DE3636513C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Greifereinrichtung zur
Durchführung von Schraubvorgängen insbesondere mittels
eines Handhabungsgeräts bzw. eines Industrieroboters gemäß
dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Die Montage bzw. die Demontage von Schrauben mit Indu
strierobotern hat in der jüngsten Vergangenheit große
Bedeutung erlangt. Zur Durchführung von Schraubvorgängen
mit Industrierobotern werden dabei Schrauber verwendet,
deren Schlüsselkopf vor Durchführung des Schraubvorgangs
von Hand der verwendeten Schraubengröße und -art angepaßt
wird.
Die bekannten Schraubvorrichtungen mit Industrierobotern
bzw. Handhabungsgeräten sind damit nicht ohne weiteres für
die rasche Durchführung von Schraubvorgängen mit unter
schiedlich großen Schrauben bzw. unterschiedlichen Schrau
benarten geeignet. Hierzu wird beispielsweise auf die DE-
PS 2 32 865 verwiesen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, Schraubvorrich
tungen mit Industrierobotern derart weiterzubilden, daß
ohne großen Aufwand und in kurzen Abständen unterschied
lich große Schrauben sowie Schrauben unterschiedlicher
Art, wie Innenschrauben oder auch Außensechskant-Schrau
ben montiert bzw. demontiert werden können.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß von
einer Greifereinrichtung, die an der Abtriebswelle von
Schraubern anbringbar ist und Greifbacken für das Auf
nehmen von Schrauben aufweist, ausgegangen und diese
Greifereinrichtung durch die im kennzeichnenden Teil des
Patentanspruchs 1 angegebenen Merkmale weitergebildet
wird.
Eine Greifereinrichtung, von der formal bei der Bildung
des Oberbegriffs des Anspruchs 1 ausgegangen wird, ist aus
der älteren Patentanmeldung P 36 06 874.8 bekannt. Eine
ähnliche Greifereinrichtung ist aus DD-PS 2 18 308 bekannt.
Derartige Greifereinrichtungen weisen eine eigene An
triebseinheit auf, die die Greifbacken von auswechselbaren
Greifereinheiten antreibt. Die Antriebseinheit dieser
Greifereinrichtung weisen einen Getriebemotor, beispiels
weise einen Elektromotor mit nachgeschaltetem Getriebe
auf.
Die Verwendung derartiger Greifvorrichtungen an der Ab
triebswelle von Schraubern zur Durchführung von Schraub
vorgängen ist jedoch bislang noch nicht in Betracht ge
zogen worden.
Durch die Verstellung der Greifbacken mittels der An
triebseinheit ist es ohne weitere Maßnahmen möglich,
Schrauben unterschiedlicher Größe nacheinander zu montie
ren bzw. zu demontieren. Durch das Auswechseln der Grei
fereinheiten können auch Schrauben unterschiedlicher Art,
beispielsweise Innenschrauben oder Außensechskant-Schrau
ben montiert bzw. demontiert werden.
Ferner ist die Getriebeabtriebswelle mit einem Kegelradge
triebe verbunden, das die Drehbewegung in eine zur
Schraubachse senkrechte Ebene umlenkt. Mit den Kegelrä
dern sind jeweils die Gewindespindeln verbunden, die An
triebsbacken zu einer Verstellbewegung in einer zur
Schraubachse senkrechten Ebene antreiben. Die Antriebs
backen greifen in Ausnehmungen in den Greifbacken ein, so
daß sich die Verstellbewegung der Antriebsbacken auf die
Greifbacken überträgt. Hierdurch ist es möglich, mit einer
Antriebseinheit motorisch die Greifbacken der verschiede
nen auswechselbaren Greifereinheiten zu verstellen, so daß
unterschiedlich große Schrauben und Schrauben unterschied
licher Art gegriffen und montiert werden können. Weiterhin
ergibt sich durch den speziellen Aufbau der Kraftübertra
gung zwischen Getriebemotor und Gewindespindeln eine sehr
"feinfühlige" Verstellung der Greifbacken.
Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen
angegeben:
Im Hinblick auf die Integration der erfindungsgemäßen
Greifereinrichtung in ein Montagesystem mit Industrierobo
tern ist es vorteilhaft, wenn die Drehbewegung des Getrie
bemotors und damit die Verstellbewegung der Greifbacken
der Greifereinheit durch einen Sensor wie einen Drehwin
kelgeber erfaßt und durch eine Steuereinheit steuerbar
ist; damit können nach einem bestimmten Programm Schrauben
unterschiedlicher Größe gehandhabt werden (Anspruch 2).
Ebenfalls im Hinblick auf die Integration der erfindungs
gemäßen Greifereinrichtung in ein Handhabungsgerät ist es
vorteilhaft, wenn die Schrauber-Abtriebswelle mit der
erfindungsgemäß ausgebildeten Greifereinrichtung über ein
Kompensatorelement verbunden ist, das den Ausgleich von
Positionierfehlern beispielsweise einer Roboterhand er
laubt (Anspruch 3).
Das Kompensatorelement kann dabei insbesondere ein soge
nannter Membrankompensator sein. Ein derartiger Membran
kompensator verbindet eine hohe Drehsteifigkeit mit einer
guten Nachgiebigkeit bei Axial-, Lateral- und Angularver
satz (Anspruch 4).
Die erfindungsgemäße Ausbildung erlaubt - wie bereits
ausgeführt - nicht nur das Verschrauben von Schrauben
unterschiedlicher Größe, sondern auch von Schrauben unter
schiedlicher Art. Beim Schrauben beispielsweise von soge
nannten Kreuzschlitz-Schrauben kann es dabei von Vorteil
sein, wenn die Greifbacken lediglich eine Haltefunktion
ausüben, die eigentliche Momentübertragung aber über Klin
gen erfolgt (Anspruch 5). Die Klingen können dabei aus
wechselbar sein, um unterschiedliche Schrauben mit "In
nen"-Angriff handhaben zu können (Anspruch 6).
Dabei ist es besonders vorteilhaft, wenn das Auswechseln
der Greifereinheiten und/oder der Klingen automatisiert
durch das Handhabungsgerät selbst erfolgt (Anspruch 7).
Ferner ist es gemäß Anspruch 8 von Vorteil, wenn Sensoren
für die Stellung der Greifbacken vorgesehen sind. Hier
durch ist es nicht nur möglich, zu erkennen, ob eine
Schraube vorhanden ist oder ob versehentlich keine Schrau
be ergriffen worden ist, sondern es ist auch möglich, die
erfindungsgemäße Greifereinrichtung für Meßvorgänge und/
oder für sonstige Handhabungsvorgänge einzusetzen. Der
Sensor für die Stellung der Greiferbacken kann dabei in
beliebiger Weise ausgebildet sein, beispielsweise können
optische Sensoren oder Sensoren verwendet werden, die den
Antriebsstrom des Motors in Zuordnung zur Umdrehungszahl
erfassen und so erkennen, ob ein Gegenstand ergriffen wird
oder nicht. Durch Abfrage des Motorstroms des Getriebemo
tors ist ein Greifen mit programmierbarer Greifkraft
möglich.
In jedem Falle ist jedoch zur Verwirklichung des allgemei
nen Erfindungsgedankens lediglich darauf zu achten, daß
an der Schrauberabtriebswelle eine Greifereinrichtung für
die Schrauben vorgesehen ist, die aus einer Antriebsein
heit und auswechselbaren Greifereinheiten besteht, durch
deren Auswechslung die Anpassung an unterschiedlichen
Schraubenarten möglich ist. Hierdurch bleiben die In
vestitionskosten gering, da die vergleichsweise teure
Antriebseinheit, die die Anpassung an unterschiedliche
Schraubengrößen erlaubt, lediglich ein einziges Mal be
schafft werden muß.
Die Erfindung wird nachstehend anhand eines Ausführungs
beispiels unter Bezugnahme auf die Zeichnung näher be
schrieben, in der zeigen:
Fig. 1 eine erfindungsgemäße Antriebseinheit,
Fig. 2a eine erfindungsgemäße Greifereinheit zum Schrau
ben von Außensechskant-Schrauben, und
Fig. 2b eine erfindungsgemäße Greifereinheit zum Schrau
ben von Schrauben mit "Innen"-Angriff.
Fig. 1 zeigt eine erfindungsgemäße Antriebseinheit, die an
einer Schrauberabtriebswelle 5 über ein Kompensatorelement
4 befestigt ist, das Positionierfehler eines nicht darge
stellten Handhabungsgeräts ausgleicht.
Das Kompensatorelement 4 kann dabei insbesondere ein soge
nannter Membrankompensator sein. Ein derartiger Membran
kompensator verbindet eine hohe Drehsteifigkeit mit einer
guten Nachgiebigkeit bei Axial-, Lateral- und Angularver
satz. Ein derartiges Kompensatorelement hat bei diesem
Anwendungsfall den weiteren Vorteil, daß die Antriebsein
heit im Inneren des Elements angeordnet werden kann.
Die Antriebseinheit weist einen nur schematisch dargestell
ten Elektromotor 1 auf, dessen Drehzahl ein Unter
setzungsgetriebe 2 herabsetzt. Die Drehung des Elektromo
tors 1 steuert eine nicht dargestellte Steuereinheit, an
die das Ausgangssignal eines Drehwinkelgebers 3 angelegt
ist. Die Energieübertragung auf den Elektromotor 1 bzw. die
Steuereinheit 3 erfolgt über an der Schrauberabtriebswel
le 5 angebrachte Schleifringe.
Mit der Abtriebswelle des Getriebes 2 ist ein Kegelradge
triebe 6 verbunden, das ein um die gleiche Achse wie die
Schrauberabtriebswelle 5 drehbares Kegelrad und drei um
120° versetzte Kegelräder aufweist, die sich um zur
Schraubachse senkrechte Achsen drehen. Mit den drei um
120° versetzten Kegelrädern sind Gewindespindeln 7 ver
bunden, auf denen Antriebsbacken 8 angeordnet sind. Durch
eine entsprechende Drehung des Motors 1 sind damit die
Antriebsbacken 8 in einer zur Schrauberabtriebswelle 5 in
etwa senkrechten Ebene verstellbar. Die Verstellbewegung
der Antriebsbacken 8 läßt sich dabei durch das Aus
gangssignal des Sensors 3 genau steuern.
Fig. 2a zeigt eine erfindungsgemäße Greifereinheit zur
Handhabung von Außensechskant-Schrauben 14. Die Greifer
einheit weist Greifbacken 10 auf, die das Drehmoment von
der Schrauberabtriebswelle 5 direkt auf den Schraubenkopf
einer nur schematisch dargestellten Außensechskant-Schrau
be 14 übertragen. Die Greifereinheit ist mittels nicht
dargestellter Mittel, beispielsweise Magnetplatten etc.
derart an der in Fig. 1 dargestellten Antriebseinheit
anbringbar, daß die Antriebsbacken 8 in Ausnehmungen 10′
in den Greifbacken 10 eingreifen, so daß sich die Linear
bewegung der Antriebsbacken 8 auf die Bewegung der Greif
backen 10 überträgt. Damit ist es möglich, Außensechskant-
Schrauben 14 mit unterschiedlicher Schraubengröße handzu
haben.
Fig. 2b zeigt eine Greifereinheit, die zur Handhabung von
Schrauben mit "Innen"-Angriff, beispielsweise Kreuz
schlitzschrauben 14′ ausgelegt ist. Die Greifereinheit
weist wiederum Greifbacken 11 mit Ausnehmungen 11′ auf, in
die die Antriebsbacken 8 der Antriebseinheit eingreifen.
Im Gegensatz zu der in Fig. 2a dargestellten Aus
führungsform dienen die Greifbacken 11 jedoch nur zur
Fixierung der Schraube 14′, nicht jedoch zur Übertragung
des Drehmoments. Das Drehmoment wird durch eine aus
wechselbare Klinge 12 übertragen, die von einer Feder 13
in Richtung der Schraubachse belastet ist. Hierdurch ist
es möglich, auch Schrauben in Senkungen einzusetzen. Das
Befestigen der in Fig. 2b dargestellten Greifereinheit an
der in Fig. 1 dargestellten Antriebseinheit erfolgt wie
derum in der gleichen Weise wie in Verbindung mit Fig. 2a
beschrieben.
Claims (9)
1. Greifereinrichtung mit einer Antriebseinheit, die
einen Getriebemotor aufweist, der über Gewindespindeln
auswechselbare Greifbacken antreibt,
gekennzeichnet durch die Kombination folgender Merkmale:
- - zur Durchführung von Schraubvorgängen insbesondere mittels eines Handhabungsgeräts ist die Greifereinrichtung an der Abtriebswelle (5) von Schraubern anbringbar,
- - die in der Schraubachse liegende Abtriebswelle des Getriebemotors (1, 2) ist mit einem Kegelradgetriebe (6) verbunden, das über die Gewindespindeln (7) Antriebsbacken (8) in einer zur Schraubachse in etwa senkrechten Ebene verstellt,
- - zur Übertragung der Bewegung der Antriebsbacken (8) auf die Greifbacken (10; 11) greifen die Antriebsbacken (8) in Ausnehmungen (10′; 11′) in den Greifbacken ein.
2. Greifereinrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Drehbewegung des Getriebe
motors (1, 2) durch einen Sensor (3) erfaßt und durch eine
Steuereinheit (3) steuerbar ist.
3. Greifereinrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die Greifereinrichtung mit der
Schrauber-Abtriebswelle (5) über ein Kompensatorelement (4)
zum Ausgleich von Positionierfehlern der Greifbacken (10;
11) verbunden ist.
4. Greifereinrichtung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, daß das Kompensatorelement (4) in
Art eines Faltenbalgs angeordnete Lamellen (Membrankompen
sator) aufweist, und daß der Getriebemotor (1, 2) in dem
Innenraum des Kompensatorelements angeordnet ist.
5. Greifereinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß zum Verschrauben von Schrauben
(14′) mit Kopfformen, die einen "Innen"-Angriff aufweisen,
zusätzlich zu den Greifbacken Klingen (12) vorgesehen
sind.
6. Greifereinrichtung nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, daß die Klingen (12) auswechselbar
sind.
7. Greifereinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß das Auswechseln der Greifer
einheiten (10; 11) und/oder der Klingen automatisiert er
folgt.
8. Greifereinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß Sensoren für die Stellung der
Greifbacken (10; 11) vorgesehen sind.
9. Greifereinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß die Energieübertragung zum
Getriebemotor (1, 2) über Schleifringe (4) an der Schraub
spindel (5) erfolgt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19863636513 DE3636513A1 (de) | 1986-10-27 | 1986-10-27 | Greifereinrichtung zur durchfuehrung von schraubvorgaengen |
Applications Claiming Priority (1)
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DE19863636513 DE3636513A1 (de) | 1986-10-27 | 1986-10-27 | Greifereinrichtung zur durchfuehrung von schraubvorgaengen |
Publications (2)
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DE3636513C2 true DE3636513C2 (de) | 1989-12-21 |
Family
ID=6312562
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE19863636513 Granted DE3636513A1 (de) | 1986-10-27 | 1986-10-27 | Greifereinrichtung zur durchfuehrung von schraubvorgaengen |
Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE3636513A1 (de) |
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