DE3707002C1 - Process for preventing water from melted ice from being precipitated on internal surface areas on external parts of buildings and devices for carrying out the process - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich gattungsgemäß auf ein Verfahren zur Ver­ hinderung von Tauwasserabscheidungen auf kondensationsgefährdeten Innenoberflächenbereichen an Außenbauteilen von Gebäuden, insbesondere im Bereich von Ecken und Wärmebrücken, mittels elektrischer Heizleiter.

Die Erfindung bezieht sich fernerhin auf Vorrichtungen zur Durch­ führung eines solchen Verfahrens. - Wärmebrücken sind gleichsam örtlich begrenzte, thermodynamische Schwachstellen in Außenbauteilen. Sie be­ sitzen eine geringere Wärmedämmung als die umgebenden Bereiche der Außenbauteile. Das erhöht die Wärmestromdichte und reduziert die Ober­ flächentemperaturen der Innenoberfläche dieser Bereiche. Wasserdampf der Umgebungsluft kann dort zu Tauwasser kondensieren. Da feuchte Stellen einer Innenoberfläche Staub anziehen, werden solche Bereiche häufig schwarz und von Pilzen befallen. Ähnlich liegen die Verhältnisse im Bereich der Ecken von Außenbauteilen von Gebäuden, wenn auch aus anderen Gründen. Im Bereich einer Gebäudeecke ist die äußere Wärme­ übertragungsfläche wesentlich größer als die innere Wärmeübertragungs­ fläche. Im Winter steht folglich eine verhäItnismäßig kleine wärmeauf­ nehmende Fläche an der Innenseite einer sehr viel größeren wärmeab­ gebenden Fläche an der Außenseite der Gebäudeecke gegenüber. Das gilt insbesondere bei Wandecken, die mit einer Dachdecke stoßen. Da außer­ dem im Bereich der Innenoberfläche einer Wandecke die LuftzirkuIation verhältnismäßig gering ist, wird in der Ecke die feuchte Luft nur langsam abtransportiert, so daß sich auch aus diesem Grunde Tauwasser abscheiden kann.

Ein Verfahren der eingangs genannten Art ist aus der FR-PS 20 78 904 bekannt. Bei diesem Verfahren sind im Innern der innenseitigen Wand­ schale von Außenbauteilen von Gebäuden horizontal verlaufende rohr­ förmige Hohlräume angeordnet, in welchen die Heizleiter verlegt sind. Die innenseitige Wandschale bildet zusammen mit den rohrförmigen Hohl­ räumen und den Heizleitern ein einheitliches Bauelement.

Dieses Bauelement weist einen komplizierten Aufbau auf und ist auf­ wendig in der Herstellung. Bei dem bekannten Verfahren ist weiterhin nachteilig, daß die Heizleiter nur zusammen mit dem innenseitigen Wand teil installiert werden können.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der eingangs genannten Art bzw. Vorrichtungen für die Durchführung des Verfahrens so auszubilden, daß damit die Tauwasserabscheidung in einfacher Weise und mit geringem Aufwand verhindert werden kann.

Zur Lösung dieser Aufgabe lehrt die Erfindung in verfahrensmäßiger Hinsicht, daß auf die kondensationsgefährdeten Innenoberflächenbereiche ein elektrischer Flächenheizleiter aufgebracht wird, der eine Heiz­ leistung von zumindest 40 W/m² aufweist, und daß der elektrische Flächenheizleiter zumindest dann eingeschaltet wird, wenn die Tempe­ ratur der Innenoberfläche auf unter 12°C abfällt und zugleich die Luftfeuchtigkeit 35% oder mehr beträgt.

Der Flächenheizleiter benötigt nur eine geringe elektrische Leistung. Er kann leicht auf einer vorhandenen Wand installiert werden, so daß sich das erfindungsgemäße Verfahren auch bei Altbauten anwenden läßt.

Gemäß einer besonderen Ausführungsart kann der Flächenheizleiter auf dem Putz angeordnet werden. Er kann aber auch unter dem Putz ange­ ordnet werden. Elektrische Flächenheizleiter erwärmen sich homogen und geben ihre Wärme in Form einer langwelligen Infrarotstrahlung ab. Man kommt daher dann zu einer besonders intensiven Wirkung eines elek­ trischen Flächenheizleiters, wenn man nach bevorzugter Ausführungs­ form der Erfindung den elektrischen Flächenheizleiter unter einer üb­ lichen Wandbekleidung anordnet. Die Infrarotstrahlung wird dabei weit­ gehend absorbiert und die Wandbekleidung erwärmt sich kondensations­ hindernd. Da Außenbauteile "atmen", wird nach bevorzugter Ausfüh­ rungsform der Erfindung mit einem porösen elektrischen Flächenheiz­ leiter gearbeitet. Ein anderer VorschIag geht dahin, die Flächenheiz­ leiter als Dampfsperren auszubilden.

Gegenstand der Erfindung sind auch Vorrichtungen zur Durchführung des beschriebenen Verfahrens. Eine Ausführungsform ist dadurch ge­ kennzeichnet, daß ein einheitlicher Flächenheizleiter zu einem Faltwerk zusammengefaltet ist, welches den Innenoberflächenbereichen zugeordnete Faltwerksflächen aufweist. Eine andere Ausführungsform ist dadurch ge­ kennzeichnet, daß zwei oder drei den Innenoberflächen einer Bauwerks­ ecke zugeordnete Flächenheizleiter geometrisch zu einem entsprechend vorgefertigten Faltwerk zusammengesetzt sind, daß im Bereich der Falt­ werkskanten elektrische Kabel angeordnet sind und daß die Flächen­ heizleiter durch die elektrischen Kabel elektrisch parallelgeschaltet sind. Faltwerk bezeichnet im Rahmen der Erfindung eine zunächst ebene Anordnung, die um die Faltkanten gefaltet und dadurch einer Ecke, auch einer Wandecke mit Dachdecke, angepaßt werden kann. Es ver­ steht sich, daß die Flächenheizleiter mit einer Metallfolie abgedeckt oder unterlegt werden können.

Die erreichten Vorteile sind darin zu sehen, daß erfindungsgemäß eine wirksame Verhinderung von Tauwasserabscheidungen auf kondensations­ gefährdeten Innenoberflächenbereichen von Außenbauteilen herbeigeführt werden kann, und zwar unter Verzicht auf aufwendige Dämmaßnahmen und Bauteile. Das gilt insbesondere dann, wenn mit, entsprechend der Erfindung, vorgefertigten Vorrichtungen gearbeitet wird.

Das erfindungsgemäße Verfahren kann auch dort angewendet werden, wo es sich um Altbauten handelt.

Im folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausfüh­ rungsbeispiel darstellenden Zeichnung ausführlicher erläutert. Es zeigen in schematischer Darstellung:

Fig. 1 perspektivisch die Außenecke eines Zimmers in einem Wohnhaus mit eingebauten Vorrichtungen für die Durchführung des er­ findungsgemäßen Verfahrens,

Fig. 2 eine Vorrichtung für die Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens in der Draufsicht.

In der Fig. 1 erkennt man die Innenoberflächenbereiche 1, 2 von zwei Außenbauteilen, die Wände eines Zimmers sind. Man erkennt außerdem am rechten Rand eine Heizungsnische 3 bei entferntem Heizkörper.

Auf die kondensationsgefährdeten Innenoberflächenbereiche 1, 2 sind elektrische Flächenheizleiter 4, 5, 6 aufgebracht worden. Diese mögen eine Heizleistung von etwa 40 W/m² aufweisen. Die Schaltung ist so ge­ troffen, daß die elektrischen Flächenheizleiter 4, 5, 6 zumindest dann eingeschaltet werden, wenn die Temperatur der Oberfläche auf unter 12°C abfällt und zugleich die Luftfeuchtigkeit 35% oder mehr aus­ macht. Die Ein- und Ausschaltung kann von Hand erfolgen, weil die ent­ sprechenden Parameter leicht überwachbar sind. Sie sind aber auch automatisch überwachbar, so daß mit einfachen elektronischen Meß- und Schaltgeräten die Ein- und Ausschaltung der elektrischen Flächen­ heizleiter 4, 5, 6 erfolgen kann. Die Flächenheizleiter 4, 5, 6 sind auf dem Putz und unter einer üblichen Wandbekleidung 7 angeordnet, die jedoch in der Fig. 1 aus Darstellungsgründen entfernt wurde.

In der Fig. 2 erkennt man, daß drei den Innenoberflächenbereichen 1, 2 zugeordnete Flächenheizleiter 4, 5, 6 geometrisch zu einem entspre­ chend vorgefertigten Faltwerk zusammengesetzt sind, wobei im Bereich der Faltwerkskanten elektrische Kabel 8 angeordnet sind. Mit Hilfe der elektrischen Kabel 8 sind die Flächenheizleiter 4, 5, 6 elektrisch parallelgeschaltet. Die Kabel 8 können einer Steckdose 9, gegebenen­ falls über einen Schalter, zugeführt werden.

Die Figuren lassen sich auch so verstehen, daß ein einheitlicher Flächenheizleiter zu einem Faltwerk mit den Innenoberflächenbereichen 1, 2 und der Decke zugeordneten Faltwerksflächen 4, 5, 6 zusammenge­ faltet ist.

Claims (7)

1. Verfahren zur Verhinderung von Tauwasserabscheidungen auf kon­ densationsgefährdeten Innenoberflächenbereichen an Außenbauteilen von Gebäuden, insbesondere im Bereich von Ecken und Wärmebrücken, mittels elektrischer Heizleiter, dadurch gekennzeichnet, daß auf die kondensationsgefährdeten Innenoberflächenbereiche ein elektrischer Flächenheizleiter aufgebracht wird, der eine Heizleistung von zumindest 40 W/m² aufweist, und daß der elektrische Flächenheiz­ leiter zumindest dann eingeschaltet wird, wenn die Temperatur der Innenoberfläche auf unter 12°C abfällt und zugleich die relative Luft­ feuchtigkeit 35% oder mehr beträgt.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Flächenheizleiter auf dem Putz angeordnet wird.

3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekenn­ zeichnet, daß der Flächenheizleiter unter einer üblichen Wandbekleidung angeordnet wird.

4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekenn­ zeichnet, daß mit einem als Dampfsperre ausgebildeten elektrischen Flächenheizleiter gearbeitet wird.

5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekenn­ zeichnet, daß mit einem porösen elektrischen Flächenheizleiter gearbei­ tet wird.

6. Vorrichtung für die Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 5 in der Ausführungsform von Gebäudeecken mit zwei oder drei Innenoberflächenbereichen, dadurch gekenn­ zeichnet, daß ein einheitlicher Flächenheizleiter zu einem Faltwerk zusammengefaltet ist, welches den Innenoberflächenbereichen zugeordnete Faltwerksflächen (4, 5, 6) aufweist.

7. Vorrichtung für die Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 5 in der Ausführungsform von Gebäudeecken mit zwei oder drei Innenoberflächenbereichen, dadurch gekenn­ zeichnet, daß zwei oder drei den Innenoberflächen (1, 2) zugeordnete Flächenheizleiter (4, 5, 6) geometrisch zu einem entspre­ chend vorgefertigten Faltwerk zusammengesetzt sind, daß im Bereich der Faltwerkskanten elektrische Kabel (8) angeordnet sind und die Flächen­ heizleiter (4, 5, 6) durch die elektrischen Kabel (8) elektrisch parallel­ geschaltet sind.