DE3712791A1 - Verfahren und einrichtung zum ausrichten der schussbahnen von seismischen oberflaechenstossquellen - Google Patents
Verfahren und einrichtung zum ausrichten der schussbahnen von seismischen oberflaechenstossquellenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Einrichtung
zum Ausrichten der Schußbahnen von seismischen Oberflächen
stoßquellen gemäß dem Oberbegriff der Patentansprüche 1, 9
und 10. Die Erfindung findet auf dem Gebiet der seismischen
Bodenerforschung Anwendung.
Eine seismische Stoßquelle der Art wie sie in der US-PS
42 84 165 beschrieben ist, deren Offenbarungsgehalt hier miteinbezogen ist,
wird zum Erzeugen und Aufzeichnen von Kompressionswellen,
die im allgemeinen als P-Wellen bezeichnet werden, ver
wendet. Um bei einer solchen Vorrichtung richtige Ergeb
nisse zu erhalten, muß die Längsachse des zylindrischen
Betätigungsvorrichtungsgehäuses, entlang der eine Stoß
masse gegen eine am Boden angreifende Grundplatte ge
trieben wird, senkrecht zu der Ebene der sich in Kontakt
mit dem Boden befindlichen unteren Fläche der Grundplatte
sein. Dies gilt ebenso für nichthorizontale wie für hori
zontale Oberflächen. Wenn diese senkrechte Beziehung nicht
eingehalten wird, wird ein erheblicher Anteil der ver
fügbaren Energie für die Erzeugung von Scherungswellen des
SH- und SV-Typs verbraucht. Bei einem P-Wellen-Generator
wäre dies unrationell und könnte dies die Aufgabe der seis
mischen Wellenanalyse und -auslegung kompliziert machen.
Umgekehrt kann es erwünscht sein, einen seismischen Impuls
zu erzeugen und aufzuzeichnen, der sowohl P-Wellen- als
auch Scherungswellenkomponenten entweder des Typs SH oder
des Typs SV in einem bestimmten Verhältnis, das von den
unterirdischen Formationseigenschaften, die untersucht
werden, abhängt, hat. Ein seismischer Stoßgenerator der
oben beschriebenen Art, dessen Stoßmasse entlang einer
geneigten Schußbahn mit veränderbarer Richtung zu seiner
Auftreffplatte getrieben wird, ist in der parallelen US-
Patentanmeldung 6-6 76 762, die am 3. November 1984 auf den
Namen des Tom P. Airhart eingereicht wurde und den Titel
"Befestigungs- und Steuereinrichtung für eine seismische
Vollwellenformquelle" trägt, beschrieben. Bei der dort
beschriebenen Vorrichtung ist das Betätigungsvorrichtungs
gehäuse in einem Paar kardanartiger Rahmen abgestützt, die
auf einem Transportfahrzeug angeordnet sind. Diese Rahmen
geben der Betätigungsvorrichtung zwei Drehfreiheitsgrade.
Die Betätigungsvorrichtung kann sich somit innerhalb eines
ersten Rahmens um eine quer zu der Längsachse des Fahrzeugs
verlaufenden ersten Achse drehen. Der erste Rahmen ist
seinerseits zusammen mit der ersten Achse in einem zweiten
Rahmen um eine zu der ersten Achse senkrechten und längs
der Fahrzeuglängsachse verlaufenden zweiten Achse drehbar.
Der zweite Rahmen ist an dem Fahrzeugchassis befestigt.
Durch Drehen der Betätigungsvorrichtung um diese beiden
"Vor-Zurück"- und "Links-Rechts"-Achsen ist es möglich,
die Achse des Betätigungsvorrichtungsgehäuse und infolge
dessen die "Schußbahn" der Stoßmasse mit jeder vorgeschrie
benen Richtung im Raum zusammenfallen zu lassen. Der Wellen
inhalt einer jeden mit einer solchen Vorrichtung erzeugten
und aufgezeichneten seismischen Welle hängt erstens von dem
Azimut der Schußbahn, welcher die Stoßmasse gegenüber einer
Linie zwischen der Quelle und den aufnehmenden Geophonen
("seismische Linie") folgt, und zweitens von dem Neigungs
winkel dieser Bahn, die aus den oben erläuterten Gründen
auf eine Senkrechte zu der Ebene der Grundplatte bezogen
wird, ab. In der folgenden Beschreibung soll unter dem in
bezug auf diese Bahn verwendeten Begriff der "Neigung" der
Winkel verstanden werden, welchen sie mit dieser Senkrechten
einschließt.
Bei der seismischen Bodenerforschung ist es häufig er
wünscht, mehrere auf Fahrzeugen transportierte Quellen
gleichzeitig zu betreiben, die von einer Gruppe oder Folge
von Gruppen von aufnehmenden Geophonen um etwa die gleiche
Strecke entfernt sind. Damit die sich ergebenden seismischen
Wellenformen sich für eine maximale Verstärkung gegenseitig
verstärken, müssen alle diese Quellenfahrzeuge in der Rich
tung der seismischen Linie oder unter dem gleichen Winkel
zu einer solchen Linie bewegt werden. Der Grund hierfür
besteht darin, daß bislang die Schußbahnen und die Rich
tungseinstellungen immer auf die Fahrzeugfahrtrichtung
bezogen wurden. Dies mit einem gewissen Maß an Sicherheit
zu erreichen, ist manchmal schwierig, wenn nicht unmöglich.
Der Blickkontakt zwischen irgendeinem Fahrzeug und der
nächsten Geophongruppe oder zwischen den Fahrzeugen kann
durch das Gelände, die Vegetation oder das Wetter behin
dert sein. Infolgedessen können einzelne Fahrzeuge vonein
ander und von der seismischen Linie beliebig abweichen.
Wenn geneigte Aufschläge programmiert sind, ist dies
wegen der Richtungsabhängigkeit der Energieverteilung
der SH- und SV-Scherungswellen, die mit solchen Aufschlä
gen erzeugt werden, besonders nachteilig. Wenn einzelne
Quellenfahrzeuge unterschiedliche Fahrtrichtungen haben
und alle Betätigungsvorrichtungen auf den oben beschrie
benen Kardanrahmen um die gleichen "Vor-Zurück"- und "Links-
Rechts"-Winkel gedreht werden, um die vorgeschriebene Rich
tung zu erreichen, werden die sich ergebenden Bahnen deut
lich voneinander unterschieden. Deshalb werden sich die
auf der seismischen Linie aufgenommenen Wellenformen eben
falls im Inhalt der Kompressions- und Scherungswellenkom
ponenten unterscheiden. Die vertikale Summierung dieser
einzelnen Aufnahmen wird notwendigerweise eine Verzerrung
einführen und die Qualität der seismischen Daten herab
setzen.
Die Aufgabe der Erfindung besteht deshalb darin, ein Ver
fahren und eine Einrichtung zum Ausrichten der jeweiligen
Schußbahnen einer Vielzahl von seismischen Stoßquellen
anzugeben, so daß diese Bahnen einen gemeinsamen Azimut
und Neigungswinkel haben, wobei insbesondere die Steuerung
der Ausrichtung und Neigung der einzelnen Fahrzeugbe
dienungsperson genommen ist.
Die Aufgabe der Erfindung wird mit den Merkmalen des kenn
zeichnenden Teiles der Patentansprüche 1, 9 und 10 gelöst.
Gegenstand der Erfindung ist somit eine Einrichtung zum
Steuern der Azimuts und Neigungswinkel der Schußbahnen einer
Vielzahl von auf Fahrzeugen transportierbaren seismischen
Oberflächenstoßquellen, wobei eine auf jedem Fahrzeug an
geordnete Einrichtung zum Einstellen der Schußbahn ihrer
Quelle durch Drehung der Bahn um zwei zueinander senkrechte
Kardanachsen, die in einer bekannten Beziehung zu der Fahrt
richtung des Fahrzeugs ausgerichtet sind, vorgesehen ist.
Die Einrichtung umfaßt eine auf jedem Fahrzeug angeordnete
Kompaßanordnung zum Bestimmen der Fahrzeugfahrtrichtung,
eine von der Fahrzeugfahrtrichtung abhängige Einrichtung
zum Berechnen der Winkelstellungen der Schußbahn in bezug
auf die Kardanachsen, welche die Schußbahn auf die gewünsch
ten Azimut- und Neigungswinkelwerte ausrichten, und eine
von den Berechnungen abhängige Einrichtung zum Betätigen
der Schußbahneinstellungseinrichtung, um die Ausrichtung
zu bewirken. Im engeren Sinne ist die Recheneinrichtung
ein Digitalcomputer, der mit Signaleingaben beaufschlagt
wird, die jeweils für den gewünschten Azimut und Nei
gungswinkel und die gewünschte Fahrzeugfahrtrichtung
repräsentativ sind, und umfaßt die Betätigungseinrichtung
von dem Computer gelieferte erste und zweite Befehlssigna
le, deren Amplituden jeweils für die Winkelstellungen re
präsentativ sind, und in der Kombination eine erste und
zweite Servoeinrichtung, die jeweils von den Befehlssig
nalen angetrieben wird, um die Schußbahneinstellungsein
richtung zu steuern.
In einem noch engeren Sinne ist eine Einrichtung zum Fern
übertragen eines Paares von Signalen, die jeweils die
gewünschten Werte des Schußbahnazimuts und des Neigungs
winkels darstellen, an jedem Fahrzeugcomputer vorgesehen.
Gemäß einem alternativen Ausführungsbeispiel der Erfindung
ist jeder Fahrzeugcomputer mit einer Tabelle von vorge
wählten Paaren von Werten des Schußbahnazimuts und -nei
gungswinkels vorprogrammiert, die von dem Computer der
Reihe nach vor den aufeinanderfolgenden seismischen Schüssen
als Ersatz für die Fernübertragung von ähnlichen Paaren
der vorgenannten Signale angewendet werden können.
Die Erfindung sieht ferner das Verfahren zum Ausrichten
der jeweiligen Schußbahnen einer Vielzahl von auf Fahr
zeugen transportierbaren seismischen Oberflächenstoßquellen
so vor, daß seismische Signale, die im wesentlichen einen
äquivalenten Wellenforminhalt haben, dadurch erzeugt werden,
wobei jede Quelle eine Einrichtung zum Einstellen ihrer
Schußbahn durch Drehung um zwei zueinander senkrechte
Kardanachsen aufweist, die in einer vorbestimmten Beziehung
zu der Fahrtrichtung des jeweiligen Fahrzeugs ausgerichtet
sind. Das Verfahren umfaßt die Schritte, daß der Anfangs
azimut jeder Fahrzeugfahrtrichtung bestimmt wird, in bezug
auf die Fahrzeugfahrtrichtung die Winkelstellungen jeder
Schußbahn gegenüber ihrer Kardanachsen berechnet werden,
welche die Schußbahn auf die gewünschten Azimut- und Nei
gungswinkelwerte ausrichten, und daß die auf die Berech
nungen ansprechende Einstelleinrichtung betätigt wird, so
daß diese Ausrichtung bewirkt wird.
Anhand der Zeichnungen wird die Erfindung beispielsweise
näher erläutert. Es zeigt
Fig. 1 eine vereinfachte Draufsicht einer auf einem Fahr
zeug transportierten seismischen Stoßquelle zur
Verwendung bei einem bevorzugten Ausführungsbei
spiel der Erfindung,
Fig. 2 eine vereinfachte Seitenansicht der seismischen
Quelle gemäß Fig. 1,
Fig. 3 eine schematische Darstellung einer Feldanordnung
von auf Fahrzeugen transportierten Quellen der in
Fig. 1 gezeigten Art zusammen mit einem Aufnahme
fahrzeug zur Übertragung der Schußbahnsignale,
Fig. 4 eine schematische Blockdarstellung einer Quellen
steuereinrichtung gemäß dem bevorzugten Ausführungs
beispiel der Erfindung,
Fig. 5 ein Schaubild, das die verschiedenen Azimutbe
ziehungen, die beim Berechnen der Befehlssignal
ausgaben der Quellensteuereinrichtung von Fig. 4
auftreten, zeigt und
Fig. 6 ein Schema, das die Art und Weise zeigt, auf
welche die Schußbahnneigungswinkel gemessen werden.
Wie in den Fig. 1 und 2 dargestellt ist, hängt die Erfin
dung von der Verwendung eines Transportfahrzeugs 10 ab,
das eine seismische Stoßquelle 12 trägt. Der allgemeine
Betrieb der Quelle 12 steht im Einklang mit der Lehre der
oben zitierten US-PS 42 84 165 und anderen verwandten
Lehren des Standes der Technik und ist dem Fachmann ge
läufig.
Wie in der US-Patentanmeldung Nr. 6 76 762, die ebenfalls
oben zitiert ist, beschrieben ist, umfaßt die Quelle 12
eine Betätigungsvorrichtung 14 und eine Grundplatte 16,
die abgesenkt werden kann, so daß sie auf dem Boden unter
dem Fahrzeug 10 aufsitzt. Die Betätigungsvorrichtung 14
umfaßt im allgemeinen ein hohles zylindrisches Gehäuse
18, das an entgegengesetzt verlaufenden Achsen 20 inner
halb eines offenen Rahmens 22 drehbar gelagert ist, einen
länglichen Kolben 24, der in dem Gehäuse 18 verschiebbar
gelagert ist, und eine Antriebseinrichtung (nicht gezeigt)
zum Antreiben des Kolbens 24 nach unten längs der Längs
achse 26 des Gehäuses 18. Der Kolben 24 endet an seinem
unteren Ende in einer Stoßmasse 25 mit einem erweiterten
Durchmesser. Wenn ein Schießsignal gegeben wird, wird der
Kolben 24 derart nach unten getrieben, daß die Masse 25
auf der Grundplatte 16 aufschlägt und somit ein seis
misches Signal in der Erde erzeugt.
Der Rahmen 22 ist seinerseits drehbar an entgegengesetzt
verlaufenden Achsen 27 innerhalb eines Rahmens 28 gelagert,
der an den parallelen Chassislängsteilen 30 des Fahrzeugs
10 befestigt ist. Die Achse der Achsen 27 fällt mit der
Längsachse 29 des Fahrzeugs 10 zusammen und verläuft im
rechten Winkel zu der Achse der Achsen 20. Auf diese
Weise wirken die Rahmen 22 und 28 wie Kardanringe, und
sie geben der Betätigungsvorrichtung 14 zwei Drehfreiheits
grade. Durch die Achsen 20 kann sich die Betätigungsvor
richtung 14 nach vorne oder nach hinten gegenüber dem Fahr
zeug 10 neigen. Die Achsen 27 gestatten eine "Links-Rechts"-
Neigung. Wenn die Betätigungsvorrichtung 14 nach links oder
rechts auf den Achsen 27 geneigt wird, wird die Achse der
Achsen 20 entsprechend aus der Ebene der Chassisteile 30
herausgeneigt, sie bleibt aber im rechten Winkel zu den
Achsen 27.
Wie in der US-Patentanmeldung Nr. 6 76 762 ausgeführt ist,
wird die Schrägstellung der Betätigungsvorrichtung 14 und
des Rahmens 22 zweckmäßigerweise mittels elektrisch ge
steuerter Hydraulikzylinder (nicht gezeigt) durchgeführt,
die im Stoß-Zieh-Betrieb arbeiten. Der Aufbau dieser Hy
draulikzylinder zusammen mit den zugehörigen Bauteilen
und ihre Betriebsweise bilden selbst keinen Teil dieser
Erfindung. Konventionelle Mittel zum Durchführen der be
schriebenen Neigungsbewegungen sind dem Fachmann geläufig.
Es ist erkennbar, daß man durch Drehen des Gehäuses 18 der
Betätigungsvorrichtung 12 um beide Achsen 20 und 27 die
Längsachse 26 mit jeder gewünschten Richtung im Raum zu
sammenfallen lassen kann. Die Richtung der Achse 26, ent
lang welcher sich die Masse 25 bewegt, um auf der Grund
platte 16 aufzuschlagen, bildet somit eine "Schußbahn",
welche den Welleninhalt des resultierenden seismischen
Signals bestimmt.
Die Grundplatte 16 wird typischerweise durch von dem Fahr
zeug 10 getragene Mittel (nicht gezeigt) für den Transport
angehoben oder in die Schußstellung abgesenkt. Nachdem die
Grundplatte 16 auf die Erde abgesenkt wurde, werden ein
stellbare aufrechte hydraulische Stützen 32, die an den
Chassisteilen 30 befestigt sind, nach unten ausgefahren,
um sich auf der Grundplatte 16 abzustützen. Auf diese
Weise wird das Gewicht des Fahrzeugs 10 auf die Grund
platte 16 aus Gründen der Stabilität und der seitlichen
Abstützung übertragen. Die Grundplatte 16 hat eine hohle
zentrale Nabe 34, in welcher eine Auftreffplatte 36 ver
schiebbar angeordnet ist. Die obere Oberfläche 38 der Platte
36 ist konkav ausgebildet. Ihre Kontur ist der Art, daß wenn
die Betätigungsvorrichtung 14 entlang einer geneigten Bahn
abgeschossen wird, d. h. so daß die Gehäuseachse 26 von
einer zu der Ebene der Grundplatte 16 senkrechten Linie
weggeneigt wird, die Bahn der Masse 25 immer senkrecht zu
der Oberfläche 38 an der Mittellinie des Stoßes bleibt.
Auf diese Weise wird die Energie der Masse 25 auf höchst
wirksame Weise in die Erde in Form von kombinierten
Scherungs- und Kompressionswellen eingeleitet.
Das Fahrzeug 10 trägt eine computerisierte Steuereinheit
40, deren Funktion es ist, den Anfangsazimut und den
Anfangsneigungswinkel der Schußbahn vor der Neuausrichtung
für irgendeinen gegebenen Schuß zu bestimmen und zu spei
chern, Funksignale, welche die ausgewählten Werte des
Schußazimuts und des Neigungswinkels für einen solchen
Schuß übertragen, zu empfangen, aus diesen Daten die
notwendige Einstellung der Schußbahn der Betätigungs
vorrichtung 14 durch Drehung des Gehäuses 18 auf den
Achsen 20 und 27, so daß die Winkelkoordinaten der Achse
26 mit irgendwelchen gewünschten Werten zusammenfallen,
zu berechnen und geeignete Befehlsignale zum Dirigieren
dieser Drehbewegungen zu erzeugen. Die Einzelheiten des
Betriebs der Steuereinheit 40 sind unten beschrieben.
Fig. 3 zeigt einen Feldbetrieb, bei dem mehrere Fahrzeuge
10, von denen jedes eine Quelle 12 trägt, in einer ge
staffelten Formation gehalten werden, während sie sich
von jeder Schußstelle zu der nächsten längs der seismischen
Linie 42 fortbewegen. Obwohl die einzelnen Betriebspersonen
der Fahrzeuge 10 versuchen, ihre Fahrzeuge mit der seis
mischen Linie 42 auszurichten, können die durch die Be
zugsziffern 51 bis 56 angegebenen Fahrzeugfahrtrichtungen
in der Praxis aus den oben erläuterten Gründen von der
seismischen Linie 42 und voneinander abweichen. Wenn Sig
nale, die einen gewünschten Schießazimut R und einen ge
wünschten Schießneigungswinkel α angeben, an jedes Fahr
zeug 10 durch Funk von dem Aufnahmefahrzeug 58 übertragen
werden, gleicht die zu beschreibende Einrichtung und das
zu beschreibende Verfahren automatisch jede dieser Ab
weichungen aus.
Fig. 4 zeigt die verschiedenen Funktionselemente einer
jeden Steuereinheit 40 in Blockform. Ein Signalverarbeiter
52, der z. B. irgendein allgemein als Mikroprozessor
bezeichneter herkömmlicher Digitalcomputer sein kann, wird
mit Signaleingaben von drei verschiedenen Quellen wie folgt
beaufschlagt. Erstens werden die analogen Angaben eines
Kompasses 54, welcher die Azimutfahrtrichtung des Fahrzeugs
10 anzeigt, durch den Analog-Digital-Umwandler 56 in ein
digitales Azimutsignal δ umgewandelt. Zweitens wird ein
digitales Signal, das den Azimut β der unterwegs gemessenen
Richtung der seismischen Linie 42 anzeigt, von dem Linien
richtungsanzeiger 57 über einen Analog-Digital-Umwandler
58 ausgegeben. Zuletzt werden von dem Verarbeiter 52
Funksignale empfangen, welche den ausgewählten Schuß
richtungsazimut R, bezogen auf die Richtung der seismischen
Linie 42 und den Neigungswinkel α, bezogen auf eine zu
der Ebene der Grundplatte 16 senkrechten Linie anzeigen.
Signalempfänger 59 und 60 sind vorgesehen, um die Signale
R und α jeweils wahrzunehmen. Die Recheneinheit 61 des
Verarbeiters 52 kombiniert die Signaleingaben β, δ und R
und liefert der Recheneinheit 62 ein zusammengesetztes
Signal mit dem Wert β+R-δ. Die Recheneinheit 62
empfängt dieses zusammengesetzte Signal zusammen mit dem
den Neigungswinkel α darstellenden Signal und erzeugt aus
diesen Eingaben erste und zweite Befehlssignale 63 und 64,
die die Amplituden αsin (β+R-δ) bzw. αcos (β+R-δ)
haben. Der mit der Datenverarbeitungstechnik vertraute
Fachmann wird keine Schwierigkeiten haben, die interne
Logik und die dazugehörigen Programme zu entwickeln, um
die oben erwähnten Funktionen der Einheiten 61 und 62 durch
zuführen. Dem gemäß wird eine genaue Beschreibung für un
nötig gehalten und weggelassen. Diese ersten und zweiten
Signale werden jeweils den "Links-Rechts"- und "Vor-Zu
rück"-Servoeinheiten 65 und 66 zugeführt, die ihrerseits
die "Links-Rechts"- und "Vor-Zurück"-Hydraulikzylinder 68
bzw. 70 betätigen, welche die Drehung des Gehäuses 18
um die Achsen 27 und 20 steuern. Die Amplituden der Signale
63 und 64 werden derart berechnet, daß die resultierende
Drehung des Gehäuses 18 um die Achsen 27 und 20 die Achse
26 so einstellt, daß die Schußbahn der Masse 25 im Ein
klang mit den ausgewählten Azimut- und Neigungswinkel
werten steht. Die Servoeinheiten 65 und 66 können einen
herkömmlichen allgemein bekannten Aufbau haben,wobei Tauch
magnete (nicht gezeigt) vorgesehen sind, welche die Be
tätigungsventile an den Hydraulikzylindern 68 und 70 in
Ansprechung auf das Vorhandensein oder Fehlen der Signal
eingaben an die Tauchmagnete öffnen oder schließen. Diese
Eingaben stellen fortlaufend den Unterschied zwischen der
Amplitude der Signale 63 und 64 und herkömmlichen Rück
führsignalen dar, wie sie durch linear veränderbare Ver
schiebungs-Meßwandler (nicht gezeigt),welche die zunehmen
de Drehung der Achse 26 um die Achsen 27 und 20 anzeigen,
geliefert werden können.
Fig. 5 zeigt die oben beschriebenen verschiedenen Winkel
beziehungen in übertriebener Form aus Gründen der Klarheit.
Aus einerBetrachtung der Fig. 5 wird klar, daß die Winkel
größe β+R-δ den Unterschied zwischen der Fahrtrichtung
29 irgendeines Fahrzeugs 10 und dem ausgewählten Schieß
azimut darstellt. In Fig. 6 ist der Neigungswinkel α auf
die Richtung 70 bezogen, die eine senkrechte Linie zu der
Ebene der Grundplatte 16 für irgendein Fahrzeug 10 dar
stellt. Es ist wichtig zu verstehen, daß der Neigungs
winkel in einer vertikalen Ebene 71 gemessen wird, welche
die horizontale Projektion 72 der Schußbahn der Achse 26
auf die Erde einschließt. Wenn die Ebenen der Grundplatten
16 der Fahrzeuge 10 nicht parallel sind, so z. B. wenn sie
auf unterschiedlich geneigten Erdoberflächen aufliegen,
sind die Richtungen 70 unter den Fahrzeugen 10 entsprechend
verschieden. Somit können die resultierenden Schußbahnen
aller Quellen 12 tatsächlich verschieden sein, während die
Wellenformen ihrer seismischen Signale die gleichen sind.
Die speziellen Werte der Befehlssignale 63 und 64, die
oben als trigonometrische Funktionen der verschiedenen
auftretenden Winkel ausgedrückt wurden, sind auf die Art
und Weise gestützt, auf welche die Achsen 20 und 27 auf
die Längsachsen 29 irgendeines Fahrzeugs 10 bezogen sind.
Wenn eine Einstellung der Schußbahn durch Verwendung einer
anderen Gruppe von Drehachsen durchgeführt werden soll,
ändern sich die entsprechenden Werte für die Signale 63
und 64 entsprechend, wie sich durch bekannte trigonome
trische Verfahren ergibt.
Es sollte klar geworden sein, daß die oben beschriebene
automatische Einrichtung die Steuerung der Schußbahnaus
richtung von den einzelnen Fahrzeugbedienungspersonen
wegnimmt und sicherstellt, daß alle Quellen 12 Wellenformen
mit einem im wesentlichen gleichen Wellenforminhalt erzeu
gen. Trotzdem sollte einem klar sein, daß durch Beziehen
sämtlicher Schießazimuts auf eine nördliche Richtung durch
eine fortwährende Kompaßablesung die Berechnung der not
wendigen Winkeldrehung auf den Achsen 20 und 27 und die
Betätigung der Servoeinheiten 65 und 66 erfindungsgemäß
auch von Hand durchgeführt werden können. Auch kann man
leicht Mittel (nicht gezeigt) vorsehen, um an das Auf
nahmefahrzeug 58 die tatsächlichen Azimuts und Neigungs
winkel von jedem Fahrzeug 10 zusammen mit Zeitpunktsin
formationen, d. h. die Angabe der tatsächlichen Aufschlag
zeit für jede Quelle 12, um zu verifizieren, daß jede
Quelle 12 richtig betrieben wurde, zurückzufunken.
Als Alternative zu der Übertragung der gewünschten Werte
des Schußbahnazimuts R und -neigungswinkels α an die
Fahrzeuge 10 durch Funk kann man alle Signalverarbeiter
52 mit einem oder mehreren Paaren solcher Wertevorpro
grammieren. Diese Werte können dann der Reihe nach auf die
oben beschriebene Art und Weise verarbeitet werden, um
zu den Befehlssignalen 63 und 64 äquivalente Befehlssignale
zu erzeugen.
Der Kompaß 54 kann entweder ein magnetischer Kompaß oder ein
Kreiselkompaß sein, der statt dessen auf den geographischen
oder wahren Norden bezogen ist. Idealerweise sollten über
einstimmende Meßtechniken verwendet werden, um den Azimut
des Fahrzeugs 10 und den der seismischen Linie 42 zu be
stimmen.
Zusammenfassend wird festgestellt, daß mehrere auf Fahr
zeugen transportierte seismische Oberflächenstoßquellen,
die dafür ausgebildet sind, entlang geneigter Bahnen zu
schießen, um kombinierte Kompressions- und Scherungswellen
impulse in der Erde zu erzeugen, mit funkgesteuerten Be
tätigungsvorrichtungen ausgestattet sind. Der Azimut von
jeder Schußbahn wird automatisch auf den magnetischen
Norden bezogen, so daß Signale mit äquivalenten Wellenform
inhalten trotz Fahrzeugabweichungen und ohne Abhängigkeit
von den einzelnen Fahrzeugbedienungspersonen erzeugt werden.
Claims (10)
1. Einrichtung zum Steuern der Azimuts und Neigungswinkel
der Schußbahnen von getrennten auf Fahrzeugen transportier
baren seismischen Oberflächenquellen, wobei jede Quelle
eine Stoßmasse, eine Einrichtung zum Antreiben der Masse
entlang der Schußbahn, um eine am Boden angreifende Grund
platte zu treffen, und eine Einrichtung zum Einstellen
jeder Schußbahn durch Drehung um zwei zueinander senkrechte
Kardanachsen, die in einer vorbestimmten Beziehung zu der
Fahrtrichtung des zugehörigen Fahrzeugs ausgerichtet sind,
hat, gekennzeichnet durch
- a) eine Einrichtung (54) zum Bestimmen jeder Fahrzeug fahrtrichtung (51) bis (56),
- b) eine von jeder Fahrzeugfahrtrichtung (51 bis 56) abhängigen Einrichtung (52) zum Berechnen der Winkelstellungen jeder Schußbahn in bezug auf die Kardanachsen, welche die Schußbahn auf die gewünschten Azimut- und Neigungs winkelwerte ausrichten, und
- c) eine auf die Recheneinrichtung ansprechende Einrichtung zum Betätigen jeder Schußbahneinstelleinrichtung, um diese Ausrichtung zu bewirken.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Einrichtung zum Bestimmen der Fahrzeugfahrtrichtung
ein Kreiselkompaß (54) ist.
3. Einrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich
net, daß jede Recheneinrichtung ein Digitalcomputer (52)
ist, der mit Signaleingaben (α, β, w, R) beaufschlagt wird,
die jeweils die gewünschten Werte des Azimuts, des Nei
gungswinkels und der Fahrzeugfahrtrichtung darstellen.
4. Einrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Bahn einer der zueinander
senkrechten Kardanachsen in Übereinstimmung mit der Längs
achse des Fahrzeugs (10) fest ist und die Bahn der anderen
Kardanachse in einer zu der Fahrzeuglängsachse senkrechten
Ebene veränderbar ist.
5. Einrichtung nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeich
net, daß die Betätigungseinrichtung erste und zweite von
dem Computer (52) gelieferte Befehlssignale (63, 64), deren
Amplituden jeweils repräsentativ für die Winkelstellung
sind, und eine erste und zweite Servoeinrichtung (65, 66)
in der Kombination aufweist, die von den Befehlssignalen
(63, 64) jeweils angetrieben werden, um die Schußbahnein
stelleinrichtung (68, 70) zu steuern.
6. Einrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die ersten und zweiten Befehlssignale (63, 64) eine
Amplitude αcos (β+R-δ) bzw. αsin (b+R-δ) haben und
jeweils dafür bestimmt sind, die Drehung um die Kardan
achsen mit veränderbarer und fester Bahn zu steuern.
7. Einrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß ferner eine Einrichtung zum
Fernübertragen der die gewünschten Azimut- und Neigungs
winkelwerte darstellenden Signaleingaben (α, β, δ, R) an
jeden Digitalcomputer (52) von einer entfernten Quelle vor
gesehen ist.
8. Einrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
daß eine auf die Vervollständigung der Ausrichtung an
sprechende Einrichtung zum Rückübertragen der eingestellten
Azimut- und Neigungswinkelwerte für jede Quelle an die ent
fernte Signalquelle vorgesehen ist.
9. Verfahren zum Steuern der Azimuts und Neigungswinkel
der Schußbahnen von getrennten auf Fahrzeugen transportier
baren seismischen Oberflächenstoßquellen, wobei jede Quelle
eine Stoßmasse, eine Einrichtung zum Antreiben der Masse
entlang der Schußbahn, um eine am Boden angreifende Grund
platte zu treffen, und eine Einrichtung zum Einstellen der
Schußbahnen durch Drehung um zwei zueinander senkrechte
Kardanachsen, die in einer vorbestimmten Beziehung zu der
Fahrtrichtung des zugehörigen Fahrzeugs ausgerichtet sind, hat,
gekennzeichnet durch die Schritte:
- a) Bestimmen jeder Fahrzeugfahrtrichtung,
- b) für jede Fahrzeugfahrtrichtung Berechnen der Winkelstellungen jeder Schußbahn in bezug auf ihreKardanachsen, welche die Schußbahn auf die gewünschten Azimut- und Neigungs winkelwerte ausrichten können, und
- c) Betätigen der auf die Berechnungen ansprechenden Ein stelleinrichtung, um die Ausrichtung zu bewirken.
10. Verfahren zum Ausrichten der Schußbahn einer seis
mischen Oberflächenstoßquelle, die eine Stoßmasse, eine
Einrichtung zum Antreiben der Masse entlang der Schußbahn,
um eine am Boden angreifende Grundplatte zu treffen, und
eine Einrichtung zum Einstellen der Schußbahn durch Drehung
um zwei zueinander senkrechte Achsen hat, von denen die
eine in einer zu der Erdoberfläche parallelen Ebene
fest ist, gekennzeichnet durch die Schritte:
- a) Bestimmen der Richtung der festen Achse,
- b) Angeben von Azimut- und Neigungswinkelwerten, welche eine gewünschte Richtung für die Schußbahn bestimmen,
- c) als Funktion der Richtung der festen Achse Berechnen der Winkelstellungen der Schußbahn in bezug auf die Drehachsen, welche die Schußbahn mit der gewünschten Richtung ausrichten können, und
- d) Betätigen der Einstelleinrichtung, um die Ausrichtung zu bewirken.
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