DE3131652A1

DE3131652A1 - Instrument zur gewinnung von galle und pankreassekret

Info

Publication number: DE3131652A1
Application number: DE19813131652
Authority: DE
Inventors: Christian Prof. Dr.med. 2400 Lübeck Krüger
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1981-08-11
Filing date: 1981-08-11
Publication date: 1983-02-24

Description

Instrument zur Gewinnung von Galle
und Pankreassekret Die Erfindung bezieht sich auf ein flexibles Instrument zur Gewinnung von Galle und Pankreassekret, welches in das Duodenum (Zwölffingerdarm) einführbar ist, in welchem mit einem aufblasbaren Ballon ein den Mündungsbereich des gemeinsamen Gallen -und Bauchspeicheldrüsenganges umgebender Raum abdichtbar ist, aus dem über einen Absaugkanal das austretende Sekret absaugbar ist.
Zur Diagnose z.B. der chronischen Insuffizienz des Pankreas mittels Gewinnung und Untersuchung des aus der Bauchspeicheldrüse austretenden Sekrets ist man in der vorerwähnten Weise so vorgegangen, daß man das Duodenum beidseitig des im Mündungsbereich des Bauchspeicheldrüsenganges liegenden Raumes durch aufblasbare Ballons absperrte, wobei zwischen den Ballons ein Schlauch mit Perforationen endete. Es konnte dann das aus der Bauchspeicheldrüse austretende Sekret über den Schlauch abgesaugt und untersucht werden. Dazu war ein erheblicher Zeitaufwand erforderlich, da das Duodenum als Saminelreservoir gilt und daher in einer vorperiode und fortlaufend saure Valenzen des Magensaftes abgesaugt werden mußten.
Dabei mußte neben dem erheblichen Zeitaufwand in Kauf genommen werden, daß nur ein Teil des während der Untersuchung ausgetretenen Sekrets gewonnen werden konnte, während der Rest aus anatomischen Gründen im Duodenum verblieb.
Diese Untersuchungsinethode erforderte zusätzlich eine röntgenologische Sitzkontrolle der Sonde mit dem damit verbundenen erheblichen Aufwand und der Gefahr durch Strahlenbelastung.
Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, das aus der Bauchspeicheldrüse austretende Sekret unmittelbar an der Mündung des Bauchspeicheldrüsenganges unter direkter Beobachtung abnehmen zu können.
Diese Aufgabe wird nach der Erfindung dadurch gelöst, daß der Ballon als Ringballon lösbar und dicht auf das distale Umfangsende eines Duodenoskopes aufsetzbar und über einen durch das Duodenoskop verlaufenden, in den Balloninnenraum mündenden Kanal aufblasbar ist und daß der aufgeblasene Ringballon einen sich distalwärts erweiternden, über das distale Ende des Sondenabsaugkanals des Duodenoskops hinaus vorstehenden Trichter bildet, der an den Sondenabsaugkanal des Duodenoskops anschifeßbap ist. Durch diese Lösung kann das Duodenoskop, nachstehend einfach als Endoskop bezeichnet, mit dem vom Ballon umgebenen distalen Ende durch entsprechende bekannte Steuerung unmittelbar bis vor die Rundung des gemeinsamen Galle- und Bauchspeicheldrüsenganges gebracht werden, so daß der aufzublasende Ringballon sich an die Darmwandung, die vorerwähnte Mündung trichterförmig umgebend, anlegt, worauf über den bei allen Duodenoskopen vorhandenen Sonden- Absaugkanal das Sekret aus der Bauchspeicheldrüse vollständig abgesaugt werden kann und bei der anschließenden Untersuchung einen eindeutigen Aussagewert ergibt.
Durch die Erfindung ist es möglich, jedes bekannte Duodenoskop zu verwenden, da der Ringballon lösbar auf das distale Ende des Endoskops aufsetzbar ist, wobei z.B. der den Ausblick sonst freispülende Kanal zum Aufblasen des Ringballons verwendbar ist.
Zum Absaugen von Steinen aus der Harnblase ist es bekannt, (DE-PS j o92 161 und US-PS 3 o50 o66) einen doppelwandigen Katheter zu verwenden, der distal mit einem aufweitbaren Ballon zur Herstellung eines trichterförmigen Saugnapfes versehen ist und proximal an eine Saugpumpe angeschlossen wird. Es ist jedoch nicht möglich, einen solchen Katheter zum Absaugen von Sekret aus der Bauchspeicheldrüse zu verwenden, denn eine Steuerung für den Anschluß des Saugnapfes an die Mündung des Bauchspeicheldrüsenganges ist dabe; nicht vorgesehen und wäre selbst durch eine aufwendige röntgenologische Kontrolle möglich ist. -Zur lösbaren Anbringung des Ringballons nach der Erfindung an das distale Ebde des Endoskops sind verschiedene vorteilhafte Möglichkeiten gegeben, die nachstehend anhand der Zeichnung erläutert werden. Es zeigen: Figur 1A und 1B zwei Schemata zum Absaugen von Pankreassekret nach der Erfindung, Fwsur 2 bis 9 schematisch das distale Ende von Duedenoskopen mit verschiedenen Ausführungen für das lösbare Anbringen eines einen Absaugtrichter bildenden Ballons.
Die Figur 1A zeigt schematisch das in das Duodenum 1 eingeführte flexible und steuerbare Duodenoskop 2 mit geradem Ausblick und die Absaugstellung mit Ringballon vor der Mündung des Ganges der Bauchspeicheldrüse 3. Die Fig. 1B zeigt schematisch das gleiche jedoch mit einem einen seitlichen Ausblick aufweisende Endoskop 2 Im einzelnen kann man für die Sekretabsaugung nach dem Prinzip der Fig. 1A den distalen lösbaren Aufsatz nach der Erfindung für ein beliebiges Duodenoskop unterschiedlich ausbilden.
Nach Fig. 2 wird auf das distale Ende eines Endoskops 1 eine dünne starre Hülse 4 aufgeschoben, deren proximales Ende durch einen elastischen Zylinderring 5 auf dem Umfang des Endoskops 1 abgedichtet befestigt ist. Die Hülse 4 ist distal mit etwas Abstand vom Endoskopende durch ein Fenster 6 abgeschlossen und bildet vor dem Endoskopende eine Kammer 7, die mit einem, sonst z.B. zum Freispülen des Ausblicks dienenden Endoskopkanal 8 in Verbindung steht. Der Kammerabschluß ist neben dem Fenster 6 von einem Adapter 10 durchbrochen, der eine Verbindung der Umgebung mit dem Sonden-Absaugkanal 9 herstellt. Mit der Hülse 4 ist ein sich in der Ruhelage zum Einführen des Instrumentes in das Duodenum flach an die Hülse anlegender Ringballon 11 verbunden, der über eine Hülsenbohrung 32mit der Kammer 7 in Verbindung steht und über den Kanal 8 derart aufblasbar ist, daß er über das distale Ende des Adapters 10 hervorragt und einen Trichter 13 bildet. Entsprechend Fig. 1A wird das Endoskop 2 beim Einführen unter Beobachtung mittels der Optik, z.B.
bestehend aus einem Fiberlichtleiter und einem Fiberbildleiter, so gesteuert, daß der nach Einführen aufblasbare Ballon 11 mit dem Trichterrand die Mündung des Bauchspeicheldrüsenganges umgibt und sich gegen die Darmwandung des Duodenums legt, so daß nunmehr über den Trichter 13 4den Adapter lo und den sonst z.B.
zum Durchführen von Sonden oder zum Spülen und Absaugen dienenden Endoskopkanal 9 Sekret aus der Bauchspeicheldrüse 3 abgesaugt werden kann, ohne daß eine Vermischung mit sauren Valenzen des Magensaftes erfolgt. Es sind damit einwandfreie Untersuchungsergebnisse möglich.
Nachstehend werden für gleiche oder ähnliche Teile in den übrigen Figuren die gleichen Bezugszeichen wie in Fig. 2 verwendet.
Nach dem Beispiel Fig. 3 ist der z.B. aus einem Streifen gebildete Ringballon 11 mit dem einen Streifenrand elastisch dicht und lösbar um den distalen Umfang des Endoskops 2 herumgelegt und der andere Streifenrand mit einem Adapter loa verbunden, der den Trichter 13 mit dem Sonden-Absaugkanal 9 verbindet. In diesem Fall ist der Ballon aus durchsichtigem Material herzustellen, jedoch ist der sich beim Einführen des Instrumentes in das Duodenum an das Endoskop flach anliegenden Ballon durch die dabei auftretende Wandungsverdickung etwas hinderlich Bei der Ausführung nach Fig. 4 ist der Ringballon 11 wieder an einer Hülse 4a befestigt, die in diesem Fall jedoch dicht auf das distale Ende des Endoskops aufschiebbar ist, wobei der Sondenabsaugkanal 9 direkt in den. Æallontrichter13 mündet, während das Balloninnere über einen speziellen Adapter 14 an den Endoskopkanal 8 anschließbar ist.
Bei der Ausführung nach Fig. 5 ist entsprechend Fig. 2 vorgegangen, jedoch der distale Hülsenabschluß 6a kegelig und durchsichtig ausgebildet. Der Trichter 13 des Ringballons 11 ist in diesem Fall zur Achse des Endoskops geneigt und ist über einen verlängerten Adapter lob mit dem Endoskopkanal 9 verbunden.
Nach der Fig. 6 ist das distale Ende des Endoskops 2 mit geradem Ausblick wieder von einer durch einen elastischen Ring 5 abgedichteten Hülse 4 mit distaler, durch ein Fenster 6 abgeschlossener Kammer 7-umgeben, und der Ringballon 11 ist über den Kanal 8, die Kammer 7 und eine Bohrung 12 aufblasbar, während der Sonden-Absaugkanal 9 über einen Adapter loc mit dem Ballontrichter 13 verbunden ist. In diesem Fall ist der Ballon beidseitig des Trichters 13 verlängert und als Ring um den distalen Umfang des Endoskops 2 herumgeführt, wobei der dem Trichter 13 gegenüberliegende Ballonteil 11a sich an die der Mündung des Bauchspeicheldrüsenganges gegenüberliegende Wandung des Duodenums anlegt und beim Aufblasen des Ballons den Trichterrand an die Darmwandung rund um die Mündung des Speicheldrüsenganges andrückt, so daß eine besonders günstige Abdichtung um diese Mündung herum erfolgt, wie auch aus Fig. 1B ersichtlich ist.
Die Fig. 7 zeigt eine der Fig. 6 entsprechende Ausbildung, jedoch ist die Hülse 4a wieder dicht auf das distale Ende des Endoskops 2 aufgeschoben, aber in diesem Fall ist das Balloninnere über einen Adapter 15 mit dem Aufblaskanal 8 und der Sonden-Absaugkanal 9 über einen Adapter loc mit dem Ballontrichter 13 verbunden, so daß die Kammer 7 nach Fig. 6 in Wegfall kommen kann.
Um die Sicht und Führung des Endoskops 2 zu verbessern, kommt nach Fig. 8 und 9 ein Endoskop 2 mit seitlichem Ausblick über ein Fenster 6a mit Sicht in den Trichter 13 des Ringballons 11 zur Anwendung, wobei der Ballon auch in diesem Fall um den distalen Umfang des Endoskops herumgeführt ist. Auch hier steht der Kanal 8 über eine Bohrung 12 oder mehrere Bohrungen 12 mit dem Balloninneren zum Aufblasen des Ballons 11,lla in Verbindung, und der Sonden-Absaugkanal 9 mündet über einen Adapter lof in den Ballontrichter 13.
Aus dem Schnitt der Fig. 9 nach Linie IX bis IX der Fig. 8 ergibt sich, daß der Ballonteil 11a gegenüberliegend zum Ballontrichter 13 eine parallel zur Endoskopachse verlaufende Rinne 16 bildet, durch die Sekret aus dem Duodenum und dem Magen ablaufen kann.
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Claims

Ansprüche 0 Flexibles Instrument zur Gewinnung von Galle und Pankreassekret, welches in das Duodenum (Zwölffingerdarm) einführbar ist, in welchem mit einem aufblasbaren Ballon ein den Mündungsbereich des gemeinsamen Gallen- und Bauchspeicheldrüsenganges umgebender Raum abdichtbar ist, aus dem über einen Absaugkanal das austretende Sekret absaugbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Ballon als Ringballon (11) lösbar und dicht auf das distale Umfangsende eines Duodenoskopes (2) flach anliegend aufsetzbar und über einen durch das Duodenookop verlaufenden, in den Balloninnenraum mündenden Kanal (8) aufblasbar ist und daß der aufgeblasene Ringballon einen sich distalwärts erweiternden, über das distale Ende des Sondenabsaugkanals (9) des Duodenoskopes hinaus vorstehenden Trichter (13) bildet, der an den Sondenabsaugkanal (9) des Duodenoskopes anschließbar ist.
2. Instrument nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Ringballon (11) den Umfang einer auf das distale Ende des Endoskopes (2) abgedichtet auf schiebbaren Hülse umgibt, die vor der Optik eine durch ein Fenster (6) abgeschlossene Kammer (7) bildet, welche mit dem Ringballon (11) und einem Kanal (8) des Duodenoskopes verbunden ist, wobei der Sonden-Absaugkanal (9) des Duodenoskopes über einen Adapter (10) in den Ballontrichter (13) mündet.
3. Instrument nach Anspruch a oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß bei beliebigem Ausblick des Duodenoskopes (2) der den Trichter (13) bildende Ringballon (11) neben dem Trichter zusätzlich als Ring um den distalen Umfang des Endoskopes herumgeführt ist und nach Aufblasen mit diesem herumgeführten Teil den Rand des Ballontrichters um den vorerwähnten Mündungsbereich herum gegen die Darmwand des Duodenums (a) drückt.
4. Instrument nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der um den distalen Umfang des Duodenoskops herumgeführte Ballon (11,11a) auf der dem Trichter gegenüberliegenden Seite eine äußere, parallel zum Duodenoskop verlaufende Abflußrinne (16) bildet.
5. Instrument nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Trichter (13) des aus durchsichtigem Material bestehenden Ballons (g) durch einen Adapter (1pa) an den Sonden- Absaugkanal (9) des Endoskops angeschlossen ist und der Ballon unter Verbindung)#it dem Luftzufuhrkanal (8) den Ausblick des Endoskops überdeckt.
6. Instrument nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Ringballon (11) mit einer Hülse (14a) dicht auf den distalen Umfang des Duodenoskops (2) aufschiebbar und zum Aufblasen über einen Ansatz oder Adapter (14) direkt mit dem distalen Ende eines Endoskopkanals (8) verbunden ist, während der Sonden-Absaugkanal (9) des Endoskops distal in den Ballontrichter (13) mündet.