DE3701485A1 - Vorrichtung zum greifen und positionieren von nacheinander angeordneten teilen - Google Patents
Vorrichtung zum greifen und positionieren von nacheinander angeordneten teilenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Posi
tionieren von nacheinander angeordneten Teilen mit Grei
fern, die die zu positionierenden Teile aufnehmen und
freigeben können.
Derartige Vorrichtungen werden beispielsweise zum Positio
nieren und Setzen von Ausbauteilen im Tunnelbau bzw. im
Streckenvortrieb des Untertagebaus verwendet. Daneben
können derartige Vorrichtungen beispielsweise auch im
Vorrichtungsbau etc. eingesetzt werden.
Insbesondere für den Streckenvortrieb bzw. den Untertage
bau sind eine Reihe von Ausbauhilfen bzw. -manipulatoren in
eimer Vielzahl von Ausführungsformen bekannt. Diese teil
weise sehr unterschiedlichen Geräte haben jedoch die
verschiedensten Nachteile, die z.T. auch kombiniert auf
treten:
- - Für das Fortbewegen bzw. Umsetzen der Ausbaugeräte wird anderes mobiles Gerät, beispielsweise eine Teilschnitt maschine, ein Lader oder eine Arbeitsbühne benötigt.
- - Um eine Eigenbeweglichkeit der Ausbaugeräte zu erzielen, müssen sie bislang entweder in Einschienenhängebahnen oder bodeninstallierten Gleisen geführt werden.
- - Bekannte Ausbaugeräte mit aktiver Setzvorrichtung bean spruchen viel Platz in der Strecke und behindern so andere Arbeiten; in der Regel haben sie zudem ein hohes Gewicht.
- - Es müssen verschiedene Ausbaugeräte eingesetzt werden, um einen Streckenbau komplett maschinell unterstützt setzen und montieren zu können; in der Regel werden deshalb nur Kappensegmente gehandhabt.
- - Die Ausbaugeräte haben in der Regel nur wenige Frei heitsgrade, so daß das Einlegen der Ausbausegmente in die Aufnahmevorrichtungen bzw. das Positionieren in der Strecke nur wenig flexibel ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung
zum Positionieren von nacheinander angeordneten Teilen
gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1 derart weiter
zubilden, daß sie bei geringem Platzbedarf die Handhabung
unterschiedlichster Teile erlaubt. Insbesondere soll es
auch unter beengten Raumverhältnissen möglich sein, ohne
Schwierigkeiten neue Teile nachzuführen und flexibel zu
positionieren, ohne die Vorrichtung verfahren und neuan
setzen zu müssen.
Eine erfindungsgemäße Lösung dieser Aufgabe ist mit ihren
Weiterbildungen in den Patentansprüchen gekennzeichnet.
Erfindungsgemäß wird das zuletzt positionierte Teil als
Ausgangspunkt für das nächste zu positionierende Teil
verwendet. Die erfindungsgemäß ausgebildete Vorrichtung
wird dabei rotatorisch von dem einen Teil zum nächsten
umgesetzt. Diese erfindungsgemäße Ausbildung hat nicht nur
den Vorteil, daß bei geringem Platzbedarf eine selbstposi
tionierende Vorrichtung geschaffen wird, sondern es ist
auch ohne weiteres möglich, die erfindungsgemäße Vorrich
tung zu automatisieren oder fernzusteuern (Anspruch 10),
wobei es in jedem Falle von Vorteil ist, die einzelnen
verstellbaren Elemente der Vorrichtung elektrisch, pneuma
tisch oder hydraulisch anzutreiben.
Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen
angegeben.
Je nach Anwendungsfall können drei-, vier-, fünf- oder
sechsachsige Vorrichtungen zur Anwendung kommen (Ansprüche
2, 4, 5, 7). Die Wahl der jeweiligen Ausbildung hängt
dabei vom Einsatzfall und den Umgebungsbedingungen (Posi
tionsgenauigkeit der einzelnen Teile, Untergrund etc) ab.
Insbesondere die verwendete Parallelogrammführung mit
angetriebenen Längs- und Drehachsen hat den Vorteil, eine
hohe mechanische Stabilität mit großer Flexibilität zu
verbinden (Anspruch 4 bzw. 5).
Im Anspruch 12 ist ohne Beschränkung der allgemeinen
Verwendungsmöglichkeiten der erfindungsgemäßen Vorrichtung
eine bevorzugte Anwendung gekennzeichnet.
Die Erfindung wird nachstehend anhand eines Ausführungs
beispiels unter Bezugnahme auf die Zeichnung näher erläu
tert, auf die hinsichtlich der Offenbarung aller im Text
nicht näher beschriebenen Einzelheiten ausdrücklich Bezug
genommen wird. Es zeigen:
Fig. 1 eine Aufsicht auf eine erfindungsgemäße Vorrich
tung
Fig. 2 eine Seitenansicht der in Fig. 1 dargestellten
Vorrichtung und,
Fig. 3 eine Aufsicht auf die in Fig. 1 dargestellte
Vorrichtung in einem anderen Betriebszustand.
Die in den Figuren dargestellte Vorrichtung weist an
beiden Enden Greifer (1) mit Greiferbacken auf, deren Form
dem Umriß der zu positionierenden Teile (8) angepaßt ist.
Bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel sind jeweils zwei
Greifer (1) übereinander angeordnet (Fig. 2). Die in Fig.
1 und 2 auf der linken Seite dargestellten Greifer (1)
sind über ein Drehgelenk (2), dessen Drehachse parallel
zur langen Achse der zu positionierenden Teile (8) ist,
sowie ein sogenanntes Hand-Drehgelenk (3) mit einer Paral
lelogrammführung verbunden, die von Elementen (4), (5),
(6) und (7) gebildet wird, die im folgenden noch näher
beschrieben werden. Die in den Fig. 1 und 2 auf der
rechten Seite dargestellten Greifer (1) sind ebenfalls an
einem "Greifer"-Drehgelenk (2) angelenkt, das direkt mit
der Parallelogrammführung verbunden ist.
Die Parallelogrammführung weist zwei Längselemente (5)
auf, deren Länge getrennt verstellbar ist, und die über
zwei Drehgelenke (4) (auf der linken Seite in Fig. 1) und
zwei Drehgelenke (6) (auf der rechten Seite in Fig. 1) mit
festen Zwischenstücken (7) verbunden sind, an denen das
Greifer-Drehgelenk (2) bzw. das Hand-Drehgelenk (3) ange
bracht ist. Für die Mitführung von Versorgungsleitungen
befindet sich in der Mitte der Vorrichtung eine drehbare
Kupplung 11 für Stromleitungen, Pneumatik-oder Hydraulik
schläuche oder dergleichen. Die Anschlüsse der gerätesei
tigen Kupplungsstücke sind zweimal symmetrisch vorhanden,
so daß sich das äußere Kupplungsstück selbsttätig um je
180° schrittweise vor- oder zurückdrehen kann.
In den Figuren ist die erfindungsgemäße Vorrichtung nur
schematisch dargestellt. Insbesondere ist auf die Darstel
lung von Antriebselementen verzichtet worden. Die in den
Fig. 1 und 2 dargestellte Vorrichtung weist Antriebs
einheiten bzw. Antriebselemente an folgenden Stellen auf:
- - Elemente, die die Greifer (1) öffnen und schließen,
- - Antriebselemente für die beiden Drehgelenke (2),
- - Antriebselement für das Drehgelenk (3),
- - Antriebselemente für die beiden Längselemente (5),
- - Antriebselement für wenigstens ein Drehgelenk (6),
- - Antriebselemente für die Drehung der Kupplung (10).
Als Antriebselemente können beispielsweise folgende An
triebssysteme verwendet werden:
- - Manuelles Führen mit Gewichtsausgleich bzw. mit Kraft unterstützung von vertikalbeweglichen Achselementen (Balancer),
- - manuell betätigte mechanische Antriebe, beispielswei se Kurbelgetriebe, Hebel etc.,
- - pneumatische, hydraulische oder elektrische Antriebe.
Die genannten Antriebe können auch miteinander kombiniert
werden bzw. unterschiedliche Antriebe an den verschiedenen
Stellen eingesetzt werden. Die Verwendung von pneumati
schen, hydraulischen und/oder elektrischen Antrieben hat
jedoch den Vorteil, daß die erfindungsgemäße Vorrichtung
ohne weiteres durch eine Programmsteuerung oder eine
Fernsteuerung bedient werden kann, so daß es beispielswei
se im Untertagebau möglich ist, aus einem bereits ge
schützten Bereich den zu bauenden Bereich zu beaufsichti
gen.
Im folgenden soll die Funktionsweise der erfindungsgemäßen
Vorrichtung unter Bezugnahme auf die Fig. 1 bis 3 näher
erläutert werden.
In der in den Fig. 1 und 2 dargestellten Ausgangsstel
lung ist die erfindungsgemäße Vorrichtung mit den an
beiden Enden vorgesehenen Greifern (1) an zwei bereits
fest montierten Teilen (8), beispielsweise Stahlprofilseg
menten durch Schließen der Greiferbacken positioniert. Der
Funktionszyklus zum Setzen eines neuen Teils 8 ist dann
wie folgt:
- 1. Hintere Greifer (1) öffnen.
- 2. Wegschwenken der geöffneten Greifer (1) vom Teil 8 durch Drehen des vorderen Drehgelenks (2).
- 3. Mit hinterem Drehgelenk (3) den geöffneten Greifer (1) in Bereitstellungsposition bringen (Fig. 3).
- 4. Neues Teil 8 in den geöffneten Greifer (1) einlegen bzw. den Greifer durch entsprechende Betätigungen der verschiedenen Verstellmöglichkeiten aktiv an ein be reitgestelltes Teil 8 anfahren.
- 5. Hinteren Greifer schließen (Fig. 3).
- 6. Profilsegment nach vorne schwenken.
- 7. Unter Zuhilfenahme der verschiedenen Bewegungselemente Teil 8 positionieren und orientieren.
- 8. Neugesetztes Profilsegment durch Verbindungsteile (Bezugszeichen 9 in den Fig. 1 und 2) befestigen.
Der besondere Vorteil bei diesem Funktionsablauf liegt im
Entfallen schwerer körperlicher Tätigkeiten beim ansonsten
langwierigen Positionieren und Ausrichten von Profilseg
menten. Ein Verfahren und Neuansetzen der Vorrichtung ist
nicht erforderlich, da jeder durchgeführte Positioniervor
gang gleichzeitig das Erreichen einer neuen Ausgangsstel
lung bedeutet.
Es ist möglich, mit mehreren Vorrichtungen einen komplet
ten Bau der aus einzelnen Profilsegmenten besteht, vom
letzten gesetzten Bau zu positionieren. Die Zahl der
einzusetzenden Vorrichtungen ist variabel und kann an die
Zahl der Bausegmente angepaßt werden.
Vorstehend ist die Erfindung anhand eines Ausführungsbei
spiels beschrieben worden. Innerhalb des in den Ansprüchen
niedergelegten allgemeinen Erfindungsgedankens sind
selbstverständlich die verschiedensten Modifikationen
möglich:
Das in den Fig. 1 bis 3 dargestellte Ausführungsbei
spiel weist 6 Freiheitsgrade auf. Prinzipiell ist es
jedoch auch möglich, Vorrichtungen mit 3, 4 oder 5 Frei
heitsgraden zu verwenden, indem an die letzte Bewegungs
achse jeweils ein Spezialgreifer angebaut wird.
Als Bewegungsachsen kommen Kombinationen von Linear- als
auch Drehachsen in Frage. In jedem Falle müssen aber die
beiden Achsen, an die die jeweiligen Greifer bzw. Endef
fektoren angeschlossen sind, als Drehgelenke ausgeführt
werden, um den erfindungsgemäßen Grundgedanken - rotatori
sche Umsetzung der Vorrichtung von positionierten Teilen
auf noch zu positionierende Teile - gewährleisten zu
können.
Ferner ist es möglich, die erfindungsgemäße Vorrichtung
mittels einer Steuereinheit zu steuern. Der Einsatz von
Fernsteuerungen oder das Programmieren automatischer
Funktionszyklen erweitert insbesondere im Untertagebau die
Möglichkeiten und bietet die Voraussetzung für ein gesi
chertes Operieren vom bereits geschützten Streckenab
schnitt.
Beim Untertagebau ist es beispielsweise möglich, mit
mehreren erfindungsgemäßen selbstpositionierenden Vorrich
tungen einen kompletten Bau, der aus einzelnen Profilseg
menten besteht, zu positionieren. Die Zahl der einzu
setzenden Vorrichtungen ist dabei variabel und kann der
Anzahl der Bausegmente angepaßt werden.
Selbstverständlich ist die erfindungsgemäße Vorrichtung
jedoch nicht nur auf Einsatzmöglichkeiten im Untertagebau
beschränkt, sondern kann in den vielfältigsten Fällen,
beispielsweise im Vorrichtungsbau zum Einsatz kommen.
In jedem Falle hat die erfindungsgemäße Vorrichtung jedoch
den Vorteil, daß durch den durch sie möglichen Funktions
ablauf schwere körperliche Tätigkeiten beim ansonsten
langwierigen Positionieren und Ausrichten von Profilseg
menten entfallen können. Ein Verfahren und Neuansetzen der
Vorrichtung ist nicht erforderlich, da jeder durchgeführte
Positioniervorgang gleichzeitig das Erreichen einer neuen
Ausgangsstellung bedeutet.
Claims (12)
1. Vorrichtung zum Greifen und Positionieren von nachein
ander angeordneten Teilen (8), mit Greifern (1) für die
Teile, die ein Aufnehmen, Positionieren und Freigeben der
Teile ermöglichen,
dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens ein Verbindungsele
ment (5) vorgesehen ist, an dem zur rotatorischen Um
setzung der Vorrichtung von einem positionierten Teil zum
Ort des nächsten zu positionierenden Teils mindestens zwei
Greifer mittels jeweils eines Drehgelenks (2) um eine zum
Verbindungselement senkrechte Achse um mindestens 180°
schwenkbar angelenkt sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Länge des Verbindungsele
ments (5) verstellbar ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß das Verbindungselement eine
Parallelogrammführung aufweist.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die Länge der beiden Längsele
mente (5) der Parallelogrammführung unterschiedlich ver
stellbar ist, und daß die Greifer (1) an den mit den
Längselementen (5) durch Drehgelenke (4, 6) verbundenen
Querelementen (7) befestigt sind.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens ein Drehgelenk (6)
der Parallelogrammführung mittels eines Antriebs verstell
bar ist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß mehrere Greifer in Richtung
der Schwenkachse des Greifer-Gelenks (2) übereinander
vorgesehen sind.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß der oder die an wenigstens
einer Seite des Verbindungselements vorgesehenen Greifer
um eine zur Achse des Verbindungselements parallele Achse
mittels eines Hand-Drehgelenks (3) schwenkbar sind.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß die einzelnen beweglichen
Elemente pneumatisch, hydraulisch und/oder elektrisch
betätigbar sind.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, daß an dem Verbindungselement eine
drehbare Kupplung (11) für Versorgungsleitungen, Steuer
leitungen usw. vorgesehen ist.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, daß eine elektronische Steuerung
die einzelnen Bewegungen steuert.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, daß die Form der Greiferbacken
dem Umriß der handzuhabenden Teile angepaßt ist.
12. Verwendung einer Vorrichtung nach einem der Ansprüche
1 bis 11 zum Positionieren und Setzen von Ausbauteilen im
Tunnelbau bzw. im Streckenvortrieb des Untertagebaus.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19873701485 DE3701485C2 (de) | 1987-01-20 | 1987-01-20 | Verfahren zum Positionieren beim Setzen von nacheinander angeordneten Ausbauteilen und Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens |
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Publications (2)
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DE3701485A1 true DE3701485A1 (de) | 1988-07-28 |
DE3701485C2 DE3701485C2 (de) | 1994-01-13 |
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DE19873701485 Expired - Fee Related DE3701485C2 (de) | 1987-01-20 | 1987-01-20 | Verfahren zum Positionieren beim Setzen von nacheinander angeordneten Ausbauteilen und Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens |
Country Status (1)
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DE (1) | DE3701485C2 (de) |
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Ipc: E21D 11/40 |
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Owner name: RAG AG, 45128 ESSEN, DE |
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