DE3641985A1 - Verfahren zum verlegen oder austauschen von platten an fassaden - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Verlegen und/oder zum Austauschen von Platten an Fassaden.

Für das Verlegen von Platten, insbesondere von Naturstein­ platten an Fassaden, ist es bisher immer notwendig, ein Gerüst für das Verlegepersonal zu errichten. Für die Befe­ stigung der Platten dienen Anker, die in der Fassade einze­ mentiert werden. Diese Anker haben seitlich angeordnete Stifte, die in den in den Stirnkanten der Platten angeordne­ ten Bohrungen eingreifen und in diesen einzementiert werden. Das Gerüst erleichtert zwar einerseits dem Personal das Arbeiten an der jeweiligen Verlegestelle, andererseits ist es hinderlich für das An- und Abtransportieren der Platten und darüberhinaus ist es auch kostenmäßig teuer zu erstel­ len.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren für das Verlegen und/oder Demontieren von Platten, insbesondere von Natursteinplatten, vorzuschlagen, das ohne Gerüste auskommt und eine wesentlich schnellere Verlegung der Plat­ ten mit einem geringeren Personalaufwand ermöglicht.

Diese Aufgabe wird mit den Merkmalen des Anspruches 1 ge­ löst.

Gemäß einem Vorschlag der Erfindung steht somit das Verlege­ personal auf einer Arbeitsbühne, die analog einem Förderkorb ausgebildet ist und der mittels eines Hebezeuges, das z.B. auf dem Dach des Gebäudes angeordnet ist, aufwärts, abwärts und seitlich bewegt wird. Derartige Arbeitsbühnen sind z.B. von Hochhäusern her bekannt, wo sie zu Arbeiten an der Außenfassade, insbesondere für das Fensterputzen, herangezo­ gen werden. Das Zuführen der zu verlegenden Platten zur Arbeitsbühne wie auch das Abtransportieren evtl. abgenomme­ ner Platten erfolgt mittels eines zweiten Hebezeugs, das in der Lage sein muß, die Platten an jede Stelle der Fassade transportieren zu können. Dieses Hebezeug kann gleichfalls auf dem Dach des Hauses angebracht sein, wobei dieses längs der Fassade verfahrbar ist. Es ist jedoch auch denkbar, ein gesondertes Hebezeug einzusetzen. An diesem Hebezeug ist ein Montagegerät für die Platten befestigt, die aus einem Balken mit einer Befestigungsvorrichtung für das Hebezeug besteht, wobei an dem der Befestigungsvorrichtung entgegengesetzten Ende des Balkens ein Querträger mit einer Auflagefläche für die Platten befestigt ist. Die Platten werden an dem Mon­ tagegerät mittels Halterungen befestigt, die in Form eines drehbaren Dorns mit einem winklig abgebogenen Ende ausgebil­ det sind. Der Durchmesser des Dorns wie auch des abgebogenen Endes sind kleiner gehalten als die Fuge zwischen den zu verlegenden Platten. Die Halterung kann also auch beim Ver­ legen bis nach dem Einzementieren an den Platten belassen werden, wobei dann die Haken um 90° gedreht werden, so daß die abgewinkelten Enden parallel zur Fuge liegen und so dann nach vorn aus der Fuge herausgezogen werden können. Auf diese Weise ist es möglich, auch das Montagegerät an bereits verlegten Platten wieder anzubringen, wobei diese dann von den in der Fassade befestigten Stiften gelöst werden müssen.

Das Verlegen der Platten mittels des vorgeschlagenen Verfah­ rens kann somit ohne ein Gerüst vorgenommen werden, wobei die Handhabung der Platten durch das Montagegerät wesentlich erleichtert wird, denn dieses Montagegerät hält die Platte in der vorgesehenen Stellung, bis der Zement in den Löchern für die Aufnahme der Stifte der Halterungen abgebunden ist. Gemäß einem weiteren Vorschlag der Erfindung kann für eine feinstufige Verstellung der Platten in der Höhe zwischen dem Hebezeug und dem Montagegerät ein zweites Hebezeug einge­ schaltet sein, das vorteilhaft aus einem von Hand zu betäti­ genden Flaschenzug besteht. Die auf der Arbeitsbühne stehen­ de Bedienungsperson hat somit die Möglichkeit, die Platte seitlich wie auch in der Höhe ohne Mühe genau auszurichten. Das bisher erforderliche Verschieben der Platten mittels Brecheisen und sonstigen Hilfsmitteln, die immer die Gefahr mit sich brachten, daß die Kanten der Platten beschädigt werden, ist damit nicht mehr notwendig.

Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung gehen aus den Unteransprüchen in Verbindung mit Beschreibung und Zeichnung hervor.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist im folgenden an­ hand der Zeichnung näher beschrieben, in dieser zeigen:

Fig. 1 eine Seitenansicht einer mit Platten zu verlegenden Fassade,

Fig. 2 eine Ansicht der Fassade nach Fig. 1,

Fig. 3 eine Draufsicht auf Fig. 1 und

Fig. 4 in vergrößerter Darstellung den Verlege­ vorgang in Ansicht.

In den Figuren bezeichnet 1 die Fassade, an der die Platten 2 verlegt werden sollen. Wie insbesondere Fig. 2 zeigt, sind bereits mehrere Reihen 3 von Platten 2 verlegt, wobei zwi­ schen den Platten eine Fuge 4 ausgebildet ist.

Das Bedienungspersonal steht auf einem Förderkorb 5, der an zwei Seilen 6, 7 aufgehängt ist und sich an der Fassade über Rollen 8 abstützt. Auf dem Dach 9 des Gebäudes ist ein Fahrwagen 10 verfahrbar angeordnet, der das Hebezeug für den Fahrkorb 5 trägt.

An dem Ausleger 11, an dem auch die Seile 6, 7 für den Fahrkorb angeordnet sind, ist des weiteren ein Hebezeug 12 befestigt, das ein Montagegerät 13 auf- und abwärts bewegt. Durch die Kopplung des Hebezeuges für den Fahrkorb 5 wie auch des Hebezeuges 12 für das Montagegerät 13 ist immer gewährleistet, daß Fahrkorb und Hebevorrichtung sich an gleicher Stelle befinden.

Das Hebezeug 12 ist des weiteren vorteilhaft zwischen den beiden Auslegern 11 verfahrbar angeordnet, so daß zur Justierung der Platte in horizontaler Richtung nicht der Fahrwagen 10 verfahren zu werden braucht, sondern lediglich das Hebezeug 12.

Das Montagegerät 13 besteht aus einem Balken 14, an dessen Ende eine Befestigungsvorrichtung 15 für die Befestigung des Seiles 16 des Hebezeugs 12 angebracht ist. An dem der Befe­ stigungsvorrichtung 15 gegenüberliegenden Ende des Balkens 14 ist ein Querträger 17 befestigt, der eine Auflagefläche für die Platte 2 bildet. Die Höhe des Querträgers ist gerin­ ger als die Fugenbreite. Die Befestigung der Platte 2 an dem Montagegerät 13 erfolgt mittels dreier Halterungen 18, 19, 20, die aus einem Dorn bestehen, der ein abgewinkeltes Ende aufweist, wobei der Durchmesser des Dorns wie auch der Durchmesser des abgewinkelten Endes kleiner ist als der Fugenabstand 4 zwischen den zu verlegenden Platten 2. Das abgewinkelte Ende des Dornes umfaßt die Platte von der Rückseite her, so daß diese an der Montagevorrichtung sicher gehalten ist, wobei der Abstand des abgewinkelten Endes von der Anlagefläche der Platte am Montagegerät einstellbar ist, so daß hier auch unterschiedlich dicke Platten mit einem Montagegerät verarbeitet werden können. Im Seil 16 ist ein Flaschenzug 21 eingeschaltet, der zur Feinverstellung der Platte in der Höhe dient und dessen Funktion nachstehend erläutert werden wird.

Zur Montage einer Platte wird zunächst das Montagegerät 13 ganz nach unten verfahren und eine Platte an diesem mittels seiner Halterungen 18, 19 und 20 befestigt. Anschließend wird das Montagegerät durch das Hebezeug 12 nach oben in die Position gebracht, an der die Platte 2 zu verlegen ist und die in Fig. 2 in vergrößerter Darstellung gezeigt ist. Zur Grobausrichtung der Platte 2 wird der Fahrwagen 10 parallel zur Fassade verfahren. Die Feineinstellung erfolgt dadurch, daß das Hebezeug 12 längst einer Schiene 22 im Fahrwagen 10 verfahren wird. Die Feineinstellung in horizontaler Hinsicht wird mittels des Flaschenzuges 21 erhalten, so daß mittels der beiden Hebezeuge 12 und 21 ein millimetergenaues Aus­ richten der Platte möglich ist. Die Platte 2 hat in bekann­ ter Weise in den Stirnkanten Bohrungen, in die die Stifte 23, 24 eingreifen, die an Halterungen 25 befestigt sind, die in der Wand der Fassade 1 verankert sind. Das Montagegerät hält die Platte solange in der fixierten Stellung, bis der Zement abgebunden und die Platte fest an der Fassade 1 befestigt ist. Im Anschluß hieran werden die Halterungen des Montagegerätes durch Verdrehung der Dorne gelöst, wobei der Dorn soweit verdreht wird, daß sein abgewinkeltes Ende stirnseitig aus der Fuge 4 herausgezogen werden kann. Die Montage der nächsten Platte erfolgt in gleicher Art und Weise. Mit dem Verfahren können in umgekehrter Weise gleich­ falls Platten aus der Wand entfernt werden, wobei zunächst das Montagegerät an den Platten angebracht und dann die Platte von ihrer Verankerung gelöst wird. Im Anschluß hieran kann die Platte mittels des Montagegerätes weggebracht und eine neue an die Stelle gesetzt werden.

Claims (5)

1. Verfahren zum Verlegen und/oder zum Austauschen von Plat­ ten an Fassaden, dadurch gekennzeichnet, daß eine Arbeits­ bühne für das Bedienungspersonal für das Verlegen und Aus­ tauschen der Platten (2) vorgesehen ist, die aus einem in der Höhe und seitlich verfahrbaren Förderkorb (5) besteht, daß die Platten zur Arbeitsbühne mittels eines Montagege­ rätes (13) transportiert werden, die einen Balken (14) mit einer an seinem einen Ende angeordneten Befestigungsvorrich­ tung (15) für ein Hebezeug (12) aufweist und am anderen Ende des Balkens (14) einen Querträger (17) mit einer schmalen Auflagefläche für die Platten, wobei am lotrechten Balken eine und am Querbalken mindestens zwei mit Abstand zueinan­ der angeordnete Halterungen (18, 19, 20) vorgesehen sind, die einen drehbaren Dorn mit einem winklig abgebogenen Ende haben, dessen Durchmesser, einschließlich des abgewinkelten Endes, kleiner als der Fugenabstand zweier verlegter Platten zueinander ist, so daß die Halterungen in die Fugen bereits verlegter Platten eingreifen können.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zur feinstufigen Verschiebung der Platten (2) in der Höhe zwischen dem Hebezeug (12) und des Montagegerätes (13) ein zweites Hebezeug (21) eingeschaltet ist.

3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das zweite Hebezeug (21) ein Flaschenzug ist.

4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß am Förderkorb (5) und/oder an dem Montagegerät (13) Räder (8) angeordnet sind, die zur Anlage an der Fassade kommen.

5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Abstand der Halterungen (18, 19, 20) zueinander veränderbar ausgebildet ist.