DE3710467A1 - Kraftstoffeinspritzventil - Google Patents
KraftstoffeinspritzventilInfo
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Description
Die Erfindung geht aus von einem Kraftstoffeinspritzventil nach der
Gattung der Ansprüche 1 oder 6. Bekannte, mit einer Ventilnadel als
Verschlußteil arbeitende Kraftstoffeinspritzventile verfügen über
einen kegeligen Dichtsitz an der Spitze der Ventilnadel, welcher im
Zusammenwirken mit einer ebenfalls kegeligen Ventilsitzfläche eine
Strömungsöffnung für den Kraftstoff freigibt oder verschließt. Ein
solches, beispielsweise in der DE-OS 35 02 410 beschriebenes Kraft
stoffeinspritzventil hat den Nachteil, daß beim Schleifen der dich
tenden Flächen der Ventilnadel Grate entstehen können, wodurch sich
die Dichtwirkung sowie die Qualität der Durchströmung verschlech
tern. Werden diese Grate nachträglich entfernt, so können Formfehler
und Kantenbeschädigungen am Dichtsitz auftreten.
Andere bekannte Kraftstoffeinspritzventile arbeiten mit kugelförmi
gen Verschlußteilen, welche an der eigentlichen Ventilnadel befe
stigt werden (DE-OS 33 18 486). Abgesehen von dem bei der Herstel
lung notwendigen zusätzlichen Fertigungsschritt weisen solche Ven
tile den Nachteil auf, beim Abheben von der Ventilsitzfläche hydrau
lisch zu "kleben" und damit verzögert anzusprechen. Dieser Effekt
beruht auf der durch den relativ großen Radius der Kugel bedingten,
eher flächigen Berührung zwischen Verschlußteil und Ventilsitz
fläche; beim Abheben beider Teile voneinander entsteht ein kurzzei
tiger Unterdruck am Dichtsitz, da Krafstoff nur verzögert in das
freiwerdende Volumen einströmt.
Außerdem ist ein Kraftstoffeinspritzventil bekannt (DE-OS
33 01 501), bei dem sich zur Verbesserung des abgespritzten Brenn
stoffstrahles stromabwärts des Ventilsitzes eine Lochscheibe befin
det. Durch in dieser Lochscheibe eingearbeitete Bohrungen wird der
Kraftstoff auf die Innenwand einer Aufbereitungshülse gespritzt. Das
eigentliche Abspritzende eines solchen Kraftstoffeinspritzventiles
bildet ein Abschlußkragen der Aufbereitungshülse. Nachteilig ist bei
diesem Kraftstoffeinspritzventil, daß die von der Lochscheibe er
zeugten Kraftstoffstrahlen unter einem sehr steilen Winkel auf die
Innenwand der Aufbereitungshülse treffen. Außerdem liegt der Auf
treffpunkt weit oberhalb des Abspritzendes der Aufbereitungshülse.
Der Kraftstoff "schraubt" sich entlang der Innenwandung der Aufberei
tungshülse zum Abspritzende, die Abspritzung erfolgt in Form eines
Kegels. Die dabei abgespritzten Flüssigkeitströpfchen sind relativ
groß, was die Bildung eines optimalen Kraftstoff-Luft-Gemisches
erschwert.
Aus der DE-OS 33 01 501 ist ein auch Zapfen bekannt, welcher, einen
Teil der Lochscheibe bildend, teilweise in den Ventilnadelkörper
ragt und welcher zum Düsenkörper hin einen Ringkanal bildet. Dieser
Ringkanal ist jedoch strömungstechnisch nicht vorteilhaft ausgebil
det. Der Kraftstoff wird nicht, vom Ventilsitz kommend, zur Loch
scheibe "geführt", sondern kann sich in verschiedenen Toträumen sam
meln. Dadurch verlängert sich die Zeitspanne zwischen dem Abheben
des Ventilteils vom Ventilsitz und dem Abspritzen von Kraftstoff aus
den Bohrungen, das Ventil arbeitet mit Verzögerung.
Das erfindungsgemäße Kraftstoffeinspritzventil mit den kennzeichnen
den Merkmalen der Ansprüche 1 oder 6 hat demgegenüber den Vorteil
einer leichten und genauen Fertigung, wobei Grate und andere die
Durchströmung verschlechternde Unsauberheiten vermieden werden. Au
ßerdem bewirkt die glatte Oberflächenkontur von Ventilnadel und Ven
tilsitzfläche eine sehr gute Korrelation zwischen dem Hub der Ven
tilnadel und der abströmenden Kraftstoffmenge. Da ein hydraulisches
Kleben der Ventilnadel an der Ventilsitzfläche weitgehend vermieden
wird, arbeitet das Kraftstoffeinspritzventil mit einer kurzen Öff
nungszeit.
Vorteilhaft ist es insbesondere, auch die stromab des Dichtsitzes
angeordneten Übergänge zu runden, um einen gleichmäßigen Kraftstoff
fluß vom Dichtsitz weg zu erreichen.
Eine besondere gute Zerstäubung des Kraftstoffes wird ermöglicht,
wenn dieser über mehrere Bohrungen in einem dünnen, zwischen Düsen
körper und einer Aufbereitungshülse eingespannten Plättchen abge
spritzt wird. Dieses Plättchen ist leicht und preiswert herzustel
len, es läßt sich außerdem durch Tiefziehen in eine Form bringen,
welche eine zuverlässige Zentrierung ermöglicht.
Von Vorteil ist es, an der Ventilnadel einen bis knapp an das Plätt
chen reichenden Zapfen vorzusehen. Durch den zweiten Zapfen und Dü
senkörper gebildeten Ringraum wird die Kraftstoffströmung beruhigt
und ohne störende Toträume bis zu den Bohrungen geführt. Eine Strö
mungsoptimierung ist außerdem durch entsprechende Bearbeitung der
Ventilnadel im Bereich zwischen Ventilsitz und Zapfen möglich, etwa
durch Verwendung von Radien anstelle kantiger Übergänge. Dies führt
in der Praxis zu einer verringerten Ansprechzeit des Kraftstoffein
spritzventils zwischen dem Abheben der Ventilnadel vom Ventilsitz
und dem Abspritzen von Kraftstoff aus den Bohrungen. Den Zapfen als
Teil der Ventilnadel auszuführen und nicht als Teil des Plättchens
bietet fertigungstechnische Vorteile.
Durch die in den weiteren Ansprüchen aufgeführten Maßnahmen sind
vorteilhafte Weiterbildungen und Verbesserungen des in den Ansprü
chen 1 oder 6 angegebenen Kraftstoffeinspritzventiles möglich.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung verein
facht dargestellt und in der nachfolgenden Beschreibung näher erläu
tert.
Fig. 1 zeigt eine vorteilhafte Ausführungsform des erfin
dungsgemäßen Kraftstoffeinspritzventiles,
Fig. 2 einen Ausschnitt
aus Fig. 1 in vergrößertem Maßstab,
Fig. 3 in Form zweier Halb
schnitte zwei verschiedener Ausführungsbeispiele der Ventilnadel im
Bereich des Dichtsitzes.
Das in der Zeichnung beispielsweise dargestelle Kraftstoffein
spritzventil für eine Kraftstoffeinspritzanlage einer gemischver
dichtenden, fremdgezündeten Brennkraftmaschine hat ein Ventilgehäuse
1 aus ferromagnetischem Material, in dem auf einem Spulenträger 2
eine Magnetspule 3 angeordnet ist. Die Magnetspule 3 hat eine Strom
zuführung über einen Steckanschluß 4, der in einem das Ventilgehäuse
1 teilweise umgreifenden Kunststoffring 5 eingebettet ist.
Der Spulenträger 2 der Magnetspule 3 sitzt in einem Spulenraum 6 des
Ventilgehäuses 1 auf einem den Kraftstoff, beispielsweise Benzin,
zuführenden Anschlußstutzen 7, der teilweise in das Ventilgehäuse 1
ragt. Das Ventilgehäuse 1 umschließt dem Kraftstoffstutzen 7 abge
wandt teilweise einen Düsenkörper 9.
Zwischen einer Stirnfläche 11 des Anschlußstutzens 7 und einer zum
genauen Einstellen des Ventils eine bestimmte Dicke aufweisenden An
schlagplatte 12, die auf eine Innenschulter 13 des Ventilgehäuses 1
aufgesetzt ist, befindet sich ein zylindrischer Anker 14. Der Anker
14 besteht aus einem nicht korrosionsanfälligen, magnetischen Mate
rial und befindet sich mit geringem radialen Abstand zu einem mag
netisch leitfähigen Absatz des Ventilgehäuses 1, auf diese Weise
zwischen Anker 14 und Absatz einen ringförmigen Magnetspalt bildend,
koaxial im Ventilgehäuse 1. Von seinen beiden Stirnflächen aus ist
der zylindrische Anker 14 mit einer ersten 15 und einer zweiten 16
koaxialen Sackbohrung versehen, wobei die zweite Sackbohrung 16 sich
zum Düsenkörper 9 hin öffnet. Erste 15 und zweite 16 Sackbohrung
sind miteinander durch eine koaxiale Öffnung 17 verbunden. Der
Durchmesser der Öffnung 17 ist kleiner als der Durchmesser der zwei
ten Sackbohrung 16. Der dem Düsenkörper 9 zugewandte Endabschnitt
des Ankers 14 ist als Verformungsbereich 18 ausgeführt. Dieser Ver
formungsbereich 18 hat die Aufgabe, durch Umgreifen eines, einen
Teil einer Ventilnadel 27 bildenden und die zweite Sackbohrung 16
ausfüllenden Haltekörpers 28 den Anker 14 mit der Ventilnadel 27
formschlüssig zu verbinden. Das Umgreifen des Haltekörpers 28 durch
den Verformungsbereich 18 des Ankers 14 wird durch Einpressen von
Material des Verformungsbereichs 18 in am Haltekörper 28 befindliche
Rillen 29 erreicht.
Am Boden der ersten koaxialen Sackbohrung 15 liegt eine Druckfeder
30 mit ihrem einen Ende an, welche andererseits an einem im An
schlußstutzen 7 durch Verschrauben oder Verstemmen befestigten Rohr
einsatz 31 anliegt und welche bestrebt ist, Anker 14 und Ventilnadel
27 mit einer vom Anschlußstutzen 7 abgewandten Kraft zu beaufschla
gen.
Die Ventilnadel 27 durchdringt mit radialem Abstand eine Durchgangs
bohrung 34 in der Anschlagplatte 12 und wird in einer Führungsboh
rung 35 des Düsenkörpers 9 geführt. In der Anschlagplatte 12 ist
eine von der Durchgangsbohrung 34 zum Umfang der Anschlagplatte 12
führende Aussparung 37 vorgesehen, deren Lichte Weite größer ist als
der Durchmesser der Ventilnadel 27 in ihrem von der Anschlagplatte
12 umgebenen Bereich.
Die Ventilnadel 27 hat zwei Führungsabschnitte 39 und 40, die der
Ventilnadel 27 in der Führungsbohrung 35 Führung geben sowie einen
Axialdurchgang für den Kraftstoff freilassen und beispielsweise als
Vierkante ausgebildet sind.
An den stromabwärts liegenden zweiten Führungsabschnitt 40 schließt
sich ein zylindrischer Abschnitt 43 geringeren Durchmessers an. An
den zylindrischen Abschnitt 43 wiederum fügt sich ein zulaufender,
kegeliger Abschnitt 44, welcher in einem koaxialen, bevorzugt
zylindrischen Zapfen 45 ausläuft.
In der einen Ausschnitt aus Fig. 1 darstellenden Fig. 2 ist zu er
kennen, daß der Übergang zwischen dem zylindrischen Abschnitt 43 und
dem kegeligen Abschnitt 44 gerundet ist - etwa in Form eines Ra
dius - und einen Dichtsitz 47 bildet, welcher im Zusammenwirken mit
einer am Düsenkörper 9 eingearbeiteten kegeligen Ventilsitzfläche 48
ein Öffnen bzw. Schließen des Kraftstoffeinspritzventiles bewirkt.
Die kegelige Ventilsitzfläche 48 des Düsenkörpers 9 setzt sich in
der dem Anker 14 abgewandten Richtung in einer zylindrischen Düsen
körperöffnung 49 fort, welche auf ungefähr gleicher Länge wie die
Länge des Zapfens 45 verläuft, so daß zwischen der zylindrischen Dü
senkörperöffnung 49 und dem zylindrischen Zapfen 45 ein Ringspalt
konstanten Querschnitts verbleibt. Die Übergänge zwischen der kege
ligen Ventilsitzfläche 48 einerseits und der zylindrischen Düsenkör
peröffnung 19 andererseits sowie dem kegeligen Abschnitt 44 der Ven
tilnadel 27 einerseits und dem Zapfen 45 andererseits sind gerundet,
um einen guten Strömungsverlauf zu gewährleisten. Den Abschluß des
Düsenkörpers 9 in der dem Anker 14 abgewandten Richtung bildet eine
Flachseite 51, welche durch die Mündung der Düsenkörperöffnung 49
unterbrochen ist.
Die Länge des Zapfens 45 ist so bemessen, daß bei geschlossenem
Kraftstoffeinspritzventil der Zapfen 45 gerade nicht aus der Düsen
körperöffnung 49 hinausragt, d. h. der Zapfen 45 endet unmittelbar
vor der durch die Flachseite 51 des Düsenkörpers 9 definierten Ebene.
Während die Flachseite 51 des Düsenkörpers 9 innen durch die Düsen
körperöffnung 49 begrenzt ist, kann sie außen durch einen konischen
Bereich 52 begrenzt sein, welcher sich in der dem Anker 14 zuge
wandten Richtung erweitert.
An der Flachseite 51 des Düsenkörpers 9 liegt ein Plättchen 55 an,
welches einen hochgezogenen Rand 56 aufweist, der in etwa der Kontur
des konischen Bereiches 52 des Düsenkörpers 9 folgt. Die Herstellung
des Randes 56 am Plättchen 55 kann etwa durch Tiefziehen des
Plättchens 55 bewerkstelligt werden. Die Befestigung des Plättchens
55 an der Flachseite 51 wird durch eine Aufbereitungshülse 58 ge
währleistet. Das Plättchen 55 wird gegen die Flachseite 51 gedrückt,
indem ein Boden 60 einer koaxialen Sackbohrung 61 der Aufbereitungs
hülse 58 das Plättchen 55 in seinem äußeren Bereich umfaßt. Das
Plättchen 55 ist also zwischen dem Boden 60 der Sackbohrung 61 der
Aufbereitungshülse 58 und der Flachseite 51 des Düsenkörpers 9 ein
gespannt. Die Zentrierung des Plättchens 55 wird dabei erreicht, in
dem sich der Rand 56 des Plättchens 55 an den konischen Bereich 52
des Düsenkörpers 9 anlegt, das Plättchen 55 somit kein radiales
Spiel mehr aufweist. Eine besonders gute Zentrierung des Plättchens
55 ist erreichbar, wenn sich der Rand 56 des Plättchens 55 beim Auf
schieben auf den konischen Bereich 52 aufweist, also eine radiale
Einspannung vorgenommen wird.
Die Einspannung des Plättchens 55 zwischen Düsenkörper 9 und Aufbe
reitungshülse 58 wird realisiert, indem die Aufbereitungshülse 58
mit einem Innengewinde 64 auf ein am Umfang des Düsenkörpers 9 ein
gearbeitetes Außengewinde 65 geschraubt wird. Um die Lage der Aufbe
reitungshülse 58 relativ zum Düsenkörper 9 nach erfolgter Verschrau
bung zu sichern, kann die Aufbereitungshülse 58 mittels einer Stemm
nase 66 in einer Außennut 68 des Düsenkörpers 9 verstemmt werden.
Als Stemmnase 66 findet der dem Anker 14 zugewandte Rand der Aufbe
reitungshülse 58 Verwendung. Zur Verstemmung wird dieser nach innen
in die Außennut 68 des Düsenkörpers 9 gebogen. Zwischen dem die
Stemmnase 66 bildenden Rand und dem Boden 60 der Aufbereitungshülse
58 erstreckt sich die Mantelfläche der Sackbohrung 61, welche fast
auf ihrer gesamten Länge durch das Innengewinde 64 gebildet wird.
Innengewinde 64 und Außengewinde 65 werden vorzugsweise als Feinge
winde ausgeführt. Die Aufbereitungshülse 58 kann gleichzeitig dazu
dienen, einen den Düsenkörper 9 radial umfassenden Dichtring 69
axial zu sichern, wie in Fig. 1 dargestellt ist.
Koaxial im Boden 60 der Aufbereitungshülse 58 mündet eine Aufberei
tungsbohrung 70 von vorzugsweise zylindrischem Querschnitt, welche
andererseits in einer scharfen Aufbereitungskante 71 mündet. Die
Aufbereitungskante 71 ist von einer Ringnut 73 umgeben. Der Quer
schnitt der Ringnut 73 ist bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel in
etwa trapezförmig, d. h. sowohl eine innere Wand 74 der Ringnut 73
als auch eine äußere Wand 75 der Ringnut 73 sind schräg. Die Aufbe
reitungskante 71 wird durch den spitzen Winkel zwischen der schrägen
inneren Wand 74 der Ringnut 73 und der Aufbereitungsbohrung 70 ge
bildet. Dieser Winkel sollte zwischen 10 und 20° betragen. Die
äußere Wand 75 der Ringnut 73 bildet gleichzeitig die innere Fläche
eines Kragens 77. Der Kragen 77 stellt das in der dem Anker 14 abge
wandten Richtung am weitesten vorstehende Teil des Kraftstoffein
spritzventiles dar. Der Kragen 77 umschließt die Aufbereitungskante
71 und ragt gleichzeitig über diese hinaus. Aufgabe des Kragens 77
ist es, die zurückversetzte Aufbereitungskante 71 vor Beschädigungen
zu sichern, etwa während der Montage des Kraftstoffeinspritzventils
an eine Brennkraftmaschine.
In dem Plättchen 55 befinden sich mehrere Bohrungen 80, welche von
stromauf nach stromab des Plättchens 55 führen. Stromaufwärts des
Plättchens 55 münden die Bohrungen 80 in dem zwischen Düsenkörper
öffnung 49 und Zapfen 45 gebildeten Ringraum. Die Bohrungen 80 sind
mit ihrer Mittelachse 81 unmittelbar auf die Aufbereitungskante 71
oder aber knapp stromauf derselben gerichtet. Bezüglich der Längs
achse des Kraftstoffeinspritzventils weist die Mittelachse 81 der
Bohrungen 80 sowohl eine radiale als auch eine tangentiale Kompo
nente auf. Entscheidend ist, daß der zwischen den Mittelachsen 81
der Bohrungen 80 und der Mantelfläche der Aufbereitungsbohrung 70
gebildete Winkel sehr flach verläuft, die aus den Bohrungen 80 aus
tretenden Kraftstoffstrahlen also sehr flach auf die Aufbereitungs
bohrung 70 treffen. Dieser Auftreffwinkel sollte weniger als 10° be
tragen.
Die Form der Ventilnadel 27 im Bereich des Dichtsitzes 47 ist in Fig. 3
dargestellt. Der zusammen mit der kegeligen Ventilsitzfläche
48 das Öffnen und Schließen des Einspritzventiles bewirkende Teil
der Ventilnadel 27 ist als Rundung 90 ausgebildet, über welche der
zylindrische Abschnitt 43 der Ventilnadel 27 stetig in den kegeligen
Abschnitt 44 übergeht. Sowohl der Übergang vom zylindrischen Ab
schnitt 43 auf die Rundung 90 als auch der Übergang von der Rundung
90 auf den kegeligen Abschnitt 44 erfolgt dabei, in Richtung der
Strömung betrachtet, vorzugsweise tangential.
Die Kontur der Rundung 90 kann, wie im linken Halbschnitt der Fig. 3
dargestellt, durch einen Radius R gebildet sein. Denkt man sich
den die Rundung 90 beschreibenden Radius R zu einem (gestrichelt
dargestellten) Kreis 93 erweitert, so stellen alle den Dichtsitz 47
bildenden Kreis 93 zusammen einen Torus 94 dar.
Der rechte Halbschnitt der Fig. 3 zeigt ein zweites Ausführungsbei
spiel. Die Rundung 90 folgt dabei der Kontur einer gedachten Ellipse
96. In der dargestellten Ausführungsform ist die Anordnung der El
lipse 96 so gewählt, daß der längere zweier Ellipsen-Halbmesser a, b
in axialer Richtung des Einspritzventils verläuft. Dies soll jedoch
nicht als Einschränkung angesehen werden; eine andere, beliebige La
ge der Kontur der Ellipse 96 relativ zur Ventillängsachse ist eben
falls möglich.
Die Rundung 90 kann auch einer beliebigen anderen, nicht durch einen
Radius R oder durch Halbmesser a, b beschreibbaren, jedoch insgesamt
einen Torus bildenden Kontur folgen.
Die Herstellung der Rundung 90 erfolgt vorzugsweise durch entspre
chendes Schleifen der um ihre Längsachse rotierenden Ventilnadel 27.
Das Schleifen der gesamten Spitze der Ventilnadel 27 vom zylindri
schen Abschnitt 43 bis zum Zapfen 45 kann dabei in einer einzigen
Bearbeitungsstufe erfolgen. Im Gegensatz zu den bekannten Bearbei
tungstechniken für Kraftstoffeinspritzventile bleiben keine Grate
zurück, bei deren Enfernung oft Formfehler und Konturbeschädigungen
des Dichtsitzes entstehen.
Von besonderem Vorteil bei dem beschriebenen Kraftstoffeinspritzven
til ist die durch die Rundung 90 bedingte sehr gute Korrelation zwi
schen Ventilnadelhub und abströmender Kraftstoffmenge. Durch den
vergleichsweise geringen Radius bzw. Halbmesser der Rundung 90, wel
cher zu einer ausgeprägt linienförmigen Berührung zwischen Ventilna
del 27 und kegeliger Ventilsitzfläche 48 führt, ist die Neigung der
Ventilnadel 27 zum hydraulischen "Kleben" an der Ventilsitzfläche 48
weit geringer als etwa bei solchen Einspritzventilen, welche über
kugelförmige Verschlußteile mit ihrem eher flächigen Dichtsitz ver
fügen.
Die Funktion des Kraftstoffeinspritzventiles ist wie folgt:
Bei von Strom durchflossener Magnetspule 3 wird der Anker 14 in
Richtung auf den Anschlußstutzen 7 gezogen. Die mit dem Anker 14
fest verbundene Ventilnadel 27 hebt mit ihrem Dichtsitz 47 von der
kegeligen Ventilsitzfläche 48 ab, zwischen Dichtsitz 47 und kegeli
ger Ventilsitzfläche 48 wird ein Strömungsquerschnitt freigegeben,
der Kraftstoff kann durch den zwischen Düsenkörperöffnung 49 und
Zapfen 45 gelegenen Ringraum zu den Bohrungen 80 gelangen. Die Boh
rungen 80 werden vom Kraftstoff unter hohem Druckabfall durchströmt,
da diese den engsten Strömungsquerschnitt innerhalb des Kraftstoff
einspritzventiles bilden. Die Größe der Bohrungen 80 entscheidet
also über den Mengenstrom des abgespritzten Kraftstoffes, der Fach
mann spricht hierbei von "Zumessung". Der aus den Bohrungen 80 aus
tretende Kraftstoffstrahl ist so auf die Aufbereitungsbohrung 70 ge
richtet, daß er knapp stromaufwärts oder unmittelbar auf der Aufbe
reitungskante 71 auftrifft. Die Auftreffgeschwindigkeit ist dabei so
groß, daß man von einem "Prallen" sprechen kann. Durch die hohe ki
netische Energie beim Auftreffen auf die Aufbereitungsbohrung 70
werden die einzelnen Kraftstofftröpfchen aufgerissen und zerstäubt.
Die Folge davon ist, daß stromabwärts der Aufbereitungskante 71 ein
Kraftstoffnebel das Kraftstoffeinspritzventil verläßt. Dieser Kraft
stoffnebel gestattet eine gute Vermischung mit der Ansaugluft der
Brennkraftmaschine.
Die die Aufbereitungskante 71 umgebende Ringnut 73 bietet den Vor
teil, daß eventuell an der inneren Wand 74 der Ringnut 73 angela
gerte Kraftstoffpartikel durch einen Sekundärwirbel innerhalb der
Ringnut 73 zur Aufbereitungskante 71 hin mitgerissen werden und dort
ebenfalls zur Abspritzung gelangen. Kraftstoffeinspritzventile, wel
che über die erfindungsgemäß gestaltete Ringnut 73 verfügen, neigen
weit weniger zum Tropfen als Kraftstoffeinspritzventile ohne die
Ringnut 73. Die für diesen Effekt maßgebenden Ursachen sind noch
weitgehend ungeklärt.
Mit dem erfindungsgemäßen Kraftstoffeinspritzventil wird eine sehr
gute Kraftstoffaufbereitung erzielt. Die besten Ergebnisse werden
bei einer Stärke des Plättchens 55 von 0,3 mm dann erreicht, wenn
der Durchmesser der Aufbereitungsbohrung 70 2,2 mm beträgt und die
Länge 5 mm. Der Durchmesser der Bohrungen 80 ist vom jeweiligen An
wendungsfall abhängig, er liegt im Bereich zwischen 0,15 und 0,35 mm.
Claims (12)
1. Kraftstoffeinspritzventil für Kraftstoffeinspritzanlagen von
Brennkraftmaschinen mit einem Ventilgehäuse aus ferromagnetischem
Material und einem von einer Magnetspule umgebenen Kern sowie mit
einem mit dem Kern zusammenwirkenden Anker, welcher mit einer Ven
tilnadel fest verbunden ist, die ihrerseits einen in Form einer Run
dung ausgebildeten Dichtsitz aufweist, welcher im Zusammenwirken mit
einer Ventilsitzfläche ein Öffnen bzw. Schließen des Kraftstoffein
spritzventils bewirkt, dadurch gekennzeichnet, daß die den Dichtsitz
(47) bildende Rundung (90) durch einen Teil der äußeren Mantelfläche
eines gedachten Torus (94) gebildet wird.
2. Kraftstoffeinspritzventil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß die Rundung (90) auf ihrer einen Seite durch einen ersten,
kreisförmig umlaufenden, tangential in sie übergehenden Abschnitt
(43) und auf ihrer anderen Seite durch einen zweiten, kreisförmig
umlaufenden, tangential in sie übergehenden Abschnitt (44) begrenzt
wird.
3. Kraftstoffeinspritzventil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß der Querschnitt des Torus (94) die Form eines Kreises (93)
aufweist (Fig. 3, linker Halbschnitt).
4. Kraftstoffeinspritzventil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß der Querschnitt des Torus (94) die Form einer Ellipse (96)
aufweist (Fig. 3, rechter Halbschnitt).
5. Kraftstoffeinspritzventil nach Anspruch 4, dadurch gekennzeich
net, daß der längere Halbmesser (a) der Ellipse (96) parallel zur
Längsachse des Kraftstoffeinspritzventils verläuft.
6. Kraftstoffeinspritzventil für Kraftstoffeinspritzanlagen von
Brennkraftmaschinen mit einem Ventilgehäuse aus ferromagnetischem
Material und einem von einer Magnetspule umgebenen Kern sowie mit
einem mit dem Kern zusammenwirkenden Anker, welcher mit einer Ven
tilnadel fest verbunden ist, die im Zusammenwirken mit einer an ei
nem Düsenkörper ausgebildeten Ventilsitzfläche ein Öffnen bzw.
Schließen des Kraftstoffeinspritzventiles steuert sowie mit einem
mit Bohrungen versehenen Plättchen, welches zwischen dem Düsenkörper
und einer Aufbereitungshülse angebracht ist, wobei die Aufberei
tungshülse eine zentrale, in einer Kante auslaufende Aufbereitungs
bohrung aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß die Ventilnadel in ei
nem Zapfen (45) ausläuft.
7. Kraftstoffeinspritzventil nach Anspruch 6, dadurch gekennzeich
net, daß bei geschlossenem Kraftstoffeinspritzventil der Zapfen (45)
in unmittelbarer Nähe des Plättchens (55) endet.
8. Kraftstoffeinspritzventil nach Anspruch 6, dadurch gekennzeich
net, daß die Ventilnadel (27) stromaufwärts des Zapfens (45) einen
kegeligen Abschnitt (44) aufweist und der Übergang zwischen dem ke
geligen Abschnitt (44) und dem Zapfen (45) gerundet ist.
9. Kraftstoffeinspritzventil nach Anspruch 8, dadurch gekennzeich
net, daß die Ventilsitzfläche (48) stromabwärts in eine den Zapfen
(45) umgebende Düsenkörperöffnung (49) übergeht und der Übergang
zwischen Ventilsitzfläche (48) und Düsenkörperöffnung (49) gerundet
ist.
10. Kraftstoffeinspritzventil nach Anspruch 6, dadurch gekennzeich
net, daß die gedachten Mittelachsen (81) der Bohrungen (80) des
Plättchens (55) die Mantelfäche der Aufbereitungsbohrung (70) an
oder knapp stromaufwärts der Kante (71) der Aufbereitungsbohrung
(70) schneiden.
11. Kraftstoffeinspritzventil nach Anspruch 6, dadurch gekennzeich
net, daß das Plättchen (55) einen Rand (56) aufweist, welcher an ei
nem konischen Bereich (52) des Düsenkörpers (9) anliegt.
12. Kraftstoffeinspritzventil nach Anspruch 11, dadurch gekennzeich
net, daß die Aufbereitungshülse (58) mit dem Düsenkörper (9) ver
schraubt ist und ein Teil der Aufbereitungshülse (58) gegen den Dü
senkörper (9) verstemmt ist.
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