DE3719382A1 - Verfahren zum einsetzen eines optischen bauelements in eine aufnahmebohrung eines tragkoerpers - Google Patents
Verfahren zum einsetzen eines optischen bauelements in eine aufnahmebohrung eines tragkoerpersInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Einsetzen
eines optischen Bauelements in eine Aufnahmebohrung eines
Tragkörpers unter Zuhilfenahme eines Lötmittels.
Ein derartiges Verfahren ist beispielsweise aus der
europäischen Patentanmeldung 01 11 264 bekannt. Hierbei wird
eine Glasfaser als optisches Bauelement hermetisch dicht durch
eine Aufnahmebohrung eines muffenförmigen Verbindungsstückes
als Teil eines Metallgehäuses geführt, welches eine Sende-
und/oder Empfangsvorrichtung zur elektrooptischen Nachrichten
übertragung enthält. Zur Herstellung der Durchführung wird die
Glasfaser zunächst auf einer bestimmten Länge mit einer Metall
schicht versehen und dann im Bereich dieser Metallisierung in
die Aufnahmebohrung des Verbindungsstückes eingefädelt und
verlötet, so daß eine hermetisch dichte Lötverbindung zwischen
Glasfaser und Verbindungsstück entsteht. Die hermetisch dichte
Durchführung der Glasfaser ist erforderlich, um die im Gehäuse
inneren liegenden empfindlichen optischen Bauteile, z. B.
Fotodioden, vor Umwelteinflüssen, wie Staub, Wasser oder Gas,
zu schützen.
Die Erfindung geht von diesem bekannten Verfahren aus und
sieht erfindungsgemäß vor, daß
- - auf das optische Bauelement ein Kragen aus dem Lötmittel derart aufgebracht wird, daß er sich in einer Richtung des optischen Bauelements unter Verdickung kegelförmig erweitert,
- - die Aufnahmebohrung in ihrem Eingangsbereich mit einer Lotschicht versehen wird und
- - das optische Bauelement mit der engen Seite des Kragens voran vom Eingangsbereich her in die Aufnahmebohrung derartig eingesetzt wird, daß infolge Kaltpreß verschweißung zwischen dem Kragen und der Lotschicht eine Verbindung zwischen dem optischen Bauelement und dem Tragkörper entsteht.
Durch das erfindungsgemäße Verfahren wird zwischen dem
optischen Bauelement und dem Tragkörper unter Zuhilfenahme
eines Lötmittels eine hermetisch dichte Verbindung hoher
Festigkeit in Form einer Kaltpreßschweißverbindung zwischen dem
Kragen aus dem Lötmittel und der Lotschicht in der Aufnahme
bohrung hergestellt. Das Lötmittel wird dabei durch den
aufgebrachten Druck quasi aufgeschmolzen und verbindet sich zu
einer einzigen Lötmasse. Dadurch ist die Schockbeständigkeit,
d. h. die Beständigkeit der Verbindung gegenüber extremen
Temperaturschwankungen, außerordentlich hoch. Weiterhin bildet
der Kragen die Hauptkrafteinleitungsfläche, so daß das optische
Bauelement selber nicht übermäßig druckbeansprucht wird.
Darüber hinaus können innere Wärmespannungen im optischen
Bauelement, die zu einer Verschlechterung der optischen
Eigenschaften führen, nicht entstehen, da die Verbindung ohne
Wärmezufuhr vorgenommen wird. Da außerdem das Einsetzen des
optischen Bauelements ohne Flußmittel erfolgt, können keine
Verunreinigungen des optischen Bauelements und gegebenenfalls
weiterer benachbarter optischer Bauteile entstehen; derartige
Verunreinigungen ließen sich nur schwer entfernen. Durch das
Aufbringen eines kegelförmigen Kragens aus dem Lötmittel auf
das optische Bauelement wird dieses darüber hinaus zum einen
besser handhabbar, d. h. es läßt sich beispielsweise besser
halten zum Einsetzen, zum anderen läßt es sich auch in
besonders einfacher Weise in die Aufnahmebohrung einsetzen, da
der Kragen aus dem Lötmittel gleichzeitig als Führung wirkt.
Das Beloten der Aufnahmebohrung in ihrem Eingangsbereich
erzeugt eine tragfähige, lötbare Oberfläche mit der erforder
lichen Lotschicht, die eine sichere Kaltpreßschweißverbindung
gewährleistet. Weiterhin kann dadurch jedes geeignete Material,
auch an sich nicht lötbares, zur Herstellung des Tragkörpers
verwendet werden. Durch die Summe dieser Vorteile ist das
erfindungsgemäße Verfahren einfach und kostengünstig.
Es ist zwar aus der DE-OS 34 40 437 eine hermetisch dichte
Lichtleitfaser-Durchführung bekannt, bei der die Lichtleitfaser
mit einer in einer Gehäusewandung fixierten Metallkapillare
verbunden wird, indem die Metallkapillare unter Wärmezufuhr
örtlich begrenzt aufgeschmolzen wird. Bei diesem bekannten
Verfahren ergeben sich jedoch infolge der Wärmezufuhr die oben
bereits genannten Nachteile. Weiterhin ist die so gewonnene
Preßdichtung mit relativ großen mechanischen Belastungen der
Faser verbunden und für verschiedene Anwendungsfälle gegebenen
falls nicht ausreichend schockbeständig.
Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren können unterschiedliche
Arten optischer Bauelemente zur Lichtübertragung in Aufnahme
bohrungen von Tragkörpern eingesetzt werden. Besonders
vorteilhaft können mit dem erfindungsgemäßen Verfahren
Kugellinsen oder Lichtwellenleiter bzw. Zylinderlinsen
eingesetzt werden.
Soll als optisches Bauelement eine Kugellinse in eine Aufnahme
bohrung eines Tragkörpers eingesetzt werden, so wird nach einer
Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens der Kragen in
einer Aquatorzone auf die Kugellinse aufgebracht, so daß er
sich zu einem der entsprechenden Pole der Kugellinse hin unter
Verdickung kegelförmig erweitert. Es wird so eine optimale
Positionierung der Kugellinse in der Aufnahmebohrung bei einem
großen optischen Durchlaßquerschnitt erreicht.
Bei einem Lichtwellenleiter als einzusetzendem optischen
Bauelement wird der Kragen nach einer anderen Ausgestaltung des
erfindungsgemäßen Verfahrens in einem Endbereich aufgebracht,
so daß er sich von dem Endbereich des Lichtwellenleiters weg
unter Verdickung kegelförmig erweitert. Dabei läßt sich der
Lichtwellenleiter gut in axialer und radialer Richtung in der
Aufnahmebohrung justieren.
Weiterhin ist nach einer anderen Ausgestaltung des erfindungs
gemäßen Verfahrens zur Aufbringung des Kragens auf das optische
Bauelement vorgesehen, daß
- - das optische Bauelement in seinem frei für den Kragen vorgesehenen Bereich mit einer Metallschicht versehen wird,
- - das optische Bauelement mit der Metallschicht knapp außerhalb der Metallschicht mit einem Haltewerkzeug gehalten wird, wobei das Haltewerkzeug aus der Richtung angesetzt wird, in die sich der Kragen erweitern soll, und daß
- - das optische Bauelement kurzzeitig in ein Lotbad getaucht wird, welches eine Temperatur dicht über dem Erstarrungspunkt des Lotes hat.
Das Aufbringen einer Metallschicht auf ein optisches Bauelement
aus Glas ist an sich beispielsweise aus der oben bereits
angeführten europäischen Patentanmeldung 01 11 264 bekannt und
kann z. B. durch Bedampfen erfolgen. Die Metallschicht kann
mehrschichtig, beispielsweise aus einer Schicht Chrom, einer
darüberliegenden Schicht Platin und darauf einer Schicht Gold
bestehen. Sie dient zur Erzeugung einer lötbaren Oberfläche des
optischen Bauelements, d. h. sie sorgt im vorliegenden Fall für
eine sichere Halterung des Kragens auf dem Bauelement. Durch
die Halterung des optischen Bauelements außerhalb der Metall
schicht bleibt diese frei zugänglich. Wird das derart gehaltene
optische Bauelement in ein Lotbad getaucht, welches eine
Temperatur dicht über dem Erstarrungspunkt des Lotes hat, so
erstarrt das Lot beim Herausziehen des optischen Bauelements
zwischen der Stirnseite des Haltewerkzeugs und der Metall
schicht des optischen Bauelements als Kragen, der sich zu
der Stirnseite des Haltewerkzeugs hin unter Verdickung kegel
förmig erweitert. Das Ansetzen des Haltewerkzeugs bestimmt
also die Richtung, in die sich der Kragen erweitert, wobei
die Richtung von dem späteren Einbauzustand des optischen
Bauelements abhängt. Ein derartiges Belotungsverfahren
optischer Bauelemente kann automatisiert durchgeführt werden
und mit einer Vorratshaltung der beloteten Bauelemente
verbunden sein.
Beim Einsetzen einer Kugellinse als optischem Bauelement mit
dem erfindungsgemäßen Verfahren wird diese zum Tauchen in das
Lotbad mit einer Saugpipette gehalten. Eine derartige
Saugpipette ist ein einfaches Werkzeug, welches einen guten
Zugriff auf die Kugellinse ermöglicht.
Bei einem Lichtwellenleiter als einzusetzendem optischen
Bauelement wird erfindungsgemäß der Lichtwellenleiter zum
Tauchen in das Lotbad mit einer Greifzange gehalten. Eine
solche Greifzange ist derart gestaltet, daß sie den Licht
wellenleiter unter leichtem Druck klemmend halten kann. Als
Ausführungsform ist beispielsweise eine geschlitzte, pinzetten
ähnliche Zange denkbar.
Gemäß einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung des
erfindungsgemäßen Verfahrens wird zum Einsetzen des optischen
Bauelements in die Aufnahmebohrung
- - das optische Bauelement oberhalb der weiten Seite des Kragens gehalten und in die Aufnahmebohrung eingepreßt und
- - danach auf die weite Seite des Kragens des eingepreßten optischen Bauelements ein zusätzlicher Druck ausgeübt.
Bei dem Verfahrensschritt des Einpressens wird eine
Relativbewegung zwischen dem optischen Bauelement und der
Aufnahmebohrung ausgeführt, welche bewirkt, daß eventuell auf
dem Kragen des optischen Bauelements oder der Oberfläche der
mit der Lotschicht versehenen Aufnahmebohrung vorhandene
Oxidhäute aufgerissen werden. Bei diesem Vorgang wird also eine
Kaltschweißverbindung zwischen dem optischen Bauelement und der
Aufnahmebohrung durch Verschweißung der entsprechenden Lot
aufträge bewirkt. Durch den nachfolgenden Verfahrensschritt
wird die schon erzielte Kaltschweißverbindung in ihrer
Festigkeit noch verstärkt, indem ihr eine Preßschweißverbindung
bei noch stärkerer Verbindung der Lotaufträge quasi überlagert
wird. Diese wird durch den zusätzlichen Druck ausschließlich
auf den Kragen bewirkt. Ein zusätzlicher Druck auf das optische
Bauelement, der zu inneren Spannungen führen könnte, ist
vermieden.
Soll eine Kugellinse als optisches Bauelement in eine
Aufnahmebohrung eingesetzt werden, kann diese für den im
Vorangegangenen beschriebenen Verfahrensschritt des Einpressens
nach einer weiteren Ausgestaltung des erfindungsgemäßen
Verfahrens mit einem Saugwerkzeug, insbesondere der Saug
pipette, eingesetzt werden. Weiterhin ist es vorteilhaft,
bei Verwendung eines derartigen Werkzeugs den zusätzlichen
Druck auf den Kragen ebenfalls mittels der Saugpipette auszu
üben, indem die Saugpipette mit Taumelbewegungen umlaufend
auf den Kragen gedrückt wird. Eine solche Taumelbewegung kann
mit der Saugpipette von Hand ausgeführt werden. Sie bewirkt,
daß punktuell ein sehr hoher Druck entsteht, der die Preß
schweißverbindung bewirkt. Überschüssiges Lot wird bei diesem
Vorgang abgeschert. Bei einem derartigen Vorgehen kann eine
besonders rationelle Verfahrensführung aufgebaut werden, wenn
zum Eintauchen der Kugellinse in das Lotbad und zum Einsetzen
ein und dieselbe Saugpipette verwendet wird.
Beim Einsetzen eines Lichtwellenleiters als optisches
Bauelement kann nach dem erfindungsgemäßen Verfahren dieser
vorteilhaft mit einem Greifwerkzeug eingesetzt werden. Bei
entsprechender Ausgestaltung des Greifwerkzeugs können mit
diesem ebenfalls Taumelbewegungen ausgeführt werden, wobei
darauf zu achten ist, daß der Lichtwellenleiter dabei nicht
abgeschert wird. Günstiger ist es daher, ein weiteres Werkzeug
zu verwenden, beispielsweise einen Stößel, mit dem der
zusätzliche Druck auf den Kragen ausgeübt wird, so daß die
Preßschweißverbindung entsteht und überschüssiges Lot abge
schert wird, ohne daß eine Gefahr für den Lichtwellenleiter
entsteht.
Gemäß weiterer Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Verfahrens
ist es günstig, wenn die Aufnahmebohrung in ihrem Eingangs
bereich mit einer Lotschicht im Tauchverfahren oder im
Galvanisierungsverfahren versehen wird. Es ist aber auch
möglich, daß in die Aufnahmebohrung in ihrem Eingangsbereich
ein Lotring eingebracht wird, der zu seiner Aufschmelzung
erwärmt wird. Mit jeder dieser Methoden kann eine gleichmäßig
dünne, aber gut haftende und tragfähige Lotschicht erzielt
werden.
Zur Verbesserung der Festigkeit der Kaltpreßschweißverbindung
kann gemäß einer anderen Ausgestaltung des erfindungsgemäßen
Verfahrens der Tragkörper mit dem eingesetzten optischen
Bauelement einer Wärmebehandlung unterzogen werden. Es findet
hierbei eine zusätzliche Diffusionsverschweißung zwischen den
Lotschichten von optischem Bauelement und Tragkörper statt, so
daß die Verbindung schließlich quasi "dreifachverschweißt" ist.
Für die optische Güte des Bauelements ist eine solche Wärme
behandlung unkritisch, da sie in einem Temperaturbereich
stattfinden kann, der auf das optische Bauelement keinen
störenden Einfluß hat.
Das Aufbringen des Kragens aus dem Lötmittel auf das optische
Bauelement kann in oben beschriebener Weise durchgeführt
werden. Speziell aber im Hinblick auf ein automatisiertes
Aufbringen des Kragens in einer Massenfertigung ist eine
Anordnung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens zum
Aufbringen des Kragens auf eine Kugellinse besonders vorteil
haft, bei der unter einer leicht lösbar eingespannten Saug
pipette ein Lotbad angeordnet ist, das temperaturgeregelt
beheizt und über einen Hubmechanismus senkrecht verschiebbar
ist, wobei die Verschiebung über einen beheizten ortsfesten
Lagefühler begrenzt ist. Eine ähnliche Anordnung ist ebenfalls
für das Aufbringen des Kragens auf Lichtwellenleiter denkbar.
Statt der Kugellinse wird der Lichtwellenleiter mit der
Greifzange eingespannt und in das Lotbad eingetaucht, wobei
darauf zu achten ist, daß dieses ausreichende Tiefe zur
Aufnahme des Lichtwellenleiterendbereiches aufweist.
Zur Erläuterung des erfindungsgemäßen Verfahrens und einer
beispielhaften Anordnung zu dessen Durchführung dienen die
Fig. 1 bis 5, wobei in
Fig. 1 der Beginn des Einsetzvorganges einer Kugellinse in
einen Tragkörper, in
Fig. 2 die in den Tragkörper eingesetzte Kugellinse, in
Fig. 3 eine mit einem Kragen aus einem Lötmittel versehene
Kugellinse, in
Fig. 4 eine Anordnung zur automatisierten Herstellung einer
Kugellinse nach Fig. 3 und in
Fig. 5 das Einsetzen eines Lichtwellenleiters in einen
Tragkörper dargestellt ist.
Es handelt sich bei allen Figuren um Prinzipdarstellungen. Die
Fig. 1, 2 sowie 5 sind im Halbschnitt und die Fig. 3 und
4 in einer perspektivischen Ansicht dargestellt. In ihrer
Funktion gleiche Teile sind jeweils mit gleichen Bezugszeichen
versehen.
In der Fig. 1 ist ein Tragkörper 1 dargestellt, welcher
insbesondere von einem Teil eines Gehäuses einer nicht weiter
dargestellten optoelektronischen Baueinheit gebildet ist. In
diesem Tragkörper 1 ist eine Aufnahmebohrung 2 angeordnet, die
eine Einlaufschräge 3 und einen sich daran anschließenden
ersten zylindrischen Bereich 4 aufweist. Außerdem enthält die
Aufnahmebohrung 2 einen zweiten zylindrischen Bereich 5
geringerer Weite; den Übergang zwischen den beiden Bereichen 4
und 5 bildet ein Kegelsitz 6, der zur Justierung einer
einzusetzenden Kugellinse 7 in axialer und radialer Richtung
dient. An die Aufnahmebohrung 2 schließt sich ein erweiterter
Raum 8 an, in dem sich ein nicht dargestelltes optoelektro
nisches Koppelelement befindet, welches optische Signale
aussenden oder empfangen und entsprechend umwandeln kann,
beispielsweise eine Fotodiode.
Ein Eingangsbereich 9 der Aufnahmebohrung 2 ist gebildet vom
unteren Teil der Einlaufschräge 3 und dem oberen Teil des
ersten zylindrischen Bereichs 4. Dieser Eingangsbereich 9 ist
mit einer beispielsweise im Tauchverfahren aufgebrachten
Lotschicht 10 versehen. Die Lotschicht 10 ist insbesondere eine
tragfähige Zinnlotschicht. Zur besseren Haftung der Lotschicht
10 in dem Eingangsbereich 9 kann dieser beispielsweise mit
einer nicht dargestellten Goldschicht vorbeschichtet werden.
Oberhalb des Tragkörpers 1 ist in Fig. 1 eine Saugpipette 11
schematisch dargestellt, die die Kugellinse 7 saugend hält. Die
Kugellinse 7 ist mit einem Kragen 12 aus einem Lötmittel,
insbesondere wiederum einem Zinnlot, versehen, der sich in der
Figur nach oben hin unter Verdickung kegelförmig erweitert. Die
Darstellung in Fig. 1 ist kurz vor dem Einsetzen der Kugellinse
7 in die Aufnahmebohrung 2 des Tragkörpers 1 gewählt.
In Fig. 2 ist die Kugellinse 7 in eingesetztem Zustand darge
stellt. Zum Einsetzen der Kugellinse 7 wird diese - ausgehend
von ihrer Position vor dem Einsetzen gemäß der Fig. 1 - mit
der Saugpipette 11 in Pfeilrichtung 13 mit einer außen engen
Seite 14 des Kragens 12 voran solange abgesenkt, bis der Kragen
12 auf die Einlaufschräge 3 aufsetzt. Beim weiteren Absenken
der Kugellinse 7 in Pfeilrichtung 13 wird nun die Absenkkraft
über die Saugpipette 11 derart erhöht, daß die Kugellinse 7 in
die Aufnahmebohrung 2 eingepreßt wird. Dabei werden der Kragen
12 und die Lotschicht 10, die bei diesem Einpreßvorgang
gemeinsam als Führung für die Kugellinse 7 dienen, in einer
Relativbewegung aneinander vorbeigepreßt, so daß gegebenenfalls
vorhandene Oxidhäute auf ihren Oberflächen aufgerissen werden
und der Kragen 12 und die Lotschicht 10 beginnen, sich durch
Kaltschweißen miteinander zu verbinden. Der Einpreßvorgang ist
beendet und die Kaltschweißverbindung hergestellt, wenn die
Kugellinse 7 auf dem Kegelsitz 6 der Aufnahmebohrung 2 auf
liegt. Die von der Saugpipette 11 ausgeübte Druckkraft zum
Einpressen der Kugellinse 7 wird in der Hauptsache über den
Kragen 12 geleitet. Nach diesem Einpressen der Kugellinse 7 in
die Aufnahmebohrung 2 wird die Saugpipette 11 in einer Taumel
bewegung gemäß Pfeilrichtung 15 um eine gedachte Mittelachse 16
der eingesetzten Kugellinse 7 auf einer außen weiten Seite 17
des Kragens 12 bewegt. Dadurch wird - neben einer Abscherung
überflüssigen Lötmittels - auf den Kragen 12 partiell ein sehr
hoher Druck ausgeübt, der das Lötmittel weiter in einen Spalt
zwischen der Kugellinse 7 und dem Tragkörper 1 hineindrückt und
so eine Verstärkung der Kaltschweißverbindung durch eine
zusätzliche Preßschweißverbindung bewirkt. Es wird insgesamt
durch Ausführen beider Verfahrensschritte eine Kaltpreßschweiß
verbindung zwischen der Kugellinse 7 und dem Tragkörper 1
erzielt, ohne die Kugellinse 7 übermäßig durch Druck zu
beanspruchen; beim Einpreßvorgang gegebenenfalls auftretende
Druckspannungen werden über die Lotverbindung wieder abgebaut.
In Fig. 3 ist die mit dem Kragen 12 versehene Kugellinse 7
stark vergrößert dargestellt. Auf der Oberfläche der Kugellinse
7 ist ein Aquator 18 eingezeichnet. Auf dem Umfang der Kugel
linse 7 beiderseits dieses Aquators 18 befindet sich in einer
Äquatorzone 19, welche im dargestellten Fall nicht ganz
symmetrisch zum Äquator 18 liegt, der Kragen 12. Dieser er
weitert sich außen zu einem Pol 20 der Kugellinse 7 hin unter
Verdickung kegelförmig, so daß der Kragen 12 an seiner außen
weiten Seite 17 um eine Strecke x über die Kugellinse 7 hin
ausragt. Auf der dem Pol 20 abgewandten außen engen Seite 14
schmiegt er sich an die Oberfläche der Kugellinse 7 an. Der
Kragen 12 ist in seiner Mitte aufgebrochen dargestellt.
Darunter wird eine Metallschicht 21 sichtbar, welche die feste
Verbindung zwischen dem Kragen 12 und der Kugellinse 7 gewähr
leistet.
Zur Herstellung des Kragens 12 wird zunächst die mit der Metall
schicht 21 versehene Kugellinse 7 von der Saugpipette 11 (in
der Fig. 3 gestrichelt angedeutet) an ihrem einen Pol 20 außer
halb der Metallschicht 21 saugend gehalten. Dann wird die Kugel
linse 7 mit der Metallschicht, vorzugsweise mindestens bis zu
deren oberen Kante, kurzzeitig in ein Lotbad, insbesondere in ein
Zinnlotbad getaucht, dessen Temperatur auf dicht oberhalb des
Erstarrungspunktes gehalten wird. Beim Herausziehen der ge
haltenen Kugellinse 7 aus dem Lotbad bildet sich zwischen der
Stirnfläche 22 der Saugpipette 11 und der Metallschicht 21 der
Kragen 12 unter Erstarrung kegelförmig aus. Der Überstand x des
Kragens 12 wird von der Breite der Stirnfläche 22 der
Saugpipette 11 bestimmt. Das Zinnlot erstarrt schnell, da es
kurz oberhalb seines Erstarrungspunktes temperiert ist, also
gerade noch flüssig ist. Nach dem Tauchvorgang wird die
Kugellinse 7 gereinigt.
In Fig. 4 ist nun eine Anordnung zur Durchführung des erfin
dungsgemäßen Verfahrens zum Aufbringen des Kragens 12 auf die
Kugellinse 7 dargestellt. Die Anordnung besteht im wesent
lichen aus einem Ständer 23, an dem die Saugpipette 11 und ein
Lotbad 24 befestigt sind. Die Saugpipette 11 ist ortsfest, aber
leicht lösbar, gehalten. Das Lotbad 24 ist mittels eines nicht
weiter dargestellten Hubmechanismus 25 in einer Pfeilrichtung
26 senkrecht verschiebbar. Die obere Grenzposition des Lotbades
24, in welcher die gehaltene Kugellinse 7 in das Lotbad 24
eintaucht, wird festgelegt durch einen entsprechend ange
ordneten, beheizten ortsfesten Lagefühler 27, welcher insbe
sondere ein Lötkolben ist. Die Beheizung ist erforderlich,
damit sich beim Absenken des Lotbades 24 keine Lötmittelfäden
zwischen dem Lagefühler 27 und der Lotbadoberfläche bilden. Die
Hubbewegung des Lotbades 24 erfolgt in Abhängigkeit des
Lagefühlers 27 über eine nicht weiter ausgeführt dargestellte
Regelung 28. Das Lotbad 24 wird in seiner Temperatur mit einer
nicht weiter ausgeführt dargestellten Regelung 29 dicht über
seinem Erstarrungspunkt gehalten.
In Fig. 5 ist dargestellt, wie ein von seiner Schutzummantelung
30 teilweise befreiter Lichtwellenleiter 31 einzig mit seiner
Glasfaser 32 gerade von einer Greifzange 33 in eine Aufnahme
bohrung 2′ eines Tragkörpers 1′ eingesetzt wird, welcher Teil
eines Gehäuses, insbesondere eines optoelektronischen Bausteins
ist. Der Kragen 12′ wurde vorher im Endbereich 34 des Licht
wellenleiters 31 nach den im Zusammenhang mit dem vorangehenden
Figuren beschriebenen Verfahren derart aufgebracht, daß er sich
vom Endbereich 34 weg aufweitet. Nach Durchführen des End
bereichs 34 durch die Aufnahmebohrung 2′ wird der Kragen 12′
mit seiner außen engen Seite 14′ voran in die vorher belotete
Aufnahmebohrung 2′ eingesetzt, wobei sich eine Kaltpreßschweiß
verbindung wie beim oben ausführlich behandelten Einsetzen
einer Kugellinse ergibt.
Die Greifzange 33 ist pinzettenartig ausgebildet. Sie weist in
ihrem unteren Bereich vier Greifbacken 35 auf, die durch
Schlitze 36 voneinander getrennt sind. Aufgrund dieser Aus
gestaltung kann auf den Lichtwellenleiter 31 eine Druckkraft
ausgeübt werden, um ihn zum Einsetzen klemmend zu halten.
Ansonsten kann die Greifzange 33 ebenso wie die Saugpipette 11
zur Herstellung des Kragens 12′ auf dem Lichtwellenleiter 31
verwendet werden.
Claims (15)
1. Verfahren zum Einsetzen eines optischen Bauelements in eine
Aufnahmebohrung eines Tragkörpers unter Zuhilfenahme eines
Lötmittels, dadurch gekennzeichnet,
daß
- - auf das optische Bauelement (7, 31) ein Kragen (12, 12′) aus dem Lötmittel derart aufgebracht wird, daß er sich in einer Richtung des optischen Bauelements unter Verdickung kegel förmig erweitert,
- - die Aufnahmebohrung (2, 2′) in ihrem Eingangsbereich (9) mit einer Lotschicht (10) versehen wird und daß
- - das optische Bauelement (7, 31) mit der engen Seite (14, 14′) des Kragens (12, 12′) voran vom Eingangsbereich (9) her in die Aufnahmebohrung (2, 2′) derart eingesetzt wird, daß infolge Kaltpreßverschweißung zwischen dem Kragen (12, 12′) und der Lotschicht (10) eine Verbindung zwischen dem optischen Bauelement (7, 31) und dem Tragkörper (1, 1′) entsteht.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß
- - bei einer Kugellinse (7) als optischem Bauelement der Kragen (12) in einer Aquatorzone (19) aufgebracht wird, so daß er sich zu einem der entsprechenden Pole (20) der Kugellinse (7) hin unter Verdickung kegelförmig erweitert.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß
- - bei einem Lichtwellenleiter (31) als optischem Bauelement der Kragen (12′) in einem Endbereich (34) derart aufgebracht wird, daß er sich vom Endbereich (34) des Lichtwellen leiters (12′) weg unter Verdickung kegelförmig erweitert.
4. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß zur
Aufbringung des Kragens (12, 12′)
- - das optische Bauelement (7, 31) in seinem für den Kragen (12, 12′) vorgesehenen Bereich mit einer Metallschicht (21) versehen wird,
- - das optische Bauelement (7, 31) außerhalb der Metallschicht (21) mit einem Haltewerkzeug (11, 33) gehalten wird, wobei das Haltewerkzeug (11, 33) aus der Richtung angesetzt wird, in die sich der Kragen (12, 12′) erweitern soll, und daß
- - das optische Bauelement (7, 31) kurzzeitig mit der Metall schicht (21) in ein Lotbad (24) getaucht wird, welches eine Temperatur dicht über dem Erstarrungspunkt des Lotes hat.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß
- - die Kugellinse (7) als optisches Bauelement zum Tauchen in das Lotbad (24) mit einer Saugpipette (11) gehalten wird.
6. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß
- - der Lichtwellenleiter (31) als optisches Bauelement zum Tauchen in das Lotbad (24) mit einer Greifzange (33) gehalten wird.
7. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß zum
Einsetzen des optischen Bauelements (7, 31) in die
Aufnahmebohrung (2, 2′)
- - das optische Bauelement (7, 31) oberhalb der weiten Seite (17, 17′) des Kragens (12, 12′) gehalten und in die Aufnahmebohrung (2, 2′) eingepreßt wird und daß
- - danach auf die weite Seite (17, 17′) des Kragens (12, 12′) des eingepreßten optischen Bauelements (7, 31) ein zusätz licher Druck ausgeübt wird.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekenn
zeichnet, daß
- - bei einer Kugellinse (7) als optischem Bauelement diese mit einem Saugwerkzeug (Saugpipette (11)) eingesetzt wird.
9. Verfahren nach den Ansprüchen 7 und 8, dadurch
gekennzeichnet, daß
- - der zusätzliche Druck auf den Kragen (12) mittels des Saugwerkzeuges (Saugpipette (11)) ausgeübt wird, indem das Saugwerkzeug (Saugpipette (11)) mit Taumelbewegungen (15) umlaufend auf den Kragen (12) gedrückt wird.
10. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekenn
zeichnet, daß
- - bei einem Lichtwellenleiter (31) als optischem Bauelement dieser mit einem Greifwerkzeug (Greifzange (33)) eingesetzt wird.
11. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
- - daß die Aufnahmebohrung (2, 2′) in ihrem Eingangsbereich (9) mit der Lotschicht (10) in einem Tauchverfahren versehen wird.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
- - daß die Aufnahmebohrung (2, 2′) in ihrem Eingangsbereich (9) mit der Lotschicht (10) in einem Galvanisierungsverfahren versehen wird.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
- - daß in die Aufnahmebohrung (2, 2′) in ihrem Eingangsbereich (9) ein Lotring eingebracht wird, der zur Aufschmelzung erwärmt wird.
14. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
- - daß der Tragkörper (1, 1′) mit dem eingesetzten optischen Bauelement (7, 31) einer Wärmebehandlung unterzogen wird.
15. Anordnung zur Durchführung des Verfahrens nach
Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß unter einer leicht lösbar eingespannten Saugpipette (11)
ein Lotbad (24) angeordnet ist, das temperaturgeregelt (29)
beheizt und über einen Hubmechanismus (25) senkrecht ver
schiebbar ist, wobei die Verschiebung über einen beheizten
ortsfesten Lagefühler (27) begrenzt ist.
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DE19873719382 DE3719382A1 (de) | 1987-06-05 | 1987-06-05 | Verfahren zum einsetzen eines optischen bauelements in eine aufnahmebohrung eines tragkoerpers |
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