DE3642835A1 - Verfahren und vorrichtung zur herstellung von methylformiat - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zur herstellung von methylformiatInfo
- Publication number
- DE3642835A1 DE3642835A1 DE19863642835 DE3642835A DE3642835A1 DE 3642835 A1 DE3642835 A1 DE 3642835A1 DE 19863642835 DE19863642835 DE 19863642835 DE 3642835 A DE3642835 A DE 3642835A DE 3642835 A1 DE3642835 A1 DE 3642835A1
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- methanol
- catalyst
- copper
- methyl formate
- temperature
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Granted
Links
Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07C—ACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
- C07C67/00—Preparation of carboxylic acid esters
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07C—ACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
- C07C67/00—Preparation of carboxylic acid esters
- C07C67/39—Preparation of carboxylic acid esters by oxidation of groups which are precursors for the acid moiety of the ester
- C07C67/40—Preparation of carboxylic acid esters by oxidation of groups which are precursors for the acid moiety of the ester by oxidation of primary alcohols
-
- Y—GENERAL TAGGING OF NEW TECHNOLOGICAL DEVELOPMENTS; GENERAL TAGGING OF CROSS-SECTIONAL TECHNOLOGIES SPANNING OVER SEVERAL SECTIONS OF THE IPC; TECHNICAL SUBJECTS COVERED BY FORMER USPC CROSS-REFERENCE ART COLLECTIONS [XRACs] AND DIGESTS
- Y02—TECHNOLOGIES OR APPLICATIONS FOR MITIGATION OR ADAPTATION AGAINST CLIMATE CHANGE
- Y02P—CLIMATE CHANGE MITIGATION TECHNOLOGIES IN THE PRODUCTION OR PROCESSING OF GOODS
- Y02P20/00—Technologies relating to chemical industry
- Y02P20/50—Improvements relating to the production of bulk chemicals
- Y02P20/584—Recycling of catalysts
Landscapes
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Organic Chemistry (AREA)
- Catalysts (AREA)
- Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von
Methylformiat, insbesondere aus technischem Methanol durch
Dehydrierung des Methanols in der Dampfphase unter Verwendung
eines kupferhaltigen Katalysators.
Methylformiat, der Methylester der Ameisensäure, ist ein wichtiges
Zwischenprodukt bei der Herstellung von Ameisensäure, Formamid und
Dimethylformamid.
Gegenwärtig wird Methylformiat in großtechnischem Maßstab nur
durch Carbonylierung von Methanol in der Flüssigphase hergestellt.
Für dieses Verfahren wird ein relativ reines Kohlenmonoxidgas bei
einem Druck von 20-60 bar benötigt. Da es bis jetzt noch nicht
gelungen ist, Kohlenmonoxid auf petrochemischem Wege allein und
rein zu synthetisieren, muß es aus einer Mischung mit Wasserstoff,
Kohlendioxid und eventuell auch Stickstoff abgetrennt werden.
Dies erfordert aufwendige und komplizierte Investitionen.
Es wurden auch schon Verfahren zur Herstellung von Methylformiat
durch Dehydrierung von Methanol an kupferhaltigen Katalysatoren
vorgeschlagen. Es ist jedoch nicht bekannt, inwiefern diese
Verfahren mit technischem Methanol im industriellen Maßstab
eingesetzt werden, da die Katalysatoren häufig schon nach kurzer
Zeit desaktiviert werden.
Der Umsatz von Methanol zu Methylformiat erfolgt gemäß der
Gleichung
2 CH₃OH → HCOOCH₃ + 2 H₂.
Der Umsatz wird schon nach wenigen Stunden geringer. Durch Anheben
der Reaktionstemperatur kann der Umsatz über eine gewisse Zeit
erhöht werden, jedoch tritt danach eine noch schnellere
Desaktivierung des Katalysators ein.
In DE-PS 27 53 634 wird ein Kupfer-Zirkon-Zink-Katalysator
beschrieben, der über 150 Stunden aktiv bleiben soll. Dieser
Katalysator ist jedoch teuer und nur in einer aufwendigen Weise
herstellbar. Die vorgeschlagenen Reaktionstemperaturen liegen
zwischen 235 und 300°C. Dieser Veröffentlichung ist nicht zu
entnehmen, ob technisches Methanol eingesetzt wurde, welches einen
gewissen Wassergehalt aufweist.
In Ind. + Engg. Chemistry, Product Research + Development 1984, 23,
384 bis 388 werden verschiedene kupferhaltige Katalysatoren für
die Dehydrierung von Methanol zur Herstellung von Methylformiat
verglichen. Die Katalysatoren wurden bei Atmosphärendruck und bei
einer Temperatur von 220°C über drei Stunden überprüft. Die
meisten zeigten über diesen Zeitraum eine verhältnismäßig stabile
Aktivität. Kupferchromit-Katalysatoren wurden als besonders
wirksam angesehen. Untersucht wurden auch Kupfer/Silica-
Katalysatoren, die bei einem Anteil von 15,6% Kupfer gute
Eigenschaften zeigten, bei 9,1% und weniger Kupfer jedoch nicht
befriedigten. Die Angaben in diesem Artikel lassen jedoch keinen
Schluß auf die industrielle Verwertbarkeit der Katalysatoren über
einen längeren Zeitraum zu. Eine Nachprüfung von einigen der
angegebenen Katalysatoren zeigte jedenfalls, daß nach 4 bis 5
Stunden die Aktivität der Katalysatoren unbefriedigend wurde.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur
Herstellung von Methylformiat aus Methanol durch Dehydrierung in
der Dampfphase unter Verwendung eines kupferhaltigen Katalysators
durch geeignete Maßnahmen so zu verbessern, daß es industriell und
wirtschaftlich einsetzbar wird, wobei der Katalysator durch seine
Auswahl, durch die Wahl der Arbeitsbedingungen und ggf. durch die
Schaffung einer einfachen Regenerierungsmöglichkeit zur
Wiederherstellung der vollen Aktivität eine lange Gebrauchsdauer
aufweisen soll.
Die Lösung dieser Aufgabe ist in den Ansprüchen angegeben, die
einzelne oder gemeinsam anzuwendende Maßnahmen beschreiben.
Es wurde gefunden, daß die Standzeit eines kupferhaltigen
Katalysators bei einer niedrigeren Temperatur größer wird. Es ist
daher vorgesehen, die Dehydrierung bei einer Temperatur von unter
180°C, vorzugsweise von 160 bis 170°C, durchzuführen. Dies gilt
jedenfalls für einen Kupferchromit-Katalysator, der beispielsweise
80% Kupferoxid und 20% Chromoxid enthält, sowie für einen
bevorzugten Kupfer/Kieselgel-Katalysator mit einem Kupfergehalt
von weniger als 15% und einer Körnung von bis zu 10 mm.
Besonders bevorzugt wird ein Kupfer/Kieselgel-Katalysator, dessen
Kupfergehalt zwischen 5 und 11% beträgt. Ein derartiges
Katalysatormaterial, das auch für andere Zwecke eingesetzt wird,
ist handelsüblich und wegen seines geringen Kupfergehaltes
verhältnismäßig preiswert.
Als eine weitere Maßnahme zur Verbesserung der Standzeit eines aus
Kupferchromit oder Kupfer/Kieselgel bestehenden Katalysators ist
vorgesehen, das technische Methanol, welches bis zu 500 ppm Wasser
enthält, vor dem Verdampfen auf einen Wassergehalt von weniger als
200 ppm, vorzugsweise von etwa 50 ppm oder noch weniger zu
trocknen.
Dem Methanol kann ein Verdünnungsmittel, insbesondere ein
Verdünnungsgas zugefügt werden.
Die Desaktivierung des Katalysators wird normalerweise durch
Polymerablagerungen auf dem Katalysatorkorn erklärt, welche durch
oxidatives "Abtrennen" entfernbar sein sollen. Ein derartiges
"Regenerieren" mittels Sauerstoff und Wasserdampf bei Temperaturen
von mindestens 350°C führt bei Kupferkatalysatoren jedoch nicht
zur ursprünglichen Aktivität zurück, sondern verschlechtert eher
die Reaktionsfähigkeit durch Rekristallisation der
Kupferkristallite.
Die Reaktion der eingangs genannten Gleichung wird mechanisch
über eine Disproportionierung von intermediär gebildetem
Formaldehyd erklärt gemäß
2 CH₃OH → 2 HCHO + 2 H₂ und
2 HCHO → HCOO CH₃.
Dies ist nur in einem wasserfreien Medium möglich. Bei Gegenwart
von Wasser muß mit der Entstehung von polymeren
Kondensationsprodukten von Formaldehyd gerechnet werden, die sich
auf dem Katalysator absetzen. Es wurde gefunden, daß neben einer
Herabsetzung der Reaktionstemperatur auf beispielsweise höchstens
170°C eine Verminderung des Wassergehaltes des technischen
Methanols auf unter 200 ppm, vorzugsweise auf etwa 50 ppm, die
Standzeit eines kupferhaltigen Katalysators erheblich verlängern
kann. Es wurde darüber hinaus gefunden, daß die die Aktivität des
Katalysators beeinträchtigenden polymeren Kondensationsprodukte
nicht mit Sauerstoff abgebrannt werden müssen, sondern weitgehend
in heißen polaren Lösungsmitteln, die ausschließlich C-, H- und
O-Atome enthalten wie Methanol, Methyl-Ethyl-Keton, Methylformiat
oder Tetrahydrofuran löslich sind. In einem bevorzugten
Verfahrensschritt zur Regenerierung des Katalysators hat es sich
als vorteilhaft erwiesen, die Temperatur des Reaktors periodisch
bis unter den Siedepunkt des Lösungsmittels abzusenken, wobei die
Anlage mit Flüssigkeit geflutet wird. Ein Durchspülen des
Reaktors mit dem 5- bis 20fachen Reaktorvolumen ist ausreichend.
Danach wird die Anlage wieder auf Reaktionstemperatur aufgeheizt
und der im Reaktor verbliebene Lösungsmittelinhalt verdampft.
Nach Erreichen der normalen Betriebsbedingungen zeigt es sich, daß
der Katalysator weitgehend seine ursprüngliche Aktivität erreicht
hat. Das abgetrennte Spülmittel darf jedoch nicht wieder direkt
als Einsatz verwendet werden, solange die polymeren Anteile nicht
beispielsweise durch Destillation abgetrennt sind.
Die Abkühlung des Reaktors kann unter einem leichten Inertgasstrom
erfolgen. Als Lösungsmittel wird vorzugsweise flüssiges Methanol
eingesetzt. Während der Spülung wird das Methanol bei einer
Temperatur von bis zu 60°C gehalten. Nach dem Spülen wird der
Reaktor unter einem Inertgasstrom auf die Betriebstemperatur
aufgeheizt, wobei das Methanol in der Anlage verdampft. Es ist
vorteilhaft, Methanol zur Regenerierung zu verwenden, da es auch
der Ausgangsstoff des Verfahrens ist.
Die Vortrocknung des Methanols, die das Entstehen von polymeren
Kondensationsprodukten verhindert oder wenigstens vermindert, kann
nach einer üblichen Methode erfolgen. So ist beispielsweise die
Zugabe von Magnesiumspänen und das Abdestillieren von wasserfreiem
Methanol wie bei der Bereitung von GRIGNARD-Lösungen möglich.
Ohne Abdestillieren von Methanol kann das Wasser durch Zugabe von
Alkali oder Erdalkalialkoholat entfernt werden, wobei ein
kontinuierlicher Betrieb erreichbar ist, wenn man zwei
Methanolverdampfer im Wechselbetrieb betreibt und die
Verkrustungen mechanisch oder chemisch periodenweise entfernt.
Eine andere einfache Methode zur Reduzierung des Wassergehaltes
ist die Zugabe von starken anorganischen Trocknungsmitteln wie
Natriumsulfat, Anhydrid, Molekularsieb oder ähnlichen bekannten
Trocknungsmitteln für organische Flüssigkeiten.
Methylformiat ist eine relativ flüchtige Verbindung mit einem
atmosphärischen Siedepunkt von +31°C. Damit der aus einem
Abscheider austretende Wasserstoff gemäß dem Partialdruck nicht
große Mengen von Methylformiat mitreißt, muß der Produktabscheider
mit einem Rückflußkühler oder einem Waschkühler versehen sein, der
mit Kaltwasser von kälter als 5°C gekühlt wird. Um dies zu
vermeiden, wurde die Dehydrierung unter Druck betrieben. Ein
Überdruck zwischen 1 und 10 bar abs. wird bevorzugt. Obwohl
dadurch das thermodynamische Gleichgewicht der Hydrierung nach der
zuerst genannten Gleichung ungünstiger wird, zeigte es sich, daß
die Umsätze und Selektivitäten an Methylformiat gegenüber einem
Verfahren bei atmosphärischem Druck nur unwesentlich
beeinträchtigt werden.
Die beigefügte Zeichnung zeigt ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel
einer Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens in einer schematischen Darstellung.
Zunächst sei die bei der Durchführung der nachfolgend
beschriebenen Beispiele verwendete Apparatur angegeben. Diese
besteht aus einem Vorratsbehälter 1 für Methanol. Mittels einer
Dosierpumpe 2 wird das Methanol kontinuierlich in den Verdampfer 3
gepumpt. Die Methanoldämpfe werden von oben nach unten in einen
Reaktor 4, zweckmäßigerweise einen Edelstahlreaktor, geleitet, der
in seinem mittleren Teil den Katalysator als Festbett enthält.
Der verwendete Pilot-Reaktor hat einen Durchmesser von 46 mm und
eine Länge von 1000 mm. Reaktor 4 und Methanolverdampfer 3
werden von einer Heißöl-Anlage 5 beheizt. In einer Großanlage wäre
der Reaktor als Röhrenbündel-Reaktor mit ähnlichen aber längeren
Rohren auszubilden. Das aus dem Reaktor austretende
Produktgemisch wird im Kondensator 6 kondensiert und in dem
mittels eines Doppelmantels gekühlten Abscheider 7 in Flüssigkeit
und Gas getrennt. Das Gas, das überwiegend aus Wasserstoff
besteht, wird über einen Gaskühler 8 und ein Druckhalteventil 9
entspannt. Die Gasmengen werden mittels einer nicht dargestellten
Gasuhr erfaßt und in ebenfalls nicht dargestellter Weise
gaschromatographisch analysiert. Das Flüssigprodukt und dessen
Analysenproben werden periodisch aus dem Abscheider 7 entnommen.
Die vorstehend beschriebene Vorrichtung wird erfindungsgemäß
ergänzt. Dabei können zwei parallele Reaktoren 4
verwendet werden, die wechselweise in den Verfahrensablauf
einschaltbar sind. Ein aus dem Verfahrensablauf herausgenommener
Reaktor 4 ist mit einer Inertgasquelle 10 sowie mit einer Zu- und
Ableitung 11, 12 für ein flüssiges Lösungsmittel verbindbar.
Hierdurch ist es möglich, den aus dem Verfahren ausgeschalteten
Reaktor 4 unter Abstellung der Beheizung mit Inertgas zu kühlen
und darauf mit flüssigem Lösungsmittel aus einem Behälter 13 zu
spülen, um den Katalysator zu regenerieren. Das Lösungsmittel
fließt über die Leitung in einen Auffangbehälter 14. Bei
Verwendung von nur einem Reaktor ist diese Regeneration jedoch
auch durch eine kurzfristige Unterbrechung der Produktion von 2
bis 8 Stunden möglich.
In weiterer Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung können
vor oder nach dem Vorratsbehälter Mittel zur Trocknung des
Methanols vorgesehen werden. Insbesondere kann hinter der
Dosierpumpe 2 eine in der Technik übliche Adsorptionsanlage 15,
bestehend aus zwei Adsorbern 15 zum Trocknen des Methanols
vorgesehen werden. Das Trockenmittel kann in situ oder extern
regeneriert werden.
Durch einen Festbettreaktor von 46 mm Durchmesser und 1000 mm
Länge, der mit 750 ml Kupferchromitkatalysator (80% Kupferoxid,
20% Chromoxid) gefüllt war, wurden - nach der Reduktion des
Kupferoxids in einem 3% Wasserstoff enthaltenden Stickstoffstrom
-27,8 Mol/h Methanoldampf aus technischem Methanol bei einer
Temperatur von 210°C und Atmosphärendruck (genau 10 m
Wassersäule) geleitet. Nach Kondensation der Dämpfe bei minus
15°C wurden Gasphase und Flüssigkeit separat gaschromatographisch
analysiert (Tab. 1 und 2).
BetriebsstundenMethylformiat
Gew.-%
Gew.-%
½ h 3,35
1 ½ h 4,02
2 ½ h 5,62
3 ¾ h 8,30
5 ¾ h11,36
8 h 7,39
13 h 0,28
Es zeigte sich, daß die Methylformiat-Ausbeute bei etwa 5 ¾
Stunden Betriebszeit bis zu einem Maximum von 11,36 Gew.-%
ansteigt, entsprechend 28,35% Methanolumsatz und einer
Selektivität von 42,7% Methylformiat. Danach wird der
Katalysator desaktiviert, wobei die Reaktion nach 13 Stunden quasi
zum Erliegen kommt.
Aus den Änderungen der Zusammensetzung der Gasphase, ergibt sich
zwar mit der Zeit eine ansteigende Selektivität des Katalysators.
Der Gesamtumsatz und die Ausbeute an Methylformiat nehmen aber
schon nach 8 Stunden sehr stark ab. Die Verwendung dieses wegen
seines hohen Anteils an Kupfer teuren Katalysators kann ohne seine
Aktivität verlängernde Maßnahmen nicht als für die industrielle
Produktion befriedigend angesehen werden.
Im gleichen Festbettreaktor, gefüllt mit 950 ml eines
Katalysators, der 11% Kupfer auf gefällter Kieselsäure
(Kieselgel) mit einer Körnung von 1 bis 3 mm enthielt, wurden
kontinuierlich 32 bis 36 Mol/h technisches Methanol
erfindungsgemäß bei einer Temperatur von 160 bis 170°C und
Atmosphärendruck durchgesetzt. Die Kondensation der Dämpfe
erfolgte bei -15°C. Menge und Zusammensetzung der Gasphase sind
in Tabelle 3, Methylformiat-Ausbeuten in Tabelle 4 angegeben.
Umsatz und Methylformiatselektivität sind in Tabelle 5 angegeben.
Während der Methanolumsatz von 22 Mol-% auf 7 Mol-% abnahm,
erhöhte sich die Selektivität für Methylformiat von 93,5 auf
97,5%.
Beispiel 2 zeigt, daß durch eine Herabsetzung der Temperatur auf
unter 180°C die Betriebsfähigkeit eines kupferhaltigen
Katalysators über eine längere Zeit aufrechterhalten werden kann,
wobei die Zusammensetzung der Gasphase auch nach 100 Stunden noch
verhältnismäßig beständig bleibt, Methanol-Umsatz und
Methylformiat-Ausbeute aber nach etwa 65 Stunden geringer werden.
Ein Festbettreaktor mit 750 ml Kupferchromitkatalysator nach
Beispiel 1 (d. h. nach dem Stand der Technik), wurde bei einer
Temperatur von 190°C und atmosphärischem Druck bei einem
Durchsatz von technischem Methanol von 1834 g/h = 75,3 Mol/hr
kontinuierlich betrieben.
Das flüssige Reaktionsprodukt enthielt zunächst im Durchschnitt
10,4 Gew.-% Methylformiat. Nach 4 ½ Stunden trat eine stetige
Desaktivierung des Katalysators ein, nach 5 ½ Stunden enthielt
das Reaktionsgemisch nur noch 8,2 Gew.-% Methylformiat.
Da dieses Ergebnis unbefriedigend war, wurde eine erfindungsgemäße
Regeneration des Katalysators durchgeführt:
Der Reaktor wurde unter leichtem Inertgasstrom abgekühlt, mit
flüssigem Methanol geflutet und während 20 Minuten mit insgesamt
1610 g flüssigem Methanol bei einer Temperatur von etwa 60°C
gespült, danach unter gleichem Inertgasstrom auf die
Betriebstemperatur wieder aufgeheizt, wobei das Methanol in der
Anlage verdampft. Der Reaktor wurde anschließend wieder mit einem
konstanten Durchsatz von 1834 g/h betrieben. Die
Dehydrierungsreaktion setzte wieder ein. Nach einer weiteren
Stunde betrug der Methylformiatgehalt im Produktgemisch 8,8 Gew.-%
und nach 2 Stunden 9,6 Gew.-%.
Beispiel 3 zeigt, daß eine im wesentlichen vollständige
Regeneration eines kupferhaltigen Katalysators nach der Erfindung
erreicht werden kann.
Jeweils 30 Liter technisches Methanol mit einem Wassergehalt von
2000 ppm (Analyse nach Karl-Fischer) wurden mit 250 g
Molekularsieb von 4 Å während 8 Stunden unter gelegentlichem
Schütteln kontaktiert. Das Trockenmittel (Molekularsieb 4 Å)
wurde vorher bei einer Temperatur von 200-220°C aktiviert
bzw. regeneriert. Dieses Methanol wurde als Einsatz für die
Dehydrierung gemäß folgendem Beispiel 5 verwendet. Der
Restwassergehalt wurde nach Karl-Fischer zu kleiner 200 ppm
ermittelt.
Analog zu Beispiel 2 wurde über 915 ml = 480 g des gleichen
Kupfer/Kieselgel-Katalysators kontinuierlich Methanol-Dampf bei
einem Druck von 2,4 kg/cm² = 3,4 bar geleitet. Das eingesetzte
Methanol war vorher gemäß Beispiel 4 auf kleiner 200 ppm
Wassergehalt in dem Vorratsbehälter getrocknet worden. Die
Reaktionstemperatur in dem Reaktor wurde zwischen 160°C und
170°C gehalten. Das Reaktionsgemisch wurde unter dem gleichen
Druck mittels Kühlwasser bei +20°C kondensiert, in einer
doppelwandigen Vorlage 7 mit einem Inhalt von 6 l in Gasphase und
Flüssigphase geschieden. Der abgespaltene Wasserstoff wurde
hinter einem mit Kühlwasser beschickten Gaskühler 8 über ein
Druckventil 9 entspannt, gezählt und analysiert. Ebenso wurde die
Flüssigphase analysiert.
Die Methylformiat-Ausbeuten (in der Flüssigphase) sind in Tabelle 6
angegeben.
Aus der Materialbilanz von Flüssig- und Gasphase ergibt sich ein
Methanolumsatz von 18 Mol-% zu Anfang und 12,5 Mol-% nach 73
Betriebsstunden, während die Selektivität für Methylformiat von
96,3 auf 97,8% anstieg.
Der Versuch mußte nach einer Störung an der Apparatur nach etwa 75
Stunden abgebrochen werden, obwohl die Aktivität des Katalysators
eine längere Betriebszeit erlaubt hätte.
Aus Beispiel 5 ist ersichtlich, daß eine Reaktionstemperatur von
160 bis 170°C in Verbindung mit einer Trocknung des technischen
Methanols für den Erhalt der Aktivität des Katalysators
vorteilhaft ist.
Die Anwendung eines Überdrucks vermindert zwar die Menge des
umgesetzten Methanols und des erhaltenen Methylformiats in sehr
geringem Maße, beeinträchtigt aber die Selektivität nicht und
ermöglicht die Kondensation des Methylformiats mit normalerweise
verfügbarem Kühlwasser von einer Temperatur zwischen etwa 12 und
20°C.
Sollte sich nach längerer Betriebszeit gemäß Beispiel 5 eine
Desaktivierung des Kupfer/Kieselgel-Katalysators einstellen, so
ist eine Regeneration durch Lösungsmittelwäsche, wie sie zu
Beispiel 3 beschrieben wurde, möglich.
Claims (15)
1. Verfahren zur Herstellung von Methylformiat aus technischem
Methanol durch Dehydrierung in der Dampfphase unter Verwendung
eines kupferhaltigen Katalysators bei einer Temperatur unter
180°C und mit Anwendung wenigstens einer weiteren Maßnahme
zur Verlängerung der Gebrauchszeit des Katalysators wie
Trocknung des Methanols und/oder Regenerierung des Katalysators
durch eine Flüssigwäsche.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als
weitere Maßnahme ein Kupfer/Kieselgel-Katalysator mit einem
Kupfergehalt von weniger als 15% und in einer Körnung bis
10 mm eingesetzt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der
Kupfergehalt zwischen 5 und 11% beträgt.
4. Verfahren nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß
die Körnung 1 bis 4 mm beträgt.
5. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß als weitere Maßnahme das
technische Methanol vor dem Verdampfen auf weniger als 200 ppm
Wassergehalt getrocknet wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das
technische Methanol auf einen Wassergehalt von etwa 50 ppm
getrocknet wird.
7. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß als weitere Maßnahme bei Eintreten
teilweiser Desaktivierung der Katalysator durch eine Flüssigwäsche
mit einem polaren Lösungsmittel, welches nur C-, H-
und O-Atome enthält, regeneriert wird.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß als
Lösungsmittel Methanol verwendet wird.
9. Verfahren nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß
das flüssige Lösungsmittel mit einer Temperatur dicht
unterhalb seiner Siedetemperatur eingesetzt wird.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet,
daß für eine Flüssigwäsche die Temperatur in dem den
Katalysator enthaltenden Reaktor abgesenkt wird.
11. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, daß die Dehydrierung bei einem Überdruck
bis 10 bar abs. durchgeführt wird.
12. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der
Ansprüche 1 bis 11, insbesondere nach Anspruch 7 bis 10,
bestehend aus einem Vorratsbehälter (1), einer Dosierpumpe
(2), einem Verdampfer (3), einem beheizbaren Reaktor (4),
einem Kondensator (6) und einem Abscheider (7), dadurch
gekennzeichnet, daß der Reaktor (4) mit Einrichtungen zur
vorübergehenden Absenkung der Temperatur und mit Zu- und
Ableitungen (11, 12) zur Durchleitung eines flüssigen
Lösungsmittels versehen ist.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß
zwei Reaktoren (4) wechselweise in den Verfahrensablauf
einschaltbar sind.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 12 oder 13, insbesondere
zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 5, dadurch
gekennzeichnet, daß Einrichtungen zum Trocknen des technischen
Methanols vorgesehen sind.
15. Vorrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß vor
dem Verdampfer (3) wenigstens ein Adsorptionstrockner (15)
angeordnet ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19863642835 DE3642835A1 (de) | 1986-12-16 | 1986-12-16 | Verfahren und vorrichtung zur herstellung von methylformiat |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19863642835 DE3642835A1 (de) | 1986-12-16 | 1986-12-16 | Verfahren und vorrichtung zur herstellung von methylformiat |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3642835A1 true DE3642835A1 (de) | 1988-06-23 |
DE3642835C2 DE3642835C2 (de) | 1989-04-06 |
Family
ID=6316234
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19863642835 Granted DE3642835A1 (de) | 1986-12-16 | 1986-12-16 | Verfahren und vorrichtung zur herstellung von methylformiat |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3642835A1 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US5144062A (en) * | 1989-04-19 | 1992-09-01 | Dairen Chemical Corporation | Process for producing methyl formate |
DE102018121607A1 (de) * | 2018-09-05 | 2020-03-05 | Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule (Rwth) Aachen | Verfahren zur Herstellung von Dimethoxymethan |
Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US1400195A (en) * | 1918-12-24 | 1921-12-13 | Us Ind Alcohol Co | Process of making methyl formate |
FR673337A (fr) * | 1928-07-30 | 1930-01-14 | Cie De Bethune | Procédé de fabrication de formiate de méthyle |
-
1986
- 1986-12-16 DE DE19863642835 patent/DE3642835A1/de active Granted
Patent Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US1400195A (en) * | 1918-12-24 | 1921-12-13 | Us Ind Alcohol Co | Process of making methyl formate |
FR673337A (fr) * | 1928-07-30 | 1930-01-14 | Cie De Bethune | Procédé de fabrication de formiate de méthyle |
Non-Patent Citations (1)
Title |
---|
Ind. and Eng. Chem. Product Research and Development [1984], 23, 384-388 * |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US5144062A (en) * | 1989-04-19 | 1992-09-01 | Dairen Chemical Corporation | Process for producing methyl formate |
DE102018121607A1 (de) * | 2018-09-05 | 2020-03-05 | Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule (Rwth) Aachen | Verfahren zur Herstellung von Dimethoxymethan |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE3642835C2 (de) | 1989-04-06 |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
EP0350635B1 (de) | Verfahren zur Herstellung von Essigsäure und Essigsäureanhydrid | |
DE2223541C3 (de) | Verfahren zur Reinigung eines Essigsäure enthaltenden Produktstroms | |
DE1618496C3 (de) | Verfahren zur Gewinnung von gereinigtem Äthylenoxid | |
DE60316930T2 (de) | Oxidative behandlung von einem zurückführungsstrom in das verfahren von essigsäure durch methanolcarbonylierung | |
DE2107568C3 (de) | Verfahren zur Reinigung von Kohlenwasserstoffen durch selektive Hydrierung | |
DE2223542C2 (de) | Verfahren zum Reinigen und Trocknen von Essigsäure | |
WO2011060869A1 (de) | Herstellung von dimethylether aus rohmethanol | |
DE69936137T2 (de) | Verfahren zur herstellung von essigsäure | |
EP0581115B1 (de) | Verfahren zur Abtrennung von Methanol aus Dimethylcarbonat/Methanol-Gemischen | |
DE2430520A1 (de) | Verfahren zur reinigung von rohem maleinsaeureanhydrid | |
EP0074506B1 (de) | Verfahren zur Abtrennung von Aceton aus Carbonylierungsgemischen | |
EP0535430B1 (de) | Verfahren zur Herstellung von Dimethylether | |
DE2013877C3 (de) | Verfahren zur Trennung und Reinigung von Propylenoxid | |
DE2405730C3 (de) | Verfahren zur Gewinnung von praktisch wasserfreiem Aceton mittels Extraktivdestillation | |
DE3642835A1 (de) | Verfahren und vorrichtung zur herstellung von methylformiat | |
DE2003684A1 (de) | Verfahren zur Dehydratation von Maleinsaeure zu Maleinsaeureanhydrid | |
DE3509912A1 (de) | Verfahren zur herstellung von acetylverbindungen | |
DE1808252C3 (de) | Verfahren zum gleichzeitigen Reinigen von o-Methylstyrol und/oder Sauerstoffverbindungen enthaltendem Rohcumol aus der CumolhydroperoxidSpaltung und den gasförmigen Produkten der Oxidation von Cumol zu Cumolhydroperoxid | |
DE2102476A1 (de) | Verfahren zur Reinigung von o- Hydroxy diphenyl durch Destillation und Kristallisation | |
DE4321766C2 (de) | Verfahren zur gleichzeitigen Herstellung von Essigsäure, Methylacetat und Essigsäureanhydrid | |
DE2838880C3 (de) | Verfahren zur Gewinnung von Methacrolein | |
EP1768760B1 (de) | Verfahren zur abtrennung von maleinsäureanhydrid aus maleinsäureanhydridhaltigen gemischen durch strippung | |
DE3016336A1 (de) | Verfahren zur reinigung von rohcaprolactam | |
DE951809C (de) | Verfahren zur Herstellung von Carbonsaeureanhydriden aus den entsprechenden Carbonsaeuren | |
DE2510088C2 (de) | Verfahren zur fraktionierten Destillation von Diacetoxybutenisomeren |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
OP8 | Request for examination as to paragraph 44 patent law | ||
D2 | Grant after examination | ||
8327 | Change in the person/name/address of the patent owner |
Owner name: BERTHOLD, HANS, DIPL.-ING. DR., 3320 SALZGITTER, D |
|
8364 | No opposition during term of opposition | ||
8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |