DE3722272A1 - Differenzierung des krankheitszustandes bei aids-antikoerpertests - Google Patents
Differenzierung des krankheitszustandes bei aids-antikoerpertestsInfo
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Description
Die Erfindung betrifft den Nachweis bzw. die Bestimmung
von Antikörpern für verschiedene Viren, von denen bekannt
ist, daß sie das erworbene Immunschwächesyndrom (AIDS)
hervorrufen. Die Erfindung betrifft insbesondere die
Analyse von Körperflüssigkeiten auf solche Antikörper als
Hinweis auf eine AIDS-Infektion.
Beispiele für bekannte AIDS-Viren sind das Human T-Zellen-
Leukemia-Virus-III (HTLV-III), das Lymphadenopathy-
Associated-Virus (LAV) und das Acquired Immune Deficiency
Syndrome Related Virus (ARV). Als Ergebnis von seroepidemiologischen
Untersuchungen wurden Tests zur Bestimmung der
Anwesenheit von Antikörpern gegen diese Viren entwickelt,
die anzeigen, daß dort, wo nachweisbare Gehalte an solchen
Antikörpern vorliegen, das infektöse Virus ebenfalls
vorhanden sein kann. In jedem Falle wird die Anwesenheit
der Antikörper als Anzeichen für eine frühere Exposition
oder Infektion mit dem Virus angesehen und läßt vermuten,
daß das Virus oder das Virusgenom weiterhin vorhanden ist.
Es wurde nun gefunden, daß die Anwesenheit und die Mengen
von Antikörpern gegen bestimmte AIDS-Virusproteine nicht
nur die Exposition eines Individuums an AIDS anzeigen können,
sondern auch differenzieren können zwischen solchen,
die tatsächlich durch AIDS infiziert worden sind, und solchen,
die AIDS zwar ausgesetzt waren, jedoch gesund
geblieben sind. Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung
können die Bandenmuster und Dichten auf Serum-inkubierten
Western-Blots und ähnlichen Festphasen-Bindungsmedien abgelesen
werden zur Unterscheidung zwischen den zwei Zuständen
unter denjenigen, die in AIDS-Antikörper-Reihenuntersuchungstests
positiv sind. In den Testergebnissen, über
die hier beispielsweise berichtet wird, liegen Antikörper
gegen mindestens sechs AIDS-Virusproteine alle in erhöhten
Gehalten vor bei denjenigen, die AIDS ausgesetzt waren,
verglichen mit denjenigen, die AIDS nicht ausgesetzt waren,
und die Gehalte an Antikörpern gegen drei dieser Proteine
zeigen statistisch signifikante Unterschiede zwischen gesunden
und immungeschwächten Personen. Durch Messung des
Gehaltes an irgendeinem oder allen dieser drei Antikörper
im Vergleich zu Standardgehalten oder Standardbereichen
auf der Basis von statistischen Beurteilungen bekannter
Populationen können prognostische und/oder diagnostische
Informationen in bezug auf AIDS erhalten werden.
Die beiliegende Zeichnung zeigt eine Balkengraphik, welche
die Gehalte an Antikörpern für bestimmte angegebene AIDS-
Virusproteine darstellen, die aus Personen entnommen wurden,
die zu den drei Gruppen gehören: bestätigte AIDS-Patienten,
Homosexuelle (eine anerkannt hohe Risikogruppe) und solche,
die nicht zu einer Risikogruppe gehören.
Die Testergebnisse, die zu der vorliegenden Erfindung geführt
haben, wurden abgeleitet von Western-Blot-Analysen,
die mit mehreren Populationen von Personen durchgeführt
wurden unter Verwendung eines Immunoblot-Assay-Kits (von
der FirmaBio-Rad Laboratories, Inc., Richmond, Kalifornien/
USA) nach den Angaben des Herstellers. Die entwickelten
Immunoblot-Streifen wurden durch Reflexionsdensitometrie
auf einem Bio-Rad-Video-Densitometer, Modell 620, der in
Serie mit einem Digital-Microvax II-Computer verbunden ist,
ausgewertet. Das Datenbasis-Management und die statistischen
Auswertungen wurden mit der RS/1-Software durchgeführt.
Die Testpersonen umfaßten 100 Individuen, die
als AIDS- infiziert diagnostiziert wurden, 124 männliche
Homosexuelle Individuen (eine anerkannte hohe Risikogruppe)
und 59 Individuen, die nicht zu einer bekannten Risikogruppe
gehören. Jede Densitometerlinie wurde ausgewertet in bezug
auf die Reaktivität bei ausgewählten Rf (relative Mobilitäts)-
Positionen entsprechend den folgenden Virus-Molekulargewichten:
15K, 18K, 24K, 32K, 41K-43K, 55K, 65K und 120K.
Jede Linie wurde dann einer der folgenden Bandenmusterklassifikationen
zugeordnet:
Wenn einmal die Linien so zugeordnet waren, wurden die
Bandenmusterverteilungen verglichen mit Testergebnissen
auf den gleichen Proben, die erhalten wurden bei Anwendung
eines Immunofluoreszenz-Antiköpertests (IFA), der von den
Orange County Public Health und Medical Services Laboratories
(Santa Ana, Kalifornien/USA) durchgeführt wurde,
und unter Verwendung von drei FDA-lizenzierten Kits.
Letztere waren wie folgt: (1) Virgo HTLV-III ELISA,
Elektro-Nucleonics, Inc. (ENI), Fairfield, New Jersey/USA;
(2) Abbott HTLV-III EIA, Abbott Laboratories, North Chicago,
Illinois/USA; und (3) HTLV-III Bio-Enzabead Test, Litton
Bionetics, Charleston, South Carolina/USA, wobei alle
Tests nach den Angaben des Herstellers durchgeführt wurden.
Die Vergleiche sind in der folgenden Tabelle II angegeben.
Die Daten in dieser Tabelle zeigen eine gute Korrelation zwischen
dem Bio-Rad Immunoblot-Assay und den ELISA und IFA-
Tests sowohl in bezug auf die Empfindlichkeit als auch in
bezug auf die Spezifität für den Nachweis von Antikörpern gegen
AIDS-assoziierte Virusproteine. Es wurden mehrere verschiedene
Bandenmuster innerhalb und zwischen den Gruppen und
Risikopersonen festgestellt. Personen mit einer festgestellten
AIDS-Infektion wiesen einen höheren Anteil an dem Bandenmuster
C auf, während andere Risikogruppen überwiegend Bandenmuster A
und B aufwiesen. Von den 59 Proben von Personen, die nicht
zu einer Risikogruppe gehörten, zeigte nur 1% eine Reaktivität
gegenüber p24 oder dem gp41-43-Bereich, während 5% eine
Reaktivität gegenüber anderen Molekulargewichten aufwiesen.
Ausgewählte Proben mit einer potentiellen bis nicht-spezifischen
Reaktion wurden ebenfalls untersucht und es wurde gefunden,
daß sie im allgemeinen negativ sind sowohl gegenüber
dem ELISA-Test als auch gegenüber dem Immunoblot-Assay mit
Ausnahme der drei CMV-positiven Individuen.
In den beiliegenden Zeichnungen sind die durchschnittlichen optischen
Dichten bei ausgewählten Rf-Werten für drei der Populationen
angegeben: die 100 AIDS-infizierten Personen, die
124 männlichen Homosexuellen und die 59 Personen, die
nicht zu einer bekannten Risikogruppe gehören. Ein Fehlerbereich
für jede Figur ist an der Oberseite jedes Balkens
durch eine vertikale Klammer angezeigt.
Die Ergebnisse der beiliegenden Zeichnungen zeigen, daß bei
Rf-Werten, die einem Molekulargewicht von 41K-43K entsprechen,
die mittlere optische Dichte der AIDS-Population (1,37) um
eine statistisch signifikante Menge (P ≦ωτ 0,005) höher war als
diejenige der homosexuellen Population (0,71). Umgekehrt
waren bei Rf-Werten, die Molekulargewichten von 120K und 24K
entsprechen, die mittleren optischen Dichten der Homosexuellen-
Population um eine statistisch signifikante Menge höher
als diejenigen der AIDS-Population. In bezug auf das Molekulargewicht
120K betrug die mittlere optische Dichte der Homosexuellen-
Population 0,05 im Vergleich zu 0,02 für die AIDS-
Population (P ≦ωτ 0,01), während für das Molekulargewicht 24K
die mittlere optische Dichte für die Homosexuellen-Population
0,62 im Vergleich zu 0,36 für die AIDS-Population (P ≦ωτ 0,001)
betrug. Im Bereich der mittleren optischen Dichten wurden keine
signifikanten Unterschiede zwischen der Homosexuellen-Population
und der AIDS-Population bei Rf-Werten entsprechend den
Molekulargewichten 65K, 55K und 18K beobachtet.
Die Antikörper-Gehalte, die den AIDS-Virus-Proteinen mit
Molekulargewichten von 41K-43K, 120K und 24K entsprechen,
zeigen somit statistisch signifikante Unterschiede zwischen
Proben aus mit AIDS infizierten Personen und Proben aus Personen
einer hohen Risikogruppe (die vermutlich AIDS ausgesetzt
waren), die jedoch gesund geblieben sind, wobei der
41K-43K-Gehalt bei der AIDS-Population um ungefähr einen
Faktor von 2 höher ist und die 120K- und 24K-Gehalte wiederum
um ungefähr einen Faktor von 2 niedriger sind. Mit diesen
statistisch signifikanten Unterschieden kann man somit
differenzieren zwischen Personen, die mit AIDS infiziert sind
(einschließlich derjenigen, in denen AIDS immanent ist) und
solchen Personen, die AIDS ausgesetzt waren, jedoch noch gesund
sind. Die Analyse kann auf irgendeinem dieser drei
einzelnen Molekulargewichte basieren. Der 41K-43K-Bereich
zeigt beispielsweise in der Zeichnung einen besonders breiten
Bandenintensitätsunterschied. Alternativ kann die Analyse
auf allen drei Molekulargewichten oder auf irgendeiner anderen
Kombination basieren, was die statistisch signifikanten
Unterschiede zwischen gesunden und an AIDS erkrankten
Populationen zeigt.
Der Unterschied zwischen den beiden Zuständen (erkrankt gegenüber
nur exponiert) kann auch erzielt werden, indem man die
Ansprechempfindlichkeitswerte bei dem (den) ausgewählten Molekulargewicht(en)
vergleicht mit einem Standardwert, der
von einem Assay-Versuch nach dem gleichen Verfahren mit einer
bekannten Probe stammt, oder mit Bereichen auf der Basis der
statistischen Auswertung der Populationen.
Der Nachweis kann unter Anwendung irgendeines Testverfahrens
durchgeführt werden, mit dessen Hilfe Antikörpergehalte gegenüber
spezifischen Proteinen (oder Proteinen innerhalb eng definierter
Banden) nachgewiesen werden können. Es ist eine
große Vielzahl solcher Verfahren bekannt. Zu Beispielen gehören
Radioimmuno-Assays, Immunofluoreszenz-Assays (IFA),
Enzym-gebundene Immunosorbens-Assays (ELISA) und Enzym-Immuno-
Assays (EIA). Diese Assays können Festphasen-Komponenten verschiedener
Konfigurationen einschließlich Mikroperlen, beschichteter
Behälter oder Protein-gebundener Streifen oder
Membranen umfassen. Streifen sind besonders bevorzugt und
diese können nach einer Vielzahl von Methoden hergestellt
werden, beispielsweise nach den Western-Blot- und Southern-
Blot -Methoden sowie unter Anwendung von Methoden, bei denen
Proteine einzeln isoliert und auf den Streifen in diskreten
Bereichen immobilisiert werden.
Ein Beispiel umfaßt die Verwendung eines Western-Blot eines
Elektropherogramms eines AIDS-Virus. AIDS-Viren sind aus einer
Vielzahl von Quellen allgemein erhältlich. Man kann beispielsweise
HTLV-III erhalten von der Organon Teknika
Corporation, Bionetics Laboratory Products Div., Charleston,
South Carolina/USA; Prototech Incorporated, St. Paul,
Minnesota/USA, oder Ortho Pharmaceutical Corporation,
Raritan, New Jersey/USA. Alternativ kann man auch LAV erhalten
von Genetic Systems, Seattle, Washington/USA. Der Virus kann
nach konventionellen Methoden, beispielsweise durch Verwendung
von SDS in einer Pufferlösung, lysiert werden.
Bei dem Festphasen-Träger kann es sich um irgendein inertes
Festphasen-Material handeln, das die Virus-Proteine immobilisieren
kann. Bevorzugte Träger sind saugfähige Membranen, wie
z. B. solche aus Nitrocellulose, Aminobenzyloxymethyl(ABM)-Papier,
2-Aminphenylthioäther(APT)-Papier, Nylon, durch elektrische
Aufladung modifiziertem Nylon, Diazobenzyloxymethyl(DBM)-
Papier, 2-Diazophenylthioäther(DPT)-Papier und Diethylaminoethyl
(DEAE)-Cellulose. Nitrocellulose ist besonders bevorzugt.
Die Virus-Proteine werden aufgetrennt in diskrete Bereiche
oder Banden, die in einem vorher festgelegten Muster
räumlich angeordnet sind zur Immobilisierung auf dem Träger.
Die Trennung wird zweckmäßig erzielt durch elektrophoretische
Fraktionierung der Proteine in einem Plattengel, wie z. B.
Agarose oder Polyacrylamid, wobei Polyacrylamid bevorzugt
ist. Die räumliche Anordnung entspricht somit derjenigen des
resultierenden Elektropherogramms. Die Immobilisierung der
Banden auf dem Träger kann erzielt werden durch direkte Übertragung
von dem Gel. Diese kann erzielt werden durch Diffusionsübertragung
(Southern-Blotting) oder durch elektrophoretische
Übertragung (Western-Blotting). Letztere ist bevorzugt.
Die Immobilisierung wird erzielt durch Oberflächenadsorption
beim Kontakt, vorzugsweise ohne Vermittlung eines bindenden
Agens.
Um die Einheitlichkeit von einem Test zum nächsten zu verbessern
und das Auftreten von falsch-positiven Testergebnissen
minimal zu halten, ist es bevorzugt, daß etwa gleiche Konzentrationen
jedes Virus-Proteins in jedem einzelnen Blot vorliegen.
Es ist selten, daß die Viren selbst solche Konzentrationengehalte
ergeben und es ist daher zweckmäßig, daß bestimmte
Banden während des Bandentrennverfahrens vermindert
oder vergrößert werden. Dies kann erzielt werden durch Anwendung
von HPLC oder Affinitäts-Chromatographie zum Konzentrieren
oder zum Auslöschen geeigneter Banden. Wenn beispielsweise
eine Virusprobe eine überschüssige Menge an p24-Protein enthält,
kann die Probe durch eine Lectin-Kolonne geschickt werden,
in der alle Proteine mit Ausnahme der p24 zurückerhalten
werden. Die gebundenen Proteine werden dann selektiv eluiert
und das p24-Protein wird in einem geeigneten Mengenanteil
in die Mischung zurückgeführt. Als ein weiteres Beispiel können
Virus-Proben mit einem Mangel an p41-Protein durch reines
p41-Protein ergänzt werden, das erhalten wurde durch HPLC aus
einem anderen Virus oder einer Proteinquelle in einer ausgewählten
Konzentration.
Ein Blockierungsmittel ist im allgemeinen darin enthalten,
um eine nicht-spezifische Bindung zu verhindern, wenn einmal
die Immobilisierung der Virus-Proteine erfolgt ist. Milch-
Proteine und Detergentien sind besonders wirksame Blockierungsmittel,
die im allgemeinen in wäßriger Lösung zusammen
mit einem Antischäumungsmittel verwendet werden. Eine typische
Milchprotein-Konzentration liegt innerhalb des Bereiches
von etwa 1 Gew.-% bis etwa 10 Gew.-%.
In einem Assay-Kit können die verschiedenen Komponenten kombiniert
sein, die erforderlich sind zur gleichzeitigen Durchführung
mehrerer Assays gemäß der vorstehenden Beschreibung.
Zu den Kit-Komponenten gehört eine Reihe von im wesentlichen
identischen Streifen aus dem Festphasen-Material, von denen
jeder die auf einer Seite desselben und in Abständen entlang
seiner Länge immobilisierten Virus-Proteine aufweist. Die
Streifen können üblicherweise aus einer Western-Blot-Membran
ausgeschnitten werden, die aus einem einzelnen Plattengel übertragen
wurde. Die Streifen sind daher identisch in bezug auf
die Typen, Mengen und Positionen der Virus-Proteine. Die Streifen
werden vorzugsweise markiert, um die Seite anzugeben, an
welche die Proteine gebunden sind, und um die geeignete Orientierung
anzuzeigen, wodurch sichergestellt wird, daß alle
Banden in der gleichen Reihenfolge vorliegen.
Eine zweite Komponente des Kits ist eine Lösung eines Konjugats
aus einem Antikörper, der spezifisch ist für die Proben-
Antikörper, die an die Virus-Proteine gebunden werden,
wobei es sich bei der anderen Komponente des Konjugats um
ein geeignetes Enzym, vorzugsweise alkalische Phosphatase,
handelt. Der Konjugat-Antikörper ist ein Anti-Human-Immunoglobulin,
wie z. B. Anti-Human-IgG, -IgM, -IgA oder ein anderer
Antikörper, der ein Klassen- oder Subklassen-spezifischer
Antikörper ist. Anti-Human-IgG ist bevorzugt.
Die verwendete Konjugatmenge ist eine Menge, die im Überschuß
gegenüber dem erwarteten Bereich der Menge der Probenantikörper
in jedem Assay vorliegt, so daß alle Probenantikörper auf
dem Träger gebunden werden unter Bildung von Komplexen. Die
Konzentration des Konjugats in der Lösung wird ausgewählt auf
der Basis der Empfindlichkeit. Im allgemeinen wird die niedrigste
Konzentration angewendet, die sichtbare Ergebnisse auf
einer Standardprobe ergibt. Bei den meisten Anwendungszwecken
fällt diese in den Bereich der Verdünnungen von 1 : 500 bis
1 : 2000.
Eine dritte Komponente ist eine Lösung des Substrats, auf die
das Enzym einwirkt, vorzugsweise eine Kombination aus Nitroblue-
Tetrazoliumchlorid und 5-Bromo-4-chloro-3-indolylphosphat
(NBT/BCIP) in etwa äquimolaren Mengen. Die verwendete
Substratmenge ist eine Menge, die ausreicht, um als Folge
der Einwirkung des Enzyms eine nachweisbare Änderung hervorzurufen.
Für NBT/BCIP liegt diese im allgemeinen innerhalb
des Bereiches von etwa 1 × 10-4 bis etwa 10 × 10-4 Mol/l für
jede Komponente.
Es kann auch eine Waschlösung, die das Blockierungsmittel
enthält, darin enthalten sein. Außerdem sind vollständig entwickelte
Vergleichsstreifen, welche die Standardwerte darstellen,
als Anleitung für den Operator darin enthalten. Diese
Streifen können als Photographien in einem Instruktions-
Manual vorliegen oder sie können tatsächlich Streifen sein.
Außerdem sind Behälter darin enthalten für die Aufnahme der
einzelnen Teststreifen und zum Eintauchen derselben in die
Proben, Reagenzien und Waschlösungen zum Zwecke der Inkubation
und des Bewegens bzw. Rührens, während man sie die
Flüssigkeiten in den verschiedenen Stufen des Assay-Verfahrens
ansaugen läßt.
Ein anderes Beispiel ist ein solches, bei dem Festphasen-
Bindungsreagenzien verwendet werden, die aus einem AIDS-Viruslysat
hergestellt werden durch Isolieren der Proteine der
Wahl aus dem Lysat, Verdünnen jedes Proteins in einer Trägerflüssigkeit
unter Bildung von Stammischungen, die jeweils
ein Protein in einer vorher festgelegten Konzentration enthalten,
und Aufbringen der Mischungen auf diskrete, genau
definierte Bereiche auf einem Festphasen-Träger und Immobilisieren
der Proteine darauf in einem vorher festgelegten
Muster.
Zur Vorbereitung für die Trennungen wird der Virus mit einem
Detergens solubilisiert unter Verwendung von SDS oder CHAPS
und mit Mercaptoethanol oder Dithiothreit reduziert. Bei einer
vorläufigen Chromatographie in einer Lectin-Kolonne werden
dann alle Glycoproteine (160, 120, 65 und 41-43 kd) in
der Mischung zurückgehalten. Die nicht-zurückgehaltenen Proteine
werden dann in einer Umkehrphase-HPLC-Kolonne konzentriert,
danach mit einem steigenden Gradienten einer organischen
Komponente eluiert zur Abtrennung der übrigen Proteine.
Die in dieser Stufe verwendete Kolonne kann eine Kolonne mit
einer eingebundenen Phase, wie z. B. eine C-4-, C-1-, Phenyl- oder
Cyclopropyl-Kolonne sein. Die in der Lectin-Kolonne zurückgehaltenen
Glycoproteine werden eluiert und konzentriert in
einer Umkehrphasen-HPLC-Kolonne, aus der sie durch Gradientenelution
abgetrennt werden. Die Umkehrphasen-Kolonne führt
in jedem Falle zu einer Konzentration, zu einer weiteren
Trennung und Entsalzung der Proteine. Nach der Umkehrphasen-
Chromatographie können die Fraktionen in einem Verdampfer,
beispielsweise einem Savant Speed-Vac-Verdampfer zur Trockne eingeengt
werden. Die Trennung kann überwacht werden durch Entnahme
kleiner Proben aus jeder Fraktion und Untersuchen derselben
unter Anwendung der Western-Blot-Analyse.
Bei einer alternativen Methode kann zuerst eine Trennung durchgeführt
werden durch Gelpermeations-Chromatographie, bei der
die Proteine mit hohem Molekulargewicht (160, 120 und 65 kd)
voneinander und von den Komponenten mit niedrigerem Molekulargewicht
getrennt werden. Die Komponenten mit dem niedrigeren
Molekulargewicht können dann direkt auf eine Umkehrphasen-
Kolonne aufgegeben werden zur Durchführung einer gleichzeitigen
Entsalzung und Trennung. Unvollständige Trennungen können
dann in anderen Umkehrphasen-Kolonnen wiederholt werden.
Eine dritte Alternative besteht darin, die Ionenaustausch-
oder Hydroxyapatit-Chromatographie in Gegenwart von Detergentien
als erste Verfahrensmaßnahme anzuwenden, woran sich die
Umkehrphasen-Schlußtrennung anschließt. Die hydrophobe Wechselwirkungs-
Chromatographie in Gegenwart von organischen Modifizierungsmittels
ist eine vierte Alternative, während die
Affinitäts-Chromatographie, in der eine Farbstoffsäule, wie
z. B. Affi-Gel Blue, verwendet wird, eine fünfte Alternative
darstellt, wobei sich an beide die Umkehrphasen-HPLC anschließen
kann.
Nachstehend wird ein spezifisches Beispiel für eine AIDS-Virusprotein-
Trennung unter Anwendung der Gelpermeations-
Methode näher beschrieben.
Ein gereinigter Virus wurde in einer Lösung von 2% Natriumdodecylsulfat
und 700 mM 2-Mercaptoethanol in 60 mM TRIS-
Chlorid bei pH 8,0 suspendiert und 2 Minuten lang auf 100°C
erhitzt. Der resultierende lysierte und solubilisierte Virus
wurde dann direkt einer HPLC-Kolonne zugesetzt.
Bei der Kolonne handelte es sich um eine Bio-Rad TSK 250-
Größenausschluß-Chromatographiekolonne einer Größe von
600 mm × 7,5 mm (ein Produkt der Firma Bio-Rad Laboratories
Inc., Richmond, Californien/USA) und die Chromatographie wurde
durchgeführt unter Anwendung einer isokratischen Elution
mit einem Gemisch aus 20% Isopropanol in PBS, das 0,05%
Triton X-100 enthielt. Die Strömungsrate betrug 0,75 mm/min
und der Abstrom wurde bei 214 nm überwacht. Die Fraktionen
mit einem Volumen von 0,5 ml wurden unter Verwendung eines
automatischen Fraktionssammlers gesammelt und die organische
Komponente wurde in einem Speed-Vac-Verdampfer entfernt. Das
Eluat wurde mittels des Western-Blot überwacht, um die Abtrennung
der Virus-Proteine sicherzustellen.
Die Virus-Proteine mit dem höchsten Molekulargewicht (160,
120 und 65 kd) wurden einzeln mittels dieser Trennung isoliert,
während die übrigen Proteine in Form von Mischungen
eluiert wurden (65 und 55 kd; 55 und 41-43 kd; 41-43, 30 und
24 kd; und 24 und 18 kd). Die Einzelkomponenten-Fraktionen
160, 120 und 65 kd) wurden in einer Umkehrphasen-Kolonne
(C-8-Kolonne einer Größe von 4,6 mm × 40 mm) entsalzen und
das Lösungsmittel wurde verdampft, wobei das reine Protein
zurückblieb. Die Proteine wurden aus den Multikomponenten-
Fraktionen wie in den nachstehenden Abschnitten beschrieben
isoliert.
Die Fraktionen, die ein 24 kd-Protein enthielten, wurden auf
einer Bio-Rad TSK Phenyl-5PW-Kolonne (5,7 mm × 125 mm) fraktioniert,
um dieses Protein selektiv zu entfernen. Es wurde
ein linearer Gradient von 100% Lösungsmittel A (0,1%ige
wäßrige Trifluoressigsäure) bis 100% Lösungsmittel B (0,1%
ige Trifluoressigsäure in Acetonitril, enthaltend 10% Isopropanol)
innerhalb von 30 Minuten durchlaufen gelassen. Das
p24-Protein passierte die Kolonne zuerst, während die anderen
Proteine anschließend in Form einer Mischung eluiert wurden.
Die Mischung wurde durch Umkehrphasen-Chromatographie unter
Verwendung einer C-4-Kolonne weiter fraktioniert.
Die Phenyl-5PW-Kolonne konnte auch als hydrophobe Wechselwirkungs-
Kolonne unter Anwendung eines Umkehrsalzgradienten
in Gegenwart von 20% Isopropanol verwendet werden, wobei
ähnliche Ergebnisse erzielt wurden.
Die Proteinmischungen aus der im obigen Abschnitt 2 beschriebenen
Gelfiltrations-Kolonne wurden weiter fraktioniert auf
einer Bio-Rad Hi-Pore RP304-Kolonne. Vor der Fraktionierung
wurden die Proben in einem Speed-Vac-Verdampfer eingedampft,
um die organische Komponente zu entfernen, dann wurden sie
direkt in die Kolonne eingespritzt. Es wurde ein linearer
Gradient von dem Puffer A (0,1%ige wäßrige Heptafluorbuttersäure)
bis zum Puffer B (0,1%ige Heptafluorbuttersäure in
Acetonitril) über einen Zeitraum von 60 Minuten, nachdem anfänglich
15 Minuten lang 100% Puffer A durchlaufengelassen
worden war, in einer Strömungsrate von 1 ml/min durchlaufengelassen,
während das Eluat bei 214 nm überwacht wurde.
Es wurden Fraktionen in 0,5 ml-Intervallen gesammelt und
durch Western-Blot-Analyse überwacht. Alle restlichen Proteinmischungen
wurden nach dieser Methode in Einzelkomponenten
aufgetrennt.
Die Erfindung wurde zwar vorstehend anhand bevorzugter Ausführungsformen
näher erläutert, es ist jedoch für den Fachmann
selbstverständlich, daß sie darauf keineswegs beschränkt
ist, sondern daß zahlreiche zusätzliche Modifikationen, Abänderungen
und Substitutionen durchgeführt werden können,
ohne daß dadurch der Rahmen der vorliegenden Erfindung verlassen
wird.
Claims (8)
1. Verfahren zum Nachweis von AIDS in einem Individuum,
dadurch gekennzeichnet, daß die Konzentration
der Antikörper in dem Serum des Individuums gemessen
wird, die sich an AIDS-Virusproteine mit Molekulargewichten,
ausgewählt aus der Gruppe etwa 24 000, etwa
41 000 bis etwa 43 000 und etwa 120 000, binden und daß das
Meßergebnis mit einem Standard verglichen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß es sich bei den AIDS-Virusproteinen um solche mit
Molekulargewichten in dem Bereich von etwa 41 000 bis etwa
43 000 handelt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Konzentration der Antikörper für jedes der
AIDS-Virusproteine in der Gruppe gemessen wird.
4. Verfahren zur Ablesung eines AIDS-Virus-Antigen-
Blots, das an markierte Antikörper aus einem Individuum
gebunden ist, daß AIDS ausgesetzt war, um eine AIDS-Infektion
des Individuums zu bestimmen, dadurch gekennzeichnet,
daß es umfaßt die Bestimmung des Gehaltes an Antikörper-
Bindung an AIDS-Virusproteine mit Molekulargewichten, ausgewählt
aus der Gruppe etwa 24 000, etwa 41 000 bis etwa
43 000 und etwa 120 000, und den Vergleich des bestimmten
Gehaltes mit einem Standard.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß es sich bei den AIDS-Virusproteinen um solche mit Molekulargewichten
in dem Bereich von etwa 41 000 bis etwa
43 000 handelt.
6. Verfahren nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die Konzentration der Antikörper für jedes der AIDS-
Virusproteine in der Gruppe bestimmt wird.
7. Verfahren zur Bestimmung der Stufe der AIDS-Entwicklung
in Individuen, die AIDS ausgesetzt waren, dadurch gekennzeichnet,
daß es umfaßt die Bestimmung des Gehaltes an
Antikörpern in den Induviduen, die sich an AIDS-Virusproteine
mit Molekulargewichten aus der Gruppe etwa 24 000,
etwa 41 000 bis etwa 43 000 und etwa 120 000 binden, und
den Vergleich des bestimmten Gehaltes mit einem Bereich des
Gehaltes an diesen Antikörpern in Personen mit einer bekannten
AIDS-Entwicklungsstufe, der abgeleitet ist von einer
statistischen Beurteilung einer Population dieser Personen.
8. Verfahren zur Bestimmung der AIDS-Infektion eines Individuums,
das AIDS ausgesetzt war, dadurch gekennzeichnet,
daß es umfaßt die Inkubation eines AIDS-Virus-Antigen-
Blots aus Banden mit einem definierten Antigen-Molekulargewicht
mit dem Serum des Individuums unter Bildung eines
Bindungsmusters aus der gebundenen Antikörper-Banden darauf
und den Vergleich des Bindungsmusters mit Standard-Bindungsmustern
von Personen, von denen bekannt ist, daß sie
mit AIDS infiziert sind, und von Personen, von denen bekannt
ist, daß sie AIDS ausgesetzt waren, jedoch nicht mit AIDS
infiziert worden sind.
Applications Claiming Priority (1)
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