DE3722983A1 - Sensorgefuehrtes umd microprozessorgesteuertes erfassungs- und regelsystem zur bekaempfung von geruechen bei verbrennungen, verkokungen, vergasungen und bei biologischen umsetzprozessen - Google Patents
Sensorgefuehrtes umd microprozessorgesteuertes erfassungs- und regelsystem zur bekaempfung von geruechen bei verbrennungen, verkokungen, vergasungen und bei biologischen umsetzprozessenInfo
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Description
Es ist bekannt, daß bei biologischen Umsetzprozessen und/oder
Verkokungs- und Vergasungs- bzw. Verbrennungsprozessen unangenehme
Gerüche freigesetzt werden. Teilweise sind diese Gerüche in der
Lage, bei Anwohnern Befindlichkeitsstörungen hervorzurufen, bzw.
subjektiv eine Minderung der Lebensqualität zu verursachen.
Die Konzentration der einzelnen Substanzen liegt dabei in der Re
gel deutlich unterhalb von Gefährdungspotentialen, so daß die
Messung und Aufzeichnung von einzelnen Inhaltsstoffen, z.B.
Schwefeldioxyd-, der Problemstellung nicht gerecht wird.
Bisher gibt es für die Einstufung von Geruchsbelästigungen nur
die bekannte olfaktometrische Bestimmungsmethode, bei der ver
sucht wird, über subjektive Empfindungen von Testpersonen nach
einer normierten Methode zu vergleichbaren Ergebnissen zu kommen.
Diese Bestimmung ist sicherlich bei unterschiedlichen Testmethoden
auch unterschiedlich zu bewerten.
Nachteilig ist hierbei auch, daß die einmal festgelegten Grenz
werte nicht ständig greifbar und wiederholt werden können und so
mit zur Führung eines Meß- und Regelkreises nicht herangezogen
werden können.
Ziel der vorliegenden Erfindung ist es, eine Vorrichtung vorzu
schlagen, die diese Nachteile nicht hat.
Um eine Überwachungs- und Erfassungsmethode machbar zu gestalten,
die sowohl zum Schutze der Anlieger sowie der Beschäftigten als
auch nicht zuletzt zur sinnvollen Führung des Prozesses geeignet
ist, wird daher erfindungsgemäß vorgeschlagen, daß Sensoren,
Steuerungseinheit und Stellglieder in sinnvoller Kombination mit
Aufzeichnungsgeräten die Anlage so führen, daß bei Auftreten eines
olfaktometrisch festgelegten Grenzwertes automatisch eine Schutz
vorrichtung in Betrieb genommen wird, die vorzugsweise aus geruchs
absorbierenden Filtern und/oder Verbrennungsanlagen besteht.
Weiterhin wird die Steuerung in sinnvoller Weise evtl. vorhandene
Belüftungs- und Entlüftungseinrichtungen (Fenster, Klappen, etc.)
den Erfordernissen der Lage entsprechend schließen oder öffnen.
Die Erfindung löst das Problem vorteilhaft durch Einsatz relativ
preiswerter Komponenten und ist insofern wirtschaftlich vertretbar.
In der einfachsten Ausführung kann die Anordnung aus einem ein
zelnen Sensor bestehen, der innerhalb des Gebäudes montiert ist,
das die Gerüche freisetzende Anlage umschließt.
Die Daten des Sensors werden vorzugsweise von einer Microprozessor
steuerung übernommen, die so eingreift, daß bei Überschreiten eines
Grenzwertes, der durch olfaktometrische Bestimmungen vorgegeben ist,
die Schutzeinrichtungen greifen.
Die vorgeschlagene Vorrichtung kann als Kleinanlage ausgeführt
werden, wobei nur an eine einzelne Meßstelle gedacht ist. In
der bevorzugten Ausführung wird jedoch ein Verbund-Meßsystem
Anwendung finden, in dem an strategischen Punkten Gassensoren
angebracht sind, deren Daten einer zentralen Steuerung zuflie
ßen.
Als Sensoren werden bevorzugt Zinndioxyd-Sensoren verwendet,
die palladiumdotiert sind und deren aktive Oberfläche indirekt
beheizt ist, so daß im Bereich auch kleinster Belastungen mit
organischen Substanzen eine Veränderung der Sensorparameter ver
ursacht wird, die meßtechnisch über eine geeignete Anordnung
weiter ausgewertet wird.
Die Besonderheit der Erfindung liegt darin, daß nicht ein be
liebiger Sensor genutzt wird - wohl auch nicht genutzt werden
kann -, sondern daß der Sensor und die nachgeschaltete Steuer
elektronik mit Hilfe der bekannten olfaktometrischen Bestimmung
kalibriert wird, die auf den jeweiligen Ort und auf die jeweiligen
Besonderheiten der Aufgabenstellung Rücksicht nimmt, weil bekannt
ist, daß die Zusammensetzung der in Frage kommenden Abgase von
Fall zu Fall höchst unterschiedlich sein kann, was durch die ge
nannte Methode berücksichtigt wird.
Wie erwähnt, kann eine derartige Anlage mannlos und permanent
betrieben werden. Es können daher auch Erfassungsdaten erfaßt
und protokolliert werden, um der Aufsichtsbehörde, dem Betreiber
und anderen interessierten Kreisen die Emissionswerte der Anlage
jederzeit nachweisen zu können. Hilfreich ist es, daß die ge
fundenen Pegel durch die beschriebene olfaktometrische Bestimmung
sozusagen kalibriert werden können, wobei es sicherlich notwendig
ist, diese Kalibrierung in mehr oder weniger regelmäßigen Ab
ständen zu wiederholen.
Vorteilhaft ist bei der erfindungsgemäßen Lösung, daß eine konti
nuierliche Überwachung und Steuerung stattfindet, ohne daß der
bedienende Mensch, wie bisher, vor Ort permanent beurteilen müßte,
ob der Geruchsstoff einen bestimmten Grenzwert überschritten hat
oder nicht. (Im Sinne der olfaktometrischen Methode.)
Durch die oben näher beschriebene Erfindung ist es daher erst
malig im Stand der Technik möglich, die olfaktometrische Messung
durch sinnvolle Anordnung geeigneter Sensoren so zu ergänzen, daß
ein geschlossener Regelkreis abgeleitet werden kann, aus dem eine
selbständige und umweltfreundliche Fahrung der Anlage realisiert
werden kann.
In Fig. 1 ist die Anwendungstechnik näher beschrieben:
Eine Kompostierungsanlage (3) wird in einer Halle (4) betrieben.
An verschiedenen Punkten angebrachte Sensoren (6) kontrollieren
den Gehalt an Luftinhaltsstoffen und reagieren vorzugsweise
auf organische Bestandteile und auf Gase, die oxydierbar sind.
Die Sensordaten lösen bei Überschreitung eines Schwellwertes
aus, daß die normalen Belüftungsmöglichkeiten, wie Klappen und
Fenster (5), geschlossen werden, motorische Abzugseinrichtungen
(Ventilatoren) (2) die Gase durch einen vorzugsweise Chemiab
sorptionsfilter (1) drücken und über einen Kamin (7) entlassen.
Fig. 2 stellt den elektrischen Prinzipaufbau dar:
Mindestens einer, in der Regel jedoch mehrere Gas-Sensoren (1)
werden von einem Microprozessor (2) gelesen. Bei der olfakto
metrischen Bestimmung wird ein Grenzwert erkannt, der über
einen Einsteller (6) dem Microprozessor ebenfalls mitgeteilt
wird. Die Anzeige der aktuellen Betriebsdaten erfolgt über
einen Display (3), wobei die Daten von einem Mehrkanalschreiber
oder einer anderen geeigneten Aufzeichnungseinrichtung (4)
protokolliert werden kann. Über ein Interface (5) gibt der
Microprozessor Stellbefehle an die Lüftungsklappen, an die
Ventilatoren und an geeignete Signalgeber, die über den Zu
stand informieren, daß eine Belastung mit Luftinhaltsstoffen
erreicht ist, die oberhalb des vorgegebenen Grenzwertes liegt.
Über eine Tastatur oder eine andere Bedienungseinheit (7) ist
es möglich, weitere Parameter dem Microprozessor mitzuteilen.
Als Alarmgeber und als Signalgeber werden vorzugsweise Sprach
ausgabemodule eingesetzt, bei denen ein bestimmter Text vor
zugsweise digital gespeichert ist und der - vom Microprozessor
gesteuert - jederzeit aktiviert werden kann. Der Vorteil dieser
Signalisierungsmethode ist, daß das Bedienungspersonal überall
in der Anlage akustisch erreicht werden kann und so über den Zu
stand der Anlage informiert werden kann, ohne daß das Bedienungs
personal sich körperlich in die Leitwarte bemühen müßte. Insbe
sondere beim Erreichen kritischer Grenzwerte kann diese gesprochene
Information mit konkreten Verhaltensanweisungen ergänzt werden,
was insofern vorteilhaft ist, weil auch weniger qualifiziertes
Bedienungspersonal damit nicht nur über die Tatsache einer be
stimmten Konzentration informiert wird, sondern gleichzeitig An
weisungen erhält, was zu tun und was zu unterlassen ist.
Claims (7)
1. Verfahren und Vorrichtung zur Erfassung von Gerüchen und anderen
Luftinhaltsstoffen bei gleichzeitiger Ausnutzung zur Fahrung einer
Umweltschutzanlage dadurch gekennzeichnet, daß eine olfaktometrische
Messung der Gerüche die Grundlage bietet, nach dem ein Sensorsystem
auf einen Grenzwert hin kalibriert wird, wobei die Anwendung finden
den Gas-Sensoren kontinuierlich arbeitende Halbleiter-Sensoren
sind, deren Ausgangssignale einer zentralen Steuer- und Regelein
heit zugeführt werden, in der Ausgangssignale gewonnen werden, die
zur Steuerung der Anlage benutzt werden.
2. Verfahren und Vorrichtung nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet,
daß mindestens ein Gas-Sensor benutzt wird.
3. Verfahren und Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2 dadurch gekenn
zeichnet, daß die zentrale Steuer- und Regeleinrichtung einen
Microprozessor enthält.
4. Verfahren und Vorrichtung nach mindestens einem der vorangegangenen
Ansprüche dadurch gekennzeichnet, daß bei Überschreiten eines
olfaktometrisch bestimmten Grenzwertes, der auch an den Gassen
soren ein bestimmtes Signal auslöst, die Steuerungseinrichtung
alle natürlichen Belüftungseinrichtungen wie Fenster und Klappen
schließt und die Luft zwangsweise mit Hilfe von Ventilatoren über
ein Bio-Chemisorptionsfilter leitet, und anschließend die Luft
über einen Kamin ins Freie entläßt.
5. Verfahren und Vorrichtung nach mindestens einem der vorangegangenen
Ansprüche dadurch gekennzeichnet, daß ein weiterer Gas-Sensor zen
tral im Abluftkamin angeordnet ist, der die Luftinhaltsstoffe im
Kamin überprüft und insofern die Wirksamkeit der Filtereinrichtung
überwacht, wobei bei Überschreiten eines vorgegebenen Pegels dem
Betreiber der Anlage in geeigneter Form ein Signal gegeben wird,
daß der Filter zu warten ist.
6. Verfahren und Vorrichtung nach mindestens einem der vorangegangenen
Ansprüche dadurch gekennzeichnet, daß an die zentrale Steuer- und
Regeleinheit Protokolleinrichtungen angeschlossen werden, die eine
kontinuierliche Überwachung der Anlage ermöglichen.
7. Verfahren und Vorrichtung nach mindestens einem der vorangegangenen
Ansprüche dadurch gekennzeichnet, daß als Alarmgeber sprechende
Informationssysteme eingesetzt werden, die bei Überschreiten eines
Grenzwertes die notwendige Information, die in geeigneter Weise
gespeichert ist, über ein Lautsprechersystem in die Betriebshalle
abstrahlen, so daß die Information an jedem Punkt der Anlage ver
nommen werden kann.
Priority Applications (1)
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---|---|---|---|
DE19873722983 DE3722983A1 (de) | 1987-07-11 | 1987-07-11 | Sensorgefuehrtes umd microprozessorgesteuertes erfassungs- und regelsystem zur bekaempfung von geruechen bei verbrennungen, verkokungen, vergasungen und bei biologischen umsetzprozessen |
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DE19873722983 DE3722983A1 (de) | 1987-07-11 | 1987-07-11 | Sensorgefuehrtes umd microprozessorgesteuertes erfassungs- und regelsystem zur bekaempfung von geruechen bei verbrennungen, verkokungen, vergasungen und bei biologischen umsetzprozessen |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
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DE3722983A1 true DE3722983A1 (de) | 1989-01-19 |
DE3722983C2 DE3722983C2 (de) | 1989-09-14 |
Family
ID=6331394
Family Applications (1)
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DE19873722983 Granted DE3722983A1 (de) | 1987-07-11 | 1987-07-11 | Sensorgefuehrtes umd microprozessorgesteuertes erfassungs- und regelsystem zur bekaempfung von geruechen bei verbrennungen, verkokungen, vergasungen und bei biologischen umsetzprozessen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3722983A1 (de) |
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- 1987-07-11 DE DE19873722983 patent/DE3722983A1/de active Granted
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Also Published As
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