DE3638922A1 - Verfahren zum uebertragen digitalisierter stereofoner tonsignale - Google Patents
Verfahren zum uebertragen digitalisierter stereofoner tonsignaleInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren gemäß
dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1. Derartige
Verfahren sind allgemein bekannt.
Bei digitalen stereofonen Tonsignalübertragungen
können die beiden empfangenen Tonsignale bei starken
Störungen der Rundfunkübertragungskanäle nach Aus
schöpfen aller Möglichkeiten der Fehlererkennung,
Fehlerkorrektur und ggf. Fehlerverschleierung nicht
mehr decodierbar sein. Die Folge ist ein sehr rascher
Übergang von noch möglichem Empfang zur Stummschaltung
des Empfängers.
Dieses Verhalten ist häufig unerwünscht, zum Bei
spiel bei Empfang digital codierter Tonsignale in
einem Funkfeld, dessen Eigenschaften sich häufig stark
und meist kurzfristig ändern wie z.B. in einem fahren
den Kraftfahrzeug.
Die Aufgabe der Erfindung besteht demgegenüber darin,
ein Verfahren der eingangs erwähnten Art dahingehend
zu verbessern, daß auch dann, wenn die Tonsignalüber
tragung stark in ihrer Qualität eingeschränkt wird,
die übertragenen Tonsignale als solche noch erkennbar
bleiben, insbesondere soweit, daß bei Sprachübertra
gung der Text noch verständlich ist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die kennzeich
nenden Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen des
erfindungsgemäßen Verfahrens ergeben sich aus den
Unteransprüchen.
Die Erfindung findet Anwendung bei einer digitalen
stereofonen Tonsignalübertragung mit mindestens zwei
voneinander getrennt codierten Tonsignalen. Dies
trifft z. Zt. zu für alle bekannten stereofonen
Systeme, wie Intensitäts- und Laufzeitstereofonie,
kopfbezogene Stereofonie, nicht matrizierte Quadro
fonie, Eidofonie und andere.
Die Erfindung macht sich bestimmte Eigenschaften des
Gehörsinns nutzbar. Sowohl Richtungs- und Entfernungs
wahrnehmungen einer oder mehrerer Schallquellen wie
auch die Wahrnehmung von Raumeindrücken, also pauscha
ler Größen eines Schallfeldes, wie z.B. Nachhall,
Diffusität etc., unterliegen einer Trägheit. Diese
Wahrnehmungen kommen erst nach einer (unterschiedli
chen) Mindestzeit des Zuhörens zustande, was umge
kehrt bedeutet, daß diese Wahrnehmungen auch nicht
beliebig schnell wechseln können.
Daraus folgt, daß kurzzeitige Änderungen der Dar
stellung von Richtungen und Entfernungen von Schall
quellen sowie eines Raumeindrucks in stereofon wieder
gegebenen Signalen dann unhörbar bleiben, wenn sie
diese Mindestzeiten unterschreiten und auch nicht zu
häufig auftreten. Lassen sich diese beiden Bedingungen
nicht einhalten, läßt sich bei richtiger Anwendung
der beschriebenen Maßnahmen immerhin noch eine mono
fone Wiedergabe erzielen.
Diese Maßnahmen führen
- - in einem ersten Stadium zu keinen wahrnehmbaren Änderungen bei der stereofonen Wiedergabe
- - in einem zweiten Stadium zu einem mehr oder weniger ausgeprägten Zwischenzustand zwischen stereofoner und monofoner Wiedergabe
- - in einem dritten Stadium zu einer nahezu monofonen Wiedergabe.
Ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Verfahrens
wird im folgenden an Hand der Zeichnung näher erläutert.
Die Figur zeigt ein Blockschaltbild einer empfangssei
tigen Verarbeitungsschaltung.
Eigenheiten des dargestellten Beispiels sind:
- - Das stereofone Signal besteht aus zwei Tonsignalen (links (l) und rechts (r))
- - bei der Aussendung des 2-kanaligen stereofonen Signals ist ein Kanal (r) gegen den anderen ver zögert worden
- - die digitale Information liegt in zwei getrennten Bitströmen vor (a l und a r )
- - die digitale Information liegt in einer bitsparenden Codierung vor.
Werden einzelne Parameter anders gewählt - z.B. mehr als
zwei Tonsignale oder nur ein serieller Datenstrom - so
ändern sich bestimmte Verarbeitungsschritte entsprechend.
Das digitale, stereofone Tonsignal mit dem voreilenden
Linksanteil a l und dem nacheilenden Rechtsanteil a r
wird zunächst dadurch synchronisiert, daß der Linksanteil
a l in einer Verzögerungsstufe 1 um den Betrag t 1
verzögert wird, so daß die senderseitig eingeführte
Zeitdifferenz zwischen den beiden Anteilen a l und a r
ausgeglichen ist. Diese Zeitdifferenz zwischen den
stereofonen Signalanteilen hat den Vorteil, daß Störun
gen auf der Übertragungsstrecke, die zu einem gleichzei
tigen völligen Ausfall beider Signalanteile führen,
dann erheblich gemildert oder ganz ausgeglichen werden
können, wenn die Ausfallzeit der Verzögerungszeit t 1
ist. Solche Störungen treten bei mobilem Empfang häufig
auf, z.B. beim Durchfahren von Brücken oder Gebieten mit
erheblicher Minderung der nutzbaren Feldstärke des
RF-Signals auf Grund von Mehrwegeausbreitungen.
Diese Maßnahme ist sehr nützlich, setzt aber das Ein
fügen einer Zeitdifferenz auf der Sendeseite voraus.
Die im folgenden beschriebenen weiteren Maßnahmen be
ziehen sich dagegen nur auf den Empfänger; sie sind im
übrigen nicht an eine sendeseitig eingefügte Zeitdiffe
renz gekoppelt und können demgemäß auch ohne diese
durchgeführt werden.
In einer darauffolgenden Detektionsstufe 2 zur Verarbei
tung der beiden Signalanteile a l und a r wird für jeden
Anteil getrennt eine Fehlererkennung, Fehlerkorrektur
und ggfs. Fehlerverschleierung nach Maßgabe des hierfür
verwendeten Codes vorgenommen. Ferner wird in der
Detektionsstufe 2 eine Information über den Pegelzeit
verlauf der Tonsignale extrahiert, z.B. der mitüber
tragene Skalenfaktor. In einem weiteren Funktionsab
schnitt der Detektionsstufe 2 werden die Informationen
über den Pegelzeitverlauf und das Ausmaß der Fehlerbe
handlung, insbesondere das Auftreten von Überlastungen
des Fehlerschutzcodes, zusammengefaßt und an eine
Auswertungs-, Entscheidungs- und Steuerstufe 6
weitergeleitet.
Die fehlerbehandelten digitalen Signalanteile b l und b r ,
die in bitsparender Codierung vorliegen, werden in
einer Normwandlerstufe 3 linear umcodiert, so daß nun
mehr stereofone Signalanteile c l und c r in einer ein
fachen Form (z.B. 16 bit/linear) vorliegen, die leicht
in den zugeordneten Verarbeitungsstufen 8 bzw. 8 und 7
im Sinne von Verzögern, Umblenden, Pegelanpassen und
dgl. verarbeitet werden können. Diese Signalanteile c l
und c r werden jeweils einer weiteren Verzögerungsstufe 5
zugeführt, deren Verzögerungszeit t 2 entsprechend der
erforderlichen Dauer der Verarbeitung der Signalanteile
c l und c r in der Auswerte- und Steuerstufe 6 bemessen
ist. Damit wird erreicht, daß vor Eintreffen der Signal
anteile c l und c r in der jeweiligen Verarbeitungsstufe 8
die Auswertungs-, Entscheidungs- und Steuerstufe 6 in
der Lage ist, über einen hinreichend langen Zeitraum die
Informationen über die digitalen stereofonen Signalan
teile auszuwerten und hieraus entsprechende Steuerbe
fehle für die Verarbeitungsstufen 8 abzuleiten. Diese
Verarbeitungsdauer setzt sich aus der Zeit für das Aus
und Einblenden und die Zeit der Übernahme des digitalen
Signalanteils aus dem jeweils anderen Kanal bzw. dem
eigenen verzögerten Kanal zusammen. Bei lang andauern
den Störungen können diese Zeiten auch mehrmals anfallen,
wobei die Gesamtzeit bis zu 200 ms betragen kann.
Nach Durchlaufen der zugeordneten Verzögerungsstufe 5
gelangen die Signalanteile d l und d r auf folgenden
Wegen zu den zugeordneten Verarbeitungsstufen 8 l und 8 r :
- 1. d l auf direktem Wege an Eingang 802 der Stufe 8 l ;
- 2. d l über eine Verzögerungsstufe 7 der Verzögerungs zeit t 3 als Signal e l an Eingang 801 an Stufe 8 l ;
- 3. d l auf direktem Wege an Eingang 804 der Stufe 8 r ;
- 4. d r auf direktem Wege an Eingang 805 oder Stufe 8 r ;
- 5. d r über eine Verzögerungsstufe 7 mit der Verzöge rungszeit t 3 an Eingang 806 der Stufe 8 r ;
- 6. d r auf direktem Wege an Eingang 803 der Stufe 8 l .
In der Verarbeitungsstufe 8 l werden die folgenden digi
talen Tonsignalbearbeitungen nach Maßgabe der Steuer
befehle von der Auswertungs-, Entscheidungs- und Steuer
stufe 6 ausgeführt:
Entweder:Die Signale an den Eingängen 802 bleiben
unbeeinflußt und werden direkt den zugeordneten
D/A-Wandlern zugeführt.
Oder:Der Signalanteil an Eingang 802 der Stufe
8 l wird ausgeblendet und statt dessen wird
entweder der Signalanteil d r vom Eingang 803
oder der Signalanteil e l von Eingang 801 eingeblendet,
oder es wird nichts eingeblendet (Stummschaltung).
entweder der Signalanteil d r vom Eingang 803
oder der Signalanteil e l von Eingang 801 eingeblendet,
oder es wird nichts eingeblendet (Stummschaltung).
Entsprechendes gilt für die Funktion der Verarbeitungs
stufe 8 r .
Zusätzlich werden die Pegel der eingeblendeten Signal
anteile nach Maßgabe entsprechender Steuerbefehle der
Stufe 6 angehoben, beibehalten oder abgesenkt.
Ferner wird nach Beendigung einer detektierten Störung
- ebenfalls nach Maßgabe entsprechender Steuerbefehle
der Stufe 6 - der eingeblendete (Ersatz)-Signalanteil
wieder ausgeblendet und der nunmehr wieder ungestörte
Signalanteil (d l in Stufe 8 l bzw. d r in Stufe 8 r )
wieder eingeblendet.
Die am Ausgang der Stufen 8 vorliegenden digitalen
Tonsignalanteile f l und f r werden den zugeordneten
Digital/Analogwandlern 9 zugeführt, an deren Ausgänge
analoge Tonsignale l bzw. r für die Wiedergabe über
Lautsprecher oder Kopfhörer vorliegen.
Die Verzögerungszeit t 3 der Stufen 7 ist variabel
und richtet sich nach Vorgaben der Stufe 6. Sie ist
erforderlich, wenn ein
durch die Auswerte-, Entscheidungs- und Steuerstufe 6
vorgegebener Signalzeitabschnitt wiederholt werden soll.
Die Variabilität ist erforderlich, um die Dauer des
Zeitabschnittes unterschiedlich festlegen zu können.
Die Variabilität kann auch dadurch erreicht werden, daß
jede Verzögerungsstufe 7 verschiedene feste Verzögerun
gen erzeugt, die der Stufe 8 zur Auswahl zur Verfügung
stehen.
In der Stufe 6 werden folgende Informationen aufgenommen,
gespeichert, ausgewertet und zu Steuersignalen an die
Stufen 8 l , 8 r und ggfs. auch an die Stufen 7 verarbei
tet:
- 1. Von Stufe 2 Informationen über die Überlastung des Fehlerschutzes, über Beginn, Dauer sowie Ende der Überlastung.
- 2. Von Stufe 2 laufende Informationen über die Pegelzeitverläufe der ursprünglich analogen und dann für die Übertragungszwecke digitalisierten stereofonen Signalanteile.
- 3. Von einem die Signalanteile c r und c l auswerten den Korrelationsmesser 4 Informationen über den Korrelationsgrad der einzelnen Signalanteile des stereofonen Gesamtsignals.
Die von der Stufe 6 abgegebenen Steuersignale bestimmen,
wie schon erwähnt:
- - Anfang und Ende von Ein- und Ausblendungen
- - Pegelveränderungen
- - Auswahl der Ersatzsignale oder Stummschaltung
- - Wahl der Verzögerungszeit t 3 in Abhängigkeit von der Dauer einer detektierten Störung.
Claims (8)
1. Verfahren zum Übertragen digitalisierter, stereo
foner Tonsignale über störbehaftete Rundfunkkanä
le, bei dem empfangsseitig Übertragungsfehler de
tektiert und ggfs. korrigiert oder verschleiert
werden, dadurch gekennzeich
net, daß im Falle solcher Störungen, die we
der korrigiert noch verschleiert werden können,
der gestörte Signalabschnitt durch einen zeit
gleichen, ungestörten Signalabschnitt aus einem
anderen Kanal des stereofonen Gesamtsignals er
setzt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Pegel des übernommenen Tonsignalabschnitts
an den Pegel des gestörten Signals angeglichen
wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß für den Pegelangleich ein Referenzsignal des
gestörten Signals, z.B. ein mitübertragener Ska
lenfaktor, herangezogen wird.
4. Verfahren nach Anspruch 2 oder 3, dadurch ge
kennzeichnet, daß bei einer notwendigen, sehr
starken Erhöhung des Pegels des einzufügenden
Signals der dem gestörten Signalabschnitt voran
gegangene Signalabschnitt in demselben Kanal
eingefügt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 2 oder 3, dadurch ge
kennzeichnet, daß bei einer notwendigen, sehr
starken Erniedrigung des Pegels des einzufügenden
Signals für die Dauer der Störung kein Signal ein
gefügt wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, da
durch gekennzeichnet, daß die Einfügung an ihren
Übergängen gleitend im Sinne einer Ein- und Aus
blendung erfolgt.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, da
durch gekennzeichnet, daß das eine Signal gegen
über dem anderen Signal um eine beträchtliche
Zeit bei der Aussendung verzögert wird (ca. 500 ms)
und daß diese Verzögerung der beiden Signale im
Empfänger durch Verzögern des voreilenden Signals
wieder ausgeglichen wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, da
durch gekennzeichnet, daß im Falle einer Korre
lation beider Signale nahe dem Wert Null der dem
gestörten Signalabschnitt vorangegangene Signal
abschnitt in demselben Kanal eingefügt wird.
Priority Applications (2)
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ID=6313937
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