DE4305196C2 - Verfahren zur Herstellung einer Spritzgußform - Google Patents
Verfahren zur Herstellung einer SpritzgußformInfo
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- B23—MACHINE TOOLS; METAL-WORKING NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
- B23P—METAL-WORKING NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; COMBINED OPERATIONS; UNIVERSAL MACHINE TOOLS
- B23P15/00—Making specific metal objects by operations not covered by a single other subclass or a group in this subclass
- B23P15/24—Making specific metal objects by operations not covered by a single other subclass or a group in this subclass dies
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung einer
Spritzgußform gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Zur Herstellung von Kunststoffteilen mittels des Spritzguß
verfahrens werden Spritzgußformen benötigt, welche einer
seits den Anforderungen an die vom herzustellenden Kunst
stoffteil abhängigen Fertigungstoleranzen und die Standzeit
der Spritzgußform genügen, andererseits jedoch auch einfach
und kostengünstig herzustellen sind.
Aus der FR-PS 1 012 469 ist ein gattungsgemäßes Verfahren
bekannt, bei dem zunächst ein Positivmodell des zu ferti
genden Kunststoffteils aus Stahl hergestellt und innerhalb
eines Behälters aufgehängt wird, dessen Hohlraum an
schließend mit einem Metall oder einer Metallegierung aus
gefüllt wird. Nach dem Erkalten des Metalls oder der Me
tallegierung wird die Spritzgußform geteilt, beispielsweise
zersägt, und das Stahlmodell entnommen.
Dieses bekannte Verfahren weist den Nachteil auf, daß die
Anfertigung des benötigten Stahlmodells aufwendig und teuer
ist. Weiterhin kann das Zerschneiden des Metallblocks zu
Verfälschungen des Originalmaßes und zu einem Verziehen der
Spritzgußform führen. Formen mit hinterschnittenen Konturen
oder komplizierte Teile können überhaupt nicht oder nur mit
Schwierigkeiten hergestellt werden.
Aus der DE-PS 9 01 240 ist ein Verfahren bekannt, bei dem
mittels eines Metallspritzverfahrens eine Metallschicht auf
ein Modell aus Holz, Gips oder Zement aufgespritzt wird.
Die dadurch erhaltene Schale, die noch eine relativ geringe
Festigkeit aufweist, wird anschließend über eine Zwischen
schicht mit einem festen Stützkörper verkittet, der an die
Form der Schale angepaßt ist. Dieses Verfahren ist bei kom
plizierten Formen und Hinterschneidungen nur mit großen
Einschränkungen oder überhaupt nicht anwendbar und erfor
dert zusätzliche Metallspritzmaschinen. Außerdem sind die
Standzeiten derartiger Spritzgußformen häufig unbefriedi
gend.
Es ist bekannt, für Kunststoffteile benötigte Spritzgußfor
men aus Metall durch Fräsen, Erodieren oder mittels Preß
verfahren zu fertigen. Diese Art der Formherstellung ist
jedoch relativ aufwendig und daher meist nur bei der Mas
senfertigung von Kunststoffteilen wirtschaftlich einsetz
bar.
Weiterhin ist es bekannt, Spritzgußformen für Kunststoff
teile nach dem Alu-Block-Baukastensystem herzustellen, wo
bei vorgefertigte Aluminium-Bauteile mittels Fräsverfahren
auf die endgültige Form gebracht werden. Auch dieses Ver
fahren ist aufgrund der relativ hohen Herstellungskosten
für die Spritzgußform nur bei großen Stückzahlen wirt
schaftlich einsetzbar. Ferner ist auch bei diesem Verfahren
nachteilig, daß der Hersteller in der Formgebung aufgrund
der vorzunehmenden Fräsbearbeitung beschränkt ist, da Geo
metrie und Verfahrwege des jeweiligen Fräswerkzeugs beach
tet werden müssen.
Spritzgußformen für Kunststoffteile werden weiterhin da
durch hergestellt, daß beispielsweise aus Holz bestehende
Modelle mit Werkzeuggießharzen oder anderen Kunststoffen
abgegossen werden. Dieses Verfahren verringert zwar die
Herstellkosten, erfüllt jedoch andererseits nicht die An
forderungen an die gewünschten Standzeiten der Spritzguß
formen.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Ver
fahren gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 zu schaffen,
mit dem Spritzgußformen aller Art, insbesondere auch
Spritzgußformen mit höherer Komplexität und solche, die für
kleinere und mittlere Fertigungsstückzahlen eingesetzt wer
den, auf einfache, kostengünstige und maßgenaue Weise her
stellbar sind.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß
zunächst ein Positivmodell der Spritzgußform hergestellt
wird und daß anhand dieses Positivmodells die Negativform
der Spritzgußform hergestellt wird und die Spritzgußform durch
Gießen eines gießfähigen Materials in die Negativform hergestellt wird.
Von einem Positivmodell des gewünschten Kunststoffteils wird zunächst
ein Positivmodell der gewünschten Spritz
gußform angefertigt, dessen Innen- und Außenkontur der
Innen- bzw. Außenkontur der späteren Spritzgußform ent
spricht. Das Positivmodell der Spritzgußform kann bei
spielsweise aus Kunststoff bestehen. Von diesem Positivmo
dell der Spritzgußform wird nun eine Negativform der
Spritzgußform hergestellt, die beispielsweise aus Gips be
stehen kann. In den Hohlraum dieser Negativform, der nach
dem Entfernen des eingeschlossenen Positivmodells entsteht,
wird schließlich ein Metall oder eine Metallegierung einge
gossen, wodurch die endgültige, aus Metall oder einer Me
tallegierung bestehende Spritzgußform hergestellt ist.
Beim erfindungsgemäßen Verfahren werden somit Spritzgußfor
men für Kunststoffteile durch ein Gießverfahren herge
stellt, wobei zunächst ein als Zwischenmodell dienendes Po
sitivmodell der Spritzgußform gefertigt und anhand dieses
Positivmodells eine vorzugsweise aus Gips bestehende Nega
tivform der Spritzgußform hergestellt wird. Von besonderem
Vorteil ist hierbei, daß die Spritzgußformen für die Kunst
stoffteile auf eine wesentlich kostengünstigere Weise als
mit den bisher verwendeten Verfahren hergestellt werden
können, da die Kosten für die Werkzeug-Negativform relativ
gering sind. Diese verringerten Herstellkosten wirken sich
insbesondere bei kleinen und mittleren Fertigungslosen von
Kunststoffteilen im niedrigen Preisbereich vorteilhaft aus
bzw. ermöglichen dort erst den Einsatz zur Spritzgußtech
nik. Ferner können mit Hilfe des Gießverfahrens Spritzguß
formen realisiert werden, die beispielsweise mit einem Fräs
verfahren aufgrund von geometrischen Besonderheiten nicht
herstellbar wären. Es hat sich auch gezeigt, daß mittels
des erfindungsgemäßen Verfahrens die geforderten Krite
rien bezüglich Oberflächengüte und Maßeinhaltung ohne wei
teres eingehalten werden können, wobei an der Spritzgußform
keine oder eine tolerierbare Gußstruktur zurückbleibt. Ein
etwaiges Nacharbeiten kann mit geringem Aufwand durchge
führt werden, falls dies bei besonders hohen Anforderungen
an die Oberfläche oder Maßgenauigkeit erforderlich sein
sollte.
In Abhängigkeit der Anforderungen an die Spritzgußform ist
es auch möglich, als vergießfähiges Material
für die (endgültige) Spritzgußform Mineralguß zu verwenden.
Es ist möglich, als Negativform der Spritzgußform eine sol
che aus Gips, Mineralguß oder Zement zu verwenden. Die Ver
wendung von Gips gewährleistet eine einfache und kostengün
stige Herstellung der Negativform bei guter Maßhaltigkeit
und bietet die Möglichkeit, auch geometrisch komplizierte
Negativformen herzustellen.
Besonders vorteilhaft ist es, wenn als Negativform der
Spritzgußform eine solche aus zum Gießen unter Vakuum ge
eignetem Gips verwendet wird, d. h. eine solche aus Gips ge
bildete Form, die das Anlegen eines Vakuums und somit die
Durchführung eines Präzisionsgusses ermöglicht.
Die Wahl des geeigneten Materials und Herstellungsverfah
rens der Negativformen hängt jeweils von der Formgebung und
den Qualitätsanforderungen der herzustellenden Spritzguß
formen und damit indirekt auch von den zu produzierenden
Kunststoffteilen ab.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnung bei
spielsweise näher beschrieben. In dieser zeigen:
Fig. 1 ein Positivmodell einer Spritzgußform;
Fig. 2 eine über das Positivmodell abgeformte Negativ
form;
Fig. 3 die Negativform gemäß Fig. 2 nach dem Eingießen
des Spritzgußform-Materials;
Fig. 4 die Spritzgußform nach dem Entfernen der Negativ
form und
Fig. 5 die Spritzgußform gemäß Fig. 4 mit einem hiermit
geformten Kunststoff-Spritzgußteil.
Wie aus der Zeichnung ersichtlich, besteht der erste
Schritt bei der Herstellung einer Spritzgußform für Kunst
stoffteile in der Herstellung eines Positivmodells 1 der
gewünschten Spritzgußform (siehe Fig. 1). Das Modell 1 kann
aus vielerlei geeigneten Materialien, beispielsweise aus
Holz, bestehen.
Über dieses Positivmodell 1 wird, wie aus Fig. 2 ersicht
lich, anschließend eine Negativform 2 abgeformt, indem das
Positivmodell 1 in der gewünschten Weise beispielsweise in
Gips eingebettet wird. Nach dem Entfernen des Positivmo
dells 1 enthält die Negativform 2 somit einen Hohlraum,
der eine Negativabbildung des Positivmodells 1 darstellt
und nachfolgend zum Einfüllen eines vergießfähigen aushärt
baren Materials, beispielsweise eines Metalls, einer Me
tallegierung oder eines Mineralgusses, dient.
Der Zustand nach dem Eingießen dieses vergießfähigen, aus
härtbaren Materials in die Negativform 2 ist in Fig. 3 dar
gestellt. Wie ersichtlich, liegt nach dem Aushärten des
eingegossenen Materials eine fertig geformte Spritzgußform
3 vor, die nach dem Entfernen der Negativform 2 (Fig. 4)
entweder unmittelbar zur Herstellung der gewünschten Kunst
stoffteile verwendet werden kann bzw. gegebenenfalls noch
entgratet oder einer anderen Nachbehandlung unterzogen
wird.
Die Verwendung der fertigen Spritzgußform 3 beim Spritz
gießen von Kunststoffteilen ist schließlich schematisch in
Fig. 5 dargestellt. Die Spritzgußform 3 weist hierzu einen
Hohlraum für ein herzustellendes Kunststoffteil 4 auf, in
den der Kunststoff in bekannter Weise eingespritzt wird.
Nach dem Aushärten des Kunststoffs liegt das Kunststoffteil
4 in der gewünschten Form vor.
Claims (4)
1. Verfahren zur Herstellung einer Spritzgußform (3)
für Kunststoffteile (4), wobei die Spritzgußform (3) durch
Gießen eines gießfähigen Materials in
eine Negativform (2) hergestellt wird,
dadurch gekennzeichnet,
daß zunächst ein Positivmodell (1) der Spritzgußform (3)
hergestellt wird und daß anhand dieses Positivmodells (1)
die Negativform (2) der Spritzgußform (3) hergestellt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß als gießfähiges Material für die
Spritzgußform (3) Mineralguß, Metall oder Metallegierung verwendet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß als Negativform (2) der Spritzgußform (3)
eine solche aus Gips, Mineralguß oder Zement verwendet
wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß als Negativform (2) der Spritzgußform
(3) eine solche aus zum Gießen unter Vakuum geeignetem Gips
verwendet wird.
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1993
- 1993-02-19 DE DE19934305196 patent/DE4305196C2/de not_active Expired - Fee Related
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