DE3702915C2 - Vorrichtung zum Verbinden von stabförmigen Tabakartikeln und Filterstopfen - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Herumwickeln von beleimten Verbin­ dungsblättchen um die Stoßstellen von aus stabförmigen Tabakartikeln und Filter­ stopfen oder Mundstücken gebildeten Gruppen, mit einem eine Rollfläche aufwei­ senden Rollförderer und einer zugeordneten ortsfesten Gegenrollfläche, die zum Umrollen der Gruppen mit den Verbindungsblättchen einen Rollkanal bilden und relativ zueinander bewegbar sind.

Vorrichtungen der obigen Gattung dienen insbesondere zur Konfektionierung von Filterzigaretten auf sogenannten Filteransetzmaschinen. Deren Leistungen bezüg­ lich der pro Zeiteinheit hergestellten und ausgestoßenen Artikel haben sich im Laufe der Zeit immer wieder sprunghaft erhöht, wobei derartige Leistungssteige­ rungen ihre einzelnen Aggregate immer wieder an eine Leistungsgrenze stoßen lassen, die eine spezielle Leistungsanpassung, beispielsweise durch konstruktive Maßnahmen, erforderlich macht. Eine derartige Leistungsgrenze ist praktisch auch für die eingangs bezeichnete Vorrichtung erreicht, deren Überschreitung bei weiter steigenden Produktionsraten der Filteransetzmaschinen zwangsläufig zu erhöhtem Tabakausfall, Beschädigungen oder gar Zerstörung der Artikel führen muß.

Grundsätzlich sind Vorrichtungen der vorstehend beschriebenen Art bekannt und beispielsweise durch die DE-AS 11 22 891 in Verbindung mit einer anderen Aufgabenstellung und entsprechenden spezifischen Lösungsmitteln offenbart.

Die vorstehend beschriebenen Probleme haben erfinderseitig die Aufgabe begrün­ det, Maßnahmen zu treffen, welche eine die Artikel bzw. Gruppen schonende Ver­ bindung der eingangs bezeichneten Artikelkomponenten gewährleisten.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der ortsfesten Gegen­ rollfläche vor dem Einlauf der Gruppen aus Tabakartikeln und Filterstopfen in den Rollkanal bewegte Stege zugeordnet sind, die unter reibschlüssigem Erfassen der Gruppen der Bewegungsrichtung der Rollfläche des Rollförderers mit geringerer Geschwindigkeit folgen.

Ein bevorzugter Einsatz der erfindungsgemäßen Anordnung, bei dem ihre Vorteile voll zur Geltung kommen, ist nach einem weiteren Vorschlag bei einer Rollvorrich­ tung gegeben, deren konzentrisch zur Rollfläche verlaufende Gegenrollfläche Teil eines starren, ortsfesten Rollklotzes ist.

Im Sinne der Erfindung können die Stege an sich mit jeder beliebigen Geschwindig­ keit umlaufen, die niedriger ist als die Geschwindigkeit der Rollfläche, beispiels­ weise mit einem Drittel oder zwei Dritteln der Rollflächengeschwindigkeit. Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung sind die Stege mit einer im wesentlichen der halben Umfangsgeschwindigkeit der Rollfläche entsprechenden Umlaufgeschwin­ digkeit antreibbar.

Eine zweckmäßige Ausführungsform besteht darin, daß die Stege am Umfang eines entgegengesetzt zur Drehrichtung des als Rolltrommel ausgebildeten Roll­ förderers antreibbaren Stegrades angeordnet sind, wobei nach einem weiteren Vorschlag das Stegrad in Ausnehmungen des Rollklotzes eintauchend angeordnet ist.

Der mit der Erfindung erzielte Vorteil besteht darin, daß durch die vorgeschalteten, langsamer als die Rollfläche mitlaufenden Stege die Gruppen während der Über­ rollung stufenweise beschleunigt werden, d. h. die vormals abrupte Beschleunigung durch die stehende Gegenrollfäche wird durch Aufteilung in wenigstens zwei Beschleunigungsstufen derart entschärft, daß die Gruppen sanfter und schonender gehandhabt und somit vor Beschädigungen geschützt werden.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnung näher erläutert.

Hierbei zeigt:

Fig. 1 eine Wickelvorrichtung für eine nicht weiter dargestellte Filteransetzmaschine und

Fig. 2 einen vergrößerten Ausschnitt des erfindungs­ gemäßen Teils der Vorrichtung.

Eine in Richtung des Pfeils 1 umlaufende Rolltrommel 2 ist an ihrem eine Rollfläche 3 bildenden Umfang mit Mulden 4 versehen, in die an einer stromauf vorgeordneten Übergabe­ stelle von einer nicht weiter dargestellten Zuführtrommel aus Zigaretten und Filterstopfen bestehende, mit angehef­ teten Verbindungsblättchen 5 versehene Gruppen 6 übergeben wurden. Sowohl die Rollfläche 3 als auch die Mulden 4 wei­ sen Saugbohrungen 7 auf, die über einen Steuerschlitz 8 und einen nicht dargestellten Steuerring mit Saugluft ver­ sorgt werden.

In vorbestimmtem Abstand zum Umfang der Rolltrommel 2 ist ein starrer, ortsfester Rollklotz 9 vorgesehen. Eine der Rolltrommel 2 zugewandte Gegenrollfläche 10 des Rollklotzes 9 und die Rollfläche 3 der Rolltrommel 2 bilden zusammen einen Rollkanal 11.

Bezogen auf die Förderrichtung 1 stromab ist dem Rollklotz 9 am auslaufseitigen Ende des Rollkanals 11 eine Stegtrommel 12 zugeordnet, die in Richtung des Pfeils 13 um eine Achse 14 rotiert und an ihrem Umfang mit Stegen 15 ausgestattet ist. Zum Eintauchen der Stege 15 in den Rollkanal 11 ist das fingerförmig auslaufende Ende des Rollklotzes 9 mit Einfräsungen 16 versehen.

Bezogen auf die Förderrichtung 1 der Rolltrommel 2 sind dem Rollklotz 9 im Einlaufbereich des Rollkanals 11 umlaufende Stege 17 zugeordnet, die am Umfang eines oder mehrerer senk­ recht zur Zeichenebene hintereinanderliegender Stegräder 18 angeordnet sind, welche in Pfeilrichtung 19 um eine Achse 20 im Bereich des Rollkanals 11 im Gleichlauf mit der Rolltrom­ mel 2 angetrieben werden, d. h. die Drehrichtungen von Stegrädern 18 und Rolltrommel 2 sind entgegengesetzt. Der Antrieb der Stegräder ist so ausgelegt, daß die Umlaufge­ schwindigkeit der Stege 17 halb so groß ist, wie die Um­ fangsgeschwindigkeit der Rolltrommel 2. Aus Fig. 2 ist zu ersehen, daß die Stege 17 die Gegenrollfläche 10 des Roll­ klotzes 9 um ein geringes Maß in den Rollkanal 11 hin über­ ragen. Der Rollklotz 9 ist zum Eingriff der Stege 17 bzw. Stegräder 18 mit entsprechenden Einfräsungen 21 versehen.

Am Beginn des Rollbereiches am Einlauf des Rollkanals 11 werden die Gruppen 6 aus Filterdoppelzigaretten an ihrem Umfang von den Stegen 17 der Stegräder 18 erfaßt, dabei noch einmal fest auf das Verbindungsblättchen 5 gedrückt und bei der weiteren Drehung der Rolltrommel 2 infolge der halben Umlaufgeschwindigkeit der Stege 17 gegenüber der Rollfläche 3 mit einer ersten Teilbeschleunigung aus ihrer Mulde 4 herausgerollt. Sobald der betreffende Steg 17 außer Eingriff mit der Gruppe 6 gelangt, wird diese von der ste­ henden Gegenrollfläche 10 erfaßt und nochmals beschleunigt. Bereits mit dem Beginn des Rollvorganges durch die Einwir­ kung des Steges 17 wickelt sich das Verbindungsblättchen 5 um die Gruppe 6 herum. Während des Durchlaufs durch den Rollkanal 11 rollen die Gruppen 6 mehrmals um ihre eigene Achse und dabei auch durch sie überholende Mulden 4 hindurch. Am Ende des Rollkanals 11 liegen die Gruppen genau wieder in einer Mulde 4. Falls sich beim Anrollen oder während des Rollvorganges eine Verschiebung ergeben haben sollte, wer­ den die Gruppen 6 durch die Stege 15 der Stegtrommel 12 genau auf die Mulden 4 ausgerichtet. Am Ende des Rollkanals 11 werden über den Halteluftsteuerschlitz 8 wieder Saugluft in die Saugluftkanäle 7 der Mulden 4 geleitet und die Grup­ pen bis zur Übergabe an eine nicht dargestellte Abnahme­ trommel in den Mulden gehalten.

Claims (5)

1. Vorrichtung zum Herumwickeln von beleimten Verbindungs­ blättchen um die Stoßstellen von aus stabförmigen Tabakarti­ keln und Filterstopfen oder Mundstücken gebildeten Gruppen, mit einem eine Rollfläche aufweisenden Rollförderer und einer zugeordneten ortsfesten Gegenrollfläche, die zum Umrollen der Gruppen mit den Verbindungsblättchen einen Rollkanal bilden und relativ zueinander bewegbar sind, dadurch gekennzeichnet, daß der ortsfesten Gegenrollfläche (10) vor dem Einlauf der Gruppen (6) aus Tabakartikeln und Filterstopfen in den Roll­ kanal (11) bewegte Stege (17) zugeordnet sind, die unter reibschlüssigem Erfassen der Gruppen der Bewegungsrichtung der Rollfläche (3) des Rollförderers (2) mit geringerer Geschwin­ digkeit folgen.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die konzentrisch zur Rollfläche (3) verlaufende Gegen­ rollfläche (10) Teil eines starren, ortsfesten Rollklotzes (9) ist.

3. Vorrichtung nach Anspruch 1 und/oder 2, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Stege (17) mit einer im wesentlichen der halben Umfangsgeschwindigkeit der Rollfläche (3) entspre­ chenden Umlaufgeschwindigkeit antreibbar sind.

4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Stege (17) am Umfang eines entgegen­ gesetzt zur Drehrichtung (1) des als Rolltrommel ausgebil­ deten Rollförderers (2) antreibbaren Stegrades (18) ange­ ordnet sind.

5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Stegrad (18) in Ausnehmungen (21) des Rollklotzes (9) eintauchend angeordnet ist.