DE3707949A1 - Faserarmiertes formteil und verfahren zum herstellen desselben - Google Patents
Faserarmiertes formteil und verfahren zum herstellen desselbenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein faserarmiertes Formteil, insbeson
dere in Form eines Beckens, das mindestens teilweise auf
Biegung beanspruchbar ist und aus einem gehärteten, ursprüng
lich flüssigen Werkstoff besteht, in dem als Armierung Fasern
eingebettet sind.
Durch die DE-PS 24 49 656 ist ein Formteil dieser Art bekannt.
Beim Herstellen dieses bekannten Formteils wird der Hohlraum
einer Form vor dem Einspritzen des flüssigen Werkstoffes
mit Faserbündeln oder Fasermatten gefüllt, die den Hohlraum
der Form locker füllen (Spalte 19, Zeilen 28-54 a.a.O.)
und dadurch ein Fasernetzwerk bilden, durch das der flüssige
Werkstoff, wenn er die in der DE-PS 24 49 656 genannten Viskosi
täten aufweist, durch das Fasernetzwerk hindurchtreten und
den Hohlraum der Form ausfüllen kann.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, das bekannte Form
teil sowohl hinsichtlich seiner Wirtschaftlichkeit als auch
hinsichtlich seiner Festigkeit zu verbessern.
Diese Aufgabe ist gemäß der Erfindung dadurch gelöst,
- a) daß die Fasern eine Schicht bilden, die sich nur über einen Bruchteil des Querschnittes des bei der Biegebe lastung auf Zug beanspruchten Bereiches des Formteiles erstreckt,
- b) daß die Faserschicht aus zwei unmittelbar aneinanderlie genden schichtförmigen Faserverbänden mit verschiedener Struktur besteht, von denen der eine äußere Faserver band der auf Zug belastbaren Oberfläche des Formteiles unmittelbar benachbart ist und eine lockerere Struktur aufweist als der andere innere Faserverband.
Durch das Merkmal a) wird eine optimale Biegefestigkeit
bei geringstem Aufwand an Fasermaterial erreicht.
Durch das Merkmal b) wird erreicht, daß zum Herstellen
des Formteiles durch Gießen eines härtbaren flüssigen
Werkstoffes in den Hohlraum einer Form, in dem eine Faser
schicht enthalten ist, das einfache erfindungsgemäße
Verfahren angewendet werden kann, das darin besteht, daß
- a) eine Faserschicht verwendet wird, die wesentlich dünner ist als die Weite des Formhohlraumes und die aus zwei aneinanderliegenden schichtförmigen Faserverbänden besteht, von denen die eine eine lockerere Struktur aufweist als die andere,
- b) daß diese Faserschicht in die Form so eingelegt wird, daß der Faserverband mit der lockereren Struktur der Innenwandung des Formhohlraumes zugekehrt ist, welche die auf Zug belastbare Oberfläche des Formteiles bildet,
- c) daß in die Form der flüssige Werkstoff unter Druck eingeführt wird, so daß der Faserverband mit der weniger lockeren Struktur den anderen mit der lockereren Struk tur an die genannte Innenwandung des Formhohlraumes drückt.
Als Fasern für den erfindungsgemäßen faserarmierten Form
teil können entweder organische Textilfasern oder anorgani
sche Fasern, z.B. Glas-, Metall- oder Kohlefäden, benutzt
werden.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen,
daß für den lockereren Faserverband eine Glasfasermatte
und für den weniger lockeren Faserverband ein Glasfaservlies
verwendet wird. Unter Glasfasermatte ist hierbei ein Glasfa
serverband zu verstehen, der aus nach einem Muster gewebten
Glasfasersträngen oder Litzen oder aus nur ungeordnet
aneinanderliegenden Glasfasersträngen besteht. Als Glasfaser
vlies ist hier ein aus einer zusammengepreßten Lage feiner
einzelner Glasfasern bestehender Glasfaserverband bezeichnet.
Als Werkstoff kann vorteilhafterweise der in der DE-PS
24 49 656 beschriebene Werkstoff mit den dort genannten
Füllkörpern oder Füllstoffen verwendet werden.
Die Erfindung ist in der folgenden Beschreibung eines
in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispieles im
einzelnen erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 eine perspektivische Ansicht eines
abgebrochen dargestellten Beckens
eines Formteiles für eine Küchenspüle;
Fig. 2 einen Schnitt nach der Linie II-II
in Fig. 1, wo die aus zwei Faserver
bänden bestehende Faserschicht
im Verhältnis zur Dicke der Wandung
des Formteiles wesentlich vergößert
dargestellt ist;
Fig. 3 eine abgebrochen dargestellte perspek
tivische Ansicht einer Glasfasermatte
und eines in einem Abstand darüber
angeordneten Glasfaservlieses,
die beide dicker dargestellt sind
als in Fig. 2, wobei die Dicke des
Glasfaservlieses gegenüber der
Dicke der vor dem Gießen des Formteiles
nicht zusammengedrückten Glasfasermatte
größer dargestellt ist als dies
den tatsächlichen Verhältnissen
entspricht.
Das in Fig. 1 dargestellte Becken ist, wie das aus Fig. 2 ersicht
lich ist, an seinem auf Biegung beanspruchten, etwa 10 mm
dicken Boden 11 mit einer in die Masse der Wendung eingebet
teten Faserschicht versehen, die aus zwei unmittelbar aneinan
derliegenden schichtförmigen verschieden lockeren Faserverbän
den, nämlich einer etwa 2 mm dicken Glasfasermatte 13 und
einem wenige Zehntel mm dicken weniger lockeren Glasfaservlies
14, besteht. Die Zwischenräume dieser beiden Glasfaserverbände
sind von dem flüssigen Werkstoff durchtränkt. Die Glasfaser
matte 13 ist der auf Zug belastbaren Oberfläche des Formteiles
unmittelbar benachbart. An diesem durch die Glasfasermatte
13 gebildeten Glasfaserverband liegt auf der dem Inneren
der Wandung 12 zugekehrten Seite das Glasfaservlies 14 an.
Der Formteil wird in bekannter Weise durch Einführen des
flüssigen, mit partikulierten Füllstoffen gefüllten polymeri
sierbaren Werkstoffes in den Hohlraum einer Form im Gießver
fahren hergestellt.
Hierbei wird zunächst in denjenigen Teil der Form, der den
durch Biegung auf Zug belastbaren Teil des Formteiles formen
soll, die aus einem etwa 0,4 mm dicken Glasfaservlies und
einer etwa 6 bis 7 mm dicken Glasfasermatte bestehende Faser
schicht so eingelegt, daß sie sich mit der Innenfläche des
Formhohlraumes deckt, welche die Oberfläche des Formteiles
formen soll, die bei der Benutzung des Formteiles auf Zug
belastet wird, und zwar in einer solchen Stellung, daß die
Glasfasermatte 13 der auf Zug belastbaren Oberfläche des
Formteiles zugekehrt ist. Denn wird durch eine Öffnung an
der tiefsten Stelle der Form der flüssige Werkstoff in den
Hohlraum der Form unter Druck eingeführt. Die dabei verdrängte
Luft kann durch eine Öffnung am obersten Punkt des Hohlraums
der Form entweichen. Der Druck des eingeführten Werkstoffes
wirkt bei einem praktisch fast undurchlässigen Glasfaservlies
14 in fast der vollen Größe auf die freie Vliesoberfläche.
Da jedoch der Werkstoff in die Glasfasermatte 13 eindringen
kann, baut sich der Flüssigkeitsdruck auf der freien Oberfläche
der Glasfasermatte 13 erst allmählich auf, so daß die ganze
zweilagige Glasfaserschicht dem Überdruck auf das Glasfaser
vlies 14 folgend an die der Glasfasermatte zugekehrte Wandung
des Hohlraumes der Form gedrückt wird.
Nach der Polymerisation des flüssigen Werkstoffes zu einem
festen Werkstoff erhält man dann einen Formteil, der, wie
in Fig. 2 dargestellt ist, unmittelbar neben seiner auf Zug
belastbaren Oberfläche eine Glasfaserschicht 13, 14 aufweist,
durch die eine optimale Festigkeit in Bezug auf die bei einem
Becken auftretenden Biegebelastungen bei minimaler Wandstärke
des Formstückes erzielt wird.
Als flüssigen Werkstoff kann man die in der DE-PS 24 49 656
beschriebenen polymerisierbaren Werkstoffe benutzen. Besonders
zweckmäßig hat sich die Benutzung von Acrylharz erwiesen,
das mit Füllstoffen verschiedener Art gefüllt sein kann,
z.B. mit Silicat oder Aluminiumhydroxydpartikeln. Wegen der
Sprödigkeit der so hergestellten Formteile mußten bisher
diese Formteile sehr dickwandig ausgebildet werden, was neben
den offensichtlichen wirtschaftlichen Nachteilen auch zu
inneren Spannungen führt, die in verschiedenen Fällen zum
Bruch des Formstückes führen.
Claims (8)
1. Faserarmiertes Formteil, insbesondere in Form eines Beckens,
das mindestens teilweise auf Biegung beanspruchbar ist
und aus einem gehärteten, ursprünglich flüssigen Werkstoff
besteht, in dem als Armierung Fasern eingebettet sind,
dadurch gekennzeichnet,
- a) daß die Fasern eine Schicht (13, 14) bilden, die sich nur über einen Bruchteil des Querschnittes des bei der Biegebelastung auf Zug beanspruchten Bereiches des Formteiles erstreckt,
- b) daß die Faserschicht aus zwei unmittelbar aneinander liegenden schichtförmigen Faserverbänden (13, 14) mit verschiedener Struktur besteht, von denen der eine äußere Faserverband (13) der auf Zug belastbaren Ober fläche des Formteiles unmittelbar benachbart ist und eine lockerere Struktur aufweist als der andere innere Faserverband (14).
2. Formteil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Faserschicht (13, 14) aus Glasfasern besteht.
3. Formteil nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß der äußere Faserverband eine Fasermatte (13) und
der innere Faserverband ein Faservlies (14) ist.
4. Formteil nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Werkstoff einen polymerisierten
Kunststoff aufweist.
5. Verfahren zum Herstellen eines Formteiles mit eingebetteten
Fasern durch Gießen eines härtbaren flüssigen Werkstoffes
in den Hohlraum einer Form, in dem eine Faserschicht
enthalten ist, dadurch gekennzeichnet,
- a) daß eine Faserschicht verwendet wird, die wesentlich dünner ist als die Weite des Formhohlraumes und die aus zwei aneinanderliegenden schichtförmigen Faserver bänden besteht, von denen der eine eine lockerere Struktur aufweist als der andere
- b) daß diese Faserschicht in die Form so eingelegt wird, daß der Faserverband mit der lockereren Struktur der Innenwandung des Formhohlraumes zugekehrt ist, welche die auf Zug belastbare Oberfläche des Formteiles bildet,
- c) daß in die Form der flüssige Werkstoff unter Druck eingeführt wird, so daß der Faserverband mit der weniger lockeren Struktur den anderen mit der lockereren Struk tur an die genannte Innenwandung des Formhohlraumes drückt.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß
als Fasern zur Bildung der Faserschicht Glasfasern verwen
det werden.
7. Verfahren nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet,
daß für den Faserverband mit lockererer Struktur eine
Fasermatte und für den Faserverband mit weniger lockerer
Struktur ein Faservlies verwendet wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekenn
zeichnet, daß als flüssiger Werkstoff ein polymerisierba
rer Kunststoff verwendet wird, dem Füllstoffe beigemengt
sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19873707949 DE3707949A1 (de) | 1987-03-12 | 1987-03-12 | Faserarmiertes formteil und verfahren zum herstellen desselben |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19873707949 DE3707949A1 (de) | 1987-03-12 | 1987-03-12 | Faserarmiertes formteil und verfahren zum herstellen desselben |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3707949A1 true DE3707949A1 (de) | 1988-09-22 |
Family
ID=6322858
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19873707949 Withdrawn DE3707949A1 (de) | 1987-03-12 | 1987-03-12 | Faserarmiertes formteil und verfahren zum herstellen desselben |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3707949A1 (de) |
Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO1994026505A1 (en) * | 1993-05-14 | 1994-11-24 | Imperial Chemical Industries Plc | Reinforced moulded articles and method of producing same |
DE102013019536A1 (de) * | 2013-11-15 | 2015-05-21 | Schock Gmbh | Sanitärbeckenformteil sowie Verfahren zum Herstellen eines solchen Sanitärbeckenformteils |
EP3027100B1 (de) | 2013-07-29 | 2018-04-04 | Schock GmbH | Beckenformteil, wie beispielsweise eine küchenspüle, ein waschbecken oder dergleichen, sowie verfahren zum herstellen eines solchen beckenformteils |
US12059817B2 (en) | 2018-09-21 | 2024-08-13 | Woodio Oy | Method of manufacturing moulded articles |
-
1987
- 1987-03-12 DE DE19873707949 patent/DE3707949A1/de not_active Withdrawn
Cited By (7)
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DE102013019536A1 (de) * | 2013-11-15 | 2015-05-21 | Schock Gmbh | Sanitärbeckenformteil sowie Verfahren zum Herstellen eines solchen Sanitärbeckenformteils |
EP3068611B1 (de) | 2013-11-15 | 2018-10-17 | Schock GmbH | Sanitärbeckenformteil |
US10214886B2 (en) | 2013-11-15 | 2019-02-26 | Schock Gmbh | Sanitary basin molded part and method for producing a sanitary basin molded part of this kind |
US10640958B2 (en) | 2013-11-15 | 2020-05-05 | Schock Gmbh | Sanitary basin moulded part |
US12059817B2 (en) | 2018-09-21 | 2024-08-13 | Woodio Oy | Method of manufacturing moulded articles |
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