DE3643038A1 - Wellschlauch fuer solaranlagen - Google Patents
Wellschlauch fuer solaranlagenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Wellschlauch für Solar
anlagen mit einem entsprechend dem Sonnenstrand ver
schwenkbaren Spiegelsystem zur Konzentration der
Sonnenstrahlen auf eine mit dem Spiegelsystem ver
bundene und mitschwenkende Leitung, die ihrerseits
von einem Wärmeträger durchströmt und über den ge
nannten Wellschlauch an ein ortsfestes Leitungselement
angeschlossen ist, wobei die Krümmung des Wellschlau
ches im Verlauf der Schwenkbewegung des Spiegelsy
stems das Vorzeichen wechselt und wobei der Well
schlauch von einem Geflecht und einer Isolierung
umgeben ist.
Bei derartigen bekannten Anlagen wird das Spiegel
system automatisch dem Sonnenstrand nachgeführt, wobei
ein Schwenkwinkel von etwa 180° zurückgelegt werden
muß. Während der Nacht wird das Spiegelsystem in
die obere Totpunktlage geschwenkt, die Spiegelfläche
ist dabei nach unten gerichtet, damit sich keine
Niederschläge, Staub oder Regen u. dgl. auf der Spie
gelfläche absetzen können.
Unter Berücksichtigung dieser oberen Totpunktlage
beträgt der Gesamtdrehwinkel des Spiegelsystems
etwa 250°. Dieser Winkel muß während 24 Stunden zu
nächst in der einen Drehrichtung und danach in der
anderen Drehrichtung durchfahren werden. Der glei
che Drehwinkel ergibt sich für die mit dem Spiegel
system verbundene Leitung, in der ein von den Son
nenstrahlen aufgeheizter Wärmeträger zirkuliert.
Der Anschlußflansch dieser Leitung liegt meist außer
halb der Drehachse des Spiegelsystems, so daß neben
der reinen Drehbewegung auch eine beträchtliche
Schwenkbewegung längs eines Kreisbogens auftritt.
Die Verbindung des Anschlußflansches der sich be
wegenden Leitung mit dem ortsfesten Leitungselement
muß deshalb durch ein flexibles Element erfolgen.
Man verwendet dazu einen metallischen Wellschlauch,
der von einem Geflecht und einer Isolierung umgeben
ist, zumal der Wärmeträger unter einem Druck von
20 bar und einer Temperatur von 300- bis 400°C steht.
Beim Betrieb dieser Solaranlagen hat sich gezeigt,
daß der bekannte Wellschlauch überraschenderweise
die für diesen Anwendungsfall zu erwartende Lebens
dauer bei weitem nicht erreicht. Die meisten Well
schläuche sind bereits nach 3000, bestenfalls nach
5000 Zyklen durch Schlauchbruch ausgefallen. Vor
gegeben sind aber anwenderseitig 10 000 Zyklen.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht
darin, den bisher bekannten Wellschlauch für diesen
Anwendungsfall hinsichtlich seiner Lebensdauer zu
verbessern, so daß er die vorgeschriebene Zyklen
mit Sicherheit aushält. Außerdem soll er sich durch
einfache, kostengünstige Herstellbarkeit auszeichnen.
Die Erfindung geht dabei von einer genauen Analyse
der Schlauchbewegung aus, die anhand von Fig. 1
näher erläutert wird.
Fig. 1 zeigt eine schematische Seitenansicht der
Solaranlage in sechs verschiedenen Betriebsstellungen.
Der verschwenkbare Spiegel ist jeweils mit 1, die
sich mit ihm drehende, vom Wärmeträger durchströmte
Leitung mit 2 und die Drehachse dieses Systems mit
3 bezeichnet. Der Anschluß der Leitung 2 an ein
ortsfestes Leitungselement 4 erfolgt über einen
Wellschlauch 5, der hier der Einfachheit halber
nur als Linie dargestellt ist.
In der linken Zeichnung befindet sich der Spiegel 1
annähernd in der oberen Totpunktlage, also in der
Nachtposition. In der nächsten Zeichnung ist der
Spiegel für den Sonnenaufgang eingestellt. Er wandert
dann entsprechend dem Sonnenstand im Uhrzeigersinn
kontinuierlich weiter bis zum Sonnenuntergang. Diese
Position ist in der rechten Zeichnung dargestellt.
Eine eingehende Überprüfung des Krümmungsverhal
tens des Wellschlauches während des Spiegelumlaufs
hat gezeigt, daß es beim Übergang von der Sonnen
untergangsposition in die Nachtposition etwa 90°
vor Erreichen der Nachtposition zu einem plötzlichen
Umschnappen des Wellschlauches kommt.
Wie man in der Zeichnung sieht, hat der von der Son
nenuntergangsstellung kommende Wellschlauch zunächst
eine starke Rechtskrümmung. Diese Krümmung wird beim
Zurückdrehen in die Nachtposition, die wohlgemerkt
entgegen dem Uhrzeigersinn erfolgt, zunächst der
Richtung nach beibehalten, aber quantitativ etwas
schwächer, vergl. den Linienzug A in der linken
Zeichnung von Fig. 1. Daran anschließend nimmt
die Ausbeulung wieder leicht zu, weil der Abstand der
Leitung 2 von dem ortsfesten Leitungselement 4 wie
der kleiner wird. Gleichzeitig bildet sich aber vom
Leitungselement 4 ausgehend ein allmählich stärker
werdender Bogen in Gegenrichtung aus, so daß schließ
lich in der Position C zwei Bögen aufeinanderfol
gen, die in entsprechende Richtung ausgebeult
sind. Dies ist ein für den Wellschlauch instabiler
Spannungszustand. Es kommt daher bei Weiterdrehung
in die Position D zu einem plötzlichen Umschnappen
des Wellschlauches in die gestrichelt dargestellte
Lage. Diese Lage ist stabil und wird bis zum Errei
chen der Nachtposition beibehalten.
Nach den Erkenntnissen der Anmelderin führt das Um
schnappen des Wellschlauches - im mathematischen Sinn
der abrupte, übergangslose Vorzeichenwechsel der
Krümmung - zu einer lokalen Überdehnung, die für
den vorzeitigen Ausfall der bisher bekannten Well
schläuche ursächlich sein dürfte.
Zur Beseitigung dieses Umschnappens schlägt die
Erfindung vor, daß der Wellschlauch zumindest zwei
lagig ausgebildet ist und zumindest in seinem der
wechselnden Krümmung unterworfenen Längenbereich
von einem bewegungsdämpfenden Versteifungsmantel
umgeben ist, der im Sinne einer Begradigungshilfe
auf den Wellschlauch wirkt.
Durch den Versteifungsmantel wird die Überdehnung des
Wellschlauches in der C-Position nicht mehr im bis
her üblichen Ausmaß zugelassen. Vielmehr führt die
Begradiungshilfe dazu, daß der Wellschlauch be
reits bei wesentlich schwächerer Ausbildung der
beiden entgegengesetzten Krümmungsbögen in die
stabile Position entsprechend dem gestrichelten
Linienzug umschnappt, wobei der Schnappvorgang
selbst wesentlich harmloser ist, weil es zuvor keine
oder nur noch eine geringfügige Ausbildung entge
gengesetzter Krümmungen gegeben ist.
Die Mehrlagigkeit des Wellschlauches unterstützt
die Vorgänge, weil der Schlauch dadurch insgesamt
elastischer ist als bei einer einlagigen Ausfüh
rung gleicher Gesamtwandstärke.
Der Versteifungsmantel könnte zwischen Wellschlauch
und Geflecht angeordnet werden. In Weiterbildung
der Erfindung hat es sich aber als besonders gün
stig erwiesen, ihn außerhalb des Geflechtes, also
zwischen dem Geflecht und der Isolierung, vorzu
sehen.
Hinsichtlich der konstruktiven Ausbildung des Ver
steifungsmantels hat es sich als besonders vorteil
haft erwiesen, einen sog. Agraffschlauch zu verwen
den. Dabei handelt es sich um einen Schlauch, der
aus einem profilierten Metallband gewickelt ist,
wobei die Bandkanten derart gefalzt sind, daß sie
dicht ineinander verhakt sind.
Zur Gewährleistung der angestrebten hohen Lebens
dauer hat es sich weiterhin als vorteilhaft erwie
sen, daß der Wellschlauch zumindest in dem der wech
selnden Krümmung unterworfenen Längenbereiche eine
Wellentiefe größer 15%, vorzugsweise größer 18%
des Innendurchmessers aufweist und daß der Abstand
zwischen den Wellenbergen weniger als 15, vorzugs
weise weniger als 12% des Innendurchmessers beträgt.
Eine andere vorteilhafte Ausgestaltung zur Erhöhung
der Lebensdauer liegt in einer Versteifung der Well
schlauchenden. Dadurch wird die Dehnungsaufnahme
und die damit einhergehende Belastung des Wellschlau
ches von den Wellschlauchenden abgehalten. Dies
ist deshalb von Bedeutung, weil die Enden aufgrund
ihrer Verschweißung oder andersgearteten Verbindung
mit den Anschlußteilen, Flanschen od. dgl. etwas
gefährdet sind. Diese Versteifung kann durch zusätz
liche Wellschlauchlagen, die sich nur über den End
bereich des Wellschlauches erstrecken, herbeige
führt werden oder durch ein steiferes Wellenprofil,
beispielsweise einen größeren Wellenabstand oder
eine geringere Wellentiefe. Sie kann aber auch durch
über die Schlauchenden gezogene, starre Knickschutz
hülsen gewährleistet sein. Bei diesen Knickschutz
hülsen bietet es sich an, sie unmittelbar mit den
sich axial anschließenden Enden des Versteifungs
mantels zu verschweißen. Notwendig ist dies aber
nicht.
Schließlich kann zwischen dem Agraffschlauch und
dem Wellschlauch noch ein Hochtemperaturschmier
mittel eingebracht werden. Dadurch wird ebenfalls
ein frühzeitiger Übergang der Schlauchkrümmung vom
instabilen in den stabilen Bereich begünstigt.
Weitere Merkmale und Vorteile des Anmeldungsgegen
standes ergeben sich aus der nachfolgenden Beschrei
bung eines Ausführungsbeispieles anhand von Fig. 2.
Sie zeigt einen teilweisen Axialschnitt durch den
Wellschlauch.
Wie man sieht, hat der Wellschlauch folgenden Aufbau:
Innen verläuft ein metallischer Ringwellschlauch 6,
d. h. ein Schlauch mit in Umfangsrichtung umlaufen
den Wellen. Er ist durchgehend mindestens zeitwandig,
maximal fünfwandig und hat eine Gesamtwandstärke
von 0,2 bis 0,4 mm. Die aufeinanderfolgenden Wellen
berge und Wellentäler sind durch zumindest annähernd
radial verlaufende Flanken verbunden. Der Abstand
benachbarter Wellenberge beträgt etwa 5,5 mm, die
Wellentiefe etwa 25 mm, der Innendurchmesser etwa
100 bis 150 mm.
An den Enden des Ringwellschlauches 6 kann der Ab
stand zwischen den Wellenbergen vergrößert werden, um
ihn dort auszusteifen und für einen harmonischen
Übergang zu den starren Anschlußstutzen 7 und 8 zu
sorgen. Diese Anschlußstutzen sind zylindrisch aus
gebildet, sie können aber auch mit Flanschplatten
oder anderen Anschlußvarianten versehen sein.
Die Verbindung der Enden des Wellschlauches 6 mit
den beiden Anschlußstutzen 7 und 8 erfolgt jeweils
durch einen axial abgewinkelten Bund, der über eine
entsprechende Eindrehung der Anschlußstutzen axial
übergeschoben und verschweißt ist.
Über den Ringwellschlauch 6 ist ein ein- oder zwei
lagiges Geflecht 9 aus Stahldraht gezogen. Seine
Enden sind an den Anschlußstutzen 7 und 8 festge
legt, damit sich der Wellschlauch 6 unter dem Über
druck des durchfließenden Mediums nicht längen kann.
Wesentlich ist nun, daß außerhalb des Geflechtes 9
ein Agraffschlauch 10 angeordnet ist. Dieser Schlauch
ist an sich als Schutzschlauch bekannt. Im hier
vorliegenden Falle fungiert er jedoch als Begradigungs-
oder Streckungshilfe, wobei sich überraschend ge
zeigt hat, daß er die Ausbildung aufeinanderfolgender
Schlauchbögen entgegengesetzter Krümmung gemäß Po
sition c in der linken Zeichnung von Fig. 1 dra
stisch reduziert und anstelle des bisher beobach
teten Umschnappens einen vergleichsweise sanften
Übergang des Wellschlauches in die gestrichelt ge
zeichnete Position herbeiführt.
Schließlich ist die Schlauchleitung noch von einer
Isolierung 11 umgeben, die an sich bekannten Aufbau
aufweist und daher in der Zeichnung nur schematisch
angedeutet ist.
Fig. 2 zeigt noch eine Alternative für die endständige
Geradführung des Wellschlauches 6. Dazu sind an die beiden
Anschlußstutzen 7 und 8 Knickschutzhülsen 12 und 13
montiert, die sich jeweils ein Stück über die Enden
des Wellschlauches 6 erstrecken. Dadurch wird der
Wellschlauch in seinem überdeckten Bereich gegen
Abbiegen gesichert.
Damit es am Ende der Knickschutzhülsen 12 und 13
beim Abbiegen des Wellschlauches nicht zur Kantenan
lage kommt, laufen die Knickschutzhülsen an diesen
Enden mit einem Radius aus. Gleichzeitig dienen diese
Enden zur Festlegung des sich axial anschließenden
Agraffschlauches 10.
Claims (12)
1. Wellschlauch für Solaranlagen mit einem ent
sprechend dem Sonnenstand verschwenkbaren Spiegel
system zur Konzentration der Sonnenstrahlen auf
eine mit dem Spiegelsystem verbundene und mit
schwenkende Leitung, die ihrerseits von einem Wär
meträger durchströmt und über den genannten Well
schlauch an ein ortsfestes Leitungselement ange
schlossen ist, wobei die Krümmung des Wellschlau
ches im Verlauf der Schwenkbewegung des Spiegel
systems das Vorzeichen wechselt und wobei der Well
schlauch von einem Geflecht und einer Isolierung
umgeben ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Wellschlauch (6) zumindest zweilagig ist
und zumindest in seinem der wechselnden Krümmung
unterworfenen Längenbereich von einem bewegungs
dämpfenden Versteifungsmantel (10) umgeben ist, der
im Sinne einer Begradigungshilfe auf den Wellschlauch
wirkt.
2. Wellschlauch nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Versteifungsmantel (10) zwischen
dem Geflecht (9) und der Isolierung (11) ange
ordnet ist.
3. Wellschlauch nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß der Versteifungsmantel (10)
ein Agraffschlauch ist.
4. Wellschlauch nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Well
schlauch (6) zumindest in dem der wechselnden
Krümmung unterworfenen Längenbereich eine Wellen
tiefe größer 15%, vorzugsweise größer 18% des
Innendurchmessers aufweist.
5. Wellschlauch nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Ab
stand zwischen den Wellenbergen des Wellschlau
ches (6) zumindest in dem der wechselnden Krüm
mung unterworfenen Längenbereich kleiner 15%,
vorzugsweise kleiner 12% des Innendurchmes
sers ist.
6. Wellschlauch nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
Enden des Wellschlauches (6) versteift sind.
7. Wellschlauch nach Anspruch 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Versteifung der Wellschlauch
enden durch zusätzliche Wellschlauchlagen herbei
geführt ist.
8. Wellschlauch nach Anspruch 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Versteifung der Wellschlauch
enden durch ein steiferes Wellenprofil, größe
ren Wellenabstand oder geringere Wellentiefe her
beigeführt ist.
9. Wellschlauch nach Anspruch 6, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Versteifung der Wellschlauch
enden durch über die Schlauchenden gezogene,
starre Knickschutzhülsen (12, 13) herbeige
führt ist.
10. Wellschlauch nach Anspruch 9, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Knickschutzhülsen (12,
13) mit den sich axial anschließenden Enden
des Agraffschlauches (10) verschweißt sind.
11. Wellschlauch nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen
dem Wellschlauch (6) und dem Agraffschlauch (10)
ein Hochtemperaturschmiermittel eingebracht ist.
12. Wellschlauch nach einem der vorhgehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der bewegungs
dämpfende Versteifungsmantel (10) als Biegeradius
begrenzung des Schlauches fungiert, also den kleinst
möglichen Biegeradius definiert.
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Legal Events
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8110 | Request for examination paragraph 44 | ||
8125 | Change of the main classification |
Ipc: F24J 2/14 |
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