magnetisches Hochfrequenzfeld
erzeugt, wenn die Ströme I1 und I2 gegeneinander eine Phasen
verschiebung von 90° aufweisen. Der Untersuchungsbereich, von
dem Schnittbilder erzeugt werden sollen, muß innerhalb des
Bereichs 18 gebracht werden. Beim Empfang wird eines der emp
fanqenen Signale um 90° phasenverschoben und dann phasengleich
addiert.
Fig. 2 zeigt in einer Draufsicht auf die Lokalantenne, die
Spulengruppe 2. Ein Umriß eines Patienten 19 ist gestrichelt
gezeichnet. Die gegenüberliegende Spulengruppe ist nicht dar
gestellt, sie ist jedoch deckungsgleich zur Spulengruppe 2
angeordnet. Fig. 2 zeigt die Lokalantenne in einer Anwendung als
Angiographie-Antenne zur Untersuchung der Herzgegend. Die Spu
len 6, 8, 10 und 12 besitzen einen quadratischen Querschnitt
mit einer Kantenlänge von ca. 20 cm. Auch deutlich kleinere
Abmessungen haben noch gute Empfangseigenschaften. Der Quer
schnitt der Lokalantenne ist auf das Untersuchungsgebiet be
schränkt. So werden Rauschanteile z. B. der Oberarme, die von
einer Ganzkörperantenne mit erfaßt würden, von der Lokalspule
nicht empfangen. Trotzdem können die Vorteile des zirkular
polarisierten magnetischen Hochfrequenzfeldes genutzt werden.
Die Spulenachsen 14 sind in der Draufsicht als Punkte darge
stellt, sie liegen im Mittelpunkt der ebenen Spulen 6, 8, 10,
12. Die Spulen 6 und 8 bzw. 10 und 12 überlappen sich mit einer
Kante.
Fig. 3 zeigt eine Lokalantenne, die zum einen einen Bereich mit
Spulengruppen 2, 4 aufweist, die in parallel gegenüberliegen
den Ebenen angeordnet sind - verdeutlicht durch einen Pfeil
20 - und zum anderen einen Bereich mit einer zylindrischen
Spulenanordnung aufweist, deren Spulenachsen senkrecht auf
einander stehen - verdeutlicht durch einen Pfeil 22. Die ebenen
Spulengruppen und die zylindrische Spulenanordnung sind mit
einander in einer Ebene verbunden, die durch die strichpunk
tierten Linien 24 angedeutet ist. Die Spulenachsen des Bereichs
20 liegen gegenüber den Spulenachsen des Bereichs 22 um einen
Winkel von 45° verdreht zueinander. Damit sind die zirkularen
Felder beider Bereiche 20 und 22 im Untersuchungsbereich gleich
ausgerichtet. Es kann eine gemeinsame Einspeisung oder ein ein
ziger Abgriff für die diagonale gegenüberliegenden, ebenen
Spulen und den dazugehörigen Spulen der zylindrischen Spulen
anordnung 22 vorgesehen werden, wie in Fig. 3 für die Spulen 6
und 12 und die dazugehörigen zylindrischen Spulen dargestellt
ist. Eine ebene Spule kann aber auch mit nur einer dazuge
hörigen zylindrischen Spule verbunden sein, wie für die ebenen
Spulen 8 und 10 dargestellt. Diese Spulenkombinationen können
dann separat gespeist oder abgegriffen werden. Eine derartige
Spulenanordnung eignet sich insbesondere zur Erzeugung von
Schnittbildern im Oberkörper und Halsbereich, deren Anwendung
in Fig. 4 schematisch dargestellt ist.
Claims (6)
1. Lokalantenne zur Erzeugung und zum Empfang eines zirkularen
magnetischen Hochfrequenzfeldes in einem Kernspinresonanz-Bild
gerät mit zwei gegenüberliegend angeordneten Spulengruppen
(2, 4), die jeweils zwei Spulen (6, 8 bzw. 10, 12) umfassen, deren
mittlere Spulenachsen (14) in einem Winkel zueinander angeord
net sind, dadurch gekennzeichnet,
daß die mittleren Spulenachsen (14) der Spulen (6, 8 bzw. 10, 12)
in dem Spulengruppen (2, 4) einen Winkel bilden, der wesentlich
kleiner als 90° ist.
2. Lokalantenne nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Spulengruppen (2, 4) in
im wesentlichen parallel gegenüberliegende Ebenen angeordnet
sind, so daß die Spulenachsen (14) im wesentlichen parallel
zueinander ausgerichtet sind.
3. Lokalantenne nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß sich die Spulen (6, 8 bzw.
10, 12) in den Spulengruppen (2, 4) teilweise überlappen.
4. Lokalantenne nach einem der Ansprüche 1 bis 3, da
durch gekennzeichnet, daß die Spulen
(6, 8, 10, 12) einen rechteckigen Querschnitt aufweisen.
5. Lokalantenne nach einem der Ansprüche 1 bis 4, da
durch gekennzeichnet, daß die
Spulen (6, 8, 10, 12) mit einer zylindrischen Spulenanordnung
verbunden sind, deren Spulenachsen im wesentlichen senkrecht
aufeinander stehen.
6. Verwendung der Lokalantenne nach einem der Ansprüche 1
bis 5 als Angiographie-Antenne für den menschlichen Ober
körper und Hals.
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