DE3722037A1

DE3722037A1 - Sohlbeckenschale zum sammeln und ableiten von oberflaechenwasser

Info

Publication number: DE3722037A1
Application number: DE19873722037
Authority: DE
Inventors: Franz-Peter Zilliken
Original assignee: ZILLIKEN FRANZ PETER
Current assignee: ZILLIKEN FRANZ PETER
Priority date: 1987-07-03
Filing date: 1987-07-03
Publication date: 1989-01-19
Also published as: DE8717535U1

Description

Titel

Sohlbeckenschale zum Sammeln und Ableiten von Oberflächen wasser.

Gattung

Die Erfindung betrifft eine Sohlbeckenschale nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

Angaben zur Gattung

Die Sohlbeckenschale soll Wasser sammeln und hierdurch bedingt mit der kleinstmöglichen Fließgeschwindigkeit ableiten.

Stand der Technik mit Fundstellen

1. In der Regel finden an entsprechenden Projekten Sohlscha len mit viertelkreis- und trapezförmigen Querprofilen als komplette, längs aneinander verlegte Rinnen mit und ohne Fließgeschwindigkeitsbrecher (Energieumwandler) Anwendung. System Uhl & Moos DGBM in Anlehnung an DIN 4032.

2. Seltener werden Rinnenplatten nach DIN 18 501 benutzt, die meist trapezförmig oder auch halbrund im Querprofil in Beton verlegt werden. Hier findet man auch in der Mitte der Rinne eingelassene, aber deutlich hervorstehende Be tonpflastersteine, um die Fließgeschwindigkeit zu ver ringern.

3. Eine weitere Form der Sohlrinnen-Gestaltung ist das Aus mauern mit Natursteinen. Sie wird meist stufenförmig aus geführt und stellt im Querprofil ein kastenförmiges "U" dar.

4. Fundstellen:
Persönlich in Augenschein genommene entsprechende Anla gen, z. B. A 61 Moselbrücke sowie Prospekte der einschlä gigen Beton-Industrie.

Kritik des Standes der Technik

Bei allen angegebenen Systemen wird das gesamte Oberflä chenwasser ohne Rücksicht auf Natur, Umwelt und Menschen auf direktem Wege vollständig abgeführt. Vor allem beim Ableiten über Sohlschalen sind die Schäden in der Natur besonders augenscheinlich. Auch gab es bei diesen durch gehenden Rutschen bereits viele Unfälle, bei denen es Schwerverletzte und Tote zu beklagen gab.

Aufgabe

Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Sohlbeckenschale auch bei unterschiedlichsten Geländefor mationen Wasser mit der kleinstmöglichen Fließgeschwin digkeit ableitet und sammelt, indem sie einen von vier Seiten umschlossenen nach oben offenen Hohlkörper mit Überlauf darstellt, der im Längsprofil im wesentlichen eine Keilform besitzt, der aber auch trapezförmig oder als schräg abgeschnittener Keil gestaltet werden kann. Durch diese besondere Form, die zumindest im Ansatz eine Keilform darstellt, wird die erwünschte Universellität erreicht. Der Querschnitt kann beliebig gewählt werden. Eine Trapez-, Keil- oder Halbrundform bietet sich an. Eine Kombination mit Rasengittersteinen ist vorteilhaft und erhöht die Leistungsfähigkeit.

Weitere Ausgestaltung der Erfindung

Um eine Sohlbeckenschale bei allen Geländeformationen standardisiert einzusetzen, werden nach einer weiteren Abstimmung der verschiedenen Winkel, die in Abhängig keit zur beschriebenen Keilform stehen, mit zwei bis drei Typen, die ohne weiteres aneinander ansetzbar sind, alle möglichen Geländeformationen abgedeckt. Ebenso kann der rechte Winkel der Vorderseite (Überlauf) zu den an schließenden Seitenwänden abgeändert werden, um eine Ver legung von engen Kurven zu ermöglichen.

Erzielbare Vorteile

Die mit der Erfindung erzielbaren Vorteile sind im öko logischen Bereich sowie im Schutz von Mensch und Tier zu suchen.

1. Biotop: Die Sohlbeckensteine speichern anfallendes Ober flächenwasser als Kleinstfeuchtbiotop, in Reihe, bei Re gen mit bachähnlichem Charakter oder Kleinstteichen bei Trockenheit.
2. Klärwerk: Grober Schmutz kann bereits in den obersten Schalen aufgefangen werden, ohne daß der Wasserlauf ver stopft oder "überläuft". Selbst feinste Schwebstoffe kön nen sich in stehendem Gewässer absetzen.
3. Reinigung: Die Sohlbeckenschalen können von unerwünsch tem Schmutz einfach gereinigt werden.
4. Wasserqualität: Das besonders nach Trockenheit meist stark verschmutzte Oberflächenwasser wird bei seinem Lauf, kein Fließen sondern Fallen von Stein zu Stein, durch die ständige Anreicherung und Verwirbelung von Sauerstoff durch Luft gereinigt.
5. Forschungsprojekt: Die Sohlbeckenschalen können mit Schilf und anderen geeigneten Pflanzen besetzt werden, mit denen die mit dem Regen abgeschwemmten Schadstoffe wie Ölrückstände, Ruß, Reifenabrieb, Salz usw. neutra lisiert oder aufgefangen werden können.
6. Technik: Mit dem beschriebenen System können sämtliche Geländeformationen abgedeckt werden. Eine Änderung der Fließrichtung in Form von Kurven oder gar im 90°-Winkel sowie der Anschluß an andere Systeme oder die zusätzliche Verwendung von Rasengittersteinen ist problemlos.
7. Bodenerosion: Mit dem beschriebenen System können Bach läufe, die nur gelegentlich oder zu ganz bestimmten Jah reszeiten Wasser führen, ausgekleidet werden und somit Bodenerosion, die hier besonders stark ist, vermieden werden.
8. Unfallschutz: Die Gefahr des Abrutschens beim Betreten der Sohlbeckenschalen wie bei den jetzt gebräuchlichen, vom schnell fließenden Wasser glattpolierten oder von Algen und Moos besetzten Sohlschalen, besteht nicht mehr.

Claims

1. Sohlbeckenschale, System zum Sammeln und Ableiten von Oberflächenwasser von Straßen, Wegen, Brücken und Plät zen an Böschungen, Dämmen und Hängen. Kennzeichnender Teil

dadurch gekennzeichnet, daß die Sohlbeckenschale auch bei unterschiedlichen Geländeformationen Wasser speichert und ableitet, indem sie einen nach oben offenen Hohlkörper mit Überlauf-Rinne sowie im Längsprofil eine keilähnliche oder auch trapezähnliche Form darstellt. Siehe Zeichnungen. Oberbegriff des Unteranspruchs

2. Sohlbeckenschale nach Anspruch 1. Kennzeichnender Teil des Unteranspruchs

dadurch gekennzeichnet, daß die Sohlbeckenschale nach ge nauer Abstimmung der verschiedenen Winkel in ihrer Keil form mit nur 2-3 verschiedenen Typen allen gestellten Anforderungen gerecht wird, daß die Sohlbeckenschale mit Rasengittersteinen kombiniert werden kann.