DE3707998A1 - Rechnersystem, insbesondere zur simulation biologischer prozesse - Google Patents
Rechnersystem, insbesondere zur simulation biologischer prozesseInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Rechnersystem, insbesondere
zur Simulation biologischer Prozesse gemäß dem Oberbegriff
des Patentanspruches 1.
Ein derartiger Rechner ist aus der deutschen Patentanmeldung
P 36 07 241.9 bekannt, auf die hinsichtlich der
Terminologie auch im folgenden Bezug genommen wird.
Die dort angegebene Rechnerstruktur beruht auf dem
Versuch, die Struktur des menschlichen Gehirnes, und zwar
die Vernetzung der Neuronen im Gehirn, als rechnendes
System zu begreifen, nämlich als rechnenden Verband von
den Neuronen entsprechenden Knotenrechnern. Hierbei ist
jeder Knotenrechner ein permutographisch organisierter Verband
von Subknotenrechnern. Der Verband der Knotenrechner
ist ebenfalls permutographisch organisiert. Die Verbindung
der einzelnen Knotenrechner erfolgt durch bidirektionale
Informationsleitungen, die den Dendriten im Gehirn entsprechen.
Hierdurch ist, wie in der genannten Patentanmeldung
gezeigt, eine selbstbezügliche Steuerung des Rechnersystemes
möglich. Dies bedeutet, daß im Prinzip jeder Knotenrechner
für alle Rechenoperationen die Befehlssteuerung
des Gesamtrechners übernehmen kann, d. h. es existiert eine
Redundanz der potentiellen Befehlsausübung. Diese Redundanz
hat man tatsächlich im menschlichen Gehirn beobachtet;
vgl. etwa W. L. Killmer, W. S. McCulloch und J. Blum,
International Journal of Man-Machine Studies, 1969, Heft 1,
Seiten 279 bis 309.
In der deutschen Patentanmeldung P 36 09 925.2 ist ein
Rechnersystem zur Simulation von Neuronenverbänden angegeben,
deren Neuronen miteinander durch Dendriten verbunden
sind. Es wurde gezeigt, daß ein solches Neuronensystem
durch einen permutographisch organisierten Verband von
Knotenrechnern - entsprechend den Neuronen - dargestellt
werden kann, die durch rechnende Informationsleitungen -
entsprechend den Dendriten - miteinander verbunden sind.
In dieser Patentanmeldung ist bereits das Phänomen
erwähnt, daß es im Gehirn innerhalb der Neuronenverbände im
Verlauf der Zeit Umstrukturierungen geben kann. Dies erfolgt
z. B., um entweder den Neuronenverband im Laufe der
Entwicklung eines biologischen Systems an neue Aufgaben anzupassen,
oder aber, wenn einzelne Neuronen oder Neuronenverbände
in ihrer Funktion ausfallen und dann deren Aufgaben
durch andere Neuronen oder Neuronenverbände übernommen
werden. Beide Phänomene sind beobachtet worden. So ist es
z. B. eine Tatsache, daß bei Wegfall einer für spezielle
Aufgaben vorgesehenen Gehirnregion - etwa durch eine tumorbedingte
Operation - Funktionen dieser Gehirnregion durch
Neuronenverbände anderer Gehirnregionen, die nicht auf diese
erwähnte Aufgabe spezialisiert waren, zumindest teilweise
erfüllt werden können.
Dieses Phänomen ist ein Sonderfall der erwähnten Redundanz
der potentiellen Befehlsausübung. Sie wirkt nicht nur innerhalb
eines Neuronenverbandes, sondern zumindest auch
teilweise systemübergreifend zwischen unterschiedlichen
Neuronenverbänden.
Eine Umstrukturierung von Neuronenverbänden wurde mit
einem Rechner gemäß der deutschen Patentanmeldung P 36 09 925.2
durch eine z. B. zeitgesteuerte Umstrukturierung der
Informationsleitungen zwischen den einzelnen Knotenrechnern
simuliert. Eine Umstrukturierung von Neuronenverbänden
im Sinne der Übernahme von Funktionen anderer Neuronenverbände,
d. h. Umschalten auf einen anderen Neuronenverband
oder eine Interaktion zwischen unterschiedlichen Neuronenverbänden
wurde nur angedeutet.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Rechnersystem
der in Rede stehenden Art dahingehend zu erweitern,
daß derartige Interaktionen zwischen Knotenrechnern und
ihren zugehörigen permutographisch organisierten Rechnersystemen
möglich sind, wobei gleichzeitig eine systemimmanente
Langzeitprogrammierung des Rechnersystems möglich
ist.
Diese Aufgabe ist gemäß der Erfindung durch die im
kennzeichnenden Teil des Patentanspruches 1 angegebenen
Merkmale gelöst. Demgemäß setzt sich das Rechnersystem aus
einem permutographischen Rechnersystem und einem kenogrammatischen
Rechnersystem zusammen. Das kenogrammatische
Rechnersystem ist nach den Gesetzen der Kenogrammatik
organisiert, die unter anderem in dem Aufsatz "Time,
Timeless Logic and Self-referential Systems" von G. Günther
in Annales of the New York Academie of Sciences, Band 138,
2, Seiten 396 bis 406, 1967, veröffentlicht worden sind.
Der Kenogrammatik liegen dabei im wesentlichen die gleichen
kombinatorischen Grundlagen wie bei einem Permutographen
zugrunde, wobei die Elemente des Kenographen Tritogrammen
und die Kanten des Kenographen wiederum Negationsoperationen
entsprechen, die kenogrammatischen Symbole umtauschen
und damit wieder einen Weg durch den Kenographen bestimmen.
Realisiert wird das kenogrammatische Rechnersystem durch
einen Kenographenrechner, einen kenographischen Saltatorenrechner,
einen Kenographenrechnerverband, einen Deutorographenrechner
und einen kenographischen Negationsrechner, die
weiter unten erklärt werden.
Die beiden Rechnersysteme kommunizieren miteinander, wobei
für die Kommunikation die unterschiedlichen "Sprachen"
beider Systeme durch Kompiler, d. h. Übersetzer oder
Sprachenumwandler gegenseitig vermittelt werden. Ein erster
Kompiler transformiert Permutationen, die im permutographischen
Rechnersystem benutzt werden, in Kenogramme, ein
zweiter Kompiler transformiert Tritogramme des kenogrammatischen
Rechnersystems in Permutationen. Gemeinsame Operationsbasis
beider Rechnersysteme sind Negationsoperatoren,
die eine Informationsübertragung von einem entweder permutographischen
oder kenogrammatischen Knotenrechner zu den
jeweils nächstfolgenden vermitteln.
Innerhalb des gesamten Rechnersystems werden die zu
verarbeitenden Informationen, z. B. Umweltinformationen dem
permutographischen Rechnersystem zugeführt und dort so
verarbeitet, wie es in der erwähnten deutschen Patentanmeldung
P 36 07 241.9 beschrieben ist. Hiermit kann die
Funktion von Neuronenverbänden im Gehirn simuliert werden,
wobei die einzelnen Neuronen durch Dendriten miteinander
verbunden sind.
Mit dem kenogrammatischen Rechnersystem gemäß der Erfindung
wird die Funktion der Neuroglia simuliert, d. h. der
bindegewebigen Stützsubstanz des zentralen Nervensystems.
Gliazellen existieren sowohl um das Neuron herum, die
sogenannte Astroglia, ferner in dem die Axone zwischen
einzelnen Neuronen umgebenden Myelin und schließlich als
Oligodendroglia der Oligodendrozyten, d. h. der Stützzellen,
die jeweils zahlreiche Axone mit je einem Myelinsegment
versorgen. Bei dem Rechnersystem gemäß der Erfindung
simulieren der Kenographenrechner und der kenogrammatische
Saltatorenrechner die Astroglia, der kenogrammatische
Negationsrechner die Oligodendroglia und schließlich der
Kenographenrechnerverband sowie der Deuterographenrechner
die übrige Glia.
Es hat sich in der letzten Zeit herausgestellt, daß die
Glia nicht nur Stützgewebefunktion hat, sondern auch für
die Informationsübertragung zwischen einzelnen Neuronen
verantwortlich ist und somit auch rechnende Funktion hat;
vgl. das Buch Gehirn und Nervensystem, 7. Auflage,
Heidelberg, Spektrum der Wissenschaft, 1986, insbesondere
Seiten 64 ff. Zur Struktur der Glia im Bereich der Axone
wird auf die Abbildung auf Seite 69 verwiesen.
Die Axone im Nervensystem gehen jeweils von einem Neuron
aus, und verzweigen sich dann baumartig zu anderen
Neuronen, und zwar nicht nur Neuronen des gleichen
Neuronenverbandes, sondern übergreifend auch zu Neuronen
anderer Neuronenverbände. In dem Rechnersystem gemäß der
Erfindung sind schnelle Informationsleitungen vorgesehen,
die Knotenrechner des permutographischen Rechnersystems
miteinander verknüpfen, und zwar auch hier systemübergreifend,
so daß schnelle Informationsleitungen nicht nur zu
anderen Knotenrechnern führen, die innerhalb eines gemeinsamen
Bereiches mit der gleichen Kontextur permutographisch
organisiert sind, sondern auch zu Knotenrechnern, die
innerhalb anderer permutographisch organisierter Rechnerbereiche
mit gegebenenfalls anderer Kontextur befindlich
sind. Die einzelnen Rechnerbereiche werden durch die
schnellen Informationsleitungen wiederum permutographisch
organisiert. Das gesamte Rechnersystem ist in sich permutographisch
organisiert und kann in der Funktion als
Permutographen-Permutograph beschrieben werden. Durch das
kenogrammatische Rechnersystem wird festgelegt, welche
Bereiche innerhalb des permutographischen Rechnersystems
für die Ausführung von Prozeßoperationen herangezogen
werden. Dies erfolgt im wesentlichen durch eine Vorgabe von
Strukturen, wobei diese Strukturen durch ein Langzeitprogramm
vorgegeben werden, die in dem kenogrammatischen
Rechnersystem entsprechend aufbereitet werden. Dieses
Langzeitprogramm ist in einem Langzeitprogrammspeicher
eingeschrieben, der sowohl mit dem permutographischen als
auch mit dem kenogrammatischen Rechnersystem bidirektional
kommuniziert. In diesem Langzeitprogrammspeicher sind
Kontexturprogramme enthalten, durch die die Bearbeitung der
Informationen innerhalb des permutographischen Rechnersystems
bestimmte Kontexturen vorgegeben werden. Durch
diese Kontexturen wird die Organisation, d. h. auch die
Datenverbindung der einzelnen Knotenrechner innerhalb des
permutographischen Rechnersystems bestimmt, wobei diese
Bestimmung im wesentlichen durch das kenogrammatische
Rechnersystem definert ist. In dem permutographischen
Rechnersystem wird die informationsbezogene Selbstrealisation
errechnet, die schließlich zu einem Operationsergebnis
führt, das an die Ausgabeeinheit des Rechnersystems
abgegeben wird. Die Ausgangssignale der Ausgangseinheit
entsprechen dann dem Gesamtergebnis, z. B. einer vorzunehmenden
Handlung eines Automaten aufgrund der eingegebenen
Information. In dem kenogrammatischen Rechnersystem wird
aufgrund der Daten des Langzeitprogrammspeichers die
Selbstrealisation des angelegten Langzeitprogrammes errechnet,
durch die die Organisation des permutographischen
Rechnersystems festgelegt wird, und zwar hinsichtlich der
Ortsstruktur und der Wertstruktur. Die Ortsstruktur bestimmt
hierbei den Zusammenhang von permutographisch
organisierten Rechnerbereichen, die Wertstruktur den Zusammenhang
einzelner Knotenrechner innerhalb eines einzigen
Rechnerbereiches.
Die Langzeitprogrammierung ermöglicht auch eine bereichsübergreifende
Umstrukturierung einzelner Knotenrechner, die
dadurch in einen anderen permutographisch unter Umständen
anders organisierten Knotenrechnerverband eingespannt werden.
Eine solche Umstrukturierung ist, wie oben erwähnt,
innerhalb von Neuronenverbänden im Gehirn nachgewiesen. Die
jeweils gültige Struktur entspricht einer Kontextur,
nämlich entweder der Wertkontextur oder der Ortskontextur.
Die Erfindung ist in einem Ausführungsbeispiel anhand der
Zeichnung näher erläutert. In der Zeichnung stellen dar:
Fig. 1 ein Übersichtsdiagramm eines Rechnersystems gemäß
der Erfindung;
Fig. 2 ein Blockdiagramm für den Aufbau eines Rechnersystems
gemäß der Erfindung;
Fig. 3 den schematischen Aufbau eines kenogrammatischen
Rechnerverbandes;
Fig. 4 eine Kombination eines permutographischen und eines
kenographischen Rechnerverbandes;
Fig. 5 ein Beispiel für eine Sternkontextur als Arbeitskontextur
für einen Kenographenrechner;
Fig. 6 eine symbolische Darstellung eines Deuterographen
für die Gesamtplatzanzahl n = 5;
Fig. 7 ein Blockschaltdiagramm eines kenogrammatischen
Negationsrechners und dessen Verbindung mit dem
kenogrammatischen und dem permutographischen Rechnersystem;
Fig. 8 ein Beispiel für eine baumartige Verzweigungsstruktur
zur Erläuterung des Systems der schnellen
Informationsleitungen innerhalb des permutographischen
Rechnersystems;
Fig. 9 ein Beispiel für eine Langzeitkontextur zu einem
bestimmten Zeitabschnitt, bestehend aus einer
fünfwertigen Stern-Kontextur und einer zweiwertigen
Linienkontextur;
Fig. 10 eine schematische Darstellung einer zehnwertigen
Gesamtkontextur für das Rechnersystem mit zwei
siebenwertigen Teilkontexturen entsprechend der
Vorgabe durch ein Langzeitprogramm;
Fig. 11 eine Gesamtkontextur gemäß Fig. 10 mit einer
siebenwertigen Teil- bzw. Arbeitskontextur gemäß
Fig. 9 und verschiedene Kontexturen, die aus
dieser entwickelt sind und Knotenrechnerverbände
bestimmen, wobei diese Teilkontexturen in einem
ersten Zeitintervall wirken;
Fig. 12 eine aus der Gesamtkontextur gemäß Fig. 11a
entwickelte achtwertige Teilkontextur, die in
einem nächsten Zeitintervall wirkt;
Fig. 13a eine andere siebenwertige Teilkontextur, die bei
einer anderen Vorgabe durch das Langzeitprogramm in
dem nächsten Zeitabschnitt bestimmend ist;
Fig. 13b eine schematische Darstellung von Verbandkontexturen
zur Kennzeichnung miteinander verbundener
Knotenrechnerverbände des permutographischen Rechnersystems.
In Fig. 1 ist ein Rechnersystem 1 dargestellt, das aus
einem permutographischen Rechnersystem 2 entsprechend dem
Neuronensystem zur Errechnung der umweltbezogenen Selbstrealisation
und aus einem kenogrammatischen Rechnersystem 3
entsprechend der Glia zur Errechnung der Selbstrealisation
eines angelegten Langzeitprogrammes besteht. Die Rechnersysteme
2 und 3 arbeiten mit verschiedenen Sprachen, der
permutographischen bzw. kenogrammatischen Sprache. Die
permutographische Sprache wird über einen mit 4 bezeichneten
Kompiler I in die kenogrammatische Sprache übersetzt,
diese wird in einem mit 5 bezeichneten Kompiler II in die
permutographische Sprache übersetzt. Dem permutographischen
Rechensystem 2 werden über eine Eingabeeinheit 6 Informationen,
z. B Umweltinformationen eingegeben, die nach
Berechnung an eine Ausgabeeinheit 7 abgegeben werden. Beide
Rechensysteme stehen außerdem mit einem Langzeitprogrammspeicher
8 in Datenaustausch, in dem eine Änderung der
Kontextur der beiden Rechnersysteme im Laufe der Zeit
bestimmt wird. Durch diese Kontexturen werden die Organisationen
der beiden Rechnersysteme entsprechend verändert.
In Fig. 2 ist ein detailliertes Blockschaltdiagramm des
Rechnersystemes 1 dargestellt. Zum Aufbau des permutographischen
Rechnersystems wird auf die erwähnte deutsche
Patentanmeldung P 36 07 241.9 verwiesen, so daß detaillierte
Ausführungen nicht notwendig sind. Im wesentlichen weist
dieses permutographische Rechnersystem einen permutographisch
organisierten Knotenrechner auf, dem jeweils ein
Kontexturrechner und ein Negationsrechner zugeordnet sind.
Diese Rechnergesamtheit ist mit 21 bezeichnet. Den Knotenrechnern
ist jeweils eine Eigenpermutation von n Werten
entsprechend der Wertigkeit des permutographischen Rechners
zugeteilt. Durch den Kontexturrechner wird die Kontextur
des Rechnersystemes festgelegt, wobei Umtauschrelationen
zwischen einzelnen Werten der Kontextur möglich sind. Der
Negationsrechner berechnet einen Weg entlang von Informationsleitungen,
die sämtliche Knotenrechner miteinander
verbinden. Dieser Weg wird durch Negationsoperationen
festgelegt, die jeweils die Adresse entsprechend der
Eigenpermutation eines Knotenrechners in die Adresse des
auf dem Informationsweg folgenden Knotenrechners durch
Vertauschung jeweils zweier Werte innerhalb der Eigenpermutation
bestimmt. Durch die permutographische Organisation
des Knotenrechners 21 wird die eingegebene Umweltinformation
optimal behandelt, und zwar ausgehend von einem der
Knotenrechner, der die mit der Information eingegebene
Intention am wirkungsvollsten ausführen kann. Die im
klassischen Rechner als Logik, Informationsmuster, d. h.
Bitfolge, Speicher, Programmbefehle und Programmiersprachen
bezeichneten Module bilden in dem permutographischen
Rechnersystem eine aufeinander harmonisch abgestimmte Einheit.
Mit anderen Worten: Software, Hardware, Organisationsstruktur
und auch die Problemanalyse bilden als
formales System eine Einheit.
Die Knotenrechner 21 sind innerhalb eines Knotenrechnerverbandes
22 organisiert, wobei dieser Knotenrechnerverband
ebenfalls permutographisch organisiert ist. Auch diesem
Knotenrechnerverband 22 wird die Umweltinformation aus der
Eingabeeinheit 6 zugeführt. Die einzelnen Elemente des
Knotenrechners 21 weisen jeweils noch eine schnelle
Informationsleitung 23 auf, die mit dem Axon eines Neurons
verglichen werden kann. In der Figur ist mit 23 die
Gesamtheit der schnellen Informationsleitungen dargestellt,
die auch systemübergreifend zu Einzelrechnern des Knotenrechnerverbandes
führen können. Die schnellen Informationsleitungen
verzweigen sich sowohl in dem Knotenrechner 21
als auch in dem Knotenrechnerverband 22 baumartig. Über
diese schnellen Informationsleitungen kann eine neue
Strukturierung des gesamten permutographischen Rechnersystemes
erreicht werden, wie weiter unten beschrieben.
Die Ausgabeeinheit 7 ist sowohl mit dem Knotenrechner 21
als auch mit dem Knotenrechnerverband 22 verbunden.
Das kenogrammatische Rechnersystem 3 ist ähnlich organisiert,
und zwar nach den Gesetzen der Kenogrammatik.
Hauptbestandteil ist ein Rechnerblock 31, der einen
Kenographenrechner 32, einen kenogrammatischen Saltatorenrechner
33 und einen Deuterographenrechner 34 enthält.
Gesteuert und organisiert wird dieser Rechnerblock durch
einen kenogrammatischen Negationsrechner 35. Der Rechnerblock
31 steht in Datenaustausch mit einem Kenographenrechnerverband
36, der seinerseits wiederum kenogrammatisch
organisiert ist. Der Kenographenrechner 32 kann in diesen
Kenographenrechnerverband eingefügt werden, so daß sich
eine übergreifende kenogrammatische Ordnung bildet. Auch
der Kenographenrechnerverband wird über den kenogrammatischen
Negationsrechner 35 bzw. eigene, hier nicht gezeigte
Negationsrechner gesteuert und organisiert.
Der Kompiler I ist zwischen die Rechnerblöcke 21 und 31
geschaltet, der Kompiler II liegt in der Gesamtheit der
schnellen Informationsleitungen 23 und steuert dort einen
Orts-Wert-Saltatorenrechner 24 des permutographischen Rechnersystems
2. Die Vermittlung dieser Steuerung erfolgt über
eine Zählvorrichtung 37 des kenogrammatischen Rechnersystems,
die vom kenogrammatischen Negationsrechner 35
gesteuert wird und die über die schnellen Informationsleitungen
23 laufenden Informationen entsprechend bewertet, um
damit eine Orts- und Wertstrukturierung des permutographischen
Rechnersystems zu ermöglichen.
Im folgenden werden die einzelnen Elemente des kenogrammatischen
Rechnersystems erläutert.
Der Kenographenrechner 32 ist ähnlich wie der Permutographenrechner
als Netzwerk aus einer Vielzahl von kenogrammatischen
Knotenrechnern 38 zusammengesetzt, die durch
Informationsleitungen 39 miteinander verbunden sind. Von
jedem Knotenrechner 38 gehen höchstens (m-1) Informationsleitungen
aus, wenn die zum Kenographenrechner zugehörige
Platzkontextur PK m Plätze umfaßt. In Fig. 3 ist eine
vierwertige Platzkontextur PK in Form einer Linienkontextur
L 4 dargestellt. Der Kenographenrechner 32 zerfällt seinerzeit
stets in Komponenten, und zwar entsprechend der
jeweils vorliegenden Kontextur. Fünf solche Komponenten
sind in Fig. 3 dargestellt. Zur Bildung dieser Komponenten
wird auf den Aufsatz von G. G. Thomas, On Kenographs,
verwiesen. Dieser Aufsatz wurde anläßlich eines Vortrages
auf der 12th Winter School on Abstract Analysis in Zelesna
Ruda (CSSR), 1983, erarbeitet. Die in Fig. 3 dargestellten
Komponenten des kenographischen Knotenrechners beziehen
sich auf eine vierwertige Platzkontextur PK mit den
Komponenten P₁, P₂, P₃ und P₄, die durch Negationsoperatoren
N₁, N₂ und N₃ ineinander überführt werden können, wie
dies in Fig. 3 in dem Diagramm angegeben ist.
Den einzelnen Knotenrechnern 38 ist als Adresse jeweils ein
Tritogramm zugeordnet, wobei die Tritogramme eine Folge von
kenogrammatischen Symbolen sind. Für die in Fig. 3
schematisch dargestellten Komponenten des kenographischen
Knotenrechners sind entsprechend der vierwertigen Platzkontextur
PK vier kenogrammatische Symbole in Form eines
Kreises ○, eines Dreiecks ∆, eines Sterns und eines
Quadrates gewählt. Die Folgen der kenogrammatischen
Symbole sind jeweils Permutationen, wobei es entsprechend
der vierwertigen Platzkontextur 15 Standard-Tritogramme
gibt, die in den oberen vier Komponenten der Fig. 3 durch
Zahlen in den einzelnen Knotenrechner angedeutet sind. Bei
der unteren Komponente mit sechs Knotenrechnern sind die
Tritogramme explizit durch das Diagramm angegeben.
Aus Gründen der Einfachheit bedeutet die Ziffer 1 das
kenogrammatische Symbol Quadrat, die Ziffer 2 das Symbol
Kreis und die Ziffer 3 das Symbol Dreieck. In dem Diagramm
ist auch die Platzkontextur eingetragen und man sieht, daß
in den Tritogrammen nur drei kenogrammatische Symbole
auftreten, wobei jeweils zwei Symbole doppelt vorhanden
sind. In einem solchen Falle spricht man von der Symbolverteilung
bzw. dem Deuterogramm D "2-2-1". Die Standard-Tritogramme
T₁ bis T₆ können durch die Negationsoperatoren N₁,
N₂ bzw. N₃ in andere Standard-Tritogramme überführt werden,
wie dieses in der rechten Hälfte des Diagramms angegeben
ist. Diese Negationsoperatoren sind auch in der Komponente
mit den sechs Knotenrechnern eingetragen. Wird demnach auf
das Standard-Tritogramm T₁ der Negationsoperator N₂ angewandt,
d. h. werden in dem Tritogramm T₁ die Plätze 2 und 3
vertauscht, so ergibt sich das Standard-Tritogramm T₂.
Diese Vertauschungsoperation bedeutet in der Komponente,
daß von dem Knotenrechner T₁ eine Information zu dem
Knotenrechner T₂ fließt. Entsprechende Informationsflüsse
werden mit Hilfe der Negationsoperatoren N₁ und N₃
generiert, die eine Vertauschung der Plätze 1 und 2 bzw. 3
und 4 in den Standard-Tritogrammen hervorrufen. Auf diese
Weise lassen sich sämtliche Adressen bzw. Eigentritogramme
der einzelnen kenogrammatischen Knotenrechner des Kenographenrechners
berechnen. Die Platzkontextur PK legt dabei
die zulässige Menge von Platznegatoren fest.
Mit dem Kompiler II können, wie weiter unten erläutert
wird, die Tritogramme in Permutationen P i übersetzt werden:
T₁ 1 1 2 32 1 3 4 P₇
T₂ 1 2 1 33 2 1 4 P 15
T₃ 1 2 2 31 3 2 4 P₃
T₄ 1 2 3 14 2 3 1 P 22
T₅ 1 2 3 21 4 3 2 P₆
T₆ 1 2 3 31 2 4 3 P₂
Die Indices der Permutationen entsprechen der üblichen
Reihenfolge, wie dieses in der erwähnten Patentanmeldung P
37 09 925 erläutert ist.
Da die Eigentritogramme der Kenographenrechner, die im
Simulationsmodell der Astroglia zugeordnet sind, und die
Eigenpermutationen der Permutographenrechner, die im Simulationsmodell
den Neuronen entsprechen, einander zugeordnet
sind, kann man sich ein Bild von der gemeinsamen Verknüpfungsstruktur
machen, indem man sich permutographische und
kenographische Strukturen überlagert denkt. Ein Beispiel
ist in Fig. 4 dargestellt. Grundlage ist ein Permutographenrechner,
der durch Knotenrechner mit jeweils vierstelligen
Adressen entsprechend Permutationen von vier Werten
ausgebildet ist. Die einzelnen Knotenrechner sind durch die
Nummer der jeweiligen Permutation von 1 bis 24 gekennzeichnet;
die Informationsleitungen sind durch die Indices der
Negationsoperatoren N₁, N₂ bzw. N₃ gekennzeichnet. Es gilt
eine linienförmige Wertkontextur WK für den vierwertigen
Permutographen und eine ebenfalls linienförmige Platzkontextur
PK. Auf diesen Permutographenrechner ist die in
Fig. 3 gezeigte Komponente des Kenographenrechners mit
sechs Knotenrechnern aufgesetzt, die durch die als Adresse
fungierenden Eigentritogramme T₁ bis T₆ gekennzeichnet
sind. Innerhalb des Permutographenrechners sind die herkömmlichen
Informationswege, gegeben durch die Informationsleitungen
mit ihren Negationsoperatoren, möglich.
Außerdem können über die kenogrammatischen Informationswege,
gekennzeichnet durch deren Negationsfolgen, völlig
andere Wege durch das Gesamtsystem beschritten werden als
allein im Permutographenrechner. Wenn die Wertigkeit des
Permutographenrechners und des Kenographenrechners höher
ist als hier 4, so gibt es im kenogrammatischen Bereich
auch Mehrfachverbindungen über verschiedene Ortsnegationen
zwischen den einzelnen Knotenrechnern des Kenographenrechners.
In der Kenogrammatik werden verschiedene Strukturen unterschieden,
die durch drei Äquivalenzrelationen definiert
werden können; vgl. a. a. O. Günther 1967: Diese Äquivalenzrelationen
sind die Tritoäquivalenz, die Deuteroäquivalenz
und die Protoäquivalenz. Die Tritoäquivalenz betrifft die
Position einzelner kenogrammatischer Symbole innerhalb
zweier zu vergleichender Folgen, die Deuteroäquivalenz die
Verteilung der Anzahl verschiedender Elemente in zwei Folgen
und die Protoäquivalenz die Anzahl verschiedener Elemente
innerhalb der beiden Folgen. Von besonderer Bedeutung für
die hier angegebene Rechnerstruktur ist die Deuteroäquivalenz.
Zwei kenogrammatische Folgen sind kenogrammatisch
äquivalent, wenn die Anzahl verschiedener Elemente in den
beiden Folgen jeweils gleich ist. Ist z. B. die eine Folge
aabb, die andere Folge abab, so sind diese beiden Folgen
kenogrammatisch deuteroäquivalent. Zwischen den Folgen abbc
und bcca herrscht Tritoäquivalenz, die Folgen aabb und aaab
sind protoäquivalent.
Der Kenographenrechner zerfällt in Teilbereiche, die den
Komponenten in einem Kenographen entsprechen. Diese Teilbereiche
sind jeweils einem Deuterogramm zugeordnet. Ein
Deuterogramm wiederum ist ein-eindeutig einer Partition der
Zahl n zuordenbar. Die Deuterogramme werden weiter unten in
Zusammenhang mit dem Deuterographenrechner näher erläutert.
Der Kenographenrechner ist technisch ähnlich organisiert
wie der Permutographenrechner, d. h. Prozeßoperationen
werden durch Wege innerhalb des Kenographenrechners längs
der Informationsleitungen und Knotenrechner bestimmt, das
Rechenergebnis liegt als Folge von Negationsoperatoren vor.
Hinsichtlich des hardwaremäßigen Aufbaus kann somit auf die
erwähnte Patentanmeldung verwiesen werden. Der Kenographenrechner
arbeitet jedoch mit anderen Elementen und Netzstrukturen,
zudem verfügt jeder Kenographenrechner innerhalb
des Gesamtverbandes über ein Eigentritogramm als
kenogrammatische Adresse. Eine Teiladresse des Eigentritogrammes
wird vom kenogrammatischen Saltatorenrechner verwaltet.
Der Saltatorenrechner bestimmt eine Auswahl von Plätzen aus
der Gesamt-Tritogrammadresse, d. h. den Eigentritogrammen
des ihm zugeordneten Kenographenrechners 32 in Form einer
Platzkombination. Diese Platzkombination kann nicht willkürlich
gewählt werden, sondern muß aus einer Auswahl von
Plätzen innerhalb der von dem Langzeitprogramm im Langzeitprogrammspeicher
8 für den gegenwärtigen Zeitpunkt festgelegten
Arbeitskontextur bestehen. Mit dieser Platzkombination
ist also stets eine Teil-Platzkontextur der Gesamtkontextur
assoziiert. Damit sind nicht alle der möglichen
Auswahlen von Plätzen zulässig. Weitere Einzelheiten werden
in Zusammenhang mit dem Orts-Wert-Saltatorenrechner im
permutographischen Rechnersystem gegeben. Es sei z. B.
angenommen, daß entsprechend Fig. 5 eine Platzkontextur
der Platzwerte P3, P4, P5 und P8 gegeben sei, die in diesem
Falle eine Sternkontextur ist. Außerdem liege ein Gesamttritogramm
entsprechend einer Folge von Platzwerten P1 bis
P10 vor, denen jeweils ein kenogrammatisches Symbol
zugeordnet ist. Dieses Gesamttritogramm mit den Platzwerten
hat z. B. die folgende Gestalt
Die Platzkombination zu der in Fig. 5 angegebenen
Sternkontextur ist dann K3458: ○○∆.
Das zur Verfügungstellen einer bestimmten Platzkombination
K wird benötigt, um einen Kenographenrechner in einen
Kenographenrechnerverband zu stellen, der gemäß einer
vorgegebenen Kontextur verschiedene Kenographenrechner über
ihre Eigentritogramme der Länge m (K) verknüpft. Kenographenrechner
innerhalb des Kenographenrechnerverbandes können
ebenso wie die Permutographenrechner innerhalb des
Permutographenrechnerverbandes miteinander übergeordnet
verknüpft werden. Diese Verknüpfung ist beim kenogrammatischen
Rechnersystem selbstverständlich kenogrammatisch.
Diese Verknüpfung ist jedoch ebenfalls nur dann möglich,
wenn die Kontexturen der miteinander verknüpften Rechner
bzw. Rechnerteilbereiche die gleiche Kontextur haben.
Der kenogrammatische Saltatorenrechner ändert bestimmte
Kombinationen durch die sogenannte Saltatoroperation. Dabei
kann die Länge m (K1) der ursprünglichen Platzkombination
K1 verändert oder beibehalten werden:
m (K1) < m(K2)
m (K1) < m(K2)
m (K1) = m(K2).
m (K1) < m(K2)
m (K1) = m(K2).
Die Saltatoroperation darf jedoch nur solche Änderungen
umfassen, die nach der vom Langzeitprogramm vorgeschriebenen
Langzeitkontextur zulässig sind. Die Saltatoroperation
in Verbindung mit der vorgegebenen Kontextur spielt auch
für den Orts-Wert-Saltatorenrechner im permutographischen
Rechnersystem eine Rolle und wird dort näher erläutert.
Nach einer ausgeführten Saltatoroperation wird bei gleichbleibender
Länge der geänderten Platzkombination in einem
Tritogramm-Vergleichsmodul innerhalb des Saltatorenrechners
festgestellt, ob die Teiltritogramme TT1 bzw. TT2 im obigen
Sinne kenogrammatisch oder tritogrammatisch äquivalent
sind. Bei Nichtäquivalenz ist der betroffene Kenographenrechner
zwar in den gleichen Rechnerverband mit gleicher
Wertigkeit der Kontextur eingebaut, jedoch in einem anderen
Zusammenhang als vorher. Er gehört jetzt einem anderen
Teilbereich des Kenographenrechnerverbandes entsprechend
der oben erwähnten Komponente des Kenographen an. Wird in
dem Vergleich Äquivalenz festgestellt, so ändert sich
nichts, d. h. der Kenographenrechner verbleibt in dem
bisherigen Rechnerteilbereich.
Der Kenographenrechnerverband ist, wie bereits oben erwähnt,
selbst als Kenographenrechner organisiert, kann
daher als Kenographen-Kenograph bezeichnet werden. Diese
Über-Organisation ähnelt demnach dem Permutographenrechnerverband,
der auch als Permutographen-Permutograph betrachtet
werden kann. Die einzelnen Kenographenrechner des
gesamten Kenographenrechnerverbandes müssen nicht die
gleich Kontextur haben wie der Kenographenrechnerverband.
Hat jedoch ein Kenographenrechner die gleiche Kontextur wie
der Kenographenrechnerverband, so ist er in der Lage, in
seiner eigenen Struktur Rechenoperationen des gesamten
Kenographenrechnerverbandes mit zu rechnen, da ein Kenographenrechner
entsprechend den Komponenten eines Kenographen
in einzelne Teilbereiche zerfällt, die durch diejenigen
Knotenrechner bestimmt werden, deren Tritogramme deuteroäquivalent
sind, erfordert der Übergang von einem Teilbereich
zu einem anderen Teilbereich eine Verteilungsänderungsoperation
für die Anzahl verschiedener kenogrammatischer
Symbole. Diese Verteilungsänderungsoperation mit
Hilfe eines Umverteilungsoperators U erfolgt im Deuterographenrechner
34.
Der Deuterographenrechner ist ebenfalls aus miteinander
vernetzten Knotenrechner gebildet, deren Adresse durch die
sogenannten Deuterogramme gekennzeichnet sind. Die Anzahl
der verschiedenen Deuterogramme entspricht der Anzahl der
möglichen Verteilung von Symbolen auf n Plätzen einer
Linearstruktur ohne Berücksichtigung der Reihenfolge. Die
nach der Höhe der Anzahl geordneten Verteilungen werden
Standard-Deuterogramme genannt. Die Informationsleitungen
zwischen den einzelnen Knotenrechnern, entsprechend den
Kanten eines Deuterographen, entsprechen dann den möglichen
Umverteilungen eines Umverteilungsoperators U.
Wie oben erwähnt, können innerhalb des kenogrammatischen
Rechnersystems Teilbereiche entsprechend den Komponenten
eines Kenographen festgelegt werden. Diese Teilbereiche
sind aufgebaut durch alle Rechner, deren Eigentritogramme
deuteroäquivalent sind. Dies bedeutet, daß die Eigentritogramme
entsprechend den kenogrammatischen Adressen jeweils
die gleiche Anzahl von kenogrammatischen Symbolen aufweisen,
wobei die Anzahl der einzelnen kenogrammatischen
Symbole in allen Adressen gleich ist. Haben z. B. zwei
Knotenrechner die Eigentritogramme ∆○○ bzw.
○∆○, so ist das gemeinsame Deuterogramm die Folge
○○∆. Sämtliche Knotenrechner, die das gleiche
Deuterogramm aufweisen, sind kenogrammatisch deuteroäquivalent,
d. h. in ihrer Struktur ähnlich aufgebaut und können
für die Lösung verschiedener Rechenoperationen quasi
ausgetauscht werden. Hinzu kommt jedoch die oben erwähnte
Verteilungsänderungsoperation, die durch einen Umverteilungsoperator
U bestimmt wird. Der Umtauschoperator wird
aus der Verteilung D der kenogrammatischen Symbole innerhalb
der Tritogramme abgeleitet. Die beiden oben angegebenen
Tritogramme haben die Verteilung D = 2-2-1, d. h. haben
jeweils zwei Kreise, zwei Quadrate und ein Dreieck als
kenogrammatische Symbole. Diese Verteilung ist übergreifend
und unabhängig von der Art der kenogrammatischen Symbole,
sofern nur die zu vergleichenden Tritogramme die gleiche
Art von kenogrammatischen Symbolen aufweisen. Die angegebene
Verteilung D: 2-2-1 trifft z. B. auch auf ein Tritogramm
zu, das aus zwei Dreiecken, zwei Kreisen und einem Quadrat
zusammengesetzt ist. Der Umverteilungsoperator U kann eine
bestimmte Verteilung von kenogrammatischen Symbolen nur
durch die Veränderung von zwei Symbolarten ändern, wobei
deren Anzahl bei der einen Symbolart um eins erhöht wird
und bei der anderen um eins erniedrigt wird, so daß die
Gesamtanzahl gleich bleibt. Diese Operation ist in der
Fig. 6 durch die jeweils dünn gezogenen Kanten versinnbildlicht.
Eine weitere Möglichkeit als Funktion des
Umverteilungsoperators U besteht darin, eine neue Symbolart
hinzuzufügen oder eine zu tilgen. Dies ist durch die dick
gezogenen Kanten in Fig. 6 versinnbildlicht.
Zwischen den Deuterogrammen und Partitionen kann eine
ein-eindeutige Zuordnung gebildet werden. Die Partitionen
zeigen dabei die Anzahl der jeweils verwendeten Symbolarten
an. Sind insgesamt fünf Symbole verwendet, so kann
folgende Tabelle aufgestellt werden.
Geht man beispielsweise vom Deuterogramm D₅ = 11223 mit
der Partition 2-2-1 aus, so gibt es drei Umverteilungsmöglichkeiten
mit Hilfe der Umverteilungsoperationen U₁, U₂ und
U₃, die alle auf dieses Deuterogramm D₅ wirken, nämlich
D₆ = U₁(D₅) = 11234 (2-1-1-1)
D₃ = U₂(D₅) = 11122 (3-2)
D₄ = U₃(D₅) = 11123 (3-1-1)
D₃ = U₂(D₅) = 11122 (3-2)
D₄ = U₃(D₅) = 11123 (3-1-1)
In Klammern sind jeweils hinter den Deuterogrammen die
Partitionen aufgelistet. Mit Hilfe des Umverteilungsoperators
U₁ kam eine neue Symbolart hinzu, so daß sich
entsprechend eine andere Partition ergab, mit dem Umverteilungsoperator
U₂ wurde die Anzahl der Arten vermindert, mit
dem Umverteilungsoperator U₃ blieb die Anzahl der Arten
konstant.
In der Fig. 6 sind zwei Deuterographen fünfter und
sechster Ordnung dargestellt, wobei die eingerahmten
Partitionen jeweils den durch Günther vorgeschlagenen
Protostrukturen entsprechen.
Von dem Teilbereich des kenogrammatischen Rechnersystems
der durch die Knotenrechner bestimmt wird, die z. B. das
Deuterogramm ∆∆○○ mit der Verteilung D: 2-2-1
aufweisen, sind entsprechend drei Übergänge bzw. Umverteilungen
zu den Teilbereichen möglich, die durch die
angegebenen Deuterogramme D1, D2 und D3 repräsentiert
werden.
Welcher der jeweiligen Umverteilungsoperatoren U angewandt
wird, geht aus einem Deuterographen hervor, der von dem
Deuterographenrechner für eine bestimmte Gesamtplatzanzahl
berechnet werden kann. Diese Zulässigkeit für die Anwendung
eines Umverteilungsoperators wird entsprechend der vorgegebenen
Langzeitkontextur bestimmt. Hinsichtlich der Bildungsgesetze
der Deuterographen wird auf die erwähnte
Literaturstelle von Günther, 1967 hingewiesen.
Der kenogrammatische Negationsrechner 35 dient der hardware-
mäßigen Realisation eines Kenographenrechnerverbandes.
Der Negationsrechner ist über einen Datenbus 38 mit der
Zählvorrichtung 37 verbunden und ermöglicht eine Zusammenschaltung
verschiedener schneller Informationsleitungen 23
innerhalb des permutographischen Rechnersystems. Der Datenbus
38 kann mit den Verbindungen innerhalb eines Neuronensystems
verglichen werden, die vom Oligodendrozyten zum
Axon führen, wobei das Axon eine der schnellen Informationsleitungen
23 ist. Die schnellen Informationsleitungen
23 transportieren kenogrammatische Symbole. Über den
Datenbus 38 und die Zählvorrichtung 37 werden Tritogramme
an die schnellen Informationsleitungen 23 übermittelt.
Jeder Negationsrechner 35 hat eine Eingangs/Ausgangseinheit
39, die den Datenverkehr mit dem zugehören Kenographenrechner
32 herstellt. In der Einheit 39 ist als Adresse ein
Eigentritogramm gespeichert. Die Adresse hat die Länge, die
der Anzahl r der Leitungen innerhalb des Datenbusses 38
entspricht. Außerdem ist in dem Negationsrechner ein
Speicher 40 vorgesehen, in dem seine kenogrammatische
Platzkontextur gespeichert ist.
Die Adresse des kenogrammatischen Negationsrechners kann
vom Deuterographenrechner 34 mittels der angegebenen
Umverteilungsoperatoren geändert werden. Die Platzkontextur
definiert, wie oben zum Abschnitt Kenographenrechner und
Saltatorenrechner angegeben, die Platznegatoren bzw. Negationsoperationen
auf r Plätzen. Über den Datenbus 38 wird
vom kenogrammatischen Negationsrechner jenes Tritogramm
geschickt, das einer Platznegationsoperation, angewandt auf
seine zur Zeit geltende Tritogrammadresse, entspricht.
Über die bidirektionale Datenleitung zwischen dem Kenographenrechner
32 und dem Negationsrechner 35 kann der
Kenographenrechner den Negationsrechner durch Abgabe von
Negationsfolgen auffordern bestimmte schnelle Informationsleitungen
23 mit Tritogrammen zu beschicken. Durch die
Art der Tritogramme und deren Behandlung im Kompiler II und
dem Orts-Wert-Saltatorenrechner 24 wird die Struktur des
permutographischen Rechnersystems definiert.
Die dem Negationsrechner zugewiesene Platzkontextur bestimmt
auch die Art der Verknüpfung zu den schnellen
Informationsleitungen. Wie oben erwähnt, kann durch den
Langzeitprogrammspeicher 8 nach entsprechender Verarbeitung
in dem kenogrammatischen Rechnerblock 31 die Platzkontextur
geändert werden. Dies bedeutet für den Negationsrechner,
geänderte Verbindungen zu den schnellen Informationsleitungen
herzustellen. Hierzu bedarf es einer hardware-mäßigen
Umstrukturierung, d. h. der Änderung von Verknüpfungen zu
diesen schnellen Informationsleitungen. Innerhalb von
Neuronensystemen ist eine solche Änderung der Ordnung
innerhalb der Axone und Oligodendrozytenleitungen durch
Umstrukturierung des glialen Gewebes beobachtet worden.
Das Gesamtsystem der schnellen Informationsleitungen wird
gebildet, aus diesen Leitungen selbst, die mit 23 bezeichnet
sind, aus der Zählvorrichtung 37, dem Kompiler II und dem
Orts-Wert-Saltatorenrechner 24. Mit jedem Knotenrechner des
permutographischen Rechnersystems 2 ist eine schnelle
Informationsleitung 23 verbunden, die sich wie ein Baum
verästelt und zu anderen Knotenrechnern des permutographischen
Rechnersystems führt. Die schnelle Informationsleitung
entspricht, wie bereits erwähnt, einem Axon eines
Neurons, das sich wie ein Baum verzweigt, dessen Äste an
Synapsen anderer Neuronen enden. Eine schnelle Informationsleitung
23 des Rechnersystems ist ebenfalls eine
baumartige Verzweigungsstruktur, mit dem alle Tritogramme
bis zu einer Länge 1 bis m aus dem einplätzigen Tritogramm
1 hervorgehen. Eine solche Verzweigungsstruktur für die
Länge m = 5 ist in Fig. 8 dargestellt. Die Bildung
derartiger Verzweigungsstrukturen aus dem einplätzigen
Tritogramm wird durch die sogenannten Bellzahlen bestimmt,
die für die ersten sieben Wertigkeiten eines Systems zu 1,
2, 5, 15, 52, 203 und 877 berechnet werden können; vgl.
hierzu im einzelnen den erwähnten Aufsatz von G. G. Thomas,
On Kenographs. Man sieht in der Verzweigungsstruktur gemäß
Fig. 8, daß von dem ersten Block zwei Verzweigungsleitungen,
von den beiden Blöcken in der zweiten Schicht fünf
Verzweigungsleitungen, in der dritten Ebene 15 Verzweigungsleitungen
und in der vierten Ebene entsprechend der
Wertigkeit 5 52 Verzweigungsleitungen ausgehen. Ist ein
Tritogramm der Länge m erreicht, wobei m die Wertigkeit
ist, mit der das System im Augenblick arbeitet, so findet
durch den Kompiler II eine Transformation des Tritogrammes
in eine mögliche Menge von Permutationen statt. Diese
Permutationen sind die Eigenpermutationen von Knotenrechnern
des permutographischen Rechnersystems, die entsprechend
angesteuert werden. Hierdurch wird die strukturierte
Verbindung der einzelnen Knotenrechner untereinander erreicht.
Hinsichtlich der Umwandlung von Tritogrammen in
Permutationen in dem Kompiler II und von Permutationen in
Tritogramme im Kompiler I wird auf den nächsten Abschnitt
verwiesen.
Durch die tritogrammatische Verzweigungsstruktur entsprechend
Fig. 8 ist ein qualitatives Zählen in der Zählvorrichtung
37 möglich. Wird z. B. von einem fünfwertigen
Tritogramm ausgegangen, entsprechend einer Tritogrammstruktur
aus der fünften Ebene der Verzweigungsstruktur, dann
kann dieses qualitative Zählen bis "5" folgendermaßen
erläutert werden:
Im Schritt S₂ wird angedeutet, daß etwas gezählt wird, was
in seiner Art dem Gezählten im Schritt S₁ entspricht; im
Schritt S₃ wird ein Drittes gezählt, das sich von den
beiden Ersten artmäßig, d. h. qualitativ unterscheidet; im
vierten Schritt S₄ wird wieder die Art der Schritte S₁ und
S₂ gezählt; im Schritt S₅ schließlich wird eine dritte
Qualität, die sich von den Qualitäten S₁, S₂, S₄ bzw. S₃
unterscheidet, gezählt. Die Knotenrechner des permutographischen
Rechnersystems können unterschiedlich lange
schnelle Informationsleitungen mit entsprechend unterschiedlichen
Verzweigungsstrukturen besitzen.
Die erläuterte tritogrammatische Verzweigungsstruktur, die
als Zählleitungsbaum bezeichnet werden kann, dient auch
einer Zusammenfassung von Knotenrechnern innerhalb des
permutographischen Rechnersystemes, die mit Kenographenrechnern
gleicher Eigentritogramme verbunden sind. Somit
bildet der Übergang vom permutographischen Rechnersystem,
über den Kompiler I zum kenogrammatischen Rechnersystem und
von dort über den Kompiler II wiederum zum permutographischen
Rechnersystem zurück eine Rückkopplung der beiden
Rechnersysteme. Eine weitere Rückkopplung ergibt sich über
Verbindungsleitungen zwischen den Kenographenrechnern zu
den kenogrammatischen Negationsrechnern, die wiederum in
die Verzweigungsstruktur der schnellen Informationsleitungen
münden. Die Organisation dieser Rückkopplung erfolgt
über die Kenographenrechnerverbände.
In den Kompilern I und II erfolgt eine Umwandlung der
beiden im Rechnersystem verwendeten Sprachen.
In dem Kompiler I wird die permutographische Sprache in
kenogrammatische Sprache übersetzt, d. h. Permutationen in
Tritogramme.
Eine Permutation der Werte 1 bis 7 ist z. B.
P = 5416327.
Ein Tritogramm wird aus der Permutation aus n Werten durch
eine Zuordnungsvorschrift abgeleitet, die die Stellung
oder den Platz der Werte 1 bis n innerhalb der Permutation
berücksichtigt. Die Transformation beginnt mit dem Wert 1
und erfolgt nach dem Schema
l (steht auf Platz i); i (steht auf Platz j);
j (steht auf Platz k); usw.
Dies ergibt demnach die Folge F = lÿk . . . .
Bei der dieser Transformation ergeben sich häufig Zyklen oder
Partitionen, die nicht alle n Werte der Permutationen erfassen.
Hier muß eine neue Transformation begonnen werden,
die mit dem niedrigsten, noch nicht erfaßten Wert der Permutation
beginnt. Auch diese Transformation kann zu einem
Zyklus führen. Das Verfahren wird so lange fortgesetzt,
bis alle Werte der Permutation erfaßt sind.
Dies sei am Beispiel der obigen Permutation P = 5416327
der Werte 1 bis 7 erläutert. Beginnend mit dem Wert 1 ergibt sich:
1 steht auf Platz 3
3 steht auf Platz 5
5 steht auf Platz 1
3 steht auf Platz 5
5 steht auf Platz 1
Bei weiterem Fortschreiten wird dieser erste Zyklus Z1 = (135)
wiederholt. Der nächste Zyklus muß mit dem Wert 2 beginnen:
2 steht auf Platz 6
6 steht auf Platz 4
4 steht auf Platz 2.
6 steht auf Platz 4
4 steht auf Platz 2.
Damit ist der zweite Zyklus Z2 = (246) gebildet. Nur der
letzte Wert 7 ist noch nicht erfaßt. Dieser erhält einen
eigenen "Zyklus" Z3 = (7), denn 7 steht auf Platz 7.
Die vollständige Transformation ergibt somit
P = (5416327)→(135) (264) (7)→(Z1) (Z2) (Z3).
In einem weiteren Schritt wird für jeden Wert der Permutation
in der vorgegebenen Reigenfolge die Zugehörigkeit zu
einem der Zyklen bestimmt, demnach
5 gehört zum Zyklus Z1
4 gehört zum Zyklus Z2
1 gehört zum Zyklus Z1
6 gehört zum Zyklus Z2
3 gehört zum Zyklus Z1
2 gehört zum Zyklus Z2
7 gehört zum Zyklus Z3.
4 gehört zum Zyklus Z2
1 gehört zum Zyklus Z1
6 gehört zum Zyklus Z2
3 gehört zum Zyklus Z1
2 gehört zum Zyklus Z2
7 gehört zum Zyklus Z3.
Diese Folge kann als Tritogramm T (K) in kenogrammatischer
Schreibweise dargestellt werden. Hierzu wird der Ausdruck
"gehört zum Zyklus Zi" durch ein Symbol, das sogenannte
Kenogramm Ki dargestellt:
oder z. B. mit den obigen Symbolen.
Ersetzt man in der Tritogrammebene die kenogrammatischen
Symbole Ki jeweils durch den Wert i, dann ergibt sich
schließlich das Tritogramm
T = 1212123
Somit ist das Transformationsergebnis
P = 5416327T = 1212123
Die Transformation Permutation-Tritogramm ist eindeutig.
Die Umkehrtransformation Tritogramm-Permutation ist dies
offensichtlich nicht. Diese Übersetzung erfolgt im Kompiler
II.
Der erste Wert des obigen Tritogramms, in diesem Falle 1,
gibt nur an, daß der erste Wert der Permutation dem ersten
Zyklus (135) angehört, wobei der erste Wert der Permutation
nicht 1 sein kann, da sonst der Zyklus dort bereits abgeschlossen
wäre. Also kann der erste Wert der Permutation
nur 3 oder 5 sein.
Der zweite Wert des Tritogramms, in diesem Falle 2, gibt
an, daß der auf dem zweiten Platz der Permutation stehende
Wert dem zweiten Zyklus (264) angehört, aber aus den obigen
Gründen nicht 2 sein kann, da auch in diesem Falle der
"Zyklus" dort beendet gewesen wäre. Dieser Wert kann also
in diesem Falle nur 6 oder 4 sein.
Diese Rücktransformation wird 5 fortgesetzt, wobei die oben
erläuterten Platzbeschränkungen zu berücksichtigen sind.
Man findet schließlich folgende Permutationen P1 bis P4,
die dem Tritogramm 1212123 zugeordnet sind:
P1 = 3652147
P2 = 3456127
P3 = 5612347
P4 = 5416327
P2 = 3456127
P3 = 5612347
P4 = 5416327
Allgemein ausgedrückt sind einem Tritogramm mit r Zyklen Z1
bis Zr der Länge L(Zr), d. h. auch r Kenogrammen,
Permutationen zugeordnet.
Dieses Rechnersystem besteht aus allen Komponenten, die in
der erwähnten Patentanmeldung P 36 07 241.9 bekannt sind.
Hierauf wird Bezug genommen. Das permutographische Rechnersystem
ist jedoch ergänzt durch den Orts-Wert-Saltatorenrechner
25 und steht zudem mit dem Langzeitprogrammspeicher
in Verbindung.
Sämtliche permutographischen Knotenrechner besitzen eine
Eigenadresse für das gesamte Rechnersystem. Diese Eigenadresse
kann z. B. eine disjunktive Adressierung mit Hilfe
zweier Permutationen bzw. eine verzahnte Adressierung,
d. h. eine Verzahnung zweier Permutationen sein. Ein Teil
dieser Adresse wird Ortsteil genannt, ein anderer heißt
Wertteil. Beide Teile können sich auch überlappen. Dem
Ortsteil ist eine Ortskontextur, dem Wertteil eine Wertkontextur
zugeordnet. Die Wertkontextur regelt den Zusammenhang
der permutographischen Knotenrechner, die Ortskontextur
den Zusammenhang innerhalb des Knotenrechnerverbands.
Strukturmäßig sind Orts- und Wertkontextur zueinander isomorph.
Der negativsprachliche Prozeß geht dabei jedoch unterschiedliche
Wege.
Der Orts-Wert-Saltatorenrechner 24 dient dazu, aus der Eigenadresse
eines Knotenrechners bestimmte Plätze auszuwählen,
d. h. eine Platzkombination K zu liefern. Diese Auswahl
ist nicht willkürlich möglich, sondern ist an eine
Teilkontextur der vom Langzeitprogramm freigegebenen Langzeitkontextur
bzw. Arbeitskontextur gebunden, d. h. nicht
alle kombinatorisch möglichen Platzkombinationen sind zulässig,
ähnlich wie dieses bereits im Zusammenhang mit dem
kenographischen Saltatorenrechner 33 erwähnt war. Mit der
an die jeweilige Platzkombination gebundenen Teilkontextur
CT (K) wird die Kontextur des Rechnerverbandes bestimmt und
damit der Rechnerverband selbst gebildet.
Dies sei an einem Beispiel für eine Arbeitskontextur entsprechend
Fig. 9 dargestellt. Diese Arbeitskontextur CT
gilt für einen bestimmten Zeitabschnitt T₁ und wird durch
den Langzeitprogrammspeicher 8 vorgegeben. Die Kontextur
weist n₁ = 7 Kontexturwerte von 3 bis 9 auf. Zulässige
Dreierkombinationen dieser Werte innerhalb der gegebenen
Arbeitskontextur CT(T₁), die zu einer Knotenrechner-Verbandsbildung
führen, wobei mindestens immer zwei Rechner im
Verband sind, können folgendermaßen dargestellt werden:
In der oberen Reihe sind die Kombinationen, in der unteren
Reihe die Anzahl der Knotenrechner angegeben, die in einem
Verband liegen. Zur Verbandsbildung wären hier auch Zweierkombinationen
und Vierer- bis Siebenerkombinationen möglich
gewesen.
In den folgenden Tabellen sind Platzkombinationen KI und KII
angegeben, wobei die Platzkombination KI mit Hilfe des
Orts-Wert-Saltatorenrechners 24 in die Platzkombination KII
überführt wird. Mit n ist jeweils die Anzahl der Kontexturwerte,
mit n₁ die an einer Platzkombination beteiligte
Anzahl von Werten in der Platzkombination KI und mit n₂
die beteiligte Anzahl von Werten in der Platzkombination
KII bezeichnet. Ein Pfeil zwischen einem oder einer Gruppe
von Werten und einem anderen oder einer anderen Gruppe
von Werten bedeutet eine Ortssubstitution, ein Pfeil am
Anfang bedeutet eine Löschung aller Werte bis auf die
hinter dem Pfeil stehenden Werte, ein Stern ist eine
identische Überführung, ein Strich zeigt an, daß eine Überführung
zwischen den beiden Platzkombinationen nicht möglich
ist.
n = 10
n₁ = 4
n₂ = 4
n₁ = 4
n₂ = 4
n = 10
n₁ = 3
n₂ = 9
n₁ = 3
n₂ = 9
Die Saltatoroperation S verändert die Platzkombination
KI (n₁) mit n₁ Plätzen zur Platzkombination KII (n₂) mit n₂
Plätzen. Dargestellt wird dieses durch den Saltator genannten
Operator:
S (KI (n₁)) = KII (n₂).
Dieser Wechsel von Kombination zu Kombination kann auf
drei Arten geschehen:
- a) n₁ = n₂ Anzahl der Bereiche wird beigehalten, vgl. Tabelle 1.
- b) n₁<n₂ Bereichsanzahlverminderung, vgl. Tabelle 2.
- c) n₁<n₂ Bereichsanzahlerhöhung, vgl. Tabelle 3.
Beim Übergang von der Kombination KI zu KII muß ein Vermittlungszusammenhang
von wenigstens einem Bereich zwischen
den Teil-Orts-Kontexturen CT (KI) bzw. CT (KII) bestehen.
Außerdem wird durch entsprechende Halteschaltungen sichergestellt,
daß dieser Übergang nicht während einer Rechenoperation
stattfinden kann. Da die Rechenoperation innerhalb
des permutographischen Rechnersystems durch die Wirkung
eines Hamilton-Kreises bestimmt ist, vgl. die erwähnte
Patentanmeldung P 36 07 241.9, behält der Orts-Wert-Saltatorenrechner
24 bei einer Änderungsvorschrift hinsichtlich
der Kontextur die bisherige Kontextur solange bei,
wie ein bestimmter Hamilton-Kreis operiert. Erst mit dem
Übergang von einem Hamilton-Kreis zu einem anderen Hamilton-
Kreis, d. h. nach Beendigung der gerade laufenden
Rechenoperation kann durch den Orts-Wert-Saltatorenrechner
24 die Kontextur des Rechnerverbandes geändert werden.
Das Langzeitprogramm wirkt auf die Ortsstruktur des Rechnersystems,
d. h. auf den Zusammenhang der Knotenrechner
innerhalb des Rechnerverbandes. Das n-wertige Rechnersystem
arbeitet mit Wert-Bereichen und Orts-Bereichen.
Alle Orts-Bereiche stehen in einem bestimmten Nachbarschaftszusammenhang,
die als Gesamt-Ortskontextur bezeichnet
wird. Für das Langzeitprogramm steht eine Teilkontextur
der Gesamt-Ortskontextur für einen gewissen Zeitabschnitt
zur Verfügung. Wie lange ein jeweiliger Zeitabschnitt
dauert, ist im wesentlichen durch die dem Langzeitprogrammspeicher
8 eingegebenen Vorgaben festgelegt und
kann durch Rechenprozesse des Gesamtrechners nur unwesentlich
beeinflußt werden. Die Kontexturrechner für die Knotenrechner
des permutographischen Rechensystems müssen das
Langzeitprogramm zusätzlich zur Gesamt-Kontextur gespeichert
haben.
In Fig. 10 ist eine zehnwertige Gesamtkontextur des Rechnersystems
gegeben, wobei zwei in unterschiedlichen Zeitabschnitten
gültige Arbeitsstrukturen entsprechend der Vorgabe
aus dem Langzeitprogramm eingezeichnet sind, und zwar
einmal die mit einer durchgezeichneten Linie dargestellte
siebenwertige Arbeitskontextur, die die Bereiche 1 bis 7
umfaßt und zum anderen die mit einer unterbrochenen Linie
gezeichnete ebenfalls siebenwertige Arbeitskontextur, die
die Werte 2 bis 8 umfaßt. Das Rechnersystem arbeitet zunächst
mit der ersten Kontextur und geht nach einer gewissen
Zeit entsprechend der Vorgabe aus dem Langzeitprogramm
in die andere Arbeitskontextur über.
In Fig. 11a ist nochmals die zehnwertige Gesamtkontextur
aus Fig. 10 dargestellt, wobei eine siebenwertige Arbeitskontextur
für das Langzeitintervall T1 ausgewählt wird,
die derjenigen Kontextur gemäß Fig. 9 entspricht. Diese
Teilkontextur ist in Fig. 11b dargestellt. Aus dieser siebenwertigen
Arbeitskontextur können entsprechend Fig. 11c
Unterkontexturen entwickelt werden, und zwar zwei- bzw.
dreiwertige Linienkontexturen L₂ und L₃ sowie vier- und
fünfwertige Sternkontexturen St₄ und St₅. Die dreiwertige
Linienkontextur und die vierwertige Sternkontextur sind in
der fünfwertigen Sternkontextur enthalten, so daß sich aus
der insgesamt siebenwertigen Teilkontextur ein 240wertiger
Knotenrechner ergibt entsprechend zwei! × fünf!. Für
unterschiedliche Kontexturen bzw. Kombinationen von Kontexturen,
die aus der siebenwertigen Teilkontextur erzeugt
sind, können die Anzahl verschiedener isomorpher Kontexturen
im Rechnerverband sowie die Anzahl der Knotenrechner
in dem Verband bestimmt werden. Dies erfolgt durch Abzählen
der möglichen zweiwertigen, dreiwertigen, vierwertigen
und fünfwertigen Kontexturen in der Arbeitsstruktur gemäß
Fig. 11b.
Der Langzeitzustand für das anschließende Zeitintervall
T2 ergibt sich aus der Arbeitskontextur im Zeitintervall
T1 durch die entsprechenden oben erklärten Umstrukturierungen.
Als Beispiel seien komplexitätserweiternde Umstrukturierungen
mit oder ohne Erhöhung der Anzahl der Kontexturbereiche
gegeben:
a. Statt bisher sieben Kontexturbereichen werden acht Bereiche
für die Teilkontextur CT (8; T₂) im Langzeitintervall
T2 aus zehn Bereichen ausgewählt; es ergibt sich die in
Fig. 12 dargestellte Teilkontextur. Auch diese Kontextur
kann in Unterkontexturen zerlegt werden, in diesem Falle
wiederum in zwei- und dreiwertige Linienkontexturen L₂ und
L₃ sowie in vier- und fünfwertige Sternkontexturen St₄ und
St₅. In der folgenden Tabelle sind wie oben diese Kontexturen
bzw. Kombinationen daraus, die Anzahl verschiedener
isomorpher Kontexturen in dem Rechnerverband und die
Anzahl der dadurch bestimmten Knotenrechner in dem Verband
aufgelistet.
Durch das Langzeitprogramm könnte auch eine Kontextur für
das nächste Zeitintervall vorgegeben werden, die die gleiche
Anzahl von Bereichen umfaßt. Diese Teilkontextur für
das Zeitintervall T 2 b ist in Fig. 13a dargestellt. Durch
Auszählen der möglichen Kombinationen ergeben sich dann
die in Fig. 13b dargestellten Verbandkontexturen, in diesem
Falle zwei- bis fünfwertige Linienkontexturen, vier-
und fünfwertige Sternkontexturen und fünf-, sechs- und siebenwertige
Gabelkontexturen. Die maximale Anzahl der hierdurch
bestimmten Knotenrechner im Knotenrechnerverband ergibt
sich zu sieben! = 5040 Knotenrechner.
Claims (3)
1. Rechnersystem, insbesondere zur Simulation biologischer
Prozesse, mit einer Eingabeeinheit zur Eingabe von zu
verarbeitenden Informationen, vorzugsweise Umweltinformationen,
mit einem permutographischen Rechnersystem,
das nach Art eines Permutographen mit einer bestimmten
Kontextur organisiert ist und durch Eigenpermutationen
adressierbare Knotenrechner aufweist, die durch Informationsleitungen
miteinander verbunden sind und jeweils
eine ebenfalls permutographisch geordnete Subknoteneinheit
sowie einen Negationsrechner aufweisen, der Wege
durch das permutographische Rechnersystem bestimmt, die
durch eine Folge von Negationsoperatoren definiert
sind, wobei jeder Negationsoperator eine Vertauschung
zweiter Werte der Eigenpermutation eines Knotenrechners
festlegt und damit den über eine Informationsleitung anzusteuernden
folgenden Knotenrechner mit der durch die
Vertauschung ermittelten neuen Eigenpermutation
bestimmt, so daß das Rechenergebnis als Folge von Negationsoperatoren
vorliegt, die an eine Ausgabeeinheit abgegeben
wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Knotenrechner
(21, 22) des permutographischen Rechnersystems
(2) zusätzlich jeweils eine schnelle Informationsleitung
(23) aufweisen, die sich verzweigt und an anderen
Knotenrechnern endet, daß zusätzlich zum permutographischen
Rechnersystem (2) ein ähnlich aufgebautes, nach
der Kenogrammatik organisiertes kenogrammatisches Rechnersystem
(3) vorgesehen ist, daß ein Langzeitprogrammspeicher
(8) vorgesehen ist, der für beide Rechnersysteme
(2, 3) jeweils geltende Arbeitskontextur vorgibt,
daß zwischen permutographischem Rechnersystem (2)
und dem kenogrammatischen Rechnersystem (3) ein erster
Übersetzer (4) vorgesehen ist, der die permutographische
Sprache (Permutation) in die kenogrammatische
Sprache (Tritogramme) übersetzt, daß das kenogrammatische
Rechnersystem (3) mit den schnellen Informationsleitungen
(23) verbunden ist und auf diese Tritogramme
einspeist, und daß in dem System der schnellen Informationsleitungen
(23) ein zweiter Übersetzer (5), der
Tritogramme in Permutationen umwandelt und anschließend
ein Orts-Wert-Saltatorenrechner (24) gelegen ist, der
aus den übersetzten Permutationen diejenigen auswählt,
die aufgrund der gegebenen Arbeitskontextur möglich
sind und Verbindungen zu entsprechenden Knotenrechnern
(21, 22) im permutographischen Rechnersystem (2) mit
Adressen entsprechend den ausgewählten Permutationen
herstellt.
2. Rechnersystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das kenogrammatische Rechnersystem (3) einen Kenographenrechner
(32), einen kenogrammatischen Saltatorenrechner
(33), einen Kenographenrechnerverband (36), einen
Deuterographenrechner (34) und einen kenogrammatischen
Negationsrechner (35) aufweist, daß jeder Kenographenrechner
(32) aus einer Vielzahl von kenogrammatischen
Knotenrechnern (38) aufgebaut ist, die durch Informationsleitungen
(39) nach einer bestimmten, die
Platzverteilung der kenogrammatischen Knotenrechner
(38) definierenden Arbeitskontextur miteinander verbunden
sind und jeweils als Adresse ein Eigentritogramm
aufweisen, wobei das Eigentritogramm eines jeden kenogrammatischen
Knotenrechners (38) durch einen Negationsoperator
(N) in das Eigentritogramm eines mit diesem
kenogrammatischen Knotenrechner verbundenen weiteren
kenogrammatischen Knotenrechners überführbar ist, daß
der kenogrammatische Saltatorenrechner (33) aus dem
Eigentritogramm des ihm zugeordneten Kenographenrechners
(32) eine Platzkombination (K) entsprechend der
Vorgabe der Arbeitskontextur auswählt, daß der
Kenographenrechnerverband (36) seinerseits kenogrammatisch
als Kenographenrechner mit einer bestimmten
Kontextur organisiert ist, wobei die einzelnen Kenographenrechner
(32) nicht die gleiche Kontextur haben
müssen wie der Kenographenrechnerverband, daß der
Deuterographenrechner (34) einzelne Teilbereiche des
Kenographenrechnerverbandes auswählt, wobei die Eigentritogramme
der Knotenrechner (32) innerhalb eines
Teilbereiches deuteroäquivalent sind, daß der Deuterographenrechner
Übergänge zwischen einzelnen Teilbereichen
des Kenographenrechnerverbands bei einem Wechsel
der Arbeitskontextur ermöglicht, und daß der kenogrammatische
Negationsrechner (35) Folgen von Negationsoperatoren
(N) für das kenogrammatische Rechnersystem (3)
festlegt, durch die die Wege innerhalb des kenogrammatischen
Rechnersystem bestimmt werden.
3. Rechnersystem nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß der kenogrammatische Negationsrechner
(35) mit dem System der schnellen Informationsleitungen
(23) des permutographischen Rechnersystems (2) über eine
Datenleitung (38) und eine Zählvorrichtung (37) verbunden
ist.
Priority Applications (3)
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JP63502552A JPH0695328B2 (ja) | 1987-03-12 | 1988-03-11 | 特に生体プロセスのシミュレーション用のコンピュータシステム |
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DE19873707998 DE3707998A1 (de) | 1987-03-12 | 1987-03-12 | Rechnersystem, insbesondere zur simulation biologischer prozesse |
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