DE3429078A1 - Einrichtung zur simulation der formatio reticularis mit einer gesteuerten rechenanlage - Google Patents

Einrichtung zur simulation der formatio reticularis mit einer gesteuerten rechenanlage

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DE3429078A1 DE19843429078 DE3429078A DE3429078A1 DE 3429078 A1 DE3429078 A1 DE 3429078A1 DE 19843429078 DE19843429078 DE 19843429078 DE 3429078 A DE3429078 A DE 3429078A DE 3429078 A1 DE3429078 A1 DE 3429078A1
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Description

  • Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur
  • Simulation der Formatio reticularis mit einer Rechenanlage, Die Formatio reticularis (RF) befindet sich im Gehirnstamm. Zum Aufbau und zur Wirkungsweise der RF ist insbesondere auf folgende Literaturstellen hinzuweisen: Scheibel, M.E. & Scheibel, A.B. (1958), Structural substrates for integrative patterns in the brain stem reticular core. In Reticular Formation of the Brain, Eds.
  • H.H. Japsper et al. Boston Little and Brown.
  • Scheibel, M.E. & Scheibel A.B. (1967), Anatomical basis of attention mechanisms in vertebrate brains. In The Neurosciences, A Study Program, ds. G. Quarton et al., New York: The Rockefeller University Press.
  • Schei.bel,M.E. & Scheibel, AB. (1968). The brain stem reticuiar core - an integrative matrix. In Systems Theory and Biology; ed. Mesarovic M.D., Springer Verlag, New York Inc.
  • Scheibel, ME. & Scheibel, A.E. (1973), Int. J. of Neuroscience, 1, 195-309.
  • McCulloch, W.S. (1965), Embodiments of Mind, Cambridge, Mass. M.I.T. Press.
  • W.L. Killmer, W.S. McCulloch and J. Blum; Int. J. Man-Machine Studies (1969), 1, 279-309.
  • Nach diesen Autoren läßt sich der Aufbau und die Arbeitsweise der RF folgendermaßen charakterisieren.
  • 1. Die RF ist dasjenige Entscheidungszentrum (Befehlsrechner), das dem gesamten Organismus eine einzige bestimmte, von einer relativ kleinen Anzahl basaler Verhaltensweise empfiehlt; z.B.: sensorisch-motorisch, aufsteigend-absteigend, Entfernen-Annähern.
  • 2. Die RF ist eine integrierte Matrix, die mit allen Hirn-und Rückenmarksystemen in Beziehung steht, jedoch keinen direkten Kontakt mit der Umwelt hat. Sie ist bei allen Wirbeltieren gleich aufgebaut.
  • 3. Die RF kann keine neuen Verhaltensweisen erfinden", und nicht ihre Befehle selbst ausführen.
  • 4. Das Problem der RF besteht darin, wie ihre mehrere Millionen Neuronen im Bruchteil einer Sekunde einen arbeitsfähigen Konsens bezüglich des passenden Modus der totalen Ausübung (proper mode of total conanitment) erreichen können.
  • 5. Die RF hat eine Redundanz an potentieller Befehlsausübung (command). Diejenigen Module, also Neuronen, die über die dringendste Information verfügen, haben dabei die höchste Autorität.
  • 6. Die RF zeigt dabei einige im zentralen Nervensystem einzigartige anatomische Eigenschaften: 6.1. Im Bereich der zentralen zwei Drittel der RF erstrecken sich Dendritenschäfte in vorwiegend dorso-ventraler Richtung mit höchst beschränkter Ausdehnung in Längsrichtung des Stammes. Die starke rostro-caudale Kompression hat zu einem Vergleich mit einem Stoß Pokerchips geführt, welche entlang der Längsachse der RF gereiht sind (Scheibel, Scheibel, 1968, Seite 272).
  • In Figur 1 ist ein Sagittalschnitt durch die untere Hälfte des Hirnstammes einer 10 Tage alten Ratte dargestellt. Kollaterale Fasern ven Tractus pyramidalis 1 und von einem einzelnen Axon 2 einer retikulären Zelle 3 illustrieren die Tendenz der afferenten Endäste 4, sich in Ebenen zu organisieren, die annähernd senk- recht zur Längsachse 5 des Stammes stehen. Die retikulären Dendriten 6 sind parallel zu den Endästen angeordnet, im Gegensatz zu der Dendritenorganisation des angrenzenden Nucleus n. hypoglossi 7, so daß man die Formatio reticularis als eine Reihe von Neuropilsegmenten betrachten kann (Scheibel u. Scheibel 1958, Seite 35). Figur 1A zeigt einen Transversalschnitt durch die medulläre RF einer reifen Katze, wobei die Bezugsziffern die gleiche Bedeutung haben wie in Figur 1.
  • 6.2. Gemäß Figur 2 kann man zur Vereinfachung die unteren zwei Drittel der RF als dreidimensionale Matrix ähnlich einem Kristallgitter betrachten. Jeder Gitterschnittpunkt kann dabei als Ort verstanden werden, an dem man möglicherweise ein reticuläres Neuron findet. Wegen der offensichtlich zufälligen Verteilung der Neuronen in der RF, ist jedoch anzunehmen, daß man die Neuronen 8 an manchen, aber nicht an allen Schnittpunkten des Gitters findet (Scheibel, Scheibel, 1968, Seite 270 bis 271).
  • Es ist bereits eine Simulation der RF mit einer Rechenanlage vorgeschlagen worden (W.L. Kilmer, W.S. McCulloch, J. Blum Int. J. Man-Machine Studies (1969) Band 1, Seiten 279 bis 309). Dabei werden die etwa 100 wm dicken "Pokerchips" nach Scheibel, Scheibel durch einzelne Module mit nicht linearen probabilistischen Computern ersetzt. Jedes Modul erhält von einigen aber nicht allen Eingabesystemen, die der Neuro-Anatomie nachgebaut sind, Eingabedaten, während jedes Modul direkt Daten einigen aber nicht allen anderen Modulen zuführt und Daten von einigen aber nicht allen anderen Modulen empfängt. Die Schaltverbindungen zwischen den Modulen sind dabei so gewählt, daß einander benachbarte Module eine engere Datenkopplung besitzen als voneinander entfernte Module. Es wird angenommen, daß dies der axonalen Anatomie der RF entspricht.
  • Das Hauptproblem sieht McCulloch (Embodiments of Mind 1965) jedoch darin, daß die RF eine Redundanz an poten -tieller Befehlsgewahlt (Redundancy of potential Command) besitzt. Jedes Element der RF hat dabei die Fähigkeit, das ganze System zur notwendigen Handlung anzufeuern. Jedoch trifft dasjenige Element in dieser Redundanz an poten -tieller Befehlsgewalt die Entscheidung, das die dringendste Information besitzt. Wie McCulloch in der besagten Literaturstelle "Embodiments of Mind" feststellt, ist es jedoch bisher nicht gelungen, eine Rechenanlage entsprechend der RF mit einer Redundanz potentieller Befehlsgewalt zu bauen.
  • Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Vorrichtung anzugeben, die der RF auch in bezug auf die Redundanz potentieller Befehlsgewalt entspricht.
  • Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung durch die im kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 angegebenen Merkmale gelöst.
  • Den Ausgangspunkt der Erfindung bildet dabei die Erkenntnis, daß die Neuronen und Nervenfortsätze (Dendriten und Axone) der RF den Elementen bzw. Kanten eines dreidimensionalen permutqgraphen entsprechen Eine ausführliche Beschreibung der dem Permutographen zugrundeliegenden Negativsprachentheorie sowie des Permutographen findet sich in folgenden Literaturstellen: Günther G. (1980), Identität, Gegenidentität und Negativsprache. In: Beyer W.R.: Hegel-Jahrbuch 1979, Pahl-Ruyenstein, Köln.
  • Thomas G.G. (1982): On Permutographs. Supplemento ai Rendiconti del Circolo Matematico di Palermo, Serie II/2, 275-286.
  • Das Prinzip des Permutographen sei anhand der Figur 3 erläutert, die einen zweidimensionalen, vierwertigen Permutographen wiedergibt, d.h. einen Permutographen mit den Werten, 1, 2, 3 und 4. Die Anzahl der Permutationen und damit der Elemente des Permutographen beträgt dabei 4! = 24. Diese in Figur 3 lexikographisch festgelegten Elemente 1 bis 24 (sie sind in einem Kreis wiedergegeben und werden auch als Knoten bezeichnet) entsprechen dabei den folgenden Permutationen: 1234 1243 1324 1342 1423 1432 2134 2143 2314 2341 2413 2431 3124 3142 3214 3241 3412 3421 4123 4132 4213 4231 4312 4321 Die Elemente t bis 8 lassen sich mit den drei Negationsoperatoren N1, N2 und N3 generieren. Ein Negationsoperator bewirkt dabei den Umtausch zweier benachbarter Werte nach folgendem Schema Beispielsweise entsteht aus dem Element das Element durch den Negationsoperator N3 bzw. aus dem Element: das Element @ durch den Negationsoperator N2 nach folgendem Schema: In Figur 3 sind die einzelnen Negationen N1' 2 und N3 durch die Zahlen 1, 2 , 3 zwischen den Elementen wiedergegeben.
  • Durch sämtliche Elemente 1 bis 24 des Permutographen läßt sich ein geschlossener Kreis legen. Dabei gibt es verschiedene, errechenbare Kreiswege (Codierungsmöglichkeiten), die als sogenannte Hamiltonkreise bezeichnet werden .
  • Aus nachstehender Tabelle ist ersichtlich, daß in einem 4-wertigen Permutographen bereits insgesamt 44 Hamiltonkreise auftreten. In diesem Zusammenhang sei darauf hingewiesen, daß im Permutograph nicht nur Hamiltonkreise, sondern auch Kreise verschiedener Länge errechnet werden können (Kaehr 1982, siehe auch Thomas 1982).
  • Der Permutograph besitzt daher prinzipiell die Fähigkeit, auch partielle, nicht das Gesamtsystem einbeziehende Handlungsanweisungen (zyklische Relationen, Negationsfolgen, Commands) zu errechnen.
  • Tabelle ERMITTLUNG ALLER KREISE IN PG1 (4) (nach Kaehr, 1982, Einschreiben in Zukunft in: Hombach D. Zeta 01-Zukunft als Gegenwart, S. 235; Rotation, Berlin).
    Knoten-
    anzahl 4 6 8i 10 12 14 16 18 20 22 24 Summe
    6 0 1 - - - - - - - - - 1
    8 1 0 1 - - - - - - - - 2
    11 1 0 1 1 - - - - - - - 3
    12 1 0 1 2 1 - - - - - - 5
    15 0 1 2 5 4 0 - - - - - 12
    16 0 1 2 5 9 6 1 - - - - 24
    18 0 1 2 5 15 15 5 4 - - - 47
    20 0 1 1 4 15 19 25 11 2 - - 78
    21 1 0 2 5 17 31 35 25 10 - - 126
    22 1 0 2 6 28 44 58 55 29 4 - 227
    23 0 1 2 9 43 75 112 135 111 24 - 512
    24 1 2 8 30 132 266 472 690 760 308 44 2713
    Anzahl der Kreise insgesamt
    6 8 24 72 264 456 708 920 912 336 44 3750
    Die einzelnen Hamiltonkreise unterscheiden sich dabei in der Negationsfolqe Beispielsweise wird ausgehend von dem Element # in Figur 3 ein Hamiltonkreis gebildet durch die Verbindung fölgender Elemente: Festgelegt wird dieser Hamiltonkreis dabei durch folgende Negationsfolge: 1-2-3-2-3-2-1-2-1-2-3-2-3-2-1-2 - 1 - 2 - 3 2 - 3 - 2 - 1 - 2.
  • Dieser Hamiltonkreis bzw. diese Negationsfolqe ist in Figur 3 strichpunktiert wiedergeqeben.
  • Statt des in Figur 3 dargestellten vierwertigen Permutographen mit zweidimensionalem Aufbau ist nach den gleichen Grundsätzen ein dreidimensionaler Permutograph generierbar. Ein derartiger dreidimensionaler, jedoch fünfwertiger Permutograph ist in Figur 4 dargestellt.
  • Erfindungsgemäß wird nun davon ausgeganqen, daß die Struktur eines dreidimensionalen Permutographen mit seinen Elementen (Knoten) und Kanten (Verbindungslinien, Negationsoperatoren) der Anatomie der medialen unteren zwei Drittel der RF des Gehirnstamms entspricht. D. h. das anatomische Bild der RF, das gemäß Fiqur 2 als dreidimensionale Matrix ähnlich einem Kristallgitter betrachtet werden kann, kann bezüglich Neuronen und Nervenfortsätze (Dendriten, Axone) als ein Permutocjraph interpre tiert werden, in welchem die Neuronen die Elemente (Knoten) und die Nervenfortsätze die Kanten (Verbindungslinien, Negationsoperatoren) darstellen.
  • Mit anderen Worten, das Nervensystem der RF entspricht formal ein-eindeutig einem Permutographen, wobei die Neuronen der RF die Elemente (Knoten) und die Nervenfortsätze (Dendriten, Axone) der RF den Kanten (Verbindungslinien, Negationsoperatoren) des Permutographen entsprechen.
  • Die RF ist ein aktives biologisches System, welches in der Umwelt Informationen für eine bestimmte Verhaltensweise sucht.
  • In Analogie zum Permutographen wird dieser Vorgang auf folgende Weise gelöst: Es wird eine bestimmte Negationsfolge festgelegt. Welche Negationsfolge das ist, entscheidet sich nach der Verhaltensweise, die für das System die dringente darstellt.
  • Diese Negationsfolge bildet einen geschlossenen Kreis, der genau nur einmal durch alle Neuronen gcht (Hamiltonkreis).
  • Die Verhaltensweise des Gesamtsystems, die dieser Hamiltonkreis zugeordnet ist, tritt jedoch erst nach Integration aller zur Verfügung stehenden Informationen in Form einer bestimmten Handlungsanweisung (Command) in Kraft.
  • Die Informationsintegration vollzieht sich dabei folgendermaßen: al Grundsätzlich und definitionsgemäß kann von jedem Neuron der Weg durch den Hamiltonkreis beschritten werden.
  • b) Von welchem Neuron aus der bereits ausgewählte Hamiltonkreis realisiert wird, hängt davon ab, welches Neuron über die dringendste Umweltinformation verfüqt (aus einem der fünf Sinnessysteme zum Beispiel).
  • c) Die dringendste Information bedeutet, daß ein bestimmtes Neuron mit einer ihm ein-eindeut-ig entsprechenden Information aus der Umwelt gespeist wird.
  • Da jedes Neuron die optimale Information im Gesamtsystem der RF haben kann und dieses dann die Handlungsanweisung (Command) für ein bestimmtes Verhalten des Gesamtsystems auslöst, herrscht in der RF die vorstehend erwähnte Redundanz an potentieller Befehlsgewalt.
  • Die RF arbeitet also nach einer abduktiven Logik, d. h.
  • a) das System leqt ein Codierungsproqramm (Negationsfolqe bzw. Hamiltonkreis) für die RF fest, was einer bestimmten intendierten Verhaltensweise (z. B. annähern) entspricht; b) die RF wird mit einem bestimmten Umweltezreignis konfrontiert (informiert); c) sodann legt das System fest, ob dieses Umweltereignis unter das Codierungsprogramm fällt.
  • Wird also z. B. in einem Zustand hoher Temperatur dem System intendiert, sich abzukühlen, so fällt aus den Informationsbereichen Stein, Fenster, Schatten, Auto, eindeutig der Schatten unter das CodierunqsprocJramm, bzw.
  • unter die Handlungsanweisunq, sich abzukühlen.
  • Der Operationszyklus der RF durchläuft grundsätzlich folgende Phasen: a) Systeminterne liandlungsinten tion, also ständige Entscheidungsbereitschaft; b) Dateneingabe an Neuronen durch passende Umweltinformation; c) Handlungsvollzug des Gesamtsystems in Form einer bestimmten Verhaltensweise wobei die Auswahl der Handlungsprogramme nach der umweltbedingten Dringlichkeit erfolgt; d) Systeminterner Neuaufbau im Sinne einer neuen Handlungsintention.
  • Ein Roboter mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung operiert dabei entspreichend der RF abduktiv - diagnostisch nach folgendem Schema: Der Roboter verfügt über ein Repertoir von Verhaltensweisen, wobei jede cinzeRne Verhaltensweise systemintern nach einer Regel, d. h. einer Folge derNegationsoperatoren, die einen Hamiltonkreis bilden, erzeugt wird. Die Anzahl der Regeln ist durch den Bau der Rechenanlage festqeleclt. Der Roboter wird nun mit einem oder mehreren Umweltereignissen konfrontiert, so daß er sofort entscheiden muß, welche Regel (Neqationsoperatoronfolqe) in diesem Fall einzusetzen iit.
  • Diese Entschedungsfähigkeit ermöglicht dem Roboter eine der Umweltsituation entsprechende Handlungsweise.
  • Die vorstehend geschilderten Zusammenhänge machen es also möglich, die logische Struktur der (biologischen) RF als Rechenanlage nachzubauen.
  • Die Neuronen der RF sind dabei durch die Speichermodule der Rechenanlage gebildet, während die Nervenfortsätze (Dendriten, Axone) der RF die Schaltverbindungen zwischen den Speichermodulen darstellen.
  • Die Speichermodule des Befehlsrechners können jeweils einzeln aus herkömmlichen adressierbaren Festwertspeichern, z. B. sog. ROM's hergestellt sein, die eingangsseitig über Adress- und Steuerleitungen aktivierbar sind. Die Funktion der Speichermodule erfolgt taktgesteuert, z. B.
  • durch einen Taktgenerator in Form eines Ring zählers mit der Speichermodulanzahl entsprechenden Stellen. An den Adressleitungen liegt dabei die Nummer des Speichermoduls an, über die sonstigen Steuerleitungen noch die Nummer des jeweils ausgewählten Hamilton-Kreises und ein spezifischer Prioritätswert, der weiter unten erläutert wird, Ausgangsseitig wird die Adresse des nächsten Speichermodules sowie des ausgewählten Hamilton-Kreises und gegebenenfalls der Prioritätswert weitergegeben. Uber diese Leitungen kann das im ausgewählten Hamilton-Kreis nachfolgende Speichermodul angesteuert werden. Außerdem liegt am Ausgang der für den jeweiligen Hamilton-Kreis zutreffende Negationswert an, der an das Ausganysschieberegister abgegeben wird. Hiermit ergibt sich eine komplexe Verbindung der Speichermodule einerseits untereinander und andererseits mit den steuernden Eingaberechnern, Hieraus ergibt sich bereits, daß jeder Hamilton-Kreis innerhalb des Befehlsrechners durch Adressierung von außen von jedem beliebigen Speichermodul gestartet werden kann. So könnte z. B. bei den oben anhand des lexikographisch dargestellten zweidimensionalen, vierwertigen Permutographen der Hamilton-Kreis 1 an dem dort als Element bezeichneten Speichermodul @ gestartet werden. Diese erfolgt jedoch nur dann, wenn die diesem Speichermodul zugeordnete permutierte Folge von Programmen entsprechend bevorzugten Hamiltonkreisen, d. h. in diesem Falle die Programmfolge 1-4-2-3, auch von den Eingaberechnern als bestmögliche Programmfolge erkannt ist. Da jedes Speichermodul prinzipiell die durch die Hamilton-Kreisfolge definierte Befehlsfolge am Ausgang des Befehlsrechners bestimmen kann, herrscht eine Redundanz potentieller Befehlsausübung.
  • Anstatt die Speichermodule als separate Festspeicher aufzubauen, die untereinander und mit denEingaberechnern verbunden sind, ist es auch möglich, den Befehlsrechner mit adressierbaren Festspeichern aufzubauen, die jeweils einem ausgewählten Hamilton-Kreis zugeordnet sind. Diese Festspeicher haben dann eine der Speichermodulanzahl entsprechende Anzahl von Adressleitungen und Steuerleitungen zum Freigeben des jeweiligen Festspeichers. Die Speicherplätze auf einem solchen Festspeicher sind dann so festgelegt, daß beim sequentiellen Ansteuern der Adressleitungen am Ausgang des Festspeichers jeweils die dem Hamilton-Kreis bestimmende Negationsfolge anliegt. Außerdem erscheint am Ausgang noch eine Kennung des jeweils angesteuerten Speichermodules und dessen bevorzugten [Iamilton-ldeises bzw. der bevorzugten Prograrnnfolge. Durch die Kennung wird das jeweils aktivierte Speichenxdul bezeichnet und kann in einem Komparator mit dem von den Eingaberechnern spezifisch ausgewählten Speichermodul verglichen werden, welches die der jeweiligen Umweltsituation am besten entsprechende Programmfolge beinhaltet. Stimmen diese beiden Nummern bzw. Kennungen der Speichermodule überein, so gibt der Komparator ein Signal ab, den gleichen Hamilton-Kreis von dem bevorzugten Speichermodul zu starten.
  • Sollte, bedingt durch einen neue Umweltsituation, am Ausgang der Eingaberechner eine neue Programmfolge entsprechend einer gegenüber der bisherigen Folge geänderten Hamilton-Ereisfolge anliegen, so wird diese neue Folge ebenfalls durch ein anderes Speichermodul gekennzeichnet.
  • Soweit während des Durchlaufes des jeweils aktiven Hamilton-Kreises die Kennung dieses Speichermodules dem Komparator zugeführt wird, gibt dieser ein Signal ab, um das jetzt bevorzugte Speichermodul innerhalb eines anderen Hamilton-Kreises zu aktivieren. Dieses Aktivie- rungssignal erfolgt zeitverzögert, wobei diese Zeitverzögerung dadurch bestimmt wird, daß der bisher im Befehlsrechner aktivierte Hamilton-Kreis bis zum Schluß durchlaufen werden muß. War bislang z. B. das Speichermodul @ mit der Programmfolge 1-4-2-3 innerhalb des Hamiltonkreises Nr. 1 eingeschaltet und wird jetzt von dem Relationsrechner aufgrund neuer Umweltinformationen festgestellt, daß eine andere Programmfolge ausgeführt werden muß, z. B. die Programmfolge 4-3-2-1, so wird von den Eingaberechnern dem Komparator die Kennung bzw.
  • Nummer des Speichermodules @ zugeführt, das diese neuen Programmfolge beinhaltet. Sobald beim Durchlauf des bisher aktivierten Hamilton-Kreises Nr. 1 von dem Festspeicher des Befehlsrechners die Nummer dieses Speichermodules dem Kompensator zugeführt wird, gibt dieser qeqebenenfalls nach der erwähnten Zeitverzögerung, ein Umschaltsignal ab, so daß jetzt auf den Hamilton-Kreis Nr. 4 geschaltet wird, der von dem bevorzugten Speichermodul @ gestartet wird.
  • Eine derartige Ausbildung des Befehlsrechners in Form von Festspeichern für die ausgewählten Hamilton-Kreise benötigt eine wesentlich geringere Verdrahtung als ein Befehlsrechner aus separaten Festspeichermodulen. Am Funktionsprinzip ändert sich dabei nicht, so daß auch hier die Redundanz potentieller Befehlsausübung gegeben ist.
  • Wie bereits oben erwähnt, müssen die von den Eingaberechnern zur Verfügung gestellten Daten gewichtet sein, d. h. es muß ihnen ein bestimmter Prioritätswert zugeordnet werden, damit der Befehlsrechner immer so angesteuert wird, daß jeweils der "günstigste" Befehl vom Befehlsrechner abgegeben wird. Dieser "günstigste Befehl entspricht einer Handlungsmodalität, die den Handlungsintentionen unter Berücksichtigung der jeweiligen Umweltssituaton am nähesten kommt. Diese Wichtung wird im Relationsrechner vorgenommen, indem jedem Eingangssignal über eine fixe Wichtungstabelle ein entsprechender Wert zugeordnet wird, Diese Eingangssignale sind die vom Handlungsintentionsrechner gelieferten Daten, die vom Perzeptionsrechner gelieferten Daten sowie die dem Relationsrechner rückgemeldeten Daten des Befehlsrechners entsprechend dem augenblicklichen Zustand des Befehlsrechners, d. h. entsprechend dem gerade aktivierten Hamilton-Kreis. Diese Wichtung ist notwendig, damit innerhalb der Eingaberechner entschieden werden kann, welches Speichermodul bevor zugt ausgewählt werden soll, um einerseits der Handlungsintention und andererseits der jeweiligen Umweltsituation Rechnung zu tragen.
  • Die Umweltinformationen, die dem Relationsrechner über Perzeptionsrechner zugeführt werden, werden üblicherweise von mehreren unterschiedlichen Sensoren geliefert, so z. B.
  • visuellen, taktilen und auditiven Sensoren. Die Ausgangssignale dieser Sensoren werden jeweils einem Perzeptionsrechner zugeführt und dort entsprechend ausgewertet. Um auch in diesem Falle eine Redundanz potentieller Befehlsausführung im Befehlsrechner zu erhalten, ist es notwendig, für jedem Sensorgruppe einen eigenen Befehlsrechner vorzusehen, wobei dann die unterschiedlichen Befehlsrechner, in dem erwähnten Fall die auf visuelle taktile bzw. auditive Daten ansprechenden Befehlsrechner "somatotopisch" geschichtet angeordnet sind. Die einzelnen Speichermodule dieser einzelnen Befehlsrechner müssen mit den gleichnamigen Modulen in den anderen Befehlsrechnern verbunden werden; außerdem werden die einzelnen Befehlsrechner in Synchronisation betrieben. Es wird für jede Sensorgruppe im entsprechenden Befehlsrechner ein bestimmter Hamilton-Kreis eingestellt, und zwar wiederum durch Auswahl des jeweilig bevorzugten Speichermoduls. Welcher Befehlsrechner bzw. welcher Hamilton-Kreis letztendlich wirklich als Ausgabe an der Befehlsrechnergruppe anliegt, wird durch eine interne Prioriätszuteilung festgelegt. Diese Entscheidung erfolgt dadurch, daß das vom Relationsrechner aktivierte bevorzugte Speichermodul seinen eigenen Prioritätswert mit demjenigen Speichermodul im gerade eingeschalteten Befehlsrechner vergleicht.
  • Ist dieser Prioritätswert höher als der des zuletzt eingeschalteten Speichermoduls, so wird vom aktivierten Speichermodul ein Impuls zur Umschaltaufforderung gegeben.
  • Durch diesen Umschaltimpuls werden alle Speichermodule, mit Ausnahme desjenigen Speichermoduls, das diesen Impuls sendet, auf Datenempfang geschaltet und erhalten die Prioritätsinformation des neu aktivierten Speichermoduls. So kann z. B. für gleichnamige Speichermodule der unterschiedlichen Befehlsrechner das Speichermodul im Befehlsrechner, der auf visuelle Daten anspricht, den Wert 2 erhalten, das auf taktile Daten empfindliche Speichermodul den Prioritätswert 3 und das auf auditive Daten empfindliche Speichermodul den Prioritätswert 1. Alle diese Prioritätswerte gelten für den gleichen Hamilton-Kreis. Wäre demnach der Befehlsrechner für visuelle Daten eingeschaltet und würden prioritätshöhere taktile Daten vorliegen, so würde an dem betrachteten Speichermodul auf den Befehlsrechner umgeschaltet werden, der für taktile Daten empfindlich ist, da das zugehörige Speichermodul den höchsten Prioritätswert aufweist. Hierdurch wird sichergestellt, daß immer innerhalb eines Hamilton-Kreises, d. h. innerhalb einer Handlungsmodalität, das bestinformierte Speichermodul den zu generierenden Befehl bestimmt.
  • Das Ausgangsiregister des Befehlsrechners wird einem Exekutivrechner und - als Rückmeldung - dem Relationsrechner zugeführt. In dem Exekutivrechner wird der in Form einer Negationsfolge vorliegende Befehl in Stellbefehle für Aktivatoren umgesetzt, z. B. Stellmotoren für eine Vorwärtsbewegung, für eine Rückzugsbewegung, Stellbefehle zur Betätigung der Sensoren usw.
  • Mit einer Einrichtung gemäß der Erfindung ist es möglich, einen Roboter aufzubauen, der eine im Handlungsintentionsrechner programmierte Handlungsfolge unter Berücksichtigung der Umweltbedingungen ausführen kann.
  • Die Erfindung ist in Ausführungsbeispielen anhand der Figuren 5 bis 14 näher erläutert. In der Zeichnung stellen dar: Figur 5 ein Blockdiagramm eines Roboters, der mittels einer Einrichtung gemäß der Erfindung gesteuert ist; Figur 6 ein Blockdiagramm eines Perzeptionsrechners zur Auswertung visueller Umweltinformationen; Figur 7 ein Blockdiagramm eines Relationsrechners zur Auswertung der Umweltinformationen und vorgeebenen Handluncjsinformationen; Figur 8 ein Blockschaltbild eines Handlungsintentionsrechners zur Verarbeitung der vorgegebenen Handlungsinformationen; Figur 9 eine schematische Darstellung von in einem Permutographen-Muster angeordneten Speichermodulen eines Befehlsrechners zur Darstellung von vier ausgewählten Hamilton-Kreisen mit den zugeordneten Negationsfolgen; Figur 10 eine schematische Darstellung eines Speichermodules; Figur 11 eine Programmiertabelle für einen Festspeicher zur Festlegung eines Hamilton-Kreises in dem Befehlsrechner; Figur 12 eine schematische Darstellung der Speicherplätze in einem Festspeicher zur Realisierung eines Hamilton-Kreises; Figur 13 ein Blockschaltbild eines Befehlsrechnersfür vier Hamilton-Kreise mit Eingabe- und Ausgabelogik; Figur 14 eine schematische Darstellung von drei gleichnamigen Speichermodulen in einem somatotopisch geschichteten Befehlsrechner zur Erläuterung der Prioritätsauswahl eines bestimmten Befehlsrechners.
  • In Figur 5 ist ein Blockdiagramm einer Rechenanlage nach dem Prinzip der Redundanz potentieller Befehl sau sübung für einen Roboter dargestellt. Das Gesamtsystem wird aus herkömmlichen Komponenten, vorwiegend herkömmlichen Rechenanlagen mit definierten Eingangs- und Ausgangssignalen zusammengesetzt. Die Komponenten des Gesamtsystemes sind eine Sensorik 1 mit den zugehörigen Perzeptionsrechnern zur Aufnahme und Verarbeitung von Umweltinformationen, ein Relationsrechner 2 zur Bewertung der von der Sensorik 1 abgegebenen Daten im Hinblick auf die von einem IIandlungsintentionsrechner3abWegebenen Daten, und ferner ein somatotopisch geschichteter Befehlsrechner 4, der von den Rechenanlagen 1, 2 und 3 angesteuert wird und aus diesen Ansteuerdaten Befehle für einen Exekutivrechner 5 berechnet. Der Exekutivrechner 5 setzt diese Befehle in Stellbefehle für eine nicht näher dargestellte Motorik des Roboters um.
  • Die Sensorik 1 weist drei Gruppen von Sensoren auf, nämlich visuelle Sensoren S-v, taktile Sensoren S-t und auditive Sensoren S-a, die jeweils mit einem zugeordneten Perzeptionsrechner 6-v, 6-t bzw. 6-a verbunden sind.
  • Die Sensorikl für den visuellen Teil ist näher in Figur 6 dargestellt, wobei hier lediglich Bezugszeichen ohne die Kennung "v" verwendet sind. Die Sensorik für den taktilen bzw. auditiven Teil ist entsprechend aufgebaut.
  • Die Aufgabe der visuellen Sensorik 1 ist, die visuelle Umweltinformation in aussagekräftigen, computergerechte Informationsdaten umzuwandeln. Als Sensor S wird eine binokuläre Kamera 7, z. B. eine Video-Kamera verwendet, die mit einem automatischen analog arbeitenden Schärfe-und Kontrastregler 8 verbunden ist und ferner Stellmotoren 9 aufweist, mit denen Bildausschnitt und Blickrichtung eingestellt werden ki;nricn. Die Signale für diese Stellmotoren stammen vom Exekutivrechner 5.
  • Die Videosignale beider Videokanäle werden einem Rechner 10 zugeführt, und zwar jeweils über schnelle Analog/Digital-Wandler 11-1 b w. 11-2, in denen die analogen Videosignale in Binärsignale umgewandelt werden. Die Binärsignale werdenin einer Koordinatenmatrix 12 in X-, Y- und Z-Koordinatenwerte transferiert, die anschließend nach Zwischenspeicherung in einem dreidimensionalen Koordinatenspeicher einem Bildanalyserechner 13 zugeführt werden. In diesem Bildanalyserechner 13 wird anhand eines Analyseprogrammes entweder durch Vergleichen mit ähnlichen, fix abgespeicherten Körpern oder durch Errechnen Art bzw. Form der von der Videokamera aufgenommenen Gegenstände sowie deren Lage im Raum bestimmt.
  • Die Informationsübergabe an den Relationsrechner 2 erfolgt sinnvollerweise in einem genormten, für weitere, taktile und auditive Daten ermittelnde Perzeptionsrechner geeigneten Ubergabeprotokoll. Die Auswertung der Videosignale erfolgt kontinuierlich. Werden im Rahmen der Bildanalyse Werte festgestellt, die weit über dem üblichen Arbeitsbereich liegen, z. B. sich extrem schnell ändern, so kann der Perzeptionsrechner 6 direkt in den Befehlsrechner 4 eingreifen, um z. B.die gerade ausgeführte Handlung, etwa ein Vorrücken des Roboters zu unterbrechen und gegebenenfalls einen Notbefehl, etwa Zurückziehen, an den Befehlsrechner zu geben. Derartige Notsituationen und der damit verkoppelte, in der Regel fest vorgegebene Eingriff in den Befehlsrechner 4 werden weiter unten erläutert.
  • Derartige Perzeptionsrechner zur Bearbeitung von Sensorsignalen und zur Bildanalyse können in herkömmlicher Technologie aufgebaut werden.
  • Der in Figur 7 schematisch dargestellte Relationsrechner 2 erhält als Eingabedaten von der Sensorik 1 die aufbereiteten Umweltdaten, vom Handlungsintentionsrechner 3 eine Programmfolge für die geplanten auszuführenden Handlungen und vom Befehlsrechner 4 die dessen jeweiligen Zustand kennzeichnenden Zustandssignale. Jedem Eingangssignal wird über eine vorher festgesetzte Wichtungstabelle ein entsprechender Wert zugeordent. Anhand dieser gewichteten Daten wird in einem Rechner 15 die günstigste, durch eine Programmfolge bestimmte Handlungsabfolge bestimmt, die am ehesten geeignet ist, die programmierte Handlungsintention unter Berücksichtigung der Umweltbedingungen zu erfüllen. Die Wichtung kann gegebenenfalls mehrfach erfolgen, so daß sich zwischen dem Rechner 15 und der Wichtungstabelle eine Schleife bildet, falls bei der ersten Wichtung noch keine bevorzugte Programmfolge ermittelt werden konnte. Liegt am Ausgang des Rechners ein eindeutiges Ergebis vor, so wird dieses in einen Auswahlspeicher 16 übernommen, von dem die errechnete Programmfolge an den Befehlsrechner 4 weitergegeben wird.
  • Der in Figur 8 dargestellte Handlungsintentionsrechner 3 weist eine Eingabekonsole 21 mit einem internen Speicher auf, in die vor Inbetriebnahme des Gesamtsystemes die Handlungsabläufe sequentiell eingegeben und gespeichert werden. Diese vorprogrammierten Handlungsabläufe sind nach Art, Dauer und Intensität bestimmt und werden im anschließenden Rechner 22 sequentiell abgearbeitet. Die auf der Eingabekonsole 21 eingegebenen und gespeicherten Befehle werden aus einer Programmtabelle eingegeben, und in den Rechner 22 in eine für den Befehlsrechner 4 geeignete Form gebracht, die sich, wie weiter unten erläutert wird, aus einer HamiltonEreisfolge zusammensetzt.
  • Dieses eingegebene Programm bestimmt den beabsichtigten Handlungsablauf für das Gesamtsystem, wobei dieser Handlungsablauf mittels einer Zeitsteuerung 23 überwacht und beeinflußt wird. Mit dieser Zeitsteuerung wird vorgegeben, wann entsprechend dem angegenben Programm auf die nächste Handlungsintention umgeschaltet werden muß, die dann wiederum sequentiell vom Rechner 22 bearbeitet wird.
  • Das Ende einer Handlungsintention wird von der Zeitsteuerung 23 in den Rechner auf zwei verschiedene Wege eingegeben. Zum einen ç wird die Gesamtzeit der Handlungsintention vorgegeben, so daß nach Ablauf dieser vorgegebenen Zeit auf die nächste Handlungsintention umgeschaltet wird. Zusätzlich erhält die Zeitsteuerung von dem Exekutivrechner 5 noch ein Zeitsteuersignal, mit dem gemeldet wird, daß eine Handlungsintention ausgeführt worden ist. über diese Rückführung erfolgt in der Zeitsteuerung 23 ein Soll - Ist - Vergleich, aus dem wiederum ein Kriterium für das Weiterschalten des Rechners 22 abgeleitet wird. Diese Zeitsteuerung ist beim Wechsel auf eine neue Drogrammfolge wichtig.
  • Mit dem Handlungsintentionsrechner3 wird für das System eine Dasishandlungsmodalität eingegeben, die jeweils durch einen Hamilton-Kreis dargestellt wird. Ähnlich wie bei dem Relationsrechner 2 wird eine Wichtung zwischen der vorprogrammierten Handlungsintention und der über die Zeitsteuerung 23 in denRechner 22 eingegebenen periodisch gesteuerten Handlungsintentionenvorgenommen. Aus diesem Wichtungsprozess wird das jeweilig elementare Handlungsprogramm berechnet. Die Ausgangsdaten dieses Rechners werden dem Relationsrechner 2 zugeführt und dort wie oben beschrieben gewichtet und weiterverarbeitet.
  • Die Zentraleinheit des Gesamtsystemes ist der eigentliche Befehlsrechner 4, der von den Eingaberechnern 1, 2 und 3 angesteuert wird. Die Daten der Eingaberechner werden dabei so aufbereitet, daß sie an die Funktion des Befehlsrechners 4 angepaßt sind. Dieser Befehlsrechner 4 ist in Art eines Permutographen aufgebaut und legt die jeweilige Handlungsmodalität des Gesamtsystemes fest.
  • Zur Erläuterung der Funktion und des Aufbaues sei zunächst auf die Figur 9 Bezug genommen. Zur Vereinfachung sei angenommen, daß der Befehlsrechner nach Art eines zweidimensionalen vierwertigen Permutographen mit 24 Speichermodulen @ bis @ aufgebaut ist. Mit einem derartigen Befehlsrechner mit 24 Speichermodulen können vier Programme permutatorisch angelegt werden, die jeweils auf eine Handlungsmodalität bezogen sind. Es sei darauf hingewiesen, daß bei einem realistischen System, z. B.
  • zur Verwirklichung eines Roboters, wesentlich mehr Programme bzw. Handlungsmodalitäten vorgesehen sein müssen, so daß der Befehlsrechner entsprechend eines mehrwertigen dreidimensionalen Permutographen erweitert werden muß.
  • Wie in der obigen Tabelle angegeben, existieren in einem zweidimensionalen vierwertigen Permutographen aus 24 Speichermodulen 44 geschlossene Hamilton-Kreise, die jeweils durch eine bestimmte Negationsfolge definiert werden können. Aus diesen 44 Hamilton-Kreisen werden vier Hamilton-Kreise HKi bis K2 ausgewählt, die in der Figur 9 dargestellt sind. Die Schaltverbindungen zwischen den einzelnen Speichermodulen sind fett eingezeichnet.
  • Werden sämtliche Hamilton-Kreise HK1 bis HK4 jeweils vom Speichermodul 1 beginnend durchlaufen, so ergeben sich folgende Negationsfolgen: HK1: 1-2-3-2-3-2-1-2-1-2-3-2-3-2-1-2-1-2-3-2-3-2-1-2 HK2: 3-1-2-3-2-1-2-1-2-3-2-1-3-1-2-1-2-1-3-1-2-1-2-1 HK3: 1-2-3-1-3-2-3-2-3-1-3-2-3-2-3-1-3-2-1-2-3-2-3-2 HK4: 1-3-1-2-3-1-3-2-1-3-1-2-3-1-3-2-1-3--1-2-3-1-3-2 Diesen Hamilton-Kreisen HK1 bis HK4 werden jeweils spezifische Handlungsmodalitäten zugeordnet. Die Handlungmodalität für den Hamilton-Kreis HK1 sei z. B. "Orientieren" bzw als Befehl für die visuellen Sensoren ausgedrückt: "Schau!".
  • Die Handlungsmodalität für den Hamilton-Kreis HK2 sei eine Vorwärtsbewegung, bzw. als Befehl "Vorwärts!".
  • Die Handlungsmodalität für den Hamilton-Kreis HK3 sei Stehenbleiben"., bzw. als Befehl "Halt!".
  • Die Handlungsmodalität für den Hamilton-Kreis HK4 sei eine Rückwärtsbewegung bzw. als Befehl "Rückwärts!".
  • In jedem der Speichermodule @ bis 8 ist nun eine Permutation der diesen Handlungsmodalitäten zugeordneten Programme angelegt, wie dies oben in der lexikographischen Aufstellung für vier Programme gezeigt wurde. Diese Programme sind entsprechend den Hamilton-Kreisen demnach: Programm 1 ein Orientierungsprogramm, Programm 2 ein Annäherungsprogramm, Programm 3 ein Rückzugsprogramm und Programm 4 ein Halteprogramm.
  • Diese vier Programme werden realisiert, indem der jeweils zugehörige IIamiton-Kreis entsprechend den Ausgangsdaten der Eingaberechner 1, 2 und 3 aktiviert wird. Diese vier Programme sind ebenfalls im Handlungsintentionsrechner in einer bestimmten Abfolge nach Vorgabe der Handlungsintentionsfolge abgespeichert, ebenso kann in dem Relationsrechner aufgrund von Umweltinformationen eine Programmfolge bereitgestellt werden.
  • Es sei angenommen, daß für dieses sehr einfache Gesamtsystem im Handlungsintentionsrechner 3 zunächst der Handlungsablauf 1-2-3-4 in einer bestimmten Zeit programmiert ist, demnach in Befehlen ausgedrückt der Handlungs- ablauf: Schau!", "Gehe Vorwärts!" "Halt!", "Gehe Zurück!".
  • Da diese Programmabfolge durch das Speichermodul Q festgelegt ist, werden die zugeordneten Hamilton-Kreise HK1 bis HK4 sequentiell ebenfalls von diesem Speichermodul angesteuert und sequentiell durchlaufen. Dieser Durchlauf wird von der Zeitsteuerung 23 überwacht. Dies erfolgt jedoch nur dann, wenn auch der Relationsrechner 2 aus den Umweltinfonmationen, bei diesem einfachen Modell aus den aufgearbeiteten Informationen der binokulären Videokariera 7, die Programmfolge 1-2-3-4 errechnet hat bzw. entsprechend der Wichtung im Relationscomputer kein sonstiges vordringliches Programm bereitstellt. Da während der Programmabfolge, d. h. während des sequentiellen Durchlaufens der Hamilton-Kreise, von der Sensorik 1 und dem Relationsrechner 2 ständig neue Informationen geliefert werden, die mit den Handlungsintentionen verglichen werden, bedeutet der genannte Fall: Es lassen sich die geplanten Bewegungsabläufe ausführen (Programm 1) - Der Weg zur Erreichung des Bewegungszieles ist frei (Programm 2) - Das Bewegungsziel ist erreicht, es geht nicht mehr weiter (Programm 3) - Es kann zum Ausgangspunkt zurückgegangen werden (Programm 4 Es sei nun angenommen, daß über die Sensorik 1 festgestellt wird, daß während des Ablaufes des Handlungsintentionsprogrammes ein hindernis festgestellt wird. hieraus berechnet der Relationsrechner 2 z. B. die Programmfolge 3-4-1-2, d. h.
  • Ein Gegenstand steht im Weg (Programm 3 ) - Es muß zurückgegangen werden (Programm 4) - Schau nach einem neuen Weg (Programm 1) - Gehe nach Vorwärts (Programm 2).
  • Wird diese neue Programmfolge nach der Wichtung im Relationsrechner 2als vordringlich gekennzeichnet, d. h.daß die beabsichtiete Programmfolge entsprechend der Handlungsintention umweltbedingt im Moment nicht ausgeführt werden kann, so unterbricht der Relationsrechner 2 den Befehlsablauf im Befehlsrechner 4 und schaltet diesen auf die neue Programmfolge um. Wie aus der lexikographischen Aufstellung und auch aus Figur 9 hervorgeht, ist diese neue Programmfolge 3-4-1-2 ("Halt"!-"Rückwärts!"-"Schau!"-"Vorwärts!") dem Speichermodul 17 zugeordnet. Der Relationsrechner 2 steuert in diesem Falle das Speichermodul 17 an, das den Befehle ner 4 zunächst auf den neuen Hamilton-Kreis HX3 schaltet.
  • Dementsprechend kann jedes Speichermodul als Träger der passenden Umweltinformation eine Handlungsfolge in Gang setzen und zwar auf zweifache Weise: a) entweder ist dem Speichermodul bereits die vom Handlungsintentionsrechner vorgegesbene Handlungsfolge zugeordnet oder b) das Speichermodul zwingt den Befehlsrechner zu einer Anderung der Handlungsmodalitätenfolge entsprechend der dem Speichermodul zugeordneten ogrammfolge.
  • Der Befehlsrechner kann aus separaten Speichermodulen aufgebaut sein; ein solchesSpsichermodul M-i ist in Figur 10 schematisch dargestellt, wobei i die jeweilige Nummer desspeichermodules bezeichnet. Ist das Speichermodul M-i selbst nicht aktiviert, bestimmt es also nicht die Abfolge der Handlungsmodalitäten, so hat das Speichermodul M-i lediglich die Funktion eines Schalters, damit der jeweils aktivierte Hamilton-Kreis geschlossen werden kann. Das Hamilton-Modul M-i weist hierzu einen adressierbaren Negationsspeicher 31 auf. In diesem Negationsspeicher 31 sind für jeden möglichen Hamilton-Kreis, in den das Speichermodul M-i eingeschaltet werden kann, die Negationswerte sowie die Nummer des in dem jeweils aktivierten Hamilton-Kreis nachfolgenden Steuermodules gespeichert. Der Negationsspeicher wird über eine rechnerinterne Adressleitung 32 und eine Steuerleitung 33 angesteuert. Die Adressleitung 32 ist mit allen Speichermodulen M verbunden, die beim Durchlauf sämtlicher möglicher Hamilton-Kreise vor diesem Speichermodul M-i liegen. Uber die Steuerleitung 33 wird dem Negationsspeicher 31 entweder rechnerintern oder von den Eingaberechnern mitgeteilt, welcher Hamilton-Kreis gerade aktiviert ist. Durch diese Eingabedaten über die Steuerleitungen 32 und 33 sind auch die Ausgangsdaten des Negationsspeichers festgelegt. Je nach der Nummer des gerade aktivierten Hamilton-Kreises ist die Adresse des in diesem Hamilton-Kreis nachfolgenden Speichermodules festgelegt. Diese Adresse wird über eine Adressausgangsleitung 34 einem Schaltteil 35 des Speichermodules mitgeteilt. Ebenso ist auch der Negationswert festgelegt, der die Permutation der Programmfolge dieses Speichermodules in die Permutationsfolge des nachfolgenden Speichermodules umsetzt. Dieser Negationswert, der für den Fall des geschilderten zweidimensionalen vierwertigen Befehlsrechner die Werte 1, 2 oder 3 annehmen kann, wird auf eine Befehlsausgangsleitung 36 übertragen und in ein Ausgangsregister 37 (s. Figur 13) eingeschrieben. Das Schaltteil 35 des Speichermodules M-i schaltet entsprechend den Daten auf der Adressausgangsleitung 34 das in diesem Hamilton-Kreis jeweils nachfolgende Speichermodul M ein. Die Ausgangsleitungen dieses Schaltteiles 35 sind entsprechend den zugeordneten Negationswerten mit 1, 2 und 3 bezeichnet. Diese Ausgangsleitungen entsprechen dem'nach den rechnerinternen Adressleitungen, was in Figur 10 durch (32) verdeutlicht ist.
  • Neben dieser einfachen Schaltfunktion kann das Speichermodul M-i von den Eingaberechnern 1, 2, 3 so angesteuert werden, daß dieses Speicermodul die jeweilige Handlungsmodalität und die Handlungsabfolge bestimmt. Das Speichermodul M-i weist hierzu einen Programmspeicher 38 auf, in dem eine Permutation der vorgegebenen, in diesem Falle vier Programme abgespeichert ist. Wenn demnach diese Programmfolge von den Eingaberochnern als auszuführende Pro- grammfolge bestimmt ist, wird dieses Speichermodul angesteuert Dies erfolgt über adressabhängige Aktivierungsleitungen 39 und Steuerleitungen 40, die die Nummer des ausgewählten Hamilton-Kreises angeben. Die Aktivierungsleitungen 39 und die Steuerleitungen 40 sind mit den Adressleitungen 32 und den Steuerleitungen 33 logisch verknüpft, so daß bei einer Aktivierung des Speichermodules als handlungsbestimmendes Speichermodul die durch den Negationsspeicher 31 definierten Schaltfunktionen ausgeführt werden. Die Funktion des Speichermodules M-i wird durch eine Modulsteuerung 41 bestimmt, in der definiert wird, ob das Speichermodul handlungsbestimmend ist und gegebenenfalls den Befehlsrechner auf einen neuen Hamilton-Kreis umschaltet. Die Nummer des jeweils zutreffenden Hamilton-Kreises wird über eine Zustandsleitung 42 ausgegeben, den steuernden Eingaberechnern rückgemeldet und zur Steuerung der nachfolgenden Hamilton-Kreisdurchläufe rechnerintern verwendet.
  • Die Möglichkeit, eines der Speichermodule M zu aktivieren, wird ferner durch einen Entscheidungsmechanismus bestimmt, der prioritätsabhängig ist. Diese Priorität legt fest, welches der über die Aktivierungsleitungen 39 ankommenden Aktivierungssignale die Funktion des jeweiligen Speichermodules bestimmt. Je dringlicher eine auszuführende Handlung ist, desto höher wird auch der Prioritätswert für das Speichermodul festgelegt. Für den dargestellten Befehlsrechner ist folgende Reihung der Prioritäten vorgesehen: a) Aktivierung des Speichermodules durch Anderung der Handlungsintention im Handlungsintentionsrechner (niedrigste Priorität); b) Aktivierung des Speichermodules durch eine geänderte, im Relationsrechner berechnete Umweltsituation (mittlere Priorität) und c) direkte Aktivierung eines Speichermodules aufgrund einer Not- bzw. Extremsituationsmeldung durch einen Perzeptionsrechner (höchste Priorität).
  • In dem geschilderten Fall können diese Prioritäten z. B.
  • die Werte 1, 2 und 3 sein. Wird ein Speichermodul M aktiviert, so wird bei der Aktivierung zugleich der jeweilige Prioritätswert in einen Prioritätsspeicher 43 eingeschrieben. Dieser Prioritätswert wird während des sequentiellen Durchlaufes durch den jeweiligen Hamilton-Kreis auch den übrigen Speichermodulen mitgeteilt. Wird jetzt ein Speichermodul mit einem höheren Prioritätswert aktiviert - z. B. bei einem Ubergang der Aktivierung vom Handlungsintentionsrechner auf den Relationsrechner so wird jenes Modul, das mit niedrigerer Priorität aktiviert wurde, ignoriert. In diesem Falle wird entsprechend dem prioritätshöheren Speichermodul auf einen anderen Hamilton-Kreis umgeschaltet. Auf den vorher aktivierten Basis-Hamilton-Kreis wird nur zurückgeschaltet, wenn kein höherer Prioritätswert an den Speichermodulen anliegt.
  • Bei einem derart aus adressierbaren separaten Festspeichern bzw. SpeichermodulenM zusammengesetzten Befehlsrechner werden die Entscheidungen eine jeweiliqe Handlungsmodalität innerhalb des Befehlsrechners aufgrund der Eingabedaten des Perzeptionsrechners, des Relationsrechners und des Handlungsintentionsrechners vorgenommen.
  • Voraussetzung für die Funktion des Gesamtsystemes ist lediglich, daß von dem Handlungsintentionsrechner ein bestimmtes Speichermodul ausgewählt wird, das der vorprogrammierten Handlungsintention entspricht. Diese Handlungsintention wird dann entsprechend der Umweltinformationen gegebenenfalls modifiziert, ohne daß dabei die vorgegebene Handlungsintention aus den Augen verloren wird.
  • Anhand der Figuren 11 bis 13 wird ein Befehlsrechner 4 beschrieben, der wiederum lediglich für vier Handlungsmo- dalitäten, d. h. für vier Hamilton-Kreise mit den entsprechenden Programmen ausgelegt ist. Dieser Befehlsrechner 4 ist nicht mehr aus separaten Speichermodulen entsprechend Figur 10 aufgebaut. Vielmehr ist für jeden Hamilton-Kreis, in diesem Falle die Hamilton-Kreise HK1 bis HK4, ein fest vorprogrammierter, adressierbarer Nur-Lese-Speicher ROM 1 bis ROM 4 vorgesehen. Die Speicherplätze der einzelnen ROM's werden durch eine Adresse in Verbindung mit einem Freigabesignal abgefragt, wobei die vorprogrammierte Information bezüglich der angewählten Adressen an den Ausgängen des Speichers auftreten.
  • In Figur 11 ist eine Programmiertafel für den Speicherbaustein ROM 1 für den Hamilton-Kreis X1 gezeigt. Wird dieser Speicherbaustein an seinen 24 Adressen angesteuert, so erscheinen als Ausgang einmal die Reihenfolge der in diesem Hamilton-Kreis HK1 sequentiell durchlaufenen Speichermodule, ferner die jeweils bevorzugte Handlungsintention entsprechend der ersten Nummer der Programme bei der Permutationsfolge sowie der nachfolgende Negationswert.
  • Diese Tabelle kann selbstverständlich erweitert werden, so daß auch die oben erwähnten Prioritätswerte, weitere Handlungsintentionen des Modules entsprechend der permutierten Programmfolge usw. dargestellt werden. Bei der Ansteuerung dieses Festwertspeichers ist dieser ständig freigegeben, anderenfalls gesperrt.
  • In Figur 12 ist die Realisierung des Festwertspeichers in Matrixform dargestellt, d. h. durch ein Gitter zwischen den Adressleitungen 1 bis 24 und den Ausgangsleitungen.
  • Mit kleinen Kreisen an den Schnittpunkten wird dargestellt, daß die dort befindliche Speicherstelle auf "EIN" programmiert ist; ist kein derartiger Kreis vorhanden, so ist die dort befindliche Speicherstelle auf "AUS" programmiert.
  • Um Stellen zu sparen, sind die Nummern 1 bis 4 der Hamilton-Kreise HK1 bis HK4 als 0 bis 3 programmiert. Auch dieser Matrixspeicher kann entsprechend der Programmtabelle in Figur 11 erweitert werden.
  • Es ist ersichtlich, daß beim sequentiellen Ansteuern der Adressen 1 bis 24 am Ausgang des Festwertspeichers ROM 1 nacheinander jeweils die Nummer des aktuellen Speichermodules, dessen bevorzugter Hamilton-Kreis und der zugehörige Negationswert entsprechend einem Durchlauf durch den Hamilton-Kreis IIK1 erscheinen. Zur Erläuterung ist für die Adresse 18 ein Beispiel gegeben. Die Adresse 18 entspricht demanch dem Speichermodul Nr. 11 mit dem bevorzugten Ilamilton-Kreis 2 und dem nachfolgenden Negationswert 2.
  • In Figur 13 ist ein Blockschaltdiagramm für einen einschichtigen Befehlsrechner 4 mit vier derartigen Festwertspeichern ROM 1 bis ROM 4 für die vier Hamilton-Kreise HK1 bis HK4 angegeben. Ein interner Taktgeber 51 steuert einen Adresszähler 52 mit 24 Stellen, der über einen Datenbus mit den Adresseingängen der einzelnen Festwertspeicher und ferner mit einem Adressdecoder verbunden ist. Uber drei ausgangsseitige Datenbusse 55, 56 und 57 werden entsprechend der obigen Speicheraufteilung jeweils die Nummer des gerade aktuellen Speichermodules, dessen bevorzugte Hamilton-Kreisnummer und der zugehörige Negationswert abgegeben. Der Datenbus 55 ist mit einem Komparator 58 verbunden, der die Nummer des gerade aktuellen Speichermodules mit derjenigen des Speichermodules vergleicht, das von den Eingaberechnern als bevorzugtes Speichermodul ausgewählt worden ist. Diese Auswahl erfolgt über eine Prioritätsauswahllogik 59, die dem Komparator 58 jeweils nur die Nummer des Speichermodules vorgibt r das die höchste Priorität hat. Entspricht das z. B. durch den Relationsrechner 2 ausgewählte Speichermodul dem gerade aktuellen Speichermodul, so wird ein Impuls im Komperator 58 generiert. Dieser Impuls ist für die Ubernahmeder durch das jeweilig aktuelle Speichermodul vorgegebenen Information bezüglich der Auswahl eines anderen flamilton-Kreises verantwortlich. Mit dem Ausgang des Komparators 58 ist ein dynamisches Register 60 verbunden, dem über den Datenbus 56 von den Festwertspeichern die Hamilton-Kreisnummern des jeweilig aktuellen Speichermoduls mitgeteilt wird. Das dynamische Register 60 übernimmt bei einer ansteigenden Impulsflanke des Generatorausgangssignales, d. h. dann, wenn das gerade aktuelle Speichermodul mit dem von den Eingaberechnern über die Prioritätsauswahllogik 59 bevorzugten Speichermodul übereinstimmt, die Nummer des von diesem Speichermodul vorgegebenen Hamilton-Kreises.Mit dem Ausgang des dynamischen Registers 60 ist ein dynamisches Freigaberegister 61 verbunden, dem ein Vier aus Zwei-Decoder 62 nachgeschaltet ist. Der Steuereingang des dynamischen Freigaberegisters 61 ist mit dem Ausgang des Adressdecoders 54 verbunden, so daß sichergestellt wird, daß erst nach dem vollständigen Durchlauf eines Hamilton-Kreises auf einen anderen Hamilton-Kreis umgeschaltet werden kann. Die vier Ausgangsleitungen des Vier aus Zwei-Decoders 62 sind jeweils mit den Freigabeeingängen der vierFestwertspeicher ROM 1 bis ROM 4 verbunden, wobei der Vier aus Zwei-Decoder62 immer nur einen einzigen Festwertspeicher freigeben kann.
  • Der Datenbus 57, an dem die Folge der Negationswerte anliegt, ist mit dem Eingang eines 24-stelligen Schieberegisters 37 verbunden, dessen Schiebetakt von dem Taktgeber 51 bestimmt wird. Beim sequentiellen Durchlaufen des jeweils angesteuerten Hamilton-Kreises werden die Einzelinformationen, d. h. die den jeweiligen Hamilton-Kreis bestimmende Folge von Negationswerten im Schieberegister 37 adressabhängig gesammelt, bis der gesamte Hamilton-Kreis vom Beginn bis zum Ende einmal durchlaufen ist. Die Ausgangsinformation des Schieberegisters 37 wird dann nach Beendigung des Durchlaufes von einem weiteren dynamischen Register 63 übernommen. Diese Ubernahme wird durch den Adressdecoder 54 eingeleitet, der einen Übernahmeimpuls an das dynamische Register 63 abgibt, sobald der Hamilton-Kreis durchlaufen ist. Dieser Freigabeimpuls wird auch dem Steuereingang des dynamischen Freigaberegisters 61 zugeführt.
  • Die Ausgangsinformation des dynamischen Registers 63 wird anschließend dem Executivrechner 5 zugeführt und dort in Stellsignale für die einzelnen Stellmotoren des Gesamtsysteme-s umgewandelt.
  • Es sei z. B. angenommen, daß innerhalb der oben angegebenen vorprogrammierten Programmfolge 1-2-3-4 das Speichermodul 1 innerhalb des Hamilton-Kreises 1 angewählt ist, da dieses Speichermodul ebenfalls die vorprogrammierte Handlungsfolge beinhaltet. Die Nummer diese Speichermodules liegt dann an dem einen Eingang des Komparators 58 an. In diesem Fall ist lediglich der Festwertspeicher ROM 1 freigegeben, so daß die Negationsfolge dieses Hamilton-Kreises 1 sukzessive in das Schieberegister 37 eingeschrieben wird. Es sei nun angenommen, daß aufgrund einer Umweltinformation festgestellt wird, daß das vorgegebene Programm nicht ausgeführt werden kann, vielmehr die Programmfolge 3-4-1-2 (Rückzug", Halt", "Observieren", "Vorwärts") ausgeführt werden muß. Dieses Programm ist dem Speichermodul 0 zugeordnet. Dementsprechend wird die Nummer dieses Speichermoduls über die Prioritätsauswahllogik dem einen Eingang des Komparators 58 zugeführt. Erscheint nun beim Durchlauf des gerade aktivierten Hami].ton-Kreises HK1 die Nummer dieses Speichermodules an dem zweiten Eingang des KomparatOrs, so gibt dieser einen Ubernahmeimpuls an das dynamische Register 60 ab. Diesem dynamischen Register wird gleich zeitig die Nummer des bevorzugten Hamilton-Kreises des neu angewählten Speichermodules, in diesem Falle die Hamilton-Kreisnummer 3 mitgeteilt und vom dynamischen Freigaberegister 611übernommen. Sobald der gerade aktivierte Hamilton-Kreis HKz vollständig durchlaufen ist, wird durch einen Ansteuerimpuls von dem Adressdecoder 54 das dynamische Freigaberegister freigegeben. Durch den Vier-aus-Zwei-Decoder 62 wird jetzt der Festwertspeicher ROM 3 freigegeben, so daß auf den neuen Hamilton-Kreis 3 umgeschaltet wird. Dieser Hamilton-Kreis bleibt so lange aktiviert, bis dem KomparatOr 58 von den Eingaberechnern eine neue Modulnummer mitgeteilt wird.
  • Die Reaktionsgeschwindigkeit des Befehlsrechners kann anhand der maximalen, für die Schaltung noch verarbeitdarin Taktfrequenz und der Anzahl der Speichermodule berechnet werden. Bei dem beschriebenen einfachen Befehlsrechner kann als maximale Taktfrequenz 100 MHZ angenommen werden, so daß bei 24 Speichermodulen die Zeit für den Durchlauf eines Hamilton-Kreises 240 nsec beträgt.
  • Wie oben erwähnt, muß der Befehlsrechner bei Verwendng von mehreren "Sinnesorganen", z. B. den drei oben erwähnten Sensorgruppem S-v, S-t und S-a somatotopisch geschichtet sein. Dies kann auch für das Ausführungsbeispiel nach Figur 13 erfolgen, indem einfach drei derartige Befehlsrechner aufgebaut werden, die absolut synchron betätigt werden. Es wird dann jeweils derjenige Befehlsrechner aktiviert, bei dem das ausgewä Speichermodul die höchste Priorität hat. Dieses ist schematisch in Figur 14 dargestellt, und zwar für drei gleichnamige Speichermodule M-22-1, M-22-2 und M-22-3. Das Speichermodul M-22-1 ist einem "visuellen" Befehlsrechner 4-1, das Modul M-22-2 einem taktilen" Befehlsrechner 4-2 und das Modul M-22-3 einem "auditiven" Befehlsrechner 4-3 zugehörig. Die drei Speichermodule sind durch bidirektionale Datenleitungen 71, 72 und 73 verbunden, an denen jeweils die Prioritätswerte der einzelnen Speichermodule anliegen. Wie oben erwähnt, kann z. B. dieser Prioriätswert ebenfalls in dem Festspeicher für einen Hamilton-Kreis vorgegeben sein und am Ausgang des jeweiligen ROM's anliegen. Die Prioritätswerte werden innerhalb der einzelnen Speichermodule miteinander verglichen. So vergleicht z. B. das vom Relationsrechner bevorzugt aktivierte Speichermodul seinen Prioritätswert mit den über die Datenleitunqen 71, 72, 73 zugeführten Prioritätswertem der qleichnamiqen Module. Ist der Prioriritätswert eines der gleichnamigen Module, z. B. des Modules M-22-2 höher als die des zuletzt eingeschalteten Speichermodules, z. B. des Speichermodules M-22-1, so wird von dem höher- wertigen Speichermodul über eine Umschaltleitung 74 ein Impuls zur Umschaltaufforderung gegeben. Durch diesen Umschaltimpuls werden alle Speichermodule, mit Ausnahme des Speichermodules, das diesen Impuls sendet, auf Datenempfang geschaltet und erhalten die Information über den Prioritätswert des neu aktivierten Speichermodules. Wie oben erwähnt, sind die Prioritätswerte für die einzelnen Befehlsrechner fest vorgegeben und haben für den Befehlsrechner 4-1 für das Modul M-22-1 den Wert 2, für den Befehlsrechner 4-2 für das Modul M-22-2 den Prioritätswert 3 und für den Befehlsrechner 3 für das Modul M-22-3 den Prioritätswert 1 Für den in Figur 14 dargestellten Fall sendet z. B. das Speichermodul M-22-1 an die beiden anderen Speichermodule den Prioritätswert 2. Werden von dem zentralen Adresszähler - entsprechend dem Adresszähler 51 in Figur 13 - sämtliche Module M-22 angesprochen und ist neben dem Speichermodul M-22-1 weiterhin ein gleichnamiges Modul, z. B. das Modul M-22-2 vom entsprechenden Relationsrechner aktiviert, so wird der anliegende Prioritätswert 2 mit dem internen Prioritätswert 3 des Modules M-22-2 verglichen. Da dessen Prioritätswert 3 größer als der Prioritätswert 2 ist, so wird vom Speichermodul M-22-2 ein Umschaltimpuls gegeben. Der von dem Speichermodul M-22-1 gesendete Prioritätswert 2 wird ungültig und das Speichermodul M-22-1 erhält nun den Prioritätswert 3 vom Speichermodul M-22-2.
  • Das Speichermodul M-22-2 schaltet seinen zugehörigen Befehlsrechner 4-2 ein. Wird die Aktivierung des Speichermodules M-22-2 wieder aufgehoben, so wird erneut ein Umschaltimpuls gesendet. Da das Modul M-22-1 weiterhin aktiviert ist, sendet es jetzt seinen Prioritätswert 2 an die anderen Speichermodule, wodurch der Befehlsrechner 4-1 aktiviert wird. Durch eine derartige Bearbeitung der Prioritätswerte gelangt immer nur eine Ausgangsinformation, entsprechend der Negationsfolge eines einzigen eingeschalteten Befehlsrechners an den Exekutivrechner.
  • Wie oben bereits erwähnt, besteht die Möglichkeit, daß die Sensorik 1 über die Perzeptionsrechner 6 direkt in den Befehlsrechner 4 eingreift, wenn eine Extrem- bzw. Notsituation vorliegt. Für einen derartigen Eingriff ist höchste Priorität vorgesehen. Diese Notsituation wird vom betreffenden Perzeptionsrechner 6 unter Ausschaltung des entsprechenden Relationsrechners direkt zu demjenigen Speichermodul innerhalb des Befehlsrechners gesendet, mit dem die Notsituation bereinigt werden kann. Bei dem hier behandelten Fall einfacher Befehlsrechner nach Art eines zweidimensionalen vierwertigen Permutographen ist aus der lexikographischen Ordnung der Permutationsfolgen ersichtlich, daß jeweils die erste Ziffer entsprechend einem Programm jeweils sechsmal konstant bleibt. Kann die Notsituation z. B. dadurch bereinigt werden, daß das Programm 2, d. h. "Vorwärts!" ausgeführt wird, so können hierfür sechs Speichermodule angesteuert werden.
  • Zu diesen Speichermodulen sind von den jeweiligen Perzeptionsrechnern 10 der Sensorik 1 direkte Leitungen über die Prioritätsauswahllogik vorhanden. Zur Bereinigung ist nur der erste Wert in der einer Handlungsmodalität entsprechenden Permutationsfolge entscheidend. Somit ist in jedem Befehlsrechner für jede Handlungsmodalität im Notfall" eine fünffache moduläre Redundanz gegeben, was zur Selbsterhaltung des Gesamtsystemes von größter Wichtigkeit ist. Im Notfall wird dann dasjenigeSpeichermodul angesteuert, das beim Durchlauf des jeweiligen Hamilton-Kreises als erstes angesteuert wird. Diese Ansteuerung erfolgt automatisch durch den obigen Vergleich im Komparator 58. Sobald die Notsituation bereinigt ist, wird das bislang unterbrochene Programm entsprechend der Vorgabe aus den Re]ations- und Handlungsintentionsrechnern wieder aufgenommen. Der wesentliche Unterschied für die Datenübertragung zwischen den sonstigen Eingaberechnern und den Perzeptionsrechnern besteht darin, daß erstereprinzipiell eine gewichtete Information für alle, in diesem Falle vier Handlungsmodalitäten einem entsprechenden Speichermodul formal ein-eindeutig liefern, während von den Perzeptionsrechnern alle sechs Speichermodule mit dem der Notfallinformation entsprechenden Anfangswert informiert werden können. Ausgewählt wird dann das jeweils beim Durchlauf des Hamilton-Kreises als nächstes angesteuerte Speichermodul.
  • Ein Gesamtsystem mit einem Befehlsrechner gemäß der Erfindung verfügt über folgende typische Redundanzen: 1. Moduläre Redundanz innerhalb eines als Permutographen aufgebauten Befehlsrechners, 2. Moduläre Redundanz zwischen den einzelnen Befehlsrechnern und 3. Moduläre Redundanz zur Handlungsentscheidung bei einer Direktinformation entsprechend einer Notsituation durch den entsprechenden Perzeptionsrechner.
  • Daher ist der Befehlsrechner weder bei modulären Funktionsausfällen innerhalb des Permutographen noch bei Funtionsausfällen eines oder mehrerer Permutographensysteme operationsunfähig.
  • Statt nach dem Prinzip eines Permutographen kann die erfindungsgemäße Vorrichtung auch nach dem Prinzip enes Kenographen aufgebaut sein. Der Kenogrammatik liegen dabei im wesentlichen die gleichen kombinatorischen Grundlagen wie einem Permutographen zugrunde, wobei die Elemente(Knoten, Speichermodule) aus Kenogrammen bestehen.
  • Weitere Einzelheiten der Kenogrammatik sind beschrieben in G. Günther "Cybernetic Ontology and transjunctional Systems, in: Self-orqanizing Systems, Jovits, Jacobi und Coldstein, Spartan Books, Washington (1962), Seiten 313 - 392 G. Günther "Time, timeless Logic and self-referential System Annals thc New York aca(lemy of iicnces, Vol. 138 2, Seiten 396 bis 406 (1967) Die mit einem Befehlsrechner gemäß der Erfindung realisierte Redundanz potentieller Befehlsausführung soll noch durch ein Zitat aus dem Aufsatz Assembly of Computers to Command and Controll a Robot von L. Sutro und W. Killmer erläutert werden, das in Proc. 1969 Spring JointComputer Conference, Boston, Massachusetts, auf Seite 172 abgedruckt ist: Die Informationsorganisation der Formatio reticularis ist analog einem Stab von Arzten, die über die Behandlung entscheiden müssen, die mehrere Patienten erhalten sollen.
  • Es sei angenommen, daß 12 Ärzte in dem Stab vorhanden sind,die jeweils Allgemeinpraktiker als auch Spezialisten in einem unterschiedlichen Medizingebiet sind, und daß sie aus vier möglichen Behandlungen eine Auswahl treffen sollen. Ihre Uberlegungen ähneln dem Verfahren, durch den die Formatio reticularis eine Handlungsmodalität auswählt. Wie der Ärztestab muß der Befehlsrechner (formatio reticularis) seinen Befehl auf eine Vcrhaltensmodalität einstellen, die in den meisten Fällen eine Funktion derjenigen Information ist, die auf ihn innerhalb der letzten Sekunde eingewirkt hat (Signale, die diese Mission anzeigen, sind Teile davon).... Der Teil des Befehlsrechners, der zu jeder gegebenen Zeit die wichtigste Information enthält, hat die Priorität über die Handlungsweise Die Erfindung kann demnach dem Prinzip für eine automatische Diagnoseklinik zugrundegelegt werden.
  • Jedes Speichermodul kanxu selbst als Permutograph mit interner Zeitsteuerung aufgebaut sein, so daß die möglichen Hamiltonkreise durch den Bau des Permutographen festgelegt sind. Derartige Module können als Schrittmachermodule bezeichnet werden. Die Handlungsintentionen werden dann intramodulär programmiert, so daß Handlungsintentionen von außen nicht vorgegeben werden müssen. Der Befehlsrechner wird auf diese Weise autark.
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Claims (9)

  1. Einrichtung zur Simulation der Formatio reticularis mit einer gesteuerten Rechenanlage Patentansprüche ,Einrichtung zur Simulation der Formatio reticularis mit einer gesteuerten Rechenanlage, dadurch gekennbezeichnet, daß die Rechenanlage als Zentraleinheit einen der Formatio reticularis entsprechenden Befehlsrechner (4) aufweist, der nach dem Prinzip eines Permutographen aufgebaut ist und in dem eine Anzahl von bevorzugten Hamiltonreisen (HK) entsprechend je einer Handlungsmodalität festgelegt ist, wobei der Befehlsrechner (4) eine Vielzahl von Elementen des Permutographen entsprechend adressierbaren Speichermodulen (M-i) aufweist, denen als Programmfolge je eine Permutation (i-2-3-4;3-2-4 ) der ausgewählten Hamilton-Kreise zugeordnet und in denen für jeden Hamilton-Kreis (HK) die das in diesem Hamilton-Kreis nachfolgende Speichermodul (M-i) bestimmendeNegation gespeichert ist, daß die Speichermodule (M) sequentiell gesteuert intern jeweils zu geschlossenen Schaltkreisen entsprechend dem jeweilig ausgewählten Hamilton-Kreis (HK1 bis HK4) verbindbar sind, wobei die sequentiell angesteuerten Speichermodule die diesem Hamilton-Kreis zugeordnete Negation einem Ausgangsregister (37, 63) einschreiben, in dem nach einem vollen Durchlauf eines Hamilton-Kreises die diesem zugeordnete Negationsfolge anliegt, daß die Speichermodule (M) des Befehlsrechners (4) mit diesen steuernden Eingaberechnern (1,2,3) verbunden sind, und zwar, einem Handlungsintentionsrechner (3), der aus programmierbaren Daten (Handlungsintentionen)lie entsprechend der auszuführenden Handlungen durch ein bevorzugtes Speichermodul (M-i) festgelegt Hamilton-Kreisfolge errechnet, einem Relationsrechner (2), dem als Eingangsdaten die vom Handlungsintentionsrechner (3) errechnete Hamilton-Kreisfolge und die Ausgabedaten eines Perzeptionsrechners (1, 10) zugeführt werden, wobei der Perzeptionsrechner 10) von Sensoren (S) aufgenommene Umweltsignale erhält und diese in Umweltdaten (X, Y, -Z) entsprechend einem Abbild der erfaßten Umwelt umsetzt, aus denen der Relationsrechner (2) eine - gegebenenfalls neue - Hamilton-Kreisfolge berechnet und diese gewichtet mit derjenigen des IIandlungsintentionsrecha1ers (3) vergleicht nnd daß vom Handlungsintentionsrechner (3) bzw. vom Relationsrechner (2) dasjenige Speichermodul (M-i) angesteuert wird, dessen Programmfolge die aus dem gewichteten Vergleich bestimmte Hamilton-Kreisfolge zumindest teilweise festlegt.
  2. 2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß jedes Speichermodul (M-i) einen adressierbaren Negationsspeicher (31) aufweist, in dem für jeden ausgewählten Hamilton-Kreis (RK) der Negationswert für das nachfolgende Speichermodul (M-j) sowie dessen Adresse gespeichert sind, daß jedes Speichermodul (M-i) einen SchAltteil (35) aufweist, der in Abhängigkeit der Ausgangsadresse des Negationsspeichers (31) das in dem ausgewählten Hamiltonkreis (HK) nachfolgende Speichermodul (M-j) aktiviert, daß jedes Speichermodul (M-i) einen adressierbaren Programmspeicher (38) aufweist, in dem die diesem Speichermodul (M-i) zugeordnete Permutation von Programmfolgen gespeichert ist, daß der Programmspeicher (38) jedes Speichermodules (M-i) über Aktivierungsleitungen (39, 40) mit den Eingaberechnern (1, 2, 3) verbunden ist, und daß mit dem Programmspeicher (38) eine Modulsteuerung (41) verbunden ist, die bei Aktivierung des Programmspeichers (38) den Befehlsrechner in einen Zustand überführt, der durch die in dem Programmspeicher abgespeicherte Programmfolge definiert ist.
  3. 3. Einrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß jedes Speichermodul (M-i) einen Prioritätsspeicher (43) aufweist, in dem für jeden ausgewählten Hamilton-Kreis (HK) ein vorher festgelegter Prioritätswert gespeichert ist, und daß dieser Prioritätsspeicher eingangs- und ausgangsseitig mit Prioritätsspeichern der übrigen Speichermodule (M-j) verbunden ist.
  4. 4. Einrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß im Befehlsrechner (4) für jeden ausgewählten Hamilton-Kreis (HK1 bis HK4) ein durch einen Taktheber (51) sequentiell adressierbarer Festspeicher (ROM1 bis ROM4) in Matrixform vorgesehen ist, dessen Speicherplätze an Schnittpunkten der Adressleitungen (1-24, Figur 12) und Ausgangsleitungen (55, 56, 57) liegen, die so verteilt sind, daß an unterschiedlichen Gruppen (55, 56, 57) der Ausgangsleitungen bei sequentieller Ansteuerung der Adressen zumindest die Nummer des jeweiligen Speichermodules (M-i), dessen bevorzugter Hamilton-Kreis(E.EZ) und der Negationswert für den gerade aktivierten Hamilton-Kreis (ein1 in Figur 12) anliegen, daß die die Nur des gerade aktivierten Speicher- moduls (M-i) führenden Ausgangsleitungen (55) mit einem Komparator (58) verbunden sind, dessen -anderer Eingang mit einer Ausgangsschaltung (59) der Eingaberechner (1, 2, 3) verbunden ist, an der die Nummer desjenigen Speichermodules (M) anliegt, das von den Eingaberechnern (1,2,3) als bevorzugtes Speichermodul ausgewählt ist, daß der Ausgang des Komparators (58) mit einem dynamischen Register (60, 61, 62) verbunden ist, dessen Eingang mit den die Nummer des bevorzugten Hamilton-Kreises des gerade aktivierten Speichermodules (M) führenden Ausgangsleitungen (56) der Festwertspeicher (ROM1 bis ROM4) und dessen Ausqanq (E) jeweils mit einem Freigageeingang eines der Festwertspeicher (ROM1 bis R0M4)verbunden ist, daß die die Negationswerte führenden Ausgangsleitungen (57) der Festwertspeicher (ROM1 bis ROM4 mit einem vom Taktgeber (51) gesteuerten Schieberegister (37) verbunden sind, und daß die Ausgänge des Schieberegisters (37) mit einem dynamischen Ubernahmeregister (63) verbunden sind, das von einem Adressdecoder (54) gesteuert, die Daten des Schieberegisters (37) nach vollständigem Durchlauf eines Hamilton-Kreises übernimmt.
  5. 5. Einrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das dynamische Register (60, 61, 62) zur Speicherung der jeweiligen Hamilton-Kreisnummer einen Freigabeeingang aufweist, der mit dem Adressdecoder (54) verbunden ist.
  6. 6. Einrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, daß zwischen Eingaberechnern (1,2,3) und Befehlsrechner (4) eine Prioritätsauswahllogik (59) vorgesehen ist, die aus den von den Eingaberechnern (1,2,3) vorgeschlagenen und mit einer vorgegebenen Priorität behafteten Handlungsintentionen dasjenige Programm auswählt undan den Befehlsrechner (4) weiterleitet,welches die höchste Priorität aufweist.
  7. 7. Einrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß bei Verwendung von mehreren unterschiedlichen Sensoren (S-v, S-t, S-a) mit zugehörigen Perzeptionsrechnern (10) ebenso viele Befehlsrechner (4-1, 4-2, 4-3) vorgesehen sind, die jeweils gleich aufgebaut sind und von einem zentralen Taktgeber (51) synchron angesteuert werden, daß gleichnamigen Speichermodulen (M-22-1, M-22-2, M-22-3) jeweils ein festgelegter Prioritätswert (1,2,3) zugeornet ist, und daß derjenige Befehlsrechner (4-1, 4-2-, 4-3) aktiviert wird, dessenangesteuertes Speichermodul (M-22-1, M-22-2, M-22-3) die höchste Priorität aufweist.
  8. 8. Einrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Randlungsintentionsrechner (3) eine Zeitsteuerung (23) für die Programmabfolge aufweist.
  9. 9. Einrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Ausgangsspeicher (37, 63) des Befehlsrechners (4) mit einem Exekutivrechner (5) verbunden ist, der die Befehle des Befehlsrechners (4) in Steuersignale für eine Motorik des Gesamtsystems umsetzt und daß der Ausgang des Exekutivrechners (5) auf die Zeitsteuerung (23) rückgekoppelt ist.
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