DE3706929A1 - Verfahren zum giessen von metallformstuecken und vorrichtung zur durchfuehrung des verfahrens - Google Patents

Verfahren zum giessen von metallformstuecken und vorrichtung zur durchfuehrung des verfahrens

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    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B22CASTING; POWDER METALLURGY
    • B22DCASTING OF METALS; CASTING OF OTHER SUBSTANCES BY THE SAME PROCESSES OR DEVICES
    • B22D27/00Treating the metal in the mould while it is molten or ductile ; Pressure or vacuum casting
    • B22D27/08Shaking, vibrating, or turning of moulds

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  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Mechanical Engineering (AREA)
  • Molds, Cores, And Manufacturing Methods Thereof (AREA)

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Gießen von Metallform­ stücken durch Einfüllen der Metallschmelze in wenigstens eine im Bereich der Oberseite einer Gießform angeordnete Eingußöffnung, die über wenigstens einen Kanal mit dem unteren Bereich des Formraums in Verbindung steht.
In der Gießereitechnik, insbesondere beim Vergießen von oxyda­ tionsanfälligen Schmelzen wie Aluminium oder dgl., ist es bekannt, die Metallschmelze in die Gießform steigend, d.h. also von unten nach oben in den Formraum einzufüllen, um zu jedem Zeitpunkt während des Gießvorgangs die geringstmög­ liche freie Oberfläche der einlaufenden Metallschmelze der umgebenden Atmosphäre auszusetzen. Mit dem Begriff "Form­ raum" im Rahmen der vorliegenden Erfindung ist der Teil des Innenraumes der Gießform definiert, der die Kontur des ferti­ gen Gußstücks festlegt, ohne etwa vorhandene Läufe, Zwischen­ kanäle und Steiger. Die bei der Erstarrung des Metalls ent­ stehenden Lunker werden hierbei je nach Form des Gußstücks von einem oder mehreren Steigern aufgenommen, die mit dem Formraum in Verbindung stehen und an diesen seitlich oder oberhalb angeschlossen sind und die das höchstliegende Niveau des Formraumes, bezogen auf die Gießposition der Form, erheb­ lich überragen. Das Volumen derartiger Steiger ist hierbei so zu bemessen, daß die Schmelze im Steiger als letztes er­ starrt und somit sichergestellt ist, daß der entstehende Lunker sich im Steiger ausbilden kann. Da der im oberen Be­ reich des Steigers befindliche Teil der eingefüllten Metall­ schmelze erst ganz zum Schluß erstarren darf, andererseits aber zu der Metallmenge gehört, die als erstes in die Gieß­ form einläuft und damit bereits im Verhältnis zur Restmenge, insbesondere im Verhältnis zu der im Formraum selbst befind­ lichen Menge an Metallschmelze, bereits eine meßbare Abküh­ lung erfahren hat, muß zur Verzögerung der Abkühlung der im Steiger enthaltenen Schmelzenmenge ein entsprechend großes Steigervolumen vorgesehen werden. Das bedeutet, daß für einen Abguß je nach Form des herzustellenden Gußstückes beispielswei­ se das 1,5-fache des Gewichtes des fertigen Rohgußstückes an Schmelze zur Verfügung gestellt werden muß, da ja die Steiger nach dem Ausformen des Gußstückes aus der Gießform abgetrennt und wieder aufgeschmolzen werden müssen. Zu den reinen Schmelzkosten kommen hier auch noch Abbrandverluste, die Gefahr von Verunreinigung oder dgl..
Um hier zu einer Kostenreduzierung zu gelangen, ist man bei Niederdruck-Gießverfahren dazu übergegangen, die Schmelze unter einem Überdruck von 0,1 bis 0,2 at durch ein Steigrohr von unten in die Form zu drücken und hierbei nach vollständi­ ger Füllung der Gießform diese so lange mit der Gießvorrich­ tung in Verbindung zu halten, bis das Gußstück erstarrt ist. Dieses Verfahren erlaubt es, auf einen Steiger zu verzichten, da die Erstarrung von oben nach unten erfolgt und hierbei die Nachspeisung über das mit dem Überdruck beaufschlagte Steigrohr erfolgt. Der Nachteil dieses Verfahrens liegt je­ doch darin, daß der Überdruck erst dann aufgehoben und die Gießform erst dann von der Gießeinrichtung getrennt werden kann, wenn der Guß vollständig erstarrt ist, so daß dem Kostenvorteil durch Wegfall eines oder mehrerer Steiger der Nachteil einer geringen Durchsatzleistung der Gießeinrichtung gegenübersteht und damit hinsichtlich Durchsatzleistung und Wirtschaftlichkeit zumindest in der Serienproduktion keine Verbesserung erzielt wird. Hinzu kommt noch, daß diese Verfah­ rensweise auf Niederdruck-Gießverfahren beschränkt bleibt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zu schaffen, das unabhängig vom anzuwendenden Gießverfahren durch Reduzierung der je Gußteil aufzuwendenden Menge an eingeschmolzenem Metall eine Reduzierung der aufzuwendenden Energiekosten bewirkt und zugleich eine hohe Durchsatzlei­ stung, d.h. den Abguß einer Vielzahl von Gußstücken hinterein­ ander in kurzer Zeitfolge gestattet.
Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß die Metallschmelze innerhalb der Gießform zunächst durch wenigstens eine unterhalb des Formraums angeordnete, mit diesem verbundene Vorkammer geführt wird und daß nach vollständiger Füllung des Formraums mit Metallschmelze die Gießform um eine Horizontalachse verschwenkt wird.
Diese Verfahrensweise hat den Vorteil, daß die Gießform von unten nach oben gefüllt wird und daß nach vollständiger Füllung des Formraumes mit der Metallschmelze in der Vorkammer die zuletzt zugelaufene Schmelzenmenge enthalten ist, die somit die höchste Tempera­ tur des gesamten Füllvolumens aufweist. Wird nun unmittelbar nach Abschluß des Füllvorganges die Einfüllöffnung verschlos­ sen und die Gießform um eine Horizontalachse verschwenkt, wobei sich der Schwenkwinkel im wesentlichen nach der Form des zu erstellenden Gußstückes richtet, so daß die Vorkammer oberhalb des Formraumes liegt, so übernimmt der in der Vor­ kammer enthaltene Teil der Metallschmelze die Funktion des Steigers. Da dieser Teil der Metallschmelze im Vergleich zu dem im Formraum enthaltenen Teil der Metallschmelze, da zuletzt eingefüllt, ein höheres Temperaturniveau aufweist, kann nun gegenüber den vorbekannten Gießverfahren mit Steiger auch bei erheblicher Reduzierung des durch die Vorkammer definierten Steigervolumens sichergestellt werden, daß der in der Vorkammer befindliche Teil der Schmelze erst dann erstarrt, wenn die Schmelze im Formraum bereits erstarrt ist, so daß auch sichergestellt ist, daß sich der Lunker in der Vorkammer ausbildet. Hieraus ergibt sich eine erhebli­ che Reduzierung der je Gußstück zur Verfügung zu stellenden Menge an Metallschmelze und damit unmittelbar eine Reduzierung der Schmelzkosten je Gußstück. Da jedoch nach Abschluß des Gießvorganges nicht abgewartet zu werden braucht, bis die Schmelze in der Gießform erstarrt ist, können die bei den in der Serienfertigung üblichen Bandgießverfahren vorgegebe­ nen kurzen Taktzeiten eingehalten werden. Die Taktzeiten lassen sich bei entsprechender Ausbildung der Einrichtungen zur Durchführung des Verfahrens noch verkürzen, da durch die verminderte Schmelzenmenge je Gußstück auch die Gießzei­ ten verkürzt und die Gießform von der Gießeinrichtung unmit­ telbar nach Abschluß des Gießvorganges abgezogen und das Wenden ggf. nach Verschließen der Einfüllöffnung vorgenommen wer­ den kann. Hierdurch wird die Ausgußöffnung der Gießvorrich­ tung wieder freigegeben und die nächste Gießform kann gefüllt werden. Die Zahl der Eingußöffnungen sowie die Zahl der je Gußstück erforderlichen Vorkammern richten sich nach der Form des Gußstücks selbst. Der Winkel, um den die Gießform verschwenkt wird, richtet sich nach der Zuordnung der Vorkammer zum Formraum, so daß u.U. auch ein Verschwenken um einen Winkel von 90° ausreicht.
Die Erfindung bezieht sich ferner auf eine Gießform zum Gies­ sen von Metallformstücken nach dem vorstehend beschriebenen Verfahren, mit wenigstens einer im Bereich der oberen Seite angeordneten Eingußöffnung, die über wenigstens einen Kanal mit dem unteren Bereich des Formraums in Verbindung steht.
Zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird gemäß der Erfindung vorgeschlagen, daß innerhalb der Gießform, bezogen auf die Positionierung beim Einfüllen, unterhalb des Formraumes wenigstens eine Vorkammer angeordnet ist, die einerseits mit dem Kanal und andererseits mit dem Formraum in Verbindung steht und daß die Gießform um eine Horizon­ talachse schwenkbar ausgebildet ist. Mit einer derart ausge­ bildeten Gießform ist es möglich, die Metallschmelze in stei­ gendem Guß, d.h. von unten nach oben in die Vorkammer einzu­ bringen, so daß die der Oxydation ausgesetzte freie Oberfläche auf ein Mindestmaß beschränkt bleibt. Entscheidend ist aber, daß sich der zuletzt einfließende Anteil der Metallschmelze in der Vorkammer befindet. Wird nun die Eingußöffnung ver­ schlossen und die Gießform um eine horizontale Achse so weit verschwenkt, daß die Vorkammer oberhalb der höchsten Kante des zu erstellenden Gußstückes liegt, dann übernimmt die Vorkammer die Funktion des Steigers. Das Volumen der Vorkam­ mer kann hierbei im Vergleich zu herkömmlichen Steigervolumen erheblich geringer gehalten werden, da die Metallschmelze in der Vorkammer die höchste Temperatur aufweist und damit sichergestellt ist, daß sich beim Erstarren der Schmelze der Lunker in der Vorkammer ausbildet. Die Schwenkbarkeit der Gießform kann nun in verschiedener Weise bewirkt werden. So beispielsweise dadurch, daß die Gießform einen Formkasten aufweist, der an zwei gegenüberliegenden Seiten mit Lager­ zapfen versehen ist, über die die Gießform nach Beendigung des Gießvorganges und Verschließen der Einfüllöffnung in einer entsprechenden Vorrichtung verschwenkt werden kann. Die Gießform, mit oder ohne umschließenden Kasten, kann aber auch in ihrer äußeren Formgebung und in ihrer Festigkeit so ausgebildet sein, daß sie nach Abschluß des Gießvorganges mit Hilfe eines Manipulators erfaßt, aus der Gießstation abtransportiert und gleichzeitig bei diesem Transport oder im Anschluß an diesen Transport um eine horizontale Achse gedreht werden kann. Bei einer Drehung um 180°, die in der überwiegenden Zahl der Fälle die zweckmäßigste sein dürfte, kann dann die Gießform vom Manipulator auf eine Förderein­ richtung abgesetzt werden, die den Abtransport übernimmt. Die Mittel zum Verschließen der Eingußöffnung können in die Gießform integriert sein, beispielsweise in Form von entspre­ chenden Verschlußklappen, die mit der Form verbunden sind, oder durch in die Eingußöffnung einsetzbare Stopfen, wobei hier das Einsetzen der Stopfen durch eine entsprechende Einrichtung erfolgen kann, die mit dem Manipulator zum Wenden der Gießform verbunden ist. Bei entsprechender Ausbildung und Ausrichtung der Eingußöffnung und des zur Vorkammer führen­ den Kanals kann es je nach Größe der Form und des Volumenin­ haltes auch möglich sein, auf einen Verschluß der Einfüllöff­ nung zu verzichten. Dies ist beispielsweise dann möglich, wenn die Eingußöffnung mit ihrem zugehörigen Kanal so ange­ ordnet ist, daß sie in bezug auf die Schwenkbewegung nach Abschluß des Gießvorganges auf der zunächst sich nach oben bewegenden Seite der Gießform liegt, so daß die in diesem Bereich enthaltene Schmelze gezielt in eine Auffangvorrich­ tung auslaufen kann, ohne daß auf den Inhalt in der Vorkammer ein Saughebereffekt wirksam wird.
In zweckmäßiger Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß die Vorkammer wenigstens teilweise eine der Kugelform angenäherte Form aufweist. Durch eine derartige Formgebung läßt sich die für die Abkühlung des in der Vorkammer enthal­ tenen Schmelzevolumens maßgebliche spezifische Oberfläche noch reduzieren, so daß die für die Wirksamkeit eines Stei­ gers maßgebliche Abkühlungskurve mit einem erheblich geringe­ ren Schmelzevolumen eingehalten werden kann, als dies mit den bisher üblichen Steigerformen möglich ist. Hierbei ist zusätzlich noch zu berücksichtigen, daß im Vergleich zur bisherigen Form die in der Vorkammer enthaltene und als Stei­ ger wirkende Metallschmelze die höchste Temperatur des gesam­ ten Schmelzvolumens aufweist, was sich auf das Bemessungsvolu­ men der Vorkammer ebenfalls positiv, d.h. reduzierend auswirkt.
In vorteilhafter weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß die Vorkammer im Bereich ihres dem Formraum abgewandten Endes an ihrer Wandung wenigstens auf gegenüber­ liegenden Seiten in etwa parallel zueinander verlaufende Flächenbereiche aufweist. Diese Vorgebung hat den Vorteil, daß ohne nennenswerte Beeintrachtigung des günstigen, d.h. geringstmöglichen Vorkammervolumens hier für das Rohgußstück Ansatzflächen vorhanden sind, die bereits im Zusammenhang mit dem Ausformvorgang ein Erfassen mit Manipulatoren ermög­ licht. Insbesondere in der Serienherstellung, auch bei der Serienherstellung von unterschiedlich geformten Gußstücken, die jedoch im wesentlichen das gleiche Gußgewicht aufweisen, besteht hierbei in einfacher Weise die Möglichkeit, bei jeder Gießform die Vorkammer in der Gießform so anzubringen, daß am erstarrten Rohgußstück dieser Teil in der räumlichen Aus­ richtung immer die gleiche Position einnimmt. Zugleich ist es trotz etwaiger Abweichungen in der Formgebung im Bereich des Formraumes ferner möglich, den Abstand der parallel zu­ einander verlaufenden Flächenbereiche konstant vorzugeben, so daß auch in mehreren unterschiedlichen Bearbeitungsstatio­ nen das Rohgußstück immer wieder von Manipulatoren erfaßt werden und gehandhabt werden kann, bis zu dem Punkt des Ar­ beitsablaufes, in dem der durch die Vorkammer definierte Steiger vom Gußstück abgetrennt wird. Diese Vorteile ergeben sich auch bei größeren Gußstücken, bei denen aufgrund der Formgebung mehrere Vorkammern und damit auch mehrere Steiger vorgesehen werden müssen. Auch ist es möglich, einen Teil der Wandung so abzuflachen, daß diese am erstarrten Rohguß­ stück eine Standfläche bildet, so daß auch hier für nachfol­ gende mechanische Bearbeitungen des Rohgußstückes, beispiels­ weise Abtrennen von Kanälen und dgl. eine Aufspannfläche gegeben ist, die eine exakte Ausrichtung des Rohgußstückes ermöglicht, da aufgrund der besonderen Zuordnung der Vorkammer zum Formraum auch diese Fläche eine genaue Orientierung im Raum ermöglicht.
Die Erfindung wird anhand schematischer Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine Gießform im Schnitt unmittelbar nach dem Einfüllen der Metallschmelze,
Fig. 2 die Gießform gem. Fig. 1 in gewendetem Zustand,
Fig. 3 eine Stirnansicht auf das ausgeformte Rohgußstück in Richtung des Pfeiles "A" in Fig. 2.
Wie aus Fig. 1 ersichtlich, wird eine Gießform 1 verwendet, die im wesentlichen durch einen üblichen Formstoff 2 gebildet ist. Der Formstoff 2 kann hierbei in einem Formkasten gehal­ ten sein, in den er unter Verdichtung eingebracht ist. Der Formstoff kann aber auch und vorzugsweise eigenstabil sein, wie dies bei der Verwendung von Bindemitteln der Fall ist. Der Vorteil hierbei liegt in der größeren Porosität, die einen besseren Gasdurchtritt beim Einfüllen der Schmelze erlaubt. Die Gießform 1 kann aber auch als Kokille ausgebildet sein.
Der Formstoff 2 umschließt einen Formraum 3, in den je nach Art des Gußstückes auch noch Kerne eingesetzt sind, so daß durch den Formraum mit den eingesetzten Kernen die Kontur des herzustellenden Metallformstückes als Hohlraum vorge­ geben ist. Mit dem Formraum ist eine Vorkammer 4 verbunden, die in bezug auf die in Fig. 1 dargestellte Gießposition unterhalb des Formraumes 3 angeordnet ist. In die Vorkammer 4 mündet im unteren Bereich ein Kanal 5 ein, der bis an die Oberseite der Gießform und mit Abstand zum Formraum 3 auf­ wärts geführt ist und der in die auf der Oberseite der Gieß­ form 1 liegende Eingußöffnung 6 ausmündet. Die Vorkammer 4 ist hierbei im wesentlichen kugelförmig ausgebildet. Ist das herzustellende Metallformstück ein gehäuseförmiges Bau­ teil, beispielsweise ein Pumpengehäuse, ein Getriebegehäuse oder dgl. mit entsprechend dünnen Wandstärken, so wird es in der Regel aus gießtechnischen Gründen notwendig sein, mehrere Vorkammern vorzusehen, die dann auch eine langge­ streckte Form aufweisen können. Ausgehend von der erfindungs­ gemäß vorgeschlagenen angenäherten "Kugelform" sind bei einer derartigen Raumform für die Vorkammern die Ecken weitgehend abzurunden, um hier die auf das Vorkammervolumen bezogenen spezifischen Wandflächen weitgehend zu reduzieren, um zu einem möglichst zeitverzögerten Temperaturverlauf bei der Erstarrung der Metallschmelze in der Vorkammer zu gelangen. Diese Zusammenhänge werden nachstehend noch ausführlicher dargestellt werden.
Die in Fig. 1 dargestellte Gießform wird nun über die Einguß­ öffnung 6 mit einer Metallschmelze gefüllt. Dieser Füllvor­ gang kann in üblicher Weise über einen Tiegel erfolgen oder aber in der Weise, wie in Fig. 1 angedeutet, durch ein An­ docken der Einfüllöffnung 6 an einen Bodenausguß 7 eines Schmelzebehälters 8. Die über den Kanal 5 einfließende Metall­ schmelze erreicht nun zunächst die Vorkammer 4 und gelangt dann in den Formraum 3. Das von Vorkammer 4 und Formraum 3 umschlossene Luft- bzw. Gasvolumen entweicht hierbei über gesonderte Entlüftungsöffnungen oder aber bei der Verwendung eines entsprechenden Formstoffes durch die gasdurchlässigen Poren des Formstoffes.
Sobald der Gießvorgang abgeschlossen und die Gießform vom Bodenausguß 7 getrennt ist, wird die Gießform um eine horizon­ tale Achse verschwenkt, bei der dargestellten Ausführungsform beispielsweise um 180°, so daß sie die in Fig. 2 dargestellte Position einnimmt. Je nach den Gegebenheiten des herzustellen­ den Metallformstücks wird vor dem Verschwenken die Eingußöff­ nung 6 durch ein Verschlußmittel verschlossen oder aber die Form, wie in der schematischen Zeichnung dargestellt, in Richtung des Pfeiles 9 verschwenkt, so daß zwar die im Kanal 5 enthaltene Metallschmelze in eine entsprechende Auffangein­ richtung auslaufen kann, jedoch durch diesen Vorgang auf das in der Vorkammer 4 enthaltene Schmelzvolumen keine Saug­ heberwirkung ausgeübt wird.
Nach dem Verschwenken der Gießform erstarrt dann die Hauptmen­ ge der Metallschmelze. Da beim Gießvorgang die Vorkammer 4 bis zum Schluß mit frischer Metallschmelze beschickt wurde, wäh­ rend bei der in den Formraum aufsteigenden Schmelze, wenn auch geringfügig, bereits eine Abkühlung eintritt, weist bei Abschluß des Gießvorganges die in der Vorkammer 4 enthal­ tene Schmelze die höchste Temperatur der von der Gießform umschlossenen Metallschmelze auf. Nach dem Verschwenken liegt also die den heißesten Teil der Schmelze enthaltende Vorkammer 4 oberhalb des Formraumes und übernimmt somit die Funktion eines Steigers.
Aufgrund der bei diesem Verfahren gegebenen hohen Temperatur­ lage des als Steiger dienenden Vorkammerinhaltes ist es nun möglich, ungeachtet der Formgebung der Formkammer, das Volumen gegenüber bekannten Steigern zu reduzieren und gleichwohl zu gewährleisten, daß die Ausbildung des Lunkers ausschließ­ lich im Material der Vorkammer geschieht. Durch weitgehende Abrundung der Kanten der Vorkammer und damit einer Verminderung der spezifischen Oberfläche, bezogen auf das Vorkammervolumen, kann die Wärmeabfuhr aus der in der Vorkammer enthaltenen Schmelze noch zusätzlich beeinflußt werden, so daß auch hier­ aus eine weitere Reduzierung des Vorkammervolumens möglich ist, ohne daß die gewünschte Lunkerausbildung in der Vorkammer behindert wird, d.h. daß die Metallschmelze in der Gießform von unten nach oben erstarrt, wobei das Schmelzvolumen in der Vorkammer als letztes erstarrt. Die von der Vorkammer 4 umschlossene Metallmenge wird nach dem Ausformen des Rohguß­ stückes von diesem getrennt und anschließend wieder aufgeschmol­ zen. Eine Reduzierung des Vorkammervolumens führt damit unmit­ telbar zu einer spürbaren Reduzierung der Schmelzkosten je Gußstück.
Die in Fig. 3 dargestellte Stirnansicht des ausgeformten Rohgußstückes 10 zeigt, daß an dem durch die Vorkammer 4 gebil­ deten Metallstück 4′ zwei, beispielsweise parallel zueinander ausgerichtete Flächenbereiche gebildet werden. Diese Flä­ chenbereiche 11 erlauben es nun, das ausgeformte, aber immer noch heiße Rohgußstück 10 mit Hilfe eines oder mehrerer auf­ einanderfolgender Manipulatoren den weiteren Bearbeitungs­ stationen zuzuführen, beispielsweise einem Rüttelvorgang zum Entfernen des vom Gußstück umschlossenen Kernformstücks, dem Abtrennen des Kanals etc., bis schließlich zu der Station, in der das Teil 4′ vom Metallformstück 3′ getrennt wird. Die Flächenbereiche 11 können hierbei in gewissem Umfange auch winklig zueinander verlaufen, um einen besseren Halt in der Greifeinrichtung des Manipulators zu erzielen.
Wenn man das Ablaufen der Schmelzenmenge aus dem Kanal 5 nach dem Verschwenken der Gießform nicht durchführen will, wird zweckmäßigerweise die Einmündung in die Vorkammer 4 etwas höher angesetzt, so daß hierdurch eine entsprechende Verringerung der wieder aufzuschmelzenden Metallmenge noch weiter reduziert werden kann.

Claims (6)

1. Verfahren zum Gießen von Metallformstücken durch Einfüllen einer Metallschmelze in wenigstens eine im Bereich der Ober­ seite einer Gießform angeordnete Eingußöffnung, die über wenigstens einen Kanal mit dem unteren Bereich des Formraums in Verbindung steht, dadurch gekennzeichnet, daß die Metallschmelze innerhalb der Gießform zunächst durch wenigstens eine unterhalb des Formraums angeordnete und mit diesem verbundenen Vorkammer geführt wird und daß nach voll­ ständiger Füllung des Formraums die Gießform um eine Horizon­ talachse verschwenkt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Eingußöffnung nach vollständiger Füllung des Formraums und vor dem Verschwenken verschlossen wird.
3. Gießform zum Gießen von Metallformstücken gemäß dem Verfah­ ren nach den Ansprüchen 1 oder 2, mit wenigstens einer im Bereich der Oberseite angeordneten Eingußöffnung, die über wenigstens einen Kanal mit dem unteren Bereich des Formraums in Verbindung steht, dadurch gekennzeichnet, daß innerhalb der Gießform (1), bezogen auf die Positionierung beim Einfül­ len, unterhalb des Formraums (3) wenigstens eine Vorkammer (4) angeordnet ist, die einerseits mit dem Kanal (5) und anderer­ seits mit dem Formraum (3) in Verbindung steht und daß die Gießform (1) um eine Horizontalachse schwenkbar ausgebildet ist.
4. Gießform nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß Mittel zum Verschließen der Eingußöffnung (6) vorgesehen sind.
5. Gießform nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorkammer (4) wenigstens teilweise eine der Kugelform angenäherte Form aufweist.
6. Gießform nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorkammer (4) im Bereich ihres dem Formraum abgewandten Endes an ihrer Wandung wenigstens auf den gegenüberliegenden Seiten in etwa parallel zueinander verlaufende Flächenbereiche (11) aufweist.
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