DE3717204C2

DE3717204C2 -

Info

Publication number: DE3717204C2
Application number: DE19873717204
Authority: DE
Inventors: Gottfried 7502 Malsch De Baumann
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1987-05-22
Filing date: 1987-05-22
Publication date: 1990-05-31
Also published as: DE3717204A1

Description

Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein ins besondere als Schleif- oder Polierscheibe ausgebildetes Bearbeitungswerkzeug in Form eines kreisscheibenför migen Metallwollekissens aus einem seinerseits aus Metallwollefasern gebildeten und spiralig aufgewickelten Faserstreifen, ferner auf ein Verfahren zum Herstellen eines derartigen Metallwollekissens.

Aus dem DE-Gebrauchsmuster 16 88 312 ist schon eine scheiben- oder kreisförmig ausgebildete Stahlwollematte bekannt, bei der aus Fasersträngen geflochtene Zöpfe spiralig aufgewickelt oder zickzackförmig aneinan dergelegt sind. Diese Herstellungsweise ist aufwendig und mithin teuer. Ferner besteht bei bestimmungsgemäßer Verwendung als Schleifkörper die Gefahr von Riefenbil dungen in den zu bearbeitenden Werkstückoberflächen. Desgleichen kann sich die wirksame Fläche des Schleif körpers durch Ansammlung von beim Schleifvorgang ab getragenem Material allmählich zusetzen.

Einen kreisringförmigen Polier- und Schleifkörper offenbart auch die US-PS 21 64 286, der aus kreuz weise miteinander verflochtenen Metallwollefaser strängen besteht. Dieser Polier- oder Schleifkörper hat zwar einen guten Zusammenhalt, ist aber eben falls aufwendig in der Herstellung und gleichfalls mit dem Nachteil behaftet, daß es bei bestimmungs gemäßer Verwendung leicht zu Riefenbildungen in den zu bearbeitenden Werkstückoberflächen kommen und sich vom Werkstück abgetragenes Material im Schleif körper festsetzen kann.

Schließlich ist aus der US-PS 19 88 335 auch schon ein kreisringförmiger Polierkörper aus mehreren in Umfangs richtung aneinandergefügten Faserschläuchen bekannt, die ihrerseits durch spiraliges Aufwickeln von Metall fasern auf einen Wickeldorn hergestellt sind. Natur gemäß hat ein so ausgebildeter Polierkörper nur einen losen Zusammenhalt und ist in seiner Brauchbarkeit auf solche Verwendungsfälle beschränkt, bei denen keine großen Beanspruchungen auftreten.

Demgegenüber besteht die der Erfindung zugrundelie gende Aufgabe in der Schaffung eines insbesondere als Schleif- oder Polierscheibe ausgebildeten Bearbei tungswerkzeugs, das einfach herstellbar ist und auch starken Beanspruchungen standhält, gleichwohl aber ein weitestgehend riefenfreies Bearbeiten von Werk stückoberflächen ermöglicht.

Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß es sich bei dem Faserstreifen um einen quer zu seiner (ursprünglichen) Längserstreckung flachge drückten und dadurch zweilagigen Faserschlauch han delt und daß der über seine Flachseiten spiralig aufgewickelte Faserschlauch in Richtung seiner Wickel achse zusammengedrückt ist.

Das erfindungsgemäß geschaffene ist einfach herstellbar und hat dadurch einen guten Zusammenhalt, daß die Lagen des im flach gedrückten Zustand spiralig aufgewickelten Faser schlauchs durch das Zusammendrücken des Wickelkör pers in Richtung der Wickelachse miteinander ver filzen. Insoweit eignen sich derartige Metall wollekissen in hervorragender Weise als Schleif oder Polierscheiben, die beispielsweise auf Rund schleifmaschinen eingesetzt werden können, ohne je doch auf diese Verwendungen beschränkt zu sein.

Bei bestimmungsgemäßer Verwendung als Schleif- oder Polierscheibe werden minimale Rauhtiefen am zu bearbei tenden Werkstück und mithin hervorragende Oberflächen qualitäten erzielt. Die einzelnen Metallfasern wirken jeweils für sich als feinste Schälmesser, so daß die spanabhebende Bearbeitung einer Werkstückoberfläche quasi als flächenhaftes Schneiden erfolgt. Darüber hinaus hat sich bei der Verwendung als Schleif- oder Polierscheibe als vorteilhaft erwiesen, daß die Scheiben sich mit von der bearbeiteten Werkstückoberfläche ab getragenem Gut kaum zusetzen und durch einfaches Aus klopfen des abgetragenen Materials gereinigt werden können.

Ein weiterer Vorteil der Erfindung besteht darin, daß bei der Ausbildung als Schleif- oder Polierscheibe diese Scheiben zweiseitig verwendbar sind und daß sie auf grund einer begrenzten Nachgiebigkeit des miteinander verfilzten Fasermaterials eine gewisse Elastizität be sitzen. Daher eignen sich derartige Scheiben ganz besonders zum Schleifen und/oder Polieren dünner Furniere von Möbeln, weil die Gefahr des Durchschlei fens dieser Furniere erheblich reduziert ist.

Die Verfahren zum Herstellen des erfindungsgemäßen kreisscheibenförmigen Metallwollekissens sind Gegen stand der Patentansprüche 2 bis 4.

Das Verfahren gemäß Patentanspruch 2 ist dadurch ge kennzeichnet, daß der Faserschlauch als Endlos- Schlauch gewickelt wird und von diesem dem Durch messer des kreisscheibenförmigen Metallwollekissens entsprechend lange Schlauchabschnitte abgetrennt wer den. Gemäß Anspruch 3 wird der zu einem zweilagigen Faserstreifen zusammengedrückte Faserschlauch auf einen Dorn aufgewickelt. Dabei können die beim Aufwickeln am Fasermaterial aufliegenden Endstücke des zusammenge drückten Faserschlauchs mit Klebstoff versehen werden.

Das kreisscheibenförmige Metallwollekissen gemäß der vorliegenden Erfindung wird im folgenden anhand seiner in der Zeichnung dargestellten Herstellung nach den Patentan sprüchen 2 bis 4 näher erläutert. In schematischen An sichten zeigen:

Fig. 1 einen aus schraubengangartig aufgewickelten Me tallwollefasern bestehenden Faserschlauch in perspektivischer Darstellung;

Fig. 2 den zu einem zweilagigen Faserstreifen flachge drückten Faserschlauch nach Fig. 1, ebenfalls in perspektivischer Darstellung;

Fig. 3 den zu einer Spirale aufgewickelten flachgedrückten Schlauch nach Fig. 2, gleichfalls in perspektivi scher Darstellung;

Fig. 4 den kreisscheibenförmigen (Spiral-) Körper nach Fig. 3, nachdem er axial zusammengedrückt ist, in einer Vorderansicht;

Fig. 5 einen Querschnitt durch den kreisscheibenförmigen Körper längs der Schnittlinie A-A, in Fig. 4.

Gemäß der Darstellung in Fig. 1 ist ein aus einer Mehrzahl von Einzelfasern bestehender Metallwollestrang auf einen Wickeldorn schraubenlinienförmig längs dieses Wickeldorns aufgewickelt, und zwar einander überlappend und in aller Regel in mehreren Lagen. Die einzelnen aneinander anschließenden Faserstränge liegen dabei dicht aneinander und sind miteinander verfilzt. Der so entstandene Faserschlauch 1 kann dabei als Endlos- Schlauch gewickelt werden; er kann aber auch dem Durch messer des kreisscheibenförmigen Körpers entsprechend von vornherein als Faserschlauch vorbestimmter Länge gewickelt werden.

Der Faserschlauch 1 hat, wie Fig. 1 zeigt, die Form eines Kreiszylinders, d.h. der Wickeldorn war ebenfalls ein Kreiszylinder. Es ist jedoch durchaus auch denkbar, einen elliptischen Wickeldorn oder einen Wickeldorn anderer Konfiguration zu verwenden, da die Querschnitts form des Faserschlauchs 1 insoweit ohne Bedeutung ist.

Der so entstandene Faserschlauch 1 aus vorzugsweise mehreren übereinanderliegenden Schichten miteinander verfilzter, schraubenlinienförmig aufgewickelter Faser stränge wird, nachdem er vom Wickeldorn abgenommen ist, quer zu seiner Längsachse a flachgedrückt. Damit entsteht - vgl. Fig. 2 - ein ringsum geschlossener zweilagiger Faserstreifen 2.

Von diesem Faserstreifen 2 wird nunmehr - wenn der Faser schlauch 1 als Endlos-Schlauch gefertigt wurde - die er forderliche, dem Durchmesser des kreisscheibenförmigen Körpers entsprechende Länge abgeschnitten. Dieser Faserstreifen 2 definierter Länge wird sodann spiralig über seine Flachseiten aufgewickelt, so daß ein Kreis zylinder 3 entsteht, dessen Höhe der Breite des Faser streifens 2 und dessen Durchmesser dem gewünschten Durchmesser des kreisscheibenförmigen Körpers entspre chen. Dies zeigt Fig. 3.

Das Aufwickeln des Faserstreifens 2 wird vorzugsweise mittels eines Dorns durchgeführt, dessen Durchmesser einem Aufnahmedorn beispielsweise einer Rundschleifma schine entspricht.

Beim spiraligen Aufwickeln des Faserstreifens 2 auf einen Dorn werden die Endstücke des Faserstreifens 2 mit einem Klebstoff versehen, und zwar jeweils auf der Seite, die am Fasermaterial der benachbarten Schicht aufliegt. Somit ergibt sich beim Aufwickeln eine Ver klebung dieser Endabschnitte mit der benachbarten Faserschicht.

Seine endgültige Form erhält der kreisscheibenförmige Körper nun dadurch, daß der zu einer Spirale aufgerollte Faser streifen 2, der den aus Fig. 3 ersichtlichen Kreiszylin der 3 bildet, axial zusammengepreßt wird. Damit entsteht eine Kreisscheibe 4, bei der sich die einzelnen Lagen des Faserstreifens 2 - im Querschnitt gesehen - in die jeweils benachbarten Lagen hineinpressen. Dabei findet eine Verfilzung des Fasermaterials der jeweils benach barten Faserstreifen 2 statt.

In Fig. 5 ist gemäß der Schnittlinie A-A in Fig. 4 der Querschnitt der durch das axiale Zusammenpressen des spiraligen Kreiszylinders 3 nach Fig. 3 erhaltene Kreisscheibe 4 dargestellt. Dieser Darstellung ist ins besondere zu entnehmen, daß sich die einzelnen Lagen des Faserstreifens 2 trapezförmig ineinander verkeilen.

Diese Kreisscheibe 4 entspricht dem kreisscheibenförmi gen Körper, der insbesondere als Schleif- oder Polier scheibe auf einer Rundschleifmaschine verwendbar ist.

Claims

1. Bearbeitungswerkzeug in Form eines kreisscheibenför migen Metallwollekissens aus einem seinerseits aus Metall wollefasern gebildeten und spiralig aufgewickelten Faser streifen, insbesondere Schleif- oder Polierkörper, dadurch gekennzeichnet, daß es sich bei dem Faserstreifen 2 um einen quer zu seiner (ursprünglichen) Längserstreckung flachgedrückten und dadurch zweilagigen Faserschlauch (1) handelt und daß der aufgewickelte Faserschlauch (1) in Richtung seiner Wickel achse zusammengedrückt ist.

2. Verfahren zum Herstellen des Bearbeitungswerkzeugs nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Faserschlauch (1) als Endlos-Schlauch gewickelt wird und von diesem dem Durchmesser des kreisscheibenför migen Metallwollekissens (4) entsprechend lange Schlauch abschnitte abgetrennt werden.

3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der zu einem zweilagigen Faserstreifen 2 zusammen gedrückte Faserschlauch (1) auf einen Dorn aufgewickelt wird.

4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß vor dem Aufwickeln des zu einem zweilagigen Faser streifen (2) zusammengedrückten Faserschlauchs (1) die beim Aufwickeln am Fasermaterial aufliegenden End stücke mit Klebstoff versehen werden.