DE3723822A1 - Mitnehmer-spannvorrichtung - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Mitnehmer-Spannvorrichtung, insbesondere für die Bearbeitung von Zylinderrohren auf Nuten­ ziehmaschinen mit einem Rundschalttisch mit einem eine fest­ stehende Anlagefläche für das Zylinderrohr od.dgl. aufweisenden Drehteller und einer von oben gegen das Zylinderrohr verspann­ baren Spanneinheit.

Bei Nutenziehmaschinen, bei denen in ein Rohr mehrere umfangs­ mäßig versetzt gegeneinander angeordnete Nuten eingebracht wer­ den sollen, ist es notwendig - nachdem ja die Nuten jeweils einzeln nacheinander eingebracht werden müssen - das Rohr um die Versetzung der Nuten auf einem Rundschalttisch zu verdrehen.

Dabei ist es aber notwendig, die Spanneinheit oben abzunehmen, was wiederum dann die Gefahr mit sich bringt, daß beim Drehen das Rohr entweder nicht stehenbleibt oder aber seine Dreh­ orientierung verändert, sprich gegenüber dem Drehteller ver­ rutscht, so daß dann entsprechende Fehlorientierungen der ange­ zogenen Nuten die Folge wären.

Um diese Schwierigkeiten zu vermeiden, ist erfindungsgemäß vor­ gesehen, daß auf dem höhenverstellbaren Drehteller eine Spann­ vorrichtung mit mehreren, um die Drehachse verteilten, radial zur Drehachse gelagerten Spannschiebern angeordnet ist, deren Enden gegen einen konisch ausgedrehten, ortsfest am Maschinen­ gestell gehalterten Spannring anlaufen.

Durch die erfindungsgemäße Spannvorrichtung wird beim Anheben des Rundschalttisches, welches der Verdrehbewegung ja stets voraus­ geht, die unmittelbar vorher aufgehobene Verspannung durch Abheben der Spanneinheit durch die gesonderte Spannvorrichtung übernommen, wobei die Mehrfachschieber das Zylinderrohr genau zentrisch spannen. Dabei können zur Vermeidung von Verformungen am Zylinderrohr im Schieber elastische Zwischenglieder vorge­ sehen sein.

Nach der Verdrehverstellung des Rundschalttisches erfolgt wieder­ um ein Absenken des Rundschalttisches und damit ein Außereingriff­ treten der Enden der Spannschieber mit dem Spannring, so daß die Radialverspannung des Zylinderrohrs wieder aufgehoben wird. Dabei hat es sich als besonders zweckmäßig erwiesen, die Spann­ schieber durch Federn in ihre äußere Freigabestellung vorzu­ spannen, so daß mit der Freigabe der äußeren Enden der Spann­ schieber diese durch die Federn vom Zylinderrohr weggedrückt werden.

Um störende Reibungskräft und insbesondere eine die Genauigkeit der zentrierenden Halterung beeinträchtigende Abnutzungen an den aneinander abgleitenden Spannschieberenden und dem Spannring zu vermeiden, kann in weiterer Ausgestaltung der Erfindung vor­ gesehen sein, daß die Schieber mit auf Querachsen gelagerten Auflaufrollen versehen sind, die bevorzugt ballig ausgebildet sein können, um ein Verkeilen bei dem durch das Anheben des Rundschalttisches bewirkten Inkontakttreten der Auflaufrollen mit der konisch ausgedrehten Innenfläche des Spannrings zu ver­ meiden. Die Auflaufrollen sorgen in gleicher Weise wie das ggfs. unmittelbar anliegende Ende der Spannschieber an der konischen Innenfläche des Spannrings für die zentrische Spannung des Zy­ linderrohrs, ohne daß aber beim Verdrehen des Drehtellers, während der ja diese Verspannung beibehalten sein muß, ein Ab­ gleiten zwischen den Spannschiebern und dem Spannring statt­ findet.

Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung er­ geben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungs­ beispiels sowie anhand der Zeichnung. Dabei zeigen:

Fig. 1 eine Aufsicht auf eine Nutenziehmaschine mit einer erfindungsgemäßen Mitnehmer-Spannvorrichtung bei abgehobener oberer Spanneinheit und

Fig. 2 einen Schnitt längs der Linie II-II in Fig. 1.

Durch das Anheben des Drehtellers 1 eines Rundschalttisches - wobei zunächst die Spanneinheit 2 abgehoben worden ist - wird die Spannvorrichtung 3 mit angehoben und die balligen Rollen 4 an den äußeren Enden der vier äquidistant über den Umfang ver­ teilten radial zur Drehachse gelagerten Spannschieber 5 werden durch Anlaufen gegen die ausgedrehte konische Innenfläche 6 des fest montierten, d.h. mit dem Maschinentisch 7 verbundenen, Spannrings 8 axial, d.h. in Richtung der Drehachse, verschoben.

Dadurch werden die Schieber 5 radial nach innen geschoben und spannen das Zylinderrohr 9 genau zentrisch. Zur Vermeidung von Verformungen am Zylinderrohr 9 können dabei im Schieber elastische Zwischenglieder angebracht werden, die jedoch in der Zeichnung im einzelnen nicht dargestellt sind. Derartige elastische Zwischenglieder könnten beispielsweise sehr einfach im Bereich der Kopfstücke 10 der Spannschieber 5 vorgesehen sein.

Mit dem Anheben des Drehtellers 1 und der darauf angeordneten Spannvorrichtung 3, die für eine exakte Halterung des Zylinder­ rohrs 9 auch ohne die obere Spanneinheit 2 sorgt, wird das Zy­ linderrohr mit angehoben und beim Drehen des Drehtellers 1 mit gedreht, wobei durch die feste Verbindung über die Spannvor­ richtung 3 sichergestellt ist, daß das Zylinderrohr 9 exakt die gleiche Drehbewegung mitmacht wie der Drehteller 1.

Nach erfolgter Teilung senkt sich der Drehteller 1 wieder ab. Die Schieber 5 werden durch Federn 11 nach außen gedrückt und das Zylinderrohr 9 somit wieder freigegeben. Das Zylinderrohr 9 liegt nunmehr wieder auf seiner Bestimmfläche 16, was im dar­ gestellten Ausführungsbeispiel eine Ringfläche einer Innenspann­ vorrichtung mit mehreren Stufen ist. Gegen diese Bestimmfläche 16 wird das Zylinderrohr 9 mittels der nur schematisch ange­ deuteten Spanneinheit 2 gedrückt, die beispielsweise ähnlich mit gestuften Ringflächen versehen sein könnte. Insgesamt ist es dabei nicht entscheidend, in welcher Weise die Bestimmfläche und die Spanneinheit ausgebildet sind. In allen denkbaren Fällen eignet sich die erfindungsgemäße spezielle Spannvorrichtung zur Halterung des Zylinderrohrs oder eines ähnlichen Gegenstandes bei der Teilung mit Hilfe des Rundschalttisches. Durch das Verspannen des Zylinderrohrs 9 mit Hilfe der Spanneinheit 2 auf der Bestimmfläche 16 wird die genaue Lage der mit Hilfe der nicht dargestellten Ziehmesser zu erzeugenden Innennut ge­ währleistet.

Die Erfindung ist nicht auf das dargestellte Ausführungsbeispiel beschränkt. So wäre es insbesondere nicht unbedingt erforderlich, eine zentrische Spannung vorzusehen, bei der die Achse des Zy­ linderrohrs 9 mit der Drehachse des Drehtellers 1 übereinstimmt. Durch unterschiedliche Backen- und Schieberlängen wäre selbst­ verständlich auch eine exzentrische Spannung möglich. Darüber hinaus eignet sich die erfindungsgemäße Mitnehmer-Spannvorrichtung ersichtlich auch für andere Arbeitsmaschinen als für Nutenzieh­ maschinen, wobei in allen Fällen ein besonderer Vorteil auch darin liegt, daß eine frei wählbare Auslegung Spannkraft zu Spannweg durch entsprechende Ausführung des Keilwinkels und entsprechende Höhe des Spannrings 8 möglich ist.

Schließlich liegt es auch noch im Rahmen der Erfindung, die er­ findungsgemäße Spannvorrichtung auch dann einzusetzen, wenn kein Rundschalttisch mit einer Anhebung des Drehtellers vor der Drehbewegung vorgesehen ist. In diesem Fall würden ja dann die Schieber und ihre Auflaufrollen feststehen und man müßte statt dessen eine axiale Bewegung des Spannrings 8 vorsehen, falls man es nicht vorzieht, den Spannring exzentrisch auszu­ bilden, so daß durch eine Verdrehung des Spannrings 8 die axiale Bewegung der Schieber bewerkstelligt wird.

Claims (5)

1. Mitnehmer-Spannvorrichtung, insbesondere für die Bearbeitung von Zylinderrohren auf Nutenziehmaschinen mit einem Rund­ schalttisch mit einem eine feststehende Anlagefläche für das Zylinderrohr aufweisenden Drehteller und einer von oben ge­ gen das Zylinderrohr verspannbaren Spanneinheit, dadurch gekennzeichnet, daß auf dem höhenverstellbaren Drehteller (1) eine Spannvorrichtung (3) mit mehreren, um die Drehachse verteilten, radial zur Drehachse gelagerten Spannschiebern (5) angeordnet ist, deren Enden gegen einen konisch ausge­ drehten, ortsfest am Maschinengestell (7) gehalterten Spann­ ring (8) anlaufen.

2. Mitnehmer-Spannvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Schieber (5) mit auf Querachsen gelagert­ ten Auflaufrollen (4) versehen sind.

3. Mitnehmer-Spannvorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Auflaufrollen (4) ballig ausgebildet sind.

4. Mitnehmer-Spannvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Spannschieber (5) elastische Zwischenglieder aufweisen.

5. Mitnehmer-Spannvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Spannschieber (5) durch Federn (11) in ihre äußere Freigabestellung vorge­ spannt sind.