DE3719891A1 - Verfahren zum justieren von fassadenankern fuer steinfassadenplatten sowie justiervorrichtung und fassadenanker hierfuer - Google Patents

Verfahren zum justieren von fassadenankern fuer steinfassadenplatten sowie justiervorrichtung und fassadenanker hierfuer

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Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Justieren von aus flachem Material bestehenden Fassadenankern zum Anbringen von Steinfassadenplatten an Gebäudewänden.
Aus Naturstein oder Kunststein bestehende Steinfassadenplatten werden an Gebäudewänden mittels Fassadenankern angebracht, die aus Flachmaterial bestehen und wahlweise in die Horizontalfugen oder Vertikalfugen zwischen benachbarten Steinfassadenplatten greifen. Jeweils am freien Ende des Fassadenankers ist in eine Bohrung ein horizontaler Ankerdorn gesteckt, der in Dornlöcher der beiden benachbarten Steinfassadenplatten greift, wobei eines dieser heiden Dornlöcher üblicherweise mit einer Gleithülse versehen ist. Die Erfindung beschäftigt sich mit Fassadenankern die für die Vertikalfugen zwischen Steinfassadenplatten bestimmt sind.
Bei für die Horizontalfugen bestimmten Fassadenankern ist eine justierbare Ausführung bekannt. Ein Winkelträger kann hierbei in unterschiedlichen Höhenstellungen an einer in der Gebäudewand verankerten Halteschraube angebracht werden. Der konstruktive Aufwand hierfür ist verhältnismäßig hoch, so daß diese justierbaren Fassadenanker teuer sind.
Für zur Anordnung in der Vertikalfuge bestimmte Fassadenanker sind bisher keine Justiermöglichkeiten vorgesehen. Diese Fassadenanker, die üblicherweise aus Flacheisen bestehen und von verhältnismäßig einfachem Aufbau und somit billig sind, müssen unter Berücksichtigung der Toleranzen der Gebäudewand und der Steinfassadenplatten schon beim Einmörteln ausgerichtet werden. Deshalb können nicht alle Fassadenanker für eine größere Gruppe von Steinfassadenplatten in einem fortlaufenden Arbeitsgang eingemörtelt werden; es ist vielmehr erforderlich, nach dem Anbringen einer Steinfassadenplatte jeweils die anschließenden Fassadenanker einzumörteln. Hierdurch wird der Arbeitsablauf verzögert und erschwert.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren der eingangs genannten Gattung zu schaffen, mit dem es ermöglicht wird, die zur Aufnahme in den Vertikalfugen zwischen Steinfassadenplatten bestimmten Fassadenanker nach dem Einmörteln zu justieren, ohne daß hierfür eine aufwendige Justierkonstruktion der Fassadenanker erforderlich wird.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der aus der Gebäudewand herausstehende Abschnitt des eingemörtelten Fassadenankers durch zwei entgegengesetzte gleiche Biegungen vor dem Anbringen einer Steinfassadenplatte seitlich abgekröpft wird.
Da das Justieren an dem fertig eingemörtelten Fassadenanker erfolgt, ist es möglich, zunächst alle Fassadenanker für eine größere Wandfläche anzubringen. Das Justieren erfolgt jeweils vor dem Einsetzen einer Steinfassadenplatte, wobei die Fassadenanker aber bereits fertig eingemörtelt sind und der Mörtel abgebunden ist, so daß die Tragfähigkeit der Fassadenanker bereits vollständig gegeben ist.
Der Fassadenanker ist dabei von sehr einfachem Aufbau; es kann sich beispielsweise um einen herkömmlichen einfachen Fassadenanker aus Flachmaterial handeln.
Vor dem Anbringen einer Steinfassadenplatte wird der horizontale Abstand benachbarter Fassadenanker vermessen. Wenn dieses Maß von der Breite der Steinfassadenplatte abweicht, müssen die auf einer Seite der Steinfassadenplatte anschließenden Fassadenanker nach dem erfindungsgemäßen Verfahren um das jeweilige Differenzmaß abgekröpft werden.
Die Erfindung betrifft auch eine Justiervorrichtung zur Durchführung des Verfahrens. Diese Justiervorrichtung ist dadurch gekennzeichnet, daß sie zwei gegeneinander verspannbare Klemmbacken für den Fassadenanker aufweist, daß in einem Abstand zu den Klemmbacken auf der einen Seite des Fassadenankers ein gegen diesen bewegbarer Biegestempel gelagert ist und daß auf der anderen Seite des Fassadenankers in größerem Abstand zu den Klemmbacken ein seitlich verstellbarer Anschlag angeordnet ist.
Mittels der Klemmbacken wird die Justiervorrichtung an dem aus der Gebäudewand herausstehenden Fassadenanker festgeklemmt. Durch den bewegbaren Biegestempel wird der aus der Gebäudewand herausragende Abschnitt des Fassadenankers zur Seite gebogen, während sein freies Ende an dem Anschlag zur Anlage kommt, der auf ein vorgegebenes Kröpfungsmaß eingestellt wurde. Im Bereich des Biegestempels wird der Fassadenanker dabei ebenfalls gebogen, so daß sich insgesamt eine Kröpfung ergibt, bei der der freie Endabschnitt des Fassadenankers zu dem in der Gebäudewand eingemörtelten Abschnitt parallel bleibt. Die Justiervorrichtung ist von einfachem Aufbau und kann nacheinander auf diejenigen Fassadenanker aufgesetzt werden, die seitlich justiert werden müssen.
Die Erfindung betrifft aber insbesondere auch einen Fassadenanker für das beanspruchte Verfahren. Ausgehend von einem aus einfachem Flachmaterial bestehenden Fassadenanker ist erfindungsgemäß vorgesehen, daß der Fassadenanker aus mehreren senkrechtstehenden Blechen zusammengesetzt ist. Der Fassadenanker erhält dadurch eine größere Querschnittsfläche, die zu einer Erhöhung seiner Tragfähigkeit führt. Seine Biegesteifigkeit in horizontaler Richtung wird durch die lamellierte Ausführung jedoch nur wenig erhöht, so daß die für den Kröpfungsvorgang erforderlichen Biegekräfte niedrig bleiben.
Zweckmäßigerweise sind die Bleche an den beiderseits der Kröpfung liegenden Abschnitten jeweils miteinander verbunden, was sich vorteilhaft auf die Tragfähigkeit des Fassadenankers auswirkt. Der Biegevorgang wird dadurch nicht beeinträchtigt, weil die beiderseits der Kröpfung liegenden Abschnitte des Fassadenankers parallel zueinander bleiben.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand weiterer Unteransprüche.
Die Erfindung wird nachfolgend an Ausführungsbeispielen näher erläutert, die in der Zeichnung dargestellt sind. Es zeigt:
Fig. 1 einen erfindungsgemäßen Fassadenanker im nicht gekröpften Zustand in einer Seitenansicht,
Fig. 2 den Fassadenanker nach Fig. 1 in einer Draufsicht,
Fig. 3 eine Ansicht in Richtung des Pfeiles III in Fig. 2,
Fig. 4 den Fassadenanker nach Fig. 1 bis 3 im gekröpften, seitlich justierten Zustand und
Fig. 5 eine Justiervorrichtung für den Fassadenanker nach den Fig. 1 bis 4 in einer Draufsicht.
Der in den Fig. 1 bis 4 gezeigte Fassadenanker 1 ist zur Anbringung in der Vertikalfuge 2 zwischen benachbarten Steinfassadenplatten 3 bestimmt, die im Abstand vor einer Gebäudewand 4 angebracht werden sollen. Es kann sich dabei um Natursteinfassadenplatten oder Kunststeinfassaden­ platten handeln.
Der längliche, flache Fassadenanker 1 besteht aus mehreren Blechen 5, die flach aneinanderliegen. An seinem in eine Ankerbohrung der Gebäudewand 4 eingesetzten und eingemörtelten Abschnitt 1 a ist eine Fußplatte 7 befestigt, die beispielsweise mit zwei Schweißpunkten an allen Blechen 5 angeheftet ist. Die Fußplatte 7 dient dazu, die auftretende senkrechte Druckkraft in die Gebäudewand 4 einzuleiten.
An seinem das freie Ende bildenden Abschnitt 1 b weist der Fassadenanker 1 einen nach oben ragenden Fortsatz 1 c auf. Noch im Bereich des Abschnitts 1 b sind die Bleche 5 durch einen Niet 8 miteinander verbunden.
Vor dem Anbringen der Steinfassadenplatten 3 werden in Ausrichtung zu seitlichen Bohrungen der Steinfassadenplatten 3 an den zugeordneten Fassadenankern 1 jeweils Bohrungen 9 ausgeführt, durch die dann ein horizontaler Ankerdorn 10 gesteckt wird, der in die zugeordneten Bohrungen der benachbarten Steinfassadenplatten 3 ragt, wobei auf einer Seite üblicherweise eine Gleithülse 11 vorgesehen ist.
Wenn der Abstand benachbarter Fassadenanker 1 der Breite der aufzunehmenden Steinfassadenplatte 3 entspricht, ist eine seitliche Justierung des Fassadenankers 1 nicht erforderlich; er bleibt unverformt, wie in Fig. 2 gezeigt.
Weicht dagegen der Abstand benachbarter Fassadenanker 1 von der Breite der aufzunehmenden Steinfassadenplatte 3 ab, so erfolgt eine seitliche Justierung um das jeweilige Differenzmaß. Hierzu wird der Fassadenanker 1 in der in Fig. 4 gezeigten Weise in seinem mittleren Abschnitt 1 d gekröpft, d.h. es werden zwei entgegengesetzt gerichtete, gleiche Biegungen 12, 13 ausgeführt, wobei der freie Abschnitt 1 b des Fassadenankers 1 gegenüber dem eingemörtelten Abschnitt 1 a parallel bleibt, jedoch seitlich um ein Maß a versetzt wird, das dem vorher ermittelten Differenzmaß entspricht. Nach dieser Justierung, die am fertig eingemörtelten Fassadenanker 1 durchgeführt wird, erfolgt die Anbringung der Fassadenplatte 3 in der herkömmlichen und bereits beschriebenen Weise.
Fig. 5 zeigt eine Justiervorrichtung 14, mit der die Kröpfung des Fassadenankers 1 ausgeführt wird. Die Justiervorrichtung 14 weist in einem Grundgestell 15 zwei gegeneinander verspannbare Klemmbacken 16, 17 auf, die am Fassadenanker 1 an seinem unmittelbar aus der Gebäudewand 4 heraustretenden Abschnitt festgeklemmt werden. Hierzu ist die eine Klemmbacke 17 mittels eines Exzenters 18, an dem ein Klemmhebel 19 angreift, verspannbar. Die andere Klemmbacke 16 ist mittels einer Stellschraube 20 seitlich verstellbar, damit die Klemmbacken 16, 17 auf Fassadenanker 1 unterschiedlicher Dicke eingestellt werden können.
In einem Abstand zu den Klemmbacken 16, 17, der ungefähr dem gewünschten Abstand der beiden Biegungen 12, 13 entspricht, greift auf der einen Seite am Fassadenanker 1 ein Biegestempel 21 an, der beim dargestellten Ausführungsbeispiel ein mittels eines Handhebels 22 schwenkbarer, exzentrischer Nockenkörper ist. In größerem Abstand zu den Klemmbacken 16, 17 ist auf der anderen Seite des Fassadenankers 1 ein seitlich verstellbarer Anschlag 23 angeordnet, der von einem schwenkbar gelagerten Anschlagkörper 24 gebildet wird, der sich seitlich an einer Stellschraube 25 abstützt. Die Stellschraube 25 wird - vorzugsweise mittels einer an der Justiervorrichtung 14 angebrachten Skala - auf das Maß a der jeweils gewünschten Kröpfung eingestellt. Dann wird der Biegestempel 21 ebenfalls um einen durch das Maß a vorgegebenen und ebenfalls auf einer Skala ablesbaren Wert geschwenkt, wobei der Fassadenanker 1 die gewünschte Kröpfung erhält.
Je nach der gewünschten Kröpfungsrichtung kann die Justiervorrichtung 14 in zwei verschiedenen Richtungen auf den Fassadenanker 1 aufgesetzt werden.

Claims (11)

1. Verfahren zum Justieren von aus Flachmaterial bestehenden Fassadenankern zum Anbringen von Steinfassadenplatten an Gebäudewänden, dadurch gekennzeichnet, daß der aus der Gebäudewand herausstehende Abschnitt des eingemörtelten Fassadenankers durch zwei entgegengesetzte gleiche Biegungen vor dem Anbringen einer Steinfassadenplatte seitlich abgekröpft wird.
2. Justiervorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Justiervorrichtung (14) zwei gegeneinander verspannbare Klemmbacken (16, 17) für den Fassadenanker (1) aufweist, daß in einem Abstand zu den Klemmbacken (16, 17) auf der einen Seite des Fassadenankers (1) ein gegen diesen bewegbarer Biegestempel (21) gelagert ist, und daß auf der anderen Seite des Fassadenankers (1) in größerem Abstand zu den Klemmbacken (16, 17) ein seitlich verstellbarer Anschlag (23) angeordnet ist.
3. Justiervorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Biegestempel (21) ein mittels eines Handhebels (22) schwenkbarer Nockenkörper ist.
4. Justiervorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß einer der beiden Klemmbacken (16) seitlich verstellbar ist.
5. Justiervorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß einer der beiden Klemmbacken (17) mittels eines Exzenters (18) gegen den anderen Klemmbacken (16) verfahrbar ist.
6. Justiervorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der verstellbare Anschlag (23) ein schwenkbar gelagerter, an einer Stellschraube (25) seitlich abgestützter Anschlagkörper (24) ist.
7. Fassadenanker für das Verfahren nach Anspruch 1, bestehend aus Flachmaterial, dadurch gekennzeichnet, daß der Fassadenanker (1) aus mehreren senkrechtstehenden Blechen (5) zusammengesetzt ist.
8. Fassadenanker nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Bleche (5) an den beiderseits der Kröpfung (1 d) liegenden Abschnitten (1 a und 1 b) jeweils miteinander verbunden sind.
9. Fassadenanker nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Bleche (5) in dem in die Gebäudewand einzumörtelnden Abschnitt (1 a) mit einer gemeinsamen Fußplatte (7) verbunden sind.
10. Fassadenanker nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Bleche (5) in dem das freie Tragende des abgekröpften Fassadenankers (1) bildenden Abschnitt (1 b) miteinander vernietet sind.
11. Fassadenanker nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Fassadenanker (1) an dem das freie Tragende bildenden Abschnitt (1 b) einen nach oben und unten ragenden Fortsatz (1 c) aufweist.
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