DE3715117A1 - Poly-ss-alanin-verbindung, verfahren zu ihrer herstellung und diese verbindung enthaltende polyacetalharz-zusammensetzung - Google Patents
Poly-ss-alanin-verbindung, verfahren zu ihrer herstellung und diese verbindung enthaltende polyacetalharz-zusammensetzungInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Poly-β-alanin-Verbindung
und ein Verfahren zu ihrer Herstellung. Außerdem betrifft
die Erfindung eine Polyacetalharz-Zusammensetzung, die eine
solche Poly-β-alanin-Verbindung enthält. Insbesondere betrifft
die vorliegende Erfindung eine neue Poly-β-alanin-
Verbindung und ein Verfahren zu ihrer Herstellung. Für diese
neue Poly-β-alanin-Verbindung ist es kennzeichnend, daß sie
einen hohen Polymerisationsgrad aufweist, so daß sie in
Ameisensäure unlöslich ist oder daß selbst dann, wenn sie
in Ameisensäure löslich ist, sie eine hohe reduzierte Viskosität
aufweist. Diese Verbindung ist gekennzeichnet durch
Monomereinheiten der Formel (CH2CH2CONH) und Monomereinheiten
der Formel
in einem spezifischen Mengenverhältnis.
Für das Verfahren zur Herstellung der neuen Poly-β-alanin-
Verbindung ist es kennzeichnend, daß ein Katalysator in einer
extrem eingeschränkten Menge eingesetzt wird. Die erfindungsgemäße
neue Poly-β-alanin-Verbindung ist zahlreichen Anwendungsgebieten
zugänglich und ist besonders wertvoll als Zusatz,
der Polymeren zugemischt wird, als Formmaterial zur
Ausbildung von Formkörpern, wie Folien, Filmen und Platten,
als Überzugsmittel, Anstrichmittel, Klebmittel, Druckfarbe,
Papierbeschichtungsmaterial, Bodenverbesserungsmittel, Textilhilfsmittel
oder dergleichen. Die Erfindung betrifft
außerdem eine Polyacetalharz-Zusammensetzung, der eine Poly-
β-alanin-Verbindung einverleibt ist, wodurch diese Zusammensetzung
ausgezeichnete Wärmebeständigkeit zeigt und nicht
der thermischen Verfärbung unterliegt.
Nachstehend soll der Stand der Technik ausführlicher erläutert
werden. 1957 wurde zum ersten Mal von Breslow et al.
berichtet, daß Acrylamid unter Verschiebung eines Amidwasserstoffs
an die Doppelbindung des Acrylamids zu Poly-β-alanin
polymerisiert wurde (D. S. Breslow, G. E. Hulse und A. S. Matlack,
J. Am. Chem. Soc., 79, 3760 (1975)). Seit dieser Zeit
wurden mehrere Berichte über diese Methode veröffentlicht.
Im allgemeinen wird die vorstehend erwähnte Polymerisation
von Acrylamid unter Übergang eines Amid-Wasserstoffatoms an
die Doppelbindung des Acrylamids (nachstehend auch oft "Übergangspolymerisation"
(transition polymerizsation) bezeichnet)
durchgeführt, indem Acrylamid in einem Lösungsmittel, wie
Toluol, Xylol, Chlorbenzol oder Pyridin gelöst und die gebildete
Lösung in Gegenwart von 1/10 bis 1/100 Mol pro Mol des
Acrylamids eines Alkoholats eines Alkalimetalls als
Katalysator und von N-Phenyl-β-naphthylamin oder dergleichen
als Inhibitor der radikalischen Polymerisation auf 80 bis
140°C erhitzt wird.
Das mit Hilfe der beschriebenen Methode erhaltene Polymere
enthält jedoch nicht nur einpolymerisierte Einheiten, die
typischerweise durch Übergangspolymerisation gebildet worden
sind, sondern auch Einheiten, die durch Vinylpolymerisation
von Acrylamid gebildet werden (S. Okamura, T. Higashimura
und T. Seno-o, Kobunshikagaku, 20, 364 (1963)). Wenn daher
die Übergangspolymerisation von Acrylamid durchgeführt wird,
wird normalerweise ein Copolymeres gebildet, welches aus
Monomereinheiten besteht, die durch Übergangspolymerisation
gebildet sind und durch die Formel (CH2CH2CONH) dargestellt
werden und aus Monomereinheiten besteht, die durch Vinylpolymerisation
gebildet werden und durch die Formel
dargestellt werden können. Das Mengenverhältnis der durch
Übergangspolymerisation gebildeten Einheiten zu den durch
Vinylpolymerisation gebildeten Einheiten schwankt in Abhängigkeit
von der Art und Menge des verwendeten Katalysators, den
angewendeten Polymerisationsbedingungen und dergleichen. So
ist es beispielsweise bekannt, daß dann, wenn das Verhältnis
der Menge des vorliegenden Katalysators zu der Menge an Acrylamid
klein wird, die Tendenz besteht, daß der Anteil der durch
Übergangspolymerisation gebildeten Einheiten klein wird und
der Anteil der durch Vinylpolymerisation gebildeten Einheiten
erhöht wird.
Es ist außerdem bekannt, daß bei Anwendung einer Katalysatormenge
von 1/100 Mol oder weniger pro Mol Acrylamid der Ablauf
der Polymerisationsreaktion gehemmt wird und daher die Polymerausbeute
abfällt. So wird beispielsweise berichtet, daß
bei der Durchführung der Polymerisation von Acrylamid unter
Verwendung von 1/200 Mol Natriumbutoxid als Katalysator pro
Mol des Acrylamids die Ausbeute des Polymeren äußerst niedrig
ist und 0 bis 5% beträgt (N. Ogata, Bull. Chem. Soc. Japan,
33, 906 (1960)).
Andererseits wird in der veröffentlichten japanischen Patentanmeldung
38-26 791 ein Verfahren zur Herstellung von Poly-β-
alanin beschrieben, bei dem Acrylamid in einem organischen
Lösungsmittel unter Verwendung von etwa 1/30 Mol Calciumethylat
als Katalysator, pro Mol des Acrylamids, der Polymerisation
unterworfen wird. Das mit Hilfe dieser Methode
erhaltene Polymer hat eine niedere reduzierte Viskosität
von 1,0 oder weniger, d. h. einen niederen Polymerisationsgrad.
Dies ist nachteilig, weil ein Polymeres mit niederem
Polymerisationsgrad schlechte mechanische Festigkeit besitzt.
Ein solches Polymeres kann daher nicht leicht zu Fasern,
Folien oder Platten verformt werden. Diese Methode ist
außerdem insofern nachteilig, als das gebildete Polymere mit
Katalysatorrückständen verunreinigt ist, weil eine große
Katalysatormenge, wie 1/30 Mol pro Mol des Acrylamids erforderlich
ist. Im allgemeinen enthält das gebildete Polymere
eine große Menge an Alkalimetall- oder Erdalkalimetall-Katalysatorrückstand,
wenn ein Katalysator in einer Menge von
1/10 bis 1/100 Mol pro Mol des monomeren Acrylamids zur Herstellung
des Poly-β-alanins verwendet wird. Diese Metalle
werden während der Herstellung des Polymerprodukts an das
Polymere gebunden oder bilden eine koordinative Bindung mit
diesem aus, was zur Folge hat, daß derart gebundene Metalle
nicht mit Hilfe eines üblichen Waschvorgangs entfernt werden
können. Selbst mit Hilfe einer Spezialbehandlung, wie einer
Ionenaustauschbehandlung, ist es immer noch schwierig,
die so gebundenen Metalle vollständig zu entfernen.
Gemäß einem von den Erfindern dieser Anmeldung vorher ausgearbeiteten
Verfahren wird Poly-β-alanin durch Übergangspolymerisation
von Acrylamid unter Verwendung eines Calciumalkoholats
mit drei oder mehr Kohlenstoffatomen als Katalysator
hergestellt (JA-OS 59-2 13 722). Mit Hilfe dieses Verfahrens
kann Poly-β-alanin mit einem relativ hohen Polymerisationsgrad
erhalten werden. Auch bei diesem Verfahren ist jedoch
die benötigte Menge des Calciumalkoholat-Katalysators immer
noch ziemlich hoch und beträgt mindestens 0,02 Mol pro Mol
des Acrylamids. Das so gebildete Polymere ist daher im Hinblick
auf die erwünschten Eigenschaften immer noch verbesserungsfähig,
was wahrscheinlich auf den geringen Anteil der
Monomereinheiten der Formel
zurückzuführen ist,
die in dem Polymeren enthalten sind, und darüberhinaus ist
dieses Verfahren nicht frei von dem vorstehend beschriebenen
Problem, daß das gebildete Polymere mit Rückständen des Erdalkalimetall-
Katalysators (Calcium) verunreinigt ist.
Eine Polymer-Zusammensetzung, die ein Polyacetalharz und
Zusätze, wie ein Antioxidationsmittel, einen Lichtstabilisator
und ein Gleitmittel enthält, wird in weitem Umfang
als Formmaterial oder dergleichen angewendet. Polyacetalharze
sind durch Polymerisation von Formaldehyd oder dessen cyclischen
Oligomeren, wie Trioxan oder Tetraoxan, oder durch
Copolymerisation von Formaldehyd oder dessen cyclischen Oligomeren
mit einem copolymerisierbaren Monomeren erhältlich.
Es ist üblich, die Endgruppen des so erhaltenen Polymeren
verschiedenen Behandlungen, wie der Veretherung oder der
Veresterung zu unterwerfen, um die Depolymerisation des Polymeren
zu verhindern, die bei diesem Polymertyp häufig an den
Endgruppen auftritt. Zusätzlich zu der Behandlung bzw. Umsetzung
der Endgruppen des Polymeren ist es bei der Herstellung
eines Polyacetalharzes erforderlich, dem Polyacetalharz
einen Wärmestabilisator einzuverleiben, um die Eigenschaften
des Harzes zu erhalten und zu verbessern. Im Hinblick auf
Wärmestabilisatoren, die in Kombination mit einem Polyacetalharz
geeignet sind, wurden bereits verschiedene Vorschläge
gemacht. So wurde beispielsweise vorgeschlagen, Harnstoff oder
Harnstoffderivate, Hydrazin oder dessen Derivate, Amide,
Polyamide oder verschiedene andere Verbindungen als Wärmestabilisator
einzusetzen, der für sich oder in Kombination
mit einem Antioxidationsmittel und/oder einem Ultraviolett-
Absorber angewendet wird. Die Verbesserung der Wärmebeständigkeit,
die mit Hilfe der vorgeschlagenen Wärmestabilisatoren
erreicht wird, ist jedoch gering. Außerdem haben einige
der bisher vorgeschlagenen Wärmestabilisatoren mit niederem
Molekulargewicht während des Verformens von Polyacetalharzen
die Tendenz, aus dem Harz zu verdampfen oder nach dem Verformen
auszubluten, so daß infolgedessen die Fähigkeit dieser
Stabilisatoren, die Wärmebeständigkeit des Harzes zu
verbessern, vermindert wird oder nicht beibehalten wird. Es
besteht daher ein immer noch anhaltendes Bedürfnis auf diesem
Gebiet nach einem Wärmestabilisator für Polyacetalharze, der
allen praktischen Gegebenheiten genügt.
In der veröffentlichten japanischen Patentanmeldung 34-5 440
wird angegeben, daß ein Copolyamid, welches durch Copolymerisation
von 35 Gew.-% Hexamethylenadipamid, 27 Gew.-% Hexamethylensebacinamid
und 38 Gew.-% Caprolactam erhalten wird,
sich zur Verbesserung der Wärmebeständigkeit eines Polyacetalharzes
während langer Dauer eignet. Dieses Copolyamid kann
daher in der Praxis als Wärmestabilisator für ein Polyacetalharz
angewendet werden. Ein solches Copolyamid ist jedoch
darin nachteilig, daß es unter der Einwirkung von Wärme oder
Sauerstoff verfärbt wird und daher, wenn es mit einem Polyacetalharz
vermischt wird und das gebildete Gemisch verformt
wird, eine Verfärbung des Formkörpers verursacht, welche
die Qualität des gebildeten Produkts verschlechtert. Zur Veranschaulichung
sei erwähnt, daß bei der Herstellung von
Formkörpern aus synthetischen Harzen durch Verformen im
allgemeinen auch ein Wiederverwertungs-Formvorgang durchgeführt
wird, um die Wirksamkeit des Verformens zu erhöhen. So
werden beispielsweise überschüssiges Material, wie beim
Spritzgießen gebildetes herablaufendes Material (sogenannte
Runners), fehlerhafte Formkörper und zerbrochene Gegenstände
im allgemeinen einem Wiederverwertungs-Formvorgang unterworfen.
Es ist wünschenswert, daß die Qualität des Harzes
vor und nach dem Wiederverwertung-Verformen unverändert
bleibt. Wenn jedoch ein Wiederverwertungs-Verformen an einer
Polyacetalharz-Zusammensetzung durchgeführt wird, der ein
durch Kondensationspolymerisation erhaltenes Copolyamid einverleibt
worden ist, führt der Wiederverwertungs-Formvorgang
nicht nur dazu, daß der Formkörper merklich verfärbt ist,
sondern es wird auch im Verlauf der Zeit eine Änderung der
Färbung des Formkörpers beobachtet. Wenn außerdem eine Polyacetalharz-
Zusammensetzung, der verschiedene Zusätze, wie
ein Pigment, Ruß und ein Gleitmittel, zusätzlich zu einem
durch Kondensationspolymerisation erhaltenen Copolyamid einverleibt
worden sind, dem Verformen unterworfen wird, besteht
die Tendenz, daß der gebildete Formkörper merklich verschlechterte
Wärmebeständigkeit im Vergleich mit dem Verformen
einer Polyacetalharz-Zusammensetzung hat, der nur ein Copolyamid
einverleibt worden ist. Um zu erreichen, daß die Qualität
von Polyacetalharz-Produkten beibehalten wird, ist es außerordentlich
wichtig, die Wärmebeständigkeit eines Polyacetalharzes
zu verbessern, dem ein Wärmestabilisator und verschiedene
andere Zusätze in Kombination einverleibt worden sind.
In der JA-OS 53-78 255 ist die Verwendung eines Gemisches aus
einem Polyamid und einem Trägerharz, welches durch Dispergieren
eines Polyhexamethylenadipamids in einem Ethylen-Methylacrylat-
Copolymeren hergestellt worden ist, als Wärmestabilisator
für ein Polyacetalharz beschrieben. Die Zugabe dieses
Gemisches zu einem Polyacetalharz verhindert in wirksamer
Weise Ablagerungen, die während des Verformens des Harzes
durch Haften an der Form oder Formdüse gebildet werden, verursacht
jedoch eine Verfärbung des Harzes während des Formungsverfahrens
und ist dann nicht wirksam zum Verbessern
der Wärmebeständigkeit des Polyacetalharzes, wenn das Harz
einen Wärmestabilisator und andere Zusätze in Kombination
enthält.
Darüberhinaus wurde von den Erfindern der vorliegenden Patentanmeldung
bereits eine Polyacetalharz-Zusammensetzung
entwickelt, welcher das Poly-β-alanin einverleibt ist, das
in der vorstehend erwähnten JA-OS 59-2 13 722 beschrieben
ist (vgl. JA-OS 59-2 13 752). Diese Polyacetalharz-Zusammensetzung
ist jedoch immer noch unzureichend im Hinblick auf
die Wärmebeständigkeit und das Fehlen einer Verfärbung in
der Wärme.
Der Erfindung liegt demgegenüber die Aufgabe zugrunde, eine
neue Poly-β-alanin-Verbindung zu entwickeln, die frei von
den vorstehend erläuterten Nachteilen ist, mit denen die
bekannten ähnlichen Verbindungen bisher unvermeidbar behaftet
sind, und ein Verfahren zur Verfügung zu stellen, welches
die wirksame Herstellung einer solchen Poly-β-alanin-Verbindung
ermöglicht. Zu diesem Zweck wurden weitgehende und intensive
Untersuchungen durchgeführt. Dabei wurde unerwarteterweise
gefunden, daß eine neue Poly-β-alanin-Verbindung
mit hohem Polymerisationsgrad, die praktisch frei von Verunreinigungen
durch Metalle ist, hergestellt werden kann,
indem Acrylamid unter Verwendung eines Erdalkalimetallalkoholats
als Katalysator in einer im Vergleich mit der
Katalysatormenge, die bei üblichen Methoden angewendet wird,
extrem kleine Menge polymerisiert wird. Es wurde außerdem
in unerwarteter Weise festgestellt, daß dann, wenn die neue
Poly-β-alanin-Verbindung einem Polyacetalharz einverleibt
wird, die gebildete Polyacetalharz-Zusammensetzung mit verbesserter
Wärmebeständigkeit ausgestattet ist, selbst wenn
die Zusammensetzung Additive, wie Pigmente und Ruß enthält,
daß die Zusammensetzung sich nicht verfärbt, auch wenn sie
in der Wärme gehalten wird und daß gleichzeitig verhindert
wird, daß Ablagerungen, die während des Verformens der
Polyacetalharz-Zusammensetzung gebildet werden, an der Form
oder Formdüse haften.
Ziel der Erfindung ist daher die Schaffung einer neuen Poly-
β-alanin-Verbindung, die hohen Polymerisationsgrad aufweist
und die im wesentlichen frei von metallischen Verunreinigungen
ist.
Es ist außerdem Ziel der Erfindung, ein Verfahren zur Herstellung
dieser neuen Poly-β-alanin-Verbindung zur Verfügung
zu stellen.
Weiteres Ziel der Erfindung ist es, ein Verfahren zur Herstellung
der neuen Poly-β-alanin-Verbindung zu schaffen, bei
dem ein Erdalkalimetall-alkoholat-Katalysator in einer extrem
geringen Menge angewendet wird.
Es ist weiteres Ziel der Erfindung, eine Polyacetalharz-
Zusammensetzung zur Verfügung zu stellen, die eine Poly-β-
alanin-Verbindung enthält und die weitgehend verbesserte
Wärmebeständigkeit besitzt und keine Verfärbung bei Wärmeeinwirkung
zeigt.
Die vorstehenden und andere Ziele und Aufgaben, Merkmale und
Vorteile der Erfindung sind aus der nachstehenden detaillierten
Beschreibung und den beigefügten Patentansprüchen im
Zusammenhang mit den Zeichnungen ersichtlich.
Gegenstand der Erfindung ist eine Poly-β-alanin-Verbindung,
die umfaßt:
(X) Monomereinheiten der Formel
(X) Monomereinheiten der Formel
(CH2CH2CONH), und
(Y) Monomereinheiten der Formel
die dadurch gekennzeichnet ist, daß der Gehalt an
Monomereinheiten (Y) im Bereich von 1,4 bis 10 mMol pro g
der Verbindung liegt und daß die Verbindung in Ameisensäure
löslich ist und eine reduzierte Viskosität (η sp/c) von 2 bis
15 dl/g, gemessen bei 35°C an einer 1%igen (Gewicht/Volumen)
Lösung der Verbindung in Ameisensäure, aufweist.
Gemäß einer weiteren Ausführungsform betrifft die Erfindung
eine Poly-β-alanin-Verbindung, die umfaßt:
(X) Monomereinheiten der Formel
(X) Monomereinheiten der Formel
(CH2CH2CONH), und
(Y) Monomereinheiten der Formel
die dadurch gekennzeichnet ist, daß der Gehalt an
Mononereinheiten (Y) im Bereich von 1,4 bis 10 mMol pro g
der Verbindung liegt und daß die Verbindung in Ameisensäure
unlöslich ist.
Die Poly-β-alanin-Verbindung gemäß einer Ausführungsform der
Erfindung, die in Ameisensäure löslich ist, wird nachstehend
auch als "Poly-β-alanin-Verbindung (I)" bezeichnet, während
die erfindungsgemäße Poly-β-alanin-Verbindung, die in Ameisensäure
unlöslich ist, nachstehend auch häufig als "Poly-β-
alanin-Verbindung (II)" bezeichnet wird.
Zur weiteren Erläuterung der Erfindung dienen die beigefügten
Zeichnungen.
In diesen Zeichnungen bedeuten:
Fig. 1 ein Infrarot-Absorptionsspektrum einer Klasse der erfindungsgemäßen
Poly-β-alanin-Verbindung, die in Ameisensäure
löslich ist;
Fig. 2 ein kernmagnetisches Resonanzspektrum der vorstehend
erwähnten Poly-β-alanin-Verbindung;
Fig. 3 ein Infrarot-Absorptionsspektrum einer weiteren Klasse
der erfindungsgemäßen Poly-β-alanin-Verbindung, die in
Ameisensäure unlöslich ist;
Fig. 4 ein Thermogramm, das erhalten wurde, indem die in Ameisensäure
lösliche Poly-β-alanin-Verbindung gemäß der
Erfindung der
Differential-Scanning-Kalorimetrie unterworfen wurde,
und
Fig. 5 ein Thermogramm, das erhalten wurde, indem die erfindungsgemäße
Poly-β-alanin-Verbindung, die in Ameisensäure
unlöslich ist, der Differential-Scanning-Kalorimetrie
unterworfen wurde.
Die chemischen Strukturen der erfindungsgemäßen Poly-β-alanin-
Verbindungen können durch Messen der entsprechenden IR-Absorptionsspektren
und durch Differential-Scanning-Kalorimetrie
identifiziert werden. Die Fig. 1 und 3 zeigen die IR-Spektren
der erfindungsgemäßen Poly-β-alanin-Verbindungen. In diesen
Spektren beobachtet man Absorptionsmaxima bei den Wellenzahlen
3290 cm-1, 1638 cm-1, 1535 cm-1, 1108 cm-1 und 972 cm-1,
welche einer sekundären Amidgruppe (-CONH-) zuzuordnen sind,
und Absorptionsmaxima bei Wellenzahlen von 3355 cm-1, 3190 cm-1,
1658 cm-1 und 1617 cm-1, die einer primären Amidgruppe (-CONH2)
zuzuordnen sind. Dies bestätigt das Vorliegen der Einheiten
(X) und der Einheiten (Y) in den Poly-β-alanin-Verbindungen.
Außerdem sind die Meßergebnisse der Differential-Scanning-
Kalorimetrie (DSC) der erfindungsgemäßen Poly-β-alanin-Verbindungen
in Fig. 4 und 5 gezeigt. Es wurde ein Vergleich
zwischen den DSC-Daten der erfindungsgemäßen Poly-β-alanin-
Verbindungen und den Daten des üblichen Poly-β-alanins und
von Polyacrylamid durchgeführt, dessen Ergebnisse in Tabelle 1
gezeigt sind.
PolymeresEndothermie
PolymeresEndothermie
erfindungsgemäße Poly-β-
alanin-Verbindung320 bis 330°C
Poly-β-alanin340 bis 350°C
Polyacrylamid180 bis 190°C
und 280 bis 290°C
Die vorstehenden Ergebnisse zeigen deutlich, daß die erfindungsgemäßen
Poly-β-alanin-Verbindungen nicht ein einfaches
Gemisch aus Poly-β-alanin und Polyacrylamid darstellen, sondern
ein neues Polymeres sind, welches die Einheiten (X) der
Formel (CH2CH2CONH) und die Einheiten (Y) der Formel
umfaßt.
In Fig. 2 wird ein NMR-Spektrum einer erfindungsgemäßen Poly-
β-alanin-Verbindung gezeigt. Aus diesem NMR-Spektrum und dem
vorstehend erwähnten IR-Spektrum ist ersichtlich, daß die
erfindungsgemäße Poly-β-alanin-Verbindung ein Polymeres darstellt,
welches in regelloser Sequenz aus den Einheiten (X)
der Formel (CH2CH2CONH) und den Einheiten (Y) der Formel
gebildet ist.
In den erfindungsgemäßen Poly-β-alanin-Verbindungen (I) und
(II) liegt der Gehalt der Einheiten (Y) im Bereich von 1,4
bis 10 mMol, vorzugsweise von 1,4 bis 9,0 mMol und insbesondere
im Bereich von 5,0 bis 9,0 mMol pro g der Verbindung.
Der Gehalt der Einheiten (Y) kann mit Hilfe einer später beschriebenen
Methode bestimmt werden.
Die erfindungsgemäßen Poly-β-alanin-Verbindungen sind Einzelverbindungen,
die in ihren Molekülen sowohl die Einheiten
(X), als auch die Einheiten (Y) enthalten, d. h. Poly(X + Y).
Die erfindungsgemäßen Poly-β-alanin-Verbindungen zeigen die
nachstehend angegebenen ausgezeichneten Wirkungen. Diese ausgezeichneten
Wirkungen können nicht erhalten werden, wenn
lediglich Poly-β-alanin (welches Poly-X entspricht) mit
einem Polyacrylamid (welches Poly-Y entspricht) vermischt
wird.
Wie bereits erwähnt, haben die erfindungsgemäßen Poly-β-alanin-
Verbindungen eine primäre Amidgruppe in den Einheiten (Y) und
eines sekundäre Amidgruppe in den Einheiten (X). Die Einheit
(X) weist eine sekundäre Amidgruppe auf drei Kohlenstoffatome
auf. Dies bedeutet, daß die Dichte der Gruppen, die zur Ausbildung
einer Wasserstoffbrückenbindung befähigt sind (sekundäre
Amidgruppen), hoch ist. Daher werden bei den erfindungsgemäßen
Verbindungen starke intermolekulare Bindungen ausgebildet.
Darüber hinaus ist die in den erfindungsgemäßen Verbindungen
vorhandene Einheit (Y) hydrophil und zur Ausbildung
von Wasserstoffbrückenbindungen befähigt.
Wie vorstehend erwähnt wurde, umfaßt die erfindungsgemäße
Poly-β-alanin-Verbindung als Haupteinheiten die Monomereinheiten
(X) und die Monomereinheiten (Y). In diesem Zusammenhang
soll erwähnt werden, daß, in Abhängigkeit von den zur
Herstellung der Poly-β-alanin-Verbindung angewendeten Polymerisationsbedingungen,
wie Polymerisationstemperatur und
dergleichen, die erfindungsgemäße Poly-β-alanin-Verbindung
auch andere Einheiten als die Monomereinheiten (X) und (Y)
enthalten kann, die auf den speziellen Strukturen der Einheiten
(X) und (Y) basieren. Es ist jedoch zu berücksichtigen,
daß es für die erfindungsgemäße Poly-β-alanin-Verbindung wesentlich
ist, daß sie die Monomereinheiten (Y) in einer
Menge von 1,4 bis 10 mMol pro g der Verbindung enthält.
Die erfindungsgemäße Poly-β-alanin-Verbindung (I), d. h. die
Poly-β-alanin-Verbindung, die in Ameisensäure löslich ist,
hat eine reduzierte Viskosität (h sp/c) von 2 bis 15 dl/g,
gemessen bei 35°C an einer 1%igen (Gewicht/Volumen) Lösung
der Verbindung in Ameisensäure. Dies zeigt an, daß die
Verbindung (I) ein hohes Molekulargewicht hat. Außerdem ist
die Verbindung (I) auch in Wasser löslich und kann in Form
einer wässerigen Lösung angewendet werden. Wenn die reduzierte
Viskosität weniger als 2 dl/g beträgt, zeigt die Verbindung
schlechte mechanische Eigenschaften und Zusammenhalt,
was zu Schwierigkeiten führt, wenn die Verbindung zu Folien
oder Platten verformt werden soll, und der Schmelzpunkt der
Verbindung wird erniedrigt. Wenn andererseits die reduzierte
Viskosität mehr als 15 dl/g beträgt, wird die Löslichkeit
der Verbindung in Wasser merklich vermindert. Erfindungsgemäß
wird die reduzierte Viskosität mit Hilfe der später beschriebenen
Methode gemessen.
Die erfindungsgemäße Poly-β-alanin-Verbindung (II), d. h. die
in Ameisensäure unlösliche Poly-β-alanin-Verbindung, kann
nicht in Form einer Lösung in Wasser angewendet werden. Diese
Verbindung ist jedoch außerordentlich wertvoll, beispielsweise
als Wärmestabilisator für Polyacetalharze und als Harz
zur Wasserbehandlung. Es wird angenommen, daß die Poly-β-
alanin-Verbindung (II) ein höheres Molekulargewicht als die
Poly-β-alanin-Verbindung (I) aufweist und Moleküle besitzt,
die durch Imid-Bindungen vernetzt sind, welche durch bimolekulare
Reaktionen (zwischenmolekulare Reaktionen) zwischen den
primären Amidgruppen der Moleküle ausgebildet worden sind.
Aufgrund der vorstehend erwähnten Merkmale sind die erfindungsgemäßen
Poly-β-alanin-Verbindungen (I) und (II) zahlreichen
Anwendungszwecken zugänglich. So können beispielsweise die
erfindungsgemäßen Poly-β-alanin-Verbindungen in geeigneter
Weise als Zusatz zu Polymeren, als Formmaterial zur Herstellung
von Formkörpern, wie Filmen, Folien und Platten, als
Anstrichmittel, Klebmittel, Überzugsmaterial, Druckfarbe,
Papierbeschichtungsmaterial, Bodenverbesserungsmittel, Textilhilfsmittel,
Koagulationsmittel, Adsorptionsmittel, Betonzusatz,
als antistatisches Mittel, Ionenaustauscherharz und
dergleichen angewendet werden.
Für die Verwendung der erfindungsgemäßen Verbindungen werden
nachstehend einige Beispiele gegeben.
Wie bereits erwähnt, sind die erfindungsgemäßen Poly-β-alanin-
Verbindungen besonders ausgezeichnet als Wärmestabilisator
für Polyacetalharze. Eine ausführliche Beschreibung dieses
Anwendungszwecks wird später gegeben.
Die erfindungsgemäßen Poly-β-alanin-Verbindungen (I) und (II)
sind außerdem geeignet als Mittel zum Abfangen von Formaldehyd,
der in kleinen Mengen aus Phenolharzen, Harnstoffharzen
und Melaminharzen freigesetzt wird, welche unter Verwendung
von Formaldehyd hergestellt worden sind. Zu diesem Zweck
kann die Poly-β-alanin-Verbindung (I) und/oder (II) den
vorstehend erwähnten Harzen in einer Menge von 0,1 bis 1,0%
einverleibt werden. Das Zumischen der Verbindung (I) und/oder
(II) kann erfolgen, indem die pulverförmige Poly-β-alanin-
Verbindung (I) und/oder (II) mit dem Harz trocken gemischt
wird. Bei Anwendung der Verbindung (I) kann das Zumischen
außerdem erfolgen, indem eine 5 bis 10%ige wäßrige Lösung
der Poly-β-alanin-Verbindung (I) hergestellt, die Lösung dem
Harz zugefügt wird und das Wasser aus dem gebildeten Gemisch
verdampft wird.
Die Poly-β-alanin-Verbindung (I) gemäß der Erfindung kann
außerdem als Klebmittel für Papier, Aluminiumfolie oder dergleichen
eingesetzt werden. Bei diesem Anwendungszweck wird
die Poly-β-alanin-Verbindung (I) in Wasser gelöst und die
gebildete Lösung auf Papier, Aluminiumfolie oder dergleichen
aufgestrichen.
Die Poly-β-alanin-Verbindung (I) kann außerdem als Boden-
Konditioniermittel bzw. Boden-Verbesserungsmittel angewendet
werden. Damit der Boden für das Wachstum von Feldfrüchten
geeignet ist, ist es erforderlich, daß der Boden eine geeignete
Ausgewogenheit zwischen Luftdurchlässigkeit, Wasser-
Rückhaltevermögen und Entwässerung zeigt. Sand ist gut im
Hinblick auf die Luftdurchlässigkeit und Entwässerung, hat
jedoch schlechtes Wasserrückhaltevermögen. Ton ist gut im
Hinblick auf das Wasserrückhaltevermögen, jedoch schlecht
im Hinblick auf Luftdurchlässigkeit und Entwässerung. Damit
Boden ausgewogene Eigenschaften im Hinblick auf Luftdurchlässigkeit,
Wasser-Rückhaltung und Entwässerung besitzt,
wird bevorzugt, daß der Boden aggregatartige Struktur hat.
Es ist bekannt, als Mittel zum Agglomerieren bzw. zum Erzeugen
einer aggregatartigen Struktur ein hochmolekulares
Polysaccharid oder eine phenolische Verbindung anzuwenden,
um im Boden eine aggregatartige Struktur auszubilden. Jedoch
zeigen die üblichen Agglomerierungsmittel den Nachteil, daß
bei der Anwendung dieser Mittel das Ausbilden des Boden-
Agglomerierungseffekts eine lange Dauer benötigt. Um diesen
Nachteil auszuschalten, wurde die Anwendung eines nichtionischen
Agglomerierungsmittels, wie von Polyvinylalkohol,
eines anionischen Agglomerierungsmittels, wie einer Polyacrylsäure,
oder eines kationischen Agglomerierungsmittels,
wie Polyethylenimin, vorgeschlagen. Agglomerierungsmittel,
welche aus diesen synthetischen Polymeren bestehen, zeigen
jedoch schlechte Wirksamkeit zur Ausbildung einer aggregatartigen
Struktur des Bodens und der Effekt dieser Agglomerierungsmittel
zur Boden-Aggregatbildung hält nicht während einer
ausreichenden Dauer an. Im Gegensatz dazu zeigt die erfindungsgemäß
Poly-β-alanin-Verbindung (I) außerordentlich starke
Adsorbierbarkeit an Boden, so daß sie eine ausgezeichnete Wirkung
zur Boden-Aggregatbildung besitzt, wobei diese Wirkung
zum Bilden von Bodenaggregaten der Verbindung während eines
langen Zeitraums andauert. Durch Verwendung der erfindungsgemäßen
Poly-β-alanin-Verbindung (I) als Bodenverbesserungsmittel
ist es daher möglich, Boden, der nicht für die Aufzucht von
Feldfrüchten geeignet ist, in Boden umzuwandeln, der sich für
den Anbau von Feldfrüchten eignet. Außerdem ist die erfindungsgemäße
Verbindung wertvoll zum Verbessern der Entwässerung von
Sportplätzen, Baseball-Plätzen, Golfplätzen und dergleichen,
da sie alle Schwierigkeiten vermeiden hilft, die durch starke
Regenfälle verursacht werden. Normalerweise wird die Poly-β-
alanin-Verbindung (I) in Wasser zu einer 1 bis 10%igen wässerigen
Lösung gelöst und diese Lösung kann in einer Menge von etwa
40 l auf eine Fläche von 40 469 m2 auf dem Boden verteilt werden.
Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung wird ein
Verfahren zur Herstellung einer Poly-β-alanin-Verbindung zur
Verfügung gestellt, bei dem Acrylamid in Gegenwart von 1/500 Mol
oder weniger eines Alkoholats eines Erdalkalimetalls als Katalysator,
bezogen auf ein Mol Acrylamid, polymerisiert wird,
wobei ein Polymerisationsprodukt gebildet wird, welches umfaßt:
20 bis 100 Gew.-%, bezogen auf die Verbindungen (I) und (II), einer Poly-β-alanin-Verbindung (I), welche
(X) Monomereinheiten der Formel
20 bis 100 Gew.-%, bezogen auf die Verbindungen (I) und (II), einer Poly-β-alanin-Verbindung (I), welche
(X) Monomereinheiten der Formel
(CH2CH2CONH), und
(Y) Monomereinheiten der Formel
umfaßt, wobei der Gehalt an Einheiten (Y) im Bereich von
1,4 bis 10 mMol pro g der Verbindung liegt,
die Verbindung (I) in Ameisensäure löslich ist und eine reduzierte Viskosität (η sp/c) von 2 bis15 dl/g, gemessen bei 35°C an einer 1%igen (Gewicht/Volumen) Lösung der Verbindung in Ameisensäure, aufweist; und
0 bis 80 Gew.-%, bezogen auf die Verbindungen (I) und (II), einer Poly-β-alanin-Verbindung (II), die
(X) Monomereinheiten der Formel
die Verbindung (I) in Ameisensäure löslich ist und eine reduzierte Viskosität (η sp/c) von 2 bis15 dl/g, gemessen bei 35°C an einer 1%igen (Gewicht/Volumen) Lösung der Verbindung in Ameisensäure, aufweist; und
0 bis 80 Gew.-%, bezogen auf die Verbindungen (I) und (II), einer Poly-β-alanin-Verbindung (II), die
(X) Monomereinheiten der Formel
(CH2CH2CONH), und
(Y) Monomereinheiten der Formel
umfaßt, wobei der Gehalt an Einheiten (Y) im Bereich von
1,4 bis 10 mMol pro g der Verbindung liegt, und die
Verbindung (II) in Ameisensäure unlöslich ist.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren ist es erforderlich, daß
ein Erdalkalimetall-alkoholat als Katalysator in einer speziellen
begrenzten Menge eingesetzt wird. Zu Beispielen für ein
solches Erdalkalimetall-alkoholat gehören Calciummethylat,
Calciumethylat, Calciumpropylat, Strontiumethylat, Bariumethylat,
Magnesiummethylat und dergleichen. Erfindungsgemäß wird der
Katalysator in einer Menge von nicht mehr als 1/500 Mol, vorzugsweise
in einer Menge im Bereich von 1/50 000 bis 1/500 Mol,
insbesondere von 1/30 000 bis 1/500 Mol pro Mol des Acrylamids
angewendet. Durch Polymerisation von Acrylamid in Gegenwart eines
Erdalkalimetall-alkoholats als Katalysator in einer Menge
von nicht mehr als 1/500 Mol pro Mol des Acrylamids kann eine
Poly-β-alanin-Verbindung erhalten werden, welche Einheiten (X)
der Formel (CH2CH2CONH) und Einheiten (Y) der Formel
umfaßt, wobei die Einheiten (Y) in einer Menge von 1,4 bis
10 mMol pro g der Verbindung vorhanden sind.
Wenn die Katalysatormenge mehr als 1/500 Mol pro
Mol Acrylamid beträgt, enthält das gebildete Polymere eine
erhöhte Menge des aus dem Katalysator stammenden Metalls in
Form einer Organometallverbindung. Ein Polymeres, welches eine
solche Organometallverbindung enthält, ist nachteilig, weil
bei der Zugabe eines solchen Polymeren als Wärmestabilisator
zu einem Polyacetalharz die Wärmebeständigkeit der gebildeten
Polyacetalharz-Zusammensetzung nicht verbessert wird und die
Neigung besteht, daß die Polyacetalharz-Zusammensetzung sich
während des Formverfahrens verfärbt. Wenn andererseits die
Katalysatormenge weniger als 1/50 000 Mol pro Mol Acrylamid
beträgt, wird das Fortschreiten der Polymerisationsreaktion
gehemmt, wodurch eine Verminderung der Ausbeute des Polymeren
verursacht wird, und der Anteil an Einheiten (Y) in der erhaltenen
Poly-β-alanin-Verbindung wird zu stark erhöht. Es wird
außerdem bevorzugt, den Katalysator in einer Stickstoffatmosphäre
aufzubewahren, weil der Katalysator durch Einwirkung
von Wasser, Sauerstoff etc. zersetzt wird.
Die Polymerisationsreaktion kann durch Lösungspolymerisation,
wie anteilweise durchgeführte Lösungspolymerisation oder
kontinuierliche Lösungspolymerisation, oder durch Massepolymerisation,
wie anteilweise Massepolymerisation oder kontinuierliche
Massepolymerisation, erfolgen.
Wenn die Polymerisationsreaktion in Form einer Lösungspolymerisation
durchgeführt wird, kann ein Lösungsmittel angewendet
werden, in welchem Acrylamid gut löslich ist und welches den
verwendeten Katalysator nicht kontaminiert. Als solches Lösungsmittel
lassen sich beispielsweise aromatische Kohlenwasserstoffe,
wie Xylol und Toluol, chlorierte aromatische
Kohlenwasserstoffe, wie o-Dichlorbenzol und dergleichen, erwähnen.
Die geeignete Polymerisationstemperatur kann in Abhängigkeit
von dem Molverhältnis von Katalysator zu Acrylamid, davon, ob
die Polymerisation durch Lösungspolymerisation oder als
Massepolymerisation durchgeführt wird, von der Konzentration
des Acrylamids in dem Lösungsmittel im Fall der Lösungspolymerisation
und dergleichen schwanken. Im allgemeinen kann
jedoch die Polymerisationstemperatur im Bereich von 70 bis
150°C, vorzugsweise 80 bis 130°C, liegen. Wenn die Polymerisationstemperatur
weniger als 70°C beträgt, ist die Polymerisationsrate
zu niedrig und in praktischer Hinsicht nicht
wünschenswert. Wenn die Polymerisationsreaktion in Form einer
Massepolymerisation durchgeführt wird, kann außerdem die Polymerisationstemperatur
vorzugsweise oberhalb des Schmelzpunkts
des Acrylamids liegen. Die Massepolymerisation kann normalerweise
bei etwa 90°C bis etwa 140°C durchgeführt werden.
Die geeignete Dauer für die Polymerisation kann in Abhängigkeit
von der Polymerisationstemperatur variieren. Im allgemeinen
wird jedoch die Polymerisation während etwa 10 Minuten
bis etwa 24 Stunden durchgeführt.
Um eine Zersetzung des Katalysators während der Polymerisationsreaktion
zu verhindern, wird bevorzugt, daß der Wassergehalt
des Acrylamids und eines eventuell verwendeten Lösungsmittels
auf einen Wert von 1000 ppm oder weniger bzw. auf
50 ppm oder weniger eingestellt wird und daß vor der Polymerisation
das verwendete Acrylamid oder eventuelles Lösungsmittel
von Sauerstoff befreit wird.
Das Entfernen des Wassers aus einem Lösungsmittel kann durch
Behandlung mit einem Dehydratisierungsmittel oder durch azeotrope
entwässernde Destillation erfolgen. So kann beispielsweise
das Entfernen von Wasser aus Acrylamid durch Behandlung
mit trockener Luft bei 50 bis 60°C während 10 bis 24 Stunden
oder durch Vakuumbehandlung (5,3 × 10-2 bis 13,3 × 10-2 bar =
40 bis 100 Torr) während 5 bis 10 Stunden bei 40 bis 60°C erfolgen.
Die Entfernung von Sauerstoff aus Acrylamid und einem
Lösungsmittel kann beispielsweise durch Behandlung im Vakuum
(5,3 × 10-2 bis 13,3 × 10-2 bar) bei 40 bis 60°C während
2 bis 10 Stunden oder durch Verdrängung mit Stickstoff bei
40 bis 60°C während 4 bis 6 Stunden durchgeführt werden. Es
ist außerdem festzuhalten, daß die Anwendung eines Inhibitors
für die radikalische Polymerisation, wie Naphthylamin, die bei
dem üblichen Verfahren zur Herstellung von Poly-β-alanin verwendet
wird, bei dem erfindungsgemäßen Verfahren vermieden
werden sollte, weil alle Verunreinigungen, wie auch der Inhibitor,
nicht nur den Katalysator zerstören, sondern auch das Produkt,
das durch die Reaktion zwischen dem Katalysator und den Verunreinigungen,
wie dem Inhibitor, gebildet wird, die Bildung der
gewünschten Poly-β-alanin-Verbindung verhindert.
Wie vorstehend erwähnt wurde, ist die Anwendung eines Erdalkalimetall-
alkoholats als Katalysator in einer Menge von nicht mehr
als 1/500 Mol pro Mol des Acrylamids für das erfindungsgemäße
Verfahren kritisch. Im allgemeinen steigt der Gehalt an Einheiten
(Y) in der Verbindung an, wenn das Molverhältnis von Menge
des Katalysators zu der Menge an Acrylamid vermindert wird.
Andererseits vermindert sich der Anteil der Einheiten (Y) in der
Verbindung, wenn das Molverhältnis von Katalysatormenge zu der
Menge an Acrylamid ansteigt. Um die gewünschte Poly-β-alanin-
Verbindung zu erhalten, in welcher der Gehalt an Einheiten (Y)
im Bereich von 1,4 bis 10 mMol pro g der Verbindung liegt, sollte
das Molverhältnis von Katalysatormenge zu der Menge an
Acrylamid 1/500 oder weniger, gewöhnlich 1/50 000 bis 1/500,
betragen. Es ist außerdem festzuhalten, daß das Vorhandensein
von Verunreinigungen in dem Reaktionssystem die Bildung der
gewünschten Poly-β-alanin-Verbindung störend beeinflußt. Es
wird daher bevorzugt, jegliche Verunreinigungen so weit wie
möglich aus dem Reaktionssystem zu entfernen.
Durch Polymerisation von Acrylamid mit Hilfe des erfindungsgemäßen
Verfahrens wird ein Reaktionsgemisch erhalten, welches
das Polymerisationsprodukt enthält.
Das Polymerisationsprodukt ist entweder eine Poly-β-alanin-
Verbindung (I) oder ein Gemisch aus einer Poly-β-alanin-Verbindung (I)
und einer Poly-β-alanin-Verbindung (II), in Abhängigkeit
von der Polymerisationstemperatur. Dies ist darauf
zurückzuführen, daß dann, wenn die Polymerisationstemperatur
einen gewissen Grenzwert unterschreitet, als Ergebnis der
Polymerisation nur eine Poly-β-alanin-Verbindung (I) gebildet
wird, daß jedoch dann, wenn die Polymerisationstemperatur bei
einem bestimmten Temperaturwert oder darüber liegt, eine
Poly-β-alanin-Verbindung (II) zusammen mit einer Poly-β-alanin-
Verbindung (I) gebildet wird. Die Temperatur, bei der die Bildung
der Poly-β-alanin-Verbindung (II) beginnt, schwankt in
Abhängigkeit von dem Mengenverhältnis des Erdalkalimetallalkoholats
zu dem Acrylamid. Im allgemeinen wird jedoch dann,
wenn die Polymerisationstemperatur über etwa 95°C bis etwa
140°C beträgt, die Poly-β-alanin-Verbindung (II) gebildet, und
je weiter die Polymerisationstemperatur in diesem Temperaturbereich
erhöht wird, umso stärker steigt der Anteil der Poly-β-
alanin-Verbindung (II) in dem Polymerisationsprodukt an. So
enthält beispielsweise das durch Lösungspolymerisation erhaltene
Polymerisationsprodukt normalerweise die Poly-β-alanin-
Verbindung (II) in einer Menge von 0%, wenn die Polymerisationstemperatur
bei etwa 90°C liegt, und von etwa 1 Gew.-%,
wenn die Polymerisationstemperatur etwa 120°C beträgt. Wird
andererseits beispielsweise die Massepolymerisation unter
Anwendung von 1/10 000 Mol eines Erdalkalimetall-alkoholats
pro Mol Acrylamid unter stufenweisem Erhitzen während 1,5 Stunden
bei 100°C, während 1,5 Stunden bei 110°C, während 1,5 Stunden
bei 120°C und danach während 1,5 Stunden bei 140°C durchgeführt,
so enthält das Polymerisationsprodukt etwa 3 bis 10
Gew.-% der Poly-β-alanin-Verbindung (II).
Wenn das Polymerisationsprodukt nur aus der Poly-β-alanin-
Verbindung (I) besteht, kann die Poly-β-alanin-Verbindung (I)
durch Isolieren des Polymerisationsprodukts, d. h. der Poly-β-
alanin-Verbindung (I), aus dem Reaktionsgemisch erhalten werden.
Wenn andererseits das Polymerisationsprodukt ein Gemisch
aus den Poly-β-alanin-Verbindungen (I) und (II) darstellt,
kann die Poly-β-alanin-Verbindung (I) durch Abtrennen des
Polymerisationsprodukts aus dem Reaktionsgemisch und anschließendes
Isolieren der Poly-β-alanin-Verbindung (I) aus dem Polymerisationsprodukt
erhalten werden. Außerdem kann die Poly-β-
alanin-Verbindung (II) dadurch erhalten werden, indem diese
Poly-β-alanin-Verbindung (II) aus einem Polymerisationsprodukt
isoliert wird, welches ein Gemisch aus den Poly-β-alanin-Verbindungen
(I) und (II) darstellt.
Darüberhinaus kann die Poly-β-alanin-Verbindung (II) erhalten
werden, indem das Reaktionsgemisch auf etwa 140°C bis etwa 180°C
erhitzt wird, um die Menge der Poly-β-alanin-Verbindung (II) zu
erhöhen, das Polymerisationsprodukt aus dem durch Erhitzen gebildeten
Reaktionsgemisch isoliert und schließlich die Poly-β-
alanin-Verbindung (II) aus dem Polymerisationsprodukt gewonnen
wird.
Darüberhinaus kann die Poly-β-alanin-Verbindung (II) erhalten
werden, indem die Poly-β-alanin-Verbindung (I) auf etwa 140°C
bis etwa 180°C erhitzt wird, um einen Teil der Poly-β-alanin-
Verbindung (I) in die Poly-β-alanin-Verbindung (II) umzuwandeln,
und die gebildete Poly-β-alanin-Verbindung (II) aus der nicht
umgewandelten Poly-β-alanin-Verbindung (I) abgetrennt wird.
Wenn das Reaktionsgemisch oder die Poly-β-alanin-Verbindung (I)
auf eine Temperatur von mehr als 180°C erhitzt wird, besteht
die Tendenz, daß das gebildete Gemisch aus Poly-β-alanin-Verbindungen
(I) und (II) in nachteiliger Weise verfärbt und/oder
zersetzt wird. Die erwähnte Methode des Erhitzens des Reaktionsgemisches
oder der Poly-β-alanin-Verbindung (I) kann während
etwa 0,5 Stunden bis etwa 24 Stunden vorgenommen werden. Durch
das vorstehend erwähnte Erhitzen wird der Anteil der Poly-β-
alanin-Verbindung (II), bezogen auf die Gesamtmenge aus Poly-β-
alanin-Verbindungen (I) und (II), auf einen Wert bis zu 80 Gew.-%
erhöht.
Die Isolierung des Polymerisationsprodukts aus dem Reaktionsgemisch
kann in folgender Weise vorgenommen werden. Wenn die
Polymerisation als Lösungspolymerisation durchgeführt wird,
enthält das Reaktionsgemisch das Polymerisationsprodukt, nicht
umgesetztes Acrylamid und ein Lösungsmittel. Das Polymerisationsprodukt
kann daher isoliert werden, indem das Reaktionsgemisch
der Filtration unterworfen wird, um das Lösungsmittel
zu entfernen, und danach der Rückstand mit einem geeigneten
Lösungsmittel für Acrylamid ausgewaschen wird, um das nicht
umgesetzte Acrylamid zu entfernen. Wenn die Polymerisation
als Massepolymerisation durchgeführt wird, enthält das Reaktionsgemisch
das Polymerisationsprodukt und nicht umgesetztes
Acrylamid. Das Polymerisationsprodukt kann daher durch Waschen
des Reaktionsgemisches mit einem geeigneten Lösungsmittel für
Acrylamid zur Entfernung des nicht umgesetzten Acrylamids isoliert
werden. Als geeignetes Lösungsmittel für Acrylamid ist
Aceton oder dergleichen zu erwähnen.
Zum Isolieren der Poly-β-alanin-Verbindung (I) aus einem
Gemisch der Poly-β-alanin-Verbindungen (I) und (II) kann das
Gemisch in ein geeignetes Lösungsmittel gegeben werden, um
die Poly-β-alanin-Verbindung (I) zu lösen, und die gebildete
Lösung der Poly-β-alanin-Verbindung (I) abgezogen werden. Andererseits
kann Poly-β-alanin-Verbindung (II) dadurch aus einem
Gemisch aus den Poly-β-alanin-Verbindungen (I) und (II) isoliert
werden, indem das Gemisch in ein geeignetes Lösungsmittel
gegeben wird, um die Poly-β-alanin-Verbindung (I) aufzulösen,
und der nicht gelöste Anteil entfernt wird. Als geeignetes Lösungsmittel
für die Poly-β-alanin-Verbindung (I) kann Ameisensäure,
Wasser und dergleichen erwähnt werden.
Eine weitere Ausführungsform der Erfindung betrifft eine Polyacetalharz-
Zusammensetzung, die folgende Bestandteile enthält:
60 bis 99,99 Gew.-% eines Polyacetalharzes und
0,01 bis 3 Gew.-% mindestens einer unter den nachstehenden Verbindungen (I′) und (II′) ausgewählten Verbindung:
(I′) Poly-β-alanin-Verbindung, die umfaßt:
(X) Monomereinheiten der Formel
60 bis 99,99 Gew.-% eines Polyacetalharzes und
0,01 bis 3 Gew.-% mindestens einer unter den nachstehenden Verbindungen (I′) und (II′) ausgewählten Verbindung:
(I′) Poly-β-alanin-Verbindung, die umfaßt:
(X) Monomereinheiten der Formel
(CH2CH2CONH), und
(Y) Monomereinheiten der Formel
wobei der Gehalt an Einheiten (Y) im Bereich von 1,4 bis
10 mMol pro g der Verbindung liegt und
die Verbindung (I′) in Ameisensäure löslich ist, und
(II′) Poly-β-alanin-Verbindung, die umfaßt:
(X) Monomereinheiten der Formel
die Verbindung (I′) in Ameisensäure löslich ist, und
(II′) Poly-β-alanin-Verbindung, die umfaßt:
(X) Monomereinheiten der Formel
(CH2CH2CONH), und
(Y) Monomereinheiten der Formel
wobei der Gehalt an Einheiten (Y) im Bereich von 1,4 bis
10 mMol pro g der Verbindung liegt und
die Verbindung (II′) in Ameisensäure unlöslich ist.
Der auf 100 Gew.-% fehlende Anteil der Polyacetalharz-Zusammensetzung
kann aus üblichen Zusätzen für Polyacetalharz bestehen.
In den erfindungsgemäßen Poly-β-alanin-Verbindungen (I′) und (II′)
liegt der Gehalt an Einheiten (Y) im Bereich von 1,4 bis 10 mMol,
vorzugsweise 1,4 bis 9,0 mMol pro g der Verbindung. Wenn einem
Polyacetalharz eine Poly-β-alanin-Verbindung einverleibt wird,
in welcher dieser Gehalt außerhalb des angegebenen Bereiches
liegt, kann die Wirkung einer Verbesserung der Wärmebeständigkeit
des Polyacetalharzes nicht erzielt werden.
Die Poly-β-alanin-Verbindungen (I′) und (II′) sind grundsätzlich
verschieden von einem bloßen Gemisch aus Poly-β-alanin und Polyacrylamid.
Selbst dann, wenn ein Gemisch aus Poly-β-alanin und
Polyacrylamid einem Polyacetalharz einverleibt wird, so ist es
nicht möglich, die Wirkung zu erzielen, daß die Wärmebeständigkeit
des Harzes verbessert wird, ohne daß eine thermische Verfärbung des
Harzes verursacht wird.
Es ist wünschenswert, daß die Poly-β-alanin-Verbindung (I′) eine
reduzierte Viskosität (η sp/c) von 0,5 bis 15 dl/g, vozugsweise
1 bis 10 dl/g und insbesondere 2 bis 5 dl/g, gemessen bei 35°C
an einer 1%igen (Gewicht/Volumen) Lösung der Verbindung in
Ameisensäure, aufweist. Die Verbindung (I′) kann im wesentlichen
in der Weise hergestellt werden, die für die Herstellung
der Verbindung (I) erläutert wurde. Der gewünschte Grad
der reduzierten Viskosität kann erreicht werden, indem die
Reaktionstemperatur, Reaktionsdauer und dergleichen bei der
Polymerisation von Acrylamid mit Hilfe eines Erdalkalimetall-
alkoholats in einer Menge innerhalb des vorstehend erwähnten
Bereiches in geeigneter Weise geregelt werden. Die Verbindung
(II′) kann auch im wesentlichen in gleicher Weise hergestellt
werden, wie sie für die Herstellung der Verbindung (II)
erläutert wurde.
Der Anteil des Polyacetalharzes in der erfindungsgemäßen Polyacetalharz-
Zusammensetzung beträgt 60 bis 99,99 Gew.-%, bezogen
auf die Zusammensetzung.
Die erfindungsgemäße Polyacetalharz-Zusammensetzung enthält
eine oder beide der Poly-β-alanin-Verbindungen (I′) und (II′)
in einer Menge von 0,01 bis 3 Gew.-%, vorzugsweise 0,05 bis
1 Gew.-%, bezogen auf die Zusammensetzung. Wenn die Menge
weniger als 0,01 Gew.-%, bezogen auf die Zusammensetzung, beträgt,
kann die Wirkung der Poly-β-alanin-Verbindung als Wärmestabilisator
nicht ausreichend in Erscheinung treten. Die Anwendung
der Poly-β-alanin-Verbindung in einer Menge von mehr
als 3 Gew.-%, bezogen auf die Zusammensetzung, ist nachteilig
aus wirtschaftlichen Gründen.
Zu Beispielen für Polyacetalharze, die als Bestandteil der
erfindungsgemäßen Polyacetalharz-Zusammensetzung vorliegen
können, gehören Polyoxymethylen, das aus Formaldehyd oder einem
cyclischen Oligomeren des Formaldehyds, wie Trioxan, erhältlich
ist, und Copolymere von Formaldehyd oder Trioxan und
einem cyclischen Ether. Zu Beispielen für diesen cyclischen
Ether gehören Ethylenoxid, Propylenoxid, Isobutylenoxid, Styroloxid
und Cyclohexenoxid. Als Polyoxymethylen kann vorteilhaft
ein Polymeres mit einem Schmelzindex von 0,01 bis 70 g/
10 min, vorzugsweise 0,1 bis 65 g/10 min, gemessen bei einer
Temperatur von 190°C unter einer Belastung von 2,16 kg gemäß
der Methode ASTM-D1238-57T, eingesetzt werden.
Die erfindungsgemäße Polyacetalharz-Zusammensezung kann beispielsweise
in Form von Pellets, Flocken oder dergleichen angewendet
werden. Die Polyacetalharz-Zusammensetzung gemäß der
Erfindung kann hergestellt werden, indem ein Polyacetalharz,
eine Poly-β-alanin-Verbindung (I′) und/oder eine Poly-β-alanin-
Verbindung (II′) und gegebenenfalls beliebige Additive mit
Hilfe üblicher Methoden vermischt werden.
Der erfindungsgemäßen Polyacetalharz-Zusammensetzung können
verschiedene üblicherweise angewendete Additive oder Zusätze
einverleibt werden, die dem Anwendungszweck der Zusammensetzung
entsprechen. Zu Beispielen für solche Additive gehören Antioxidationsmittel,
Ultraviolett-Absorber, Gleitmittel, Pigmente,
anorganische Füllmittel und dergleichen.
Zu Beispielen für Antioxidationsmittel gehören Antioxidationsmittel
des Phenol-Typs und des Amidin-Typs, z. B. Amidin-Verbindungen,
wie sie in der veröffentlichten japanischen Patentanmeldung
Nr. 40-21 148/1965 beschrieben sind. Antioxidationsmittel
dieser Typen können in einer Menge von 0,01 bis 1 Gew.-%,
bezogen auf die Zusammensetzung, angewendet werden. Außerdem
können Antioxidationsmittel vom Typ der sterisch gehinderten
Amine in einer Menge von 0,001 bis 3 Gew.-%, bezogen auf die
Zusammensetzung, angewendet werden.
Als Ultraviolett-Absorber eignen sich beispielsweise solche
vom Benzotriazol-Typ, Benzophenon-Typ, Oxalsäureanilid-Typ,
Salicylat-Typ, Benzoat-Typ, Acrylat-Typ und Nickelverbindungen.
Sie können in einer Menge von 0,01 bis 3 Gew.-%, bezogen auf
die Zusammensetzung, eingesetzt werden.
Als Gleitmittel eignen sich beispielsweise solche des Ether-
Typs, Ester-Typs, Amid-Typs oder Borsäureester-Typs. Auch aliphatische
Alkohole mit 12 bis 22 Kohlenstoffatomen können als
Gleitmittel verwendet werden. Geeignet sind außerdem Gleitmittel,
die in der JA-OS 61-1 23 652/1986 beschrieben sind. Diese
Gleitmittel können in einer Menge von 0,01 bis 7 Gew.-%, bezogen
auf die Zusammensetzung, eingesetzt werden.
Zu geeigneten Pigmenten gehören beispielsweise anorganische
Pigmente, wie Metallpulver, Oxide, Sulfide, Chromate etc. von
Al, Ti, Cr, Fe, Co. Zu erwähnen sind außerdem Pigmente des
Perylen-Typs, Anthrachinon-Typs, Indigo-Typs, Dioxan-Typs,
Chinacridon-Typs, Monoazo-Typs, Diazo-Typs, Polyazo-Typs,
Phthalocyanin-Typs, Isoindolenon-Typs und Chinophthalon-Typs.
Außerdem kann auch Ruß angewendet werden.
Zu Beispielen für anorganische Füllstoffe gehören auch die
Füllstoffe, die in der JA-OS 60-22 846/1985 beschrieben sind.
Im Vergleich mit den üblichen Polyacetal-Zusammensetzungen, denen
ein durch Kondensationspolymerisation gebildetes Polyamid einverleibt
ist, besitzt die erfindungsgemäße Polyacetalharz-Zusammensetzung
ausgezeichnete thermische Stabilität, selbst wenn
Additive, wie Pigmente und Ruß, der Masse einverleibt sind.
Die erfindungsgemäße Zusammensetzung ist außerdem überlegen
im Hinblick auf die Beständigkeit gegen thermische Verfärbung.
Aus diesem Grund kann die erfindungsgemäße Polyacetalharz-Zusammensetzung
in geeigneter Weise als Formmasse für verschiedene
Anwendungszwecke eingesetzt werden.
Der Grund dafür, daß die Poly-β-alanin-Verbindungen (I′) und
(II′) diese überlegenen Wirkungen als Wärmestabilisator für
ein Polyacetalharz, die vorstehend erläutert wurden, besitzen,
ist noch nicht aufgeklärt worden. Es wird jedoch angenommen,
daß der Grund darin liegt, daß die genannten Poly-β-alanin-
Verbindungen die Einheiten (Y) und die Einheiten (X) aufweisen
und daß die Endgruppen der Poly-β-alanin-Verbindungen verschieden
von den Endgruppen der durch Kondensationspolymerisation
gebildeten Polyamide, die normalerweise als Wärmestabilisator
für Polyacetalharze verwendet werden, sind.
Die Endgruppen der üblicherweise angewendeten Polyamide sind
-NH2 und -COOH. Diese Gruppen haben eine nachteilige Wirkung
auf die Wärmebeständigkeit und Verfärbungsbeständigkeit des
Polyacetalharzes, während die Endgruppen der Poly-β-alanin-
Verbindungen (I′) und (II′) -CONH2, -CH=CH2 und ROCH2CH2-
(worin R eine Alkylgruppe ist) sind. Es wird angenommen, daß
diese spezifischen Endgruppen der Poly-β-alanin-Verbindungen
keine nachteilige Wirkung auf die Wärmebeständigkeit und Verfärbungsbeständigkeit
eines Polyacetalharzes haben.
Die Erfindung wird nachstehend ausführlicher unter Bezugnahme
auf die folgenden Beispiele beschrieben, auf die sie jedoch
nicht beschränkt sein soll.
In den nachstehenden Beispielen und Vergleichsbeispielen wurden
die Eigenschaften von Polymeren und Polymergemischen mit Hilfe
folgender Methoden bestimmt.
- (1) Bestimmung der reduzierten Viskosität:
5 g eines Polymeren werden in 100 ml Ameisensäure gegeben und das gebildete Gemisch wird 2 Stunden bei Raumtemperatur gerührt, um das Polymere abzulösen. Die gebildete Lösung wird unter vermindertem Druck filtriert, wobei eine reine Lösung gebildet wird. Zu der so erhaltenen Lösung werden 500 ml Methanol gegeben, um das in Lösung befindliche Polymere auszufällen. Das ausgefällte Polymere wird unter vermindertem Druck bei 80°C 10 Stunden lang mit Hilfe eines Vakuumtrockners getrocknet, wobei eine Polymerprobe erhalten wird. Die so erhaltene Polymerprobe wird bei 25°C in 100 ml Ameisensäure oder in einer mindestens 99 gew.-%igen wässerigen Lösung von Ameisensäure gelöst, wobei eine Probelösung mit einer Konzentration (c) von 1 g/dl gebildet wird. Die so erhaltene Probelösung wird der Messung der reduzierten Viskosität unter Anwendung eines Ostwald- Viscometers in einem bei 35°C gehaltenen Bad unterworfen.
Die reduzierte Viskosität (η sp/c) wird nach folgender Formel errechnet: worin t die zum Tropfen der Probelösung benötigte Zeit (sec) und t 0 die zum Tropfen der Ameisensäure oder der vorstehend erwähnten Ameisensäurelösung erforderliche Zeit (sec) bedeuten. - (2) Bestimmung des Gehalts an Einheiten (Y):
0,71 g einer Polymerprobe und 50 ml einer 40 gew.-%igen wässerigen Lösung von Kaliumhydroxid werden in einen mit Rührer und Kühler versehenen Kolben gegeben. Gesondert davon werden 60 ml 0,1 n H2SO4 in einen anderen Kolben gegeben und das Ende des Kühlers wird in die H2SO4 eingetaucht. Die Polymerprobe und die Kaliumhydroxidlösung in dem Kolben werden während 20 Minuten auf eine Temperatur von 110 bis 115°C unter Rühren erhitzt, wobei die primären Amidgruppen unter Bildung von Ammoniak hydrolysiert werden. Nach dem Abkühlen der Flüssigkeit in dem Kolben auf Raumtemperatur werden 50 ml Methanol zu der Flüssigkeit zugesetzt, wonach erhitzt wird, so daß die Temperatur der Flüssigkeit in dem Kolben innerhalb von 60 Minuten auf 95°C ansteigt, wobei das Methanol zusammen mit dem Ammoniak abdestilliert wird. Das Destillat wird kondensiert und in die H2SO4 eingeleitet. Die erhaltene Lösung wird der Titration mit 0,1 n NaOH unter Verwendung von Methylrot als Indikator unterworfen, um die Menge an Ammoniak zu bestimmen. Der Gehalt der Einheiten (Y) wird nach folgender Formel errechnet: C(Y) (mMol pro Gramm) = (V 0-V) × 0,1/0,71worin C(Y) der Gehalt der Monomereinheiten (Y), V 0 das ursprüngliche Volumen (ml) der 0,1 n H2SO4 und V das für die Titration verwendete Volumen (ml) an 0,1 n NaOH bedeuten. - (3) Test der Wärmebeständigkeit:
Die Wärmebeständigkeit eines Polymeren wird durch den Gewichtsverlust (%) beim Erhitzen auf eine Temperatur von 250°C während einer Dauer von 15 min bestimmt. Der Gewichtsverlust von etwa 50 mg eines Probe-Polymeren wird unter einem Strom von gasförmigem Stickstoff mit Hilfe eines Thermogravimetrie/Differential- Thermoanalysators (TG/DTA) (Modell SSC-560 GH, hergestellt und vertrieben von Seiko Instruments Inc., Tokyo, Japan) gemessen. - (4) Verfärbungstest:
Eine Polymer-Probe wird in dem Zylinder einer 28,3 g-Spritzgußmaschine während einer Dauer von 20 Minuten auf eine Temperatur von 230°C erhitzt und dann zur Herstellung eines Prüfkörpers in eine Form eingespritzt. Die Färbung des Prüfkörpers wird beobachtet und nach der nachstehenden Bewertung klassifiziert. BewertungFärbungAweiß Bgelb Chell-gelbbraun Dhellbraun Ebraun - (5) Adhäsionstest
An einem Polymerfilm, der durch Auftragen einer Polymerlösung auf eine Glasplatte und anschließendes Entfernen des Lösungsmittels aus der Lösung auf der Glasplatte ausgebildet worden ist, wird das Haftvermögen des Films an der Glasplatte in folgender Weise gemessen. Zunächst wird mit Hilfe eines scharfkantigen Messers ein gitterförmiges Muster in Form von Quadraten von 1 mm× 1 mm in der Weise in den Film geschnitten, daß die Kante des Messers durch die gesamte Dicke des Films bis auf die Oberfläche der Glasplatte einschneidet. Dann wird ein Cellophan- Klebeband einer Breite von 15 mm so auf den Film aufgetragen, daß die klebrige Seite des Bandes an der freien Oberfläche des Films anhaftet. Das Band wird dann rasch von Hand abgezogen, um das Haftvermögen des Films an der Glasplatte zu prüfen.
In ein mit einem Rührer versehenes 2 l-Reaktionsgefäß wurden
1,6 l Xylol als Lösungsmittel und 0,178 g (1/10 000 Mol, bezogen
auf 1 Mol Acrylamid) Calcium-n-propylat als Katalysator gegeben.
Der Katalysator wurde in einem Lösungsmittel gut dispergiert,
wonach 800 g Acrylamid zu der Dispersion gegeben wurden. Das
Gemisch wurde unter einem Strom von gasförmigem Stickstoff bei
einer Temperatur von 90°C während einer Dauer von 4 Stunden
gerührt, um die Polymerisationsreaktion des Acrylamids durchzuführen.
Im Verlauf der Polymerisationsreaktion trat die Abscheidung
des Polymerisationsprodukts aus der Lösung ein. Nach
Beendigung der Polymerisation wurde das Gemisch ruhig stehengelassen
und dann mit Hilfe eines Glasfilters filtriert. Das
abfiltrierte Polymerisationsprodukt wurde mit Hilfe einer mit
Schaufeln versehenen Hochgeschwindigkeits-Rotationspulvermühle
pulverisiert, wobei ein pulverförmiges Produkt mit einem durchschnittlichen
Teilchendurchmesser von 0,5 mm oder weniger erhalten
wurde. Das pulverförmige Produkt wurde mit Aceton gewaschen
und unter vermindertem Druck von etwa 6,7 × 10-3 bar
(5 Torr) bei einer Temperatur von 70°C während 24 Stunden getrocknet.
Die Menge des so erhaltenen trockenen Produkts betrug
769 g (Ausbeute 96,1%).
Das getrocknete Produkt wurde der IR-Spektrophotometrie (KBr-
Methode) unter Verwendung eines IR-Spektrophotometers, Modell
J1R-100 (hergestellt und vertrieben durch Nippon Denshi K. K.,
Japan) unterworfen. Das IR-Spektrum des Produkts, das in Fig. 1
dargestellt ist, zeigte die folgenden für Amidgruppen charakteristischen
Absorptionsbanden:
Wellenzahl, cm-1Gruppe
3290sekundäres Amid (-CONH-)
1638sekundäres Amid (-CONH-)
1535sekundäres Amid (-CONH-)
1108sekundäres Amid (-CONH-)
972sekundäres Amid (-CONH-)
3355primäres Amid (-CONH2)
3190primäres Amid (-CONH2)
1658primäres Amid (-CONH2)
1617primäres Amid (-CONH2)
Das getrocknete Produkt wurde außerdem der Messung des 13C-
NMR-Spektrums unterworfen, wobei ein NMR-Spektrometer, Modell
JNN-GX270 (Nippon Denshi K. K., Japan) verwendet wurde. Das
13C-NMR-Spektrum des Produkts zeigte nachstehende Signale, die
den folgenden Gruppen zugeordnet werden können. Das NMR-
Spektrum ist in Fig. 2 dargestellt.
Durch Untersuchung des IR- und des NMR-Spektrums wurde bestätigt,
daß das Produkt ein Polymeres war, welches in regelloser Anordnung
aus den Monomereinheiten (X) der Formel (CH2CH2CONH) und
den Monomereinheiten (Y) der Formel
gebildet ist.
Der Gehalt des Polymeren an Einheiten (Y) betrug 5,5 mMol pro
g des Polymeren und die reduzierte Viskosität des Polymeren
betrug 2,3 dl/g bei 35°C. Das Produkt zersetzte sich bei etwa
330°C. Der Calciumgehalt des Produkts betrug 53 ppm.
Das Produkt zeigte Filmbildungseigenschaften. Durch Auflösen
des Produkts in heißem Wasser, Gießen der gebildeten wässerigen
Lösung auf eine Teflon® (Warenzeichen der E. I. Du Pont)-Platte,
so daß die Lösung eine etwa 1 mm dicke Schicht auf der Platte
bildete, und Trocknen der Schicht in einem Heißluftofen bei
einer Temperatur von etwa 120°C wurde ein Film erhalten.
Die in Beispiel 1 beschriebene Verfahrensweise wurde im wesentlichen
wiederholt, mit der Abänderung, daß die Art des Katalysators,
das Molverhältnis von Katalysator zu Acrylamid, die
Reaktionstemperatur und Reaktionsdauer in der in Tabelle 2
angegebenen Weise verändert wurden. Der Gehalt an Einheiten (Y)
in dem Produkt (mMol pro g) und die Ausbeute des so erhaltenen
Produkts sind in Tabelle 2 angegeben. Durch die Untersuchung
der für die Produkte erhaltenen IR- und NMR-Spektren wurde
bestätigt, daß das Produkt aus Monomereinheiten (X) der Formel
(CH2CH2CONH) und Monomereinheiten (Y) der Formel
in regelloser Verteilung bestand.
Die in Beispiel 1 beschriebene Verfahrensweise wurde im wesentlichen
wiederholt, mit der Abänderung, daß der Katalysator
in einer solchen Menge zugesetzt wurde, daß das Molverhältnis
von Katalysator zu Acrylamid 1/30 betrug. Das erhaltene Produkt
hatte einer reduzierte Viskosität von 1,4 dl/g. Der Gehalt an
Einheiten (Y) in dem Produkt betrug 0,4 mMol pro g des Produkts.
Die Menge des getrockneten Produkts betrug 785,6 g (Ausbeute
98,2%).
Das Produkte hatte jedoch keine Filmbildungseigenschaft. Wenn
nämlich das Produkt in heißem Wasser gelöst wurde, die gebildete
wässerige Lösung auf eine Teflon®-Platte gegossen wurde, so
daß die Lösung auf der Oberfläche der Platte eine Schicht einer
Dicke von etwa 1 mm bildete, die Schicht in einem Heißluftofen
bei einer Temperatur von etwa 120°C getrocknet wurde, konnte
kein Film erhalten werden.
Die in Beispiel 1 beschriebene Verfahrensweise wurde im wesentlichen
wiederholt, mit der Abänderung, daß die Polymerisation
von Acrylamid 4 Stunden lang bei 90°C und weitere 4 Stunden lang
bei 120°C durchgeführt wurde. Das gebildete Produkt hatte eine
reduzierte Viskosität von 13,8 dl/g. Das Produkt enthielt eine
in Ameisensäure unlösliche Substanz. Der Gehalt an Einheiten (Y)
in dem Polymeren betrug 6,06 mMol pro g des Polymeren.
Die Polymerisation von Acrylamid wurde in einer Doppelrohr-
Vorrichtung durchgeführt, die aus einem Innenrohr aus rostfreiem
Stahl mit einem Innendurchmesser von 1,0 cm, einem Außendurchmesser
von 1,3 cm und einer Länge von 30 cm und einem Außenrohr
aus rostfreiem Stahl mit einem Innendurchmesser von 3,0 cm,
einem Außendurchmesser von 3,5 cm und einer Länge von 30 cm bestand
und in der Siliconöl als Heizmedium durch den Raum zirkulierte,
der zwischen der äußeren Oberfläche des Innenrohrs und
der inneren Oberfläche des Außenrohrs ausgebildet war. Während
des Betriebs wurden 20 g Acrylamid als Monomeres und 0,0044 g
(1/10 000 Mol auf ein Mol des Monomeren) Calciumdipropoxid
als Katalysator gleichförmig vermischt und das gebildete Gemisch
wurde in das Innenrohr der Vorrichtung gegeben. Das Innenrohr
wurde mit Hilfe einer Vakuumpumpe auf etwa 8 × 10-2 bar (60 Torr)
evakuiert und gasförmiger Stickstoff wurde in das Innenrohr bis
auf etwa 1 bar (760 Torr) eingeleitet. Das Monomere in dem Innenrohr
wurde durch die Zirkulation des auf 90°C erhitzten Siliconöls
durch den zwischen dem Innenrohr und dem Außenrohr gebildeten
Zwischenraum vollständig geschmolzen. Dann wurde die Temperatur
des als Heizmedium zikulierenden Siliconöls auf 100°C erhöht
und während 1,5 Stunden bei diesem Wert gehalten, danach auf
110°C erhöht und während 1,5 Stunden bei diesem Wert gehalten
und schließlich weiter auf 120°C erhöht und während 1,5 Stunden
bei dieser Temperatur gehalten, danach auf 130°C erhöht und
während 1,5 Stunden bei dieser Temperatur gehalten und schließlich
auf 170°C erhöht und während 3 Stunden bei 170°C gehalten.
Danach wurde das Reaktionsgemisch auf Raumtemperatur abgekühlt.
Ein stabförmiges Polymeres wurde aus dem Innenrohr aus rostfreiem
Stahl entnommen. Das stabförmige Polymere wurde mit
Aceton gewaschen, um nicht umgesetztes Monomeres zu entfernen
und unter vermindertem Druck von etwa 6,7 mbar (5 Torr) bei
einer Temperatur von 70°C während einer Dauer von 24 Stunden
getrocknet.
Der Umsatz, definiert durch die nachstehende Formel
betrug 98%. Der Gehalt an Einheiten (Y) in dem Polymeren betrug
6,41 mMol pro g des Polymeren. Das so gebildete Polymere
bestand zu 60% aus einem in Ameisensäure löslichen Anteil und
40% eines in Ameisensäure unlöslichen Anteils. Die reduzierte
Viskosität des in Ameisensäure löslichen Anteils des Polymeren
6,1 dl/g.
100 Gew.-Teile eines pulverförmigen Polyoxymethylenharzes (mit
einem Schmelzindex von 15,4 g/10 min, gemessen bei einer Temperatur
von 190°C unter einer Belastung von 2,16 kg gemäß ASTM-
D1238-57T), dessen Molekülenden acetyliert waren, 0,25 Gew.-Teil
2,2′-Methylenbis-(4-methyl-6-t-butylphenol) als Antioxidans
und 0,5 Gew.-Teil jeder der in Beispielen 1 bis 7 hergestellten
Poly-β-alanin-Verbindungen wurden in einem Henschel-Mischer
vermischt. Das so hergestellte Gemisch wurde mit Hilfe einer
Strangpresse bei einer Temperatur von 200°C zu Pellets verarbeitet.
Die gebildeten Pellets wurden bei einer Temperatur von
80°C in Heißluft während einer Dauer von 14 Stunden getrocknet.
Die getrockneten Pellets wurden der Prüfung der Wärmebeständigkeit
und der Verfärbungsbeständigkeit unterworfen. Die dabei
erzielten Ergebnisse sind in Tabelle 3 gezeigt.
Die in Beispiel 8 beschriebene Verfahrensweise wurde im wesentlichen
wiederholt, mit der Abänderung, daß ein Terpolymeres aus
35% Hexamethylenadipamid, 27% Hexamethylensebacamid und 38%
Caprolactam (beschrieben in der veröffentlichten japanischen
Patentanmeldung 34-5 440) anstelle der Poly-β-alanin-Verbindungen
mit einer primären Amidgruppe eingesetzt wurde. Die Ergebnisse
sind in Tabelle 3 gezeigt.
Die in Beispiel 8 beschriebene Verfahrensweise wurde im wesentlichen
wiederholt, mit der Abänderung, daß ein Gemisch aus
einem Copolymeren von Ethylen und Methylacrylat und, dispergiert
in dem Copolymeren, Polyhexamethylenadipamid, das in der JA-OS
53-78 255 beschrieben ist, anstelle der Poly-β-alanin-Verbindungen
verwendet wurde, und daß dieses Gemisch in einer Menge von
0,5 Gew.-Teil, bezogen auf die Menge der Polyamideinheit in
dem Gemisch, zugesetzt wurde. Die dabei erhaltenen Ergebnisse
sind in Tabelle 3 gezeigt.
100 Gew.-Teile des gleichen pulverförmigen Polyoxymethylenharzes,
das in Beispiel 8 verwendet worden war, 0,25 Gew.-Teil
2,2′-Methylenbis-(4-methyl-6-t-butylphenol) als Antioxidans,
0,5 Gew.-Teil jeder der in Beispielen 1 und 2 synthetisierten
Poly-β-alanin-Verbindungen und 0,2 Gew.-Teil Ruß oder 0,2 Gew.-
Teil Titanoxid als Additiv wurden in einem Henschel-Mischer gemischt.
Das so erhaltene Gemisch wurde mit Hilfe einer Strangpresse
bei einer Temperatur von 200°C zu Pellets verarbeitet.
Die gebildeten Pellets wurden während einer Dauer von 14 Stunden
in Heißluft einer Temperatur von 80°C getrocknet. Die getrockneten
Pellets wurden der Prüfung der Wärmebeständigkeit unterworfen,
deren Ergebnisse in Tabelle 4 gezeigt sind.
Die in Beispiel 9 beschriebene Verfahrensweise wurde im wesentlichen
wiederholt, mit der Abänderung, daß das in Vergleichsbeispiel
2 verwendete Terpolymere anstelle der Poly-β-
alanin-Verbindungen eingesetzt wurde. Die Ergebnisse sind in
Tabelle 4 gezeigt.
Die in Beispiel 9 beschriebene Verfahrensweise wurde im wesentlichen
wiederholt, mit der Abänderung, daß das in Vergleichsbeispiel
3 verwendete Gemisch anstelle der Poly-β-alanin-Verbindungen
eingesetzt wurde. Die so erhaltenen Ergebnisse sind
in Tabelle 4 gezeigt.
Das Produkt aus Beispiel 1 wurde in heißem Wasser gelöst,
auf eine Glasplatte gegossen und getrocknet. Auf diese Weise
wurde ein Film auf der Glasplatte ausgebildet. Das Haftvermögen
des Films gegenüber der Glasplatte wurde mit Hilfe des
vorstehend beschriebenen Adhäsionstests geprüft. Bei dem Adhäsionstest
trat kein Ablösen des Films von der Glasplatte
auf, was zeigt, daß das Produkt ausgezeichnetes Haftvermögen
hatte.
200 g Wasser, das 1000 ppm der Poly-β-alanin-Verbindung aus
Beispiel 1 enthielt, wurden zu 10 g eines tonhaltigen Bodens
gegeben. Das erhaltene Gemisch wurde gut gerührt und
dann mit Hilfe eines Glasfilters filtriert. Die Filtrationsrate
betrug 0,09 m3/m2.h.
200 g Wasser wurden zu 10 g des gleichen tonhaltigen Bodens
gegeben, der in Beispiel 11 verwendet worden war. Das gebildete
Gemisch wurde gut gerührt und dann mit Hilfe eines Glasfilters
filtriert. Die Filtrationsrate betrug 0,03 m3/m2.h und war somit
nur ein Drittel der in Beispiel 11 erhaltenen Filtrationsrate.
Dies zeigte die Wirkung der Poly-β-alanin-Verbindung zum Agglomerieren
des Bodens.
10 Volumteile Ameisensäure wurden zu 1 Volumteil des in Beispiel
7 erhaltenen Polymeren gegeben. Das erhaltene Gemisch wurde gerührt
und filtriert, wobei eine in Ameisensäure lösliche Substanz
und eine in Ameisensäure unlösliche Substanz getrennt
erhalten wurden. Die in Ameisensäure unlösliche Substanz wurde
bei 100°C unter Vakuum getrocknet. Das Infrarot-Absorptionsspektrum
der in Ameisensäure unlöslichen Substanz ist in Fig. 3
gezeigt. Durch das Infrarot-Absorptionsspektrum gemäß Fig. 3
wurde bestätigt, daß die in Ameisensäure unlösliche Substanz
Monomereinheiten (X) der Formel (CH2CH2CONH) und Monomereinheiten
(Y) der Formel
enthielt.
Durch quantitative Bestimmung mit Hilfes der Alkalihydrolyse
wurde außerdem gefunden, daß der Gehalt an Einheiten (Y) in
der Substanz 6,06 mMol pro g der Substanz betrug.
Die in Ameisensäure unlösliche Substanz wurde nach der in Beispiel
8 beschriebenen Verfahrensweise in das Polyacetalharz eingemischt.
Dann wurden die Wärmebeständigkeit und Verfärbungsbeständigkeit
des erhaltenen Gemisches bestimmt. Dabei wurde
gefunden, daß der Gewichtsverlust beim Erhitzen lediglich 0,22%
betrug und die Bewertung der Verfärbung A war. Daraus ist ersichtlich,
daß die in Ameisensäure unlösliche Substanz einen
ausgezeichneten thermischen Stabilisator für das Polyacetalharz
darstellt.
Die in Ameisensäure unlösliche Substanz und die in Ameisensäure
lösliche Verbindung wurden jeweils der Differential-
Thermoanalyse mit Hilfe einer Analysevorrichtung Modell DSC-2
der Perkin Elmer Co., Ltd., USA, unterworfen. Bei der Analyse
wurde eine Probe von 5 mg mit einer Temperaturerhöhungsrate
von 20°C/min von 40°C auf 400°C erhitzt. Die dabei erhaltenen
Thermogramme sind in Fig. 4 und 5 gezeigt.
Ein pulverförmiges Polyoxymethylen-Copolymerharz, das 2 Gew.-%
-CH2-CH2-O- Gruppen enthielt und einen Schmelzindex von 9,0 g/
10 min, gemessen bei einer Temperatur von 190°C unter einer Belastung
von 2,16 kg gemäß ASTM-D1238-57T hatte, 0,25 Gew.-%
(bezogen auf die Gesamtmenge) IRGANOX 1010 (Antioxidans des
Phenol-Typs der Ciba-Geigy), 0,5 Gew.-%, bezogen auf die Gesamtmenge,
der in Beispiel 7 hergestellten Poly-β-alanin-
Verbindung und 0,1 Gew.-%, bezogen auf die Gesamtmenge, Melamin
wurden in einem Henschel-Mischer gemischt. Das so hergestellte
Gemisch wurde mit Hilfe einer Strangpresse bei einer Temperatur
von 200°C pelletisiert. Die erhaltenen Pellets wurden während
einer Dauer von 14 Stunden mit Heißluft bei einer Temperatur
von 80°C getrocknet. Die getrockneten Pellets wurden der Prüfung
der Wärmebeständigkeit unterworfen, deren Ergebnisse in
Tabelle 5 gezeigt sind.
Im wesentlichen die gleiche Verfahrensweise wie in Beispiel 13
wurde wiederholt, mit der Abänderung, daß die Anwendung der
Poly-β-alanin-Verbindung weggelassen wurde. Auf diese Weise
wurden Pellets hergestellt. An den Pellets wurden im wesentlichen
die gleichen Tests wie in Beispiel 13 durchgeführt und
die Ergebnisse dieser Tests sind ebenfalls in Tabelle 5 angegeben.
Ein pulverförmiges Polyoxymethylen-Copolymerharz, das 2 Gew.-%
-CH2-CH2-O- Gruppen enthielt und einen Schmelzindex von 9,0 g/
10 min, gemessen bei einer Temperatur von 190°C unter einer
Belastung von 2,16 kg gemäß ASTM-D1238-57T, hatte, die in Tabelle 6
angegebenen Additive und 0,5 Gew.-%, bezogen auf das
Gesamtgemisch, der in Beispiel 7 hergestellten Poly-β-alanin-
Verbindung wurden in einem Henschel-Mischer gemischt. Das so
hergestellte Gemisch wurde mit Hilfe einer Strangpresse bei
einer Temperatur von 200°C pelletisiert. Die erhaltenen Pellets
wurden während 14 Stunden in Heißluft bei einer Temperatur von
80°C getrocknet. Die getrockneten Pellets wurden dem Wärmebeständigkeitstest
unterworfen, dessen Ergebnisse in Tabelle 6
aufgeführt sind.
Im wesentlichen die gleiche Verfahrensweise wie in Beispiel 14
wurde wiederholt, mit der Abänderung, daß keine Poly-β-alanin-
Verbindung eingesetzt wurde. An den so hergestellten Pellets
wurden im wesentlichen die gleichen Tests wie in Beispiel 14
durchgeführt. Die Testergebnisse sind ebenfalls in Tabelle 6
gezeigt.
Claims (14)
1. Poly-β-alanin-Verbindung, die umfaßt:
(X) Monomereinheiten der Formel (CH2CH2CONH), und(Y) Monomereinheiten der Formel dadurch gekennzeichnet, daß der Gehalt an Monomereinheiten (Y) im Bereich von 1,4 bis 10 mMol pro g der Verbindung liegt und daß die Verbindung in Ameisensäure löslich ist und eine reduzierte Viskosität (η sp/c) von 2 bis 15 dl/g, gemessen bei 35°C an einer 1-%igen (Gewicht/Volumen) Lösung der Verbindung in Ameisensäure, aufweist.
(X) Monomereinheiten der Formel (CH2CH2CONH), und(Y) Monomereinheiten der Formel dadurch gekennzeichnet, daß der Gehalt an Monomereinheiten (Y) im Bereich von 1,4 bis 10 mMol pro g der Verbindung liegt und daß die Verbindung in Ameisensäure löslich ist und eine reduzierte Viskosität (η sp/c) von 2 bis 15 dl/g, gemessen bei 35°C an einer 1-%igen (Gewicht/Volumen) Lösung der Verbindung in Ameisensäure, aufweist.
2. Poly-β-alanin-Verbindung, die umfaßt:
(X) Monomereinheiten der Formel (CH2CH2CONH), und(Y) Monomereinheiten der Formel dadurch gekennzeichnet, daß der Gehalt an Mononereinheiten (Y) im Bereich von 1,4 bis 10 mMol pro g der Verbindung liegt und daß die Verbindung in Ameisensäure unlöslich ist.
(X) Monomereinheiten der Formel (CH2CH2CONH), und(Y) Monomereinheiten der Formel dadurch gekennzeichnet, daß der Gehalt an Mononereinheiten (Y) im Bereich von 1,4 bis 10 mMol pro g der Verbindung liegt und daß die Verbindung in Ameisensäure unlöslich ist.
3. Poly-β-alanin-Verbindung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß der Gehalt an
Einheiten (Y) im Bereich von 1,4 bis 9,0 mMol pro g der
Verbindung liegt.
4. Verfahren zur Herstellung einer Poly-β-alanin-Verbindung
durch Poymerisation von Acrylamid in Gegenwart eines Katalysators,
dadurch gekennzeichnet, daß als
Katalysator ein Alkoholat eines Erdalkalimetalls in einer
Menge von 1/500 Mol oder weniger pro Mol des Acrylamids
verwendet wird und die Polymerisation bis zur Bildung eines
Polymerisationsprodukts durchgeführt wird, welches umfaßt:
20 bis 100 Gew.-%, bezogen auf die Verbindungen (I) und (II),
einer Poly-β-alanin-Verbindung (I), welche
(X) Monomereinheiten der Formel (CH2CH2CONH), und(Y) Monomereinheiten der Formel umfaßt, wobei der Gehalt an Einheiten (Y) im Bereich von 1,4 bis 10 mMol pro g der Verbindung liegt, die Verbindung (I) in Ameisensäure löslich ist und eine reduzierte Viskosität (η sp/c) von 2 bis 15 dl/g, gemessen bei 35°C an einer 1-%igen (Gewicht/Volumen) Lösung der Verbindung in Ameisensäure, aufweist; und
0 bis 80 Gew.-%, bezogen auf die Verbindungen (I) und (II), einer Poly-β-alanin-Verbindung (II), die
(X) Monomereinheiten der Formel(CH2CH2CONH), und(Y) Monomereinheiten der Formel umfaßt, wobei der Gehalt an Einheiten (Y) im Bereich von 1,4 bis 10 mMol pro g der Verbindung liegt, und die Verbindung (II) in Ameisensäure unlöslich ist.
(X) Monomereinheiten der Formel (CH2CH2CONH), und(Y) Monomereinheiten der Formel umfaßt, wobei der Gehalt an Einheiten (Y) im Bereich von 1,4 bis 10 mMol pro g der Verbindung liegt, die Verbindung (I) in Ameisensäure löslich ist und eine reduzierte Viskosität (η sp/c) von 2 bis 15 dl/g, gemessen bei 35°C an einer 1-%igen (Gewicht/Volumen) Lösung der Verbindung in Ameisensäure, aufweist; und
0 bis 80 Gew.-%, bezogen auf die Verbindungen (I) und (II), einer Poly-β-alanin-Verbindung (II), die
(X) Monomereinheiten der Formel(CH2CH2CONH), und(Y) Monomereinheiten der Formel umfaßt, wobei der Gehalt an Einheiten (Y) im Bereich von 1,4 bis 10 mMol pro g der Verbindung liegt, und die Verbindung (II) in Ameisensäure unlöslich ist.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die Polymerisation bei einer Temperatur von etwa
70°C bis etwa 150°C während etwa 10 Minuten bis etwa 24 Stunden
durchgeführt wird.
6. Verfahren nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die Poly-β-alanin-Verbindung (I) isoliert
wird.
7. Verfahren nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die Poly-β-alanin-Verbindung (II) isoliert
wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 4 oder 7, dadurch gekennzeichnet,
daß die Polymerisation bei einer
Temperatur von etwa 70 bis etwa 90°C durchgeführt wird.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 4 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß die Polymerisation bei
einer Temperatur von mehr als etwa 90 bis zu etwa 150°C
durchgeführt wird.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 4 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß das Polymerisationsprodukt
auf eine Temperatur im Bereich von etwa 140 bis etwa 180°C
erhitzt wird, um die Menge der Poly-β-alanin-Verbindung (II)
zu erhöhen, und daß die gebildete Poly-β-alanin-Verbindung (II)
isoliert wird.
11. Verfahren zur Herstellung einer Poly-β-alanin-Verbindung (II),
die umfaßt:
(X) Monomereinheiten der Formel (CH2CH2CONH), und(Y) Monomereinheiten der Formel wobei der Gehalt der Einheiten (Y) im Bereich von 1,4 bis 10 mMol pro g der Verbindung liegt und
wobei die Verbindung (II) in Ameisensäure unlöslich ist, dadurch gekennzeichnet, daß das Verfahren folgende Verfahrensschritte umfaßt:
(X) Monomereinheiten der Formel (CH2CH2CONH), und(Y) Monomereinheiten der Formel wobei der Gehalt der Einheiten (Y) im Bereich von 1,4 bis 10 mMol pro g der Verbindung liegt und
wobei die Verbindung (II) in Ameisensäure unlöslich ist, dadurch gekennzeichnet, daß das Verfahren folgende Verfahrensschritte umfaßt:
- (1) das Erhitzen einer Poly-β-alanin-Verbindung (I) auf eine
Temperatur im Bereich von etwa 140 bis etwa 180°C, wobei die
Poly-β-alanin-Verbindung (I) die nachstehenden Monomereinheiten
umfaßt:
(X) Monomereinheiten der Formel (CH2CH2CONH), und(Y) Monomereinheiten der Formel und der Gehalt an Einheiten (Y) im Bereich von 1,4 bis 10 mMol pro g der Verbindung liegt,
die Verbindung (I) in Ameisensäure löslich ist und eine reduzierte Viskosität (η sp/c) von 2 bis 15 dl/g, gemessen bei 35°C an einer 1%igen (Gewicht/Volumen) Lösung der Verbindung in Ameisensäure aufweist,
wobei ein Teil der Poly-β-alanin-Verbindung (I) in eine Poly-β-alanin-Verbindung (II) übergeführt wird, die umfaßt:
(X) Monomereinheiten der Formel(CH2CH2CONH), und(Y) Monomereinheiten der Formel wobei der Gehalt der Einheiten (Y) im Bereich von 1,4 bis 10 mMol pro g der Verbindung liegt,
die Verbindung (II) in Ameisensäure unlöslich ist; und - (2) das Isolieren der gebildeten Poly-β-alanin-Verbindung (II).
12. Polyacetalharz-Zusammensetzung, enthaltend, jeweils
bezogen auf die gesamte Zusammensetzung,
60 bis 99,99 Gew.-% eines Polyacetalharzes und
0,01 bis 3 Gew.-% mindestens einer unter den nachstehenden Verbindungen (I′) und (II′) ausgewählten Verbindung:
(I′) Poly-β-alanin-Verbindung, die umfaßt:
(X) Monomereinheiten der Formel (CH2CH2CONH), und(Y) Monomereinheiten der Formel wobei der Gehalt an Einheiten (Y) im Bereich von 1,4 bis 10 mMol pro g der Verbindung liegt und
die Verbindung (I′) in Ameisensäure löslich ist, und
(II′) Poly-β-alanin-Verbindung, die umfaßt:
(X) Monomereinheiten der Formel(CH2CH2CONH), und(Y) Monomereinheiten der Formel wobei der Gehalt an Einheiten (Y) im Bereich von 1,4 bis 10 mMol pro g der Verbindung liegt und
die Verbindung (II′) in Ameisensäure unlöslich ist.
60 bis 99,99 Gew.-% eines Polyacetalharzes und
0,01 bis 3 Gew.-% mindestens einer unter den nachstehenden Verbindungen (I′) und (II′) ausgewählten Verbindung:
(I′) Poly-β-alanin-Verbindung, die umfaßt:
(X) Monomereinheiten der Formel (CH2CH2CONH), und(Y) Monomereinheiten der Formel wobei der Gehalt an Einheiten (Y) im Bereich von 1,4 bis 10 mMol pro g der Verbindung liegt und
die Verbindung (I′) in Ameisensäure löslich ist, und
(II′) Poly-β-alanin-Verbindung, die umfaßt:
(X) Monomereinheiten der Formel(CH2CH2CONH), und(Y) Monomereinheiten der Formel wobei der Gehalt an Einheiten (Y) im Bereich von 1,4 bis 10 mMol pro g der Verbindung liegt und
die Verbindung (II′) in Ameisensäure unlöslich ist.
13. Polyacetalharz-Zusammensetzung nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindung (I′)
eine reduzierte Viskosität (η sp/c) im Bereich von 0,5 bis
15 dl/g, gemessen bei 35°C an einer 1%igen (Gewicht/Volumen)
Lösung der Verbindung in Ameisensäure, aufweist.
14. Polyacetalharz-Zusammensetzung nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet, daß der Gehalt an
Einheiten (Y) im Bereich von 1,4 bis 9,0 mMol pro g der
Verbindung liegt.
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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OP8 | Request for examination as to paragraph 44 patent law | ||
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Representative=s name: STREHL, P., DIPL.-ING. DIPL.-WIRTSCH.-ING. SCHUEBE |
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