DE3642804A1 - Verfahren zur bestimmung von ammoniak oder atp in einer probeloesung - Google Patents
Verfahren zur bestimmung von ammoniak oder atp in einer probeloesungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine enzymatische Methode zur Bestimmung
von Ammoniak oder ATP (Adenosintriphosphat)
Ammoniak wurde bisher hauptsächlich nach einer chemischen
Methode (der sogenannten Idophenolmethode) bestimmt.
Ammoniak kann auch nach verschiedenen enzymatischen Methoden
bestimmt werden. Diese umfassen eine Methode unter
Verwendung von Glutamatdehydorgenase (vgl. beispielsweise
die japanische Patentveröffentlichung 21 995/82), welche
eine große Menge an Enzym zur Messung infolge des hohen
Kn-Wertes für Ammoniak erfordert. Eine andere enzymatische
Methode verwendet Carbamatkinase (JP 2 13 399/84). Dieses
Enzym, das im allgemeinen instabil ist und zu einem Verlust
seiner Aktivität nach einer Dialyse und anderen Behandlungen
neigt, muß in Gegenwart eines SH-Gruppen-
Schutzmittels, wie reduzierte Glutathion und 2-Marcaptoethanol,
gereinigt und gelagert werden. Bei der Bestimmung
von Ammoniak in einer Lösung, welche das Oxidase/
Peroxidase/Chromogen-System enthält, inhibiert das Vorliegen
eines derartigen SH-Gruppenschutzmittels in der
Carbamatkinasezubereitung das Farbreaktionssystem, wobei
negative Fehler erzeugt werden und keine genauen Messungen
möglich sind. Da ferner sich das Gleichgewicht zu
Gunsten der Ammoniakbildung verschiebt, erfolgt die
Ammoniak verbrauchende Reaktion nur in sehr geringen
Umfange und macht diese Methode zur Bestimmung von kleinen
Mengen an Ammoniak in lebenden Körpern ungeeignet.
Eine dritte bekannte enzymatische Methode verwendet
Carbamoylphosphatsynthetase (JP Kokai 47 698/85). Diese
Synthetase kann nur aus Säugetierorganen erhalten werden
und eine garantierte Zufuhr in größeren Mengen ist nicht
zu erwarten.
Es sind zwei Methoden zur Bestimmung von ATP bekannt:
eine besteht darin, Hexokinase mit ATP in Gegenwart von
Glukose unter Bildung von Glukose-6-phosphat umzusetzen,
und dann Glukose-6-phosphatdehydrogenase mit diesem
Phosphat in Gegenwart von NADP zur Umsetzung zu bringen
und colorimetrisch die Menge an NADPH bei 340 nm zu messen
[Methods of Enzymatic Analysis, 7, 346 (1985)], während
die andere darin besteht, Luciferase mit ATP in Gegenwart
von Luciferin und Mg2+-Ionen umzusetzen und die Menge an
ATP durch Messen der Luminozität bei 562 nm zu bestimmen
[ibid., 7, 357 (1985)]. Die erstere Methode leidet unter
einer geringen Empfindlichkeit, da nur ein Molekül NADPH
aus einem Molekül ATP gebildet wird, während der Nachteil
der letzteren darin liegt, daß Luciferin und Luciferase
sehr teuer sind.
Unter diesen Umständen wurde eine neue Methode zur Bestimmung
von Ammoniak oder ATP unter Einsatz von Glutaminsynthetase
bekannt (JP-Anmeldung 1 41 241/85). Diese Methode
besteht darin, Glutaminsynthetase auf eine Probelösung,
die Ammoniak oder ATP enthält, in Gegenwart von L-Glutamin
und ATP oder Ammoniak unter Bildung von ADP einwirken
zu lassen, dann eine Kinase (beispielsweise Pyruvatkinase)
auf das ADP in Gegenwart eines Kinasesubstrats (beispielsweise
von Phosphoenolbrenztraubensäure) einwirken zu lassen
und die Menge des erhaltenen Produkts der Kinasereaktion
(beispielsweise Brenztraubensäure) zu messen.
Beispielsweise kann Brenztraubensäure nach der UV-Methode
unter Verwendung von Lectatdehydrogenase oder nach der
colorimetrischen Methode unter Einsatz von Pyruvatoxidase
bestimmt werden. Von diesem Methoden besitzt die colorimetrische
Methode unter Einsatz von Pyruvatoxidase die
höhere Empfindlichkeit gegenüber der UV-Methode und ist
besonders geeignet zur Bestimmung von kleinen Mengen an
Ammoniak oder ATP.
In neuerer Zeit wurde enzymatische Aktivitäten in Seren
als Hinweise für verschiedene Krankheiten verwendet, was
eine Methode erfordert, die dazu in der Lage ist, kleinere
Mengen an Ammoniak oder ATP zu bestimmen. Die vorstehend
in der JP-Veröffentlichung 1 41 241/85 vorgeschlagene
Methode reicht nicht bezüglich der Empfindlichkeit
aus und erfüllt nicht vollständig den angestrebten
Zweck, da, wenn ADP (gebildet durch Glutaminsynthetase)
in dem Pyruvatkinase- oder Pyruvatoxidassystem gemessen
wird, nur ein Molekül Wasserstoffperoxid aus einem Molekül
Ammoniak oder ATP gebildet wird.
Aufgabe der Erfindung ist daher die Schaffung eines sehr
empfindlichen, einfachen und billigen Verfahrens zur Bestimmung
von Ammoniak oder ATP.
Diese Aufgabe wird durch das Verfahren des Patentanspruchs
1 gelöst.
Die Erfindung beruht als Ergebnis intensiver Arbeiten
zur Bestimmung von Spurenmengen an Ammoniak oder ATP in
Probelösungen auf der Erkenntnis, daß diese Aufgabe unter
Einsatz von Glutaminsynthetase (EC6.3.1.2) gelöst werden
kann.
Demgemäß betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Bestimmung
von Ammoniak oder ATP in einer Probelösung und
besteht darin, Glutaminsynthetase auf die Probelösung
in Gegenwart von L-Glutaminsäure und ATP oder Ammoniak
einwirken zu lassen, dann Purinnukleosidphosphorylase auf
das dabei in Gegenwart von Purinnukleosid gebildete
anorganische Phosphat einwirken zu lassen und die Menge
des erhaltenen Purinderivats mit Xanthinoxidase zu bestimmen.
Jede Probelösung, die Ammoniak oder ATP enthält, kann zur
Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens eingesetzt
werden. Erwähnt seien Lösungen, die Ammoniak oder ATP
enthalten, die durch enzymatische Reaktion gebildet werden.
Nachfolgend sind typische enzymatische Reaktionen, die
Ammoniak bilden, zusammengefaßt. Das erfindungsgemäße Verfahren
kann in erfolgreicher Weise zur Messung der Aktivität
dieser Enzyme und zur Bestimmung der Substrate und
Produkte dieser Reaktionen eingesetzt werden.
1. Asparaginase (EC3.5.1.1)
L-Asparagin + H2O → L-Asparaginsäure + NH3
2. Aspartase ( EC4.3.1.1 )
L-Asparaginsäure → Fumarsäure + NH3
3. Adenindeaminase ( EC3.5.4.2 )
Adenin + H2O → Hypoxanthin + NH3
4. Adenosindeaminase (EC3.5.4.4)
Adenosin + H2O → Inosin + NH3
5. Adenosinmonophosphatdeaminase (EC3.5.4.6)
AMP + H2O → IMP + NH3
6. Adenosinphosphatdeaminase (EC3.5.4.17)
Adenosinphosphat + H2O → Inosinphosphat + NH3
7. Amindehydrogenase (EC1.4.99.3)
Amin + oxidiertes Phenazinmethosulfat +H2O → Aldehyd + reduziertes Phenazinmethosulfat + NH3
8. Arginindeaminase (EC3.5.3.6)
L-Arginin → L-Citrulin + NH3
9. Amidase (EC3.5.1.4)
Monocarbonsäureamid + H2O → Monocarbonsäure + NH3
10. ω-Amidase (EC3.5.1.3)
2-Ketoglutaraminsäure + H2O → 2-Ketoglutarsäure + NH3
11. Urease (EC3.5.1.5)
Harnstoff + H2O → 2NH3 + CO2
12. Ureidosuccinase (EC3.5.1.7)
N-Carbamoyl-L-asparginsäure + H2O → L-Asparsäure + CO2 + NH3
13. Guanindeaminase (EC3.5.4.3)
Guamin + H2O → Xanthin + NH3
14. Guanosindeaminase (EC3.5.4.15)
Guanosin + H2O → Xanthosin + NH3
15. Glutaminase (EC3.5.1.2)
L-Glutamin + H2O → L-glutaminsäure + NH3
16. Creatinindeiminase (EC3.5.4.21)
Creatinin + H2O → N-Methylhydantoin + NH3
17. Cytidindeaminase (EC3.5.4.5)
Cytidin + H2O → Uridin + NH3
18. Cytosindeaminase (EC3.5.4.1)
Cytosin + H2O → Uracil + NH3
19. Citrullinase (EC3.5.1.20)
L-Citrullin + 2H2O → L-Ornitin + CO2 + NH3
20. Trans-glutaminase (EC2.3.2.13)
N2-R-glutaminylpeptid + RNH2 → NH3 + N2-R-N5-R-glutaminylpeptid
21. Threonindehydratase (EC4.2.1.16)
L-Threonin + H2O → 2-Ketobuttersäure + NH3 + H2O
22. Nikotinamidase (EC3.5.1.19)
Nikotinamid + H2O → Nikotinsäure + NH3
23. Nikotinamidnukleotidamidase (EC3.5.1.42)
Nikotinamidmononukleotid + H2O → Nikotinsäure-D-ribonucleotid + NH3
24. L-Histidinammoniaklysase (EC4.3.1.3)
L-Histodin → Urocansäure + NH3
25. Penylalaninammoniaklyase (EC4.3.1.5)
L-Phenylalanin → Trans-zimtsäure + NH3
L-Asparagin + H2O → L-Asparaginsäure + NH3
2. Aspartase ( EC4.3.1.1 )
L-Asparaginsäure → Fumarsäure + NH3
3. Adenindeaminase ( EC3.5.4.2 )
Adenin + H2O → Hypoxanthin + NH3
4. Adenosindeaminase (EC3.5.4.4)
Adenosin + H2O → Inosin + NH3
5. Adenosinmonophosphatdeaminase (EC3.5.4.6)
AMP + H2O → IMP + NH3
6. Adenosinphosphatdeaminase (EC3.5.4.17)
Adenosinphosphat + H2O → Inosinphosphat + NH3
7. Amindehydrogenase (EC1.4.99.3)
Amin + oxidiertes Phenazinmethosulfat +H2O → Aldehyd + reduziertes Phenazinmethosulfat + NH3
8. Arginindeaminase (EC3.5.3.6)
L-Arginin → L-Citrulin + NH3
9. Amidase (EC3.5.1.4)
Monocarbonsäureamid + H2O → Monocarbonsäure + NH3
10. ω-Amidase (EC3.5.1.3)
2-Ketoglutaraminsäure + H2O → 2-Ketoglutarsäure + NH3
11. Urease (EC3.5.1.5)
Harnstoff + H2O → 2NH3 + CO2
12. Ureidosuccinase (EC3.5.1.7)
N-Carbamoyl-L-asparginsäure + H2O → L-Asparsäure + CO2 + NH3
13. Guanindeaminase (EC3.5.4.3)
Guamin + H2O → Xanthin + NH3
14. Guanosindeaminase (EC3.5.4.15)
Guanosin + H2O → Xanthosin + NH3
15. Glutaminase (EC3.5.1.2)
L-Glutamin + H2O → L-glutaminsäure + NH3
16. Creatinindeiminase (EC3.5.4.21)
Creatinin + H2O → N-Methylhydantoin + NH3
17. Cytidindeaminase (EC3.5.4.5)
Cytidin + H2O → Uridin + NH3
18. Cytosindeaminase (EC3.5.4.1)
Cytosin + H2O → Uracil + NH3
19. Citrullinase (EC3.5.1.20)
L-Citrullin + 2H2O → L-Ornitin + CO2 + NH3
20. Trans-glutaminase (EC2.3.2.13)
N2-R-glutaminylpeptid + RNH2 → NH3 + N2-R-N5-R-glutaminylpeptid
21. Threonindehydratase (EC4.2.1.16)
L-Threonin + H2O → 2-Ketobuttersäure + NH3 + H2O
22. Nikotinamidase (EC3.5.1.19)
Nikotinamid + H2O → Nikotinsäure + NH3
23. Nikotinamidnukleotidamidase (EC3.5.1.42)
Nikotinamidmononukleotid + H2O → Nikotinsäure-D-ribonucleotid + NH3
24. L-Histidinammoniaklysase (EC4.3.1.3)
L-Histodin → Urocansäure + NH3
25. Penylalaninammoniaklyase (EC4.3.1.5)
L-Phenylalanin → Trans-zimtsäure + NH3
Nachfolgend werden einige typische enzymatische Reaktionen,
die ATP bilden, genannt. Das erfindungsgemäße Verfahren
kann in erfolgreicher Weise zur Messung der Aktivität
dieser Enzyme sowie zur Bestimmung der Substrate und Produkte
dieser Reaktionen angewandet werden.
1. Tyrosyl-tRNA-Synthease (EC6.1.1.1)
L-Tyroscyl-tRNA + AMP + PPi ⇆ L-Tyrosin + ATP + tRNA
2. Acetyl-CoA-Synthetase (EC6.2.1.1)
AMP + PPi + Acetyl-CoA ⇆ ATP + Essigsäure + CoASH
3. Asparagin-Synthetase (EC6.3.1.1)
L-Asparagin + AMP + PPi ⇆ L-Asparaginsäure + NH3 + ATP
4. NAD-Synthetase (EC6.3.1.5)
AMP + Pyrophosphorsäure + NAD ⇆ATP + Deamido-NAD + NH3
5. Ribosephosphatpyrophosphokinase (EC2.7.6.1)
AMP + 5-Phospho-α-D-ribosylpyrophosphat ⇆ATP + D-Ribose-5-phosphat
6. Pyruvateorthophosphatdikinase (EC2.7.9.1)
AMP + Phosphoenolbrenztraubensäure + PPi ⇆ATP + Brenztraubensäure + Pi
L-Tyroscyl-tRNA + AMP + PPi ⇆ L-Tyrosin + ATP + tRNA
2. Acetyl-CoA-Synthetase (EC6.2.1.1)
AMP + PPi + Acetyl-CoA ⇆ ATP + Essigsäure + CoASH
3. Asparagin-Synthetase (EC6.3.1.1)
L-Asparagin + AMP + PPi ⇆ L-Asparaginsäure + NH3 + ATP
4. NAD-Synthetase (EC6.3.1.5)
AMP + Pyrophosphorsäure + NAD ⇆ATP + Deamido-NAD + NH3
5. Ribosephosphatpyrophosphokinase (EC2.7.6.1)
AMP + 5-Phospho-α-D-ribosylpyrophosphat ⇆ATP + D-Ribose-5-phosphat
6. Pyruvateorthophosphatdikinase (EC2.7.9.1)
AMP + Phosphoenolbrenztraubensäure + PPi ⇆ATP + Brenztraubensäure + Pi
Die vorstehend angegebenen enzymatischen Reaktionen werden
nur zu Erläuterungszwecken genannt und sollen die Erfindung
nicht beschränken.
Die Glutaminsynthetase, die zur Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens verwendet wird, findet sich in
Hirn oder der Leber von verschiedenen höheren Tieren,
in dem Saatgur von Leguminosen sowie in Escherichia coli
und anderen Mikroorganismen. Von diesen sind die
Glutaminsynthetase erzeugenden Spezies, die zu dem
Genus Micrococcus oder Brevivacterium gehören, die
vorteilhaftesten Quellen bezüglich der Verfügbarkeit
in größeren Mengen bei niedrigen Kosten (vgl. JP Kokai
33 594/82 bezüglich der Herstellungsverfahrens dieses
Enzyms). Die Glutaminsynthetase, die auf Brevibacterium
Flavum ATCC 14067 zurückgeht, wird in den folgenden Beispielen
verwendet.
Die Wirkung dieser Glutaminsynthetase und das Verfahren
zur Messung seiner Enzymaktivität werden nachfolgend beschrieben.
Dieses Enzym katalysiert die Biosynthese von L-Glutamin
aus L-Glutaminsäure und Ammoniak unter Anwendung
der chemischen Energie von ATP.
L-Glutaninsäure + Ammoniak + ATP →
L-Glutamin + ADP + anorganisches Phosphat.
Eine Mischung aus 0,1 ml einer 500 mM Natriumglutamatlösung,
0,1 ml einer 250 mM Ammoniumchloridlösung,
0,1 ml einer 75 mM ATP-Lösung, 0,1 ml einer 300 mM
MgCl2-Lösung, 0,1 ml eines 1M Imidazol-HCl-Puffers
(pH 7,0), 0,4 ml destilliertem Wasser und 0,1 ml
einer Enzymlösung mit geeigneter Konzentration wird
bei 37°C während 10 Minuten stehengelassen. Nach Beendigung
der Reaktion wird die Menge an gebildetem
anorganischem Phosphat nach der Fiske Subbarow-Methode
gemessen oder das gebildete Glutamin wird durch Papierchromatographie
abgetrennt und durch die Ninhydrin-
Farbreaktion bestimmt. 1 Einheit Glutaminsynthetase
wird durch die Menge an Enzym ausgedrückt, die 1 µMol
anorganisches Phosphat oder Glutamin in 1 Minute in
den vorstehend erwähnten Reaktionssystem zu erzeugen
vermag.
Die Herstellung einer derartigen Glutaminsynthetase
wird in der JP Kokai 33 594/82 beschrieben.
Wie später näher ausgeführt wird, bilden Ammoniak oder
ATP in einer Probelösung L-Glutamin, ADP und eine
anorganisches Phosphat durch Wirkung von Glutaminsynthetase
in Gegenwart von L-Glutamin und ATP
oder Ammoniak. Das auf diese Weise gebildete anorganische
Phosphat wird dann mit Purinnukleosid-
phosphorylase
in Gegenwart eines Purinnukleosids
(beispielsweise Inosin) unter Bildung eines Purinderivats
(beispielsweise Hypoxanthin) reagieren gelassen.
Das auf diese Weise gebildete Hypoxanthin
kann nach bekannten Methoden bestimmt werden, beispielsweise
durch Wirkung von Xanthinoxidase auf
Hypoxanthin und anschließende Messung des verbrauchten
Sauerstoffs unter Einsatz einer Sauerstoffelektrode
oder durch Bestimmung des Wasserstoffperoxids
durch die Peroxidasefarbreaktion (beispielsweise
Messung des Absorptionsvermögens bei 500 nm durch
die 4-Aminoantipyrin-Phenol-Peroxidase-Methode). Alle
Typen von Pufferlösungen, die kein Phosphat enthalten,
können für diese enzymatischen Reaktionen verwendet
werden, jedoch werden in sehr vorteilhafterweise
Imidazol, Tris, Glycylglycin sowie Good-Pufferlösungen
eingesetzt. Vorzugsweise liegt der pH im Bereich
von 6 bis 9, wobei ein pH von 7 am meisten
bevorzugt wird. Glutaminsynthetase sollte vorzugsweise
in einer Menge von 0,2 bis 20 Einheiten und
insbesondere 1 bis 5 Einheiten verwendet werden,
Purinnukleosidphosphorylase in einer Menge von
0,05 bis 5 Einheiten und insbesondere 0,2 bis
1 Einheit und Xanthinoxidase in einer Menge von
0,01 bis 10 Einheiten und insbesondere 0,1 bis
1 Einheiten. L-Glutaminsäure sollte vorzugsweise
in einer Konzentration von 1 bis 50 mM, insbesondere
5 bis 10 mM, verwendet werden. Wird Ammoniak
nach dem erfindungsgemäßen Verfahren bestimmt,
dann sollte Inosin und ATP in der Probelösung
in mehr als äquimolaren Mengen, bezogen auf die
Menge an Ammoniak vorliegen. Wird andererseits
ATP bestimmt, dann sollte Inosin und Ammoniak
in der Probelösung in mehr als äquimolaren Mengen,
bezogen auf die Menge an ATP, zugegen sein.
Diese Reaktionen werden vorzugsweise bei 20 bis
40°C während 2 bis 20 Minuten durchgeführt. Glutaminsynthetase,
Purinnukleosidphosphorylase, Xanthinoxidase
und Purinnukleosid können jeweils in dem
Reaktionssystem vorliegen.
Im Vergleich zu der in der JP-Anmeldung 1 41 241/′85 beschriebenen
Methode besitzt das erfindungsgemäße Verfahren
eine zweifach höhere Empfindlichkeit, da zwei
Moleküle Wasserstoffperoxid aus einem Molekül Ammoniak
oder ATP gebildet werden, wie nachfolgend gezeigt
wird:
GS : Glutaminsynthetase
PNP: Purinnukleosidphosphorylase
XOD: Xanthinoxidase
POD: Peroxidase
PNP: Purinnukleosidphosphorylase
XOD: Xanthinoxidase
POD: Peroxidase
Die folgenden Beispiele erläutern die Erfindung, wobei
in diesen Beispielen auf die beigefügten Zeichnungen Bezug
genommen wird:
Fig. 1 zeigt eine Eichkurve, welche die Beziehung zwischen
der Menge an Ammoniak und dem Unterschied im
Absorptionsvermögen bei 500 nm des in Beispiel 1
beschriebenen Verfahrens wiedergibt.
Fig. 2 zeigt eine Eichkurve, welche die Beziehung zwischen
der Menge an ATP und dem Unterschied des Absorptionsvermögens
bei 500 nm bei dem Verfahren des Anspruchs
2 erläutert.
Zu der vorstehenden Mischung (3,0 ml) werden 0,1 ml
Ammoniumchloridlösung (in einer Konzentration von 1 mM,
2 mM, 3 mM, 4 mM und 5 mM) gegeben und jede der erhaltenen
Lösungen wird bei 37°C 5 Minuten stehengelassen. Wie
aus Fig. 1 hervorgeht, wird eine gute lineare Beziehung
zwischen der Menge an zugesetztem Ammoniumchlorid und
der Zunahme des Absorptionsvermögens bei 500 nm beobachtet.
Der vorstehenden Mischung (3,0 ml) werden 0,1 ml ATP-Lösung
(in einer Konzentration von 0,1 mM, 0,2 mM, 0,3 mM,
0,4 mM und 0,5 mM) gegeben und jede der erhaltenen Lösungen
bei 37°C 5 Minuten stehengelassen. Wie aus der
Fig. 2 hervorgeht, wird eine gute lineare Beziehung
zwischen der Menge an zugesetztem ATP und der Zunahme
des Adsorptionsvermögens bei 500 nm beobachtet.
Aus den vorstehenden Ausführungen ist zu ersehen, daß
das erfindungsgemäße Verfahren in spezifischer Weise
Ammoniak oder ATP mit hoher Empfindlichkeit zu bestimmen
vermag und daher von großem Wert bei der Durchführung
von klinischen Tests ist.
Claims (2)
1. Verfahren zur Bestimmung von Ammoniak oder ATP in einer
Probelösung, dadurch gekennzeichnet, daß man Glutaminsynthetase
auf die Probelösung in Gegenwart von L-Glutaminsäure
und ATP oder Ammoniak einwirken läßt, dann
Purinnukleosidphosphorylase auf die auf diese Weise
in Gegenwart von Purinnukleosid gebildete Phosphorsäure
einwirken läßt und die Menge des erhaltenen
Purinderivats mit Xanthinoxidase mißt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
Glutaminsynthetase, Purinnukleosidphosphorylase und
Purinnukleosid gleichzeitig in der Probelösung vorliegen.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
JP28516085A JPS62142272A (ja) | 1985-12-17 | 1985-12-17 | アンモニアまたはatpの定量法 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3642804A1 true DE3642804A1 (de) | 1987-06-19 |
Family
ID=17687860
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19863642804 Withdrawn DE3642804A1 (de) | 1985-12-17 | 1986-12-15 | Verfahren zur bestimmung von ammoniak oder atp in einer probeloesung |
Country Status (2)
Country | Link |
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JP (1) | JPS62142272A (de) |
DE (1) | DE3642804A1 (de) |
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1986
- 1986-12-15 DE DE19863642804 patent/DE3642804A1/de not_active Withdrawn
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Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
JPS62142272A (ja) | 1987-06-25 |
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