DE3704989A1 - Verfahren und einrichtung zur herstellung von teilkreisfoermigen bogenelementen - Google Patents
Verfahren und einrichtung zur herstellung von teilkreisfoermigen bogenelementenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung
eines teilkreisförmigen Bogenelements, dessen Quer
schnittsfläche - in einem die Krümmungsachse enthaltenden Schnitt
betrachtet - eine, vorzugsweise längere, Ausdehnung in radialer Richtung
und eine, vorzugsweise kürzere, Ausdehnung in axialer
Richtung besitzt und dessen zur Krümmungsachse senk
rechten Seitenflächen im wesentlichen planparallel
sind, insbesondere eines Anlaufflansches für eine
Gleitlagerschale.
Gleitlagerschalen mit Anlaufflanschen werden in vielen
Bereichen der Technik benötigt, wo es gilt, eine durch
Gleitlager drehbar gelagerte Welle in axialer Richtung
abzustützen. Beispielsweise werden solche Gleitlager
schalen mit Anlaufflanschen für die Kurbelwellenlagerung
bei Brennkraftmaschinen eingesetzt. Die Erfindung ist beispiels
weise aber auch dort von Interesse, wo man an Gleitlagerschalen
Bunde anbringen will, um die Gleitlagerschalen selbst in einer
sie aufnehmenden Bohrung axial zu sichern.
Nach einem modernen Herstellungsverfahren erfolgt die
Herstellung der Gleitlagerschalen mit Anlaufflansch
oder Anlaufflanschen in der Weise, daß die Anlaufflan
sche als teilkreisförmige Bogenelemente gesondert her
gestellt werden und danach mit den Gleitlagerschalen
punktverschweißt werden.
Die Anlaufflansche müssen häufig im Hinblick auf gute
Axiallagerungseigenschaften mit einer hochwertigen Lauf
fläche versehen werden, insbesondere mit Beschichtungen
aus Laufmetall wie AlSn oder CuSn. Diese Lagerwerk
stoffe sind nicht nur wegen der zum Einsatz kommenden
Materialien, sondern insbesondere auch wegen des Her
stellungsverfahrens durch Aufwalzen des Lagermetalls
auf eine Stahlunterlage und wegen der hohen Qualitäts
anforderungen an Oberflächengüte und Wandstärkenkonstanz
kostspielig. Man hat bisher, gerade im Hinblick auf die
hohen Qualitätsanforderungen, die Anlaufflansche als Halbkreisbögen aus
lagermetallbeschichtetem Stahlband gestanzt. Dabei wurden
die Anlaufflansche mit der Verbindungslinie ihrer Enden
quer zur Bandlängsrichtung liegend ausgestanzt und es
ergaben sich erhebliche Schnittabfälle, die bis zu 50% und
mehr des Gesamtmaterialverbrauchs betrugen. Anschließend
mußten an den so gewonnenen Stanzteilen die häufig an
Anlaufflanschen geforderten Facetten angebracht werden.
Dies konnte in der Regel durch Prägen nicht mit der
notwendigen Herstellungsgenauigkeit erfolgen, so daß
zumindest eine spanabhebende Nachbearbeitung notwendig
war. Bei all diesen Bearbeitungsschritten mußte mit
hoher Sorgfalt auf die Erhaltung einer einwandfreien
Lauffläche geachtet werden. Eine Möglichkeit der Nach
bearbeitung dieser Gleitfläche bestand allenfalls in einem Nachschlei
fen, das einen weiteren teueren Arbeitsgang erforderlich macht und im
Hinblick auf diesen Arbeitsgang eine dickere Lagermetallbeschichtung erfordert.
Es wurde nun überraschenderweise gefunden, daß man teil
kreisförmige Bogenelemente in der Qualität, wie man sie
für Lagerflansche von Gleitlagerschalen benötigt, nach einem sehr
viel kostengünstigeren und überdies qualitätssteigern
den Verfahren herstellen kann.
Es wird vorgeschlagen, daß ein im wesentlichen gerad
liniger Metallbandabschnitt mit zwei keilig gegen
einander geneigten Seitenflächen und mit zwei
die Seitenflächen verbindenden Kantflächen,
nämlich einer keilspitzennahen und einer keil
spitzenfernen Kantfläche, insbesondere ein Metallband
abschnitt mit Gleitmetallbeschichtung, auf minde
stens einer der Seitenflächen zum Bogenelement
gewalzt wird, wobei die keilspitzennahe Kantfläche
den Innenumfang und die keilspitzenferne Kantfläche
den Außenumfang des Bogenelements ergeben.
Wenn hier von keilig gegeneinander geneigten Seiten
flächen die Rede ist, so erfaßt dieser Ausdruck
Flächen mit geradliniger Erzeugender ebenso wie
Flächen mit gekrümmter Erzeugender, insbesondere
mit konkaver Erzeugender. Die Form der Erzeugenden
wird durch einfache Vorversuche so bestimmt, daß
eine möglichst gleichmäßige Verformung erzielt wird.
Die Gleitmetall- oder sonstige Metallbeschichtung
kann mit gleichmäßiger Schichtstärke aufgetragen
sein; es ist aber auch denkbar, die Metallbeschich
tung selbst keilförmig aufzutragen, wodurch der
Verformung des Gleitmetalls Rechnung getragen wird.
Auf diese Weise kann beispielsweise erreicht wer
den, daß eine keilförmige Metallbeschichtung bei
der Verformung in eine Metallbeschichtung gleich
mäßiger Wandstärke übergeht.
Bei Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird das
Material an der, bezogen auf die Krümmungsachse, außen
liegenden Kantfläche stärker gedehnt, als es im Bereich
der krümmungsachsennahen Kantfläche gedehnt wird. Dies
führt zu einer unterschiedlichen Wandstärkenveränderung
in den Bereichen der Kantflächen und in den dazwischen
liegenden Seitenflächenbereichen. Die Wandstärkenver
ringerung ist am größten im Bereich der krümmungsachsen
fernen Kantfläche und am geringsten im Bereich der krüm
mungsachsennahen Kantfläche. Dadurch, daß aber von einem
im Querschnitt keiligen Bandmaterial, d. h. einem Metall
bandabschnitt mit zwei keilig gegeneinander geneigten
Seitenflächen ausgegangen wird, kann die unterschiedliche
Wandstärkenveränderung kompensiert werden, so daß die
Seitenflächen dank der gleichzeitig auf die Seitenflächen
einwirkenden Walzung am fertigen Produkt planparallel
sind. Dabei tritt der wesentliche Vorteil ein, daß durch
den Walzvorgang gleichzeitig die Seitenflächen zusätzlich
geglättet und die Wandstärke gegenüber dem Ausgangsma
terial egalisiert wird. Es kann also von einem im Hin
blick auf geringere Qualitätsanforderungen relativ preis
werten Material ausgegangen werden, weil beim Walzvor
gang eine Wandstärkenegalisierung und eine Oberflächen
vergütung eintreten. Wenn man von dem Verschnitt absieht,
welcher allenfalls an den Bogenenden eintritt, so kann
man das Verfahren als praktisch verschnittfrei ansehen.
Das Verfahren ist zur Massenherstellung auf Stanz- und
Biegeautomaten, die mit einer entsprechenden Walzstation
ausgerüstet sind, geeignet. Dabei empfiehlt es sich, im
Hinblick auf große Stückzahlen pro Zeiteinheit von der
Rolle oder einem sonstigen langen Bandvorrat weg zu
arbeiten und zwar in der Weise, daß der jeweils zu wal
zende Metallbandabschnitt vom vorlaufenden Endabschnitt
eines längeren Metallbands gebildet wird. Der Walzvor
gang wird dabei an dem jeweiligen Metallbandabschnitt
vorgenommen, während dieser noch mit dem längeren
Metallband zusammenhängt, worauf dann erst das gewalzte
Bogenelement vom dem längeren Metallband abgeschnitten
wird. Auf diese Weise ergibt sich eine einfache Material
zufuhr zu der Walzstation vermittels üblicher Metall
bandeinzugvorrichtungen. Die Halterung des jeweils zu
walzenden Metallbandabschnitts in der Walzstation kann
wenigstens zum Teil noch durch die Einspannung des je
weils nachlaufenden Metallbands in der Einzugvorrichtung
übernommen werden. Nach dem Abtrennen des gewalzten Bogen
elements fällt dieses entweder in einen Auffangkorb oder
es wird von einer Weitertransporteinrichtung übernommen,
die es weiteren Bearbeitungsstationen zuführen kann. Die
letztere Arbeitsweise ist dabei die Bevorzugte.
Es empfiehlt sich, die Abtrennung des Bogenelements an
einer Stelle des Metallbands vorzunehmen, an dem dieses
bereits durch den Walzvorgang eine Krümmung erfahren hat.
Dies bedeutet nämlich, daß das Vorlaufende jedes zu
walzenden Metallbandabschnitts bei dem Walzen dieses
Metallbandabschnitts bereits eine Vorkrümmung hat, so daß
auch in dem Bereich des Vorlaufendes, in dem am Ende des
Walzvorgangs gewalzt wird, mit einer exakten Krümmung zu
rechnen ist, obwohl dort die Walzwerkzeuge mit abnehmen
dem und letztlich gegen 0 gehenden Hebelarm angreifen.
Ein besonderer Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens
liegt darin, daß die häufig notwendigen, insbesondere am
Übergang zwischen Seitenflächen und Kantflächen geforder
ten Facetten ohne wesentliche Nachbearbeitung anfallen.
Man kann nämlich entweder die Facetten des fertigen Bogen
elements bei dem Walzvorgang durch entsprechende Gestaltung
der Werkzeuge mit anwalzen, oder bereits an dem linearen
Ausgangsbandmaterial Facetten vorsehen, welche beim Wal
zen entweder unberührt erhalten bleiben oder durch die
Walzwerkzeuge nachgewalzt und dabei noch vergütet werden,
d.h. eine Oberflächenverdichtung erfahren.
Auf diese Weise entfallen zur Herstellung von Ringfacetten
des Bogenelements alle bisher notwendigen Nachbearbeitungs
vorgänge durch Prägen und/oder durch spanabhebende Be
arbeitung.
Der Walzvorgang kann vorteilhafterweise so durchgeführt
werden, daß der Metallbandabschnitt um einen Dorn gewalzt
wird, welcher eine im wesentlichen kreisbogenförmige
radial auswärts gerichtete Dornfläche für die Anlage der
keilspitzennahen Kantfläche des Metallbandabschnitts und
eine im wesentlichen axial gerichtete ringförmige Dorn
fläche für die Anlage einer Seitenfläche des Metallband
abschnitts besitzt und daß auf die andere Seitenfläche
und die keilspitzenferne Kantfläche je eine Walzrolle
zur Einwirkung gebracht werden, welche gemeinsam um die
Achse des Dorns bewegt werden. Dabei empfiehlt es sich,
daß im Falle der Beschichtung einer Seitenfläche mit
Lagermetall diese Seitenfläche an der axial gerichteten
ringförmigen Dornfläche zur Anlage gebracht wird und
die nicht beschichtete Seitenfläche einer Walzrolle aus
gesetzt wird. Auf diese Weise bleibt die Wandstärke der
Lagermetallbeschichtung von etwa 0,5 mm im wesentlichen
erhalten, während die Materialstärkenänderungen sich im
wesentlichen auf die sehr viel stärkere Stahlschicht
beschränken. Natürlich unterliegt auch die Lagermetall
schicht einer Streckung. Man kann die Lagermetallschicht
entweder von vorneherein so stark auftragen, daß sie auch
nach der Streckung in den der stärksten Streckung ausge
setzten Bereichen ausreichend stark bleibt. Man kann
aber auch die Lagermetallschicht ihrerseits keilig aus
bilden, so daß auch die Lagermetallschicht für sich ge
nommen nach dem Walzen über die ganze Radialbreite des
Bogenelements gleichmäßig wird.
Das ausgewalzte Bogenelement wird von dem längeren
Metallband zweckmäßig am Dorn durch ein Schneidwerkzeug
abgetrennt, wobei dieses Schneidwerkzeug mit Gegenschneid
flächen an dem Dorn zusammenwirken kann. Auf diese Weise
ist der jeweils zu walzende Bandabschnitt bis zum Ende
des Walzvorgangs für das nachlaufende Lagermetallband
gehalten und es ist keine besondere Beschneidung der
Enden des Bogenelements außerhalb des Dorns notwendig.
Dabei können an den Enden des Bogenelements durch das
Abschneiden unter Wahl eines entsprechenden Formstempels
beliebige Formen erzeugt werden. Beispielsweise können
die Schnittkanten an den Enden des Bogenelements komple
mentär zugeschnitten werden, so daß beim Zusammensetzen
zweier Halbkreisbogenelemente zu einem ringförmig ge
schlossenen Anlaufflansch eines Gleitlagers die beiden
Bogenelemente gegeneinander durch komplementäre Vor
sprünge bzw. Ausnehmungen zentriert sind.
Verschiedene Nachformungsvorgänge an dem Bogenelement
nach dem Walzen mögen notwendig sein, ohne daß der vor
teilhafte Verfahrensablauf dadurch beeinträchtigt wird;
so empfiehlt es sich, an dem Bogenelement etwa notwen
dige Schweißwarzen zum Anschweißen an einer Lagerhalb
schale in einer besonderen Station anzubringen, in welche
das Bogenelement nach dem Walzen durch eine Transport
vorrichtung übertragen werden kann. Ebenso empfiehlt
es sich, etwa in einer Seitenfläche des Bogenelements
notwendige Schmierölnuten in einer besonderen Station
einzuarbeiten, insbesondere durch einen Räumvorgang mit
einer Räumnadel. Dabei empfiehlt es sich, diese Schmier
ölnuten radial in Bezug auf die Krümmungsachse zu legen,
um keine Schaufelwirkung auf einen etwaigen Schmier
film zu erzeugen. Es ist aber auch denkbar, die Schmier
ölnuten in geneigter Richtung zu einem ihrem jeweiligen
Ort zugeordneten Radialstrahl anzuordnen. Wenn die Schmier
ölnuten durch Räumen hergestellt werden, so sind ihre Be
grenzungskanten grundsätzlich geradlinig und zueinander
parallel. Es ist aber auch denkbar, die Schmierölnuten
bereits an dem zu bearbeitenden Band in irgendeiner Form
einzubringen, so daß ihre Kanten beim Walzen eine Ver
formung erfahren. Dabei muß allerdings darauf geachtet
werden, daß durch die vorher in dem Bandmaterial einge
brachten Nuten der Walzvorgang nicht nachteilig beein
flußt wird.
Die Erfindung betrifft ferner eine Einrichtung zur Durch
führung des Herstellungsverfahrens. Insoweit geht der
Erfindung die Aufgabe voraus, eine Einrichtung mit mög
lichst einfachem Aufbau anzugeben, die die Halbbogen
elemente entweder als Fertigprodukt oder als weitgehend
fertiges Zwischenprodukt abgibt. Zur Lösung dieser Auf
gabe ist ein Walzdorn mit einer radial gerichteten Dorn
fläche für die Anlage der keilspitzennahen Kantfläche
und einer im wesentlichen axial gerichteten Dornfläche
für die Anlage einer Seitenfläche des Metallbandab
schnitts vorgesehen. Ferner ist eine erste Walzrolle zur
Einwirkung auf die andere Seitenfläche des Metallband
abschnitts und eine zweite Walzrolle zur Einwirkung auf
die keilspitzenferne Kantfläche des Metallbandabschnitts
vorgesehen. Diese beiden Walzrollen sind auf einem Wal
zenträger gelagert, welcher um die Achse des Walzdorns
schwenkbar ist. Die erste Walzrolle ist dabei auf dem
Rollenträger um eine zur Dornachse im wesentlichen radiale
Achse gelagert, während die zweite Walzrolle auf dem
Rollenträger um eine zur Dornachse im wesentlichen
parallele Achse gelagert ist. Der Rollenträger ist mit
einem Drehantrieb in Wirkverbindung. Natürlich ist auch
die umgekehrte Lösung möglich, bei welcher der Rollen
träger feststeht und der Dorn drehbar ist.
Es ist auch denkbar, anstelle einer einzigen zweiten
Walzrolle zwei nacheinander zur Einwirkung kommende
zweite Walzrollen einzusetzen. Die Biegekräfte der
auf die Schmalseite wirkenden zweiten Walzrolle sind
nämlich je nach Banddimension und Qualität des Grund
materiales hoch, insbesondere wenn das Grundmaterial
Stahl ist. Andererseits ist die Schmalseite relativ
klein und es könnten sich durch die Rollbiegekräfte
unter Umständen Aufwalzungen seitlich an dem Anlaufring
ergeben. Durch zwei nacheinander zur Wirkung kommende
zweite Walzrollen könnte erreicht werden, daß von den
beiden zweiten Walzrollen jede nur jeweils einen Teil
der Biegekräfte aufbringen muß und damit die Flächen
pressungen zwischen den zweiten Walzrollen und der von
ihnen beeinflußten Kantfläche entsprechend geringer
werden.
An dieser Stelle bedarf es einer Bemerkung zur Frage des
Walzens. Grundsätzlich tritt durch den Biegevorgang eine
Gefügeänderung in dem Materialbandabschnitt ein, indem
nämlich die krümmungsachsenfernen Bereiche stärker ge
streckt werden als die krümmungsachsenfernen Bereiche.
Wenn hier von einem Walzvorgang gesprochen wird, so des
halb, weil eine Gefügeänderung in dem Metallband eintritt.
Der Walzvorgang, insbesondere durch die in axialer Rich
tung auf das Metallband wirkende Walze kann die Gefüge
änderung noch verstärken, indem das Metallband auf eine
Wandstärke heruntergewalzt wird, die geringer ist als
diejenige Wandstärke, die sich durch blose Biegung er
geben würde. Es ist aber auch denkbar, daß die in axialer
Richtung auf das Metallband einwirkende Walze ohne selbst
wesentlich zur Gefügeänderung beizutragen, nur für eine
Oberflächenglättung sorgt, während die Gefügeänderung
im wesentlichen durch den Biegevorgang stattfindet. Ähn
liches gilt für die in radialer Richtung auf die äußere,
d. h. keilspitzenferne Kantfläche einwirkende Walzrolle.
Diese kann entweder so eingestellt sein, daß sie ledig
lich eine Biegung bewirkt; sie kann aber auch so einge
stellt sein, daß sie an der Gefügeänderung in dem Metall
band aktiv teilnimmt. Beide Möglichkeiten sollen durch die
Begriffe "Walzen" und "Walzrolle" erfaßt sein.
Um das Metallband in den zwischen dem Dorn und dem Walz
rollen gebildeten Spalt einführen und vor jedem Biegevor
gang nachführen zu können, empfiehlt es sich, die Walz
rollen gegenüber der jeweiligen Dornfläche verstellbar
zu machen, so daß der Walzspalt - gegebenenfalls in beiden
Richtungen - erweitert werden kann, bevor das Metallband
eingeschoben bzw. nachgeschoben wird, und danach
der Walzspalt jeweils wieder - gegebenenfalls in beiden
Richtungen - verengt werden kann, bevor der eigentliche
Walzvorgang beginnt. Jedenfalls muß eine Erweiterungsmög
lichkeit des Walzspalts in Richtung senkrecht zu der
ringförmigen Dornfläche bestehen, an der die eine der
Seitenflächen des Bandmaterials gewalzt wird.
Eine besonders vorteilhafte Möglichkeit, um den Walzspalt
erweitern und einengen zu können, je nachdem, ob das
Metallband vorgeschoben werden soll oder ob der eigent
liche Walzvorgang durchgeführt werden soll, besteht darin,
daß die Walzrollen auf einem Exzenter gelagert sind,
wobei der Exzenter verdrehbar ist.
Auf diese Weise läßt
sich nicht nur die periodisch notwendige Erweiterung und
Verengung des Walzspalts durchführen, sondern es läßt sich
auch ein Nachstellen der Walzen durchführen, wenn sich
diese nach längerer Betriebszeit abgenutzt haben.
Ein besonders hochwertiges Produkt erhält man, wenn
die Drehachsen der beiden Walzrollen annähernd in einer
gemeinsamen, die Achse des Dorns enthaltenden Ebene an
geordnet sind. Durch diese Maßnahme wird erreicht, daß die Walz
rollen beim Walzvorgang gleichzeitig an derselben Um
fangsstelle des jeweiligen Bogenelements angreifen.
Um das Bandmaterial von der Rolle oder einem sonstigen
Materialvorrat heranführen zu können, kann dem Dorn
eine Metallbandzuführeinrichtung mit einer stationären
und einer beweglichen Zangenanordnung zugeordnet sein,
welche das zu verarbeitende Metallband tangential an den
Dorn anliefert.
Um das Bogenelement am Dorn von dem nachlaufenden Metall
band abtrennen zu können, kann man dem Dorn einen Schnitt
stempel zum Abschneiden des jeweils gewalzten Bogenele
ments von dem nachlaufenden Metallband zuordnen. Dabei
empfiehlt es sich im Hinblick auf die Querschnittsver
hältnisse des Bogenelements, daß der Schnittstempel im
wesentlichen senkrecht zu der ringförmigen Dornfläche
beweglich ist.
Um saubere Schnitte an den Enden der Bogenelemente zu
erhalten, empfiehlt es sich, daß der Schnittstempel mit
Gegenschneidkanten zusammenwirkt, welche durch eine Aus
nehmung in der ringförmigen Dornfläche gebildet sind.
Um durch eine solche Ausnehmung den Walzvorgang nicht zu
beeinträchtigen, empfiehlt es sich, daß die Ausnehmung
durch einen Gegenhaltestempel ausgefüllt ist, welcher
beim Walzvorgang mit einer Endfläche bündig zu der
ringförmigen Dornfläche liegt und beim Schneidvor
gang durch den Schnittstempel zurückdrückbar ist. Der
Gegenhaltestempel erfüllt dabei zwei Aufgaben, zum
einen die Aufgabe, eine Gegenkraft auszuüben ähnlich
wie beim Feinstanzen, und andererseits die Aufgabe,
den Materialabfall gegebenenfalls wieder aus der
Verformungsbahn zu entfernen. Es empfiehlt sich, den
Gegenhaltestempel mit einer regelbaren oder einstell
baren Gegenkraft wirken zu lassen in Abhängigkeit von
Schnittkraft und Material. Das Aufbringen der Gegen
kraft kann hydraulisch oder mechanisch, etwa durch
eine Feder erfolgen.
Will man an dem jeweiligen Bogenelement Ringfacetten
anwalzen oder bereits vom Bandmaterial her vorhandene
Längsfacetten nachbearbeiten, so kann man an dem Dorn
und/oder an mindestens einer der Walzrollen Facetten
bearbeitungsflächen vorsehen, welche beim Walzen an dem
entsprechenden Bogenelement Ringfacetten anformen oder
bereits am Metallbandabschnitt vorgebildete Facetten
nachbearbeiten.
Die Erfindung soll anhand eines Ausführungsbeispiels näher
beschrieben werden. Es stellen dar:
Fig. 1 eine Vorderansicht einer erfindungsgemäßen
Einrichtung,
Fig. 2 eine Seitenansicht in Pfeilrichtung II der
Fig. 1,
Fig. 3 einen Schnitt nach Linie III-III der Fig. 1,
Fig. 4 einen Schnitt nach Linie IV-IV der Fig. 1,
Fig. 5 ein auf der Einrichtung gemäß Fig. 1 bis 3
hergestelltes Bogenelement, nämlich einen An
laufflansch für eine Gleitlagerschale,
Fig. 6 einen Schnitt nach Linie VI-VI der Fig. 5,
Fig. 7 einen Schnitt nach Linie VII-VII der Fig. 5 und
Fig. 8 einen die Achse enthaltenden Schnitt durch eine
Gleitlagerschale mit zwei Anlaufflanschen.
In Fig. 8 ist als ein mögliches Ausführungsbeispiel
eine Gleitlagerschale üblicher Form mit
10 bezeichnet. An dieser Gleitlagerschale, die sich über
annähernd 180° erstreckt, sind zwei Anlaufflansche 12
durch Widerstandspunktschweißen angeschweißt. Die Art
der Zusammenfügung zwischen der Gleitlagerschale 10 und
den Anlaufflanschen 12 ergibt sich aus der Schnittdar
stellung der Fig. 8. Die Anlaufflansche 12 weisen eine
Lagermetallbeschichtung 14 auf jeweils einer Seiten
fläche 12 a auf. Die Lagermetallbeschichtung befindet sich
auf den voneinander abgewandten äußeren Seitenflächen 12 a.
Die einander zugekehrten Seitenflächen 12 b der Anlauf
flansche sind zu den Oberflächen der Lagermetallbeschich
tung 14 planparallel. Die krümmungsachsennahen Kantflächen
der Anlaufflansche 12 sind mit 12 c bezeichnet; sie liegen
an radial auswärts gerichteten Flächen auf axialen Vor
sprüngen 10 a der Gleitlagerschale 10 an. Die krümmungs
achsenfernen Kantflächen der Anlaufflansche sind mit 12 d
bezeichnet. Am Übergang zwischen den Seitenflächen 12 b
und den Kantflächen 12 d befinden sich ringförmige Facetten
12 e. Am Übergang zwischen den Seitenflächen 12 a und den
Kantflächen 12 c befinden sich ringförmige Facetten 12 f.
Die Anlaufflansche sind in Fig. 5 im einzelnen darge
stellt und zwar in Pfeilrichtung V der Fig. 8.
Die Vorsprünge 10 a der Gleitlagerschale 10 können ent
weder lokalisierte Vorsprünge sein, welche im wesentlichen
auf den Bereich der Schweißstellen beschränkt sind. Es
ist aber auch denkbar, die Vorsprünge 10 a als durchgehen
de Ringrippen auszuführen.
In die mit Lagermetall 14 beschichteten Laufflächen 12 a
sind Schmiernuten 16 eingelassen, welche sich radial in
bezug auf den Krümmungsmittelpunkt K erstrecken und in
Fig. 6 vergrößert dargestellt sind. Im Bereich der Kant
flächen 12 c sind an den Anlaufflanschen 12 Schweißwarzen
18 angeprägt, mit deren Hilfe die Anlaufflansche 12 an
der Gleitlagerschale 10 im Bereich von deren axial ge
richteten Vorsprüngen 10 a angeschweißt werden. Die
Schweißwarzen 18 sind in Fig. 7 im einzelnen dargestellt.
An den Bogenenden der Anlaufflansche 12 sind Vorsprünge
20 a bzw. Ausnehmungen 20 b angeschnitten, die zueinander
komplementär sind, so daß identische Anlaufflansche 12
von zusammengehörigen Gleitlagerschalen zur Vollringform
sich ergänzen und gegeneinander zentrierbar sind.
Man kann sich den Einbau etwa so vorstellen, daß gemäß
Fig. 8 die beiden Flansche beidseits eines Lagerflansches eines
Motorblocks anliegen, daß die Gleitlagerschale 10 von
einer Ausnehmung dieses Lagerflansches aufgenommen ist, daß die
nicht dargestellte zweite Gleitlagerschale an der Innen
seite eines Bogenelements anliegt, welches die Ausnehmung in
dem Lagerflansch zu einer kreisrunden Lagerbohrung
ergänzt und daß die Anlageflansche 12 dieser weiteren
Gleitlagerschale seitlich an dem Bogen anliegen. Die
mit Lagermetall 14 beschichteten Flächen 12 a der Anlauf
flansche liegen dann an Anlaufflächen einer Kurbelwelle
an, welche in den Gleitlagerschalen 10 drehbar gelagert
ist. Dadurch ist die Kurbelwelle in axialer Richtung
fixiert. Diese Anordnung kann an beiden Enden der
Kurbelwelle getroffen sein.
Zur Herstellung des Anlaufflansches 12 wird von einem
geradlinigen Metallband 22 ausgegangen, das in Fig. 4
dargestellt ist. Dieses Metallband weist unter Verwen
dung entsprechender Indizierung, wie in Fig. 8, zwei
Seitenflächen 22 a und 22 b, zwei Kantflächen 22 c und 22 d,
zwei plane Facetten 22 e und 22 f auf. Die Seitenflächen
22 a und 22 b schließen einen spitzen Winkel α miteinander
ein. Die Kantfläche 22 c ist die keilspitzennahe Kant
fläche und die Kantfläche 22 d ist die keilspitzenferne
Kantfläche. Die Seitenfläche 22 a ist mit der Lager
metallbeschichtung 14 versehen.
Aus einem solchen geradlinigen Metallstreifenabschnitt
wird der Anlaufflansch 12 gemäß Fig. 5 gewalzt. Dabei
tritt in denjenigen Bereichen, die nahe der keilspitzen
fernen Kantfläche 12 d liegen, eine starke Dehnung auf,
während in denjenigen Bereichen, die nahe der keil
spitzennahen Kantfläche 12 c liegen, keine Dehnung, in
der Regel sogar eine Materialkompression eintritt. Die
Dehnungsverhältnisse sind in Fig. 5 bei 24 angedeutet.
Bei diesem Walzvorgang werden die linearen Facet
ten 22 e und 22 f des Metallstreifenabschnitts zu Ring
facetten 12 e und 12 f. Durch Beschneiden der Enden des
gewalzten Anlaufflansches entstehen die Vorsprünge und
Ausnehmungen 20 a bzw. 20 b. Die radial gerichteten
Schmiernuten 16 werden durch Räumen mittels einer Räum
nadel in die Seitenfläche 12 a eingebracht. Die Schweiß
warzen 18 werden nach dem Walzen angeprägt.
Eine Einrichtung zur Herstellung der Anlaufflansche 12
ist in den Fig. 1 bis 3 dargestellt. In diesen Figu
ren erkennt man einen Walzdorn 26. An diesem Walzdorn
ist eine im wesentlichen zylindrische, gegebenenfalls
leicht elliptisch radial auswärts gerichtete Dornfläche
26 c für die Anlage der Kantfläche 22 c des Metallstreifen
abschnitts 22 ausgebildet, ferner eine ringförmige,
axial gerichtete Dornfläche 26 a für die Anlage der mit
Lagermetall 14 beschichteten Seitenfläche 22 a des Metall
streifenabschnitts. Weiter ist eine schräge Dornfläche
26 f für die Anlage der Facette 22 f des Metallstreifen
abschnitts 22 am Dorn ausgebildet.
Die Dornachse ist mit A-A bezeichnet. Auf einer mit dem
Dorn 26 koaxial vereinigten Welle 28 ist ein Rollenträger
30 drehbar gelagert. Auf diesem Rollenträger 30 ist eine
erste Walzrolle 32 gelagert, deren Drehachse 32 a radial
in bezug auf die Dornachse A-A ist und ferner eine zweite
Walzrolle 34, deren Drehachse 34 a parallel zu der
Dornachse A-A ist. Beide Walzrollen 32 und 34 sind, wie
in Fig. 1 nur für die Walzrolle 34 dargestellt, auf
einem Exzenter 34 b gelagert, der um einen Lagerzapfen
34 c verstellbar und in der jeweiligen Einstellung
feststellbar ist. Durch Relativverdrehung des Exzen
ters 34 b gegenüber dem Lagerzapfen 34 c kann der Ab
stand der Walzfläche 34 u gegenüber der Dornfläche 26
verändert werden. Entsprechend kann mittels eines Ex
zenters die Walzfläche 32 u der ersten Walzrolle 32
gegenüber der Dornfläche 26 a verstellt werden. Dies
ist jedoch nur eine mögliche Ausführungsform für die
Verstellung der Walzflächen gegenüber den Dornflächen.
Der Rollenträger 30 ist mit einem Zahnrad 36 drehfest
verbunden, welches durch eine Zahnstange 38 antreibbar
ist. Auf diese Weise ist der Rollenträger 30 in Rich
tung des Doppelpfeils 40 um die Dornachse A-A schwenk
bar. Selbstverständlich ist die Zahnstange nur als
eine Antriebsmöglichkeit unter anderen dargestellt.
Die Zahnstange kann senkrecht zur Zeichenebene der
Fig. 1 versetzt sein, so daß sie nicht mit den Walz
rollen 32 und 34 und mit deren Träger 30 in Kollision
kommt.
Ein Metallstreifen 22 ist durch eine Einziehvorrichtung
42 tangential an den Dorn 26 heranführbar. Die Einzieh
vorrichtung 42 umfaßt eine stationäre Zangenanordnung 42 a
und eine in Richtung des Doppelpfeils bewegliche Zangen
anordnung 42 b. Durch diese Einziehvorrichtung wird nach
einander jeweils eine solche Länge des Metallbands 22 zu
geführt, als sie zum Biegen eines Anlaufflansches 12 benötigt
wird. Um das noch ungewalzte Metallband 22 in den Spalt (siehe
Fig. 3) zwischen der Dornfläche 26 a und der ersten Walz
rolle 32 einerseits und zwischen der Dornfläche 26 c und
der zweiten Walzrolle 34 andererseits einführen zu können,
werden die Walzflächen 34 u und 32 u durch Betätigung des
Exzenters 34 b jeweils so weit von der Dornfläche 26 c
bzw. 26 a abgehoben, daß das noch ungewalzte Metallband
leicht durch den Spalt hindurchgeht. Bei Beginn der Herstel
lung von Anlaufflanschen wird das Metallband 22 so weit
über die Walzrollen 32 und 34 in deren in Fig. 1 mit
ausgezogenen Linien gezeichnete Stellung hinaus vorge
schoben, als der Umfangslänge eines Anlaufflansches, ver
mehrt um den Bogenabstand β zwischen den Rollen 32 und 34
einerseits und den Gegenschneidflächen 44 eines noch zu
beschreibenden Schnittstempels entspricht. Dann werden die
Walzrollen 32 und 34 durch erneute Betätigung des Exzenters
34 b in Walzstellung gebracht, d. h. an die Dornflächen
26 a und 26 c angenähert. Nunmehr kann der Walzvorgang be
ginnen: Der Rollenträger 30 wird im Uhrzeigersinn durch
die Zahnstange 38 angetrieben, wobei die Rollen 32 und 34
von der Stellung P 1 über die Stellung P 2 in die Stellung
P 3 wandern. Dabei wird der vorlaufende Metallbandabschnitt,
welcher über die Stellung P 1 hinaus vorsteht, um den
Dorn 26 gebogen und gleichzeitig flachgewalzt, so daß aus
den zunächst spitzwinkelig geneigten linearen Seiten
flächen 22 a und 22 b gemäß Fig. 4 die planparallelen
Seitenflächen 12 a und 12 b gemäß Fig. 8 entstehen. Dabei
wird die Oberfläche der Lagermetallbeschichtung durch
die Anpressung an der ringförmigen Dornfläche 26 a ver
gütet. Gleichzeitig entstehen aus den Facetten 22 e und
22 f die ringförmigen Facetten 12 e und 12 f des Anlage
flansches. Je nach Einstellung der Walzrollen 32 und 34
gegenüber den Dornflächen 26 a und 26 c tritt ein Roll
biegevorgang oder ein Walzvorgang ein. Zwischen der
Walzrolle 32 und der Dornfläche 26 a dürfte jedenfalls
ein Walzen im Sinne einer Gefügeveränderung zu erwarten sein,
da ja durch dieses Walzen die Streckung egalisiert werden
soll, die in Fig. 5 bei 24 angedeutet ist und die zur
Parallelisierung der Seitenflächen führt. Die Wandstärke
der Lagermetallbeschichtung 14 wird durch den Walzvor
gang im wesentlichen nicht beeinflußt, jedoch tritt auch
in der Lagermetallbeschichtung 14 die Streckung ein,
welche bei 24 in Fig. 5 angedeutet ist.
Nachdem die Walzrollen 32 und 34 die Position P 3 erreicht
haben, wird der gebildete Anlaufflansch durch einen
Schnittstempel 46 abgeschnitten, der in Fig. 2 darge
stellt ist und der parallel zur Achsrichtung A-A des
Dorns beweglich ist. Dieser Schnittstempel 46 arbeitet
mit den Gegenschneidflächen 44 zusammen, welche in der
ringförmigen Dornfläche 26 a versenkt angeordnet sind.
Dabei kann der durch die Gegenschneidflächen 44 begrenzte
Schacht durch ein Gegenhaltewerkzeug 50 ausgefüllt sein,
das bei dem Schneidvorgang senkrecht zur Zeichenebene
der Fig. 1 etwa gegen Federkraft nachgibt. Dieses Gegen
schneidwerkzeug 50 liegt mit seiner in Fig. 1 erkennbaren
Endfläche beim Walzvorgang bündig mit der Dornfläche 26 a,
so daß der Walzvorgang durch die Gegenschneidflächen 44
nicht behindert wird und keine störenden Markierungen
in dem gewalzten Metallband in Erscheinung treten.
Nachdem der erste Anlageflansch gewalzt und abgeschnitten
ist, ist das Vorlaufende des Metallbands 22 über den
Bogenbereich β gekrümmt. Nunmehr wird der Rollenträger 30
mit den Rollen 32 und 34 wieder in die Position P 1 ge
bracht. Gleichzeitig werden die Rollen 32 und 34 wieder
von den Dornflächen 26 a und 26 c zurückgestellt, so daß
das Metallband 22 erneut um eine Länge, entsprechend der
Bogenlänge eines Anlageflansches, vorgeschoben werden
kann. Nachdem dieser Vorschub erfolgt ist, nimmt das
Metallband 22 die in Fig. 1 bei 52 dargestellte Posi
tion ein. Jetzt kann der nächste Walzvorgang beginnen,
bei dem die Walzrollen 32 und 34 wieder in die Position
P 3 bewegt werden. Zu beachten ist, daß dabei am Ende des
Walzvorgangs, kurz bevor die Walzrollen 32 und 34 die
Position P 3 erreicht haben, über ein Teilstück des Metall
bandabschnitts gewalzt wird, das bereits vom vorangehen
den Walzvorgang her eine Krümmung besitzt. Damit ist das
Problem der Verformung des jeweiligen Bandabschnittendes
wesentlich erleichtert; dieses Problem würde andernfalls
deshalb bestehen, weil die Rolle 34 gegen das Ende des
jeweiligen Metallbandabschnitts zu mangels eines verfüg
baren Hebelarms keine ausreichende Biegewirkung mehr
auf das Metallband ausüben könnte.
Der Schnittstempel 46 und die Gegenschneidflächen 44 sind
wie aus Fig. 1 zu ersehen so ausgebildet, daß bereits
beim Abschneiden des jeweils gewalzten Metallbandab
schnitts die gewünschten Endkonturen des Anlaufflansches
12 entstehen mit den Vorsprüngen 20 a und 20 b.
Die abgeschnittenen Anlageflansche fallen entweder in einen
Korb oder sie werden bereits während des Abschneidens von
einer Transportvorrichtung übernommen, welche sie in
weitere Bearbeitungsstationen bringt, insbesondere in
eine Station zum Andrücken der Schweißwarzen 18 und/oder
in eine Station zum Räumen der Schmiermittelnuten 16.
Es ist auch denkbar, die Facetten 12 e und 12 f erst beim
Walzen in der Walzstation gemäß den Fig. 1 bis 3 auf
zuwalzen. Es ist aber günstiger, das lineare Metallband
gemäß Fig. 4 bereits mit den Facetten 22 e und 22 f in die
Walzstation einzuführen und die Facetten 22 e und 22 f in
der Walzstation gegebenenfalls nachzubearbeiten.
Das Vor- und Zurückstellen der Walzrollen 32 und 34
für den Walzvorgang bzw. das Nachschieben des Metallbands
22 kann ohne weiteres automatisiert werden, indem bei
spielsweise in der Position P 1 eine entsprechende Stell
vorrichtung mit dem Exzenter 34 b zusammentritt und die
jeweilige Walzrolle gegenüber dem jeweiligen Exzenter
verdreht. Grundsätzlich sind auch andere Möglichkeiten
denkbar, um die Walzrollen 32 und 34 zwischen der jewei
ligen Bandeinführstellung und der jeweiligen Walzstellung
hin und her zu bewegen. So ist in Fig. 2 ein Kraftgerät
56 gezeichnet, welches über ein Anlauflager 58 auf den
Rollenträger 30 einwirkt. Durch Hin- und Hergehen des
Kraftgeräts 36 kann der Rollenträger mit der Walzrolle
32 in Walzstellung bzw. in Bandeinführungsstellung ge
bracht werden. Eine ähnliche Lösung ist auch für die
Walzrolle 34 denkbar.
Eine weitere sehr vorteilhafte Möglichkeit wäre es, den
Rollenträger mit den beiden Walzrollen so zu lagern,
daß durch eine gemeinsame Bewegung die beiden Walz
rollen in Durchlaßstellung zurückgezogen werden kön
nen, also - in Fig. 2 betrachtet - eine Bewegung der
beiden Rollen 32 und 34 unter 45° nach rechts und
oben möglich ist. Hierzu könnten die beiden Walzrollen
32 und 34 auch auf einem Zwischenträger angeordnet
sein, der seinerseits auf dem Träger 30 unter 45°
geführt ist. Die Bewegung könnte mittels eines Kraft
geräts bewirkt werden.
Die weiter oben angesprochene Vergütung der Oberfläche
des Lagermetalls beruht auf einer Verdichtungs- und
Glättungswirkung, hervorgerufen durch den hohen, von
der Walze 32 ausgeübten Druck zwischen der Lagermetall
schicht und der ringförmigen Dornfläche 26 a.
Die Bearbeitung der Schweißwarzen und der Ölnuten kann
auf der gleichen Maschine erfolgen, auf welcher die Walz
bearbeitung erfolgt. Schließlich kann auch das Ver
schweißen der Gleitlagerschalen 10 oder besser gesagt,
Gleitlagerhalbschalen 10 mit den Anlaufflanschen 12
auf derselben Maschine erfolgen, auf der das Walzen er
folgt.
Claims (23)
1. Verfahren zur Herstellung eines teilkreisförmigen Bogen
elements (12), dessen Querschnittsfläche - in einem die
Krümmungsachse enthaltenden Schnitt betrachtet - eine, vorzugsweise
längere, Ausdehnung in radialer Richtung und eine, vorzugsweise kür
zere, Ausdehnung in axialer Richtung besitzt und dessen
zur Krümmungsachse senkrechte Seitenflächen (12 a, 12 b)
im wesentlichen planparallel sind, insbesondere eines
Anlaufflansches (12) für eine Gleitlagerschale (10),
dadurch gekennzeichnet,
daß ein im wesentlichen geradliniger Metallbandab
schnitt (22) mit zwei keilig gegeneinander geneigten
Seitenflächen (22 a, 22 b) und mit zwei die Seitenflächen
(22 a, 22 b) verbindenden Kantflächen (22 c, 22 d), nämlich
einer keilspitzennahen (22 c) und einer keilspitzenfer
nen (22 d) Kantfläche, insbesondere ein Metallbandab
schnitt (22) mit Gleitmetallbeschichtung (14) auf min
destens einer (22 a) der Seitenflächen, zum Bogenele
ment (12) gewalzt wird, wobei die keilspitzennahe Kant
fläche (22 c) den Innenumfang (12 c) und die keilspitzen
ferne Kantfläche (22 d) den Außenumfang (12 d) des Bogen
elements (12) ergeben.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß der Metallband
abschnitt (22) vom vorlaufenden Endabschnitt eines
längeren Metallbands gebildet ist und daß der Walzvor
gang an dem Metallbandabschnitt (22 ) vorgenommen
wird, während dieser noch mit dem längeren Metallband
zusammenhängt, worauf dann das gewalzte Bogenelement
(12) von dem längeren Metallband abgetrennt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Abtren
nung des Bogenelements (12) an einer Stelle β des
Metallbands erfolgt, an dem dieses bereits durch den
Walzvorgang eine Krümmung erfahren hat.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein Metallband (22) verarbeitet wird, welches an
mindestens einem Übergang zwischen einer Seitenfläche
(22 a, 22 b) und einer Kantfläche (22 c, 22 d) mit einer
Facette versehen ist, wobei diese Facette (22 e, 22 f)
beim Walzen wenigstens teilweise erhalten bleibt und
eine Ringfacette (12 e, 12 f) des Bogenelements (12)
bildet.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Metallbandabschnitt (22) um einen Dorn (26)
gewalzt wird, welcher eine im wesentlichen kreisbogen
förmige radial auswärts gerichtete Dornfläche (26 c)
für die Anlage der keilspitzennahen Kantfläche (22 c)
des Metallbandabschnitts (22) und eine im wesent
lichen axial gerichtete ringförmige Dornfläche (26 a)
für die Anlage einer Seitenfläche (22 a) des Metall
bandabschnitts (22) besitzt und daß auf die andere
Seitenfläche (22 b) und die keilspitzenferne Kantfläche
(22 d) je eine Walzrolle (32 bzw. 34) zur Einwirkung
gebracht werden, welche gemeinsam um die Achse (A-A)
des Dorns (26) bewegt werden.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch
gekennzeichnet, daß der Metall
bandabschnitt beim Walzen mit seiner lagermetall
beschichteten Seitenfläche (22 a) gegen die axial
gerichtete ringförmige Dornfläche (26 a) anliegt.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, 5 und 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß beim Walzen an dem Metallbandabschnitt (22) Ring
facetten (12 e, 12 f) angeformt werden und/oder vorge
formte Facetten des Metallbandabschnitts nachver
formt werden.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Bogenelement (12) von dem längeren Metall
band durch ein Schneidwerkzeug (46) abgetrennt wird,
welches mit Gegenschneidflächen (44) an dem Dorn
(26) zusammenwirkt.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Bogenelement (12) mit einem Schneidwerkzeug
(46) von solcher Form von dem längeren Metallband
abgeschnitten wird, daß beim Abschneiden die jeweils
gewünschte Form der Bogenelementenden (20 a, 20 b) er
halten wird.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Bogenelement nach dem Walzen nachgeformt
wird.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch
gekennzeichnet, daß an dem
Bogenelement (12) nach dem Walzen Schweißwarzen
(18) für die Befestigung an einer Lagerschale (10)
angeformt werden.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 und 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß in mindestens eine der Seitenflächen (12 a, 12 b)
nach dem Walzen Schmierölnuten (16), insbesondere radial
in bezug auf die Krümmungsachse verlaufende Schmieröl
nuten (16), eingearbeitet werden, insbesondere durch
einen Räumvorgang.
13. Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem
der Ansprüche 1 bis 12, gekennzeich
net durch einen Walzdorn (26) mit
einer radial gerichteten Dornfläche (26 c) für die An
lage der keilspitzenfernen Kantfläche (22 c) des
Materialbandabschnitts (22) und einer im wesentlichen
axial gerichteten ringförmigen Dornfläche (26 a) für
die Anlage einer Seitenfläche (22 a) des Metallbandab
schnitts (22), mindestens eine erste Walzrolle (32) zur Einwir
kung auf die andere Seitenfläche (22 b) des Metall
bandabschnitts (22), mindestens eine zweite Walzrolle (34) zur
Einwirkung auf die keilspitzenferne Kantfläche (22 d)
des Metallbandabschnitts (22) und einen die beiden
Walzrollen (32, 34) tragenden Rollenträger, welcher
um die Achse (A-A) des Walzdorns (26) schwenkbar ist,
wobei die erste Walzrolle (32) auf dem Rollenträger
(30) um eine zur Dornachse (A-A) im wesentlichen
radiale Achse (32 a) gelagert ist und die zweite Walz
rolle (34) auf dem Rollenträger (30) um eine zur Dorn
achse (A-A) im wesentlichen parallel gerichtete
Achse (34 a) gelagert ist und wobei der Rollenträger
(30) mit einem Drehantrieb (38) in Wirkverbindung
steht.
14. Einrichtung nach Anspruch 13, dadurch
gekennzeichnet, daß mindestens
eine der Walzrollen (32, 34) gegenüber der jeweiligen
Dornfläche (26 a, 26 c) abstandverstellbar angeordnet
ist.
15. Einrichtung nach Anspruch 14, dadurch
gekennzeichnet, daß mindestens
eine der Walzrollen (32, 34) auf einem Exzenter
(34 b) gelagert ist, wobei der Exzenter (34 b) ver
drehbar ist.
16. Einrichtung nach einem der Ansprüche 13 bis 15,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Drehachsen (32 a, 34 a) der beiden Walzrollen
(32, 34) annähernd in einer gemeinsamen, die Achse
(A-A) des Dorns (26) enthaltenden Ebene angeordnet
sind.
17. Einrichtung nach einem der Ansprüche 13 bis 16,
dadurch gekennzeichnet,
daß dem Dorn (26) eine Metallbandzuführeinrichtung
(42) mit einer stationären (42 a) und einer beweg
lichen (42 b) Zangenanordnung zugeordnet ist, welche
das zu verarbeitende Metallband (22) tangential
an den Dorn (26) anliefert.
18. Einrichtung nach einem der Ansprüche 13 bis 17,
dadurch gekennzeichnet,
daß dem Dorn (26) ein Schnittstempel (46) zum Ab
schneiden des jeweils gewalzten Bogenelements (12)
von dem längeren Metallband (22) zugeordnet ist.
19. Einrichtung nach Anspruch 18, dadurch
gekennzeichnet, daß der Schnitt
stempel (46) im wesentlichen senkrecht zu der ring
förmigen Dornfläche (26) beweglich ist.
20. Einrichtung nach Anspruch 19, dadurch
gekennzeichnet, daß der Schnitt
stempel (46) mit Gegenschneidkanten (44) zusammen
wirkt, welche durch eine Ausnehmung in der ringför
migen Dornfläche (26) gebildet sind.
21. Einrichtung nach Anspruch 20, dadurch
gekennzeichnet, daß die Ausneh
mung durch einen Gegenhaltestempel (50) ausgefüllt
ist, welcher beim Walzvorgang mit einer Endfläche
bündig zu der ringförmigen Dornfläche (26 a) liegt
und beim Schneidvorgang durch den Schnittstempel
(46) zurückdrückbar ist.
22. Einrichtung nach einem der Ansprüche 13 bis 21,
dadurch gekennzeichnet,
daß an dem Dorn (26) und/oder an mindestens einer
der Walzrollen (32, 34) Facettenbearbeitungsflächen
(26 f) vorgesehen sind, welche beim Walzen an dem
entstehenden Bogenelement (12) Facetten anformen
oder bereits am Metallbandabschnitt (22) vorgebil
dete Facetten nachbearbeiten.
23. Bogenelement, hergestellt durch das Verfahren nach
einem der Ansprüche 1 bis 12.
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