DE3721626C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Kraftfahrzeug mit Vier
radantrieb, bei dem im Antriebsstrang zwischen den beiden Achsen
eine über ein Stellglied steuerbare kraftschlüssige Kupplung
eingebaut ist.
Bei einem bekannten Kraftfahrzeug dieser Art (DE-OS 33 17 247)
ist die steuerbare kraftschlüssige Kupplung derart angeordnet
und ausgebildet, daß eine durch Betätigen der Betriebsbremse
hervorgerufene Verringerung der Umlaufgeschwindigkeit der Vorderräder
nicht über den Antriebsstrang auf die Hinterräder
übertragen wird, damit auf jeden Fall eine Blockierneigung der
Vorderräder sich nicht auch auf die Hinterräder überträgt, weil
beim Blockieren der Hinterräder deren Seitenführungskräfte
verlorengehen und sich damit ein unstabiler Fahrzustand einstellt.
Nachteilig ist dabei jedoch, daß die Drehmomentverbindung
zwischen den beiden Achsen bei jedem Bremsvorgang unterbrochen
wird, obwohl in vielen Betriebsfällen bei Drehmomentverbindung
zwischen Vorder- und Hinterachse ein stabileres Bremsverhalten
des Fahrzeuges erreicht wird.
Es sind auch schon Kraftfahrzeuge bekannt (DE-OS 33 02 936),
bei denen in Abhängigkeit vom Schlupf zweier dauernd angetriebener
Räder auf Vierradantrieb umgeschaltet wird und der
Schlupf mit Hilfe von Drehzahlsensoren durch Drehzahlvergleich
der dauernd angetriebenen Räder mit den fallweise zuschaltbaren
Rädern bestimmt wird. Hier wird aber im Normalbetrieb mit
Zweiradantrieb gefahren und das Umschalten auf Vierradantrieb
erfolgt nur bei erhöhtem Antriebsschlupf.
Schließlich sind zur Optimierung des Bremsverhaltens Fahrzeuge
mit sogenanntem Antiblockiersystem bekannt, das verhältnismäßig
komplizierte und aufwendige Einrichtungen erfordert und bei
Vierradantrieb nicht unverändert anwendbar ist, weshalb in
diesen Fällen bei jedem Bremsvorgang die
Drehmomentübertragung zwischen den Achsen unterbrochen werden
muß oder zusätzliche aufwendige Maßnahmen in den Einrichtungen
des Antiblockiersystems getroffen werden müssen.
Zum Stand der Technik zählt weiterhin eine schlupfgeregelte
Bremsanlage für Straßenfahrzeuge mit Allradantrieb (DE-OS
34 18 520). Hier erfolgt ein Lösen der Differentialsperre
zwischen Vorder- und Hinterachse dann, wenn eine
Blockiertendenz der Räder besteht bzw. dann, wenn die ABS-Regelung
einsetzt. Diese schlupfgeregelte Bremsanlage für
Straßenfahrzeuge mit Allradantrieb ist zum Ausgleich der
Wegunterschiede der einzelnen Räder mit Ausgleichsgetrieben
ausgerüstet, deren Ausgleichswirkung durch Differentialsperren,
beispielsweise durch kraftschlüssige oder formschlüssige
Koppelung der Antriebswellen aufhebbar oder reduzierbar ist. Es
ergibt sich damit ein erheblicher baulicher Aufwand.
Der vorliegenden Erfindung liegt demgegenüber die Aufgabe
zugrunde, ein Kraftfahrzeug der eingangs genannten Art zu
schaffen, bei welchem mit verhältnismäßig einfachen Mitteln das
Bremsverhalten verbessert bzw. die Blockiergefahr vermieden
wird.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß ein auf
ein Stellglied wirkender Drehzahlsensor zur Ermittlung der
Verzögerung vorgesehen ist und daß das Stellglied im Sinne
einer Verringerung des übertragenen Momentes auf die Kupplung
einwirkt, wenn die zeitliche Ableitung der Verzögerung einen
vorbestimmten Wert überschreitet. Hierdurch ergibt sich der
Vorteil, daß die zeitliche Ableitung der Verzögerung als
auslösendes Kriterium zum Lösen der starren Verbindung zwischen
Vorder- und Hinterachse herangezogen wird, was konstruktiv
lediglich einfacher Maßnahmen bedarf.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung kann in an sich
bekannter Weise der Bremsdruck für die Hinterräder zugleich
senkbar sein.
Da vierradgetriebene Fahrzeuge mit Drehmomentverbindung
zwischen den beiden Achsen in fast allen Fällen ein stabileres
Bremsverhalten als Fahrzeuge ohne eine solche
Drehmomentverbindung der Achsen aufweisen, bleibt
erfindungsgemäß die Kupplung im Normalbetrieb geschlossen.
Ergibt sich aber eine sehr rasche Drehzahlverringerung an
den Rädern einer Achse und damit auch am Antriebsstrang
zwischen den Achsen, was ein Anzeichen für starke
Blockierneigung, insbesondere der Vorderräder, ist, so
wird die Kupplung allmählich oder auch plötzlich gelöst und
damit die Drehmomentübertragung zwischen den Achsen verringert
oder unterbrochen, so daß die Hinterräder nicht
auch zum Blockieren kommen. Die Verhinderung des Blockierens
kann dann noch dadurch verstärkt werden, daß der Bremsdruck
für die Hinterräder gesenkt wird, was selbstverständlich
zur Voraussetzung hat, daß die Drehzahlerfassung zwischen
der Kupplung und den Hinterrädern erfolgt. Sollte bei
Anordnung je eines Bremskreises für die Vorder- und Hinterräder
einer dieser Bremskreise ausfallen, so wird erfindungsgemäß
das verbleibende Bremsmoment dennoch auf
alle vier Räder übertragen.
Die Zeichnung zeigt als Ausführungsbeispiel ein
erfindungsgemäßes Kraftfahrzeug im Schema.
Das Kraftfahrzeug mit Vierradantrieb wird vom Motor 1
über ein Schaltgetriebe 2 angetrieben, wobei im Antriebsstrang
3 zwischen der Vorderachse 4 und der Hinterachse 5
eine kraftschlüssige Kupplung 6 eingebaut ist, die mit
Hilfe eines Stellgliedes 7 gesteuert werden kann. Der Antriebsstrang
3 weist noch eine Meßscheibe 8 mit einem
Sensor 9 zur Drehzahlerfassung der Räder einer Achse 4
oder 5 auf. Der Drehzahlsensor 9 ist an das Stellglied 7
angeschlossen, so daß bei Überschreiten eines vorbestimmten
Gradienten der Drehzahlverringerung die Kupplung 6 im
Sinne eines Lösens betätigt wird.
Mit 10 ist der Hauptbremszylinder bezeichnet, von dem
aus die Radbremsen 11 der Räder der Vorderachse 4 direkt
beaufschlagt werden, wogegen die Leitung 12 zu den Rad
bremsen 13 der Räder der Hinterachse 5 über einen Brems
druckregler 14 geführt ist, der auch vom Stellglied 7 ge
steuert wird, um beim Lösen der Kupplung 6 zugleich den
Bremsdruck für die Räder der Hinterachse 5 abzusenken.
Der Drehzahlsensor könnte auch direkt der Vorder
achse 4 zugeordnet sein.
Claims (2)
1. Kraftfahrzeug mit Vierradantrieb, bei dem im Antriebsstrang
zwischen den beiden Achsen eine über ein Stellglied steuerbare
kraftschlüssige Kupplung eingebaut ist, dadurch gekennzeichnet,
daß ein auf das Stellglied (7) wirkender
Drehzahlsensor (9) zur Ermittlung der Verzögerung vorgesehen
ist und daß das Stellglied (7) im Sinne einer Verringerung
des übertragenen Momentes auf die Kupplung (6) einwirkt,
wenn die zeitliche Ableitung der Verzögerung einen
vorbestimmten Wert überschreitet.
2. Kraftfahrzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
in an sich bekannter Weise der Bremsdruck für die Hinterräder
zugleich senkbar ist.
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