DE3720543C2 - Vorrichtung zum Anfärben von Skeletten tierischer Feten - Google Patents
Vorrichtung zum Anfärben von Skeletten tierischer FetenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Anfärben der
Skelette von tierischen Feten, wie beispielsweise von solchen
der Maus, zu teratogenen Untersuchungen an Tieren.
Für teratogene Untersuchungen werden die Skelette von
Feten eines Kleintieres, wie beispielsweise einer Maus, medi
zinisch und pharmazeutisch untersucht. Zu diesem Zweck werden
die Weichteile der Tierfeten gelöst und die Knochenanteile
anschließend zur leichteren Beobachtung oder zum Fotografie
ren angefärbt.
Aus DE-OS 15 98 706 ist eine Vorrichtung zum Einfärben
von biologischen Präparaten bekannt, die auf Objektträger aus
Glas aufgebracht sind. Die Vorrichtung weist folgende Merkma
le auf:
- a) einen Behandlungsbehälter zum Aufnehmen der Objekt träger sowie zur Aufnahme verschiedener Flüssigkei ten,
- b) mehrere Behälter zum Aufbewahren der verschiedenen Flüssigkeiten und
- c) Absperrorgane zum selektiven Verbinden eines der Be hälter zum Aufbewahren der Flüssigkeiten mit einer Leitung zum Einbringen der jeweiligen Flüssigkeit in den Behandlungstank.
Schließlich ist aus DE 29 15 248 C3 eine Einrichtung zur
automatischen Behandlung von Präparaten auf Objektträgern aus
Glas bekannt, die folgende Merkmale aufweist:
- a) mehrere Behandlungskammern zum Aufnehmen der Objekt träger sowie zur Aufnahme von Reagenzflüssigkeiten,
- b) mehrere Behälter zum Aufbewahren der Reagenzflüssig keiten und
- c) Absperrorgane zum selektiven Verbinden eines der Be hälter zum Aufbewahren der Reagenzflüssigkeiten mit einer Leitung zum Einbringen der jeweiligen Reagenz flüssigkeit in eine Behandlungskammer.
Keine dieser Vorrichtungen enthält jedoch Bestandteile,
die die Entsorgung der Vorrichtung von den zum Teil umwelt
schädlichen Flüssigkeiten erleichtern.
Wurde beispielsweise bei den bisherigen Vorrichtungen
zum Anfärben der Skelette tierischer Feten eine Ätzkalilösung
starker Alkalinität verwendet, um die Weichteile der Feten
zur Anfärbung der Skelette zu lösen, konnte diese Ätzkalilö
sung wegen ihrer starken Alkalinität nicht als solche in eine
Abwasserleitung abgeleitet werden.
Bisher wurde daher Ablauge starker Alkalinität während
des automatischen Betriebs der Vorrichtung von Bedienungsper
sonal in einem getrennten Gefäß aufgefangen, während derjeni
ge Anteil von Abflüssigkeit, der unschädlich ist, direkt in
die Abwasserleitung entfernt wurde. Aus diesem Grund mußte
eine Rohrleitung von der Anfärbevorrichtung zu der Abwasser
leitung zwischendurch zu einem getrennten Gefäß geleitet wer
den, damit dort die Abflüssigkeit starker Alkalinität aufge
fangen werden konnte, was den Wirkungsgrad erniedrigte.
Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung einer Vorrich
tung zum Anfärben von Skeletten tierischer Feten, die es ge
stattet, eine Behandlungsflüssigkeit starker Alkalinität
automatisch zu neutralisieren und in die Abwasserleitung ab
zulassen.
Gegenstand der Erfindung ist eine Vorrichtung zum Anfär
ben der Skelette von tierischen Feten, wobei die tierischen
Feten mit verschiedenen medizinischen Flüssigkeiten behandelt
werden, um ihre Weichteile zu lösen und ihre Skelette anzu
färben, enthaltend:
- a) einen Behandlungstank zur Aufnahme eines Käfigs, in den die Feten eines Tieres eingebracht werden, sowie zur Auf nahme aufeinanderfolgender verschiedener medizinischer Flüs sigkeiten,
- b) mehrere Behälter zum Aufbewahren verschiedener medi zinischer Flüssigkeiten und
- c) ein Drehabsperrorgan zum selektiven Verbinden eines der Behälter für die medizinischen Flüssigkeiten mit einer Leitung zum Einbringen der entsprechenden medizinischen Flüs sigkeit in den Behandlungstank.
Die Vorrichtung ist gekennzeichnet durch
- d) einen Neutralisationstank zur Aufnahme einer Abflüs sigkeit aus dem Behandlungstank durch eine Hauptablaßleitung;
- e) einen pH-Wert-Fühler in dem Neutralisationstank zum Senden eines elektrischen Signals entsprechend einem pH-Wert der Abflüssigkeit und
- f) einen pH-Wert-Regler zum Steuern eines Zusatzes an Neutralisationsmittel aus einem Neutralisationsmittelgefäß in den Neutralisationstank auf das elektrische Signal des pH- Wert-Fühlers hin.
Weitere Merkmale der erfindungsgemäßen Vorrichtung sowie
ihre Natur und Verwendbarkeit ergeben sich aus der folgenden
Beschreibung von bevorzugten Ausführungsformen der Vorrich
tung in Verbindung mit den Zeichnungen.
In den Zeichnungen stellen dar:
Fig. 1 eine schematische Ansicht des Aufbaus
der Vorrichtung zum Anfärben von Skeletten gemäß der
Erfindung;
Fig. 2 eine Ansicht des Innenaufbaus einer
Ausführungsform des Behandlungstanks;
Fig. 3 eine Ansicht einer Ausführungsform
eines Einspritzzylinders;
Fig. 4 eine Ansicht einer weiteren Ausführungs
form des Innenaufbaus des Behandlungstanks;
Fig. 5 ein Fließschema, das die Ausgangsbe
ziehung zwischen der Vorrichtung zum Anfärben von
Skeletten und den angeschlossenen Heizvorrichtungen
erläutert;
Fig. 6 eine graphische Darstellung, die die
Behandlung erläutert, wie sie mit der Vorrichtung
gemäß der Erfindung erzielt wird;
Fig. 7 einen Längsschnitt durch das Drehabsperr
organ und
Fig. 8 eine Draufsicht auf das Strömungswegteil
des drehbaren Absperrorgans.
Gemäß Fig. 1 werden verschiedene Behandlungsflüs
sigkeiten nacheinander durch einen allgemein mit der
Bezugszahl 1 bezeichneten Behandlungstank, dessen Tem
peratur einstellbar ist, geleitet, in dem sich ein
Käfig C befindet, in den die Feten eines Tieres ein
gebracht werden. Pumpen und Absperrorgane werden durch
einen bekannten Schwimmerschalter 2 betätigt, um die
obere und untere Einfüllhöhe der Flüssigkeiten derart
einzustellen, daß ein Überlaufen der Flüssigkeiten ver
hindert wird und die Feten gut in den Flüssigkeiten
eingetaucht sind. Dem Behandlungstank 1 werden verschie
dene Behandlungsflüssigkeiten (medizinische Flüssig
keiten und Wasser) durch ein drehbares Absperrorgan 6
von den entsprechenden Vorratsbehältern 3, 4 und 5
zugeführt, die in einem allgemein mit T bezeichneten
Kasten angeordnet sind. An und um den Kasten T mit
den medizinischen Flüssigkeiten ist eine Heizeinrich
tung H₀ angeordnet, um die Behandlungsflüssigkeiten
bei vorher bestimmten Temperaturen zu halten. Mit dem
drehbaren Absperrorgan 6 ist ein Ende einer Einlaß
leitung 7 verbunden, um die Behandlungsflüssigkeiten
in den Behandlungstank 1 zu leiten, und das andere Ende
der Leitung ist seinerseits mit dem unteren Ende des
Behandlungstanks 1 verbunden. Die Einlaßleitung 7 ist
ferner mit elektromagnetischen Absperrorganen 8 und 9
sowie mit einem Umpumpmotor 12 ausgerüstet. Auf der
anderen Seite erstreckt sich eine Hauptauslaßleitung 10
vom unteren Ende des Behandlungstanks 1 nach unten und
endet mit ihrem unteren Ende in einem Neutralisations
tank 11T. Die Hauptauslaßleitung 10 ist mit einem von
Hand betätigbaren Dreiwegeabsperrorgan 11 sowie mit
einem elektromagnetischen Absperrorgan 13 in dieser
Reihenfolge, von oben gesehen, ausgerüstet. Der Neutra
lisationstank 11T ist mit einem pH-Wert-Fühler 14 aus
gestattet, der ein elektrisches Signal aussendet, um
einen pH-Wert-Regler 15 zum Öffnen oder Schließen eines
elektromagnetischen Absperrorgans 16 zu betätigen,
wodurch beim Eintreten einer stark alkalischen Ab
flüssigkeit, wie beispielsweise Ätzkali, in den Tank
11T ein Neutralisationsmittel, wie beispielsweise
Schwefelsäure, von einem Neutralisationsmittelbehälter
17 aus in ihn eingeleitet wird. Der Neutralisations
tank 11T enthält außerdem einen Rührer 18, und die in
ihm enthaltene Flüssigkeit kann durch Öffnen eines
Absperrorgans 19 durch eine Leitung 20 zu einem Ab
wasserkanal 21 abgeleitet werden.
Von dem Dreiwegeabsperrorgan 11 der Hauptauslaß
leitung 10 aus, das in der Nähe des Bodens des Behand
lungstanks 1 angeordnet ist, erstreckt sich eine erste
Zweigauslaßleitung 22 zu dem genannten Abwasserkanal 21.
Das Dreiwegeabsperrorgan 11 ist vorgesehen, um das
Wasser, das dem Behandlungstank zugeführt wird, unmittel
bar in den Abwasserkanal 21 ohne Verwendung von Pumpen
und anderen Absperrorganen oder Leitungen einzuleiten,
wenn beabsichtigt wird, den Behandlungstank nach der
automatischen Reinigung mit der oben erwähnten Pumpe 12
von Hand zu reinigen. Nach Öffnen des Dreiwegeabsperr
organs 11 zur Abzweigauslaßleitung 22 hin wird das Rei
nigungswasser unmittelbar durch die Leitung 22 in den
Abwasserkanal 21 ausgeleitet.
Von einer Stelle zwischen dem Dreiwegeabsperrorgan
11 und dem elektromagnetischen Absperrorgan 13 der
Hauptauslaßleitung 10 aus zweigt eine Rückleitung 23
zum Zurückführen der Behandlungsflüssigkeiten aus dem
Behandlungstank 1 zu den zugeordneten Behältern 3, 4
bzw. 5 für die Behandlungsflüssigkeiten ab, wobei das
äußerste Ende mit dem Drehabsperrorgan 6 verbunden ist.
Die Rückleitung 23 ist in einem mittleren Abschnitt mit
einem elektromagnetischen Absperrorgan 24 ausgestattet
und mit einer zweiten Abzweigauslaßleitung 25 an einem
Punkt P verbunden, der sich kurz vor dem elektromagneti
schen Absperrorgan 24 befindet. Die zweite Abzweiglei
tung 15 erstreckt sich zu der ersten Abzweigauslaßlei
tung 22 und ist mit einem elektromagnetischen Absperr
organ 26 versehen.
An der Seite des Behandlungstanks 1 ist eine Heiz
vorrichtung H₁ angeordnet, die mit einer Einrichtung
100 zum Ingangsetzen der Heizvorrichtung verbunden ist,
wie in Fig. 5 dargestellt. Die Vorrichtung 100 zum
Ingangsetzen der Heizvorrichtung ist ihrerseits mit
einer Hauptstartereinrichtung 27 für das gesamte System
verbunden, die an eine Betreibungseinrichtung 28 des
Gesamtsystems angeschlossen ist.
Von einem oberen Abschnitt der Seite des Behand
lungstanks 1 geht eine mit Vakuum betriebene Leitung 29
ab, die mit einem Paar Dreiwegeabsperrorgane 30 und 31
mit dazwischenliegender Vakuumpumpe 32 ausgestattet ist.
Eine Umwegleitung 33 erstreckt sich von einer Öffnung
des Dreiwegeabsperrorgans 31 zum Behandlungstank 1.
Wie in Fig. 2 dargestellt, wird der Käfig C in
den Behandlungstank 1 eingetaucht und ist in seiner
Mitte mit einem sich vertikal erstreckenden Einspritz
zylinder 40 versehen, der an seinem unteren Ende mit
dem oberen Ende der oben erwähnten Einlaßleitung 7
verbunden ist. Oberhalb des äußersten Endes des Zylin
ders 40 ist eine Verteilplatte 41 angeordnet, die
eine Einspritzdüse 42, die auf der oberen Endfläche
des Einspritzzylinders 40 ausgebildet ist, bedeckt. Die
Behandlungsflüssigkeiten, die aus der Düse 42 einge
spritzt werden, treffen auf die Rückseite der Verteil
platte und werden danach über die Oberfläche S der in
dem Tank 1 enthaltenen Flüssigkeit versprüht. Die auf
diese Weise erzielte gleichmäßige Zirkulation der Be
handlungsflüssigkeiten durch den Tank stellt eine
gleichmäßige Anfärbung der Skelette sicher.
Es versteht sich, daß der Einspritzzylinder 40
auch derart ausgebildet sein kann, daß die Behandlungs
flüssigkeit seitlich von einer Anzahl kleiner Löcher 43
im Zylindermantelteil des oberen Endes aus eingespritzt
werden kann, wie in Fig. 3 veranschaulicht. Es ver
steht sich auch, daß eine Verteilplatte 47, die eine
ringförmige Anordnung mehrerer Vorsprünge 45 und 46
aufweist, in der Nähe einer Abdeckung 44 des Behandlungs
tanks 1 angeordnet sein kann, wie in Fig. 4 dargestellt.
Im Zusammenhang damit sei erwähnt, daß die Vorsprünge
45 und 46 in ihrer Länge zunehmen, je mehr sie sich der
Peripherie der Verteilplatte 47 nähern. Die Behandlungs
flüssigkeiten, die aus einer Düse 48 im oberen Endab
schnitt des Einspritzzylinders 40 gespritzt werden,
treffen auf die entsprechenden Vorsprünge 45 und 46,
von wo aus sie nach unten fallen. Dies ermöglicht es,
die Behandlungsflüssigkeiten gleichmäßig innerhalb des
Behandlungstanks 1 zu verteilen.
Wie in Fig. 7 dargestellt, besteht das drehbare
Absperrorgan 6 aus einem feststehenden Grundteil 70
und einer drehbaren Platte 71, die von einem Motor N
angetrieben wird, während sie mit dem Grundteil in
flüssigkeitsdichten Gleitkontakt kommt.
Das Grundteil 70 enthält einen Rahmen in Form
eines kurzen, mit einem Boden versehenen zylindrischen
Teils, in das ein Strömungswegteil 72 festschließend
eingepaßt ist, das in Form einer kurzen Säule mit meh
reren Strömungswegen im Inneren vorliegt. Rund um den
gesamten äußeren Umfang des Strömungswegteils 72 sind
zwei Rinnen 73 und 74 voneinander im Abstand ausgebil
det, und ringförmige Strömungswege 75 und 76 sind zwi
schen ihnen und dem Innenumfang des Grundteils 70 defi
niert. Durch die Außenwand des Grundteils 70 hindurch
sind eine Rückführungsöffnung 77 mit der Rückführungslei
tung 23 und eine Auslaßöffnung 28 mit einer Auslaßlei
tung 79 (Fig. 1) verbunden, deren äußerstes Ende sich in
einen Abflußbehälter 80 öffnet.
Eine Beschickungsöffnung 81 ist durch die Mitte
des Bodens des Grundteils 70 angeordnet und steht mit
einem ersten Strömungsweg 82 in Verbindung, der durch
den Mittelteil des Strömungswegteils 72 verläuft. Auf
einem Kreis mit dem Mittelpunkt in der Beschickungsöff
nung 81 sind ferner acht Ansaugöffnungen 83, 83 (nur
zwei von ihnen sind dargestellt) in gleichem Bogenab
stand angeordnet. Diese Ansaugöffnungen 83 stehen über
Verbindungsleitungen 84 mit den entsprechenden Behäl
tern 3, 4 und 5 für die Behandlungsflüssigkeiten und
andererseits mit entsprechenden ersten acht Ansaug
strömungswegen 84a bis 84h in Verbindung. Die Enden der
Strömungswege 84a bis 84h sind offen und befinden sich
auf einem Kreis auf der Endfläche 70a des Grundteils 70,
wobei sich der Mittelpunkt des Kreises in der Öffnung
des ersten Strömungsweges 82 befindet.
Vier zweite Strömungswege 85a bis 85d (lediglich
einer von ihnen ist in Fig. 7 dargestellt), die in dem
Strömungswegteil 72 ausgebildet sind, stehen mit einem
Ende mit dem Strömungsweg 75 und damit mit der Rückfüh
rungsöffnung 77 in Verbindung, auf der anderen Seite
dagegen enden sie auf demselben Kreis wie die Ansaug
strömungswege 84a bis 84h auf der Endfläche 70a des
Grundteils 70.
Vier Abflüssigkeitsströmungswege 86a bis 86d
(lediglich einer von ihnen ist in Fig. 7 dargestellt)
stehen einerseits mit dem Strömungsweg 76 und damit mit
dem Abflüssigkeitsauslaß 78 in Verbindung und enden
andererseits auf demselben Kreis wie die Öffnungen der
Ansaugströmungswege 84a bis 84h und die zweiten Strö
mungswege 85a bis 85d auf der Endfläche 70a des Grund
teils 70.
Die drehbare Platte 71 weist eine Ebene 71a auf,
die in flüssigkeitsdichten Gleitkontakt mit der End
fläche 70a tritt, und ist mit einem Wechselströmungsweg
87 versehen, der an seinem einen Ende mit der zentralen
Öffnung des ersten Strömungsweges 82 in Verbindung steht
und an seinem anderen Ende an einer Stelle auf der Ebene
71a offen ist, die den ringförmig angeordneten Mündungen
der Ansaug-, zweiten und Abflüssigkeits-Strömungswege
genau gegenüberliegt. Die drehbare Platte 71 wird durch
den Motor M angetrieben, und das andere Ende des Wechsel
strömungsweges 87 wird dadurch zu seiner Verbindung mit
den Ansaug-, zweiten und Abflüssigkeits-Strömungswegen
gedreht, während das andere Ende mit dem ersten Strömungs
weg 82 in Verbindung bleibt.
Wenn die Behandlung zum Anfärben der Skelette mit
der Anfärbevorrichtung für Skelette mit dem einen einzi
gen Tank in Kombination mit dem drehbaren Absperrorgan,
wie oben angegeben, erfolgt, wird die drehbare Platte 71
von dem Motor M im Uhrzeigersinn oder entgegen dem Uhr
zeigersinn gedreht, damit die Strömungswege durch den
Wechselströmungsweg 87 hindurch ausgewählt werden.
Da die drehbare Platte 71 sowie das Strömungswegteil
72 des drehbaren Absperrorgans 6 aus keramischem
Material bestehen, kann das Absperrorgan 6 durch die
verwendeten medizinischen Flüssigkeiten nicht angegrif
fen werden und weist somit eine erhöhte Widerstands
fähigkeit auf. Dies führt zu einer Erhöhung der Lebens
dauer, verhütet das Austreten von Flüssigkeit und er
übrigt die Verwendung von Abdichtungen. Zufolge der Tat
sache, daß das keramische Material auch nicht durch
Staub usw. beschädigt wird, ist es sehr unwahrscheinlich,
daß das Absperrorgan dadurch beschädigt wird.
Als medizinische Behandlungsflüssigkeiten, die in
den Behältern 3, 4 und 5 aufbewahrt werden, kann man
beispielsweise 1%ige Ätzkalilösungen oder Gemische aus
Ätzkalilösung und Lösungen von Alizarinrot, Mall′scher
Flüssigkeit und Glycerin verwenden, deren Konzentratio
nen in der Größenordnung von ansteigend 30, 50 und 80%
liegen. Diese Flüssigkeiten sowie Reinigungswasser wer
den in den entsprechenden Behältern 3, 4 und 5 aufbe
wahrt, falls sie getrennt dem Behandlungstank 1 zuge
führt werden. Die Behälter für die medizinischen Flüs
sigkeiten und der Behandlungstank 1 können durch die
Heizvorrichtungen H₀ bzw. H₁ beheizt werden. Es versteht
sich, daß statt der elektromagnetisch betriebenen Ab
sperrorgane auch motorbetriebene verwendet werden können.
Im folgenden wird der Betrieb der erfindungsge
mäßen Vorrichtung erläutert.
Zu Arbeitsbeginn, wie beispielsweise bei der Ex
traktion der Feten aus dem Uterus des Muttertieres,
wird die Betreibungseinrichtung 28, wie schematisch in
Fig. 5 gezeigt, derart eingestellt, daß die Anfärbevor
richtung durch die Hauptstartereinrichtung 27 zu der
vorherbestimmten Zeit in Gang gesetzt wird. In Verbindung
mit diesem Vorgang wird die Einrichtung 100 zum Ingang
setzen der Heizeinrichtung derart eingestellt, daß das
Ingangsetzen der Heizung um so viel früher erfolgt als
das Ingangsetzen der Anfärbevorrichtung, wie für die Er
höhung der Temperatur erforderlich ist, beispielsweise
um 1,5 h. Danach werden die Heizeinrichtungen H₀ und H₁
in Gang gesetzt, beispielsweise 1,5 h vor Ingangsetzen
der Anfärbevorrichtung, wodurch das Aufheizen von Be
handlungstank 1 und dem Kasten T mit den medizinischen
Flüssigkeiten begonnen wird.
Nach Ablauf einer bestimmten Zeit werden die zu
behandelnden Tierfeten, beispielsweise etwa zehn Feten
einer Maus, in den Käfig C eingebracht, der seinerseits
in den Behandlungstank 1 eingebracht wird, der anschlie
ßend verschlossen wird.
Dieser Zustand ist in Fig. 6 erläutert. Wie in
Fig. 6 schematisch dargestellt ist, kann die Behandlungs
dauer mit Sicherheit konstantgehalten werden, indem man
die Tierfeten in den Behandlungstank 1 zum Beginnenlassen
der Anfärbung einbringt, nachdem die Vorrichtung ange
zeigt hat, daß die medizinischen Flüssigkeiten die vorher
bestimmte Temperatur (beispielsweise 30°C) erreicht
haben.
Um die Behandlungsflüssigkeit (normalerweise Ätz
kali) aus dem Behälter 3 für medizinische Flüssigkeiten
in den Behandlungstank 1 zu fördern, wird die drehbare
Platte 71 so betätigt, daß eine Verbindung zwischen dem
Ansaugströmungsweg 84a und dem ersten Strömungsweg 82
hergestellt wird und die elektromagnetischen Absperr
organe 8 und 9 der Einlaßleitung 7 geöffnet werden,
während die anderen elektromagnetischen Absperrorgane
13, 24 und 26 geschlossen bleiben. In diesem Zustand kann
das Innere des Behandlungstanks 1 über das Dreiwegeab
sperrorgan 30 der mit Vakuum betriebenen Leitung 29 in
der in Fig. 1 mit dem Pfeil a angedeuteten Richtung mit
der Vakuumpumpe 32 in Verbindung treten. Nach anschlie
ßendem Anstellen der Pumpe 32 wird die Luft im Tank 1
in Richtung des Pfeils a entfernt, so daß der Luftdruck
in dem Tank 1 fällt. Dies ermöglicht es anschließend,
daß die in dem Behälter 3 enthaltene Ätzkalilösung durch
die Einlaßleitung 7 in den Behandlungstank 1 gesaugt
wird. In dem Maße, wie der Flüssigkeitsstand im Behand
lungstank 1 steigt, steigt auch der Schwimmer des
Schwimmerschalters 2. Nachdem der Flüssigkeitsstand den
oberen Grenzwert erreicht hat, sendet der Schwimmer
schalter 2 ein elektrisches Signal, das das Drehabsperr
organ 30 in die Geschlossenstellung dreht, wodurch die
Vakuumpumpe 32 abgeschaltet und das Absperrorgan 24 ge
öffnet wird; die Absperrorgane 8 und 9 bleiben geöffnet.
Das nachfolgende Einschalten der Pumpe 12 bewirkt,
daß die Ätzkalilösung durch Behandlungstank 1, Leitun
gen 10 und 23 sowie Absperrorgan 6 und Leitung 7 zir
kuliert. Auf diese Weise wird die Lösung durch den in
dem Behandlungstank 1 eingesetzten Käfig C geführt,
um die Weichteile der Feten lösen zu können. Dabei wird
die Behandlungslösung aus dem äußersten Ende des Ein
spritzzylinders heraus eingespritzt und fällt gleich
mäßig auf die Oberfläche der Flüssigkeit in dem Behand
lungstank 1. Das Vorsehen der Flüssigkeitsverteilein
richtung im Behandlungstank 1 stellt somit eine gleich
mäßige Zirkulation der Behandlungsflüssigkeit sicher.
Wenn die Behandlungsflüssigkeit eine Ätzkalilösung
starker Alkalinität ist, wird die Pumpe 12 nach voll
ständiger Lösung der Weichteile abgestellt, wodurch das
Absperrorgan 9 geschlossen und das Absperrorgan 13 ge
öffnet werden. Vermöge ihres Eigengewichtes fließt die
Behandlungsflüssigkeit aus dem Behandlungstank nach unten
durch das Dreiwegeabsperrorgan 11 und das elektromagneti
sche Absperrorgan 13 und Leitung 10 nach unten in den
Neutralisationstank 11T. Diese Abflüssigkeit wird durch
den pH-Wert-Regler 15 neutral gestellt. Das Vorsehen
eines derartigen Neutralisationsweges macht mühevolle
Operationen, wie sie im Stand der Technik erforderlich
sind, wobei die alkalische Abflüssigkeit in einem ge
trennten Gefäß aufgefangen wird, indem sie neutralisiert
wird, überflüssig. Da normalerweise als Pumpe 12 eine
Zentrifugalpumpe verwendet wird, kann die Flüssigkeit
frei durch sie hindurchtreten, wenn sie abgestellt wird.
Falls eine Pumpe verwendet wird, die den Flüssigkeits
durchtritt nicht ermöglicht, wie beispielsweise eine
Schaufelradpumpe, muß jedoch die Pumpe umgestellt wer
den.
Danach wird die drehbare Platte 71 gedreht, so daß
eine Verbindung zwischen dem Ansaugströmungsweg 84b und
dem ersten Strömungsweg 82 des drehbaren Absperrorgans 6
hergestellt wird, wodurch ein anderer Behälter 4 für
medizinische Flüssigkeiten angeschlossen wird, und die
einzelnen Tätigkeiten, wie oben erwähnt, wiederholt wer
den, so daß die Behandlungsflüssigkeit im Behälter 4 dem
Behandlungstank 1 zur Zirkulierung zugeführt werden kann.
Entsprechendes erfolgt mit Behälter 5 usw.
Um Behandlungsflüssigkeit, für die keine Neutralisa
tion erforderlich ist, abzuleiten, werden die Absperr
organe 13 und 24 geschlossen, während das Absperrorgan 26
geöffnet wird. Danach werden die Dreiwegeabsperrorgane 30
und 31 derart eingestellt, daß sie in der Richtung der
Pfeile b gemäß Fig. 1 durchströmt werden können, wonach
die Vakuumpumpe 32 angestellt wird. Atmosphärische Luft
aus dem Ansaugrohr 90 wird dadurch über Leitungen 33
und 29 in den Behandlungstank 1 eingeleitet, wodurch
die Flüssigkeitsoberfläche nach unten gedrückt wird.
Somit wird die Behandlungsflüssigkeit über Leitungen
10 und 23, Punkt P sowie Leitungen 25 und 22 der Ab
wasserleitung 21 zugeführt.
Die Behandlungsflüssigkeit kann auch über das
drehbare Absperrorgan 6 dem Abflüssigkeitstank 80 zu
geführt werden. In diesem Fall werden die Absperrorgane
13, 24 und 26 geschlossen, während die Absperrorgane 8
und 9 geöffnet werden, und die drehbare Platte 71 wird
so eingestellt, daß eine Verbindung zwischen dem ersten
Strömungsweg 82 des drehbaren Absperrorgans 6 und dem
Abflüssigkeitsströmungsweg 86a hergestellt wird.
Nach der Entfernung der Skelette, die auf diese
Weise behandelt worden sind, aus dem Behandlungstank 1
wird Reinigungswasser, das in dem angeschlossenen Be
hälter aufbewahrt worden ist, hindurchgeleitet, um den
Behandlungstank sowie die verschiedenen Absperrorgane
und Pumpen zu reinigen. Nach seiner Verwendung wird das
Reinigungswasser aus der ersten Verzweigungsauslaßlei
tung 22 über das Dreiwegeabsperrorgan 11 abgeleitet. Die
beschriebenen Teile, d. h. die Absperrorgane, der Motor
usw. mit der Ausnahme des Dreiwegeabsperrorgans 11 können
von einem Computer betrieben werden.
Selbstverständlich wird die vakuumbetriebene Lei
tung 29 nicht in allen Fällen benötigt. Ein Einbringen
der medizinischen Flüssigkeiten in den Behandlungstank 1
aus den entsprechenden Behältern kann auch durch die
Pumpe 12 erzielt werden. Jedoch ist die Vakuumanwendung
im Behandlungstank 1 bevorzugt, da das Einbringen der
Behandlungsflüssigkeit in die Feten durch das Heraus
ziehen von Luft aus diesen begünstigt wird.
Claims (9)
1. Vorrichtung zum Anfärben der Skelette von tierischen Fe
ten, wobei die tierischen Feten mit verschiedenen medizini
schen Flüssigkeiten behandelt werden, um ihre Weichteile zu
lösen und ihre Skelette anzufärben, enthaltend
- a) einen Behandlungstank (1) zur Aufnahme eines Käfigs (C), in den die Feten eines Tieres eingebracht werden, sowie zur Aufnahme aufeinanderfolgender verschiedener medizinischer Flüssigkeiten,
- b) mehrere Behälter (3, 4, 5) zum Aufbewahren verschie dener medizinischer Flüssigkeiten und
- c) ein Drehabsperrorgan (6) zum selektiven Verbinden eines der Behälter (3, 4, 5) für die medizinischen Flüssig keiten mit einer Leitung (7) zum Einbringen der entsprechen den medizinischen Flüssigkeit in den Behandlungstank (1); gekennzeichnet durch
- d) einen Neutralisationstank (11T) zur Aufnahme einer Abflüssigkeit aus dem Behandlungstank (1) durch eine Haupt ablaßleitung (10)
- e) einen pH-Wert-Fühler (14) in dem Neutralisationstank (11T) zum Senden eines elektrischen Signals entsprechend einem pH-Wert der Abflüssigkeit und
- f) einen pH-Wert-Regler (15) zum Steuern eines Zusatzes an Neutralisationsmittel aus einem Neutralisationsmittelgefäß (17) in den Neutralisationstank (11T) auf das elektrische Signal des pH-Wert-Fühlers (14) hin.
2. Vorrichtung gemäß Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Neutralisationstank (11T) mit einem Rührer (18) aus
gerüstet ist.
3. Vorrichtung gemäß Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß sie außerdem ein Zirkulationsleitungssystem (7, 10, 23)
zum Umpumpen der in den Behandlungstank (1) eingebrachten me
dizinischen Flüssigkeit aufweist, das einen Umpumpmotor (12)
enthält.
4. Vorrichtung gemäß Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Behandlungstank (1) mit Mitteln zur Verteilung der
zugeführten medizinischen Flüssigkeiten über die Flüssig
keitsoberfläche (S) in dem Behandlungstank ausgestattet ist.
5. Vorrichtung gemäß Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Verteilmittel für die medizinischen Flüssigkeiten des
Behandlungstanks (1) einen Einspritzzylinder (40) umfaßt, der
sich vom Boden des Behandlungstanks (1) nach oben erstreckt,
sowie eine Verteilplatte (41) aufweist, die oberhalb des
Einspritzzylinders angeordnet ist, um die medizinische Flüs
sigkeit, die aus dem Einspritzzylinder eingespritzt ist, über
die Flüssigkeitsoberfläche (S) zu verteilen.
6. Vorrichtung gemäß Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Verteilmittel für die medizinische Flüssigkeit des
Behandlungstanks (1) einen Einspritzzylinder (40) umfaßt, der
sich vom Boden des Behandlungstanks nach oben erstreckt und
der an der Seite seines oberen Abschnitts mit mehreren Ein
spritzlöchern (43) versehen ist.
7. Vorrichtung gemäß Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Behandlungstank (1) und ein Kasten (T) zum Aufbewah
ren der Behälter (3, 4, 5) für die medizinischen Flüssigkei
ten mit je einer Heizeinrichtung (H₁, H₀) versehen ist, die
angeschaltet wird, um die Temperatur der medizinischen Flüs
sigkeit vor dem Einbringen der tierischen Feten in den Be
handlungstank (1) auf einen vorherbestimmten Wert zu erhöhen.
8. Vorrichtung gemäß Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Behandlungstank (1) mit einer vakuumbetriebenen Lei
tung (29) verbunden ist, die mit einer Vakuumpumpe (32) ver
sehen ist, die eingeschaltet wird, um im Behandlungstank (1)
ein Vakuum zu erzeugen, wenn die medizinischen Flüssigkeiten
aus den Vorratsbehältern (3, 4, 5) in den Behandlungstank (1)
geleitet werden.
9. Vorrichtung gemäß Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Hauptauslaßleitung (10) über ein Dreiwegeabsperrorgan
(11) mit einer Verzweigungsauslaßleitung (22) verbunden ist,
um eine Abflüssigkeit unmittelbar in einen Abwasserkanal (21)
leiten zu können.
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