DE3708704A1 - Kartusche fuer pastoese massen - Google Patents
Kartusche fuer pastoese massenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Kartusche nach dem Ober
begriff des Patentanspruchs 1.
Derartige Kartuschen dienen zur Aufbewahrung und zum
Ausdrücken pastöser Massen, wie beispielsweise Klebe-
oder Dichtungsmassen aus Silikonmaterial. Die bekannten
Kartuschen bestehen aus einem rohrförmigen Behälter,
der am vorderen Ende einen Gewindeanschluß für eine
Düse aufweist. Das rückwärtige Ende ist mit einem in
dem Kartuschenrohr verschiebbaren Kolben verschlossen.
Bei Verwendung der Kartusche wird diese in ein pistolen
artiges Ausdrückwerkzeug eingesetzt, das die Kartusche
am vorderen Ende abstützt, während ein durch Betätigung
eines Abzugsmechanismus bewegbarer Druckstempel gegen
den Kolben drückt und diesen in der Kartusche vor
schiebt.
Wenn die pastöse Masse ein Kleb- oder Dichtstoff ist,
der unter dem Einfluß von Luft und/oder Feuchtigkeit
härtet, besteht die Gefahr einer vorzeitigen Härtung,
wenn bei längerer Lagerung Luft- oder Feuchtigkeit
durch den Kolben dringt. Der Kolben besteht aus einem
Spritzgußteil aus Kunststoff. Solche Kunststoffteile
sind nicht hinreichend diffusionsdicht, um eine Reak
tion der pastösen Masse mit Luft oder Feuchtigkeit lang
fristig zu verhindern. Insbesondere besteht die Gefahr,
daß ein Teil der Masse den Kolbenumfang in einer dünnen
Schicht umgibt, die leicht aushärtet und den Kolben an
der Innenwand der Kartusche festklebt. Diese Klebung
kann so fest sein, daß sie durch das manuelle oder mit
Druckluft betriebene Ausdrückwerkzeug nicht überwunden
werden kann. Ferner besteht die Gefahr, daß der Kolben
einseitig festklebt, so daß er sich unter der Wirkung
des Druckstempels im Kartuscheninneren verkantet, wo
durch die Kolbendichtigkeit aufgehoben wird. Außerdem
kann ein an der Kartusche anklebender Kolben dazu
führen, daß Kolben und/oder Kartusche bei dem Versuch
des Ausdrückens der Masse zerstört werden.
Um zu verhindern, daß die pastöse Masse im Inneren der
Kartusche mit Luft oder Feuchtigkeit in Verbindung
kommt, ist eine Kartusche bekannt, die hinter dem Kol
ben durch einen abdichtenden Deckel verschlossen ist
(US-PS 38 15 791). Der Deckel hat einen Boden, der
unter der Wirkung des Druckstempels abreißt und sich
zwischen Druckstempel und Kolben legt. Hierdurch wird
zwar verhindert, daß Luft oder Feuchtigkeit in das rück
wärtige Ende der Kartusche eindringen, jedoch besteht
immer noch die Gefahr, daß der Kolben durch Luftein
schlüsse oder durch Diffusion durch die Kartuschenwand
an dieser anklebt.
Eine bekannte Kartusche, von der der Oberbegriff des
Patentanspruchs 1 ausgeht (US-PS 35 03 542) weist eine
diffusionsdichte Folie auf, die den Kolben an seiner
Stirnwand und an seiner Umfangswand umgibt. Im Bereich
der Umfangswand bildet die aus einem Flächenmaterial
bestehende Folie Falten, die von der pastösen Masse
ausgefüllt werden, so daß die Folie an der Kartuschen
wand anklebt. Beim Vorschieben des Kolbens, der durch
die Folie von der pastösen Masse getrennt ist, zerreist
die Folie. Ein Teil dieser Folie wird in undefinierter
Weise von dem Kolben vorgeschoben. Dieser abgerissene
Folienteil kann seitlich neben den Kolben gelangen und
diesen auf dem gesamten Verschiebeweg verformen und
seine Dichtigkeit beeinträchtigen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Kar
tusche der im Oberbegriff des Patentanspruchs 1 an
gegebenen Art zu schaffen, die das Ankleben des Kolbens
an der Kartuschenwand verhindert, ohne die Kolbenabdich
tung zu verschlechtern.
Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt erfindungsgemäß mit
den im kennzeichnenden Teil des Patentanspruchs 1 an
gegebenen Merkmalen.
Bei der erfindungsgemäßen Kartusche ist der Kolben vor
Benutzung der Kartusche von dem Behälter getrennt,
während das rückwärtige Behälterende durch einen dif
fusionsdichten Deckel verschlossen ist. Dieser Deckel
kann vor Benutzung abgenommen oder zerstört werden, um
dann erst den Kolben in den Behälter einzuschieben. Das
Einschieben wird durch die Führungsvorrichtung ermög
licht, die den Kolben bei seiner Vorwärtsbewegung in
axialer Ausrichtung zum Behälter hält. Vor Benutzung
der Kartusche ist der Deckel von außen zugänglich,
während der Kolben vom Behälter noch getrennt ist. Ein
Ankleben des Kolbens an der Behälterwand ist nicht mög
lich, weil der Kolben weder mit dem Behälter noch mit
der pastösen Masse in Berührung ist. Erst nach dem Ab
nehmen oder Zerstören des Deckels kommt der Kolben mit
der pastösen Masse in Kontakt. Wenn der Deckel entweder
durch die Führungsvorrichtung oder durch den Kolben
zerstört wird, verbleiben die Deckelteile am rück
wärtigen Behälterende, wo sie befestigt sind. Wenn also
durch zerstörte Deckelteile der Kolben radial defor
miert wird, so ist diese Deformierung nur vorüber
gehend, bis der Kolben so weit vorgeschoben ist, daß er
die Deckelteile überwunden hat. Die Deckelteile können
daher die Kolbendichtung nur über eine begrenzte Länge
des Verschiebungsweges des Kolbens beeinträchtigen.
Vorzugsweise ist der Deckel abnehmbar oder abbrechbar,
so daß keine Deckelteile im Bereich des Kolbenwegs ver
bleiben und der Kolben durch sie überhaupt nicht defor
miert wird.
Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung ist im
Anspruch 2 angegeben. Hierbei ist die Kartusche zwei
teilig. Der Behälter, der die pastöse Masse enthält,
ist durch das rohrförmige Führungsstück verlängert, das
vor Gebrauch der Kartusche den Kolben enthält und vor
Beginn des Gebrauchs an das rückwärtige Behälterende
angesetzt wird. Der Behälter kann hierbei randvoll oder
nahezu bis zu seinem rückwärtigen Rand mit Masse ge
füllt werden. Das rückwärtige Führungsstück, das den
Kolben enthält, ist von der Masse völlig frei. Nur die
Behälter werden in der Abfüllanlage mit pastöser Masse
gefüllt, während die separat hergestellten Führungs
stücke mit eingesetztem Kolben erst später hinzugefügt
werden.
Andererseits ist es auch möglich, eine einstückige Kar
tusche in der erfindungsgemäßen Weise auszubilden, in
dem die Kartusche nicht randvoll gefüllt wird, sondern
am rückwärtigen Ende einen Leerraum hat, der durch den
Deckel ausgefüllt ist. Nach dem Entfernen des Deckels
kann in den Leerraum der Kolben eingesetzt werden,
wobei die Wand des Leerraums als Führungsvorrichtung
dient.
Die Erfindung betrifft ferner ein Ausdrückwerkzeug für
die Kartusche. Während die bekannten Ausdrückwerkzeuge
so ausgebildet sind, daß in sie die Kartusche zusammen
mit dem darin enthaltenen Kolben eingesetzt wird, ist
bei dem erfindungsgemäßen Ausdrückwerkzeug außer dem
Kartuschenhalter ein Kolbenlager vorgesehen, in das der
Kolben einsetzbar ist und aus dem heraus er von dem
Druckstempel in die Kartusche bewegbar ist. Kartusche
und Kolben werden also separat in das Ausdrückwerkzeug
eingesetzt, wobei der die rückwärtige Kartuschenöffnung
abschließende Deckel entweder vorher abgenommen oder
beim Vorschieben des Kolbens zerstört wird. Wichtig
ist, daß das Kolbenlager in genauer axialer Ausrichtung
zur Kartusche verläuft, so daß der vom Druckstempel
vorgetriebene Kolben sicher in die Kartuschen einge
führt wird.
Im folgenden werden unter Bezugnahme auf die Zeich
nungen Ausführungsbeispiele der Erfindung näher er
läutert.
Es zeigen:
Fig. 1 eine perspektivische Darstellung einer ersten
Ausführungsform der Kartusche beim öffnen
des Behälters,
Fig. 2 das Einsetzen der gebrauchsfertigen Kar
tusche in das Ausdrückwerkzeug,
Fig. 3 einen Längsschnitt der in das Ausdrückwerk
zeug eingesetzten Kartusche,
Fig. 4 einen Längsschnitt einer modifizierten Aus
führungsform des Deckels,
Fig. 5 eine zweite Ausführungsform der Kartusche
mit Schraubverbindung zwischen Behälter und
Führungsstück,
Fig. 6 eine weitere Ausführungsform mit einem
Zwischenstück zwischen Behälter und Führungs
stück,
Fig. 7 ein Ausführungsbeispiel, bei dem die Füh
rungsvorrichtung sich im Ausdrückwerkzeug
befindet,
Fig. 8 eine einstückige Kartusche, bei der die Füh
rungsvorrichtung am Behälter vorgesehen ist,
Fig. 9 die in ein entsprechendes Ausdrückwerkzeug
eingesetzte Kartusche nach Fig. 8,
Fig. 10 ein weiteres Ausführungsbeispiel der Kar
tusche, die in ein übliches Ausdrückwerkzeug
eingesetzt ist,
Fig. 11 ein Ausführungsbeispiel einer zweiteiligen
zylindrischen Kartusche ohne seitlich ab
stehende Teile und
Fig. 12 ein ähnliches Ausführungsbeispiel wie Fig. 3.
Die dargestellten Kartuschen dienen zur Aufnahme und
zum Auspressen einer pastösen Masse, z.B. einem Kleber
oder Dichtungsmittel aus Silikon.
Die Kartusche 10 des Ausführungsbeispiels der Fig. 1
bis 3 weist einen langgestreckten zylindrischen Behäl
ter 11 auf, der die pastöse Masse 12 enthält. Am vor
deren Ende des zylindrischen Behälters 11 befindet sich
ein hohler Gewindestutzen 13, der axial absteht und an
seinem vorderen Ende verschlossen ist. Das vordere Ende
kann zum Ausdrücken der Masse 12 aus dem Behälter abge
trennt werden, wobei auf den Gewindestutzen 13 eine
kegelstumpfförmige Düse aufgeschraubt wird.
Der Innenraum des Behälters 11 ist zylindrisch und sein
Durchmesser ist gleich demjenigen der Öffnung am rück
wärtigen Behälterende. Der Behälter 11 kann aus Metall,
beschichteter Pappe oder vorzugsweise aus Kunststoff
bestehen. Am rückwärtigen Behälterende ist ein die
Behälteröffnung ringförmig umgebender Wulst 14 vor
gesehen, der radial nach außen absteht. Die Behälter
öffnung ist mit einem Deckel 15 verschlossen, der an
das rückwärtige Behälterende angesiegelt oder auf
andere Weise abdichtend mit diesem Behälterende ver
bunden ist. Wie Fig. 1 zeigt, kann der Deckel 15 durch
Abziehen entfernt werden. Der Deckel 15 besteht aus
einem dampfundurchlässigen Material, z.B. aus einer
Metallfolie oder einer Metallplatte oder aus einem mehr
schichtigen Material, das eine Metallfolie, z.B. aus
Aluminium, aufweist. Der Behälter 11 ist mit der pastö
sen Masse 12 randvoll gefüllt, d.h. die pastöse Masse
füllt den Behälter hohlraumfrei aus und ihr rückwär
tiges Ende wird hohlraumfrei von dem Deckel 15 be
grenzt.
Zur Kartusche 10 gehört ferner das rohrförmige Führungs
stück 16, dessen vorderes Ende auf das rückwärtige
Behälterende aufschiebbar ist. Das Führungsstück 16
weist eine umlaufende ringförmige Sicke 17 auf, die im
montierten Zustand des Führungsstücks 16 den Wulst 14
des Behälters 11 überdeckt und somit das Führungsstück
16 auf dem Behälter 11 zentriert und gegen axiale Ver
schiebung sichert. Vor der Sicke 17 befindet sich ein
rohrförmiger Führungsbereich 18, der elastisch ist und
sich beim Überschieben über den Wulst 14 vorübergehend
aufweitet, um anschließend den Behälter 11 eng zu um
geben.
Im Inneren des rohrförmigen Führungsstücks 16 ist der
Kolben 19 angeordnet. Der hinter der Sicke 17 liegende
Bereich des Führungsstücks 16 hat den gleichen Durch
messer, wie der Innenraum des Behälters 12, so daß der
Kolben 19 in dem in Fig. 3 dargestellten montierten
Zustand aus dem Führungsstück 16 heraus in den Behälter
11 eingeschoben werden kann. Hierbei stützt sich das
Führungsstück 16 am rückwärtigen Ende des Behälters 11
ab. Wie aus Fig. 3 ersichtlich ist, hat der vordere
Teil 18 des Führungsstücks 16 einen größeren Durch
messer als der hinter der Sicke 17 liegende Bereich.
Der Kolben 19 ist in bekannter Weise als Hohlkolben
ausgebildet. Der Kolben weist eine nach außen gewölbte
Stirnwand 19 a und eine sich daran anschließende zylin
drische Umfangswand 19 b auf und er ist an seinem rück
wärtigen Ende offen. An der Umfangswand 19 b sind umlau
fende Dichtlippen 19 c angeordnet. Von dem Übergang der
Stirnwand 19 a zum zylindrischen Bereich 19 b steht eine
kegelstumpfförmige Rippe 19 d in das Innere des Kolbens
ab. Gegen diese Rippe stößt der Teller 20 a des Druck
stempels 20 des Ausdrückwerkzeugs 21 um den Kolben 19
zum Ausstoßen der pastösen Masse 12 vorzuschieben. Das
Ausdrückwerkzeug 21 ist in üblicher Weise als Pistole
ausgebildet und es weist einen langgestreckten Kar
tuschenhalter 22 auf, in den die Kartusche 10 einge
setzt wird. Am vorderen Ende des Kartuschenhalters 22
ist ein Widerlager 23 zum axialen Abstützen des vor
deren Endes der Kartusche 10 angeordnet. Durch Betäti
gen des Abzugshebels 24 wird der Druckstempel 20 je
weils um ein bestimmtes Maß vorgeschoben. Ein Auslöse
hebel 24 a ermöglicht bei Betätigung das Zurückziehen
des Druckstempels 20, damit die Kartusche aus dem
Ausdrückwerkzeug entfernt werden kann.
Vor Gebrauch der Kartusche ist das Führungsstück 16 mit
dem darin enthaltenen Kolben 19 von dem Behälter 11
getrennt. Nach dem Entfernen des Deckels 15 vom Behäl
ter 11 (Fig. 1) wird das Führungsstück 16 auf das rück
wärtige Behälterende aufgeschoben, wo es einrastet. Die
so zusammengesetzte Kartusche 10 wird gemäß Fig. 2 in
das Kartuschenlager 22 des Ausdrückwerkzeugs 21 einge
setzt. Dann wird der Abzugshebel 24 betätigt, wodurch
der Teller 20 a des Druckstempels 20 in den Kolben 19
eingefahren wird. Beim nachfolgenden weiteren Betätigen
des Abzugshebels 24 gelangt der Kolben 19 in Berührung
mit der pastösen Masse 12, um diese Masse aus dem Behäl
ter 11 auszutreiben. Dadurch, daß der Kolben im Inneren
des Führungsstücks 16 nicht mit der Masse in Berührung
ist, kann er nicht ankleben. Durch den diffusionsdich
ten Deckel 15 wird erreicht, daß die Masse vor dem Öff
nen des Behälters nicht aushärten kann.
Am Beispiel der Fig. 2 wurde ein Ausdrückwerkzeug be
schrieben, bei dem das Kartuschenlager 22 trogförmig
ausgebildet ist, so daß die Kartusche 10 von oben her
in das Kartuschenlager eingesetzt werden kann. Es kann
auch ein Ausdrückwerkzeug mit rohrförmigen Kartuschen
lager benutzt werden, in welches die Kartusche axial
eingeschoben wird.
Fig. 4 zeigt ein Ausführungsbeispiel, bei dem anstelle
des flexiblen Deckels 15 ein Bördeldeckel 25 aus Metall
vorgesehen ist. Am rückwärtigen Ende des Behälters 11
ist ein radial abstehender Flansch 26 vorgesehen, gegen
den der Deckel 25 gesetzt ist. Der Rand 25 a des Deckels
25 ist um den Flansch 26 herum umgebördelt. Der an der
Stirnseite des Flansches 26 anliegende Bereich des
Deckels 25 ist mit einer ringförmigen Dichtung 27 ver
sehen, so daß der Deckelverschluß hermetisch abdichtet.
Der Mittelbereich des Deckels 25 ist geringfügig ver
tieft, so daß er hohlraumfrei an der Masse 12 anliegt.
Zum Öffnen des Deckels 25 kann der Bördelrand 25 a zu
rückgebogen oder abgerissen werden. Im zweiten Fall ist
eine Schwächungslinie vorgesehen, die das Abreißen des
Bördelrandes 25 a vom Deckel 25 ermöglicht.
Bei dem Ausführungsbeispiel der Fig. 5 ist der Behälter
11 an seinem rückwärtigen Ende mit einem Außengewinde
30 versehen, auf das ein an dem Führungsstück 16 vor
gesehener Gewindestutzen 31 mit Innengewinde aufge
schraubt wird, um das Führungsstück 16 am Behälter 12
zu befestigen. Auch hier schließt sich der Innenraum
des Führungsstücks 16 ohne Durchmesserveränderung an
denjenigen des Behälters 11 an. Bei der Darstellung
nach Fig. 5 ist der Deckel, mit dem der Behälter 11
ursprünglich verschlossen war, bereits abgenommen wor
den, bevor das Führungsstück 16 an den Behälter 11 an
geschraubt worden ist.
Zur Vermeidung von Lufteinschlüssen zwischen dem Kolben
19 und der Masse 12 sind gemäß Fig. 5 Entlüftungsboh
rungen 32 am Führungsstück 16 vorgesehen. Diese Boh
rungen sind mit solchem axialem Abstand hinter dem Ende
der Masse 12 angeordnet, daß sie von der Masse nicht
verschlossen werden, wenn der Kolben 19 in die Masse
eindringt und diese zunächst seitlich und nach hinten
ausweicht. Die Entlüftungslöcher werden von der zurück
weichenden Masse und der Umfangswand des Kolbens etwa
zur gleichen Zeit erreicht, so daß sämtliche Luft ent
weichen kann. Entsprechende Entlüftungsmöglichkeiten
sind auch bei den anderen Ausführungsbeispielen vor
handen, obwohl sie dort nicht im einzelnen beschrieben
sind.
Gemäß Fig. 6 ist eine Verbindungsmuffe 33 vorgesehen,
die im rückwärtigen Bereich ein Innengewinde 34 auf
weist, in das ein Außengewinde 35 des Führungsstücks 16
eingeschraubt wird. Die Verbindungsmuffe 33 ist am vor
deren Ende mit einem radial elastisch federnden Bereich
36 versehen, der über den Wulst 14 des Behälters 10
geschoben werden kann. Hinter dem elastischen Bereich
36 befindet sich eine Nut 37, in der der Wulst 14 ein
rastend fixiert wird.
Fig. 7 zeigt eine Variante, bei der das Führungsstück
16 fester Bestandteil des Ausdrückwerkzeugs 21 ist. Der
Kolben 19 wird vom vorderen Ende her in das Führungs
stück 16 eingesetzt, in das vom rückwärtigen Ende her
der Druckstempel 20 hineinragt. Anschließend wird der
Behälter 10, nachdem dessen Deckel entfernt worden ist,
mit einem Gewinde 40 am vorderen Ende des Führungs
stücks 16 befestigt. Bei dieser Ausführungsform bildet
das Führungsstück 16 ein Kolbenlager 41, das Bestand
teil des Ausdrückwerkzeugs ist und in das jeweils vor
dem Befestigen des Behälters 11 ein Kolben 19 einge
setzt wird.
Fig. 8 und 9 zeigen ein Beispiel, bei dem der dem Behäl
ter verschließende Deckel 45 einen axialen Ansatz 46
aufweist, der über eine gewisse Distanz in den Behälter
11 hineinragt und dessen rückwärtigen Teil ausfüllt.
Nach dem Entfernen des Deckels 45 (Fig. 9) bildet der
von Masse 12 freie rückwärtige Endbereich 47 die Füh
rungsvorrichtung zum Einführen des Kolbens 19 in den
Behälter 11. Ein Wulst oder Ringflansch ist an dem
Behälter 11 nicht erforderlich. Der Behälter 11 kann
daher eine zylindrische Außenfläche oder radial ab
stehende Teile aufweisen. Demnach ist das Kartuschen
lager 22 gemäß Fig. 9 ein Rohr, das den Behälter 11 mit
engem Abstand umgibt. Das rückwärtige Ende des Kar
tuschenlagers 22′ ist als Kolbenlager 41 ausgebildet,
das den Kolben 19 in axialer Ausrichtung mit dem Behäl
ter 11 aufnimmt. Der Kolben 19 kann durch eine radiale
Öffnung des Kolbenlagers 41 in dieses eingesetzt wer
den, wobei er zwischen Druckstempel 20 und dem rück
wärtigen Ende des Behälters 11 liegt und beim Vor
schieben des Druckstempels 20 in den rückwärtigen
Bereich 47 des Behälters 11 eingeführt wird.
Bei dem Ausführungsbeispiel von Fig. 10 ist wiederum
ein Führungsstück 16 vorgesehen, das auf das rück
wärtige Ende des randvoll gefüllten Behälters 11 auf
geschoben ist. Das Führungsstück 16, in dem der Kolben
19 angeordnet ist, weist eine Überwurfmuffe 48 auf, die
lose über das rückwärtige Behälterende gesetzt ist,
wobei das Führungsstück 16 axial an dem Behälter 11
abgestützt ist. Eine Sicherung gegen Abziehen des
Führungsstücks 16 vom Behälter 11 ist nicht erforder
lich, da beim Gebrauch des Ausdrückwerkzeugs keine
Kräfte wirksam sind, die bestrebt sind, das Führungs
stück 16 von dem Behälter 11 abzuziehen. Der Behälter
11 hat eine zylindrische Außenfläche ohne abstehende
Teile.
Eine weitere Variante zeigt Fig. 11. Bei dieser Varian
te ist das Führungsstück 16, das den Kolben 19 enthält,
mit einem in das Innere des Behälters 11 hineinragenden
ringförmigen Vorsprung 50 versehen, der sich eng an die
Innenwand des Behälters 11 anlegt und dessen Wandstärke
sich zum vorderen Ende hin stetig verringert, so daß
die Innenwand des Ansatzes 50 kontinuierlich in die
jenige des Behälters 11 übergeht. Während der Innen
durchmesser des Führungsstücks hinter dem Ansatz 50
gleich demjenigen des Behälters 11 ist, bildet der An
satz 50 eine Verengung, durch die der Kolben 19 unter
Verformung hindurchgeschoben werden muß. Die Umfangs
flächen von Behälter 11 und Führungsstück 16 schließen
sich bündig, ohne abstehende Teile, aneinander an, so
daß die Kartusche 10 eine über die gesamte Länge zylin
drische Außenkontur hat.
Es ist auch möglich, mit der scharfen Vorderkante des
Ansatzes 50 den aus Folienmaterial bestehenden Deckel
zu zerschneiden, wenn das Führungsstück 16 auf den
Behälter 11 aufgeschoben wird. Zu diesem Zweck kann die
Vorderkante des Führungsstücks 16 abgeschrägt sein, so
daß beim Einstecken des Führungsstücks der Trennvorgang
zunächst an einer Stelle beginnt, und sich beim weite
ren Einführen fortsetzt.
Abweichend von den oben beschriebenen Ausführungsbei
spielen kann der Deckel auch so ausgebildet sein, daß
er vor dem Einführen des Kolbens in den Behälter nicht
entfernt oder zerstört werden muß. Der Deckel kann auch
von einem am vorderen Kolbenende vorgesehenen Dorn
durchstochen werden und aufreißen, wobei die Deckel
reste dann am rückwärtigen Behälterende verbleiben und
nicht vor dem Kolben hergeschoben werden.
Fig. 12 zeigt ein Ausführungsbeispiel, bei dem das Ende
des Behälters 11 vor dem Bördelrand eine Aufweitung 53
hat. Beim Anstechen durch die Messerkante 16 a des Füh
rungsstücks 16 wird der Deckel 25 a an der Schwächungs
linie 52 durchtrennt. Der Kolben 19 kann ohne Verfor
mung in den Behälter eingeschoben werden. Die Kartusche
hat in diesem Beispiel keine zylindrische Außenkontur.
Da der Bördelrand 54 aber nicht größer als bei handels
üblichen Kartuschen ist, können im Markt befindliche
Verarbeitungsgeräte mit üblichem Kartuschenhalter 22
verwendet werden. Im Gegensatz zu Fig. 3 ist bei dieser
Ausführung der Behälter 11 schlanker.
Claims (10)
1. Kartusche für pastöse Massen, mit
- - einem zylindrischen Behälter (11),
- - einem in den Behälter (11) verschiebbaren Kolben (19) zum Ausdrücken der Masse (12),
- - und einem das rückwärtige Ende der Masse (12) abdichtend bedeckenden Deckel, der die Masse (12) von dem Kolben (19) trennt,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Deckel (15, 25, 45) vor dem Einführen des
Kolbens (19) in den Behälter (11) abnehmbar, ab
reißbar oder durchtrennbar ist und daß eine Füh
rungsvorrichtung zum Einführen des Kolbens (19)
in den Behälter (11) vorgesehen ist.
2. Kartusche nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Führungsvorrichtung aus einem
mit dem rückwärtigen Ende des Behälters (11) ver
bindbaren rohrförmigen Führungsstück (16) be
steht, dessen Innendurchmesser im wesentlichen
gleich demjenigen des Behälters (11) ist und das
den Kolben (19) enthält.
3. Kartusche nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß der Deckel (15, 25, 45) die
pastöse Masse (12) hohlraumfrei begrenzt.
4. Kartusche nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß der Deckel (15, 25)
eine ebene Platte oder Folie aufweist, die den
mit pastöser Masse (12) randgefüllten Behälter
(11) abschließt.
5. Kartusche nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß der Deckel (45) einen
in den Behälter (11) hineinragenden und dessen
rückwärtigen Teil ausfüllenden Ansatz (46) auf
weist.
6. Kartusche nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß die Führungsvor
richtung Bestandteil eines Ausdrückwerkzeugs (21)
mit verschiebbarem Druckstempel (20) ist.
7. Kartusche nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß die Führungsvorrich
tung (16) an dem rückwärtigen Behälterende ver
schraubt ist.
8. Kartusche nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß die Führungsvor
richtung (16) an dem rückwärtigen Behälterende
festgeklemmt oder lose aufgesetzt ist.
9. Ausdrückwerkzeug für eine Kartusche, die eine
pastöse Masse enthält, mit einem die Kartuschen
schulter abstützenden Kartuschenhalter (22, 22′)
und einem den Kolben (19) vom rückwärtigen Ende
her vortreibenden Druckstempel (20), dadurch ge
kennzeichnet, daß hinter der in den Kartuschen
halter (22, 22′) eingesetzten Kartusche (10) ein
Kolbenlager (41) vorgesehen ist, in das der Kol
ben (19) einsetzbar ist und aus dem heraus er von
dem Druckstempel (20) in die Kartusche (10) be
wegt wird.
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