DE3640034A1 - Speiseroehrensonde - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine Speiseröhrensonde gemäß
dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Eine solche Sonde ist als Sengstaken-Blakemore-Sonde
bekannt und dient zur Kompression blutender Ösophagus
varizen vom Lumen der Speiseröhre aus, um die Blu
tung zu stillen.
Zu diesem Zweck weist die Sonde einen durch die Luftröhre
bis in den Magen einschiebbaren Schlauch auf, dessen
proximales Ende abgerundet und in der Regel ver
schlossen ist. Im Bereich dieses Endes sind aber
Öffnungen angeordnet, welche das Absaugen des Magen
inhalts durch den Schlauch ermöglichen. Zu diesem
Zweck muß der an sich flexible Schlauch eine so
hohe Formbeständigkeit aufweisen, daß er nicht in
folge des Saugunterdrucks in seinem Inneren kolla
biert.
An der Außenseite dieses Schlauches sind zwei auf
blasbare Ballons angebracht, der obere Ballon dient
zur Kompression der blutenden Ösophagusvarizen, wäh
rend der untere Ballon das Zurückweichen der Sonde
nach oben verhindern soll. Zu diesem Zweck wird die
Sonde vor dem Aufblasen des unteren Ballons so posi
tioniert, daß dieser im Magen im Bereich des Magen
einganges liegt. Wenn er dort aufgeblasen ist, dann
stützt er sich gegen den Innenumfang des Magenein
ganges von innen her ab.
Da etwa 90% der Blutungen in dem dem Mageneingang be
nachbarten unteren Teil der Speiseröhre auftreten,
ist dort der zweite, längliche Ballon placiert, der
nach seinem Aufblasen die auftretende Blutung zum
Stillstand bringen soll.
Beide Ballons stehen durch jeweils eine eigene Luft
leitung mit dem oberen Ende des Schlauchs in Verbin
dung, wo in der Regel in jeder Luftleitung ein zwei
ter, kleinerer Ballon sitzt, dessen Härte nach dem Auf
blasen einen Rückschluß auf den Aufblaszustand der
unteren Ballons zuläßt.
Nach dem Absaugen des Mageninhalts kann der Schlauch
auch zur Zufuhr von Nahrung, Antibiotika und derglei
chen verwendet werden.
Um das Einführen der Sonde in die durch die Varizen
verengte Luftröhre zu erleichtern, hat man bisher
den Außendurchmesser des Schlauches so klein wie nur
möglich gehalten. Aus diesem Grund ist der Schlauch
verhältnismäßig flexibel, so daß dessen Einführen vom
behandelnden Arzt Geschick und Übung verlangt.
Um eine Stillung der Blutung zu gewährleisten, ist es
erforderlich, daß die Ballons exakt placiert werden.
Aus diesem Grund ist an der Außenseite des Schlauches
eine Maßskala angebracht. Der behandelnde Arzt muß
nun, von der Körpergröße des eingelieferten Patien
ten ausgehend, den Abstand von der Zahnreihe bis zum
Mageneingang schätzen und die Sonde entsprechend tief
einführen. Eine Fehlplacierung der Sonde besonders
durch auf diesem Gebiet weniger erfahrene Ärzte ist
oftmals unvermeidlich.
Hierbei muß betont werden, daß eine solche Blutung
eine akute Lebensbedrohung darstellt, so daß z. B.
vom Notarzt die Sonde unverzüglich angewandt werden
muß, da in der Regel die Zeit fehlt, einen Facharzt
herbeizurufen.
Selbst wenn die Sonde ordnungsgemäß placiert ist,
ist die Gefahr für den Patienten noch nicht gebannt:
bei bis zu 65% sind Zweitläsionen vorhanden. Bevor jedoch eine präzise Diagnose, die nur mit einem Endoskop möglich ist, durchgeführt werden kann, müßte zunächst die Sonde entfernt werden, was aber wegen der Gefahr erneut auftretender Varizenblutungen oft über Tage hinaus nicht möglich ist.
bei bis zu 65% sind Zweitläsionen vorhanden. Bevor jedoch eine präzise Diagnose, die nur mit einem Endoskop möglich ist, durchgeführt werden kann, müßte zunächst die Sonde entfernt werden, was aber wegen der Gefahr erneut auftretender Varizenblutungen oft über Tage hinaus nicht möglich ist.
Ein weiteres Problem der bekannten Sonde liegt darin,
daß durch das zu kräftige Aufpumpen des sich gegen
die Luftröhrenwand anlegenden Schlauches an dieser
Drucknekrosen unter Umständen mit Perforationsgefahr
auftreten können. Wird dagegen der Ballon zu wenig
gegen die Luftröhrenwand angepreßt, dann besteht in
folge des möglicherweise nach oben austretenden Blutes
Aspirationsgefahr.
Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der Er
findung die Aufgabe zugrunde, die eingangs genannte,
bekannte Sonde dahingehend weiterzubilden, daß sie
einfacher einführbar und zuverlässig placierbar ist.
Ferner soll die Gefahr von Drucknekrosen oder der
Aspiration verringert werden. Ferner soll die genauere
Diagnose auch dann möglich sein, wenn sich die Sonde
in situ befindet. Schließlich soll die Sonde auch die
Behandlung der Luftröhrenwand ermöglichen.
Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1
gelöst.
Hierbei ist erfindungsgemäß der die Ballons tragende
Schlauch aus durchsichtigem Material gebildet und
in seiner lichten Weite so vergrößert, daß die Einfüh
rung eines Endoskops in das Schlauchinnere möglich
ist.
Hierbei ist es möglich, den Durchmesser des Schlauches
bis zu jenem einen in der Toxikologie verwendeten
Magenschlauches zu vergrößern. Durch die Durchmesser
vergrößerung wird gleichzeitig aber auch die Steifig
keit des Schlauches erhöht, da dieser nach wie vor
durch den in seinem Inneren aufgebrachten Unterdruck
nicht kollabierbar sein darf. Ein solcher größerer
und steiferer Schlauch läßt sich aber auch von einem
Ungeübten rasch und ohne Komplikationen in die Speise
röhre einführen.
Soweit durch die Öffnungen im proximalen Endbereich
des Schlauches Mageninhalt und Blut in den Schlauch
eingedrungen ist, kann dies zunächst abgesaugt werden,
anschließend kann der Schlauch durchgespült werden.
Nun ist es möglich, ein Endoskop in das Innere des
Schlauches einzuführen, wobei das Objektiv dieses
Endoskops durch die Schlauchwand von Blut und der
gleichen getrennt ist und somit nicht verschmiert
wird. Es ist nun möglich, zunächst festzustellen, ob
überhaupt eine Varizenblutung vorliegt. Ferner ist
es rasch und zuverlässig möglich, einerseits die
Blutungsstelle und andererseits die Lage des Magenein
gangs zu ermitteln und die Sonde bei fortgesetzter
Beobachtung durch das Endoskop so zu placieren, daß
der Magenballon genau vor dem Mageneingang, vom Ma
geninneren her gesehen, placiert wird, während man
sich andererseits davon vergewissern kann, daß der
Ösophagusballon genau im Bereich der Blutung placiert
ist.
Beim Aufpumpen der Ballons kann deren Hülle von innen
her beobachtet werden, so daß z. B. festgestellt werden
kann, ob der Magenballon weit genug aufgepumpt ist
oder nicht. Das bisher aus Sicherheitsgründen oft über
mäßig erfolgte Aufpumpen des Magenballons kann ver
mieden werden.
Auch die Hülle des Ösophagusballons, die sich im Be
reich der Blutung an die Speiseröhrenwand anlegt, kann
von innen her beobachtet werden, so daß Rückschlüsse
möglich sind. Besonders bedeutend ist aber die Möglich
keit, beim Aufpumpen des Ösophagusballons die Speise
röhre oberhalb dessen auf einen möglichen Blutaustritt
zu beobachten: in jenem Augenblick, in dem die Blutung
zum Stillstand kommt, weist der Ösophagusballon jenen
Innendruck auf, der gerade erforderlich ist, um die
Aspiration zu verhindern. Der bisher aus Sicherheits
gründenb stark überhöhte Druck, der zu Drucknekrosen
führte, ist nicht mehr erforderlich.
Die erfindungsgemäße Sonde kann somit einfach, rasch
und mit hoher Zuverlässigkeit placiert werden. Die
Nebenwirkungen sind auf ein Mindestmaß reduziert. Die
endoskopische Diagnose ist trotz eingesetzter Sonde
unbehindert möglich. Hierbei können durch die Öffnun
gen des proximalen Endes unter Umständen auch Gewebe
proben entnommen und sonstige Behandlungsvorgänge
durchgeführt werden.
Es ist ferner vorteilhaft, den Ösophagusballon zu verlän
gern und in einzelne, der Länge nach aufeinanderfolgen
de und jeweils an eine eigene Luftleitung angeschlossene
Druckkammern zu unterteilen, da die große lichte Weite
des Schlauches der erfindungsgemäßen Sonde die Möglich
keit zur Aufnahme von mehr als zwei Luftleitungen
bietet. Es kann somit die Länge des von aufgeblasenen
Ballonkammern gebildeten Druckpolsters, das eine blu
tende Stelle abdrückt, auf die erforderliche Mindestlän
ge verringert werden.
Bei der bekannten Speiseröhrensonde berührten sich der
einfacheren Herstellung halber die benachbarten Enden
der beiden Ballons. Gemäß einer bevorzugten Ausgestal
tung der Erfindung ist zwischen diesen beiden Ballons
jedoch ein Abstand vorgesehen, der im Bereich des Über
gangs zwischen Luftröhre und Magen liegt, um in dieser
kritischen Zone die Beobachtung durch das Endoskop
zu ermöglichen. In diesem Bereich ist bevorzugt ein
Fenster ausgebildet, daß so bemessen ist, daß eine Be
handlungseinrichtung am Endoskop aus dem Schlauch aus
treten kann. Vorzugsweise sind drei solche Öffnungen
angeordnet, die in Schlauchlängsrichtung zueinander
etwas versetzt sind, so daß eine solche endoskopische
Behandlungseinrichtung in jeder beliebigen Richtung aus
dem Schlauch herausgeführt werden kann. Es ist somit
z. B. die endoskopische Sklerosierung von Varizen möglich.
Auch die Stelle der eigentlichen Blutung kann durch
ein solches Fenster beobachtet werden, nachdem der Druck
aus den Ballons abgelassen wurde und der Schlauch somit
in Längsrichtung der Speiseröhre wieder verschieblich
ist.
Es ist grundsätzlich möglich, die lichte Weite des
Schlauches so weit zu vergrößern, daß in diesem Innen
raum verlaufende Luftschläuche zu den einzelnen Ballons
bzw. zu einzelnen Luftkammern die Benutzung eines
Endoskops nicht behindern. Diese einzelnen Luftschläu
che können ebenfalls aus durchsichtigem Material ge
bildet sein, so daß sie den Blick auf die Luftröhren
wand möglichst wenig behindern.
Gemäß einer weiteren, bevorzugten Ausgestaltung der
Erfindung ist aber der Schlauch aus einem solchen Pro
filmaterial beispielsweise durch Extrusion hergestellt,
daß zusätzlich zu dem das Endoskop aufnehmenden Innen
kanal Luftkanäle in der Schlauchwandung ausgebildet
sind, welche die Beobachtung durch die Schlauchwand
hindurch kaum beeinträchtigen. Diese Luftkanäle sind
an dem proximalen, verschlossenen Ende des Schlauches
verschlossen und zum Inneren des jeweils zugehörigen
Ballons bzw. der zugehörigen Luftkammer hin offen.
Gemäß einer weiteren, bevorzugten Ausgestaltung ist
mindestens der distale der beiden Ballons, also der
Ösophagusballon, aus einem durchsichtigen Material
gebildet, so daß die Blutungsstelle durch die Schlauch
wand und die Ballonhülle hindurch unbehindert einge
sehen und beobachtet werden kann. Hierdurch ist die
noch feiner dosierbare Druckbeaufschlagung des Öso
phagusballons ermöglicht. Ferner ermöglicht die In
spektion der Blutungsstelle einen Rückschluß auf den
Heilungsvorgang.
Um die ständige Beobachtung durch das Endoskop zu er
möglichen, ist gemäß einer weiteren Ausgestaltung der
Erfindung der Innenraum des Schlauches in zwei Kanäle
unterteilt, von denen der eine zur Spülung und zur
Absaugung dient, während der andere passend zur Auf
nahme des Endoskops eingerichtet ist, so daß während
der Beobachtung durch das Endoskop gleichzeitig das
Absaugen und Spülen erfolgen kann.
Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung können
noch weitere, zusätzliche Leitungen in den Schlauch inte
griert sein, beispielsweise eine Leitung für Spülmittel,
Gleitmittel oder Behandlungsmittel.
Hierbei ist wesentlich, daß die Durchsichtigkeit minde
stens eines Abschnitts des Wandquerschnittes des
Schlauches stets gegeben ist, damit die endoskopische
Überwachung gerade im Bereich der Varizenblutungen mög
lich ist. Es ist nämlich wesentlich, daß die Endblockung,
also das Ablassen von Luft aus dem Ösophagusballon, so
frühzeitig wie möglich vorgenommen werden kann, um eine
Nekrotisierung des Gewebes durch zu lange Blockung infolge
des dabei auf das Gewebe ausgeübten Drucks zu vermeiden.
Hierbei ist es unter Umständen zweckmäßig, alle Leitun
gen, die durch den Schlauch verlaufen oder in die Schlauch
wand integriert sind, an einem bestimmten Umfangsbereich
des Schlauches anzuordnen, so daß durch Drehung des
Schlauches jeder Oberflächenabschnitt der Speiseröhre
überwacht werden kann.
Um eine Verschmierung der Außenwand des Schlauches besei
tigen zu können, wird gemäß einer weiteren Ausgestaltung
der Erfindung vorgeschlagen, daß Spülkanäle vorgesehen
sind, die in Austrittsöffnungen einmünden, welche zur
Schlauchaußenseite hin offen sind. Es wird somit gewisser
maßen eine Art Dusche gebildet, mit welcher Blut, Blutge
rinsel, Schleim der Schleimhaut und sonstige Sekrete
weggespült werden können. Vorzugsweise sind die Aus
trittsöffnungen zwischen den beiden Ballons angeordnet,
und wiederum vorzugsweise nahe dem Ösophagusballon. Die
Spülflüssigkeit, die am Schlauch herabrinnt, kann durch
das offene proximale Ende des Schlauches wieder abge
saugt werden, so daß sie nicht durch den Darm abgeführt
zu werden braucht.
Soweit der Mageneingang vom Magenballon völlig verschlos
sen ist, ist es sogar möglich, diesen kurzzeitig abzu
lassen; da nämlich der Schlauch aufgrund seines verhält
nismäßig großen Durchmessers ein gewisses Maß an Steifig
keit aufweist, kann er kurzzeitig auch von der Oberseite
her abgestützt werden, zumal die auf den Magenballon
normalerweise ausgeübte, nach oben gerichtete Zugkraft
nur in der Größenordnung von etwa 30 g liegt. Nach der
Reinigung der Schlauchoberfläche kann der Magenballon
dann wieder aufgepumpt werden.
Es ist aber auch möglich und gegebenenfalls auch vorteil
haft, nahe der Oberseite des Magenballons in der Schlauch
wand Ansaugöffnungen vorzusehen, mittels welcher Spül
flüssigkeit in das Schlauchinnere abgesaugt werden kann.
Der Schlauch selbst bildet somit ein unter Umständen
verhältnismäßig kompliziertes Profil, dessen Nebenkanäle
jedoch am offenen Schlauchende ihrerseits verschlossen
sind; das offene, nur wenig in den Magen hineinragende,
proximale Schlauchende ist nämlich an seinen Kanten vor
zugsweise durch Erhitzen und Anschmelzen so weit abgerun
det, daß eine Läsierung der ohnehin schon stark geschä
digten Speiseröhre beim Einführen des Schlauches verhin
dert wird, obwohl dieser seinerseits im Gegensatz zur
bekannten Sonde so steif ist, daß er auch von einer
ungeübten Person ohne weiteres und zuverlässig in die
Speiseröhre eingeführt werden kann. Durch das Anschmelzen
werden die Nebenkanäle zugeschweißt.
Wie bereits oben erwähnt, gewährleistet der Magenballon
den zuverlässigen Sitz der gesamten Sonde, die unter
Umständen tagelang appliziert bleiben muß.
Um sich vom ordnungsgemäßen Sitz des Magenballons zu
vergewissern, ist es möglich, ein Endoskop bis zum Ende
des Schlauches in diesen einzuführen, was infolge der
Gleitschienenfunktion wiederholt und ohne jede Schwierig
keit möglich ist. Das aus dem Ende des Endoskopes aus
tretende Beobachtungselement kann hakenförmig umgebogen
werden, so daß durch Verdrehen des gesamten Endoskops
die Inspektion des gesamten Umfangsbereiches des Magen
eingangs und des dort sitzenden Magenballons möglich ist.
Hierdurch kann ein Fehlsitz und das etwa daraus resultie
rende Freikommen oder Verrutschen der Sonde verhindert
werden, wodurch unter Umständen eine erneute
Varizenblutung mit allen einhergehenden Gefährdungen re
sultieren könnte.
Wie bereits erwähnt, ist der freie Innendurchmesser des
Schlauches oder jenes Kanalabschnitts des Schlauches,
der das Endoskop aufnimmt, so bemessen, daß dieses wie
in einer Gleitschiene sauber und passend geführt wird.
Nun ist es aber erforderlich, die völlig ruckfreie und
weichgleitende Bewegung des Endoskops innerhalb des
Schlauchs zu ermöglichen, um tatsächlich zu gewährleisten,
daß jeder Oberflächenabschnitt der Speiseröhre inspiziert
werden kann.
Es ist daher von Vorteil, zwischen Endoskop und Schlauch
- gegebenenfalls durch einen eigenen Zuführkanal - eine
Gleitflüssigkeit einzubringen, welche das Endoskop und/
oder die Schlauchinnenwand benetzt und die Reibung zwi
schen diesen stark vermindert. Diese Gleitflüssigkeit
muß aber andererseits eine so hohe Viskosität aufweisen,
daß sie einen stets einwandfrei durchsichtigen, geschlos
senen Oberflächenfilm bildet.
Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist
aber ein solches durchsichtiges Material als Beschichtung
der Innenoberfläche des Schlauches bzw. als Wandmaterial
des Schlauches gewählt, welches von vorneherein gegenüber
solchen Kunststoffen, aus denen Endoskope gewöhnlich ge
bildet werden, eine geringe Reibung aufweist.
Solche Materialien weisen oftmals zusätzlich die Eigen
schaft auf, nicht oder nur schwer benetzbar zu sein, d. h.,
eindringende Flüssigkeit oder Verschmierungen haften nicht
an der Wand an, sondern perlen ab bzw. können ohne weite
res freigespült werden. Bei Wahl eines geeigneten Mate
rials kann daher - insbesondere in Verbindung mit der
oben beschriebenen "Dusche" - ein Schlauch geschaffen
werden, der sowohl gegenüber dem Endoskop als auch gegen
über dem Körpergewebe eine nur sehr geringe Reibung auf
weist und ferner das Anhaften von Blut, Schleim und der
gleichen verhindert bzw. die leichte Reinigung ermöglicht.
Der erfindungsgemäße Schlauch kann bevorzugt ebenso wie
der Schlauch der eingangs genannten, bekannten Sonde eine
vorzugsweise an der Außenseite aufgebrachte bzw. einge
prägte Längenskala aufweisen, welche bevorzugt von der
offenen Schlauchunterseite ausgeht. Die Zahlen dieser
Längenskala können aber sehr klein sein und bevorzugt
spiegelverkehrt aufgebracht sein, so daß sie von der
Schlauchinnenseite her durch das Endoskop leserlich sind.
Es können auch mehrere Längenskalen parallel zueinander
über den Außenumfang des Schlauches verteilt sein, sich
aber in ihrer Kennzeichnung voneinander unterscheiden,
so daß nicht nur die Schlauchhöhe, sondern auch der Umfangsbe
reich des Schlauches, der einer zu beobachtenden Speise
röhrenstelle gegenüberliegt, eindeutig bezeichnet werden
kann. Es muß daher bei der Behandlung und der über einen
längeren Zeitraum hinweg geführten Beobachtung eines
Speiseröhrenabschnitts dieser nicht jedesmal gesondert
aufgesucht werden, sondern es genügt die Angabe des Längen
maßes und gegebenenfalls des Umfangsbereichs, um die
leichte und rasche Auffindung des entsprechenden Ab
schnitts jedesmal erneut zu ermöglichen.
Infolge der bereits obenerwähnten Gleitschienenwirkung
ist es somit möglich, unter Umständen mehrmals täglich
die Inspektion einer Varizenblutungsstelle vorzunehmen,
so daß die Entfernung der Sonde bzw. das Ablassen des
Ballons zum frühestmöglichen Zeitpunkt erfolgen kann,
was wegen der bereits obenerwähnten Nekrotisierung des
druckbeaufschlagten Gewebes äußerst wichtig ist.
Die Überwachung des Patienten und die Kontrolle der
Abheilung einer blutenden Ösophagusvarize kann daher
auch ohne weiteres von unterschiedlichen Ärzten vor
genommen werden, da es aufgrund eines entsprechenden
Eintrags in das Patientenblatt jedem Arzt ohne wei
teres möglich ist, die betreffende Stelle der Luft
röhrenwand eindeutig aufzufinden.
Hierbei ist es gegebenenfalls besonders von Vorteil,
jenen der Nebenkanäle, der zum Absaugen von Körper
flüssigkeit eingerichtet ist, erst im Bereich der
proximalen Öffnung des Schlauches mit einer Öffnung
zu versehen, es kann daher der die Gleitschiene für
das Endoskop bildende Kanal vor dem Einführen des
Endoskops freigespült werden, wobei der Absaugvor
gang für die Spülflüssigkeit noch andauern kann,
während das Endoskop bereits eingeführt wird; es ist
somit möglich, den für eine Inspektion erforderlichen
Zeitraum drastisch zu verkürzen und gleichzeitig die
Beobachtungsverhältnisse entscheidend zu verbessern.
Ein weiterer Vorteil könnte darin liegen, daß die Öff
nungen des Schlauches durch eine Membran oder derglei
chen verschlossen sind, welche mittels eines endos
kopischen Geräts geöffnet werden können. Hierdurch kann
zunächst die Sonde bei einer akuten Blutung ohne die
Gefahr der Verschmutzung des Endoskopkanals der Sonde
in die Luftröhre eingeführt und placiert werden. Erst
nach erfolgter Placierung werden dann die im proxima
len Endbereich des Schlauches gelegenen Öffnungen durch
ein endoskopisches Gerät oder dergleichen geöffnet, um
die Absaugung des Mageninhalts bzw. die Vornahme einer
Behandlung zu ermöglichen.
Der Gegenstand der Erfindung wird anhand der
schematischen Zeichnung beispielsweise noch näher er
läutert; in dieser zeigt
Fig. 1 ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen
Luftröhrensonde nach der Placierung,
Fig. 2 die Einzelheit II in Fig. 1 in vergrößertem
Maßstab und mit eingeführtem Endoskop, und
Fig. 3a, b den Querschnitt durch zwei Ausführungsbeispiele
eines Schlauches der in Fig. 1 und 2 gezeigten
Sonde.
In Fig. 1 sind schematisch der untere Teil der Luft
röhre, der Magen und der Beginn des Zwölffingerdarms
sowie die Lage des Kopfes bei placierter Sonde ge
zeigt. Diese Sonde besteht aus einem Schlauch 1, der
im Außen- und Innendurchmesser sowie in der Flexibilität
einem in der Toxikologie verwendeten Magenschlauch ent
spricht.
Der Schlauch erstreckt sich durch die Luftröhre bis
gerade noch in den Magen hinein, um Inspektionen zu ermöglichen.
Das proximale Ende des Schlauches 1 ist offen; die Kanten
sind abgerundet; der im Magen gelegene Teil des Schlau
ches 1 weist dessen Wand durchdringende Öffnungen auf. Das
Blut im Magen kann durch diese Öffnungen in den Schlauch
1 eingesaugt und durch diesen abgesaugt werden.
An der Schlauchaußenseite sind hintereinanderliegend
zwei Ballons 2, 3 befestigt, von denen der eine, der
Magenballon 2, von der Innenseite her gegen den Magen
eingang anliegt und in aufgeblasenem Zustand etwa
kugelig ist, während der zweite Ballon 3, der Ösophagus
ballon, länglich ausgebildet ist und gegen jenen unte
ren Bereich der Speiseröhre anliegt, in welchem bevor
zugt Varizen auftreten.
Der Magenballon 2 ist an eine Luftleitung 4 angeschlos
sen, während der Ösophagusballon 3 an eine Luftleitung
5 angeschlossen ist. Diese beiden Luftleitungen sind
mit dem Schlauch 1 etwa durch eine Schweißstelle ver
bunden oder im Inneren des Schlauches 1 nach außen ge
führt, können aber auch als Kanäle in der Wand des
Schlauches 1 ausgebildet sein (siehe Fig. 3).
Die vom distalen Ende des Schlauches 1 weggeführten
Luftleitungen 3 und 4 können an eine Druck- oder Saug
quelle angeschlossen werden.
Wenn beide Ballons 2, 3 aufgeblasen sind, wie in der
Zeichnung dargestellt, dann drückt die Hülle des
Ballons 3 gegen die blutenden Ösophagusvarizen, während
der Magenballon 2 verhindert, daß die gesamte Sonde
nach oben rutscht. Die von den Ballons 2, 3 ausgeübten
Kräfte sind in Fig. 2 schematisch durch Pfeile darge
stellt.
Wie aus Fig. 2 ersichtlich, ist die lichte Weite des
Schlauches 1 so bemessen, daß ein Endoskop 6 in diesen
Schlauch 1 eingeführt werden kann; da das Wandmaterial
des Schlauches 1 und auch die Hülle des Ösophagusschlau
ches 3 jeweils aus durchsichtigem Material gebildet
sind, kann der in Fig. 2 durch eine ausgezogene Linie
gezeigte ösophagokaridale Übergang von der Luftröhren
seite her inspiziert werden.
Zwischen den beiden Ballons 2, 3 ist ein Abstand ge
bildet, in welchem Fenster 7 angeordnet sind, und zwar
mit einem Abstand von etwa 35 cm von der Zahnreihe des
Patienten aus. Wie in Fig. 2 schematisch dargestellt,
kann ein endoskopisches Behandlungsgerät 8 vom Endoskop
6 aus und durch die Fenster 7 nach außen bewegt werden
um im Bereich des Übergangs zwischen Luftröhre und
Mageneingang eine Behandlung durchzuführen.
Das Endoskop 6 kann so weit in den Schlauch 1 einge
führt werden, daß es jede beliebige Lage hierin erreicht.
Da sich dieser Schlauch 1 nur kurz über den Magenballon 2
hinaus erstreckt, ist es möglich, mit dem Endoskop
nicht nur die Magenwand, sondern auch den Mageneingang
und den Sitz des Magenballons zu inspizieren.
In Fig. 3a ist schematisch ein Querschnitt durch ein
bevorzugtes Ausführungsbeispiel des Schlauches 1 ge
zeigt; wie ersichtlich, ist der das Endoskop 6 wie eine
Schiene führende, runde Innenkanal 9 gegenüber der
Mittelachse der Außenkontur des Schlauches versetzt,
so daß ein verdickter Wandbereich gebildet ist, in wel
chem etwa durch Extrusion die beiden Luftleitungen 4,
5 als Kanäle ausgebildet sind.
In Fig. 3b ist schematisch der Querschnitt einer anderen
Ausführungsform durch ein bevorzugtes Ausführungsbei
spiel des Schlauches 1 gezeigt: hierbei sind in die
Schlauchwand nicht nur die beiden Luftkanäle 4 und 5 ein
gebracht, sondern noch ein weiterer Luftkanal 9; der
Ösophagusballon ist aus zwei voneinander getrennten, hin
tereinanderliegenden Kammern gebildet. von denen die
eine über den Luftkanal 5 und die andere über den Luft
kanal 9 aufpumpbar und ablaßbar ist.
Ferner sind weiter zwei Kanäle 10 und 11 für Spülflüssig
keit vorgesehen; diese Kanäle münden, wie strichpunktiert
bezeichnet, in Austrittsbohrungen, die sich zur Schlauch
außenseite hin öffnen. Diese beiden Kanäle sind an einan
der gegenüberliegenden Seiten des Schlauches angeordnet,
um zu erreichen, daß durch die austretende Spülflüssig
keit möglichst der gesamte Außenumfang des Schlauches
überspült werden kann.
Während die Kanäle 4, 5, 9, 10 und 11 an der Unterseite
des Schlauches verschlossen sind, ist ein weiterer Kanal
12 mit verhältnismäßig großem Durchmesser vorgesehen,
der zur Unterseite des Schlauches hin offen ist und durch
welchen herabfließende Spülflüssigkeit und dergleichen
abgesaugt werden kann.
An der Außenseite des Schlauches 1 ist ferner eine Skalen
leiste 13 angebracht, die sich über die dem Behandlungs
bereich gegenüberliegende Länge des Schlauches erstreckt.
Im Gegensatz zu einer ähnlichen Skaleneinteilung an der
Außenseite des Schlauches der bekannten Sonde dient die
Skalenleiste 13 jedoch nicht dazu, um, von der Zahnreihe
des Patienten ausgehend, die Lage des Magenballons ab
schätzen zu können, sondern vielmehr dazu, bei plazierter
Sonde und bei der Beobachtung einer Läsur mittels eines
Endoskops von innen her die Stelle dieser Läsur genau
bestimmen zu können. Aus diesem Grund sind die die Längen
skala 13 bildenden, von außen her in den Schlauch einge
prägten Zahlen auch spiegelverkehrt eingebracht, so daß
sie von innen her gelesen werden können.
Claims (10)
1. Speiseröhrensonde mit einem durch die Speise
röhre in den Magen einschiebbaren Saugschlauch, des
sen mit Absaugöffnungen versehenes proximales Ende
bis in den Magen reicht, und mit zwei den Schlauch
umgebenden, an diesem befestigten Ballons, von denen
jeder durch eine eigene, in den Schlauch integrierte
Luftleitung von dessen distalem Ende her aufblasbar
ist und von denen der dem proximalen Ende des Schlau
ches nähere Ballon bei der eingeführten Sonde sich
vom Inneren des Magens her gegen dessen Wand im Be
reich der Einmündung der Speiseröhre abstützt, wäh
rend der andere, längliche Ballon nahe dem erstge
nannten an der Innenwand des unteren Speiseröhrenab
schnitts anliegt,
dadurch gekennzeichnet, daß der
Schlauch (1) aus durchsichtigem Material besteht und
eine so weit vergrößerte lichte Weite aufweist, daß
in ihn ein Endoskop (6) bis zu seinem proximalen Ende
einführbar ist.
2. Sonde nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen den beiden Ballons (2, 3) ein Abstand
gebildet ist, in welchem die Wand des Schlauches (1)
mindestens ein, vorzugsweise mehrere, am besten drei
bevorzugt in Längsrichtung des Schlauches (1) zueinan
der versetzte Fenster (7) aufweist, deren Größe den
Austritt einer Endoskop-Behandlungseinrichtung (8) ge
stattet.
3. Sonde nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Luftleitungen (4, 5) als in
die Schlauchwand eingebrachte Kanäle ausgebildet sind.
4. Sonde nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß mindestens der distale (3) der bei
den Ballons (2, 3) aus durchsichtigem Material besteht.
5. Sonde nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß im Schlauch (1) getrennt ein Ab
saugkanal und ein Endoskopkanal ausgebildet ist.
6. Sonde nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß der Schlauch (1) nur kurz über den
proximalen Ballon bzw. Magenballon (2) nach unten über
steht und bevorzugt am unteren Ende voll geöffnet ist.
7. Sonde nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß der obere der beiden Ballons (2, 3)
bzw. Ösophagusballon (3) verlängert und aus mehreren, vor
zugsweise aus zwei, aufeinanderfolgenden, getrennt an
jeweils eine eigene Luftleitung (5, 9) angeschlossenen
Druckkammern gebildet ist, wobei jede Luftleitung (5, 9)
vom distalen Ende des Schlauches (1) her mit Druckluft
beaufschlagbar ist.
8. Sonde nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß in den Schlauch (1) eine zusätzliche
Leitung (10, 11, 12) für Spülmittel, Gleitmittel, Behand
lungsmittel oder dergleichen integriert ist.
9. Sonde nach Anspruch 8, gekennzeichnet durch Spül
kanäle (10, 11), die in Austrittsöffnungen einmünden,
die zur Schlauchaußenseite hin offen sind und bevorzugt
zwischen den beiden Ballons (2, 3) und weiter bevorzugt
nahe dem Ösophagusballon (3) angeordnet sind.
10. Sonde nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß das Material des Schlauchs aus einem
Material besteht, das gegenüber dem die Außenoberfläche
eines Endoskops (6) bildenden Material eine besonders geringe
Reibung aufweist, oder daß die Innenoberfläche des eine
Gleitschiene für das Endoskop bildenden Schlauchkanals
mit einem solchen Material beschichtet ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19863640034 DE3640034A1 (de) | 1986-11-24 | 1986-11-24 | Speiseroehrensonde |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19863640034 DE3640034A1 (de) | 1986-11-24 | 1986-11-24 | Speiseroehrensonde |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
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DE3640034A1 true DE3640034A1 (de) | 1988-05-26 |
DE3640034C2 DE3640034C2 (de) | 1992-08-27 |
Family
ID=6314616
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19863640034 Granted DE3640034A1 (de) | 1986-11-24 | 1986-11-24 | Speiseroehrensonde |
Country Status (1)
Country | Link |
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