DE3723227C1 - Strahlungskoagulator - Google Patents

Description

Die Erfindung geht aus von einem Strahlungskoagulator, mit einer Strahlungsquelle, die einen hohen Infrarotanteil hat, mit einem in einem Halterohr angebrachten Lichtleiter und mit einer hülsenförmigen Kappe, die am Strahlungsaustritts-Ende des Lichtleiters auf das Halterohr auf­ gebracht ist, mit der die zu koagulierende Gewebestelle in Kontakt ge­ bracht wird.

Ein derartiger Strahlungskoagulator ist beispielsweise aus der US-PS 42 33 493 bekannt.

Dieser bekannte Strahlungskoagulator zeichnet sich durch die Kombination einer Wolfram-Halogen-Lampe als Strahlungsquelle, eines starren in einem Halterohr angebrachten Lichtleitstabs aus geschmolzenem Quarz und einem als hülsenförmige Kappe ausgebildeten und am Strahlungsaustritts-Ende des Lichtleitstabs auf das Halterohr aufgebrachten Kontaktelement, dessen Lichtaustrittsfläche mit einer dünnen glatten Schicht aus Per­ fluorehtylenpropylen oder Polytetrafluorethylen mit Perfluoralkoxy-Sei­ tenketten überzogen ist, aus.

Dieser bekannte Strahlungskoagulator hat damit eine Reihe von Nachteilen.

Die Verwendung von Perfluorethylenpropylen oder Polytetrafluorethylen ist zum einen nicht ungefährlich, da derartige Verbindungen bei Über­ hitzung giftige Fluor-Verbindungen ausscheiden. Es bedarf keiner näheren Erläuterung, daß dies gerade bei Behandlung von offenen Wunden etc. äußerst problematisch ist.

Darüber hinaus ist die Handhabung und Verarbeitung derartiger Verbin­ dungen nicht unproblematisch. Des weiteren ist es nur schwer möglich, diese Verbindungen in Spritzgußtechnik zu verarbeiten, so daß bereits gemäß diesem Patent kein einstückiges Kontaktelement vorgesehen ist, sondern ein Kontaktelement, dessen Lichtaustrittsfläche mit eben diesen Verbindungen überzogen ist, also einen mehrteiligen Aufbau aufweist.

Diese Bauweise hat jedoch den Nachteil, daß sie eine Sterilisierung des Kontaktelements erschwert.

Als weiterer wesentlicher Nachteil des bekannten Strahlungskoagulators ist zu nennen, daß der Aufbau keine flexible Anpassung an verschieden­ artige Behandlungsmethoden erlaubt. Insbesondere der als starrer Licht­ leitstab ausgebildete Lichtleiter macht unter Umständen das Gerät un­ handlich und verhindert die Behandlung an unzugänglichen Stellen.

Die DE 31 13 869 A1 beschreibt ein Endoskop mit einer Einrichtung zur Bestrahlung von Gewebestellen mit Laserlicht, das ein flexibles Halte­ rohr in Form eines Schlauches aufweist in den die Lichtleitfasern an­ geordnet sind.

Schließlich ist aus der US-PS 46 46 737 ein Laserkoagulator bekannt, der eine am Lichtaustrittsende des Lichtleiters angeordnete, die Laserstrah­ lung in Hitze umwandelnde, aus Metall oder Keramik gefertigte, hülsen­ förmige Kappe aufweist, die auf das Halterohr aufgerastet wird.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Strahlungskoagulator gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1 derart weiterzubilden, daß er nicht nur einfach herstellbar, sondern auch bei Behandlungen leicht zu handhaben ist. Insbesondere soll der erfindungsgemäße Strahlungskoa­ gulator auch bei Überhitzung ungefährlich und leicht an unterschiedliche Behandlungsmethoden anpaßbar sein.

Diese Aufgabe wird durch die im kennzeichnenden Teil des Hauptan­ spruches wiedergegebenen Merkmale gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.

Die erfindungsgemäße Konstruktion der hülsenförmigen Kappe als Rastelement ermöglicht die Verwendung eines flexiblen Halterohrs, in das der aus einem Bündel von Einzelfasern bestehende Lichtleiter eingebaut ist. Von besonderem Vorteil ist hierbei, daß wenigstens der Kontaktbereich der Kappe aus Silikonkautschuk besteht. Dies erleichtert zum einen die Herstellung, so daß auch vergleichsweise komplizierte Kappenformen beispielsweise im Spritzgußverfahren herstellbar sind. Vor allem aber hat Silikonkautschuk den Vorteil, daß er auch bei Überhitzung keine giftigen Verbindungen abscheidet. Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.

Der erfindungsgemäße Aufbau ermöglicht es in besonderer Weise, den Lichtleiter austauschbar zu gestalten und so eine Vielzahl von verschie­ denen, der jeweiligen Problemstellung angepaßten Lichtleitern einzu­ setzen. Beispielsweise kann der Lichtleiter in an sich bekannter Weise ein starrer Lichtleiter sein, wie er beispielsweise zur Behandlung von offenen Wunden an leicht zugänglichen Hauptpartien verwendet wird. Damit ist es möglich, daß der Lichtleiter bei Behandlung schwer zugänglicher Stellen der Körperform des Patienten angepaßt wird.

Die Kappe kann zum Teil aus Silikonkautschuk, gemäß Anspruch 2 bei einer bevorzugten Ausführungsform jedoch vollständig aus Silikonkautschuk be­ stehen. Diese Ausbildung ermöglicht es, die Kappe als Gesamtheit abzu­ ziehen, sie zu sterilisieren oder durch eine sterilisierte oder "Ein­ weg"-Kappe zu ersetzen.

Es ist vorteilhaft, wenn nicht nur Teile des Lichtleiters und/oder der Kappe, sondern auch das Gehäuse der Strah­ lungsquelle aus Silikonkautschuk bestehen.

Das Silikonkautschukgehäuse kann - wie auch die restlichen Silikonkaut­ schukteile - mit Ausnahme des Lichtaustrittsfensters zur Erhöhung der Steifigkeit eine Metallspirale oder andere Metallstützteile enthalten.

Claims (4)

1. Strahlungskoagulator, mit einer Strahlungsquelle, die einen hohen Infrarotanteil hat, mit einem in einem Halterohr angebrachten Lichtlei­ ter und mit einer hülsenförmigen Kappe, die am Strahlungsaustritts-Ende des Lichtleiters auf das Halterohr aufgebracht ist, mit der die zu koagulierende Gewebestelle in Kontakt gebracht wird, dadurch gekenn­ zeichnet,

• - daß der Lichtleiter aus einem Bündel von Einzelfasern besteht,
• - daß das Halterohr flexibel ist,
• - daß die hülsenförmige Kappe auf das Halterohr aufrastbar ist, und
• - daß wenigstens der mit der zu koagulierenden Gewebestelle in Kontakt kommende Bereich der hülsenförmigen Kappe aus Silikonkaut­ schuk besteht.

2. Strahlungskoagulator nach Anspruch 1, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die hülsenförmige Kappe vollständig aus Silikonkautschuk besteht.

3. Strahlungskoagulator nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Lichtleiter, der aus einem Bündel von Einzelfasern besteht, die in einem flexiblen Halterohr eingebaut sind, wenigstens in seinem vorderen Teil, bevorzugt jedoch über die ganze Länge, von Silikonkautschuk umgeben ist.

4. Strahlungskoagulator nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß in den Silikonteilen - mit Ausnahme des Lichtaus­ trittsfensters - Metallstützteile vorgesehen sind.