DE3635031A1 - Verfahren zum verbinden von gussstuecken - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Verbinden von Gußstücken, bei dem zwei oder mehrere Gußstücke mit Er­ hebungen, bzw. Vertiefungen zur gegenseitigen Zentrierung versehen sind, und die Gußstücke mittels Befestigungsschrauben verbunden werden.

Zum Verbinden von Werkstücken allgemein ist es bekannt, diese vor dem Verbinden an Berührungsflächen mit Erhebungen und Ver­ tiefungen zur Zentrierung zu versehen, damit sie konzentrisch und planparallel zueinander passen. Die Verbindung der beiden Werkstücke wird meist durch Verschraubung hergestellt. Besonders wenn es sich bei den Werkstücken um Gußstücke handelt erspart man sich die Herstellung großer Formen und kann darüberhinaus die Werkstücke auf kleineren Werkzeugmaschinen bearbeiten. Der Nachteil einer solchen Verbindung ist in der umständlichen Be­ arbeitung der Zentrierflächen zu sehen.

Demgegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, zwei oder mehrere Werkstücke, insbesondere Gußstücke, so zu verbinden, daß an den Zentrierflächen keine Nacharbeit erforderlich ist.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß ein erstes und zweites Gußstück deren Erhebungen und Vertiefungen unbearbeitet sind in ihrer gegenseitigen Lage durch Stell­ schrauben einjustiert werden, daß nachfolgend die Befestigungs­ schrauben angezogen werden, und daß dann ein Zwischenraum zwischen erstem und zweitem Gußstück mit Kunstharz ausge­ gossen wird.

Durch das Ausgießen des Hohlraumes zwischen dem durch Stell­ schrauben zentrierten Gußstücken wird eine mechanische span­ abhebende Nacharbeit der Berührungsflächen der Zentrierung überflüssig. Die feste Verbindung beider Gußstücke wird durch Befestigungsschrauben bewerkstelligt, welche vor dem Ein­ gießen des Kunstharzes in den Zwischenraum festgezogen werden, so daß deren Schaft nach dem Erstarren des Kunstharzes von diesem umhüllt wird. Die exakte Zuordnung der Gußstücke ist durch diese Maßnahme nach dem Erstarren des Kunstharzes dauerhaft gewährleistet.

Ein Anwendungsbeispiel für das erfindungsgemäße Verfahren ist in Zeichnungen dargestellt. Es zeigen:

Fig. 1 einen Krümmerleitschirm einer Rohrgehäusepumpe mit Rohrstutzen und Krümmerdeckel,

Fig. 2 ein Detail A im Bereich einer Zentrierung zwischen Rohrstutzen und Krümmerdeckel mit einer Stellschraube,

Fig. 3 ein Detail B einer Zentrierung zwischen Rohrstutzen und Krümmerdeckel mit Befestigungsschraube.

Bei voluminösen Gußstücken ist es vorteilhaft, diese in mehrere kleinere Gußstücke aufzuteilen und diese nachfolgend mit Schrauben zu einer Einheit zu verbinden. Dadurch werden komplizierte Modelle für Gußformen vermieden und die Bear­ beitung kann auf kleineren Werkzeugmaschinen erfolgen. Von Nachteil ist die notwendige Bearbeitung von Zentrierungs­ flächen. Dies wird erfindungsgemäß nach Fig. 1 dadurch um­ gangen, daß ein in Gußtechnik gefertigtes Bauteil in zwei getrennte erste und zweite Gußstücke 1 und 2 aufgeteilt wird. Um diese Gußstücke 1 und 2 konzentrisch und planparallel zu verbinden, ist eine Zentrierung 3 vorgesehen. Diese besteht aus einem Ring 4 des ersten Gußstückes 1 und einer Ringnut 5 des zweiten Gußstückes 2. Beim Zusammenfügen der beiden Guß­ stücke 1 und 2 wird die axiale Justierung durch Stellschrauben 6 bewerkstelligt, während die radiale Ausrichtung von Hand vor­ genommen werden kann. Der Ring 4 und die Ringnut 5 sind nur in Gußqualität ausgeführt und nicht mechanisch bearbeitet. Dadurch werden langwierige und entsprechend teuere Bearbeitungs­ schritte eingespart.

Nach abgeschlossener Justierung wird das Gußstück 2, hier ein Krümmerdeckel, mit dem Gußstück 1, einem Rohrstutzen durch Befestigungsschrauben 8 fest miteinander verbunden.

Der Zwischenraum 7 zwischen Ringnut 5 und Ring 4 wird nach dem Festziehen der Befestigungsschrauben 8 mit flüssigem Kunstharz ausgegossen. Nach dem Erhärten der Kunstharzmasse sind die Be­ festigungsschrauben 8 fest in diese Kunstharzmasse eingebettet und die Gußstücke 1 und 2 durch die Kunstharzmasse dauerhaft gegeneinander fixiert.

Eine Stellschraube 6 ist als Ausschnitt A von Fig. 1 in Fig. 2 dargestellt. Der axiale Abstand der Ringnut 5 vom Ring 4 wird durch die Stellschraube 6 einreguliert, so daß die Gußstücke 1 und 2 planparallel zueinander zu liegen kommen. Die radiale Zentrierung wird im gezeigten Beispiel von Hand vorgenommen, kann jedoch ebenfalls durch Stellschrauben erfolgen.

Bevor der Zwischenraum 7 (Fig. 1) mit Kunstharz ausgegossen wird werden die Gußstücke 1 und 2 (Fig. 3) durch Befestigungs­ schrauben 8 miteinander verbunden. Nachfolgend kann von oben her in den Zwischenraum 7 Kunstharz eingegossen werden, das die beiden Gußstücke 1 und 2 dauerhaft gegeneinander fixiert und auch die Befestigungsschrauben 8 umhüllt. Die Befestigungs­ schrauben 8 sind im gezeigten Beispiel als Stiftschrauben 9 ausgeführt. Die Befestigung des Ringes 4 erfolgt durch eine Mutter 10, die zum Ausgleich bei Schrägstellung auf einer Kugelscheibe 11 und einer Kugelfalle 12 aufsitzt.

Es versteht sich von selbst, daß die Anwendung des erfindungs­ gemäßen Verfahrens nicht nur auf Gußteile beschränkt ist, sondern auch andere Maschinenteile betreffen kann, bei denen die Herstellung in einem Stück zu große Schwierigkeiten be­ reitet und die für die Herstellung der Zentrierungsflächen lange Bearbeitungszeiten erfordern.

Claims (1)

1. Verfahren zum Verbinden von Gußstücken, bei dem zwei oder mehrere Gußstücke mit Erhebungen, bzw. Vertiefungen zur gegenseitigen Zentrierung versehen sind, und die Gußstücke mittels Befestigungsschrauben verbunden werden, dadurch gekennzeichnet, daß ein erstes und zweites Gußstück (1, 2) deren Erhebungen und Vertiefungen unbearbeitet sind in ihrer gegenseitigen Lage durch Stellschrauben (6) einjustiert werden, daß nachfolgend die Befestigungsschrauben (8) ange­ zogen werden, und daß dann ein Zwischenraum (7) zwischen erstem und zweitem Gußstück (1 und 2) mit Kunstharz aus­ gegossen wird.