DE3705112C2 - - Google Patents

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DE3705112C2
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Klaus Dipl.-Ing. Frietsch (Fh), 7230 Schramberg, De
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Schmidt Feintechnik GmbH
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Schmidt Feintechnik GmbH
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    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B43WRITING OR DRAWING IMPLEMENTS; BUREAU ACCESSORIES
    • B43KIMPLEMENTS FOR WRITING OR DRAWING
    • B43K7/00Ball-point pens
    • B43K7/02Ink reservoirs; Ink cartridges

Description

Die Erfindung betrifft ein Tinten- bzw. Tuscheschreib- oder -zeichengerät der im Oberbegriff des Hauptan­ spruchs angegebenen Art.
Bei derartigen Geräten finden zwei unterschiedliche Systeme der Tinten- bzw. Tuschespeicherung Anwendung.
Bei Patronen- oder Kolbenfüllhaltern befindet sich die Tinte in einer Kammer oder einem Vorratsraum, aus dem sie über einen Tintenleiter der Schreibspitze, z. B. der Schreibfeder, zugeführt wird. Dieses System hat den Vorteil, daß die Tinte fast vollständig ausgeschrieben werden kann.
Entscheidender Nachteil dieses Systems ist, daß sich das Volumen der im Tintenvorratsraum befindlichen Luft, welche bei Verbrauch der Tinte nachströmt, infolge äußerer Druck- und Temperaturschwankungen ändert. Diese Volumenänderungen müssen durch ein Reglersystem ausgeglichen werden. Die üblichen Temperatur- und Druckschwankungen erfordern ein Reglervolumen, das wenigstens ein Drittel des Tintenbehältervolumens aus­ macht. Dieses Reglervolumen steht für die Tintenspei­ cherung zwangsläufig nicht mehr zur Verfügung. Trotz eines derart bemessenen Reglers können stärkere Tem­ peratur- oder Druckänderungen, wie sie z. B. bei einer Flugreise in größeren Höhen auftreten, Volumenände­ rungen der eingeschlossenen Luftmenge zur Folge haben, welche zum Auslaufen der Tinte aus dem Schreibgerät führen.
Ein weiterer Nachteil dieses Systems ist, daß die Schreibspitze beim Schreiben stets nach unten weisen muß.
Diese Nachteile werden zumindest teilweise bei dem anderen Speichersystem für Schreibgeräte vermieden, bei welchem die Schreibflüssigkeit in einem Faserspeicher zwischen den Fasern kapillar gehalten wird. Bei diesem Speichersystem kann auf die Verwendung eines Reglers verzichtet werden. Allerdings ist bei diesem System die Sicherheit gegen Abtropfen bei Temperatur-, Druck- oder Stoßbeanspruchung umgekehrt proportional zur Füllmenge. Außerdem eignet sich dieses System nicht für pigmentierte Tinten bzw. Tuschen.
Ein wesentlicher Nachteil dieses Systems ist, daß die Tinte nicht völlig ausgeschrieben werden kann, da 10 bis 15% der im Speicher befindlichen Tinte durch Kapil­ larkräfte zurückgehalten wird. Anders als bei einem Tintenschreibgerät mit nicht kapillar gebundener Tinte ist die Tintenabgabe über die Schreiblänge nicht kon­ stant. Vielmehr nimmt die Tintenabgabe und damit die Strichstärke im gleichen Maße ab, wie sich der Speicher leert. Die Tintenabgabe ist proportional zur Füllmenge.
Nicht zuletzt bereitet der mechanisch nicht stabile Faserspeicher aus technologischen Gründen Schwierig­ keiten. Da er hinsichtlich der Abmessung und insbeson­ dere der Kapillarität nur mit großen Toleranzen her­ stellbar ist, ist die Schreiblänge derartiger Schreib­ geräte erheblichen Toleranzen unterworfen. Ferner kön­ nen derartige Faserspeicher bei ungünstiger Lagerung bzw. ungünstiger Zusammensetzung ihr Volumen ändern, also quellen oder schrumpfen, was zu Ausschuß während oder nach der Fertigung führen kann.
Mit der vorliegenden Erfindung soll ein Gerät mit einem Speicher geschaffen werden, welcher die Vorteile der beiden oben genannten Systeme unter Vermeidung der Nachteile miteinander verbindet und unabhängig von Lage, Temperatur und Druck bei möglichst großem Spei­ chervolumen eine konstante Tinten- bzw. Tuscheabgabe, gewährleisten.
Die Erfindung geht von einem Schreibgeräteaufbau aus, wie dieser aus der US-Patentschrift 26 81 041 grund­ sätzlich bekannt ist und wie er im Oberbegriff des Hauptanspruchs angegeben ist. Als Tintenspeicher dient hierbei ein in der Speicherkammer des Schreibgerätege­ häuses befindlicher Einsatz, dessen feste Kammertrenn­ wände mehrere Kammern begrenzen, die miteinander und über einen die Schreibfeder tragenden Tintenleiter mit der Schreibspitze verbunden sind. Dieser Kammereinsatz ist derart dimensioniert, daß die Tinte innerhalb der einzelnen Kammern durch Kapillarkräfte gehalten wird, während die Belüftungsnut zwischen den einzelnen Kam­ mern nicht kapillar wirkt.
Diese Dimensionierung hat den entscheidenden Nachteil, daß die einzelnen Kammern bei Betätigung des Schreibge­ rätes gleichzeitig entleert werden und daß aufgrund der Kapillarität der Kammern wie bei den Faserspeichern stets ein Tintenrest zurückgehalten wird. Die nachtei­ lige Folge ist wie bei Schreibgeräten mit Faserspei­ chern, daß ein gleichmäßiges und vollständiges Entlee­ ren des Tintenspeichers und damit eine gleichmäßige Schriftstärke bis zum Entleeren des Speichers nicht gewährleistet ist. Außerdem ist ein Einsatz mit kapillar wirkenden Kammern wegen der geringen Abstände der Kammertrennwände schwieriger zu produzieren, wobei die notwendigermaßen große Anzahl der Trennwände einen nicht unerheblichen Teil des Speichervolumens einnimmt.
Die permanente Belüftung der Kammern über einen nicht kapillaren Belüftungskanal bei dem bekannten Schreib­ gerät hat den weiteren Nachteil, daß infolge äußerer Einflüsse, z. B. infolge von Stößen, Luftblasen gebil­ det und in die Kammern eingelagert werden können, wel­ che bei einer Temperaturerhöhung das Auslaufen der Tin­ te zusätzlich begünstigen können.
Zur Lösung der obengenannten Aufgabe wird mit vorlie­ gender Erfindung vorgeschlagen, das im Oberbegriff be­ zeichnete Schreib- und Zeichengerät, also das Gerät nach der US-Patentschrift 26 81 041, in der mit dem Kennzeichen des Anspruchs 1 angegebenen Weise abzuwandeln.
Im Gegensatz zu der bekannten Lösung wird mit der Erfindung vorgeschlagen, die einzelnen Kammern so zu bemessen, daß sie auf die Schreibflüssigkeit keine Kapillarkräfte ausüben, und den Belüftungskanal zwischen den Kammern kapillar auszubilden.
Durch diese Maßnahmen wird erreicht, daß die Kammern nacheinander einzeln über den Tintenleiter jeweils entleert werden. Die in die geleerten Kammern nach­ strömende Luft bleibt hierbei stets mit der Atmosphäre in Verbindung, so daß Volumenänderungen infolge Tempe­ ratur- oder Druckschwankungen keine relativen Druckän­ derungen innerhalb des Speichers zur Folge haben. Auf ein Reglersystem kann verzichtet werden. Da die Kammern des erfindungsgemäß ausgebildeten Speichers die Tinte nicht kapillar halten, kann er fast vollständig ent­ leert werden, was eine konstante Tintenabgabe und hohe Ausnutzung der gespeicherten Tinte gewährleistet.
Bei gleichen Abmessungen ermöglicht der erfindungsge­ mäße Speicher verglichen mit einem herkömmlichen Faser­ speicher eine um 50% höhere Füllmenge und eine um 30% höhere Füllmenge verglichen mit Systemen mit freiste­ hender Tinte, z. B. einem Füllhalter.
Dabei ist das Gerät in seiner Funktionsweise weitgehend lageunabhängig, da die Tinte ausschließlich durch die im Tintenleiter wirksamen Kapillarkräfte transportiert wird. Ein derart ausgebildetes Schreibgerät ist auch bei nach oben gerichteter Schreibspitze oder ohne Gravitationskräfte, also im Weltraum, einsatzfähig. Konstruktive Einzelheiten und Gestaltungsmöglichkeiten sind in den Unteransprüchen angegeben.
Nach dem Vorschlag gemäß Anspruch 2 besteht der Kammer­ einsatz aus Ringscheiben mit der Kammerhöhe entspre­ chenden Verbindungsstegen, welche auf dem konzentrisch angeordneten Tintenleiter aufgereiht sind.
Nach einer zweiten Variante gemäß Anspruch 3 ist nur die bezüglich der Schreibspitze vorn gelegene Kammer­ trennwand als Ringscheibe ausgebildet, während die verbleibenden Kammertrennwände kreisscheibenförmig sind, wobei der Tintenleiter in der vorn gelegenen Kammer endet.
Wie mit Anspruch 4 angegeben, können in beiden Fällen die die Kammertrennwände bildenden Scheiben über ihre Verbindungsstege fest miteinander verbunden sein und damit einen einstückigen Kammereinsatz bilden.
Auch liegt es im Rahmen der Erfindung, gemäß Anspruch 5 mehrere derartiger einstückiger Einsätze hintereinander im Schaftgehäuse anzuordnen, falls dies aus fertigungs­ technischen oder funktionellen Gründen zweckmäßiger ist.
Die Verbindungsstege können hierbei gemäß Anspruch 6 frei innerhalb der Ringkammern gelegen sein oder die Ringkammer gemäß Anspruch 7 auf der den Tintenleiter zugewandten Seite unter Bildung kapillarer Durchbrüche begrenzen.
In jedem Fall muß sichergestellt sein, daß zwischen Kammertrennwänden und der Innenwand des Schaftgehäuses sowie dem Tintenleiter nur ein kapillarer Spalt ver­ bleibt. Im Hinblick auf die Funktion des erfindungsge­ mäßen Schreibgerätes wäre es auch möglich, die Kammer­ trennwände fest mit der Innenwand des Schaftgehäuses, also absolut dicht, zu verbinden und im Bereich der Verbindung lediglich eine kapillare Belüftungsöffnung zur Verbindung der benachbarten Kammern miteinander vorzusehen, soweit diese Ausbildung rationell zu fer­ tigen ist.
Wie oben erwähnt, müssen die Belüftungskanäle zwischen den Kammern kapillar wirken.
Der diese Belüftungsöffnungen mit der Atmosphäre ver­ bindende Belüftungskanal, der selbst nicht kapillar sein muß, kann gemäß Anspruch 8 im Mundstück oder bei dem Vorschlag nach Anspruch 9 im rückwärtigen Stopfen vorgesehen sein.
Wie mit den Ansprüchen 11 und 12 angegeben, können die Tintenleiter aus kapillar wirkenden Faserbündeln oder aber auch aus einem massiven Kunststoffstab mit wenig­ stens einem kapillaren Axialkanal bestehen.
Zum Auftragen der Schreibflüssigkeit eignen sich alle gängigen Schreibspitzen, wie z. B. Schreibspitzen mit Schreibkugeln gemäß Anspruch 14, Filz- bzw. Faser­ schreibspitzen oder Spitzen aus extrudiertem Kunststoff nach Anspruch 15, Schreibfedern nach Anspruch 16 oder Schreibröhrchen nach Anspruch 17.
Das erfindungsgemäße Gerät ist zwar grundsätzlich zum Schreiben und Zeichnen, also zum Auftragen von Tinte oder Tusche auf eine Schreibunterlage, bestimmt. Es eignet sich jedoch auch bei entsprechender Dimensio­ nierung zum Auftragen von Flüssigkeiten anderer Visko­ sität und Zusammensetzung, wie z. B. zum Auftragen von Lacken, Gelen, Ölen oder flüssigen kosmetischen Mit­ teln, wie z. B. Parfums.
Der Gegenstand der Erfindung ist nachstehend anhand besonders bevorzugter Ausführungsbeispiele, die in der Zeichnung dargestellt sind, im einzelnen erläutert. In der Zeichnung zeigt
Fig. 1 - Axialschnitt eines erfindungsgemäßen Schreibgerätes nach einem ersten Ausführungsbeispiel,
Fig. 2 - Radialschnitt längs der Linie II-II in Fig. 1,
Fig. 3 - Axialschnitt eines erfindungsgemäßen Schreibgerätes nach einem zweiten Ausführungsbeispiel,
Fig. 4 - teilweise geschnittene Seitenansicht eines Kammereinsatzes nach einem dritten Ausführungsbeispiel,
Fig. 5 - Stirnansicht des Kammereinsatzes gemäß Fig. 4 von links gesehen,
Fig. 6 - teilweise geschnittene Seitenansicht einer Ringscheibe zur Bildung eines Kammereinsatzes nach einem vierten Ausführungsbeispiel und
Fig. 7 - Stirnansicht der Ringscheibe gemäß Fig. 6 von links gesehen.
Das Tintenschreibgerät besitzt ein Schaftgehäuse 10, in dessen Innenraum die Schreibflüssigkeit gespeichert ist. Das rückwärtige Ende des Schaftgehäuses 10 ist mit einem Stopfen 12 verschlossen, der mit einer Ringschul­ ter 13 bündig auf dem Gehäuserand aufliegt und mit einem Dicht- und Stützbund 14 in das Gehäuse hinein­ ragt.
In das vordere Ende des Schaftgehäuses 10 ist ein Mund­ stück 15 eingesetzt, das gleichfalls mit einer Ring­ schulter 16 auf dem Rand des Schaftgehäuses 10 bündig auf­ liegt und mit einem Dicht- und Stützbund 17 in das Ge­ häuseinnere ragt. Zwischen Stopfen 12 und Mundstück 15 ist ein Kammern bildender Kammereinsatz 30 einge­ spannt, dessen Aufbau und Wirkungsweise nachstehend noch erläutert ist. Kammereinsatz 30 und Mundstück 15, insbesondere dessen Mundstücksrohr 21, sind durch­ setzt von einem koaxial angeordneten Tintenleiter 27, der bis in eine Schreibspitze 22 hineinragt. Die Schreibspitze 22, die mit einer Ringschulter 23 bündig am vorderen Ende des Mundstückrohres 21 anliegt und in dieses mit einem Bund 26 hineinragt, weist eine Schreibkugel 24 auf, die in einem mit Zuführkapillaren 25 versehenen Kugelbett gelagert ist. Die zwischen dem vorderen Ende des Tintenleiters 27 und der Schreibkugel 24 befindlichen Zuführkapillaren 25 versorgen die Schreibkugel 24 mit der zugeführten Schreibflüssig­ keit, nämlich der Tinte.
Ein bei diesem Ausführungsbeispiel aus einem einstü­ ckigen Spritzteil bestehender Kammereinsatz 30 weist parallel zueinander angeordnete, über Verbindungsstege 32 miteinander verbundene Kammertrennwände 31 auf, welche einzelne Ringkammern 35 zur Aufnahme der Tinte begrenzen. Die Tinte wird hierbei zwischen den Kammer­ trennwänden 31 nicht mit Kapillarkräften gehalten, während die Kammertrennwände 31 selbst möglichst dicht an der Innenwand des Schaftgehäuses 10 und an der Oberfläche des Tintenleiters 27 anliegen. Da aus fer­ tigungstechnischen Gründen in der Regel eine feste und flüssigkeitsdichte Verbindung zwischen den Trennwänden 31 und dem Schaftgehäuse 10 bzw. dem Tintenleiter 27 nicht möglich ist, dürfen zwischen diesen Teilen nur kapillare Ringspalte 33 und 34 vorhanden sein. Die Ringkammern 35 sind zum Tintenleiter 27 offen, welcher die anstehende Tinte über die zu den Kammern offenen Kapillaren aufnimmt und dank der Kapillarkräfte zur Schreibspitze 22 befördert. Als Tintenleiter 27 dient hierbei ein massiver Kunststoffstab, in welchen wenig­ stens ein kapillarer Axialkanal 28 eingearbeitet ist.
Zur Belüftung der einzelnen Ringkammern 35 sind die Kammer­ trennwände 31 mit gleichfalls kapillaren Belüftungsöff­ nungen 36 versehen. Bei Tintenverbrauch strömt Luft über einen Belüftungskanal 18 und eine Belüftungskammer 19 des Mundstückes 15 in eine Belüftungskammer 11 und aus dieser über die jeweiligen Belüftungsöffnungen 36 in die jeweils noch mit Tinte gefüllte Ringkammer 35. Der innere abgeschrägte Rand 20 des am Mundstück 15 befindlichen Bundes 17 stützt einerseits den Kammer­ einsatz 30 ab und gestattet andererseits den Luft­ durchtritt zu den Ringkammern 35 über die Belüftungs­ öffnungen 36.
Bei der erfindungsgemäßen Anordnung wird zunächst die der Schreibspitze 22 am nächsten gelegene Ringkammer 35 über den Tintenleiter 27 entleert. Die dieser Ringkammer 35 entnommene Tinte wird durch nach­ strömende Luft ersetzt, wobei keine Luft über die kapillare Durchtrittsöffnung 36 in die nachfolgende mit Tinte noch gefüllte Ringkammer 35 gelangt.
Nachdem die erste Ringkammer 35 geleert ist, folgt die zweite usw., bis sämtliche Ringkammern 35 die gespeicherte Tinte nahezu restlos abgegeben haben.
Bei Volumenänderung der Luft, z. B. durch Temperatur- oder Druckänderung der umgebenden Atmosphäre, erfolgt der Ausgleich stets über den Belüftungskanal 18 und die Belüftungskammern 19 und 11, so daß anders als bei bekannten Schreibgeräten die Tinte nicht unter der Wirkung des Druckes aus dem Tintenbehälter austreten kann.
Das erfindungsgemäße Tintenschreibgerät nach dem zweiten Ausführungsbeispiel, dessen Axialschnitt in Fig. 3 dargestellt ist, entspricht in Aufbau und Funktionsweise dem ersten Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 1 und 2.
Zur Vereinfachung des Verständnisses und, um Wieder­ holungen in der Beschreibung zu vermeiden, sind in Aufbau und Funktionsweise identische Teile mit den­ selben Ziffern und ähnliche Teile mit mit Strichindizes versehenen Ziffern bezeichnet.
Wie ein Vergleich der Fig. 1 und 3 zeigt, unter­ scheidet sich das zweite Ausführungsbeispiel von dem ersten im wesentlichen durch einen anders ausgebildeten Kammereinsatz 30′, durch einen kürzer bemessenen Tintenleiter 27′ und durch die Anordnung des Belüftungskanals 18′ im Verschlußstopfen 12′.
Auch bei dieser Ausbildungsform ist der Abstand der Kammertrennwände 31 voneinander so groß, daß diese die Tinte nicht kapillar halten, während die Ringkammern 35 untereinander und mit der Belüftungskammer 19′ über kapillare Belüftungsöffnungen 36, 37 und 38 bzw. kapillare Ringspalte 33 verbunden sind.
Der kürzer bemessene Tintenleiter 27′ endet in der in bezug auf die Schreibspitze 22 vorn gelegenen Ringkam­ mer 35 und verbindet diese über einen oder mehrere kapillare Axialkanäle 28 mit der Schreibspitze 22 . Beim Schreiben oder Zeichnen mit diesem Schreibgerät wird gleichfalls die Tinte der vorn gelegenen Ringkammer 35 entnommen. Da jedoch die Belüftung über den im rückwärtigen Stopfen 12′ befindlichen Belüftungskanal 18′ und die gleichfalls im Stopfen 12′ befindliche Belüftungskammer 19′ erfolgt, werden die jeweils vorn gelegenen Kammern über die kapillaren Belüftungsöffnungen 36, 37 bzw. die äußeren kapillaren Ringspalte 33 mit Tinte beliefert, so daß anders als bei dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 1 die Ringkammern 35 von hinten nacheinander entleert werden.
Da auch bei diesem Ausführungsbeispiel des Schreib­ gerätes kein geschlossener Luftraum entsteht, dieser vielmehr stets über den Belüftungskanal 18′ mit der umgebenden Atmosphäre verbunden ist, führen Temperatur- oder Druckänderungen gleichfalls nicht zu einem unerwünschten Tintenaustritt.
Wegen des kürzeren Tintenleiters 27′, der nicht durch sämtliche Ringkammern 35 hindurchzuführen ist, hat dieses Ausführungsbeispiel fertigungstechnische Vorteile gegenüber dem zuvor erläuterten Ausführungsbeispiel. Die Verkürzung des Tintenleiters 27′ vermindert außerdem die Abtropfgefahr, da bei einem kürzeren Tintenleiter evtl. eingeschlossene Luft bei Temperatur- oder Druck­ erhöhung weniger wirksam ist als bei einem längeren Tintenleiter.
Mit Fig. 4 und 5 ist ein geringfügig abgewandelter Kammereinsatz 30′′ dargestellt, der wahlweise anstelle des Kammereinsatzes 30 bzw. 30′ in den Fig. 1 bzw. 3 verwendet werden kann und fertigungstechnische Vorteile bietet.
Auch bei diesem Kammereinsatz werden die Ringkammern 35 durch kreisringscheibenförmige Kammertrennwände 31′′ gebildet, welche über zylindrische Verbindungsstege 32′′, die einen Kanal 40 zur Aufnahme des nicht dargestellten Tintenleiters umschließen und damit im eingebauten Zustand eng am Tintenleiter anliegen, miteinander verbunden sind. Diese Verbindungsstege 32′′ sind von achsparallel verlaufenden Durchbrüchen 39 durchsetzt, welche die Verbindung zwischen Ringkammer 35 und dem im Kanal 40 befindlichen Tintenleiter bilden. Auf diese Art und Weise wird, verglichen mit der Anordnung gemäß Fig. 1 und 3, ein ggf. besser kontrollierbarer und gleichmäßigerer Tintenfluß zwischen den Ringkammern 35 und den Tintenleiter erreicht.
Im übrigen entsprechen Aufbau und Arbeitsweise des Kammereinsatzes 30′′ dem Kammereinsatz 30 gemäß Fig. 1.
Nach einem letzten in Fig. 6 und 7 dargestellten Vor­ schlag kann ein Kammereinsatz ähnlich dem in Fig. 4 gezeigten auch aus einzelnen Ringscheiben 31′′′ mit an diesen angeformten und einstückigen zylindrischen Verbindungsstegen 32′′′ gebildet werden, die auf den nicht dargestellten Tintenleiter in der erforderlichen Anzahl aufgereiht werden. Die Ringscheiben 31′′′ mit den Verbindungsstegen 32′′′ entsprechen hierbei den Kammertrennwänden 31′′ und den Verbindungsstegen 32′′ des Kammereinsatzes 30′′ gemäß Fig. 4 und 5.
Ferner ist es möglich, mehrere Teilstücke 30′′ gemäß Fig. 4 zur Bildung eines längeren Kammereinsatzes in gleicher Weise wie die einzelnen Elemente 31′′′, 32′′′ hintereinander auf einem Tintenleiter anzuordnen.
Die erstmalige Befüllung des Schreibgerätes gem. Fig. 1 bzw. 3 mit Tinte wird dadurch bewirkt, daß innerhalb des Gehäuses 10 ein Unterdruck erzeugt und die Tinte über das Mundstück 15 angesaugt wird. Auf diese Weise ist eine einfache und sichere Befüllung in der Serienfertigung möglich.
  • Figurenlegende
    10 Schaftgehäuse
    11 Lüftungskammer
    12, 12′ Verschlußstopfen
    13 Ringschulter
    14, 14′ Dicht- und Stützbund
    15, 15′ Mundstück
    16 Ringschulter
    17 Dicht- und Stützbund
    18, 18′ Belüftungskanal
    19, 19′ Belüftungskammer
    20 innerer Rand
    21  Mundstückrohr
    22 Schreibspitze
    23 Ringschulter
    24 Schreibkugel
    25 Zuführkapillare
    26 Bund
    27, 27′ Tintenleiter
    28 kapillarer Axialkanal
    29 - - -
    30, 30′, 30′′ Kammereinsatz
    31, 31′′, 31′′′ Kammertrennwand
    32, 32′′, 32′′′ Verbindungssteg
    33 äußerer kapillarer Ringspalt
    34, 34′ innerer kapillarer Ringspalt
    35  Ringkammer
    36 kapillare Belüftungsöffnung
    37, 38 kapillare Belüftungsöffnungen
    39 kapillarer Durchbruch
    40 Kanal

Claims (17)

1. Tinten- bzw. Tuscheschreib- oder Zeichengerät mit einem Speicher für Schreibflüssigkeit, welcher meh­ rere miteinander kommunizierende Kammern mit festen Kammertrennwänden, eine Schreibspitze, einen Spei­ cher und Schreibspitze verbindenden Tintenleiter mit wenigstens einer axial verlaufenden Kapillaren sowie einen zum Speicher führenden Belüftungskanal auf­ weist, dadurch gekennzeichnet, daß die Kammern (35) des Speichers mit dem Belüftungskanal (18, 18′) sowie miteinander nur über kapillare Belüftungsöff­ nungen (36) in Verbindung stehen und daß der Abstand der Kammertrennwände (31, 31′′, 31′′′) voneinander so groß ist, daß die Schreibflüssigkeit zwischen diesen nicht durch Kapillarkräfte gehalten wird.
2. Gerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Kammertrennwände (31, 31′′, 31′′′) aus Ringschei­ ben mit der Kammerhöhe entsprechenden Verbindungs­ stegen (32, 32′′, 32′′′) und mit konzentrischen Boh­ rungen bestehen, durch welche der Tintenleiter (27) hindurchgeführt ist (Fig. 1, 4 bis 7).
3. Gerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die der Schreibspitze (22) nächstliegende Kammer­ trennwand (31) als Ringscheibe ausgebildet ist, durch welche der Tintenleiter (27′) unter Bildung eines kapillaren Ringspaltes (34′) hindurch geführt ist, daß die übrigen Kammertrennwände (31) als Kreisscheiben ausgebildet sind, und daß sich die Kammertrennwände ( 31) gegeneinander mit der Kammer­ höhe entsprechenden Verbindungsstegen (32) abstüt­ zen (Fig. 3).
4. Gerät nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeich­ net, daß die Kammertrennwände (31, 31′′) über ihre Verbindungsstege (32, 32′′) fest miteinander ver­ bunden sind und einen im inneren des Schaftgehäuses (10) angeordneten, einstückigen, vorzugsweise gespritzten Kammereinsatz (30, 30′, 30′′) bilden (Fig. 1, 3, 4).
5. Gerät nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeich­ net, daß die Kammertrennwände (31′′′) mit einstückig angeformten Verbindungsstegen (32′′′) zur Bildung eines Kammereinsatzes einzeln bzw. gruppenweise auf einem Tintenleiter aufgereiht sind.
6. Gerät nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindungsstege (32) einander gegenüberliegend, parallel zum Tintenleiter (27 ) bzw. zueinander verlaufend innerhalb der Ringkammern (35) gelegen sind (Fig. 1 bis 3).
7. Gerät nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindungsstege (32′′, 32′′′) zylindrisch ausgebildet sind, einen Kanal (40) zur Aufnahme des Tintenleiters begrenzen und von achs­ parallel verlaufenden, die Ringkammern (35) und den Kanal (40) miteinander verbindenden, kapillaren Durchbrüchen (39) durchsetzt sind (Fig. 4 bis 7).
8. Gerät nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Belüftungskanal (18) im Mundstück (15) vorgesehen ist und über Belüftungskammern (19, 11) des Mundstückes (15) und des Schaftgehäuses (10) sowie die Belüftungsöffnun­ gen (36) in den Kammertrennwänden (31) mit den Ringkam­ mern (35) verbunden ist (Fig. 1).
9. Gerät nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Belüftungskanal (18′) im rückwärtigen Stopfen (12′) des Schaftgehäuses (10) vorgesehen ist und über eine Belüftungskammer (19′) des Stopfens (12′) und Belüftungsöffnungen (36, 37, 38) der Kammertrennwände (31) mit den Ringkammern (35) verbunden ist.
10. Gerät nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen den Stirnflächen der Kammertrennwände (31) und der Innenwand des Schaft­ gehäuses (10) sowie der Oberfläche des Tintenleiters (27, 27′) kapillare Ringspalte (33, 34, 34′) vorge­ sehen sind.
11. Gerät nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß der Tintenleiter (27, 27′) aus zwei axial hintereinander angeordneten, miteinander in Verbin­ dung stehenden Teilstücken gleichen oder unter­ schiedlichen Materials bzw. Aufbaus bestehen.
12. Gerät nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß der Tintenleiter (27, 27′) aus Faserbündeln besteht.
13. Gerät nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß der Tintenleiter (27, 27′) aus einem massiven Kunststoffstab mit wenigstens einem kapillaren Axialkanal (28) besteht.
14. Gerät nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Schreibspitze (22) eine Schreibkugel (24) aufweist.
15. Gerät nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß die Schreibspitze eine Filz- bzw. Faserschreibspitze oder eine Spitze aus ex­ trudiertem Kunststoff aufweist.
16. Gerät nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Schreibspitze eine Schreib­ feder aufweist.
17. Gerät nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Schreibspitze ein Schreibröhrchen aufweist.
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