DE3721744C2 - Verfahren zum Betrieb eines Umkehrwalzwerkes - Google Patents
Verfahren zum Betrieb eines UmkehrwalzwerkesInfo
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- DE3721744C2 DE3721744C2 DE3721744A DE3721744A DE3721744C2 DE 3721744 C2 DE3721744 C2 DE 3721744C2 DE 3721744 A DE3721744 A DE 3721744A DE 3721744 A DE3721744 A DE 3721744A DE 3721744 C2 DE3721744 C2 DE 3721744C2
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- Engineering & Computer Science (AREA)
- Mechanical Engineering (AREA)
- Control Of Metal Rolling (AREA)
Description
Die Erfindung bezieht sich allgemein auf ein Verfahren
zum Optimieren des Betriebs eines Umkehrwalzwerks, mit einem
Walzgerüst, zwei drehbar in diesem Walzgerüst gelagerten
Walzen zum Reduzieren der Maße des gewalzten Werkstücks,
Mitteln zum Verändern der Walzkraft zwischen den Walzen,
einem Drehantrieb für die Walzen und Steuermitteln zum Steu
ern des Betriebs des Walzwerks.
Im allgemeinen wird ein erfahrener Bediener eines
Umkehrwalzwerks seine Walzwerkeinstellungen in Anlehnung an
vom ihm bei einer früheren Gelegenheit mit demselben Walz
werk gewonnenen Erfahrung ausrichten. Es ist leicht einzu
sehen, daß eine solche Methode völlig vom Können des Bedie
ners abhängt und voller Unzulänglichkeiten ist.
Es gibt mehrere Gründe, warum diese Bedienungsmethode
von Walzwerken unzulänglich ist. Erstens könnte der Bediener
noch nicht dasselbe Material gewalzt haben, oder, falls
doch, könnte er noch nicht mit denselben Anfangs- und
Endmaßen gearbeitet haben. Er könnte aber auch noch keine
Erfahrung mit dem besonderen zu walzenden Material auf
dem in Frage kommenden Walzwerk haben. In solchen Fällen
kann er sich nicht auf seine Erfahrung verlassen und ist
dazu gezwungen, bei jedem Stich sich mit Schätzwerten
heranzutasten. Es ist dann beinahe unmöglich, effektiv zu
walzen. Falls der Bediener nicht sehr erfahren ist, ist
das Problem noch größer.
Falls ferner das Walzwerk, wie üblich, im Schichtbetrieb
gefahren wird, wird jeder Bediener das Walzwerk in Anleh
nung an seine eigenen Erfahrungen unterschiedlich einstel
len. Als Konsequenz daraus gibt es normalerweise große
Unterschiede in der von Schicht zu Schicht erreichten Pro
duktionsleistung und Produktqualität.
Wenn eine Werksanlage mehrere unterschiedliche Walzwerke
hat und der Bedarf besteht, einen Bediener von einem Walz
werk zu einem anderen zu schicken, so ist die Erfahrung
des Bedieners nur von begrenztem Wert. Falls das zweite
Walzwerk (einschließlich des Antriebes) nicht in jeglicher
Hinsicht identisch mit dem ersten ist, wären die zulässi
gen Maßänderungen pro Stich größer oder kleiner als die
jenigen für das erste Walzwerk.
Selbst wenn der erfahrene Bediener maschinenspezifische
Erfahrungen besitzt, treten gewöhnlich Unzulänglichkeiten
auf. Wenn z. B. sich die Streifendicke dem Endmaß annähert,
hat ein Bediener häufig große Schwierigkeiten, die Zwischen
maße festzulegen. Er hätte z. B. an einem bestimmten Punkt
zu entscheiden, ob zwei oder drei weitere Stiche notwendig
sind. Selbst wenn er die effektivste Anzahl von Stichen
wählen würde, müßte er das (die) passende(n) Zwischenmaß(e)
abschätzen.
Ein bekanntes Verfahren für den Betrieb von Walzwerken
ist die sogenannte Stichfolgenprogramm-Methode, die in
gewissem Umfang einige der oben aufgeführten Probleme be
seitigt. Bei dieser Methode wird ein Walzprogramm für ein
gegebenes Material, gegebene Breite, gegebene Anfangs- und
Endmaße (und einem gegebenen Walzwerk) im Speicher eines
Computers abgespeichert. Wenn das Programm mit einer neuen
Walzgutrolle wiederholt werden soll, können die Walzwerk
einstellungen für jeden Stich aus dem Speicher abgerufen
werden und der Bediener stellt das Walzwerk danach ein
(oder das Walzwerk wird automatisch eingestellt).
Diese Stichfolgenprogramm-Methode mag ausreichend sein,
wenn die Auswahl an Material, Anfangs- und Endmaßen und
Breiten sehr gering ist. Falls die Auswahl groß ist, wä
ren der benötigte Speicherplatz und die benötigte Arbeit,
alle möglichen Programme festzulegen und abzuspeichern,
untragbar.
Selbst wenn die Auswahl an Material, Maße usw. klein ist,
so bleiben doch folgende Probleme bestehen:
- 1. Jedes spezielle abgespeicherte Programm wird nicht voll ständig die Walzdruck- und Walzantriebs-Kapazität aus nutzen können.
- 2. Das Programm wird im allgemeinen nur für ein Walzwerk gut sein.
- 3. Das Programm erlaubt weder eine Variation der Arbeits walzengröße (durch Walzenverschleiß), noch ein Ausnut zen der Möglichkeit, daß das Walzwerk im Winter mit einer größeren Leistung (und somit produktiver) fährt als im Sommer.
- 4. Das Programm kann kein Eingreifen des Bedieners berück sichtigen. Weil der Bediener aus einer Reihe von Gründen heraus ein Zwischenmaß ändern müßte, wäre er gezwungen, alle restlichen Stiche zu ändern, weil das Stichfolgeprogramm nicht mehr passen würde.
- 5. Es werden immer noch einige zu walzende Walzgut rollen übrig bleiben, die Materialkombinationen, Breiten und Maße haben, die nicht im Speicher abge legt sind. Für jede dieser Walzgutrollen muß der Bediener die Walzwerkeinstellungen durch Probieren festlegen.
Aus etz Band 101 (1980) Heft 21, Seiten 1160-1165 und der DT
21 06 848 B2 sind Verfahren zur Optimierung des Betriebs von
Tandemwalzwerken bzw. Walzstraßen bekannt. Bei diesen sind
die Regelkreise zur Optimierung jedoch auf andere Parameter
ausgelegt als bei einem Umkehrwalzwerk, da mehrere
Walzenpaare hintereinander durchlaufen werden und die Anzahl
der Stiche vorgegeben ist.
Bänder, Bleche, Rohre 5-1978, Seiten 192-196 beschreibt ein
Verfahren, das mathematische Modelle zur On-line-Prozeßfüh
rung verwendet, welches auch auf Umkehrwalzwerke angewendet
werden kann. Bei diesem Verfahren wird unter Verwendung der
in den Steuermitteln gespeicherten Werte für die Eigenschaf
ten des Walzgutmaterials, die Maße des Walzgutes, die
Leistungsgrenze der Antriebe, die mechanische Belastbarkeit
des Gerüstes und die gewünschten Abmessungen des herzustel
lenden Endprodukts nach Modellgleichungen ein Stichplan
berechnet, der unter Ausnützung der Anlagengrenzen einen
maximalen Durchsatz bei geringstmöglicher Stichzahl ermög
licht. Dabei werden die Modellgleichungen über einen Ver
gleich der berechneten Größen aus dem Stichfolgeprogramm mit
den gemessenen Prozeßgrößen nach einer statistischen Auswer
tung angepaßt, um Langzeiteffekte zu berücksichtigen. Das
Stichreduzierprogramm wird verwendet, um die Steuermittel in
solcher Weise zu betreiben, daß eine Optimierung des Walz
werkbetriebs durch Steuerung des Walzdrucks zwischen den
Walzen und der Geschwindigkeit des Antriebs erreicht wird.
Infolge der Ausnutzung der Anlagengrenzwerte lassen sich
keine optimalen Walzgutqualitäten erzielen.
Daraus ergibt sich die Aufgabe, ein Verfahren zur Opti
mierung des Betriebs eines Umkehrwalzwerks zu schaffen, bei
dem optimale Walzguteigenschaften bei möglichst geringer
Stichzahl erreicht werden. Diese Aufgabe wird erfindungsge
mäß durch ein Verfahren nach Anspruch 1 oder 4 gelöst.
Ein wichtiges Merkmal der Erfindung ist, daß eine itera
tive Berechnung der Festlegung der minimalen Walzgutmaße
vorgesehen ist, die das Walzwerk erreichen kann, und die
auch begrenzt ist durch die Antriebsdrehmoment-Kapazität des
Antriebsmittels, durch den Schlupf der Walzen in bezug auf
das Werkstückmaterial und durch die für die gewünschten
Walzguteigenschaften höchstzulässige Reduzierung eines
Stiches. In den Steuermitteln werden vorbestimmte Werte
abgespeichert, welche im Hinblick auf eine gewünschte Walz
guteigenschaft maßgebend für die diesbezüglich maximale
Stichreduzierung für den ersten, den letzten und die dazwi
schenliegenden Stiche des Walzguts an den Walzen sind. Diese
Stichreduzierung kann deutlich unter derjenigen liegen, wel
che beim Umkehrwalzwerk aus mechanischen und elektrischen
Gründen maximal zulässig wäre. Dieses Merkmal in Verbindung
mit dem Schritt, das tatsächliche Maß des Werkstücks nach
dem Walzvorgang in einem Stich mit dem berechneten Maß für
diesen bestimmten Stich zu vergleichen und, falls das Maß
des gemessenen Werkstücks von dem berechneten Maß abweicht,
ein neues Stichfolgeprogramm für alle noch folgenden Stiche
zu berechnen, sorgt für optimale Oberflächenglätte und
Maßgenauigkeit des Walzgutes.
Gemäß einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung der Erfin
dung wird das berechnete Stichfolgenprogramm für einige der
letzten Stiche so abgestimmt und justiert, daß die Walz
druckkräfte bei diesen ausgewählten Stichen zur Optimierung
der Flachheit des zu walzenden Werkstückes vergleichmäßigt
werden.
Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung ist, daß das Steue
rungsmittel dem Bediener nach jedem nicht abschließenden
Stich eine Eingabeaufforderung gibt, um es ihm zu ermögli
chen anzuzeigen, ob ein gewünschtes Ausgangsmaß beim vor
ausgegangenen Stich erreicht wurde. Wenn das berechnete und
das gemessene Ausgangsmaß für den betreffenden Stich sich um
eine vorgegebene Größe unterscheiden, wird das Stich-Walz
programm neu berechnet.
Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung ist, daß das Steue
rungsmittel das Walzwerk automatisch betreibt, während es
dennoch ermöglicht, daß manuelle Einstellungen des Walzwer
kes während des automatischen Betriebes beibehalten werden.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung
sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
In der Zeich
nung zeigen:
Fig. 1 ein schematisches Diagramm, das zeigt, wie
die Walzdruckkraft und die Leistung für einen
Stich berechnet werden;
Fig. 2 einen Logikplan, der zeigt, wie das System
die Reduzierung maximiert, um eine größtmög
liche Leistung und/oder Walzdruckkraft für
einen Stich zu erzielen;
Fig. 3 einen Logikplan, der zeigt, wie das System
die Reduzierungen mittels eines Mehrstich-
Walzprogrammes maximiert und überdies die
Walzdruckkraft für die letzten verschiedenen
Stiche;
Fig. 4 einen Logikplan, der zeigt, wie das System
in jeder Stufe ein Eingreifen des Bedieners
zuläßt und die verbleibenden Stiche neu opti
miert; und
Fig. 5 ein schematisches Diagramm, das zeigt, wie
das System in ein allgemein bekanntes Walz
werk und seine Steuerungssysteme integriert
werden kann, um das Betriebssystem sicherzu
stellen.
Fig. 1 zeigt in schematischer Form die Grundberechnungs
methode, die von den meisten Kaltwalz-Theorien angenommen
wurde. Bekannte Theorien wie die von Bland und Ford und
von Stone übernehmen alle diese Methoden.
Es ist bei Fachleuten allgemein bekannt, daß die Walz
druckkraft unter Benutzung der im Schritt 6 (Fig. 1) in
allgemeiner Form gegebenen Gleichung, unabhängig von der
angewandten speziellen Theorie, berechnet werden kann.
Die Unterschiede zwischen den einzelnen Theorien liegen
gewöhnlich in den gemachten Voraussetzungen, den Metho
den zur Berechnung des Effekts der Walzenabplattung und
des Druckmultiplikationsfaktors (DMF).
Walzenabplattung tritt aufgrund der beim Kaltwalzen vor
handenen sehr hohen Drücke auf. Sie kann besonders
groß sein, wenn die Bandstärke klein im Verhältnis zum
Arbeitswalzendurchmesser ist und wenn das gewalzte
Material sehr hart ist.
Da die Walzenumfangsgeschwindigkeit beim Durchlaufen
des Walzspaltes gleichmäßig ist, die Geschwindigkeit
des Walzgutes aber mit der Reduzierung seiner Dicke
durch den Spalt ansteigt, tritt bei dem Walzgut beim Ein
tritt in den Walzspalt ein Rückstau auf, während es beim
Austritt eine Voreilung erfährt. An einer Linie oder
Ebene im Walzspalt, nämlich der Fließscheide, sind Walz
gutgeschwindigkeit und Walzenumfangsgeschwindigkeit
gleich groß. Das Auftreten von Rückstau, Voreilung und
Fließscheide ist allgemein bekannt und in jedem Buch
über Walzen und Walzverfahren beschrieben.
Um die zwischen Walze und Band auftretende Reibung, die
die Voreilung und den Rückstau und daher auch die Band
längung behindert, zu überwinden, ist zusätzliche Walz
durckkraft (WDK) erforderlich. Der aufgrund der Reibung
notwendige Erhöhungsfaktor für den WDK-Wert ist bekannt
als Druckmultiplikationsfaktor (DMF).
Ein allgemeines Merkmal der meisten Walztheorien ist
die Notwendigkeit, zu Beginn der Berechnung die Werte
der Walzenabplattung und des DMF zu raten oder zu
schätzen, anschließend ein iteratives Verfahren zur Be
rechnung der WDK zu benutzen, und das iterative Verfahren
ist beendet, wenn die WDK, berechnet aus den angenom
menen Werten der Walzenabplattung des DMF (Schritt 9),
nachdem sie in den Schritten 7 und 8 benutzt wurden,
dieselben Werte für die Walzenabplattung und den DMF
ergibt, wie diejenigen, die geschätzt wurden.
Um die Grundberechnung durchführen zu können, müssen
die Walzwerk-, Walzgutrollen- und die Material-Daten, wie
in Fig. 1 aufgelistet, bekannt sein. Die Berechnung
erfolgt durch Berechnen des Reibungsbeiwertes (Schritt 1),
wobei die Walzgeschwindigkeit und die Kühlmittelart be
kannt sein müssen, und der erzwungenen Materialstreck
spannung zu Beginn (Y1), in der Mitte (Y) und am Ende
(Y2) des Stiches, wofür das Bandmaterial, das Maß, bei
dem das Band zuletzt geglüht wurde und die Eintritts-
und Austrittsmaße bekamt sein müssen. Im dritten und
vierten Schritt werden der Druckmultiplikationsfaktor
und der Walzenabplattungsradius geschätzt. Im fünften
Schritt werden die Eintritts- und Austritts-Zugkräfte
berechnet, wobei die Eintritts-Zugkraft entweder
die tatsächliche Zuführungs- oder Abroll-Zugkraft oder
die maximale Zugkraft ist, die durch die Materialfestig
keit begrenzt ist (gewöhnlich 1/3 von Y1), je nachdem,
welche die geringere ist, und wobei die Austritts-Zugkraft
entweder durch die Aufroll-Zugkraft, oder durch die maxi
male Zugkraft begrenzt ist, die durch die Materialfestig
keit gegeben ist (gewöhnlich Y2/3), je nachdem, welche
geringer ist.
Die Walzdruckkraft (WDK) wird als nächstes berechnet
(Schritt 6) und anschließend der Walzenabplattungsradius
(R') (Schritt 7) und der Druckmultiplikationsfaktor
(DMF) (Schritt 8) mittels der im Schritt 6 gewonnenen
WDK-Werte. Abschließend wird die WDK mit den in den
Schritten 7 und 8 gewonnenen Werten von R' und DMF erneut
berechnet (Schritt 9). Die Schritte 7, 8 und 9 werden
so lange wiederholt, bis die Konvergenz erreicht ist, das
bedeutet, bis der WDK-Wert, der aus Schritt 9 erhalten
wird, nach Einsetzen in Schritt 7 dieselben Werte für
R' und DMF ergibt, wie die, die zur Berechnung des
WDK-Wertes benutzt werden.
Diese Grundberechnung bildet den Kern des Walzwerk-
Betriebssystems. Es ist leicht einzusehen, daß es weni
ger auf die Genauigkeit der angewendeten Theorie und
darauf ankommt, daß sie iterativ oder nichtiterativ ist,
sondern darauf, daß sie eine erprobte Theorie ist, die
eine ziemlich gute Übereinstimmung mit der Praxis ge
zeigt hat.
Fig. 2 zeigt anhand eines Logikplanes, wie die Reduzie
rung pro Stich für jeden Stich maximiert wird. Begren
zende Faktoren sind:
- 1. Das verfügbare Drehmoment (d. h. Leistung bei Grundge schwindigkeit des Walzantriebes);
- 2. die zulässige Walzdruckkraft (mechanische Grenzbe lastung des Walzgerüstes);
- 3. der Schlupf-Grenzwert (wenn versucht wird, für gege bene Arbeitswalzengrößen eine zu hohe Reduzierung zu erreichen, werden die Walzen auf dem Band rut schen und ein Walzen ist unmöglich),
- 4. die prozentuale Reduzierung darf nicht die vom Be
diener eingegebene Höchstgrenze überschreiten (Grenz
wert aufgrund von Erfahrung oder Sonderforderung).
Es ist aufgrund von Erfahrungen bekannt, daß Stich- Reduzierungen bei einigen Bandmaterialien und man chen Walzwerken, bei denen keine sehr hohen Zugkräfte zur Verfügung stehen, begrenzt werden müssen, damit ein flaches Band produziert werden kann. Bei kleineren Maßen werden solche Grenzwerte häufig eher erreicht als die Leistungs- oder WDK-Grenzwerte. Z. B. können bei Sendzimir-Walzwerken, die rostfreie Stähle mit geringen Maßen walzen, kennzeichnenderweise Stich- Reduzierungen von über 60% erreicht werden. In der Praxis werden aber aufgrund von Schwierigkeiten mit der Flachheit kaum Stich-Reduzierungen genommen, die größer als 20-25% sind. Manchmal schreiben auch Son derforderungen die Stich-Reduzierung vor. Das wird später erörtert. - 5. Das Endmaß - die Stich-Reduzierung darf nicht so groß sein, daß das Austrittsmaß kleiner ist als das End- (Ziel)Maß.
Der erste Schritt (Schritt 1) dient zur Durchführung der
Grundberechnung für eine Nenn-Stich-Reduzierung (etwa
20%) mit der in Fig. 1 gezeigten allseits bekannten
Methode.
Der nächste Schritt (Schritt 2) dient zur Überprüfung,
ob das Material für die maximal auftretende WDK hart
genug ist. (Wenn z. B. Material wie Blei in einem Sendzi
mir-Walzwerk, das sehr kleine Arbeitswalzen hat, gewalzt
wird, werden die Arbeitswalzen das Band noch bevor die
maximale WDK sich entwickelt hat, durchdringen).
Der dritte Schritt dient dazu, die WDK mit der maximalen
WDK für das Walzwerk zu vergleichen, und, falls sie nicht
gleich sind, das Austrittsmaß demgemäß zu vergrößern
oder zu verkleinern und dazu, die Grundberechnung zu
wiederholen. Dieses (iterative) Verfahren wird so lange
wiederholt, bis die WDK den Maximalwert erreicht hat.
Der vierte Schritt dient dazu, zu überprüfen, ob die
Walzenabplattung nicht zu groß wird. Falls sie zu groß
ist, wird das Austrittsmaß jeweils um einen kleinen
Schritt erhöht und die Grundberechnung so lange wieder
holt, bis die Walzenabplattung annehmbar ist.
Der fünfte Schritt dient dazu, zu überprüfen, ob das
Austrittsmaß kleiner ist als das gewünschte Endmaß.
Falls dies der Fall ist, wird das Austrittsmaß mit dem
Endmaß gleichgesetzt und die Grundberechnung noch einmal
durchgeführt.
Der sechste Schritt dient dazu, zu überprüfen, ob das
Austrittsmaß kleiner als das zulässige Maß wird, das
durch den Schlupf-Grenzwert und durch den Erfahrungs-
Grenzwert bestimmt wird. Falls es kleiner als der Er
fahrungs- oder Schlupf-Grenzwert ist, wird das Austritts
maß auf den Schlupf- oder Erfahrungs-Grenzwert (je nach
dem, welcher größer ist) gesetzt und die Grundberechnung
wird wiederholt.
Der siebte Schritt dient zum Vergleichen der Walzleistung
mit der vom Antriebsmotor verfügbaren Antriebsleistung
bei der Walzgeschwindigkeit. (Die Walzleistung ist bis
hin zur Grundgeschwindigkeit proportional zur Geschwin
digkeit. Oberhalb der Grundgeschwindigkeit ist die Walz
leistung konstant). Falls die Walzleistung größer als die
verfügbare Leistung ist, wird der Schritt 8, falls nicht,
wird der Schritt 9 durchgeführt.
Der achte Schritt (Walzleistung zu hoch) dient zum Ver
gleichen der Walzgeschwindigkeit mit der Grundgeschwin
digkeit. Falls die Geschwindigkeit kleiner oder gleich
der Grundgeschwindigkeit ist, wird das Austrittsmaß er
höht (um den Maßunterschied H1-H2 proportional zur ge
wünschten Walzleistungsabnahme zu reduzieren) und die
Grundberechnung wiederholt. Ist die Geschwindigkeit
größer als die Grundgeschwindigkeit, wird sie reduziert,
das Austrittsmaß kann dadurch erhöht werden, und die
Grundberechnung wird wiederholt.
Der neunte Schritt (Leistung richtig oder zu niedrig)
besteht darin, die Walzgeschwindigkeit mit der Grundge
schwindigkeit zu vergleichen. Wenn die Walzgeschwindig
keit geringer als die Grundgeschwindigkeit ist, so be
deutet dies, daß die Geschwindigkeit durch die Walzgut-
Zuführungseinrichtung begrenzt wird und somit nicht ge
steigert werden kann. In diesem Falle ist die Berechnung
abgeschlossen. Wenn die Geschwindigkeit größer als die
oder gleich der Grundgeschwindigkeit ist, so wird die
Geschwindigkeit proportional zur gewünschten Steigerung
der Walzleistung oder zur Maximalgeschwindigkeit (die
jeweils geringste Größe) erhöht, woraufhin die Grundbe
rechnung wiederholt wird. Wenn die Geschwindigkeit gleich
der Maximalgeschwindigkeit ist, kann sie nicht gesteigert
werden, so daß die Berechnung abgeschlossen ist.
Bei jeder Wiederholung der Grundberechnung kehrt man
zum Schritt 1 zurück, und alle darauffolgenden Schritte
werden wiederholt, wobei die Bedingungen jedes Schrittes
erneut erfüllt sein müssen, bevor mit der Verarbeitung
begonnen wird, mit einer Ausnahme. Diese Ausnahme be
steht darin, daß der Schritt 3 ausgelassen wird, wenn
die Geschwindigkeit nach der letzten Maximierung der
Walzdruckkraft WDK (Schritt 3) nicht verändert wurde.
Der Grund hierfür besteht darin, daß die Stichreduzierung
für maximale Walzdruckkraft unverändert bleibt (wenn
nicht die Geschwindigkeit verändert wird); da bei allen
Schritten nach dem Schritt 3 nur die Stichreduzierung
vermindert wird (d. h. H2 vergrößert wird), wird die Be
dingung des Schrittes 3 automatisch erfüllt, wenn die
Geschwindigkeit nicht verändert wird.
Es können nun alle Bedingungen erfüllt sein, und das er
reichte Endmaß und die erreichte Endgeschwindigkeit ge
währleisten, daß wenigstens eine der oben angegebenen
Grenzen (2) bis (5) für den jeweiligen Stich erreicht
sind, insbesondere daß entweder die Grenze (1) erreicht
ist oder aber das Walzwerk mit Maximalgeschwindigkeit
läuft (außer auf der Zuführungsstrecke, bei welcher die
Geschwindigkeit durch die Zuführungseinrichtung begrenzt
wird; selbst in diesem Falle wird die ganze verfügbare
Walzleistung bei der Geschwindigkeit der Zuführungs-
bzw. Abrollvorrichtung erreicht).
Fig. 3 zeigt ein Beispiel eines Mehrstich-Walzprogramms
unter Anwendung der Optimierungsberechnung nach Fig. 2.
Für jeden Stich wird die Berechnung nach Fig. 2 ange
wendet, um das erreichbare Minimalmaß zu bestimmen.
Dieses Maß wird dann als Anfangsmaß des nächsten Stichs
angesetzt. Die Prozedur wird dann für die darauffolgenden
Stiche wiederholt, bis das Endmaß erreicht ist. Nach
jeder Stichberechnung werden die Rechenergebnisse abge
speichert.
Für die letzten Stiche liegen die WDK-Werte gewöhnlich
recht nahe beieinander, außer bei dem letzten Stich,
dessen WDK-Wert zwischen etwas mehr als Null und dem
Maximalwert liegen kann (abhängig davon, wie nahe das
Austrittsmaß beim vorletzten Stich am Endmaß liegt). Da
man für die letzten wenigen Stiche annähernd überein
stimmende WDK-Werte anstrebt (so daß dieselben Walzpro
fileinstellungen angewendet werden können, ohne von Stich
zu Stich große Änderungen des Streifenprofils zu erzeu
gen), werden die WDK-Werte der letzten zwei Stiche mit
einander verglichen. Wenn sie nicht (innerhalb eines
Toleranzbereichs von beispielsweise 10%) gleich sind,
werden die letzten wenigen Stiche wiederholt, wobei die
WDK-Grenze auf den Mittelwert dieser beiden Stiche ein
gestellt wird. Diese Prozedur wird wiederholt, bis die
WDK-Werte bei den letzten wenigen Stichen einander
gleich sind (innerhalb der genannten Toleranz).
Bei dem in Fig. 3 gezeigten Beispiel werden alle Stiche,
höchstens aber die letzten vier Stiche wiederholt, wo
bei die WDK-Grenze entsprechend eingestellt wird. Das
Ergebnis der Prozedur besteht darin, daß die WDK-Werte
für alle Stiche bzw. für die letzten vier Stiche anein
ander angeglichen sind, so daß die besten Walzbedingungen
für die Erzielung eines flachen Streifens erfüllt sind,
während die Gesamtzahl von Stichen unverändert geblieben
ist, so daß die Gesamtzeit zur Verarbeitung einer Walz
gutrolle dieselbe ist wie vor dem Abgleichen der WDK-
Werte. Berechnungen zeigen, daß die erforderliche Zeit
in Wirklichkeit etwas geringer ist, da das Austrittsmaß
bei allen aneinander angeglichenen Stichen (mit Ausnahme
des letzten) etwas größer als vor dem WDK-Abgleich ist,
so daß die Gesamtlänge des Streifens geringer ist. Da
ferner die Stichreduzierung bei allen abgeglichenen
Stichen (mit Ausnahme des letzten) geringer als vor dem
WDK-Abgleich ist, ist die Walzgeschwindigkeit gewöhnlich
höher (bei gleicher Walzwerkleistung), so daß die Durch
laufzeit weiter vermindert wird.
Die Tabelle 1 zeigt ein typisches Beispiel für die An
zeige auf dem Monitor des Systems nach Durchführung der
Optimierung der Stichreduzierwerte, jedoch noch vor dem
WDK-Abgleich. Die Tabelle 1 zeigt ein Programm aus sieben
Stichen zum Walzen von rostfreiem Stahl in der Breite
127 cm (50 Zoll) ausgehend von 3,81 mm Dicke (0,15 Zoll)
bis herab zu 0,89 mm (0,035 Zoll). Die Motorantriebs
leistung beträgt 1862,5 kW (2500 HP) bei einer Grundge
schwindigkeit von 152,4 m/min (500 FPM). Es ist ersicht
lich, daß die Leistungsgrenze bei den Stichen 2-5 erreicht
wird. Die Grenze der Walzdruckkraft WDK wird bei Stich 6
erreicht. Bei Stich 6 erhöht das System die Walzgeschwin
digkeit auf 170,08 m/min (558 FPM), um die gesamte
verfügbare Walzwerksleistung auszunutzen. Da das Maß nach
sechs Stichen (0,94 mm bzw. 0,037 Zoll) so nahe bei dem
gewünschten Endmaß liegt, beträgt die letzte Stichredu
zierung nur 5,5%, was zu einem WDK-Wert von nur 51%
führt.
Die Tabelle 2 zeigt, wie in dem System die auf dem Moni
tor in Erscheinung tretende Anzeige nach Durchführung
des WDK-Abgleichs auf den aktuellen Stand gebracht wird.
Es ist ersichtlich, daß die letzten vier Stiche wieder
holt werden und die WDK-Werte bei diesen letzten vier
Stichen etwa 85% betragen. Die Walzgeschwindigkeit wird
bei allen Stichen über 152,4 m/min (500 FPM) gesteigert,
um die Walzwerksleistung auszunutzen. Es ist ersichtlich,
daß die gesamte Durchlaufzeit für die letzten vier Stiche
nach dem WDK-Abgleich kürzer als zuvor ist, nämlich 18,8
min gegenüber 21,8 min.
In Fig. 4 ist gezeigt, wie das Walzwerkbetriebssystem
Abweichungen von dem geplanten Stichprogramm zuläßt,
indem es mit dem abweichenden Punkt beginnend eine Opti
mierung der Stichreduzierungen ermöglicht. Diese Eigen
schaft ist von großer Bedeutung, da es vorkommen kann,
daß der Walzwerkbediener die Stichreduzierung bei einem
gegebenen Stich aus mehreren Gründen einstellen muß.
Mögliche Gründe sind:
- a) bei der optimierten Stichreduzierung ist die Flachheit des Streifens unbefriedigend, beispielsweise aufgrund eines ungewöhnlichen Profils des einlaufenden Strei fens, falscher Walzwerkeinstellungen oder Walzenbal ligkeit;
- b) der Streifen ist härter (oder weicher) als angenommen, weil Schwankungen in den Eigenschaften der Werkstoff elemente auftreten oder das Walzgut beispielsweise vor der Lieferung an das Walzwerk nicht die richtige Wärmebehandlung erfahren hat;
- c) Walzenschlupf aufgrund größerer Walzenglätte als ge wöhnlich oder aufgrund einer Veränderung im verwende ten Kühlmittel oder dgl.
Wie aus Fig. 4 und Tabelle 2 ersichtlich ist, stellt das
System dem Bediener (unter Verwendung des Computer-Moni
tors) die Frage "Stichanfang?", nachdem das vollständig
optimierte und abgeglichene Walzprogramm dem Bediener
vorliegt. Wenn der Bediener bereit ist, antwortet er mit
"Y[EINGABE]" (d. h. der Bediener drückt die Taste "Y" und
dann die Taste "EINGABE"), woraufhin das System die Werte
der Variablen des ersten Stiches anzeigt (d. h. Austritts
maß, Geschwindigkeit, Eintrittsspannung und Austritts
spannung), so daß der Bediener das Walzwerk auf diese Wer
te einstellen kann. Das System zeigt ferner, wie in Tabel
le 3 gezeigt, folgendes an: "Erreichtes Maß verschieden?".
Wenn der Bediener den Stich abgeschlossen hat und wenn
das im Walzwerk erreichte Maß gleich dem Austrittsmaß ist,
welches das System für diesen Stich angegeben hat, so
drückt der Bediener lediglich die Taste "EINGABE" an der
Computertastatur, woraufhin das System die Variablen für
den nächsten Stich sowie "Erreichtes Maß verschieden?"
anzeigt. Solange der Bediener das angegebene Austrittsmaß
bei jedem Stich erreicht, drückt er die Taste "EINGABE"
nach Beendigung des Stiches, und die Variablen des näch
sten Stiches werden angezeigt. Dieser Vorgang dauert an,
bis das Endmaß erreicht ist, die Walzgutrolle also voll
ständig verarbeitet ist.
Wenn bei einem gegebenen Stich das angegebene Maß nicht
erreicht wird, so gibt der Bediener das erreichte Maß
als Antwort auf die Anzeige "erreichtes Maß verschieden?"
ein. Wenn beispielsweise, wie in Tabelle 3 gezeigt, das
erreichte Maß 3,00 mm (0,118 Zoll) beträgt, so gibt er
"3,00 [EINGABE]" ein. Das System führt dann die Grundbe
rechnung für den gerade abgeschlossenen Stich durch (d. h.
die in Fig. 1 gezeigte Berechnung) und führt dann die Op
timierung für die verbleibenden Stiche durch, wobei auch
die letzten wenigen Stiche abgeglichen werden (d. h. die
in Fig. 3 gezeigte Prozedur wird auf die letzten Stiche
angewendet). Das System zeigt dann die Werte der Variab
len für den ersten der noch verbleibenden Stiche an, wie
in Tabelle 4 gezeigt, so daß der Bediener das Walzwerk
auf diese Werte einstellen kann.
Wenn also der Bediener auf ein Austrittsmaß einstellt, das
von dem durch das System angegebenen Wert abweicht, und
wenn er das System (über die Tastatur) darüber informiert,
welches Maß tatsächlich erreicht wurde, so führt das
System eine Neuoptimierung und einen Neuabgleich der ver
bleibenden Stiche auf der Grundlage des aktuellen erreich
ten Maßes durch. Es ist somit ersichtlich, daß das System
ein hohes Anpassungsvermögen an die Bedürfnisse des Bedie
ners aufweist. Diese Prozedur der Neuoptimierung und des
Neuabgleichs kann erforderlichenfalls bei jedem Stich
(außer bei dem letzten) durchgeführt werden.
Bei einem Umkehrwalz
werk und seinem Antriebssystem ist es damit möglich, die opti
male Walzwerkseinstellung automatisch vorzunehmen, ohne
daß der Bediener eingreifen muß, um die korrekten Werte
der Walzwerkvariablen manuell einzustellen.
In Fig. 5 ist ein Beispiel für das Anschließen des Systems
an ein bekanntes Walzwerk und seine Antriebe sowie an
seine vier Hauptsteuersysteme dargestellt (Geschwindig
keitssteuerung, Steuerung der Eintrittsspannung, Steue
rung der Austrittsspannung und Maßsteuerung). Das in
Fig. 5 in Rückansicht gezeigte Walzwerk 11 ist ein Um
kehrwalzwerk, dessen Abrollvorrichtungen 12 und 13 links
und rechts vom Walzwerk dargestellt sind. Das Walzwerk
und die Abrollvorrichtungen werden jeweils durch Gleich
strommotoren 14, 15, 16 über Getriebe 17, 18 bzw. 19
angetrieben. Das Walzwerk besitzt einen Spindelantrieb 20
zur Einstellung des Spaltes zwischen den Walzen 21 (zur
Einstellung der Dicke des gewalzten Materials 22); der
Spindelantrieb umfaßt seinerseits einen Antrieb und eine
Anstellungssteuerung 23. Meßfühler 24 und 25 zur Bestim
mung der Materialstärke sind links bzw. rechts vom Walz
gerüst angeordnet, so daß die Materialstärke des bei dem
jeweiligen Stich in das Walzwerksgerüst eintretenden und
aus diesem austretenden Streifens gemessen werden kann.
Der Streifen wird auf den Auf- bzw. Abrollvorrichtungen
12, 13 zu Rollen 26, 27 auf- bzw. abgerollt.
Rechts und links vom Walzwerk sind Umlenkrollen 28, 29
vorgesehen, um für den zwischen den Walzen 21 laufenden
Streifen 22 eine konstante Laufstrecke zu ermöglichen.
Der Walzgutstreifen ist um diese Umlenkrollen herumgeführt,
während er zwischen den Auf- bzw. Abrollvorrichtungen und
den Walzen läuft. Ein Geschwindigkeitsfühler 30, 31 (Ta
chometer-Generator oder optischer Drehmelder) ist an jede
Umlenkrolle angekoppelt. Diese Geschwindigkeitsmesser mes
sen die Laufgeschwindigkeit der Umlenkrollen (und folglich
des Walzgutstreifens) links und rechts vom Walzwerk.
Ein bekanntes Walzwerk und sein Antrieb werden folgender
maßen gesteuert: Die Geschwindigkeit des Walzwerks und der
Auf- bzw. Abrollvorrichtungen wird durch die Geschwindig
keit des Walzwerksmotors bestimmt, die durch eine einfache
Geschwindigkeitsregelschleife gesteuert wird, wobei stabi
le Betriebsbedingungen erreicht werden, wenn das Istwert
signal von dem Geschwindigkeitsfühler auf der Austrittsseite
gleich dem Geschwindigkeits-Sollwertsignal ist.
Jeder Antriebsmotor einer Auf- bzw. Abrollvorrichtung
wird so gesteuert, daß zwischen Rolle und Walzwerksgerüst
eine konstante Spannung auftritt. Bei dem gezeigten Bei
spiel wird die Spannung über den Ankerstrom des Antriebs
motors abgefühlt. Dieser Ankerstrom ist in geeigneten
Maßeinheiten für äquivalente Zugspannungswerte angegeben
und wird mit einem Zugspannungs-Referenzsignal verglichen.
Ein stabiler Betrieb ergibt sich, wenn der Ankerstromwert
gleich dem entsprechenden Zugspannungsreferenzsignal ist.
In dem automatischen Maßsteuerungssystem wird das Aus
trittsmaß des Streifens (kontinuierliche Messung der Ma
terialstärke) mit dem Austrittsmaß-Referenzsignal vergli
chen. Ein Steuersignal, das dem ggf. vorhandenen Fehler
entspricht (d. h. die Differenz zwischen Sollwert und Ist-
Wert), wird an den Spindelantrieb zur entsprechenden Ver
größerung oder Verkleinerung des Walzenspaltes angelegt.
Die automatische Maßsteuerung muß in bekannter Weise die
Vorschubverzögerung zwischen Walzen und der austrittssei
tigen Meßstelle berücksichtigen und erhält daher Geschwin
digkeitssignale aus den Geschwindigkeitsfühlern zur Be
rücksichtigung dieser Verzögerung.
Zur Steuerung des Umkehrbetriebs verfügt der Bediener über
einen (nicht gezeigten) Schalter, an dem die. Walzrichtung
(R für von links nach rechts oder L für von rechts nach
links) eingestellt wird. Dieser Schalter ist mit einem
elektrischen Relais verbunden, welches als Walzrichtungs
relais bekannt ist. Über die Kontakte des Walzrichtungs
relais (nicht gezeigt) wird die Drehung des Walzmotors
umgesteuert. Die Kontakte 32, 33 des Walzrichtungsrelais
führen die Eintritts- und Austritts-Zugspannungs-Steuer
signale, die Kontakte 34, 35 führen die austrittseitigen
Streifengeschwindigkeitssignale und die Kontakte 36, 37
führen die austrittsseitigen Materialstärke-Istwertsignale,
je nach der Walzrichtung.
Aus Fig. 5 ist ferner ersichtlich, daß unter Verwendung
eines Betriebsarten-Wahlschalters Referenzsignale für
die vier Walzwerks-Hauptsteuerungssysteme entweder
über den Walzwerkbediener entsprechend den angezeigten
optimierten Werten aus dem Walzwerksbetriebssystem manuell
eingegeben werden können oder aber auch durch dieses Be
triebssystem direkt eingestellt werden können. Im ersteren
Falle wird der Betriebsarten-Wahlschalter in Stellung
"manuell" gebracht, im letzteren in Stellung "Automatik".
Aus Fig. 5 ist ferner ersichtlich, daß der Bediener auch
bei Einstellung des Wahlschalters auf "Automatik" in den
Ablauf eingreifen kann. Bei Einstellung auf "Automatik"
setzt der Computer zu Beginn jedes Stiches alle manuell
gegebenen Referenzgrößen bzw. Sollwerte auf die optimier
ten Werte vor, indem er eine Voreinstellung der Einheiten
auf die mittels Computer optimierten Referenzwerte vor
nimmt. Nach Beginn des Walzbeginns kann der Bediener die
Einstellungen vergrößern oder verkleinern, genau wie bei
manueller Betriebsweise, weil die Einstelleinheiten bei
Automatikbetrieb wie bei Handbetrieb weiterbenutzt werden.
Bei Einstellung des Betriebsarten-Wahlschalters 38 auf
eine seiner Stellungen kann der Bediener die Einstellun
gen für die Streifendicke über die Drucktaster 43 und 44
vornehmen, um den Wert des Referenzsignals, das von der
Einstelleinheit 39 erzeugt wird, zu erhöhen oder zu ver
kleinern. In gleicher, Weise kann er die Walzgeschwindig
keit über die Drucktaster 45 und 46 einstellen, über wel
che die Geschwindigkeitseinstelleinheit 40 gesteuert wird.
Die Eintrittszugspannung kann über die Drucktaster 47 und
48 eingestellt werden, über welche die Eintrittszugspan
nungs-Einstelleinheit 41 gesteuert wird; die Einstellung
der Austritts-Zugspannung erfolgt über die Drucktaster
49 und 50.
Die Einstelleinheiten können in herkömmlicher Weise ausge
bildet werden. Eine mögliche Ausführungsform besteht in
einem Spannungs/Frequenz-Umsetzer (zur Umsetzung der Ein
gabesignale in Digitalsignale), mit einem bidirektionalen
Zähler (welcher die Impulse aus dem Umsetzer zählt und
aufwärts zählt, wenn der Drucktaster für eine Vergrößerung
der Eingabewerte gedrückt wird, abwärts zählt, wenn der
Drucktaster für eine Verkleinerung der Eingabegrößen ge
drückt wird). Das Ausgangssignal des Zählers stellt den
Referenzwert der gesteuerten Größe dar. In der Einstell
einheit für die Materialstärke bedeutet beispielsweise
der Zählerstand 1754 die Größe 0,1754 Zoll. Die bidirek
tionalen Zähler bzw. Aufwärts/Abwärts-Zähler können auf
irgendeinen Wert mittels ihrer Setzeingänge vorgesetzt
werden, wenn der Bediener die Drucktaster 60 bis 63 "Frei
gabevoreinstellung" betätigt. Zur Vereinfachung sind die
Drucktaster 60 bis 63 "Freigabevoreinstellung" für die
Einstelleinheiten 39 bis 42 gezeigt. Bei praktischen Aus
führungsformen wird diese Funktion vorzugsweise mittels
eines einzigen Drucktasters "Freigabevoreinstellung" er
reicht, über den eine Relaisverbindung zu den vier Ein
heiten hergestellt wird, oder es ist eine Relaisverbindung
mit dem Walzrichtungsrelais vorhanden, um die Funktion
"Freigabevoreinstellung" für alle vier Einstelleinheiten
immer dann zu aktivieren, wenn die Walzrichtung geändert
wird.
Derartige Einstelleinheiten können auch bei bekannten
Walzwerk-Betriebssystemen verwendet werden, insbesondere
bei der eingangs erwähnten Stichfolgeprogramm-Methode,
wobei dann die vorprogrammierten Werte für die Maße, Zug
spannungen und Geschwindigkeiten über die Voreinstellein
heiten eingestellt werden.
Der digitale Computer 50 ist mit digitalen Ausgangsschnitt
stellen 52 bis 55 ausgestattet. Diese Schnittstellen sind
im Handel verfügbar. Sie können unter Steuerung durch den
Computer betrieben werden und einen Speicher enthalten,
worin die vom Computer berechneten Referenzwerte abgespei
chert werden, während der Computer mit anderen Aufgaben
beschäftigt ist. Vor dem Beginn eines jeden Stiches ent
nimmt der Computer die Werte für Austrittsspannung, Ein
trittsspannung, Geschwindigkeit und Austrittsmaß aus dem
Speicher (Fig. 3 und 4) und überführt diese Werte zu den
Schnittstellen 52, 53, 54 und 55. Diese Werte bleiben in
den entsprechenden Schnittstellen bis unmittelbar vor Be
ginn des nächsten Stiches gespeichert, woraufhin der Com
puter dann die Werte für dieselben Variablen aus dem Spei
cher für den nächsten Stich entnimmt, um diese den Schnitt
stellen zuzuführen.
Der exakte Zeitpunkt für die Überführung der neuen Variab
len aus dem Speicher (im Inneren des Digitalcomputers 50)
zu den ausgangsseitigen Schnittstellen ist die Betätigung
der Eingabetaste "Y" ansprechend auf die Systemaufforderung
"Stichbeginn?" (Fig. 4), nachdem die verbleibenden Stiche
neu optimiert wurden, oder der Zeitpunkt der Betätigung
der Taste [EINGABE] ansprechend auf die Systemaufforderung
"erreichtes Maß verschieden?" (im letzteren Falle hat das
Walzwerk das vom Computer angegebene Austrittsmaß erreicht
und eine Neuoptimierung ist nicht erforderlich). Gleichzei
tig mit der Überführung dieser neuen Variablen werden die
entsprechenden Werte am Monitor angezeigt.
Die in Fig. 3 gezeigte Ausführungsform, bei welcher im
wesentlichen gleiche Walzdruckkräfte bei den letzten weni
gen Stichen erreicht werden, ist für die meisten Anwendun
gen geeignet, bei welchen eine gute Streifenflachheit bei
minimalem Zeitverlust zur Veränderung der Walzwerkseinstel
lungen die Hauptforderung ist.
In einigen Fällen sind jedoch die Anforderungen verschie
den. Wenn beispielsweise eine große Oberflächenglätte oder
ein hoher Oberflächenglanz angestrebt werden, so erhält
man die besten Ergebnisse, wenn frisch geschliffene oder
polierte Walzen unmittelbar vor dem letzten Stich einge
legt werden und die letzte Stichreduzierung für den letzten
Stich sehr klein ist. In solchen Fällen können leicht die
Walzprofileinstellungen (und auch die Walzenballigkeit)
verändert werden, während die Walzen vor dem letzten Stich
ausgetauscht werden, ohne daß zusätzliche Zeit verloren
geht.
Die metallurgische Beschaffenheit des Walzgutstreifens er
fordert auch gelegentlich eine vorbestimmte Reduzierung
beim ersten Stich oder beim letzten Stich. In solchen Fäl
len ist das Verfahren zwar weiterhin geeignet, wird jedoch
gegenüber der in Fig. 3 gezeigten Ausführungsform dahin
gehend verändert, daß diese Ausführungsform des Verfahrens
nur bei denjenigen Stichen angewendet wird, bei welchen
keine vorbestimmte Reduzierung erreicht werden muß. Wenn
beispielsweise von 8,89 mm (0,35 Zoll) auf 2,54 mm (0,1 Zoll)
Materialstärke gewalzt wird und 10% Reduzierung für den
letzten Stich gefordert werden, so befolgt das Betriebs
system die in Fig. 3 gezeigte Prozedur für das Anfangsmaß
(Ho) von 8,89 mm (0,35 Zoll) und das Endmaß (Hn) 2,82 mm
(0,111 Zoll). Es geht dann zur Berechnungsprozedur nach
Fig. 2 über, wobei die 10% als vom Bediener eingegebene
Stichreduziergrenze angewendet werden, um die Werte der
Variablen für den vorbestimmten letzten Stich zu bestimmen,
durch welchen von 2,82 mm (0,111 Zoll) auf 2,54 mm (0,1 Zoll)
gewalzt wird. Auf diese Weise überprüft das Programm auch,
daß die 10%ige Reduzierung innerhalb der Kapazität des Walz
werks und seines Antriebs liegt.
Wenn gemäß einem weiteren Beispiel von 5,08 mm (0,2 Zoll)
auf 1,27 mm (0,05 Zoll) gewalzt wird und für den ersten
Stich 15% Reduzierung gefordert werden, so befolgt das Be
triebssystem die in Fig. 3 gezeigte Prozedur für alle Sti
che, wobei die 15%ige Reduzierung als durch den Bediener
eingegebene Grenze für den ersten Stich eingegeben wird.
Bei dieser Prozedur wird erneut überprüft, daß die vorbe
stimmte 15%ige Reduzierung erreichbar ist.
Die Vorteilhaftigkeit einer Steuerung unter Berücksichti
gung eines vom Bediener eingegebenen Grenzwerts für die
Stichreduzierung ist aus obiger Beschreibung ersichtlich.
Der Bediener kann getrennte Grenzwerte für den ersten
Stich und für den letzten Stich sowie für die dazwischen
liegenden Stiche aufgeben, so daß auch in Sonderfällen eine
problemlose Verarbeitung möglich ist.
Claims (5)
1. Verfahren zum Optimieren des Betriebs eines Umkehr
walzwerks mit einem Walzgerüst, zwei drehbar in diesem Walz
gerüst gelagerten Walzen zum Reduzieren der Maße des gewalz
ten Werkstücks, Mitteln zum Verändern der Walzkraft zwischen
den Walzen, einem Drehantrieb für die Walzen und Steuermit
teln zum Steuern des Betriebs des Walzwerks, mit folgenden
Verfahrensschritten:
- a) in den Steuermitteln werden Werte gespeichert, die repräsentativ für die Walzdruckkapazität des Walzgerüsts an den Walzen sind, und Werte abgespeichert, die repräsentativ für die Antriebsdrehmoment-Kapazität des Antriebs sind;
- b) in den Steuermitteln werden Werte abgespeichert, wel che repräsentativ für die Eigenschaften des Materials sind, aus welchem das Walzgut gebildet wird;
- c) in den Steuermitteln werden Werte abgespeichert, die repräsentativ für die Maße des Walzguts und für die durch das Walzwerk herzustellenden Maße sind;
- d) in den Steuermitteln werden vorbestimmte Werte abge speichert, welche im Hinblick auf eine gewünschte Walzgut eigenschaft maßgebend für die diesbezüglich maximale erlaub te Stichreduzierung für den ersten Stich, den letzten Stich und die dazwischenliegenden Stiche des Walzguts an den Wal zen sind;
- e) die in den Steuermitteln abgespeicherten Werte werden benutzt, um ein Stichreduzierungsprogramm zu berechnen, durch welches das Walzgut nach mehreren Stichen zwischen den Walzen auf die gewünschten Maße reduziert wird, und für jeden Stich wird eine iterative Berechnung durchgeführt, um die minimalen Walzgutmaße zu bestimmen, die mit dem Walzwerk erreicht werden können und durch die Walzdruckkapazität des Walzgerüstes, die Antriebsdrehmoment-Kapazität des Antriebs, Schlupf zwischen den Walzen relativ zu dem Walzgutmaterial, die maximale erlaubte Stichreduzierung und die gewünschte Walzgutabmessung begrenzt ist, wobei in dem berechneten Stichreduzierungsprogramm eine für jeden Walzgutstich beson ders berechnete Reduzierung enthalten ist;
- f) das berechnete Stichreduzierungsprogramm wird verwen det, um die Steuermittel in solcher Weise zu betreiben, daß eine Optimierung des Walzwerksbetriebs durch Steuerung des Walzdrucks zwischen den Walzen und der Geschwindigkeit des Antriebs erreicht wird; und
- g) die Reduzierung wird für jeden Stich gemessen und das Stichprogramm wird für jeden darauffolgenden Stich neu berechnet, wenn die jeweils für einen Stich gesondert berechnete Reduzierung nicht erreicht wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
das berechnete Stichprogramm für einige ausgewählte letzte
Stiche so abgestimmt wird, daß der Walzdruck bei den ausge
wählten Stichen gleichmäßig ist und eine optimale Flachheit
des Walzguts erreicht wird.
3. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß das Walzwerk eine Auf- bzw. Abrollvor
richtung auf jeder Seite der Walzen und zugeordnete Auf
rollerdrehantriebe umfaßt, daß weiterhin in den Steuer
mitteln Werte abgespeichert werden, welche repräsentativ für
die maximale Antriebskapazität dieser Auf- bzw. Abrollvor
richtungen sind, und daß für jeden Stich die maximalen Ein
tritts- und Austritts-Zugspannungen berechnet werden, die am
Walzgut aufgebracht werden können und durch die Antriebska
pazität der Aufroll- bzw. Abrollvorrichtungen sowie die
Festigkeit des Walzguts bestimmt werden, wobei die iterative
Berechnung diese Maximalwerte für Eintritts- und Austritts-
Zugspannung beinhaltet.
4. Verfahren zum Optimieren des Betriebs eines Umkehrwalz
werks, bei welchem die Walzdruckkräfte bei den letzten weni
gen Stichen an den Walzen vergleichmäßigt werden, um die
Flachheit des Walzgutstreifens zu optimieren, mit folgenden
Verfahrensschritten:
- a) in einem Digitalcomputer werden die Werte der physikali schen Parameter abgespeichert, durch welche das Walzgerüst, der Walzantrieb und die Antriebe der Aufroll- und Abrollvor richtungen definiert sind;
- b) in dem Digitalcomputer werden die Werte physikalischer Parameter abgespeichert, welche die Eigenschaften des auf dem Walzwerk zu walzenden Walzgutmaterials definieren;
- c) in dem Digitalcomputer werden Werte physikalischer Para meter abgespeichert, welche das zu walzende Walzgutmaterial und die gewünschten Walzgutabmessungen definieren, die durch den Betrieb des Walzwerks erreicht werden sollen;
- d) in dem Digitalcomputer werden die Maximalwerte der er laubten Stichreduzierung für den ersten Stich, den letzten Stich und die dazwischenliegenden Stiche abgespeichert;
- e) aus den im Digitalcomputer abgespeicherten Werten wird ein Stichprogramm berechnet, in dem eine iterative Berech nung für jeden Stich durchgeführt wird, um das minimale Aus trittsmaß zu bestimmen, das mit dem Walzwerk erreicht werden kann und begrenzt ist durch die Walzdruckkapazität, die An triebsdrehmomentkapazität, Walzenschlupf, maximal erlaubte Stichreduzierung und gewünschtes Endmaß des Walzguts, und um die maximale Walzgeschwindigkeit zu bestimmen, die durch die Walzwerksleistung gegeben ist;
- f) es werden die maximalen Eintritts- und Austrittszugspan nungen, die an dem Walzgut aufgebracht werden können und von der Antriebskapazität der Aufroll- bzw. Abrollvorrichtung sowie von der Festigkeit des Walzguts abhängen, für jeden Stich berechnet;
- g) die Stichreduzierungen werden für ausgewählte letzte Stiche so abgestimmt, daß die Walzkraft bei diesen Stichen vergleichmäßigt wird, und das Stichprogramm wird nach diesem Abgleich neu berechnet;
- h) im Speicher des Digitalcomputers werden die Optimalwerte für Austrittsmaß, Walzgeschwindigkeit, Eintrittszugspannung und Austrittszugspannung für jeden Stich des berechneten Stichprogramms gespeichert;
- i) die Optimalwerte für Austrittsmaß, Walzgeschwindigkeit, Eintrittszugspannung und Austrittszugspannung werden vor jedem Stich aus dem Speicher des Digitalcomputers in die Steuersysteme des Walzwerks überführt, um eine automatische Steuerung des Walzwerks ohne Eingriff des Bedieners zu er reichen;
- j) nach jedem außer dem letzten Stich erhält der Bediener eine Aufforderung, anzugeben, ob ein besonderes Austrittsmaß beim vorausgehenden Stich erreicht wurde; und
- k) wenn die Differenz zwischen dem berechneten Austrittsmaß und dem gemessenen Austrittsmaß bei dem betrachteten Stich eine vorbestimmte Größe überschreitet, werden die Schritte 4e) bis 4h) wiederholt.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
ein Eingreifen des Bedieners ermöglicht wird durch folgende
Schritte:
- a) die Ausgänge des Digitalcomputers werden über geeignete Schnittstellenschaltungen an die Vorsetzeingänge des Walz werks geschaltet, während manuelle Walzwerkseinstellungen während des automatischen Betriebs weiterbenutzt werden kön nen;
- b) nach jedem bis auf den letzten Stich erhält der Bediener eine Aufforderung, in den Digitalcomputer Informationen ein zugeben, welche anzeigen, ob das im Walzwerk bei einem be sonderen Stich erreichte Austrittsmaß verschieden von dem Maß ist, welches in dem Stichprogramm für diesen Stich be rechnet wurde;
- c) wenn das Austrittsmaß bei einem besonderen Stich von dem für diesen Stich berechneten Maß abweicht, werden die Schritte 4e) bis 4h) für die verbleibenden Stiche des Stich reduzierprogramms wiederholt.
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