DE3711377A1 - Chirurgisches instrument - Google Patents

Description

Die vorliegende Erfindung betrifft ein chirurgisches Instrument, insbesondere ein Instrument für die Fein­ mikrochirurgie und die Endoskopie-Chirurgie.

Eine Vielzahl von chirurgischen Instrumenten ist ent­ wickelt worden für den Einsatz in Verfahren der Mikro­ chirurgie und der Endochirurgie, bei denen es unmöglich ist, eine große Öffnung in dem Körper herzustellen ob­ wohl das Instrument in verschiedenste Anstellwinkel tief innerhalb des Körpers gebracht werden können muß. Im allgemeinen weisen solcherlei Instrumente sowohl ein festes Blatt, das an dem distalen Ende eines Schaftes angebracht ist, und ein bewegbares Blatt auf, das an dem distalen Ende einer Verbindungsachse angebracht ist, wobei die Verbindungsachse axial bezüglich des Schaftes verschiebbar ist. Die distalen Enden der Schäfte sind an einem Scherenhandgriff angebracht, um von einer einzelnen Hand gehalten werden zu können. Eine Veränderung des Handgriffes bewirkt, daß mit der Drehung der Verbindungsachse das bewegliche Blatt, das an der Verbindungsachse angebracht ist, sich sche­ renartig schneidend um das feste Blatt dreht. Solcher­ lei Vorrichtungen zeigen beispielsweise die US-PS 9 84 756, 17 54 806, und 35 85 985

Ein Nachteil der obengenannten Beispiele lag in der Tatsache, daß es für den Chirurgen unerläßlich war, das jeweilige Instrument zu drehen bzw. zu bewegen, was wiederum erforderte, daß nicht nur das Instrument, sondern Hand und Arm des Chirurgen gedreht werden mußten, wenn die Richtung des Arbeitsendes in Bezug auf die Achse des verbundenen Schaftes und der Achse von einem Winkel in einen anderen gedreht werden sollte. Die Alternative dazu bestand darin, daß der Chirurg sei­ ne Hand von dem Scherengriff nehmen, die Position des Instruments von einer Richtung in eine andere verändern, und danach seine Hand wieder in den Scherengriff ein­ führen mußte.

In der US-PS 42 48 716 ist ein Instrument offenbart, das zum Ziel hat, eine Struktur zu vermeiden, in der axial gegeneinander verschiebbare Stangen und Schäfte vorgesehen sind. In diesem Patent ist eine drehbare Stange innerhalb eines langen Hohlschaftes angebracht, wobei am Ende Sche­ renteile vorgesehen sind, die scherenartig schneiden, wenn der innere drehbare Schaft in Rotation versetzt wird. Des weiteren wies das Instrument einen zylindrischen Handgriff, einen Drückmechanismus für einen Finger und Mittel auf zum Umwandeln der linearen Bewegung des Fingermechanismus in Rotationsbewegung zum Betreiben der Stange. Mit diesem In­ strument glaubte man, das Problem im Hinblick auf die Orientierung des schneidenden Endes verringert zu haben. Tatsächlich ist dieses Ziel jedoch nicht erreicht worden, da die Blätter noch immer in einer Position relativ zur Achse des Instrumentes fixiert waren und der Chirurg noch immer den Nachteil hatte, das Instrument selbst in eine be­ stimmte Winkel-Position drehen zu müssen, als auch den zu­ sätzlichen Nachteil, einen Fingermechanismus gegen einen zylindrischen Handgriff drücken zu müssen.

Eine ähnliche Vorrichtung ist in der US-PS 44 33 687 be­ schrieben, wo ein mikrochirurgisches Instrument gezeigt wird, bei dem zwei Abschnitte eines zylindrischen Hand­ griffs zusammengedrückt werden, um einen inneren Mechanismus in Rotation zu versetzen, dessen Rotationsbewegung in eine Linearbewegung übertragen wird, die wiederum ein Paar von Blättern zusammenbringt. Diese Vorrichtung hatte keinerlei wirtschaftlichen Erfolg, da sie mit den gleichen Nachteilen zu kämpfen hatte, die die anderen beispielhaften Offenbarungen ebenfalls aufweisen.

Demzufolge liegt die Aufgabe der vorliegenden Erfindung darin, die vorgenannten Nachteile des bisher bekannten Standes der Technik bezüglich mikrochirurgischer Instru­ mente zu überwinden und ein Instrument zu schaffen, das effektiv, einfach mit einer einzelnen Hand zu handhaben ist und bei dem der Winkel des Angreifens der Werkzeuge gänzlich mit einzelnen Fingern, unabhängig von der Be­ wegung, die den Schneidevorgang bewirkt, einzustellen ist, wobei ein chirurgisches Instrument geschaffen werden soll, das einen simplen Mechanismus zum Hin- und Herbewegen einer Stange und eines Schaftes von kleinem Durchmesser aufweist, wobei das Instrument in ein relativ kleines Operationsfeld ohne übermäßige Verletzung oder Zerstörung des Gewebes eingebracht werden kann und das in situ in einfacher Weise ausgerichtet werden kann, wobei weiter das chirurgische Instrument mit einem einzelnen Scheren­ handgriff in einer Weise betreibbar ist, die der Weise ähnlich ist, mit der ein Chirurg größte Erfahrungen hat.

Diese Ziele und Vorteile werden zusammen mit anderen mit Hilfe der folgenden Offenbarungen erläutert werden.

Erfindungsgemäß wird die gestellte Aufgabe gelöst durch ein chirurgisches Instrument, das gekennzeichnet ist durch: ein Paar von axial schleifend und gegeneinander verschieb­ baren Schäften, wobei jeder der Schäfte an seinem distalen Ende damit zusammenarbeitende Werkzeuge aufweist, eine Hülse, die in der Nachbarschaft des proximalen Endes der Schäfte angebracht ist, wobei einer der Schäfte zur gemeinsamen Bewegung mit der Hülse fest an derselben an­ gebracht ist, der andere der Schäfte sich frei durch die Hülse erstreckt und an seinem proximalen Ende freiliegt, ein Paar von Handgreifmitteln, die drehbar aneinander befestigt und zum Zwecke der Betätigung mit einer Hand scherenartig angeordnet sind, wobei eines der Hand­ greifmittel an der Hülse befestigt ist zur gemeinsamen axialen Bewegung und zur freien Relativrotationsbewe­ gung mit der Hülse, wobei die Hülse und das eine Hand­ greifmittel so angeordnet sind, daß die Hülse mit einem Finger derselben Hand gleichzeitig mit dem Handgreif­ mittel bewegt werden kann, ein radial vergrößertes Rad auf der Hülse, wobei sowohl das Rad als auch das eine Handgreifmittel einen mit ihnen zusammenwirkenden An­ schlagmechanismus aufweisen, der die gemeinsame Rota­ tion der Schäfte in vorgegebenen Intervallen festlegt, wobei das andere Handgreifmittel universell an dem frei­ liegenden Ende des frei sich erstreckenden Schaftes an­ gebracht ist, wobei die Schäfte mit Hilfe der Handgreif­ mittel relativ gegeneinander verschoben werden können und mit Hilfe der Hülse um ihre gemeinsame Achse gedreht wer­ den können, wodurch die Werkzeuge betrieben und in ausge­ wählte Positionen der Rotation relativ zur Achse der Schäfte gebracht werden können.

Es wird ein chirurgisches Instrument beschrieben, das einen festen Schaft und einen axial reibenden und verschiebbaren Schaft aufweist, der mit diesem in Verbindung steht. Jeder der Schäfte trägt an einem Ende ein Werkzeugteil und an dem anderen Ende einen Handgreifmechanismus, der einen Teil eines Scherenhandgriffes beinhaltet. Der Handgreif­ mechanismus beinhaltet Mittel zum gelenkigen Verbinden der Schäfte um relatives Verschieben der beiden Schäfte gegeneinander zu bewirken und gemeinsame Rotation der Schäfte um ihre gemeinsame Achse zu erlauben.

Vorzugsweise handelt es sich bei den Verbindungsmitteln um solche, bei denen die gemeinsame Rotation von Schaft und Stange relativ zu den Scherengriffen vonstatten geht und durch Bewegung von Schaft und Stange durch ei­ nen Zeigefinger des Chirurgen bewerkstelligt wird, wo­ bei die Mittel Arretierungen aufweisen, die die gemein­ same Rotation der Schäfte in vorbestimmten Intervallen festlegen.

In diesem Fall weisen beide Schäfte halbkreisförmige Querschnitte auf und sind so angeordnet, daß ihre fla­ chen Durchmesseroberflächen reibend verschiebbar anein­ ander anliegen. Eine kurze Hülse befindet sich über dem proximalen Ende der Schäfte und ist fest an einem der Schäfte angebracht, während der andere Schaft sich frei durch die Hülse erstreckt und an seinem extremen proximalen Ende, außerhalb der Hülse, freiliegt. Ein Paar von scherenartigen Handhalteteilen, die drehbar aneinander angebracht sind, ist vorgesehen; einer der Handgriffe ist direkt an der Hülse angebracht, um axiale Bewegung zusammen mit der Hülse und gleichzeitig relativ freie Drehbewegung mit der Hülle zu ermöglichen, während der andere Handgriff ganz mit dem proximalen Ende des beweglichen Schaftes verbunden ist, so daß er bezüglich des anderen Handgriffs sich frei in jeder Richtung bewe­ gen kann. Aus diesem Grunde bewirkt Öffnen und Schließen der Handgriffe entgegengesetzte Bewegungen der Schäfte innerhalb der Hülse, während gleichzeitig die Hülse, der an der Hülse befestigte Schaft und der bewegliche Schaft, der daran reibt, um die zentrale Achse der Schäfte rotieren kann.

Die Hülse und die Handgriffe sind so angebracht, daß die Hülse von einem Zeigefinger bewegt werden kann, der nicht in dem Scherengriff gebraucht wird, wobei die Hülse vor­ zugsweise mit einem peripher anzeigenden Rad zur Erleich­ terung der Handhabung versehen ist. Mit dem anzeigenden Rad sind Mittel verbunden mit Arretierungen und Einbuch­ tungen, mit denen die Bereiche der Anzeige festgelegt sind und die so befestigt sind, daß der Chirurg sicher­ gehen kann, daß das Instrument in einer einmal einge­ stellten Arbeitsposition verbleibt.

Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen und aus der Beschreibung, in der ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand von Zeichnungen erläutert werden wird. Dabei zeigt:

Fig. 1 eine Frontansicht einer chirurgischen Schere, in der die vorliegende Erfindung verwendet wird;

Fig. 2 eine Seitenansicht des Instrumentes in Fig. 1;

Fig. 3 einen Schnitt durch das Instrument in Fig. 1 entlang der Linie 3-3;

Fig. 4 einen Schnitt durch das Instrument in Fig. 1 entlang der Linie 4-4;

Fig. 5 eine Darstellung des Instrumentes in den Fig. 1 bis 4 in auseinandergezogener Darstellung, die verschiedene Elemente detailliert zeigt; und

Fig. 6 eine Seitenansicht eines Aneurysmus- Klammer-Halter, der die vorliegende Er­ findung beinhaltet.

Wie in den Fig. 1 bis 5 gezeigt, wird die chirurgische Schere, die die vorliegende Erfindung beinhaltet, mit Be­ zugszeichen 10 bezeichnet und beinhaltet ein Hauptscheren­ handgriffteil 12, das ein Daumenloch 14 aufweist, und ein Hilfsscherenhandgriffsteil 16, das zweite und dritte Fin­ gerlöcher 18 und 20 aufweist. Die beiden Handgriffsteile 12 und 16 sind mit einer Achsschraube 22 drehbar um eine Horizontalachse gelagert, so daß sie aufeinander bezogen winklig in einer Ebene bewegbar sind, die auf der Dreh­ achse senkrecht steht. Das Haupthandgriffsteil 12 und das Hilfshandgriffsteil 16 sind mit ausladenden Armen 24 und 26 versehen, die senkrecht aufeinanderstehen und zurückgesetzte Oberflächen haben, so daß eine um die Achse 22 herum in die andere paßt und so die Schneideebene bil­ det.

Integral an dem Ende des ausladenden Armes 24 des Haupt­ handgriffs 12 ist ein rechteckiger Block 28 ausgebildet, dessen große Oberfläche im wesentlichen parallel zu der Ebene verläuft, in der die Griffteile sich bewegen. In einer Richtung parallel zu der des Armes 24 des Haupt­ handgriffes 12 erstreckt sich eine aufgeweitete Bohrung 30 durch das Zentrum des Blockes 28, in der eine längliche drehbare Hülse 32 angeordnet ist. Die Hülse 32 wird von einer Schraube 34 in dem Block 28 gehalten, die durch die schmale Wand des Blockes 28 in eine ringförmige Vertiefung 36 hineinragt, die auf der äußeren Ober­ fläche dieser Hülse 32 ausgebildet ist. Auf diese Weise ist die Hülse 32 bezüglich des Blockes 28 dreh­ bar und infolgedessen auch bezüglich des Handgriff­ teiles 12, während sie zusammen mit dem Block in axialer Richtung bewegt werden kann. An dem unteren Ende der Hülse 32 befindet sich ein radial vergrößertes Anzeige­ rad 38, mit Hilfe dessen die Hülse 32 gedreht werden kann, wie Fig. 2 zeigt, mit Hilfe des normalerweise freien Zeigefingers des Benutzers. Um schrittweises Drehen der Hülse 32 sicherzustellen, ist ein Arretier­ mechanismus vorgesehen, der eine Kugel 40 beinhaltet, die in einer Durchgangsbohrung 42 angeordnet ist, die sich durch den Block 28 parallel zu der zentralen Boh­ rung 30 auf der der Schraube 34 gegenüberliegenden Sei­ te erstreckt. Eine vorgespannte Druckfeder 44 wirkt auf die Kugel 40 und eine Justierschraube 46 stellt die Spannung der Feder 44 sicher und hält die Feder 44 und die Kugel 40 innerhalb der Bohrung 42. Auf der oberen Oberfläche des Anzeigerades 38 ist, wie besser darge­ stellt in Fig. 4, eine Anzahl von Kreisabsätzen 48 vor­ gesehen, die in einem einzelnen Ring um das Zentrum des Anzeigerades 38 mit der federgespannten Kugel 40 fluch­ tend angeordnet, wobei die Kugel so ausgelegt ist, daß sie in einem bestimmten Absatz 48 einrasten kann, wobei die Hülse 32 bewegbar ist, um das Anzeigerad 38 von Ab­ satz zu Absatz zu drehen.

Die ringförmig angebrachten Absätze 48 auf der Oberfläche des Anzeigerades 38 sind mit Winkelabständen von achtzehn Grad zueinander angeordnet, so daß zwanzig Absätze nor­ malerweise auf einer Scheibe angebracht werden können, wodurch zwanzig individuelle Anzeigeintervalle möglich sind. Sollte es für notwendig erachtet werden, eine kleinere oder größere Anzahl von Anzeigeintervallen vozusehen, könnte die Anordnung der Absätze verändert werden, wie bereits aus dem Stand der Technik bekannt. Des weiteren können die Ränder 50 zwischen benachbarten Absätzen 48 selbst geglättet werden und mit einer leich­ ten Abflachung oder gebogenen Oberfläche versehen werden, um die federgespannte Kugel 42 in einer Position zwischen benachbarten Absätzen 48 zu halten.

Von der Zentralbohrung 52 der Hülse 32 erstreckt sich nach auswärts ein Paar von Schäften 54 und 56, die beide einen halbkreisförmigen Querschnitt aufweisen und einen gemeinsamen äußeren Durchmesser haben, der nur geringfügig kleiner ist als der der Zentralbohrung 52. Die Schäfte 54 und 56 sind so angeordnet, daß sie so aneinander anliegen, daß ihre ebenen Durchmesserober­ flächen axial gegeneinander bewegbar sind. Der erste Schaft 54 ist etwas kürzer als der zweite Schaft 56 und ist an seinem proximalen Ende 58 an der inneren Ober­ fläche der Hülse 32 durch herkömmliches Schweißen, Lö­ ten oder ähnliches befestigt. Der zweite Schaft 56 ist mit einem vergrößerten zylindrischen Kopf 60 versehen, der im Durchmesser dem der inneren Bohrung 52 der Hülse 32 entspricht, so daß er eine Schulter 62 bildet, die sich über das proximale Ende 58 des befestigten Schaf­ tes 54 erstreckt, so daß die relative Einwärtsbewegung des zweiten Schaftes 56 bezüglich des befestigten Schaf­ tes 54 begrenzt werden kann.

Auswärts von dem zylindrischen Kopf 60 des beweglichen Schaftes 56 erstreckt sich ein kurzer Hals 64, an dessen Ende integral eine Kugel 66 ausgebildet ist, die in ein zylindrisches Loch 68 in dem Arm 26 des Hilfshandgriffs 16 hineinpaßt. Das Loch 68 öffnet sich nach innen in axia­ ler Richtung von dem äußeren Ende des Armes 26 und ist mit einem Schlitz 70 versehen, mit dem zusammen sie eine Schlüssellochpassage bildet, die dem Hals 64 und der Kugel 66 erlaubt, sich frei bezüglich des Handgriffs 16 zu bewegen. Auf diese Weise bilden die Kugel 66 und die Schlüssellochpassage, die von dem Loch 68 und dem Schlitz 70 gebildet wird, ein Universalgelenk, das es erlaubt, daß das Hilfshandgriffteil 16 so betrieben werden kann, daß es den beweglichen Schaft 56 in umgekehrter Richtung innerhalb der Hülse 32 bewegen kann, ohne daß Verbiegen oder Klemmen in dem Handgriff 16 oder in der Hülse 32 auftritt.

Wie Fig. 5 im einzelnen zeigt, ist der Schaft 54, der an der Hülse 32 angebracht ist, mit einem festen Blatt­ teil 72 und mit einem benachbarten schmalen Schlitz 74 versehen, in dem ein bewegliches Blatt 76 aufgenommen ist, das von einem Stift 78 gehalten ist. Der bewegliche Schaft 56 ist an seinem distalen Ende mit einem Gabel­ spalt 80 versehen, der sich an einem Punkt zwischen dem Stift 78 und dem äußeren Ende 82 des Blattes 76 um die Umrandung des beweglichen Blattes 76 legt und von einem zweiten Stift 84 in dieser Position drehbar gehalten ist.

Bei der Anwendung hält der Chirurg das Instrument wie eine herkömmliche Schere, wenn er die Griffe bewegt, um zu schnei­ den. Wie schon vorstehend dargestellt, ist der bewegliche Schaft 56 gegen den festen Schaft 54 bewegbar. Wenn diese Bewegung stattfindet, durch Arbeiten mit den Scherenhand­ griffen, bewirkt der bewegliche Schaft 56 einen scheren­ artigen Betrieb der Blätter 72 und 76. Wenn der Angriffs­ winkel oder die Stellung der Blätter geändert werden muß, sind der feste Schaft 54 und der bewegliche Schaft 56 zusammen um ihre gemeinsame zentrale Achse durch Rotation der Hülse 32 relativ zu dem Block 28 drehbar. Weil der feste Schaft 54 an der Hülse 32 befestigt ist, be­ wirkt seine flache Oberfläche, die an der flachen Ober­ fläche des beweglichen Schaftes 56 anliegt, daß der be­ wegliche Schaft zusammen mit ihm rotiert, ob der beweg­ liche Schaft 56 dagegen bewegt wird oder nicht. Deshalb kann die Rotation der Schäfte 54 und 56 zusammen mit oder unabhängig von der relativen Axialbewegung zwischen den Schäften erfolgen. Derartige unabhängige und/oder gemeinsame Bewegungen sind ohne Behinderung dadurch möglich, daß ein Universalgelenk verwendet wird, das von der Kugel 66 und dem Schlüsselloch gebildet wird, das sich aus dem Loch 68 und dem Schlitz 70 zusammen­ setzt.

Demzufolge kann der Chirurg mit dem chirurgischen In­ strument ohne Sorge einfach dadurch arbeiten, daß er drei Finger einer Hand benutzt, mit denen er den Schneid­ betrieb an dem distalen Ende vornimmt, während der normaler­ weise freie Zeigefinger die Rotation des Schaftes und da­ mit die Winkeleinstellung der Schneideblätter innerhalb des Körpers bewerkstelligt.

Wenn der Chirurg es möchte, kann das Instrument mit einem Adapter 86 versehen werden, mit Hilfe dessen er mit seiner nicht-arbeitenden Hand das Instrument halten oder führen kann, um eine völlig gleichmäßige Arbeit des Instrumentes zu gewährleisten, ohne daß er mit dem Betrieb der Schäfte in Widerstreit geriete. Wie in Fig. 3 gezeigt, umfaßt der Adapter 86 eine zweite Hülse 88, die eine innere Bohrung 90 trägt, die die Schäfte umschließt, und des weiteren versehen ist mit einem vergrößerten Kopf 92, der eine größere innere Bohrung 94 trägt, die über den ausladenden Teil 96 der Anzeigehülse 32 unterhalb des Anzeigerades 38 paßt. Das untere Ende 96 der Hülse 32 ist mit einer Ringnut 98 versehen, in welche eine Justier­ schraube 100 greift, was dem Adapter 86 erlaubt, sich zu­ sammen mit der Anzeigehülse 32 in axialer Richtung zu be­ wegen, wobei er bezüglich der Anzeigehülse frei drehbar ist.

Fig. 6 illustriert die Prinzipien der vorliegenden Er­ findung, eingebettet in die Konstruktion eine Aneurys­ musklammernhalters. In dieser Figur tragen gleiche Tei­ le gleiche Bezugszeichen wie in den Fig. 1 bis 5; die Blätter 72 und 76 werden jedoch durch ein Paar Klammernhalter 102 und 104 ersetzt. Der erste Klammern­ halter 102 ist integral an dem Ende des festen Schaftes 54 ausgebildet, während der zweite Halter 104 drehbar an beiden, dem bewegbaren Schaft 56 und dem festen Schaft 54, angebracht ist, in der gleichen Art und Weise, wie oben bereits im Hinblick auf die Blätter 72 und 76 beschrieben. Beide Halter 102 und 104 sind bogenförmig und tragen Enden 106, die so ausgelegt sind, daß sie ein­ ander gegenüberliegen, wobei eine Klammer (nicht ge­ zeigt) sicher in Position gehalten werden kann.

Ferner erläutert Fig. 6 eine weitere Modifikation da­ hingehend, daß eine Blattfeder 108 vorgesehen sein kann, die an einem Ende an dem Hilfshandgriffteil 16 ange­ bracht ist und an ihrem anderen Ende an dem Haupthand­ griffsteil 12 anliegt. Auf diese Weise werden die Hand­ griffsteile 12 und 16 auseinander vorgespannt, was dazu führt, daß die Halter 102 und 104 normalerweise aufge­ spannt sind. Es ist zwar nicht gezeigt, liegt aber auf der Hand, daß selbstverständlich die Feder 108 mit dem gleichen Effekt in der Scherenanordnung der Fig. 1 bis 5 eingesetzt werden kann.

Zusätzlich zu Scheren und Pinzetten können andere Werk­ zeuge eingebaut werden, um Stanzen, Pinzetten, Nadelhal­ ter oder andere Instrumente zu erhalten, ohne sonst von dem Grundgedanken der vorliegenden Erfindung abzuweichen.

Die in der vorstehenden Beschreibung, der Zeichnung sowie den Ansprüchen offenbarten Merkmale der Erfindung können sowohl einzeln als auch in beliebigen Kombinationen für die Verwirklichung der Erfindung in ihren verschiedenen Ausführungsformen wesentlich sein.

• Bezugszeichenliste
  (List of reference numerals)  10 Chirurgische Schere
   12 Hauptscherenhandgriffteil
   14 Daumenloch
   16 Hilfsscherenhandgriffteil
   18 zweites Fingerloch
   20 drittes Fingerloch
   22 Achsschraube
   24 Arm
   26 Arm
   28 Block
   30 Bohrung
   32 Hülse
   34 Schraube
   36 ringförmige Vertiefung
   38 Anzeigerad
   40 Kugel
   42 Durchgangsbohrung
   44 Druckfeder
   46 Schraube
   48 Absatz
   50 Rand
   52 Zentralbohrung
   54 Schaft
   56 Schaft
   58 proximales Ende
   60 zylindrischer Kopf
   62 Schulter
   64 Hals
   66 Kugel
   68 zylindrisches Loch
   70 Schlitz
   72 Blatteil
   74 schmaler Schlitz
   76 bewegliches Blatt
   78 Stift
   80 Gabelspalt
   82 äußeres Ende des Blattes
   84 Stift
   86 Adapter
   88 Hülse
   90 Bohrung
   92 Kopf
   94 Bohrung
   96 ausladender Teil
   98 Ringnut
  100 Justierschraube
  102 Klammernhalter
  104 Klammernhalter
  106 Endabschnitt
  108 Blattfeder

Claims (4)

1. Chirurgisches Instrument, gekennzeichnet durch: ein Paar von axial schleifend und gegeneinander ver­ schiebbaren Schäften (54, 56), wobei jeder der Schäfte (54, 56) an seinem distalen Ende damit zusammenarbei­ tende Werkzeuge aufweist, eine Hülse (32), die in der Nachbarschaft des proximalen Endes der Schäfte (54, 56) angebracht ist, wobei einer (54) der Schäfte zur gemeinsamen Bewegung mit der Hülse (32) fest an der­ selben angebracht ist, der andere (56) der Schäfte sich frei durch die Hülse (32) erstreckt und an seinem proximalen Ende freiliegt, ein Paar von Handgreifmittel (12, 16), die drehbar aneinander befestigt und zum Zwecke der Betätigung mit einer Hand scherenartig angeordnet sind, wobei eines (12) der Handgreifmittel an der Hülse (32) be­ festigt ist und zur gemeinsamen axialen Bewegung und zur freien Relativrotationsbewegung mit der Hülse (32), wo­ bei die Hülse (32) und das eine Handgreifmittel (12) so angeordnet sind, daß die Hülse (32) mit einem Finger derselben Hand gleichzeitig mit dem Handgreifmittel (12) bewegt werden kann, ein radial vergrößertes Rad (38) auf der Hülse (32), wobei sowohl das Rad (38) als auch das eine Handgreifmittel (12) einen mit ihnen zusammenwir­ kenden Anschlagmechanismus aufweisen, der die gemein­ same Rotation der Schäfte (54, 56) in vorgegebenen In­ tervallen festlegt, wobei das andere Handgreifmittel (16) universell an dem freiliegenden Ende des frei sich erstreckenden Schaftes (56) angebracht ist, wobei die Schäfte (54, 56) mit Hilfe der Handgreifmittel (12, 16) relativ gegeneinander verschoben werden können und mit Hilfe der Hülse (32) um ihre gemeinsame Achse gedreht werden können, wodurch die Werkzeuge betrieben und in aus­ gewählte Positionen der Rotation relativ zu der Achse der Schäfte (54, 56) gebracht werden können.

2. Chirurgisches Instrument nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Werkzeuge schneidende Elemente (72, 76) beinhalten.

3. Chirurgisches Instrument nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Werkzeuge klammernhaltende und klemmende Elemente (102, 104) beinhalten.

4. Chirurgisches Instrument nach Anspruch 1, das eine zweite Hülse (88) beinhaltet, die die Schäfte (54, 56) unterhalb der ersten Hülse (32) umschließt und an der­ selben angebracht ist, um somit relative Rotationsbe­ wegungen und gemeinsame Axialbewegungen mit derselben zu ermöglichen.