DE3640953C2

DE3640953C2 - Chemisorptionsfilter zur Filterung von Luft

Info

Publication number: DE3640953C2
Application number: DE19863640953
Authority: DE
Inventors: Heinz Prof Dr Hoelter; Heinrich Dipl Ing Igelbuescher; Heinrich Ing Grad Gresch
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1986-11-29
Filing date: 1986-11-29
Publication date: 1993-11-25
Anticipated expiration: 2006-11-30
Also published as: DE3640953A1

Description

Die Erfindung bezieht sich auf einen Chemisorptionsfilter zur Filterung von Luft, mit einer Filterschicht, die eine Calciumhydroxid enthaltende alkalische Masse und ein Oxidationsmittel aufweist, und mit einer Aktivkohleschicht, wobei die Filterschicht und die Aktivkohleschicht in ihren Stärken der zu filternden Luft angepaßt sind.

Derartige Filter werden zur Beseitigung von Gerüchen, insbesondere Tabakgerüchen, in Wohnräumen genutzt, wobei sich herausgestellt hat, daß derartige Gerüche nur durch Filtermassen abgeschieden werden können, die alkalisch ausgebildet sind.

Aus der DE 24 22 574 A1 ist ein Chemisorptionsfilter zur Filterung von Luft bekannt, der bereits eine Filterschicht, die aus einer Calciumhydroxid enthaltenden alkalischen Masse und einem Oxidationsmittel zusammengesetzt ist, enthält. Darüber hinaus ist bei diesem bekannten Chemisorptionsfilter eine Aktivkohleschicht vorgesehen. Entsprechend der Schadstoffbelastung der aufzuarbeitenden Luft sind die Stärken der Filterschicht bzw. der Aktivkohleschicht ausgebildet.

Bei dem bekannten Chemisorptionsfilter weist die Filterschicht, die Calciumhydroxid als alkalische Masse enthält, darüber hinaus mit Wasser verdünntes Natronwasserglas auf. Es hat sich herausgestellt, daß eine derartige Filterschicht im Betrieb des Chemisorptionsfilters dazu neigt, Feuchtigkeit an die sie durchströmende, aufzubearbeitende Luft abzugeben, wodurch die chemische Reaktionsfähigkeit der die alkalische Masse enthaltenen Filterschicht mit der Zeit beeinträchtigt wird. Darüber hinaus wird, sofern im Zusammenhang mit alkalische Massen enthaltenen Filterschichten im Falle der genannten Druckschrift überhaupt Aktivkohle als sorptive Substanz eingesetzt wird, diese gemeinsam mit den übrigen Substanzen des Filters in einem Mischbett vorgesehen. In der genannten Druckschrift ist auch ausgesagt, daß die einzelnen chemisorptiven, adsorptiven und katalytischen Substanzen des Filters schichtweise hintereinander angeordnet sein können. Irgendwelche Aussagen hinsichtlich der Reihenfolge der Anordnung der einzelnen Schichten werden nicht gemacht.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Chemisorptionsfilter zur Filterung von Luft zu schaffen, bei dem einerseits die in einer Filterschicht enthaltene alkalische Masse optimal für eine chemische Reaktion zwecks Beseitigung der in der Luft enthaltenen Schadstoffe genutzt wird und in der andererseits die Adsorptionsfähigkeit von Aktivkohle hinsichtlich geruchsintensiver Substanzen optimal ausgenutzt wird.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die alkalische Masse Chalciumchlorid-Dihydrat enthält und daß die Aktivkohleschicht, in Strömungsrichtung der Luft gesehen, hinter der die alkalische Masse enthaltenen Filterschicht angeordnet ist.

Durch die Zugabe von geringfügig saurem Calciumchlorid-Dihydrat in die Calciumhydroxid enthaltende alkalische Masse, welche die eingangsseitige Filterschicht des Chemisorptionsfilters bildet, wird bei Aufrechterhaltung des alkalischen Charakters der Filterschicht erreicht, daß die die alkalische Masse enthaltende Filterschicht stets ausreichend feucht bleibt, um die chemische Reaktion innerhalb der das Calciumhydroxid enthaltenen Filterschicht im optimalen Bereich ablaufen zu lassen, wobei durch das Vorhandensein von Calciumchlorid-Dihydrat darüber hinaus der Feuchtigkeitsentzug der die Filterschicht durchströmenden Luft unterstützt werden kann. Erfindungsgemäß ergibt sich demgemäß eine Verbesserung der Filtereigenschaften der die alkalische Masse enthaltenden Filterschicht. Diese Verbesserung betrifft sowohl den Feuchtigkeitsentzug der die Filterschicht durchströmenden Luft als auch die innerhalb der alkalischen Masse stattfindende chemische Reaktion. Durch die Anordnung der Aktivkohleschicht hinter dieser die alkalische Masse enthaltenden Filterschicht wird erreicht, daß die Aktivkohleschicht weitestgehend frei von irgendwelchen ihre Adsorptionsfähigkeit beeinträchtigenden chemischen Stoffen bleibt, wobei darüber hinaus sichergestellt wird, daß die die Aktivkohleschicht durchströmende Luftströmung weitgehend von Feuchtigkeit befreit ist. Hierdurch kann nahezu die vollständige Adsorptionsfähigkeit der Aktivkohleschicht für die Beseitigung geruchsintensiver Stoffe zur Verfügung gestellt werden. Die erfindungsgemäße Anordnung der die alkalische Masse enthaltenden Filterschicht und der Aktivkohleschicht ist insbesondere für in wamen Gegenden eingesetzte Klimaanlagen besonders vorteilhaft, da gerade bei derartigen Klimaanlagen die Aktivkohleschicht bisher nur vergleichsweise geringe Standzeiten erzielt hat. Dadurch, daß erfindungsgemäß nahezu die gesamte Adsorptionsfähigkeit der Aktivkohleschicht ausschließlich zur Ausscheidung geruchsintensiver Stoffe zur Verfügung steht, wird der Wirkungsgrad des Chemisorptionsfilters sowie dessen Standzeit erheblich erhöht.

Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.

Claims

1. Chemisorptionsfilter zur Filterung von Luft, mit einer Filterschicht, die eine Calciumhydroxid enthaltende alkalische Masse und ein Oxidationsmittel aufweist, und mit einer Aktivkohleschicht, wobei die Filterschicht und die Aktivkohleschicht in ihren Stärken der zu filternden Luft angepaßt sind, dadurch gekennzeichnet, daß die alkalische Masse Calciumchlorid-Dihydrat enthält und daß die Aktivkohleschicht, in Strömungsrichtung der Luft gesehen, hinter der Filterschicht angeordnet ist.

2. Chemisorptionsfilter nach Anspruch 1, bei dem die alkalische Masse Eisen-III-Hydroxid enthält.

3. Chemisorptionsfilter nach Anspruch 1 oder 2, bei dem als Oxidationsmittel Kaliumpermanganat vorgesehen ist.