Die Erfindung bezieht sich auf ein Gerät zum Auftragen eines Kleb
stoff-Filmes auf ein Substrat, mit einem Gehäuse, in dem eine
Vorratsspule für ein mit einem Klebstoff-Film beschichtetes Trägerband,
eine Aufwickelhapsel zur Aufnahme des vom Klebstoff-Film getrennten
Trägerbandes, eine Bandleiteinrichtung und eine das Trägerband
umlenkende, elastisch ausfederbare Auftrageinrichtung vorgesehen sind,
die aus dem Gehäuse herausragt und die mit Klebstoff-Film beschichtete
Seite des Trägerbandes dem Substrat darbietet, wobei zwischen
Vorratsspule und Aufwickelhapsel eine mit einer Rutschkupplung ver
sehene Antriebsverbindung vorgesehen ist, die beim Antrieb der
Vorratsspule durch Abziehen des Trägerbandes die Aufwickelhapsel mit
einer solchen Drehzahl antreibt, daß das Trägerband stets gespannt
bleibt.
Bei einem solchen bekannten Gerät sind in einer Ebene
nebeneinanderliegend in einem Gehäuse, das vom Benutzer geöffnet
werden kann, ähnlich wie bei einem Tonbandgerät eine Vorratsspule und
eine Aufwickeleinrichtung angebracht. Zum Auswechseln der Vorratsspule
wird das Gehäuse geöffnet, sodann die (leere) Vorratsspule und die
(volle) Aufwickelhapsel zusammen mit dem zwischen ihnen verlaufenden
Trägerband entnommen, wobei die Bandführung des Trägerbandes aus der
Bandleiteinrichtung, die ebenfalls in dem geöffneten Gehäuse zugänglich
ist, vom Benutzer entnommen werden muß. Anschließend wird eine neue
Vorratsspule und eine neue Aufwickelhapsel eingelegt, wobei das freie
Ende des Trägerbandes bereits an der Aufwickelhapsel befestigt ist. Zum
Einlegen ist es allerdings erforderlich, zunächst eine entsprechende Länge
des mit dem Klebstoff-Film versehenen Trägerbandes von der
Vorratsspule abzuziehen, um diese Bandlänge in die Bandleiteinrichtung
einlegen zu können, damit anschließend nach dem Verschließen des
Gehäuses das Gerät einsatzbereit ist.
Das Auswechseln bzw. Einlegen einer neuen gefüllten Vorratspule bzw.
einer neuen Aufwickelhapsel erfordert vom Benutzer durchaus eine
gewisse Geschicklichkeit, wobei stets auch die Gefahr eines
unerwünschtes Verschmutzens der Hände durch den Klebstoff-Film
besteht.
Ausgehend hiervon liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein solches
gattungsgemäßes Gerät derart zu verbessern, daß das gesamte Nachfüll
handling vereinfacht wird und dadurch das Anheften oder Einsetzen des
Vorlaufbandes auf eine Aufwickelhaspel bzw. um die Bandleiteinrichtung
herum entfallen kann.
Erfindungsgemäß wird dies dadurch erreicht, daß Vorratsspule und
Aufwickelhapsel sowie Auftrageinrichtung und Bandleiteinrichtung in
einer Wechselkassette aufgenommen sind, die, besonders bevorzugt, auch
noch eine Rücklaufsperre enthält.
In vorteilhafter Weiterentwicklung des erfindungsgemäßen Gerätes ist die
Antriebsverbindung im Gehäuse mit einem Antriebs- und einem
Abtriebs-Mitnehmerstift für das Aufstecken der Aufwickelhapsel bzw. der
Vorratsspule versehen.
Durch die Maßnahmen nach der Erfindung wird erreicht, daß ähnlich
einer Farbbandkassette in einfacher Weise das gesamte Nachfüllhandling
durch einen Kassettenwechsel bewerkstelligt werden kann, das Anheften
oder Einsetzen des Vorlaufbandes an der Aufwickelhapsel bzw. in die
Bandleiteinrichtung vollständig entfällt und überdies auch noch die
Antriebsverbindung mit der integrierten Rutschkupplung nicht mehr ver
kapselt zu sein braucht, da eine Verschmutzungsgefahr insoweit nicht
mehr gegeben ist, während eine geringe Verschmutzung des Kassetten
inneren akzeptiert werden kann, da Versuche ergeben haben, daß der
Durchlauf nur eines Bandes (mit dem dabei begrenzten Anfall möglicher
Klebstoffpartikel) bewältigt wird, auch weil sich keine Funktionsteile im
Inneren der Kassette befinden.
Die Wechselkassette enthält dabei eine volle Vorratsspule, deren
Vorlaufband bereits an der Leerspule befestigt ist, wobei beide
Spulenkerne bevorzugt profilierte Aufnahmebohrungen aufweisen, die in
ihrer Kontur auf die An- und Abtriebs-Mitnehmerstifte des verbliebenen
Getriebes abgestimmt sind, so daß ein leichtes Aufsetzen der Kassette
auf die dort vorliegenden Mitnehmerstifte beim Kassettenwechsel
möglich ist. Für die Kassettenabdeckung ist dabei vorzugsweise ein Sicht
fenster, das entsprechend einem Schauloch in der Gehäusehaube
vorgesehen ist, angebracht, damit jederzeit von außen her der
Ladezustand der Aufwickelspule erkannt werden kann.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnung im Prinzip
beispielshalber noch näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 ein erfindungsgemäßes Gerät zum Auftragen der Klebstoffschicht
in Betrieb, sowie
Fig. 2 das Gerät aus Fig. 1, jedoch mit aufgeklapptem Gehäuse und
eingelegter Wechselkassette.
In Fig. 1 ist ein Substrat 1 gezeigt, das bereits teilweise mit einer
Klebstoffschicht 19 versehen ist. Das Gerät zum Auftragen der Klebstoff
schicht weist ein Gehäuse 2 auf, das in der Ansicht der Fig. 1 etwa die
Form eines spitzwinkligen Dreiecks hat. Die Dicke des Gerätes beträgt
etwa 1,5 bis 2,5, vorzugsweise aber 2 cm und es kann in der Hand des
Benutzers wie ein Faustkeil gehalten werden, wobei zur Auflage des
Zeigefingers eine höckerförmige Fingerauflage 14 dient.
Zum Auftragen der Klebstoffschicht 19 wird das Gerät mit seinem
Gehäuse 2 gegen das Substrat 1 gedrückt (vgl. Fig. 1), so daß das über
eine Auftragleiste 6 geführte Klebstoffträgerband 4 gegen das Substrat 1
gepreßt wird und dort anhaftet. In diesem Zustand des Auftragbetriebes
werden gabelförmig zu beiden Seiten der Auftragleiste 6 angeordnete
Gleitkufen 13 (von denen in Fig. 1 nur eine zu erkennen ist) vom Substrat
1 abgehoben. Zum Abheben der Gleitkufen 13 dient ein mit der Auftrags
leiste 6 verbundener Nocken 16, der in eine entsprechende Steuerkufe 15
(vgl. Fig. 2) der Gleitkufe 13 eingreift. Dadurch, daß die
Auftrageinrichtung 6 in einer Ecke mit spitzem Winkel angeordnet ist,
kann mit dem Gerät auch an verhältnismäßig schwer zugänglichen
Stellen, wie z. B. im Inneren eines Behälters, punktgenau gearbeitet
werden.
Fig. 2 zeigt das Gerät aus Fig. 1 mit aufgeklapptem Gehäuse 2. Durch
das Wegklappen des Gehäuses 2 wird eine Grundplatte 12 sichtbar, auf
der eine Wechselkassette 8 angebracht ist. Im Inneren der
Wechselkassette 8 ist eine Vorratsspule und eine Aufwickelhapsel
aufgenommen, die bei der Darstellung nach Fig. 2 nur in ihrer jeweiligen
Mittelöffnung mit dem Bezugszeichen 3 bzw. 5 versehen sind. Ferner sind
in der Wechselkassette 8 (nicht dargestellt) geeignete
Bandleiteinrichtungen für die Leitung des Trägerbandes 4 von der
Vorratsspule 3 über die Auftragleiste 6 zurück zur Aufwickelhapsel 5
enthalten.
Darüber hinaus weist die Kassette 8 auch noch ein Schauloch 17 im
Bereich der Vorratsspule 3 auf, dem ein entsprechendes Sichtfenster 18
am Gehäuse 2 gegenüberliegt, so daß, wie aus Fig. 1 ersichtlich, bei
geschlossenem Gehäuse 2 der Ladezustand der Vorratsspule 3 von außen
erkennbar ist.
An der Seite der Grundplatte 12, die zwischen den beiden Ecken mit
spitzem Winkel liegt, ist etwa in der Mitte ein Hebel 7 angelenkt, der in
Richtung des Pfeiles F verschwenkbar ist. An seinem freien Ende weist
der Hebel 2 in Richtung auf das Substrat weisende Gleitkufen 13 auf,
welche die Auftragleiste 6 beidseitig gabelförmig umschließen, wenn der
Hebel 7 entgegen der Pfeilrichtung in Richtung auf die Grundplatte 12
verschwenkt wird. Die Wandung der Gleitkufen 13 ist des weiteren mit
einer als Steuerkurve 15 wirkenden Ausnehmung versehen, in die jeweils
der an der Auftragleiste 6 befestigte Nocken 16 einrastbar ist. Ferner ist
an der Außenwandung der Gleitkufen 13 eine Riffelung 9 angebracht,
damit der Benutzer den Hebel 7 mit den Fingern sicher greifen kann. In
der Nähe des Anlenkpunktes des Hebels 7 ist dieser mit einer kreisbogen
förmigen Zunge 10 versehen, die senkrecht von dem Hebel 7 in Richtung
auf die Grundplatte 12 ausgeht und deren Kreisbogenform so gewählt ist,
daß der Krümmungsmittelpunkt des Kreisbogens etwa mit dem Anlenk
punkt des Hebels 7 übereinstimmt.
Das Gehäuse 2 besteht im wesentlichen aus zwei etwa dreieckförmigen
Platten, die an zwei Außenschmalseiten miteinander verbunden sind und
deren Form etwa der Form der Grundplatte 12 entspricht. An derjenigen
Schmalseite, die bei geschlossenem Gehäuse im Bereich oberhalb der
Auftrageinrichtung 6 liegt, ist eine Fingerauflage 14 vorgesehen. An der
Seite, die bei geschlossenem Gehäuse 2 im Bereich des Hebels 7 liegt, ist
ein an die Form der kreisbogenförmigen Zunge 19 angepaßter Durchbruch
11 vorhanden. Das Gehäuse 2 umschließt somit die Grundplatte 12
haubenartig. Die Ausführung des Außengehäuses als Haube hat den
Vorteil, daß diese, besonders unter Berücksichtigung größerer Ent
formungsschrägen für Spritzgießteile mit strukturierten Oberflächen und
entgegen einem Verschluß-Deckel, mit größeren Kantenverrundungen
verdrehbar, absolut symmetrisch ausgebildet werden kann, wodurch für
Rechts- wie Linkshänder das gleiche Handling gewährleistet ist.
Zum Öffnen des Gerätes wird der Hebel 7 an der Riffelung 9 und der
entsprechenden (in Fig. 2 nicht erkennbaren) Riffelung auf der anderen
Seite mit Daumen und Zeigefinger vom Benutzer erfaßt und in Richtung
des gezeigten Pfeiles F verschwenkt. Dabei rasten die Nocken 16 aus der
Steuerkurve 15 unter leichter elastischer Ausfederung der Auftragleiste 6
aus. Der Hebel 7 wird dann soweit in Richtung des Pfeiles F ver
schwenkt, bis die kreisbogenförmige Zunge 10 vollständig aus dem
Durchbruch 11 des Gehäuses 2 herausgezogen ist, so daß das Gehäuse 2
in die in Fig. 2 gezeigte Position geschwenkt werden kann. In dieser
Position ist das Innere des Gerätes und damit auch die Kassette 8
vollständig zugänglich, soweit dies für einen Kassettenwechsel zum
Wechseln eines Trägerbandes oder für Reinigungsarbeiten erforderlich ist.
Zum Schließen des Gerätes wird zunächst das Gehäuse 2 entgegen der
eingezeichneten Pfeilrichtung G auf die Grundplatte 12
zurückgeschwenkt, so daß die beiden Seitenflächen des Gehäuses 2 die
Grundplatte 12 und die auf ihr angeordneten Bauteile vollständig
umschließen. Danach wird der Hebel 7 entgegen der eingezeichneten
Pfeilrichtung F zurückgeschwenkt, so daß die kreisbogenförmige Zunge 10
in den jeweiligen Durchbruch 11 im Gehäuse 2 eingreifen und das
Gehäuse in der Verschlußposition verriegeln kann. Der Hebel 7 wird so
weit in Richtung auf die Grundplatte 12 geschoben, bis die Nocken 16
und die Steuerkurve 15 unter leichter Verformung der Auftragleiste 6
einrasten.