DE3638521C2 - - Google Patents
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- DE3638521C2 DE3638521C2 DE19863638521 DE3638521A DE3638521C2 DE 3638521 C2 DE3638521 C2 DE 3638521C2 DE 19863638521 DE19863638521 DE 19863638521 DE 3638521 A DE3638521 A DE 3638521A DE 3638521 C2 DE3638521 C2 DE 3638521C2
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-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C10—PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
- C10M—LUBRICATING COMPOSITIONS; USE OF CHEMICAL SUBSTANCES EITHER ALONE OR AS LUBRICATING INGREDIENTS IN A LUBRICATING COMPOSITION
- C10M177/00—Special methods of preparation of lubricating compositions; Chemical modification by after-treatment of components or of the whole of a lubricating composition, not covered by other classes
-
- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B22—CASTING; POWDER METALLURGY
- B22F—WORKING METALLIC POWDER; MANUFACTURE OF ARTICLES FROM METALLIC POWDER; MAKING METALLIC POWDER; APPARATUS OR DEVICES SPECIALLY ADAPTED FOR METALLIC POWDER
- B22F3/00—Manufacture of workpieces or articles from metallic powder characterised by the manner of compacting or sintering; Apparatus specially adapted therefor ; Presses and furnaces
- B22F3/02—Compacting only
- B22F3/08—Compacting only by explosive forces
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur
Herstellung von Gleitwerkstoffen gemäß dem Oberbe
griff des Hauptanspruches.
Gleitwerkstoffe müssen im wesentlichen zwei Funktio
nen erfüllen: Zum einen muß der Gleitwerkstoff den
normalen und tangentialen Belastungen sowie den
thermischen Beanspruchungen standhalten. Zum anderen
sollen im Gleitwerkstoff stets schmierwirksame Sub
stanzen vorhanden sein, die ein Fressen der Gleit
partner auch ohne Öle und Fette verhindern. Das be
deutet aber, daß der Gleitwerkstoff in mehr oder
weniger großen Mengen Festschmierstoffe in Form von
Weichmetallen (z. B. Pb, Ag), Schichtschmierstoffen
(z. B. MoS2, WS, BN), weichen Keramiken (PbO, SnO2)
oder Kunststoffe (z. B. PTFE) enthält, die in einer
mehr oder weniger festen Matrix gelöst oder einge
bettet sind.
Nun hängt es wesentlich vom Herstellverfahren ab,
welche Eigenschaften in einem Gleitwerkstoff kombi
niert werden können. Übliche Gußlegierungen, wie
z. B. die Gleitwerkstoffe nach DIN ISO 4381 bieten
wegen der Entmischung in der flüssigen Phase prinzi
piell nicht die Möglichkeit, Festschmierstoffe als
Dispersionen zu enthalten. Das gleiche gilt auch für
Bestandteile, wie z. B. PTFE, die bei der Schmelz
temperatur der Gußlegierung nicht mehr stabil sind.
Zudem bestehen bei diesen Legierungen begrenzte Mög
lichkeiten, die Festigkeit zu steigern.
Ein größeres Spektrum von Kombinationsmöglichkeiten
weisen die Sinterverfahren auf. Da hierbei nur weni
ge oder keine Bestandteile aufgeschmolzen werden,
besteht die Möglichkeit, völlig artfremde Partikel
in den Gleitwerkstoff einzubringen (z. B. MoS2). Mit
größer werdendem Festschmierstoffanteil wird jedoch
der Zusammenhalt des Sinterkörpers geringer, da es
gerade die Aufgabe der eingebrachten Festschmier
stoffpartikel ist, die Bindung zwischen Metallen zu
verhindern. Das bedeutet, daß der Anteil an Fest
schmierstoffen in gesinterten Körpern für viele An
wendungsfälle, insbesondere im reinen Trockenlauf,
nicht ausreichend sein kann; denn ein hoher Gehalt
an Festschmierstoffen würde zwar die gewünschten
Schmiereigenschaften bringen, könnte jedoch nicht im
Sinterkörper realisiert werden. Ein niedriger Gehalt
an solchen Festschmierstoffen läßt sich zwar sin
tern, erfüllt aber nicht die Funktion im reinen
Trockenlauf. Da der Sinterprozeß, auch wenn kein Be
standteil aufgeschmolzen wird, bei höheren oder
hohen Temperaturen verlaufen muß, sind auch hier ge
wisse Einschränkungen bei der Kombination von Mate
rialien mit unterschiedlichen Schmelzpunkten ge
geben. Zudem können wegen der Sintertemperatur und
der Prozeßdauer Diffusionsprozesse auftreten, die
zum Beispiel zur völligen Auflösung von Kohlefasern
führen können.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die den
bisher bekannten Verfahren anhaftenden Nachteile zu
vermeiden und ein Verfahren zu schaffen, mit dem
Gleitwerkstoffe mit bisher nicht erreichbaren Eigen
schaften erzielbar sind.
Diese der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe wird
durch die Lehre des Hauptanspruches gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteran
sprüchen erläutert.
Das erfindungsgemäße Verfahren bietet den Vorteil,
daß die bei den bisher bekannten Verfahren auftre
tenden Schwierigkeiten vermieden werden und daß
Mischungen aus Metall-, Keramik- oder Kunststoff
pulvern und -partikeln mit Fasern beliebiger Art
möglich sind. Dabei werden die Materialien, d. h. die
Ausgangsmaterialien der Gleitwerkstoffe, je nach
Bedarf und Anwendungsfall als Pulver- oder als Pul
verfasergemisch zusammengestellt.
Diese Gemische werden im Vakuum oder in einer beson
deren Atmosphäre entgast und konditioniert und
dann als lose Mischung oder als vorgepreßte
Masse in den Prozeß des Explosionsverdichtens einge
bracht.
Die Parameter der Vorpressung, wie z. B. Temperatur,
Druck, Dauer, Atmosphäre, richten sich ganz nach der
Art und der Zusammensetzung des gewünschten Werk
stoffes.
Die Charakteristika des Explosionsverdichtens
- - Einbringen hoher Aktivierungsenergie an die Kon taktstellen der Partikel
- - Aufbrechen von Oberflächenschichten durch die Druckwellen
- - Ablauf bei niedrigen Temperaturen
werden für die Herstellung von Gleitwerkstoffen voll
genutzt:
- - Materialien mit völlig verschiedenen Schmelzpunk ten können kombiniert werden.
- - Wegen der niedrigen Verfahrenstemperatur sind Ver änderungen und Schäden durch Diffusion und che mische Reaktion nicht zu befürchten.
- - Das Aufbrechen der Oberflächenschichten erhöht die Anzahl und die Qualität der Bindungen zwischen den Partikeln.
- - Die hohe Aktivierungsenergie der Partikeloberflä chen ermöglicht Bindungen zwischen verschieden artigen Materialien, die auf rein thermischen We gen nicht zu realisieren sind.
An mehreren Mischungen für Gleitwerkstoffe ist das
Explosionsverdichten mit Erfolg erprobt worden. Am
Beispiel der folgenden Mischung werden die Möglich
keiten des Verfahrens näher herausgestellt:
Diese Mischung ist in Luft hergestellt und weder
konditioniert noch vorgepreßt worden. Die absor
bierten Gase und das absorbierte Wasser, das wegen
der geringen Partikelgrößen in großer Menge vor
handen ist, sind vor dem Verdichtungsprozeß nicht
entfernt worden. Die Chromoxid-Schichten der
austenitischen Fasern sind ebenfalls nicht reduziert
worden. Eine derartige Mischung ist mit herkömmli
chen Verfahren, deren Temperaturführung wegen der
niedrig schmelzenden Metalle und wegen der Zerset
zungstemperatur des PTFE auf ca. 200°C begrenzt
ist, nicht zu einem festen Körper mit technisch in
teressanter Festigkeit zu verpressen oder zu sin
tern.
Durch Explosionsverdichten ist eine Härte von ca.
40 HV0,1 erreicht worden. Diese Härte liegt sogar
noch über der erreichbaren Härte für die Basisle
gierung (2. 3310, DIN 1703). Die Verbindung zwischen
der austenitischen Faser und der Basislegierung ist
ebenfalls erfolgt. Die Entfernung der Chromoxid
schichten als Voraussetzung für eine Bindung tritt
jedoch bei rein thermischen Verfahren erst oberhalb
von 1200°C ein, so daß derartige Fasern mit niedrig
schmelzenden Metallen oder mit Materialien, die sich
bei niedrigen Temperaturen zersetzen, durch rein
thermische Prozesse nicht zu verbinden sind.
Die Variationsbreite der durch Explosionsverdichten
herstellbaren Gleitwerkstoffe läßt sich nur andeuten
und ist in keinem Falle als vollständig anzusehen:
- - Kohlefasern in Verbindung mit Materialien, die bei Temperatur zur Aufnahme und zur Verbindung mit Kohlenstoff neigen
- - Kombination mit beliebigen Metallfasern
- - Kunststoffasern in Verbindung mit Metallen jegli cher Art, auch solchen mit hohem Schmelzpunkt
- - Nutzung der an den Partikeln absorbierten Wasser mengen zur in-situ-Erzeugung von Metalloxiden (z. B. die Umwandlung von Pb in PbO)
- - Erzeugung von Verbundkörpern, die z. B. elementa ren Schwefel oder Schwefelverbindungen sowie Molyb dän enthalten, so daß beim Verdichten oder bei spä teren Gebrauch MOS2 in-situ erzeugt wird
- - Einbau von abbrasionsresistenten Hartstoffen (z. B. WC, Al2O3 etc.)
- - Bestimmung der bevorzugten Faserrichtung durch die Prozeßführung.
Die Explosionsverdichtung kann dabei grundsätzlich
entweder unmittelbar erfolgen, d. h. die Explosions
welle wirkt unmittelbar auf die Ausgangsmaterialien
ein oder die Verdichtung erfolgt mittelbar, bei
spielsweise unter Zwischenschaltung eines Drucküber
tragers, so daß auch entsprechend kompliziertere
Formen des aus dem Gleitwerkstoff bestehenden Kör
pers herstellbar sind.
Der Einsatz eines Vakuums während des Verdichtens
erhöht die Wirksamkeit der Explosionswerkstoffe und
kann zu weiteren chemischen Reaktionen beitragen
oder gewisse unerwünschte chemische Reaktionen ver
hindern.
Claims (10)
1. Verfahren zur Herstellung von aus Partikeln
und/oder Pulvern und/oder Fasern als Aus
gangsmaterialien bestehenden Gleitwerkstof
fen, dadurch gekennzeichnet, daß die Aus
gangsmaterialien durch Explosionsverdichten
miteinander verbunden werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Explosionswelle unmittelbar
auf die zu verdichtenden Ausgangsmaterialien
zur Einwirkung gebracht wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Explosionswelle mittelbar
auf die zu verdichtenden Ausgangsmaterialien
zur Einwirkung gebracht wird.
4. Verfahren nach einem oder mehreren der vor
hergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeich
net, daß die Gleitwerkstoffe beim Explosions
verdichten bereits in die endgültige Ge
brauchsform gebracht werden.
5. Verfahren nach einem oder mehreren der vor
hergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeich
net, daß die Ausrichtung der Fasern- und Par
tikelstrukturen eingestellt wird.
6. Verfahren nach einem oder mehreren der vor
hergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeich
net, daß die Ausgangsmaterialien als Gleit
werkstoff auf ein Trägermaterial aufgebracht
werden.
7. Verfahren nach einem oder mehreren der vor
hergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeich
net, daß die an den Ausgangsmaterialien ab
sorbierten Gase und Flüssigkeiten für chemi
sche Reaktionen während des Explosionsver
dichtens genutzt werden.
8. Verfahren nach einem oder mehreren der vor
hergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeich
net, daß der Vorgang des Explosionsverdich
tens für chemische Reaktionen an den Par
tikel- oder Pulver- oder Faseroberflächen
genutzt wird.
9. Verfahren nach einem oder mehreren der vor
hergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeich
net, daß die Explosionsverdichtung unter
Vakuum erfolgt.
10. Verfahren nach einem oder mehreren der vor
hergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeich
net, daß die Ausgangsmaterialien als Gemische
im Vakuum oder in einer besonderen Atmosphäre
entgast und konditioniert werden und dann als
lose Mischung oder als vorgepreßte Masse in
den Prozeß des Explosionsverdichtens einge
bracht werden.
Priority Applications (4)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19863638521 DE3638521A1 (de) | 1986-11-11 | 1986-11-11 | Verfahren zur herstellung von gleitwerkstoffen |
FR8715548A FR2606306A1 (fr) | 1986-11-11 | 1987-11-10 | Procede de preparation de materiaux a qualites de glissement constitues de particules et/ou de poudres et/ou de fibres comme matieres de depart |
GB08726379A GB2198686A (en) | 1986-11-11 | 1987-11-11 | Method of manufacturing anti-friction materials |
JP28320687A JPS63212097A (ja) | 1986-11-11 | 1987-11-11 | 滑剤の製造方法 |
Applications Claiming Priority (1)
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Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
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DE3638521A1 DE3638521A1 (de) | 1988-05-26 |
DE3638521C2 true DE3638521C2 (de) | 1989-07-06 |
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ID=6313702
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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1986
- 1986-11-11 DE DE19863638521 patent/DE3638521A1/de active Granted
-
1987
- 1987-11-10 FR FR8715548A patent/FR2606306A1/fr active Pending
- 1987-11-11 GB GB08726379A patent/GB2198686A/en not_active Withdrawn
- 1987-11-11 JP JP28320687A patent/JPS63212097A/ja active Pending
Also Published As
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DE3638521A1 (de) | 1988-05-26 |
GB8726379D0 (en) | 1987-12-16 |
GB2198686A (en) | 1988-06-22 |
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Legal Events
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OP8 | Request for examination as to paragraph 44 patent law | ||
D2 | Grant after examination | ||
8327 | Change in the person/name/address of the patent owner |
Owner name: HAMPEL, HEINRICH, DR.-ING., 4290 BOCHOLT, DE |
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8327 | Change in the person/name/address of the patent owner |
Owner name: HAMPEL, HEINRICH, DR.-ING., 5100 AACHEN, DE |
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8364 | No opposition during term of opposition | ||
8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |