DE3643380A1 - Walzenbefeuchtwerk - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein Walzenbefeuchtwerk gemäß dem Oberbegriff des Hauptanspruchs.

Solche Walzenbefeuchtwerke sind in einer Vielzahl von Aus­ führungsformen bekannt (z. B. DE-AS 28 12 881) und haben sich bewährt.

Bei diesen bekannten Befeuchtungswerken kann jedoch das Wasser nicht ausreichend schnell und zuverläßig gleichmäßig eindringen, wie es wünschenswert wäre.

Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, ein gattungsgemäßes Walzenbefeuchtwerk so weiterzubilden, daß gleichmäßige und ausreichende Befeuchtung möglich ist.

Diese Aufgabe wird bei einem gattungsgemäßen Rollenbefeucht­ werk gemäß dem Oberbegriff des Hauptanspruchs in überra­ schend einfacher Weise durch dessen kennzeichnende Merkma­ le gelöst.

Infolge der aufgebrachten Ladung mittels der Aufladeelektro­ de ergbit sich eine starke elektrostatische Kraft zu der geerdeten Walze oder Walze anderer Polarität, wodurch die Materialbahn fest auf die Oberfläche der Walze angedrückt wird, wodurch das Übertrittsverhalten des Wassers von der Walze zu der Materialbahn begünstigt wird. Wenn darüber hinaus die Aufladeelektrode vor dem Umschlingungswinkel­ bereich angeordnet ist, so vergrößert sich der Umschlin­ gungswinkel im Einlaufbereich der Walze, wodurch die Ver­ weilzeit der Materialbahn an der Walze insgesamt vergrößert wird, so daß eine längere Zeit für den Übertritt des Was­ sers verbleibt. Außerdem ergibt sich infolge der Ver­ größerung des Umschlingungswinkelbereichs eine gewisse Dehnung der Materialbahn in diesem Bereich, die einen gewis­ sen Saugeffekt erzeugt, wodurch der Übertritt des Wassers in die Materialbahn noch weiter unterstützt wird. Dies gilt um so mehr im ablaufseitigen Bereich der Materialbahn, wo nämlich deren Reckung abnimmt.

In weiterer Ausgestaltung der Erfindung kann eine weitere Hochspannungselektrode im ablaufseitigen Bereich der Be­ feuchtungswalze, jedoch mit anderer Polarität angeordnet sein, wodurch ein gewisses Auffedern in Dickenrichtung der Materialbahn stattfindet. Auch dieses Auffedern bewirkt einen Saugeffekt beim Verlassen der Befeuchtungswalze, wo­ durch ein besserer Übertritt des Wassers in die Material­ bahn bewirkt wird.

Weitere zweckmäßige Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.

Ein Ausführungsbeispiel wird nachfolgend unter Bezugnahme auf die Zeichnung näher erläutert, die eine schematische Darstellung der Erfindung zeigt.

Das insgesamt mit 1 bezeichnete Walzenbefeuchtwerk weist eine geerdete Befeuchtungswalze 2 für die insgesamt mit 3 bezeichnete Materialbahn auf, welche im Umschlingungswin­ kelbereich 4 um die Befeuchtungswalze herumgelegt ist. Die­ se berührt längs einer Mantelfläche eine weitere Walze 5, die in einem Wasserbad 6 läuft.

Auf der der Befeuchtungswalze 2 abgewandten Seite der Ma­ terialbahn 3 ist bezüglich der Laufrichtung 7 der Material­ bahn 3 vor dem Umschlingungswinkelbereich 4 eine Auflade­ elektrode 8 (schematisch mit einem Kreis bezeichnet), die mit der einen Polarität (+) aufgeladen ist und die sich vorzugsweise über die gesamte Breite der Materialbahn 3 erstreckt. Mittels der Aufladeelektrode 8 werden Ladungen auf die der Befeuchtungswalze 2 abgewandten Seite der Ma­ terialbahn 3 aufgebracht, wodurch eine intensivere Haftung der Materialbahn 3 an der Oberfläche der Befeuchtungswalze 2 und damit ein besseres Übertrittsverhalten von Wasser auf die Materialbahn erzielt wird. Zugleich wird im einlauf­ seitigen Bereich der Materialbahn sich der Umschlingungs­ winkelbereich 4 etwas vergrößern, wodurch eine Reckung er­ zielt wird. Diese Reckung erzeugt einen physikalischen Saugeffekt, wodurch der Übertritt des Wassers ebenfalls unterstützt wird.

In der bezüglich der Laufrichtung 7 hinteren Hälfte des Umschlingungswinkelbereichs 4 kann des weiteren auf dersel­ ben Seite wie die Aufladeelektrode 8 der Materialbahn 3 eine Hochspannungselektrode 9 mit entgegengesetzter Pola­ rität (-) angeordnet sein. Diese Hochspannungselektrode bewirkt das Auffedern in Dickenrichtung der Materialbahn 3, wodurch ebenfalls ein physikalischer Saugeffekt erzeugt wird, der der Aufnahme und dem Übertritt des Wassers för­ derlich ist. Die Hochspannungselektrode 9 erstreckt sich vorzugsweise auch über die gesamte Breite der Materialbahn 3.

Außerhalb des Umschlingungswinkelbereichs 4 können beider­ seits der Materialbahn 3 jeweils sich über deren gesamte Breite erstreckten weitere Hochspannungselektroden ange­ ordnet sein, um auf elektrostatischem Wege das weitere Ein­ dringen des Wassers in die Materialbahn zu unterstützen.

Claims (8)

1. Walzenbefeuchtwerk mit zumindest einer Befeuch­ tungswalze (2) für Wasser, die von einer in Laufrich­ tung (7) laufenden Materialbahn (3) an einem Teil ih­ res Umfanges, dem Umschlingungswinkelbereich (4), über einen bestimmten Bereich (einschließlich der Berüh­ rung, d.h. einem Umschlingungswinkelbereich von Null Grad) umschlungen ist, wobei in dem Umschlingungswin­ kelbereich (4) der Übertritt des Wassers von der Be­ feuchtungswalze (2) auf die Materialbahn (3) erfolgt, dadurch gekennzeichnet, daß auf der der Befeuchtungswalze (2) abgewandten Seite der Materialbahn (3) bezüglich der Laufrichtung (7) vor dem Umschlingungswinkelbereich (4) oder in dessen sich daran anschließenden vorderen Drittel eine Auf­ lade-Elektrode (8) der einen Polarität angeordnet ist und daß die Befeuchtungswalze (2) geerdet ist oder die andere Polarität aufweist.

2. Walzenbefeuchtwerk nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in der bezüglich der Laufrichtung (7) der Materialbahn (3) hinteren Hälfte des Umschlingungswinkelbereichs (4) auf der der Be­ feuchtungswalze (2) abgewandten Seite der Materialbahn (3) eine Hochspannungs-Elektrode (9) der anderen Pola­ rität angeordnet ist.

3. Walzenbefeuchtwerk nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Hochspannungs- Elektrode (9) im hinteren Drittel des Umschlingungs­ winkelbereichs (4) angeordnet ist.

4. Walzenbefeuchtwerk nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Auflade-Elektrode (8) und die Hochspannungs- Elektrode (9) voneinander elektrostatisch abgeschirmt ist.

5. Walzenbefeuchtwerk, insbesondere nach einem der An­ sprüche 1 bis 4, dadurch gekenn­ zeichnet, daß in Laufrichtung (7) hinter und auf der gleichen Seite wie die Hochspannungs-Elektrode (9) aber außerhalb des Umschlingungsbereichs (4) zumin­ dest eine weitere Hochspannungs-Elektrode (10) mit be­ züglich deren Polarität umgekehrter Polarität angeord­ net ist.

6. Walzenbefeuchtwerk, insbesondere nach einem der An­ sprüche 1 bis 5, dadurch gekenn­ zeichnet, daß auf derselben Seite wie die Be­ feuchtungswalze (2) der Materialbahn (3) außerhalb des Umschlingungswinkelbereichs (4) zumindest eine weitere Elektrode (11) mit gegenüber der weiteren Hochspan­ nungs-Elektrode (10) umgekehrten Polarität angeordnet ist.

7. Walzenbefeuchtwerk nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Elektroden (8-11) sich über die gesamte Breite der Materialbahn (3) erstrecken.

8. Walzenbefeuchtwerk nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die weitere Hochspannungs-Elektrode (10) und/oder die weitere Elektrode (11) als Flächenelektroden mit einer Ausdehnung in Laufrichtung (7) ausgebildet sind.