DE3715331C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft einen Homogenisator für die Her
stellung eines fließfähigen Produktes wie z. B. eine Emulsion oder
dergleichen mit einem von einem Motor angetriebenen und
Rotorschaufeln aufweisenden Rotor und mit einem Durch
flußkanäle aufweisenden Stator, der den Rotor umgibt und
durch den das Gut von innen nach außen strömt.
Ein solcher Homogenisator ist bereits der
DE-OS 28 05 942 bekannt. Homogenisatoren solcher Bauart
arbeiten zur Erzeugung einer intensiven Homogenisierung
mit starken Verwirbelungen und damit ungünstigen Strö
mungsverhältnissen, so daß zur Verarbeitung von hochvis
kosen Produkten verhältnismäßig hohe Antriebsenergien
erforderlich sind. Solche Homogenisatoren erzeugen wegen
dieser Verwirbelungen nur eine sehr geringe Pumpwirkung,
so daß zur Umwälzung des fließfähigen Produktes Zusatz
pumpen verwendet werden müssen. Eine andere Bauart eines
Homogenisators arbeitet mit Zusatzflügeln zur Verbesse
rung der Pumpwirkung (DE-OS 34 17 272). Sowohl zusätzli
che Pumpen als auch Sonderkonstruktionen mit Zusatzflü
geln bedeuten jedoch einen verhältnismäßig hohen Auf
wand, eine Komplizierung des Homogenisators sowie eine
eventuell erhöhte Störanfälligkeit.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde,
einen Homogenisator vorzuschlagen, mit dem auf einfache
Weise eine höhere Pumpwirkung umgestellt werden kann,
ohne daß dies einen höheren Aufwand bedeutet.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch einen Homogeni
sator der eingangs genannten Art gelöst, der dadurch ge
kennzeichnet ist, daß der Rotor sowohl in der einen als
auch in der anderen Drehrichtung antreibbar ist, und daß
die Rotorschaufeln des Rotors zwei verschiedene Arten
von Förderflächen aufweisen, die gegenüber den
Durchflußkanälen des Stators derart geformt sind, daß in
der einen Drehrichtung der Strom des fließfähigen Pro
duktes etwa rechtwinklig auf diejenigen Wände der Durch
flußkanäle auftritt, die dem Produktstrom entgegenste
hen, und dadurch eine optimale Homogenisierungswirkung
erzielt wird, in der anderen Drehrichtung jedoch in
Richtung der Durchflußkanäle gerichtet ist und dadurch
eine optimale Pumpwirkung erzeugt wird.
Während des Homogenisierungsbetriebes findet praktisch
nur eine Verwirbelung und Homogenisierung ohne nennens
werte Pumpwirkung statt, während beim Pumpbetrieb opti
male Strömungsverhältnisse vorliegen, so daß mit ver
hältnismäßig geringer Energie hohe Pumpleistungen zu er
zielen sind. Das Umschalten des Homogenisators auf Pump
betrieb kann also auf sehr einfache, nämlich bei Antrieb
durch einen Elektromotor auf elektrische Weise erfolgen,
ohne daß hierzu Ventile oder dergleichen betätigt werden
müssen. Da Homogenisatoren wegen der zur Homogenisierung
notwendigen hohen Antriebsleistung für diese hohen Lei
stungen bereits ausgelegt sind, können nach Umschalten
der Drehrichtung sehr hohe Pumpleistungen erzielt wer
den.
Der Homogenisator ist vorzugsweise derart ausgebildet,
daß die ersten Förderflächen der Rotorschaufeln etwa ra
dial verlaufen und daß die zweiten Förderflächen einen
spiralförmigen Verlauf mit sich bei Drehung in der ande
ren Drehrichtung gegenüber dem Stator stetig vermindern
dem Abstand aufweisen.
In Anpassung an die Ausbildung der Förderflächen der
Rotorschaufeln weist der Stator zweckmäßigerweise eine
Mehrzahl von am Umfang verteilten Leitschaufeln auf, deren
Durchflußkanäle etwa parallel zu der Richtungskomponente
bei Pumpbetrieb in der anderen Drehrichtung verlaufen.
Durch diese Ausbildung werden die Strömungswiderstände mini
miert, während bei Homogenisierbetrieb die Richtungskom
ponenten etwa rechtwinklig auf diejenigen Wände an den Durchfluß
öffnungen auftreffen, die dem Produktstrom entgegenstehen, was zu starken Verwirbelungen und zu
einer wirksamen Homogenisierung führt.
Ein solcher auf Pumpbetrieb umschaltbarer Homogenisator kann
zweckmäßigerweise zum Abpumpen des fließfähigen Produktes nach
abgeschlossener Homogenisierung unter Umkehr der Drehrichtung
des Rotors und Umschaltung auf einen Abfluß verwendet werden.
Ein solcher Einsatz ist anlagenmäßig besonders einfach aufzu
bauen und hat gegenüber der Verwendung einer zusätzlichen
Pumpe den Vorteil, daß nicht die jeweils nicht benötigte Vor
richtung stillgelegt und eventuell vor Wiederinbetriebnahme
gereinigt werden muß.
Der erfindungsgemäße Homogenisator läßt sich aber auch besonders
einfach zum Umwälzen des fließfähigen Produktes oder zum Bei
mischen einer zusätzlichen Komponente zum Produkt unter Um
kehr der Drehrichtung des Rotors einsetzen. Beim Beimischen
einer solchen zusätzlichen Komponente ist ein Homogenisierbe
trieb meist nicht erforderlich, so daß die hohe Pumpleistung
des umgeschalteten Homogenisators zu einer hohen Umwälz- und
damit Mischgeschwindigkeit führt.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbei
spieles unter Bezug auf die beigefügten Zeichnungen näher
erläutert.
Es zeigt
Fig. 1 einen Längsschnitt durch einen Kreiselhomogenisator
gemäß der vorliegenden Erfindung;
Fig. 2 einen Querschnitt entsprechend der Linie II-II der
Fig. 1;
Fig. 3 einen Ausschnitt aus der Darstellung nach der Fig. 2
bei Betrieb des Homogenisators in der einen Dreh
richtung (Homogenisierbetrieb);
Fig. 4 einen Ausschnitt aus der Darstellung nach der
Fig. 2 in der anderen Drehrichtung (Pumpbetrieb);
und
Fig. 5 eine schematische Darstellung zur Anwendung des er
findungsgemäßen Homogenisators zum Abpumpen oder
zum Umwälzen des fließfähigen Produktes aus einem
Homogenisiermischer.
Von dem in den Fig. 1 und 2 dargestellten Homogenisator werden
nur die für die Erläuterung der Erfindung notwendigen Teile
beschrieben.
In einem Gehäuse 3 sind ein Stator 2 und ein Rotor 1 unterge
bracht, wobei der Rotor durch eine Antriebswelle 4 angetrieben
wird. Der Homogenisator weist einen Zulauf 5 und einen Ablauf
6 auf.
Wie insbesondere aus Fig. 2 sowie aus den Detaildarstellungen
der Fig. 3 und 4 hervorgeht, weist der Stator 2 eine Mehrzahl
von am Umfang verteilten Leitschaufeln 21 auf, die zwischen
sich Durchflußkanäle 22 bilden. Der auf der Antriebswelle 4
sitzende Rotor 1 weist im vorliegenden Ausführungsbeispiel vier
Rotorschaufeln 11 auf, die je nach Drehrichtung verschieden
gestaltete erste Förderflächen 12 und zweite Förderflächen
13 aufweisen. Während die ersten Förderflächen 12 etwa radial
verlaufen, sind die zweiten Förderflächen 13 spiralförmig
ausgebildet und weisen bei Drehung des Rotors 1 entgegen dem
Uhrzeigersinn (in Fig. 2 gesehen) einen sich gegenüber dem
Stator 2 stetig vermindernden Abstand auf.
Wie insbesondere aus den vergrößerten Ausschnitten nach
den Fig. 3 und 4 hervorgeht, wird bei einer Drehung im Uhr
zeigersinn entsprechend dem Richtungspfeil 16 die erste Förder
fläche 14 wirksam und das im Homogenisator befindliche fließ
fähige Produkt wird etwa in Richtung des Pfeiles 14 (Richtungs
komponente) nach außen geschleudert. Der Fig. 3 ist zu ent
nehmen, daß die Richtungskomponente 14 praktisch senkrecht
auf der Hilfslinie 24 steht, die dem Verlauf der Wandungen
23 der Durchflußkanäle 22 entspricht. Dies hat zur Folge,
daß sich starke Verwirbelungen bilden und das fließfähige
Produkt durch entsprechend auftretende Scherkräfte einer
wirksamen Homogenisierung unterzogen wird. Die Pumpwirkung
bei einer solchen Betriebsweise ist wegen der schlechten
Strömungsverhältnisse außerordentlich gering.
Wird nun die Drehrichtung entsprechend der Fig. 4 und dem
Pfeil 17 umgekehrt, also Drehung entgegen dem Uhrzeigersinn,
so werden die zweiten Förderflächen 13 wirksam, was bedeutet,
daß das fließfähige Gut im Homogenisator durch die stetig
gebogene Förderfläche 13 kontinuierlich etwa in Richtung des
Pfeiles 15 (Richtungskomponente) nach außen gedrückt wird.
Die Richtung des Pfeiles 15 entspricht dem Verlauf der Wände
23 der Durchflußkanäle 22, so daß dem fließfähigen Produkt
nur ein geringer Widerstand entgegengesetzt wird. Dies führt
zu einer guten Pumpwirkung, während die Homogenisierwirkung
in dieser Betriebsweise praktisch gleich Null ist.
Aus einem Vergleich zwischen den Fig. 3 und 4 ist zu sehen,
daß die Richtungskomponenten 14 bzw. 15 bei Homogenisierbe
trieb bzw. bei Pumpbetrieb etwa senkrecht aufeinander
stehen, was bedeutet, daß beim Homogenisierbetrieb die Strömung
des fließfähigen Produktes praktisch senkrecht auf die Wandungen
23 der Leitschaufeln 21 auftreffen, so daß praktisch keine
Pumpwirkung erzeugt wird. Soll dem Homogenisator jedoch eine
geringfügige Pumpwirkung gegeben werden, so wird die erste
Förderfläche 12 bzw. werden die Wandungen 23 des Stators 2
geringfügig abweichend von einem senkrechten Verhältnis zu
einander ausgestaltet, um eine größere nach außen gerichtete
Komponente zu erzielen. Ebenso ist es möglich, bei der Be
triebsweise nach Fig. 4 eine Abweichung von der optimalen
Pumpwirkung vorzusehen, wenn eine geringfügige Verwirbelung
wünschenswert ist.
In Fig. 5 ist nun gezeigt, wie mit dem erfindungsgemäßen
Homogenisator, bestehend aus dem Rotor 1, dem Stator 2, der
Antriebswelle 4 und einem Antriebsmotor 7, ein einfaches
Umschalten vom Homogenisierbetrieb auf Abpumpen oder Umwälzen
geschehen kann. Zur Steuerung dieser Vorgänge ist lediglich
ein Dreiwegeventil 8 erforderlich, jedoch keinerlei zusätzliche
Pumpen oder Absperrventile. Ist über das Dreiwegeventil 8 der
Ablauf 6 des Homogenisators mit einem Rücklauf 9 zu einem
Mischbehälter verbunden, so läuft bei der einen Drehrichtung
der Homogenisierbetrieb ab, wobei das den Ablauf 6 verlassende
fließfähige Produkt über den Rücklauf 9 wieder in den Mischbe
hälter 10 eingeführt wird. Ist die Homogenisierung nun abge
schlossen und soll das fließfähige Produkt nur noch umge
wälzt oder gemischt werden, gegebenenfalls unter Hinzufü
gung einer weiteren Komponente, so wird die Drehrichtung
des Motors 7 umgekehrt, und der Homogenisator pumpt das
fließfähige Produkt mit großer Leistung von seinem Ablauf 6
zum Rücklauf 9 und damit in den Mischbehälter 10. Dieser
Umwälz- oder Mischvorgang läuft aufgrund der sehr hohen
Durchsatzleistung mit großer Intensität ab.
Soll das in dem Mischbehälter 10 befindliche fließfähige
Produkt jedoch lediglich über einen Abfluß 20 abgepumpt
werden, so wird das Dreiwegeventil 8 umgeschaltet und der
Homogenisator in umgekehrter Drehrichtung des Motors 7
(Pumpbetrieb) betrieben. In diesem Fall fließt das fließ
fähige Produkt vom Ablauf 6 über das Dreiwegeventil 8
zum Abfluß 20.
Claims (5)
1. Homogenisator für die Herstellung eines fließfähi
gen Produktes wie z. B. eine Emulsion oder dergleichen mit einem
von einem Motor angetriebenen und Rotorschaufeln aufwei
senden Rotor und mit einem Durchflußkanäle aufweisenden
Stator, der den Rotor umgibt und durch den das Gut von
innen nach außen strömt,
dadurch gekennzeichnet, daß der Rotor (1) sowohl in der
einen (16) als auch in der anderen (17) Drehrichtung
antreibbar ist, und
daß die Rotorschaufeln (11) des Rotors (1) zwei ver
schiedene Arten von Förderflächen (12, 13) aufweisen,
die gegenüber den Durchflußkanälen (22) des Stators (2)
derart geformt sind, daß in der einen Drehrichtung (16)
der Strom des fließfähigen Produktes etwa rechtwinklig
auf diejenigen Wände (23) der Durchflußkanäle (22) auf
trifft, die dem Produktstrom entgegenstehen, und dadurch
eine optimale Homogenisierungswirkung erzielt wird, in
der anderen Drehrichtung (17) jedoch in Richtung der
Durchflußkanäle (22) gerichtet ist und dadurch eine op
timale Pumpwirkung erzielt wird.
2. Homogenisator nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die ersten Förder
flächen (12) der Rotorschaufeln (11) etwa radial
verlaufen und daß die zweiten Förderflächen (13)
einen spiralförmigen Verlauf mit sich bei Drehung
in der anderen Drehrichtung (17) gegenüber dem
Stator (2) stetig verminderndem Abstand aufweisen.
3. Homogenisator nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß der Stator (2) eine
Mehrzahl von am Umfang verteilten Leitschaufeln
(21) aufweist, deren Durchflußkanäle (22) etwa
parallel zu der Richtungskomponente (15) bei Pump
betrieb in der anderen Drehrichtung (17) verlaufen.
4. Homogenisator nach mindestens einem oder
mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß ein Dreiwegeventil
vorgesehen ist, über das das fließfähige Produkt
einem Abfluß (20) zuleitbar ist.
5. Homogenisator nach mindestens einem oder
mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß zum Umwälzen des
fließfähigen Produktes oder zum Beimischen einer
zusätzlichen Komponente zum Produkt die Dreh
richtung des Rotors (1) umgekehrt wird.
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| DE3715331C2 true DE3715331C2 (de) | 1992-11-26 |
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