DE3636527C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Erzeugen von kom
binierten seismischen Scherungs- und Kompressionswellen gemäß
dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.
Gemäß der Patentanmeldung älteren
Zeitrangs entsprechend der nachveröffentlichten DE-OS 35 41 795 werden
kombinierte seismische Scherungs- und Kompressionswellen
dadurch erzeugt, daß eine schwere Masse in einer einzelnen
Abwärtsbewegung längs einer bestimmten Stoßachse gegen eine
mit der Erdoberfläche gekoppelte Grundplatte getrieben wird,
so daß sie auf der Grundplatte derart aufschlägt, daß der
Stoß entlang eines bestimmten Pfades in den Untergrund einge
leitet wird. Zum Beschleunigen der Masse wird eine einzelne
Einrichtung verwendet, deren Stoßachse mittels einer Steuer
einrichtung räumlich festlegbar ist. Im einzelnen ist die
Massenbeschleunigungseinrichtung an zwei gelenkig miteinander
verbundenen Rahmen der Steuereinrichtung im Abstand über der
Grundplatte kardanisch abgestützt, so daß sie um zwei zuein
ander senkrechte Horizontalachsen schwenkbar ist, wobei die
Steuereinrichtung zwei Hydraulikeinrichtungen aufweist, von
denen die eine an einem der beiden Rahmen und der Massenbe
schleunigungseinrichtung angreift, um letztere um die eine
Horizontalachse zu schwenken, und von denen die andere
Hydraulikeinrichtung an dem einen und dem anderen Rahmen an
greift, um den einen Rahmen zusammen mit der Massenbeschleu
nigungseinrichtung um die andere Horizontalachse zu schwenken.
Eine hin- und herschwingende Masse ist nach dem älteren Vorschlag nicht
vorgesehen.
Eine Vorrichtung gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruches 1
ist aus der US-PS 43 21 981 bekannt. Bei dieser Vorrichtung
werden zwei oder mehrere Schwingungsmassen entlang entgegen
gesetzter nichtvertikaler Schwingungsachsen, die unter einem
festen Winkel zueinander in parallelen Ebenen verlaufen, in
Schwingungen versetzt. Die Anzahl der Durchgänge der Massen
durch einen gemeinsamen zentralen Punkt bei ihren Schwingungen
entlang ihrer jeweiligen Achsen kann gesteuert werden, um
eine Phasenbeziehung zwischen den beiden Schwingungsbewegun
gen herzustellen. Durch Verändern der aufeinander bezogenen
Phasen der beiden Massen kann man bewirken, daß gewünschte
Kompression- und Scherungswellen gleichzeitig eingegeben
werden. Aus dieser US-PS geht hervor, daß die parallelen
Ebenen, in welchen die jeweiligen Schwingungsachsen der bei
den Massen liegen, entweder quer zu der seismischen Vermes
sungslinie, d. h. der Linie zwischen dem Ort der seismischen
Quelle und den aufnehmenden Geophonen, oder längs einer sol
chen Vermessungslinie ausgerichtet sein müssen. Mit dem richti
gen Phasenabgleich kann man durch die obengenannte Querachsen
ausrichtung der Schwingungsmassen gleichzeitig P-Wellen und
SH-Scherungswellen erzeugen und aufnehmen. Wenn andererseits
die Schwingungsachsen zu der Vermessungslinie ausgerichtet
sind, kann man gleichzeitig P-Wellen und SV-Scherungswellen
erzeugen und aufnehmen. Die Vertikalkomponente der Bewegung
in beiden Fällen erzeugt sogenannte "umgekehrte" SV-Scherungs
wellen, die aber nicht mit herkömmlichen seismischen Verfahren
verarbeitet und interpretiert werden können. Mit dieser Vor
richtung können somit alle Formen einer seismischen Welle,
einschließlich P-, SH- und SV-Wellen erzeugt und aufgenommen
werden, wenn beide Betriebsarten der Vorrichtung nacheinander
durchgeführt werden.
Die Aufgabe der Erfindung besteht in der Schaffung einer Vor
richtung gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruches 1, mit
der die P-, SH- und SV-Wellen entlang eines bestimmten Pfades gleich
zeitig erzeugt werden können.
Die Aufgabe der Erfindung wird mit den Merkmalen des kenn
zeichnenden Teiles des Patentanspruches 1 gelöst.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand
der Unteransprüche.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird mit Bezug auf die
Zeichnungen beschrieben. Es zeigt
Fig. 1 eine vereinfachte Draufsicht einer Vorrichtung
nach der Erfindung, z. T. in blockschematischer
Form, wobei die Schwingungserzeugungseinrichtung
nichtvertikal geneigt ausgerichtet
ist,
Fig. 2 eine vereinfachte Draufsicht der Vorrichtung von
Fig. 1, wobei die Achse der Schwingungserzeugungseinrichtung
in eine Vertikalstellung gedreht ist, und
Fig. 3 eine schematische Darstellung der Schwingungserzeugungs
einrichtung der Vorrichtung nach der Erfindung, wobei
ihre axiale Ausrichtung in bezug auf eine seis
mische Vermessungslinie dargestellt ist.
Die in den Fig. 1 und 2 gezeigte Vorrichtung nach der Er
findung weist eine einzelne schwingende Masse
auf, wobei die zylindrische
Schwingungserzeugungseinrichtung 10 alle
inneren Teile (nicht gezeigt) beinhaltet, die für
einen herkömmlichen seismischen Vibrator
notwendig sind. Zu diesen Teilen gehört eine schwingende Masse,
die verschiebbar an einem Kolben angeordnet ist, der selbst
an dem äußeren Gehäuse 11 befestigt ist. Die Masse wird
hydraulisch über einen kurzen Hub bei verschiedenen Fre
quenzen hin- und herbewegt. Wenn sich die Masse auf- und
abbewegt, werden die Reaktionskräfte an dem Kolben mit der
Grundplatte 12 auf eine weiter unten näher zu beschreibende
Art und Weise gekoppelt, um somit seismische Schwingungen
in die Erde einzuleiten.
Die Einrichtung 10 endet an ihrem unteren Ende in einem
Schäkel 14, der durch einen Drehzapfen 15 an einer quadra
tischen horizontalen Welle 16 befestigt ist, die wiederum
für eine Axialdrehung zwischen den aufrechten Stützen 18
gelagert ist. Die Drehachse der Einrichtung 10 erstreckt sich
quer zu der Achse der Welle 16 und parallel zu der Ebene
der Grundplatte 12.
Die Einstellung der Schwingungsachse der Schwingungserzeugungsein
richtung 10 wird durch Hydraulikzylinder 20, 22, 24 und 26
erzielt, deren untere Enden an der Grundplatte 12 durch
gleiche untere Kugelgelenke 30 befestigt sind, die in ent
sprechenden Halterungen 32 gebildet sind. An einem zwischen
dem oberen und dem unteren Ende der Einrichtung 10 liegenden
Punkt erstrecken sich Abstandshalterarme 34 radial von
einem Umfangsring 36 aus, der an dem äußeren Gehäuse 11
befestigt ist. Die oberen Enden der Kolben 38, 40, 42 und
44, die in dieser Reihenfolge in den Zylindern 20, 22, 24
und 26 bewegbar sind, sind mit den Abstandshalterarmen 34
durch obere Kugelgelenke 46 verbunden. Durch den Betrieb
der Zylinder 20 und 22 in entgegengesetzter Richtung oder
in einer "Stoß-Zieh"-Bewegung kann man den axialen Pfad
der Einrichtung 10 in jedem Sinn um die horizontale Achse
durch den Drehzapfen 15 kippen oder schwenken. In entspre
chender Weise wird durch eine "Stoß-Zieh"-Betrieb der
Hydraulikzylinder 24 und 26 die Einrichtung 10 um die andere
Horizontalachse entlang der Welle 16 gedreht. Die notwendi
ge Bewegungsfreiheit aller vier Hydraulikzylinder an ihren
oberen und unteren Enden wird durch die Kugelgelenke 30 und
46 sichergestellt. Somit kann durch das Arbeiten beider
Gruppen von Zylindern im Tandembetrieb die Einrichtung 10
so ausgerichtet werden, daß ihr geneigter Pfad irgendeine
gewünschte Ausrichtung in bezug auf die Vertikalrichtung
und eine bestimmte seismische Linie annimmt. Beispielsweise
kann man durch jeweiliges Zurückziehen und Ausfahren der
Kolben 38 und 40 die Einrichtung 10 im Gegenuhrzeigersinn
kippen, so daß ihre Achse 68 unter einem Winkel α, in bezug
auf die Vertikale, liegt, wie am besten in Fig. 1 zu sehen
ist. Wenn man außerdem die Kolben 42 und 44 auf die geeig
neten Längen ausfährt oder zurückzieht, kann man ferner
die Achse 68 der Einrichtung 10 in die im unteren linken
Quadranten der in Fig. 2 gezeigten gestrichelten Stellung
drehen. In dieser Stellung verläuft die Achse 68 unter einem
Winkel α 2 bezüglich der Achse der Welle 16. Die Gesamtwir
kung dieser beiden Drehungen der Schwingungsachse 68 der
Einrichtung 10 wird am besten durch eine Betrachtung der
Fig. 3 erkannt. In Fig. 3 wird aus Darstellungsgründen an
genommen, daß die Grundplatte 12 auf dem Boden positioniert
und so angeordnet ist, daß die Achse der Welle 16 längs
der Linie 60 im rechten Winkel oder quer zu der seismischen
Linie 62 verläuft, die sich zwischen dem Punkt 64 der seis
mischen Quelle und den entfernt angeordneten orthogonalen
Geophonen 66 erstreckt. Eine Drehung der Schwingungsachse
68 der Einrichtung 10 um die Winkel α 1 und α 2,
wie oben beschrieben, versetzt die Achse 68 in eine Ver
tikalebene 70 unter einem schiefen Winkel zu der seis
mischen Linie 62. Um eine gute Verindung der Schwingungs
energie der Einrichtung 10 zu der Erde sicherzustellen, sind
die inneren Seitenwände des Schäkels 14 vorzugsweise als
in Gleitkontakt mit den entsprechenden ebenen Flächen der
Welle 16 befindliche ebene Flächen ausgebildet. In ent
sprechender Weise sollten die äußeren Enden der Welle 16
eng an den Stützen 18 anliegen. Ein auf die oben beschrie
bene Art und Weise entlang der Achse 68 gegebener Schwin
gungsstoß einer einzelnen Masse gegen die Erde ermöglicht
die Aufnahme von jeder gewünschten Kombination von P-, SH-
und SV-Wellen durch drei orthogonale Geophone 66, die mit
ihren Achsen jeweils vertikal, längs der seismischen Linie
und im rechten Winkel dazu ausgerichtet sind. Um die je
weilige Größe dieser Wellen einzustellen, ändert man die
Größen der Winkel a 1 und α 2. Die empfangenen Signale kön
nen mit einem Computer durchgedreht werden, um sie zu stei
gern und außerdem SH- und SV-Komponenten zu erkennen, wenn
dies erwünscht ist. Eine vertikale Ausrichtung der Einrichtung
10 kann zum Vergleich mit einem geneigten Stoß ver
wendet werden, um umgekehrte SV-Scherungswellen zu erken
nen. Falls erwünscht, kann man ohne die Einrichtung 10 von
dem Punkt 64 der seismischen Quelle zu bewegen, auf die
beschriebene Art zwei getrennte Schwingungseingaben in die
Erde machen, und zwar jede unter einem anderen Azimut
schräg zu der seismischen Linie 62, um Unterschiede zwi
schen SH- und SV-Wellengeschwindigkeiten zu beobachten.
Man kann auch auf diese Art den Azimutwinkel α 2 auf das
Ändern der Tiefenausrichtung in dem unterirdischen Reflek
tor hin einstellen.
Wenn der Winkel α 1, wie in Fig. 3 dargestellt, in die
Nähe der Vertikalen begrenzt ist, d. h. 5° bis nicht mehr
als 25° bezüglich der Vertikalen, wird angenommen, daß
die Amplitude in der sich ergebenden Scherungswellenenergie
für einige beinahe Oberflächenbedingungen fast sogar den
Maximumwert beibehält, der mit einer den Charakter der
Einrichtung 10 aufweisenden Vorrichtung erzielt wird. Die
erhöhte Kompression des Bodens, die sich aus dem beinahe
vertikalen Stoß ergibt, erhöht die Schersteifigkeit und
-festigkeit in dem Boden, wo diese Eigenschaften mangel
haft sind. Wenn in Gebrauch die Reibungsverbindung zwi
schen der Grundplatte 12 und der Erde durch die fortgesetz
te Hin- und Herbewegung der Einrichtung 10 unterbrochen wird,
kann die Unterseite der Grundplatte 12 mit umgekehrten
pyramidenförmigen Keilen (nicht gezeigt) versehen sein.
Solche Kupplungsvorrichtungen sind bekannt.
Eine Frequenz- und Wobbelgeschwindigkeitssteuerung der
Einrichtung 10 kann auf eine dem Fachmann gut
bekannte Art und Weise durchgeführt werden, wobei eine
hydraulische Zufuhr 76 und Steuerventile 78 verwendet
werden. Servoventile 80 können durch Signale von der Wobbel
steuerung 82 betätigt werden, um eine Hin- und Herbewegung
der inneren Reaktionsmasse innerhalb der Einrichtung 10 und
die entsprechende Schwingungsbewegung der Einrichtung 10 zu
erzeugen.
Die Grundplatte 12 ist mit irgendeinem geeigneten Trans
portfahrzeug 81 durch einstellbare hydraulische Gleit
stützteile 84 verbunden. Durch Ausführen der Stützen 84
kann man das Gewicht des Transportfahrzeuges 81 ganz oder
zum Teil von seiner normalen Federaufhängung und den
Reifen so verschieben, daß es direkt auf die Grundplatte
12 wirkt und sie stabilisiert.
Eine weitere Verfeinerung des Betriebes der erfindungs
gemäßen Vorrichtung besteht darin, daß die Schwingungs
achse der Einrichtung 10 zuerst längs der Achse 68 ausgerich
tet wird und daß danach die Achse der Einrichtung 10 in eine
phasenverkehrte Axialstellung 85 verdreht wird, wie in
Fig. 2 in Schattenlinien gezeigt ist, wobei eine Schwin
gungsaufnahme in beiden Stellungen erzielt wird. Der
Azimut der Achse 85 wird gegenüber dem der Achse 68 in den
Fig. 1und 2 um 180° gedreht, während der Schrägpfad der
Achse 85 von der Vertikalen um denselben Winkel wie zuvor,
aber im Uhrzeigersinn abweicht, wie in Fig. 1 im Umriß
gezeigt ist. Eine Phasenumkehrung zwischen aufeinander
folgenden Schwingungsachsen ermöglicht es, daß man SV-
und SH-Wellenenergie entlang der seismischen Linie 62 in
Fig. 3 in jedem gewünschten Verhältnis frei von
P-Wellenenergie oder Oberflächenwellen- oder anderen un
erwünschten Nichtphasenumkehrausbreitungen messen kann.
Durch Abziehen der Wellenamplituden der einen Aufnahme
von der anderen werden diese Nichtphasenumkehrwellen ge
löscht.
Claims (3)
1. Vorrichtung zum Erzeugen von kombinierten seismischen
Scherungs- und Kompressionswellen, die von einem Ort an der
Erdoberfläche in den Untergrund so einleitbar sind, daß sie
auf einer in einer bestimmten Richtung verlaufenden Aufnahme
linie an der Erdoberfläche mittels seismischer Empfänger er
faßt werden können, mit einer Schwingungserzeugungseinrich
tung, die eine längs einer Schwingungsachse hin- und her
schwingende Masse aufweist, die mit einer mit der Erdober
fläche koppelbaren Grundplatte gekoppelt ist, sowie mit einer
Steuereinrichtung zur räumlichen Festlegung der Schwingungs
achse, dadurch gekennzeichnet, daß lediglich eine hin- und
herschwingende Masse vorgesehen ist, daß eine um ihre Längs
achse drehbare Welle (16) oberhalb und parallel zur Ober
fläche der Grundplatte (12) angeordnet ist, daß die Schwin
gungserzeugungseinrichtung (10) mit der Welle (16) zwischen
den Enden der Welle (16) für eine Drehung der Schwingungs
erzeugungseinrichtung (10) um eine quer zu der Achse der
Welle (16) verlaufende Achse schwenkbar verbunden ist, und
daß die Steuereinrichtung (20, 22, 24, 26) zur Festlegung
der räumlichen Lage der Schwingungsachse (68) nach zwei
Freiheitsgraden der Drehung ausgelegt ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Drehung der Schwingungserzeugungseinrichtung (10)
und die der Welle (16) gleichzeitig durchführbar sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Steuereinrichtung eine erste Hydraulikein
richtung (24, 26) und eine zweite Hydraulikeinrichtung (20,
22) aufweist, von denen die erste Hydraulikeinrichtung
(24, 26) einerseits an der Grundplatte (12) und andererseits
an der Schwingungserzeugungseinrichtung (10) derart angreift,
daß die erste Hydraulikeinrichtung (24, 26) die Schwingungs
erzeugungseinrichtung (10) um die quer zu der Achse der
Welle (16) verlaufende Achse schwenkt, und daß die zweite
Hydraulikeinrichtung (20, 22) einerseits an der Grundplatte und andererseits an der Schwingungserzeugungseinrichtung
(10) derart angreift, daß die zweite Hydraulikeinrichtung
(20, 22) die Schwingungserzeugungseinrichtung (10) um die
Längsachse der Welle (16) schwenkt.
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