DE3700356A1 - Magnetventil zur steuerung von fluessigkeitsmengen - Google Patents
Magnetventil zur steuerung von fluessigkeitsmengenInfo
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Description
Die Erfindung geht aus von einem Magnetventil zur
Steuerung von Flüssigkeitsmengen, insbesondere von
Einspritzanlagen nach der Gattung des Hauptanspruchs.
Derartige Magnetventile sind entsprechend ihrem Einsatz
zweck konstruiert. So weisen derartige mit einem
Steuerschieber arbeitende und direkt betätigte Magnet
ventile für niedere Drücke einen geringeren Abstand
auf zwischen der am Steuerschieber vorgesehenen Quer
nut und den in die den Steuerschieber aufnehmende
Bohrung mündenden Steuernuten der Flüssigkeitsleitung
als dieses bei höheren abzusperrenden Drücken erforder
lich ist. Der Grund dafür liegt in dem Durchlecken
von Flüssigkeit zwischen Steuerschieber und Gehäuse
bohrung, was bei Flüssigkeitssystemen, die sehr genau
arbeiten müssen, wie beispielsweise Kraftstoffein
spritzanlagen, erhebliche Nachteile haben kann. Ein
längerer Hub verlangt entsprechend eine längere Ansprech-
oder auch Abfallzeit für die Zurücklegung dieses
verhältnismäßig großen Weges, wobei diese Zeit bei
hohen Drücken noch durch zusätzliche Reibungsfaktoren,
die unter Umständen auch kräftigere Rückstellfedern
erfordern, verlängert wird. Bei niederen Drücken
und kleinen Wegen kann hingegen sehr schnell geschaltet
werden, trotz aufgrund der niederen Drücke geringen
Leckagefehlern. Besonders beim Einsatz innerhalb
von Kraftstoffeinspritzanlagen werden an ein Magnet
ventil einerseits hohe Forderungen an die Schaltge
schwindigkeit und damit Kraftstoffzumeßpräzision
gestellt und andererseits müssen in manchen Steuer
situationen außerordentlich hohe Drücke, nämlich
bis zu 1000 bar vom Magnetventil beherrscht werden.
Da ein Magnetventil entsprechend den Höchstforderungen
ausgelegt sein muß, das heißt bei kurzen Schaltzeiten
und hohen Drücken bei ausreichender Dichtheit ent
sprechend große Magnete braucht, sind solche für
sehr unterschiedliche Drücke einsetzbare Magnetventile
räumlich verhältnismäßig groß, entsprechend teuer
und weisen einen hohen Stromverbrauch auf. Dieser
Nachteil wirkt sich besonders bei Einspritzanlagen
nachteilig aus, wo ohnehin verhältnismäßig wenig
Platz im Bereich der Brennkraftmaschine zur Verfügung
steht.
Das erfindungsgemäße Magnetventil mit den kennzeichnenden
Merkmalen des Hauptanspruchs hat demgegenüber den
Vorteil, daß man nur dann die erhöhte Dichtheit
mit den verhältnismäßig langen Stellhüben des Steuer
schiebers einsetzt, wenn das Ventil tatsächlich hohen
Drücken ausgesetzt ist. Für die übrigen Megensteuervor
gänge bei niederen Drücken wird nur die erste Sperr
stellung des Steuerschiebers geschaltet, so daß ent
sprechend schnelle und präzise Mengensteuerungen
möglich sind. Auf diese Weise kann beispielsweise
beim Einsatz in einer Kraftstoffeinspritzanlage über
die erste Sperrstellung während des Saughubs des
Pumpenkolbens die Kraftstoffzumessung gesteuert werden
und es könnte während des Druckhubs des Pumpenkolbens
die zweite Sperrstellung eingefahren werden.
Nach einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung
arbeitet der Magnet mit zwei Spulen, so daß beispiels
weise für die erste Sperrstellung nur eine Spule
hingegen für die zweite Sperrstellung beide Spulen
eingeschaltet werden. Hierdurch wird vorteilhafterweise
elektrische Energie gespart, da jeweils nur die Spule
erregt wird, die tatsächlich erforderlich ist. Hierbei
ist es denkbar, daß die beiden Spulen parallel oder
alternativ geschaltet sind, so daß endgültig für
die beiden Schaltstellungen eine unterschiedlich
starke oder einen unterschiedlichen Hub bewirkende
Kraft am Anker angreift.
Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung wird
die Hochdruckstellung des Steuerschiebers durch weiteres
Verschieben in Sperrichtung, nämlich aus der ersten
Sperrstellung in die zweite Sperrstellung erreicht.
Hierdurch muß nur für die Hochdruckeinspritzung der
Steuerschieber in Sperrichtung gleichsinnig verschoben
werden, um den erforderlichen größeren Abstand zwischen
der Quernut und den Steuernuten zu erhalten. Dies
ist besonders dann interessant, wenn nur ein kurzfristiges
Umschalten auf Hochdruckstellung erforderlich ist,
so daß man nach Zurückschalten wieder sehr schnell
aus der ersten Sperrstellung in die Öffnungsstellung
fahren kann.
Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung sind
zwei Rückstellfedern vorhanden, von denen eine erste Feder
(23) stets am Steuerschieber (18) angreift und eine zweite
Feder (29) bei der Verstellung des Steuerschiebers (18)
zwischen der ersten und der zweiten Sperrstellung, wobei
die zweite Feder (29) an einem axial verschiebbaren Anschlag
(31) angreift, an dem der Steuerschieber (18) zur Bestimmung
der ersten Sperrstellung anliegt und der beim Weg in
die zweite Sperrstellung vom Steuerschieber (18) mitge
nommen wird.
Weitere Vorteile und vorteilhafte Ausgestaltungen
der Erfindung sind der nachfolgenden Beschreibung,
der Zeichnung und den Ansprüchen entnehmbar.
Ein Ausführungsbeispiel des Gegenstandes der Erfindung
ist in der Zeichnung dargestellt und im folgenden
näher beschrieben. Es zeigen
Fig. 1 eine mit einem
erfindungsgemäßen Magnetventil ausgestattete Kraftstoff
einspritzanlage in sehr vereinfachter Darstellung,
Fig. 2 einen Ausschnitt aus dem Magnetventil nach
Fig. 1 in erster Sperrstellung und
Fig. 3 einen ent
sprechenden Ausschnitt in zweiter Sperrstellung.
In der in Fig. 1 stark vereinfacht dargestellten
Kraftstoffeinspritzanlage wird eine Pumpedüse 1 von
einer Förderpumpe 2 aus einem Kraftstoffbehälter
3 her mit Kraftstoff versorgt, wobei in der Kraftstoff
leitung 4 ein erfindungsgemäßes Magnetventil 5 ange
ordnet ist.
In der Pumpedüse 1 wird ein Pumpenkolben 6 über einen
Nocken 7 entgegen der Kraft einer Feder 8 angetrieben
und begrenzt einen Pumpenarbeitsraum 9. In diesen
Pumpenarbeitsraum 9 mündet die Kraftstoffleitung
4 und es zweigt von diesem Pumpenarbeitsraum 9 eine
Hochdruckleitung 11 ab, die zu einem Druckraum 12
einer Einspritzdüse führt, mit einer Ventilnadel
13, welche durch eine Schließfeder 14 belastet ist.
Während des durch die Form des Nockens 7 bestimmten
Saughubs des Pumpenkolbens 6 strömt über die Kraftstoff
leitung 4 und solange das Magnetventil 5 offen ist
Kraftstoff in den Pumpenarbeitsraum 9. Während des
sich anschließenden Druckhubs wird dann der Kraftstoff
aus dem Pumpenarbeitsraum 9 und solange das Magnetventil
5 geschlossen ist, über die Druckleitung 11 in den
Druckraum 12 gefördert und von diesem über Spritz
öffnungen 15 in den Brennraum des Motors, nachdem
die Ventilnadel 13 entgegen der Kraft der Schließfeder
14 von ihrem Sitz abgehoben hat.
Während des Saughubs des Pumpenkolbens 6 kann der
Druck im Pumpenarbeitsraum 9 maximal den Förderdruck
der Förderpumpe 2 erreichen - es herrscht also Nieder
druck - während beim Druckhub des Pumpenkolbens 6
außerordentlich hohe Drücke im Pumpenarbeitsraum
9 entstehen können, die durch verschiedene Komponente
erzielt werden, z.B. dem Ventilnadelöffnungsdruck
im Druckraum 12, der durch die Spritzöffnungen 15
pro Zeiteinheit zu fördernden Kraftstoffmenge usw.
In der Kraftstoffleitung 4 herrschen somit sehr unter
schiedliche Drücke, die sich unmittelbar auf das
Magnetventil 5 übertragen.
Das Magnetventil 5 weist ein Ventilgehäuse 16 auf
mit einer Steuerbohrung 17, in der ein Steuerschieber
18 arbeitet. Im Ventilgehäuse 16 verlaufen zwei Ab
schnitte 19 der Kraftstoffleitung 4, die über Steuer
nuten 21 in die Steuerbohrung 17 münden. Diese Steuer
nuten 21 wirken mit einer Ringnut 22 des Steuerschiebers
18 zusammen, so daß je nach Hublage des Steuerschiebers
18 die Ringnut 22 in Überdeckung mit den Steuernuten
21 steht oder mehr oder weniger von diesen entfernt
ist. In der in Fig. 1 dargestellten Lage besteht
eine volle Überdeckung der Nuten, so daß der Kraftstoff
von der Förderpumpe 2 durch die Kraftstoffleitung
4 die Steuernuten 21 und die Ringnut 22 zur Pumpedüse
1 strömen kann.
Diese in Fig. 1 dargestellte Ausgangslage des Steuer
schiebers 18 wird durch eine erste Rückstellfeder
23 erzielt, die sich einerseits an einem Bund 24
des Steuerschiebers 18 und andererseits an einer
Auflagefläche 25 des Ventilgehäuses 16 abstützt.
Die Ausgangslage des Steuerschiebers 18 wird durch
ein Magnetgehäuse 26 bestimmt, indem zwei Magnet
spulen 27 koaxial zu einem Anker 28 angeordnet sind,
der in den Magnetspulen 27 axial verschiebbar mit
dem Steuerschieber 18 verbunden ist. Außerdem stützt
sich an der Auflagefläche 25 eine zweite Rückstell
feder 29 ab, die sich andererseits an einem axial
verschiebbaren Ring 31 abstützt, der wiederum in
der in Fig. 1 dargestellten Ausgangslage an einer
Schulter 32 des Ventilgehäuse 16 anliegt und außerdem
mit dem Bund 24 so zusammenwirkt, daß dieser Bund
24 nach Verschieben des Steuerschiebers 18 nach Zurück
legung eines ersten Hubes auf den Ring 31 stößt und
diesen für einen weiteren zweiten Hub mitnimmt, so
daß bei dem ersten Hub nur die erste Rückstellfeder
23 auf den Steuerschieber 18 wirkt, während bei dem
zweiten Hub dann noch über den Ring 31 die zweite
Rückstellfeder 29 zugeschaltet ist.
Während in Fig. 1 die Ausgangsstellung des Steuerschiebers
18 dargestellt ist, sind in den Fig. 2 und 3 jeweils
eine erste und eine zweite Sperrstellung des Steuer
schiebers 18 gezeigt. Während bei der ersten in Fig.
2 dargestellten Sperrstellung die Ringnut 22 von
den Steuernuten 21 gerade soweit getrennt ist, daß
ein Durchfluß verhindert wird, hat bei der zweiten
in Fig. 3 dargestellten Sperrstellung der Steuerschieber
18 einen weiteren Weg zurückgelegt, wodurch ein Durch
lecken von Kraftstoff von der einen Steuernut 21
zur anderen weitgehend verhindert wird. In der ersten
Sperrstellung ist nur die Rückstellfeder 23 zusammenge
preßt, hingegen in der zweiten Sperrstellung auch
die Rückstellfeder 29.
Erfindungsgemäß kann mit dem Magnetventil 5 durch
Erregen nur einer der Magnetspulen 27 die Kraftstoff
leitung 4 gesperrt werden, beispielsweise um die
Kraftstoffzumessung zum Pumpenarbeitsraum 9 zu steuern.
Sobald dann im Pumpenarbeitsraum 9 Hochdruck herrscht,
wird durch Zuschalten der zweiten Magnetspule 27
der Steuerschieber 18 in die in Fig. 3 gezeigte
Stellung verschoben, so daß eine verbesserte Dichtheit
für die Sperrung der Kraftstoffleitung 4 gegeben
ist. Da die Rückstellfedern 23 und 29 den Magnetkräften
der beiden Magnetspulen 27 in Verbindung mit dem
Anker 28 entsprechen, kann natürlich auch während
eines im Pumpenarbeitsraum herrschenden Hochdruckes
ein Schaltvorgang in Aufsteuerstellung des Magnetventils
5 stattfinden, was beispielsweise zur Beendigung
der Einspritzung gewünscht sein kann.
Alle in der Beschreibung, den nachfolgenden Ansprüchen
und der Zeichnung dargestellten Merkmale können
sowohl einzeln als auch in beliebiger Kombination
miteinander erfindungswesentlich sein.
- Bezugszahlenliste:
1 Pumpendüse
2 Förderpumpe
3 Kraftstoffbehälter
4 Kraftstoffleitung
5 Magnetventil
6 Pumpenkolben
7 Antriebsnocken
8 Feder
9 Pumpenarbeitsraum
10 -
11 Druckleitung
12 Druckraum
13 Ventilnadel
14 Schließfeder
15 Spritzöffnungen
16 Ventilgehäuse
17 Steuerbohrung
18 Steuerschieber
19 Abschnitt von 4
20 -
21 Steuernuten
22 Quernut oder Querbohrung
23 erste Rückstellfeder
24 Bund an 18
25 Auflagefläche
26 Magnetgehäuse
27 Magnetspulen
28 Anker
29 zweite Rückstellfeder
30 -
31 Ring
32 Schulter
Claims (5)
1. Magnetventil zur Steuerung von Flüssigkeits
mengen insbesondere für Einspritzanlagen,
mit Anordnung des Magnetventils (5) in einer von
einem Niederdruckraum zu einem abwechselnd unter
niederem und hohem Druck stehenden Raum (9)
führenden Flüssigkeitsleitung (4)
mit einem durch einen Elektromagneten (26, 27)
betätigten Steuerschieber (18), der eine Quer
nut (22) oder Querbohrung aufweist, die mit einer
im Ventilgehäuse (16) vorhandenen Steuernut (21)
oder Steuerbohrungen der Flüssigkeitsleitung (4,
19) zusammenwirkt,
so daß in einer durch den Magneten (26, 27) und
eine Rückstellfeder (23) bestimmten Stellung des
Steuerschiebers (18) durch Trennung der Quernut
(22) oder Querbohrung von der Steuernut (21) bzw.
den Steuerbohrungen die Flüssigkeitsleitung (4,
19) gesperrt ist und in einer anderen Stellung
für den Durchfluß die Quernut (22) oder
Querbohrung in Überdeckung mit der Steuernut (21)
bzw. den Steuerbohrungen steht,
dadurch gekennzeichnet, daß der Elektromagnet
(26, 27, 28) zwei schaltbare Magnetkräfte
aufweist für entsprechend drei Schaltstellungen
des Steuerschiebers (18), nämlich einer Durch
flußstellung (Fig. 1), einer ersten Sperrstellung
(Fig. 2) und einer zweiten Sperrstellung (Fig. 3)
für Hochdruck, in der der Abstand zwischen der
Quernut (22) oder Querbohrung und der Steuernut
(21) bzw. Steuerbohrung gegenüber der ersten
Sperrstellung vergrößert ist.
2. Magnetventil nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Magnet (27, 28) mit zwei
Magnetspulen (27) arbeitet.
3. Magnetventil nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die zweite Sperrstellung oder
Hochdruckstellung des Steuerschiebers (18) durch
weiteres Verschieben des Steuerschiebers (18) in
Sperrichtung erzielbar ist.
4. Magnetventil nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß zwei Rückstellfedern
(23, 29) vorhanden sind, von denen eine erste
Feder (23) stets am Steuerschieber (18) angreift
und eine zweite Feder (29) bei der Verstellung
des Steuerschiebers (18) zwischen der ersten und
der zweiten Sperrstellung.
5. Magnetventil nach Anspruch 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß die zweite Feder (29) an einem
axial verschiebbaren Anschlag (31) angreift, an
dem der Steuerschieber (18) zur Bestimmung der
ersten Sperrstellung anliegt und der beim Weg in
die zweite Sperrstellung vom Steuerschieber (18)
mitgenommen wird.
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