DE369222C - Verfahren zur Erzeugung naturfarbiger Lichtwirkungen, insbesondere auf Theaterbuehnen - Google Patents
Verfahren zur Erzeugung naturfarbiger Lichtwirkungen, insbesondere auf TheaterbuehnenInfo
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- H05B39/04—Controlling
- H05B39/041—Controlling the light-intensity of the source
- H05B39/044—Controlling the light-intensity of the source continuously
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- Y02—TECHNOLOGIES OR APPLICATIONS FOR MITIGATION OR ADAPTATION AGAINST CLIMATE CHANGE
- Y02B—CLIMATE CHANGE MITIGATION TECHNOLOGIES RELATED TO BUILDINGS, e.g. HOUSING, HOUSE APPLIANCES OR RELATED END-USER APPLICATIONS
- Y02B20/00—Energy efficient lighting technologies, e.g. halogen lamps or gas discharge lamps
Landscapes
- Non-Portable Lighting Devices Or Systems Thereof (AREA)
Description
In der Natur zerlegt sich das weiße Licht in Anpassung an Raumform, Körperfarben,
atmosphärische Verhältnisse und andere Umstände in seine unendlich vielstufigen farbigen
Bestandteile, und unserer Wahrnehmung bieten sich, bewußt oder, unbewußt, diese farbigen
Lichtbestandteile in mannigfachsten Kombinationen und komplementären Gegensätzlichkeiten,
woraus sich für uns das Erlebnis der Räumlichkeit und Körperlichkeit usw. ergibt.
Die bisherigen Verfahren zur künstlichen Erzeugung der gleichen Lichtwirkungen, insbesondere
auf Theaterbühnen, erreichen das - Vorbild der Natur nur in ganz unvollkommener
Weise. "Das geschulte farbentüchtige Auge des Malers, der Freilichtstudien nach
der Natur macht, beobachtet ebenso wie der Physiker beim Experimentieren im optischen
Laboratorium das Auftreten der komplemen-
tären Farbentöne, d. h. jedem Farbton. im
Lichte ist der entsprechende komplementäre Farbton im Schatten beigesellt. Die beiden
Farbtöne erweisen sich als Spaltung der weißen Lichteinheit; ihre Vereinigung ergibt
immer wieder die weiße Gesamtharmonie.
Von dieser — dem Künstler und dem Wissenschaftler bewußten — Erkenntnis der
harmonischen Auswirkung des Lichtes in der
Natur hat die Theaterbühne - bislang keinen
Nutzen gezogen, sehr zum Nachteil der künstlerischen Gestaltung des Bühnenraumes.
Die elektrische Beleuchtungstechnik der neueren Zeit gibt jedoch die Möglichkeit, an
Stelle bisheriger Willkür gesetzmäßige Ordnung in die Bühnenbeleuchtung zu bringen
und so dem künstlerischen Ausdruck neue Wege zu eröffnen. An Stelle des aus der alten
Kulissenbühne übernommenen, nur elektrifizierten Systems von Soffiten- und Rampenlichtern·,
das idem räumlich gestaltendenPrinzip der modernen Dekoration nicht mehr genügt,
an Stelle des verzerrenden, unkünstlerischen Effektes der Scheinwerfer soll eine aus der ·
Beobachtung des Naturvorganges gesetzmäßig aufgebaute, vereinfachte Bühnenbeleuchtung
treten.
Gemäß der Erfindung werden hierzu mindestens zwei Sätze farbiger Lichtquellen benutzt,
wobei jeder Satz aus einem Dreiklang besteht, nämlich aus drei sich zu weiß ergänzenden
Farben, und wobei jede Farbe des einen Satzes die Komplementär farbe zu einer
Farbe des anderen Satzes ist und gleichzeitig zwangläufig mit dieser in der Leuchtintensität
verändert wird.
Denkt man sich das .weiße Sonnenlicht mit
Hilfe von JSFicolschen Prismen, die die 'Komplementärfarben
in Gegenüberstellung in Erscheinung treten lassen, in Farbstufen zerlegt
und diese Farbstufen in einem Kreise angeordnet, wie Abb. 1 sehematiseh wiedergibt, so
wären diese Sätze farbiger Lichtquellen z. B. in der Weise auszuwählen, daß . der eine
Satz aus den Farben«, b und c besteht, die
auf Radien mit 1200 Winkelzwischenraum liegen. Man kann z.B. von einer Farbe α
ausgehen, die der hellsten Farbe des Sonnenspektrums,
dem hellsten Grün, entspricht. Die
Farbe b ist dann ein dunkles Gelb und die Farbe e ein dunkles Blau, und die Farben liegen
auf den Ecken eines in den Farbenkreis einbeschriebenen gleichseitigen Dreiecks. Die
Farben des zweiten Satzes sollen die Komplementärfarben zu den vorerwähnten Farben a,
b, c sein; es kommen also in Betracht: die Farbe d, die der Farbe α diametral gegenüberliegt,
die Farbe e als Gegenfarbe der Farbe b
ίο und die Farbe f als komplementär zur Farbe c.
Die drei Farben d, e, f liegen wieder auf den Ecken eines gleichseitigen Dreiecks. Das Beleuchtungsverfahren
wird dann in der Weise durchgeführt, daß die Komplementärfarben a-dj b-e, c-f paarweise gleichzeitig in ihrer
Leuchtstärke verändert werden. Auf die Bühne angewendet kann z. B. das in den Bühnenraum
geworfene Licht mit Hilfe des Beleuchtungssatzes
a-ib-c erzeugt wenden, während
die Deckenbeleuchtung oder die Raumhüllenbeleuchtung, 'z.B. unter Verwendung,
einer durchscheinenden Raumhülle, mit Hilfe des Komplementärsatzes d-e-f bewirkt wird.
Wird dann der Farbensatz α des ersten Beleuchtungskomplexes
geschwächt oder verstärkt, so wird zwangläufig auch der Farben-•
satz d des zweiten Beleuchtungskomplexes jeweils gleichsinnig verändert, wodurch der
naturgesetzliche Vorgang im Freilichtraume hier mit künstlichen Mitteln wiedergegeben
wird; in den Schatten eines Körpers, der in den Strahlen des Satzes a-b-c steht, wird aus
dem Satze d-e-f der komplementäre Farbton hineingeworfen. Um noch weitere Möglichkeiten
in dieser Hinsicht zu haben, kann der eine Beleuchtungskomplex a-b-c gegenüber
dem zweiten d-e-f und umgekehrt für sich in der Leuchtintensität veränderlich sein.
In Abb. 2 der Zeichnung ist ein Schaltungsschema für eine elektrische Beleuchtungseinrichtung
zur Durchführung dieses Beleuchtungsverfahrens wiedergegeben. Die Beleuchtungssätze
a-b-c und d-e-f sind als Dreiecke dargestellt, entsprechend dem Schema der
Abb. i. Die Dreieckseiten sind dabei als starke bzw. gestrichelte Linien zur Unterscheidung
gegenüber den schematischen Leitungslinien wiedergegeben. Die in ihrer Farbwirkung
komplementären Beleuchtungskörper α und d liegen parallel am Netz, und zwar je an einem
Regelwiderstand g1 bzw. g2, die durch mechanische
Kupplung ihrer Schalthebel gleichzeitig verändert werden können. In der gleichen
Weise sind die Beleuchtungskörper b und e über die Einzelwiderstände h1 und W, und die
Beleuchtungskörper c und / über die Widerstände i1 und iz parallel ans Netz geschaltet,
wobei wieder eine gleichzeitige Veränderlichkeit der Widerstände h1 und h2 bzw. i1 und i2
möglich ist. Um die Leuchtintensität jedes Gesamtsatzes a-b-c bzw. d-e-f für sich verändern
zu können, ist vor jedem Satz je ein Regelwiderstand k bzw. I eingeschaltet.
Diese einfachste Form eines Doppelbeleuchtungssatzes kann vervielfältigt werden, ins- 6g
besondere durch Hinzufügung eines zweiten Doppelsatzes, der sich aus Farben zusammensetzt,
die gegenüber den erwähnten Farben im Farbenkreis um 900 verschoben liegen. Ausgangsfarbe
für diesen zweiten Doppelsatz wäre z. B. die Farbe, die im Farbenkreis der Abb. 1
bei dem mit 900 bezeichneten Punkt liegt. Die übrigen fünf zugehörigen Farben sind durch
diese Festlegung ohne weiteres gegeben und durch Einzeichnung der gleichseitigen Dreiecke
in der oben erläuterten Art zu bestimmen. Mit einer solchen mehrsätzigen Beleuchtungseinrichtung
ließen sich naturgemäß, noch viel differenziertere Wirkungen, die dem Naturvorbild
noch näher kämen, erzielen.
Claims (4)
1. Verfahren zur Erzeugung naturfarbiger Lichtwirkungen, insbesondere auf
Theaterbühnen, dadurch gekennzeichnet, daß die Beleuchtung der Raumbegrenzung bzw. des Rauminhalts mit mindestens zwei '
Satz farbiger Lichtquellen erfolgt, wobei jeder Farbensatz sich zu weiß ergänzt und
jede Farbe des einen Satzes die Komplementärfarbe zu einer Farbe des anderen Beleuchtungssatzes ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die in Beziehung der
Komplementärfarben zueinander stehenden Lichtquellen der Beleuchtungssätze gleichzeitig zAvangläufig in ihrer Lichtstärke
verändert werden.'
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Lichtintensität
des einen Farbensatzes unabhängig von dem anderen verändert wird.
4. Elektrische Schaltanordnung zur Ausführung des Verfahrens nach Anspruch 1
bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die in Beziehung von Komplementärfarben zueinander
stehenden Lichtquellen der Sätze parallel zueinander an gemeinsam zu regelnden Widerständen liegen und daß
anderseits vor jedem Gesamtsatz ein regelbarer Widerstand angeordnet ist.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEG53146D DE369222C (de) | 1921-02-20 | 1921-02-20 | Verfahren zur Erzeugung naturfarbiger Lichtwirkungen, insbesondere auf Theaterbuehnen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEG53146D DE369222C (de) | 1921-02-20 | 1921-02-20 | Verfahren zur Erzeugung naturfarbiger Lichtwirkungen, insbesondere auf Theaterbuehnen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE369222C true DE369222C (de) | 1923-02-16 |
Family
ID=7130465
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEG53146D Expired DE369222C (de) | 1921-02-20 | 1921-02-20 | Verfahren zur Erzeugung naturfarbiger Lichtwirkungen, insbesondere auf Theaterbuehnen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE369222C (de) |
-
1921
- 1921-02-20 DE DEG53146D patent/DE369222C/de not_active Expired
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